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herunterladen - Berliner Liedertafel

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Verzögerungen war nur ein kurzer<br />

Stadtrundgang möglich.<br />

Eitel Friedrich von Hohenzollern-Sigmaringen,<br />

ab 1866 Carol I., (* 1839 - 1914)<br />

Auf dem Marktplatz hatten sich etwa 4000<br />

Menschen versammelt. Der Chronist<br />

schreibt, "Menschen in den<br />

verschiedensten bunten Trachten; die<br />

seltsamsten Sprachlaute dringen an unser<br />

Ohr. Dass wir noch nicht in einer rein<br />

türkischen Stadt sind, beweisen die vielen<br />

unverschleierten Frauen und Mädchen, die<br />

sich eingefunden haben." Diesen Leuten<br />

gab der Chor ein kleines improvisiertes<br />

Freiluftkonzert (heute wäre es ein "Open<br />

Air Konzert"). Vor dem Haus des<br />

Stadtpräfekten hatte man Aufstellung<br />

genommen. Gemeinsam mit dem<br />

Präfekten hörte der deutsche Konsul dem<br />

Gesang der BL zu. Auch rings um den<br />

Marktplatz, an offenen Fenstern und auf<br />

den Balkonen lauschte man den<br />

Liedvorträgen. Stürmischer Beifall konnte<br />

aber nur noch eine Zugabe erzwingen –<br />

die Zeit drängte, das Abendessen war<br />

bestellt, und der an Stelle des im Voraus<br />

gecharterten Schiffs zu benutzende<br />

Postdampfer, "Regele Carol I." konnte<br />

nicht warten.<br />

Zum Abendessen in einem Lokal mit<br />

schöner Aussicht auf das Meer hatten sich<br />

auch der Konsul und der Herr Präfekt der<br />

Stadtgemeinde eingefunden, die sich "in<br />

schmeichelhaftester Weise" über die<br />

gehörten Vorträge der <strong>Berliner</strong> <strong>Liedertafel</strong><br />

äußerten. Zuvor kam der Präsident des<br />

Schubertbundes zu Wort. In seiner<br />

offiziellen Begrüßungsansprache betonte<br />

er, dass auch hier, am äußersten Ende<br />

Rumäniens, an der Schwelle des Orients,<br />

die kleine deutsche Sängervereinigung<br />

treu zusammen hält. Er bedankte sich für<br />

das Kommen der BL, bedauerte, dass aus<br />

Zeitgründen kein großes Konzert<br />

stattfinden konnte. Nach dem Essen<br />

kamen die Vereinsvorstände noch zu<br />

einem kurzen internen Gespräch im<br />

Vereinslokal des Schubertbundes<br />

zusammen. Die übrigen Mitglieder blieben<br />

im Restaurant zurück und erfreuten sich an<br />

den Klängen feuriger Weisen, gespielt von<br />

einer Zigeunerkapelle. Nachdem die<br />

Schiffsglocke zum wiederholten Mal<br />

stürmisch geläutet hatte, musste<br />

schnellstens der Postdampfer erreicht<br />

werden.<br />

Davor hatte man noch Zeit gefunden, um<br />

ein Dankestelegramm an den Monarchen<br />

zu senden. Mit Heilrufen vom Kai wurden<br />

die Liedertäfler verabschiedet – es fehlte<br />

wohl kein Deutscher aus Konstanza bei<br />

der Ausfahrt des Dampfers, schreibt der<br />

Verfasser des Reiseberichts.<br />

Auszug aus einer von Wolfgang Görsch recherchierten<br />

Reisebeschreibung von einer der bedeutendsten<br />

Chorreisen in der Geschichte der BL,<br />

der Orientreise von 1908.<br />

Schluss folgt im nächsten „Merker“<br />

Der Vizepräsident des Chorverbands Berlin, unser langjähriger<br />

aktiver Sänger<br />

Bernd Geister<br />

ist am 03. August im Alter von 65 Jahren von uns gegangen.<br />

Bernd gehörte der BL seit fast 28 Jahren an. Leidenschaft für<br />

den Chorgesang und Verlässlichkeit waren seine herausstechendsten<br />

Eigenschaften. Er sang nicht nur, sondern bot sich<br />

auch in der Administration an. So gehörte er im Jahre 1984<br />

dem Festausschuss für die 100-Jahrfeier der BL an. Auch betätigte<br />

er sich später als Konzertmanager und als Notenwart.<br />

In einer bewegenden Trauerfeier in der Kapelle und am Naturgrab<br />

auf dem Südwest-Kirchhof Stahnsdorf nahm eine große<br />

Trauergemeinde Abschied von Bernd.<br />

Wir werden seiner ehrend gedenken. Er ruhe in Frieden.<br />

Der Vorstand der <strong>Berliner</strong> <strong>Liedertafel</strong><br />

Jörg Kramer<br />

Wolfgang Voß Gerhard Baltuttis<br />

Unser langjähriger aktiver Sangesbruder,<br />

Horst Pohl<br />

hat den Kampf aufgegeben und erlag in den frühen Morgenstunden<br />

des 7. September seinem schweren Leiden.<br />

Horsts trauernde Lebensgefährtin, Frau Helga Krause, versicherte<br />

mir noch, dass er friedlich entschlafen sei. Die Hinterbliebenen<br />

betrachteten sein Ableben, trotz der Trauer um<br />

ihn, als Erlösung.<br />

Besonders tragisch an der Situation ist, dass Helga Krause<br />

ihren Horst nur um wenige Tage überlebte. Zu groß schien<br />

der Schmerz, und die Angst der Schwerkranken vor den vor<br />

ihr liegenden Tagen haben sie überwältigt.<br />

Wir gaben demnach Beiden am 19. September 2008 das letzte<br />

Geleit und trösteten durch unseren Gesang die Trauernden.<br />

Ewige Ruhe schenke ihnen, o Herr!<br />

Und das ewige Licht leuchte ihnen!<br />

Lasse sie ruhen in Frieden. Amen!<br />

Der Vorstand der <strong>Berliner</strong> <strong>Liedertafel</strong><br />

Jörg Kramer<br />

Wolfgang Voß Gerhard Baltuttis

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