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Sonderausgabe der Zeitung „Aus dem Knittelfelder Rathaus“

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Erdklima und Klimawandel<br />

die Venus genannt, die mit ihrer<br />

fast reinen Kohlendioxidhülle<br />

eine Ober fl ächentemperatur von<br />

+400 °C aufweist (<strong>der</strong> Effekt des<br />

CO 2 als Wärmefalle wurde bereits<br />

1863 vom englischen Physiker<br />

Tyndall nachgewiesen). Kohlendioxid<br />

ist ein ungiftiges Gas, das<br />

sowohl bei Verbrennung kohlenstoffhaltiger<br />

Substanzen als auch<br />

bei Verwesungsprozessen und Gärung<br />

sowie bei <strong>der</strong> menschlichen<br />

und tierischen Atmung entsteht.<br />

Anthropogener (durch<br />

Menschen verursachter)<br />

Treibhauseffekt<br />

Im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t stieg die<br />

Jahresmitteltemperatur <strong>der</strong> Erdoberfl<br />

äche um etwa 0,6 °C, in den<br />

Alpenregionen sogar um durchschnittlich<br />

1,2 bis 1,8 °C. Wie in<br />

vielen alpinen Regionen müssen<br />

auch in unseren Schigebieten<br />

sogenannte Schneekanonen die<br />

Ausübung des Wintersportes sicherstellen.<br />

Für diesen weltweiten<br />

Temperaturanstieg werden<br />

von den Klimaforschern zwei<br />

durch den Menschen verursachte<br />

Faktoren angesehen:<br />

Verstärkung des natürlichen<br />

Treibhauseffektes - „Das<br />

Raumschiff Erde hat ein<br />

Kohlendioxid-Problem“<br />

Gleichzeitig mit <strong>dem</strong> Temperaturanstieg<br />

beobachteten Wissenschaftler<br />

eine deutlich ansteigende<br />

Konzentration <strong>der</strong> natürlichen<br />

Treibhausgase, beson<strong>der</strong>s des<br />

Spurengases Kohlendioxid (1900:<br />

0,029 Vol.-%, <strong>der</strong>zeit 0,036 Vol.-%),<br />

in geringerem Ausmaße aber<br />

auch von Methan und Ozon.<br />

Ursachen des deutlichen Kohlendioxid-Anstieges:<br />

1. Verstärkte Verbrennung <strong>der</strong><br />

kohlenstoffhaltigen, fossilen<br />

Brennstoffe (Erdöl, Erdgas, Kohle)<br />

unter Bildung von Kohlendioxid,<br />

zur Energiegewinnung und<br />

beim motorisierten Verkehr.<br />

Aktion Klima-Drehscheibe in<br />

Knittelfel<strong>der</strong> Schulen: Im Jahre<br />

1994 wurden vom Umweltreferat<br />

den Schulen sogenannte<br />

Klima-Drehscheiben zur Verfügung<br />

gestellt. Mit dieser Hilfe<br />

können in übersichtlicher Weise<br />

<strong>der</strong> Energieverbrauch sowie<br />

die Kohlendioxidproduktion im<br />

jeweiligen Haushalt eines Schülers<br />

festgestellt und damit die<br />

Klimafreundlichkeit beurteilt<br />

werden.<br />

2. Zerstörung (Brandrodung, Abholzung)<br />

<strong>der</strong> tropischen Regenwäl<strong>der</strong><br />

als CO 2 -Verbraucher in<br />

Südamerika (Amazonien), Afrika<br />

(Kongobecken) und <strong>der</strong> indomalaiischen<br />

Inselwelt: Sie gehören<br />

durch ihre Photosyntheseleistung<br />

zu den größten CO 2 -Verbrauchern<br />

(„CO 2 -Senken“) <strong>der</strong> Erde. Die Regenwäl<strong>der</strong><br />

nehmen bei ihrem<br />

Aufbau (wie jede Pfl anze) durch<br />

die sogenannte Photosynthese<br />

riesige Mengen von CO 2 auf: Unter<br />

Lichteinwirkung bildet <strong>der</strong><br />

grüne Blattfarbstoff Chlorophyll<br />

19<br />

(unter Abgabe von Sauerstoff) aus<br />

CO 2 und Wasser Zucker, woraus<br />

Biomasse in Form von Stärke und<br />

Zellulose aufgebaut wird.<br />

Die künstlichen Treibhausgase:<br />

FCKWs und FKWs<br />

Zusätzlich verursachen die neu<br />

hinzu gekommenen, technisch<br />

hergestellten Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe<br />

(FCKWs) und<br />

Fluor-Kohlenwasserstoffe (FKWs)<br />

einen weiteren Treibhauseffekt:<br />

Diese Verbindungen, die zur Wärmedämmung<br />

und für Klimageräte<br />

verwendet werden, verstärken<br />

nicht nur den Treibhauseffekt (sie<br />

wirken pro Gewichtseinheit 3.000fach<br />

stärker als Kohlendi oxid).<br />

Die chlorhältigen FCKWs unter<br />

ihnen verstärken darüberhinaus<br />

die Ultraviolett-Strahlung auf die<br />

Erde: diese, als „Ozonkiller“ bezeichneten<br />

FCKWs, zerstören die<br />

in 22 bis 30 km Höhe (stärkste<br />

Konzentration) befi ndliche stratosphärische<br />

Ozonschicht, das<br />

Ultraviolett-Schutzschild <strong>der</strong><br />

Erde. Beson<strong>der</strong>s verdünnte Ozonschichten<br />

fi nden sich in Pol-Nähe,<br />

das sogenannte Ozonloch über<br />

<strong>der</strong> Antarktis wurde 1974 erstmals<br />

entdeckt und als Ursache hierfür<br />

die chlorhältigen FCKWs erkannt.<br />

Die verstärkte, kurzwellige Ultraviolett-Strahlung<br />

(UVB und UVC)<br />

för<strong>der</strong>t die Entstehung von Hautkrebs<br />

und Augenschäden, sie bedroht<br />

aber auch Meeresorganismen,<br />

Tiere und Pfl anzen.<br />

Produktion und Verbrauch <strong>der</strong><br />

vollhalogenierten FCKWs wurden<br />

in den Industriestaaten aufgrund<br />

des „Montreal-Protokolls“<br />

von 1987 zum Schutze <strong>der</strong> Ozonschicht<br />

1996 verboten. Ausstiegsfristen<br />

für ein generelles Verbot<br />

<strong>der</strong>, wenn auch geringer umweltbelastenden<br />

teilhalogenierten<br />

FCKWs (H-FCKWs) und teilhalogenierten<br />

FKWs (H-FKW), stehen<br />

noch aus.<br />

Der Anstieg <strong>der</strong> Kohlendioxid-Konzentration<br />

in <strong>der</strong> Atmosphäre ging im Laufe <strong>der</strong><br />

Erdgeschichte stets mit einer Erhöhung <strong>der</strong><br />

Temperatur einher.

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