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Sonderausgabe der Zeitung „Aus dem Knittelfelder Rathaus“

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24 Unsere Luft<br />

dioxid (NO 2 ) und Feinstaub (PM 10 )<br />

in g/m 3 (1 Mikrogramm = 1 Millionstel<br />

Gramm pro Kubikmeter<br />

Luft) Die <strong>der</strong>zeitige gesetzliche<br />

Grundlage für die Messung und<br />

Bewertung dieser Luftschadstoffe<br />

in Österreich ist das Bundes-<br />

Immissionsschutzgesetz Luft<br />

(IG-L), das im Jahre 2001 umfassend<br />

novelliert und damit an die<br />

Vorgaben <strong>der</strong> Europäischen Union<br />

angepasst wurde.<br />

Luftschadstoff HMW1) TMW2) Schwefel dioxid 200 120<br />

Stickstoff dioxid 200<br />

3) PM10 50*<br />

2. Immissionsgrenzwerte<br />

(=Schwellenwerte) für Ozon (O 3 )<br />

in g/m 3 , gemäß Ozonbundesgesetz<br />

2003<br />

Die zwei Warnstufen bei Überschreitung<br />

<strong>der</strong> Schwellenwerte:<br />

Informationsschwelle über 180<br />

g/m 3 als Einstundenmittelwert<br />

(stündlich gleitend): Ab diesem<br />

Wert sollten sich Kin<strong>der</strong> und<br />

Kranke im Freien nicht übermäßig<br />

anstrengen.<br />

Alarmschwelle über 240 g/m 3 als<br />

Einstundenmittelwert (stündlich<br />

gleitend) Ab diesem Wert sollten<br />

sich Kin<strong>der</strong> und Kranke bevorzugt<br />

in Räumen aufhalten, in denen<br />

nicht geraucht wird. Gesunden<br />

wird geraten, schwere Anstrengun-<br />

gen, insbeson<strong>der</strong>s zu Mittag o<strong>der</strong><br />

am Nachmittag zu vermeiden.<br />

Luftgütesituation in<br />

Knittelfeld<br />

Die Schadstoffbelastungen durch<br />

Schwefeldioxid, Stickoxiden und<br />

Staub sind in den Wintermonaten<br />

relativ am höchsten, die Konzentration<br />

des bodennahen Ozons ist<br />

im Sommer relativ am größten<br />

(„Gefahr aus heiterem Himmel“).<br />

1. Schwefeldioxid („Leitschadstoff“<br />

<strong>der</strong> 70er Jahre): SO 2<br />

Farbloses Gas, bei hoher Konzentration<br />

stechen<strong>der</strong> Geruch.<br />

Entsteht bei Verbrennung von<br />

schwefelhaltigen Stoffen (fossile<br />

Brennstoffe). Hauptverursacher<br />

ist Industrie und Hausbrand.<br />

Reagiert mit <strong>der</strong> Luftfeuchtigkeit<br />

zu schwefeliger Säure<br />

und Schwefelsäure (bildet zusammen<br />

mit Stickoxiden den<br />

„Sauren Regen“, dieser Begriff<br />

wurde bereits 1872 zur Zeit <strong>der</strong><br />

Industriellen Revolution vom<br />

Englän<strong>der</strong> Robert Angus Smith<br />

geprägt: „acid rain“).<br />

Schädigt als Reizgas vor allem<br />

die oberen Atemwege (Nase,<br />

Kehlkopf, Luftröhre);<br />

Derzeitige Bewertung: Massiver<br />

Rückgang dieses Luftschadstoffes<br />

in den letzten 30<br />

Jahren! Seit 1992 keine Spitzen-<br />

wertüberschreitungen, hat als<br />

Luftschadstoff seit Jänner 1997<br />

keine Bedeutung mehr, <strong>der</strong>zeit<br />

maximaler Spitzenwert im Winter<br />

um 40 g/m 3 (vgl. 1976: 1920<br />

g/m 3 !). Diese deutliche Abnahme<br />

ist auf die Schließung des<br />

Kohlenbergbaues Fohnsdorf<br />

1978, die sukzessiv erfolgten<br />

Filtereinbauten im Dampfkraftwerk<br />

Zeltweg und letztlich 2001<br />

die Schließung des Dampfkraftwerkes,<br />

die Technikumstellung<br />

des Zellstoffwerkes Pöls sowie<br />

die Vermin<strong>der</strong>ung des Hausbrandes<br />

(Ferngas und Fernwärme)<br />

zurückzuführen.<br />

2. Stickstoffdioxid („Leitschadstoff“<br />

<strong>der</strong> 80er Jahre): NO 2<br />

Bei hoher Konzentration rotbraunes<br />

Gas mit stechen<strong>dem</strong><br />

Geruch.<br />

Entsteht bei Verbrennung von<br />

fossilen Brennstoffen mit hohen<br />

Temperaturen aus Luftsauerstoff<br />

und Luftstickstoff. Hauptverursacher<br />

ist <strong>der</strong> Kfz-Verkehr<br />

(ältere Benzinfahrzeuge, sowie<br />

Dieselfahrzeuge ohne Katalysator)<br />

Verpfl ichten<strong>der</strong> Einbau des<br />

Katalysators für neue Benzinfahrzeuge<br />

seit 1987: Er wandelt Stickoxide<br />

in Stickstoff und Sauerstoff,<br />

Kohlenwasserstoffe in Kohlendioxid<br />

und Wasser, sowie Kohlenmonoxid<br />

in Kohlendioxid um. Seine<br />

Leistung erbringt er nur mit warmem<br />

Motor! Keine Wirkung bei<br />

Kurzstreckenfahrten!<br />

Stickstoffdioxid hat zwei Schadstoffwirkungen:<br />

1. Reagiert in<br />

Verbindung mit Luftfeuchtigkeit<br />

zu Salpetersäure (Bestandteil<br />

des „Sauren Regens“); 2. Unter<br />

Einwirkung des Sonnenlichtes<br />

(beson<strong>der</strong>s an heißen Sommertagen)<br />

nimmt Stickstoffdioxid<br />

zusammen mit Kohlenwasserstoffverbindungen<br />

und Kohlenmonoxid<br />

auch an <strong>der</strong> Bildung des<br />

bei hohen Konzentrationen atemwegsschädigenden,<br />

bodennahen<br />

(=troposphärischen) Ozons (=als<br />

sekundärer Luftschadstoff) teil.<br />

Als Reizgas schädigt es vor al-

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