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Pädagogisches Konzept der Modellschule Lohmar - Stadt Lohmar

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<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong><br />

<strong>der</strong><br />

<strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

<strong>Lohmar</strong>, 13.Juli 2011


Impressum<br />

<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

1. Auflage 2011<br />

Das vorliegende pädagogische <strong>Konzept</strong> für die <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> wurde im Auftrag <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Lohmar</strong> von einer pädagogischen Planungsgruppe erarbeitet. Das <strong>Konzept</strong> ist einschließlich<br />

aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb <strong>der</strong><br />

Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Lohmar</strong> unzulässig. Das<br />

gilt insbeson<strong>der</strong>e für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung<br />

und Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

Seite 2 von 35


Inhalt<br />

Vorwort<br />

1. Leitziele<br />

<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Individuelle För<strong>der</strong>ung und For<strong>der</strong>ung<br />

Länger gemeinsam lernen<br />

Chancengerechtigkeit gewährleisten<br />

Lebensnahes Lernen<br />

In und außerhalb <strong>der</strong> Schule leben und lernen<br />

Lernende Schule<br />

Lobkultur<br />

Verantwortung für die Welt<br />

2. Pädagogische Leitlinien 7<br />

3.<br />

Kognitive Kompetenz<br />

Emotionale Kompetenz<br />

Soziale Kompetenz<br />

Praktische Kompetenz<br />

Von <strong>der</strong> Integration zur Inklusion<br />

Vorbemerkung<br />

Ziele auf dem Weg zur Inklusion<br />

Derzeitiger Rechtsrahmen - Verfahren<br />

Rahmenbedingungen<br />

Arbeitsformen<br />

Lern- und Erziehungskonzept <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Lernkonzept <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Entwicklung von Fachkompetenzen<br />

Entwicklung methodischer, personaler und sozialer Kompetenzen<br />

Selbstgesteuertes Lernen - Lernbüro 12<br />

Projektarbeit 13<br />

Seite<br />

Individuelle För<strong>der</strong>ung 14<br />

Arbeit im Profil<br />

14<br />

Klassenrat<br />

15<br />

Beratung im Lernbüro<br />

15<br />

Selbstlernzentrum<br />

15<br />

Leistungskontrolle und -bewertung<br />

16<br />

Geschlechtsbezogene Zugangsweisen<br />

16<br />

Übergänge Grundschulen – <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

17<br />

Übergänge in die berufliche Bildung<br />

17<br />

Sicherung gymnasialer Standards - Übergang in die Sekundarstufe II<br />

18<br />

Kooperation mit dem Gymnasium <strong>Lohmar</strong> 18<br />

Das Erziehungskonzept <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> 19<br />

Schul- und Sozialpädagogen 19<br />

Eltern als aktiver Teil <strong>der</strong> Schulgemeinde 20<br />

Außerschulische Institutionen unterstützen bei <strong>der</strong> Erziehung 21<br />

5<br />

7<br />

7<br />

8<br />

8<br />

9<br />

9<br />

9<br />

10<br />

10<br />

11<br />

11<br />

11<br />

11<br />

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<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Seite<br />

4. Schulstruktur <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> 21<br />

Aufnahme 22<br />

5. Unterricht 22<br />

Offene Schule 22<br />

Tagesrhythmus 23<br />

Wahlpflichtbereich 23<br />

Bereich <strong>der</strong> Ergänzungsstunden 24<br />

Fächerangebot 24<br />

Profilangebote 25<br />

Versetzungen 25<br />

Differenzierung 25<br />

Abschlüsse und Berechtigungen 25<br />

Fremdsprachenfolge 26<br />

Abitur 26<br />

Ganztag 27<br />

Stundentafel 28<br />

Stundenplan einer Klasse 5<br />

Stundenplan einer Klasse 9<br />

6. Teamschule <strong>Lohmar</strong> 30<br />

Pädagogen<br />

Schulleitung<br />

Erweiterte Schulleitung<br />

Steuergruppe<br />

Klassenlehrer/innen im Tandem<br />

Jahrgangsteams<br />

Unterrichtsbezogene Feedbackteams<br />

Lehrerteams als Vorbild<br />

Kooperatives Lernen<br />

7. Übergangsmanagement<br />

Rahmenbedingungen und notwendige Ressourcen<br />

8. Qualitätsentwicklung<br />

Qualitätsanalyse als Basis <strong>der</strong> Qualitätsentwicklung<br />

Schulprogramm und Fortbildungsplanung<br />

Selbstevaluation durch Feedback-Kultur<br />

Fremdevaluation durch „kritische“ Freunde<br />

Wissenschaftliche Begleitung<br />

9. Beteiligungsformen an <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Schülerparlament<br />

Elterngesprächskreis<br />

Elternseminare<br />

Bilanz- und Perspektiven-Klausur<br />

29<br />

29<br />

30<br />

30<br />

31<br />

31<br />

31<br />

31<br />

31<br />

31<br />

31<br />

32<br />

33<br />

34<br />

34<br />

34<br />

34<br />

35<br />

35<br />

35<br />

35<br />

35<br />

35<br />

35<br />

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1.Leitziele<br />

<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Die „<strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>“ ist eine Schule <strong>der</strong> Jahrgänge 5 bis 10 für alle Mädchen und Jungen <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Lohmar</strong>. Die „<strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>“ gewährleistet bereits zu Beginn <strong>der</strong> Klasse 5 auch gymnasiale<br />

Standards. Mit dem Gymnasium <strong>Lohmar</strong> wird eine enge, auf verbindlichen Absprachen basierende<br />

Kooperation aufgebaut, die gewährleistet, dass interessierte und befähigte Schülerinnen und<br />

Schüler bei Erreichen des dazu erfor<strong>der</strong>lichen Abschlusses direkt in die Oberstufe des Gymnasiums<br />

<strong>Lohmar</strong> wechseln können. Die Aufnahme wird über einen Kooperationsvertrag garantiert.<br />

Die „<strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>“ stellt auf einem hohen Niveau in zeitgemäßer Form die folgenden acht<br />

Ziele sicher:<br />

<strong>Lohmar</strong> 2010<br />

Individuelle<br />

For<strong>der</strong>ung und För<strong>der</strong>ung<br />

länger gemeinsam lernen<br />

Chancengerechtigkeit<br />

stärken<br />

Individuelle För<strong>der</strong>ung und For<strong>der</strong>ung<br />

<strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

lebensnahes Lernen<br />

in und außerhalb <strong>der</strong> Schule<br />

leben und lernen<br />

Schule<br />

als lernende Schule<br />

Fähigkeiten zu lebenslangem Lernen vermitteln<br />

Wir wollen, dass jedes Kind in seiner Einzigartigkeit erkannt und geachtet, geför<strong>der</strong>t und gefor<strong>der</strong>t<br />

wird und damit die Möglichkeit bekommt, alle seine Potenziale in optimaler Weise zu entfalten. Alle<br />

Kin<strong>der</strong> sollen durch ein ganzheitliches Lernangebot -mit Kopf, Herz und Hand- ihre Entwicklungschancen<br />

umfassend entfalten können: in <strong>der</strong> Schule und an außerschulischen Lernorten. Wir denken<br />

daher in <strong>der</strong> Kategorie einer regionalen Bildungslandschaft und wir denken im Sinne des Menschenrechts<br />

auf Inklusion.<br />

Länger gemeinsam lernen<br />

Wir wollen, dass alle Kin<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Grundschule hier am Ort in individueller Weise, aber gemeinsam<br />

weiterlernen können bis zum Abschluss <strong>der</strong> Sekundarstufe I. Das gemeinsame Lernen ist uns<br />

wichtig, weil das Zusammenleben zu lernen für das gesamte weitere Leben relevant bleibt. Wichtig<br />

ist uns auch, dass dieses gemeinsame Lernen hier an unserem Ort stattfindet, weil es die Zukunftsentwicklung<br />

von <strong>Lohmar</strong> positiv beeinflussen kann.<br />

Verantwortung<br />

für die Welt<br />

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Chancengerechtigkeit gewährleisten<br />

<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Wir wollen, dass die Frage, welches Kind welchen Schulabschluss anstrebt und erreichen kann, möglichst<br />

lange bis hin zum Abitur offenbleibt. Denn spätere Schullaufbahnentscheidungen bedeuten für<br />

die meisten Kin<strong>der</strong> mehr Chancen und weniger Abhängigkeit von <strong>der</strong> sozialen Herkunft. Auf diese<br />

Weise wollen wir zu mehr Chancengleichheit und zu wirklicher Chancengerechtigkeit beitragen.<br />

Lebensnahes Lernen<br />

Wir wollen, dass lebensnah und lebenspraktisch, geschichtsbewusst und zukunftsfähig, freudig und<br />

mit großem Ernst, im Geist von Humanität und Solidarität gelernt wird.<br />

In und außerhalb <strong>der</strong> Schule leben und lernen<br />

Wir wollen, dass Kin<strong>der</strong> und Jugendliche, Eltern, pädagogische Profis und Engagierte aus dem gesellschaftlichen<br />

Leben gemeinsam für die Bildungslaufbahn Verantwortung tragen. In diesem Sinne<br />

soll die „<strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>“ ein kulturelles Zentrum in unserer <strong>Stadt</strong> werden.<br />

Lernende Schule<br />

Wir wollen, dass die „<strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>“ unser „Haus des Lernens“ ist. Wir wollen, dass alle Mitwirkenden<br />

gemeinsam gelebte Vielfalt erfahren und dies als Maßstab für Mitmenschlichkeit entfaltet<br />

und eingelöst wird. In einer lernenden Schule kann sich <strong>der</strong> Geist <strong>der</strong> Offenheit und einer Verantwortlichkeit<br />

für sich selbst und alle an<strong>der</strong>en gut entfalten. Wichtig ist, dass Lehrkräfte, Schulleitung,<br />

Schülerinnen und Schüler und Eltern sowie <strong>der</strong> Schulträger die gemeinsame Verantwortung für „ihre“<br />

Schule übernehmen. Diese funktionierende Verantwortungsgemeinschaft ist auch schon an dem<br />

guten äußeren Erscheinungsbild <strong>der</strong> Schule erkennbar.<br />

Lobkultur<br />

Nach den Erkenntnissen <strong>der</strong> Hirnforschung und <strong>der</strong> Lernpsychologie ist <strong>der</strong> Kern menschlicher Motivation<br />

das Streben nach sozialer Anerkennung und Wertschätzung („social brain“).Die Qualität <strong>der</strong><br />

„<strong>Modellschule</strong>“ zeigt sich darin, dass sie in allen an Schule Beteiligten Potentiale entdeckt und entwickelt.<br />

“Schatzsuche statt Defizitfahndung“ könnte ein passendes Motto für diesen ressourcenorientierten<br />

Ansatz sein. Um diesen Gedanken konkret umzusetzen, institutionalisiert die „<strong>Modellschule</strong><br />

<strong>Lohmar</strong>“ die „Lob-Kultur“.<br />

Verantwortung für die Welt<br />

Wir wollen weltoffen und mit hohem Interesse den Reichtum unserer Welt bewahren und in Natur<br />

und Kultur, am Verstehen und an <strong>der</strong> Verständigung über grundlegende Werte immer wie<strong>der</strong> und<br />

gemeinsam arbeiten. Hierzu gehört auch das Engagement für die „eine Welt“, in <strong>der</strong> wir leben.<br />

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2. Pädagogische Leitlinien<br />

<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Die „<strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>“ ist eine Schule für alle Kin<strong>der</strong> mit unterschiedlichen Begabungen: Langsam<br />

lernende Schülerinnen und Schüler und solche, die schneller lernen o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>e Begabungen<br />

aufweisen, werden an dieser Schule individuell und gezielt geför<strong>der</strong>t.<br />

Das pädagogische <strong>Konzept</strong> dieser Schule ist darauf angelegt, das Begabungspotenzial aller Schülerinnen<br />

und Schüler optimal auszuschöpfen und jedem Kind einen möglichst hohen Bildungsabschluss zu<br />

ermöglichen. So wird auf nachfolgende schulische und berufliche Ausbildungswege optimal vorbereitet.<br />

Das Schulkonzept berücksichtigt die sich ständig verän<strong>der</strong>nde Lebensumwelt <strong>der</strong> jungen Menschen<br />

und die sich wandelnden Anfor<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Berufswelt. In diesem Sinne wird Lernen als eigenständige<br />

und sinnstiftende Kompetenz entwickelt, die die Schülerinnen und Schüler in einer sich<br />

ständig verän<strong>der</strong>nden Gesellschaft handlungsfähig macht. Die Schülerinnen und Schüler werden<br />

dabei jeweils positiv in ihrem Lernfortschritt unterstützt, und ihnen wird die Entwicklung eines individuellen<br />

Leistungsprofils ermöglicht.<br />

Dabei sollten die folgenden vier pädagogischen Eckpunkte bzw. Kompetenzen<br />

Berücksichtigung finden:<br />

Kognitive Kompetenz<br />

Die „<strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>“ vermittelt ihren Schülerinnen und Schülern basierend auf den curricularen<br />

Vorgaben und den gültigen Kernlehrplänen eine breite Grundbildung. Orientiert an den Interessen<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen und ihren individuellen Begabungen wird ihnen zudem die Möglichkeit<br />

zur fachlichen Spezialisierung in individuell zu wählenden Teilbereichen geboten.<br />

Wer in <strong>der</strong> Wissensgesellschaft konkurrenzfähig sein will, muss seine Fähigkeiten auf dem neuesten<br />

Stand halten. Lebenslanges Lernen ist eine Kernanfor<strong>der</strong>ung in einer globalisierten Welt. Wesentlich<br />

ist daher auch die Fähigkeit, das Lernen selbst zu organisieren und das selbstständige Lernen einzuüben<br />

(Selbststeuerung).Die Lernenden werden so in die Lage versetzt, das eigene Lernen zu steuern,<br />

sich Lernziele zu setzen, die eigene Motivation aufrecht zu halten, Lerntechniken und Lernstrategien<br />

auszuwählen, die Zielerreichung selbst zu bewerten und die Lernstrategien selbst zu korrigieren.<br />

Emotionale Kompetenz<br />

Der Einfluss von Gefühlen auf die Persönlichkeitsentwicklung ist seit langem anerkannt: Man spricht<br />

nicht umsonst von „emotionaler Intelligenz“. Im Verlauf unseres Lebens entwickelt und verän<strong>der</strong>t<br />

sich die Kompetenz unsere Gefühle angemessen wahrzunehmen und regulieren zu können.<br />

Die emotionale Kompetenz beruht im Wesentlichen auf vier Kernfähigkeiten, die vielfältig miteinan<strong>der</strong><br />

kombiniert sein können: Es sind dies die Aufmerksamkeit <strong>der</strong> Person für ihre eigene emotionale<br />

Befindlichkeit, ihr Mitgefühl für Mitmenschen (Empathiefähigkeit), ihre Fähigkeit befriedigende zwischenmenschliche<br />

Beziehungen einzugehen und ihrem konstruktiven Umgang mit belastenden o<strong>der</strong><br />

sozial problematischen Gefühlen.<br />

Die „<strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>“ unterstützt die Schülerinnen und Schüler bei <strong>der</strong> Entwicklung zu einer<br />

ausgewogenen Persönlichkeit und beim Erwerb von Beziehungsfähigkeit. Sie vermittelt emotionale<br />

Bewältigungskompetenzen und stärkt die Fähigkeit zur Selbstregulation. Auf diese Weise kann diese<br />

Schule einen Beitrag zur Entwicklung <strong>der</strong> emotionalen Intelligenz ihrer Schülerinnen und Schüler<br />

leisten.<br />

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Soziale Kompetenz<br />

<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Mit an<strong>der</strong>en Menschen angemessen umgehen zu können, d. h. sich sozial kompetent zu verhalten,<br />

ist maßgebliche Voraussetzung für den beruflichen und privaten Erfolg und trägt zum persönlichen<br />

Wohlbefinden bei.<br />

Soziale Kompetenzen können heute nicht mehr als selbstverständliches Ergebnis gesellschaftlicher<br />

Sozialisationsprozesse vorausgesetzt werden. Um diesen Mangel zu kompensieren, steigt die Erwartung<br />

an die Wirksamkeit organisierter Lehr -und Lernprozesse in <strong>der</strong> Schule. Im beruflichen Umfeld<br />

werden hohe Anfor<strong>der</strong>ungen an die Interaktions-, Kommunikations- und Konfliktfähigkeit gestellt,<br />

Kompetenzen, die sich zusammengefasst mit dem Begriff <strong>der</strong> „Teamfähigkeit“ beschreiben lassen.<br />

Die Schule ist ein wichtiges Lernfeld, um diese Fähigkeiten zu entwickeln.<br />

Die „<strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>“ vermittelt ihren Schülerinnen und Schülern im täglichen Schulleben die<br />

sozialen Basiskompetenzen, um sich in <strong>der</strong> Umwelt zurechtzufinden. In vielfältigen Lernarrangements<br />

lernen die Schülerinnen und Schüler einan<strong>der</strong> zuzuhören, eigene Standpunkte zu vertreten und einan<strong>der</strong><br />

zu achten. Sie erfahren in praktisch gelebter Streitkultur, dass ein friedliches Zusammenleben<br />

auf Toleranz, Wertschätzung und Übereinkunft beruht. Hier kommt den Lehrkräften eine nicht zu<br />

unterschätzende Vorbildfunktion zu.<br />

Praktische Kompetenz<br />

Auch wenn wir -wie betont- in einer Wissensgesellschaft leben, wird die „<strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>“<br />

Wert darauf legen, die praktischen Fähigkeiten ihrer Schülerinnen und Schüler zu för<strong>der</strong>n und so das<br />

„Lernen mit Kopf, Herz und Hand“ ermöglichen. Hier ist neben den vielfältigen Aktivitäten zur Berufswahl<br />

und Berufsvorbereitung z. B. an praktisches Lernen in Projekten bzw. projektorientierten<br />

Unterricht zu denken.<br />

Soziale<br />

Kompetenz<br />

Praktische<br />

Kompetenz<br />

Motivation<br />

Wissen<br />

Fähigkeiten<br />

Verstehen<br />

Können<br />

Handeln<br />

Erfahrung<br />

Kognitive<br />

Kompetenz<br />

Emotionale<br />

Kompetenz<br />

Seite 8 von 35


Von <strong>der</strong> Integration zur Inklusion<br />

<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Während die integrative Pädagogik die Einglie<strong>der</strong>ung zuvor „aussortierter“ Kin<strong>der</strong> mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

anstrebt, erhebt die inklusive Pädagogik den Anspruch, eine Antwort auf die komplette Vielfalt<br />

aller Kin<strong>der</strong> zu sein.<br />

Der Weg von <strong>der</strong> Integration zur Inklusion kann als aktive Chance zum Umdenken genutzt werden,<br />

weg von „Kin<strong>der</strong>n mit Behin<strong>der</strong>ungen“, hin zu „Kin<strong>der</strong>n mit beson<strong>der</strong>en Bedürfnissen“.<br />

Die Gedanken <strong>der</strong> Vielfalt werden in <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> kontinuierlich und beharrlich organisatorisch<br />

und strukturell verankert.<br />

Es gibt den verän<strong>der</strong>ten Blick: „Die Schule passt sich den Kin<strong>der</strong>n an“ anstatt „Die Kin<strong>der</strong> passen sich<br />

<strong>der</strong> Schule an.“<br />

Vorbemerkung<br />

Am 1. Dezember 2010 stimmte <strong>der</strong> Landtag NRW <strong>der</strong> „Umsetzung <strong>der</strong> UN-Konvention zur Inklusion<br />

in Schule“ zu. Damit bekennt sich <strong>der</strong> Gesetzgeber dazu, dass Kin<strong>der</strong> „den Rechtsanspruch auf Inklusion“<br />

haben: „Die allgemeine Schule ist <strong>der</strong> Regelför<strong>der</strong>ort. Eltern können weiterhin für ihr Kind eine<br />

För<strong>der</strong>schule wählen.“<br />

Zentrales Anliegen des Landtags NRW ist die Einbeziehung möglichst aller Kin<strong>der</strong> mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

in das allgemeine Bildungssystem und damit das gemeinsame zielgleiche o<strong>der</strong> zieldifferente Lernen<br />

von Schülerinnen und Schülern in den Regelschulen.<br />

Auf dem Weg zur Inklusion ist es ein Zwischenziel, für Kin<strong>der</strong> mit son<strong>der</strong>pädagogischem För<strong>der</strong>bedarf<br />

das individuelle Recht auf gleichberechtigten Zugang zum allgemeinen Bildungssystem zu ermöglichen<br />

und ihnen damit selbstbestimmte und aktive Teilhabe an <strong>der</strong> Bildung, Arbeit und am Leben in<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft zu ermöglichen.<br />

Dies erfor<strong>der</strong>t einen Gestaltungsprozess, <strong>der</strong> z. Zt. noch von den bestehenden Regelungen und den<br />

vorhandenen Strukturen und Ressourcen ausgeht und diese auf <strong>der</strong> Grundlage eines Inklusionsplanes<br />

weiterentwickelt. Die Entwicklung eines inklusiven Schulentwicklungsplanes wird durch die <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Lohmar</strong> zeitnah durchgeführt.<br />

Das Schulministerium hat die Schulaufsichtsbehörden aufgerufen, nach Wegen zu suchen, wie dem<br />

Wunsch <strong>der</strong> Eltern nachgekommen und ein gemeinsames Lernen von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen mit<br />

und ohne son<strong>der</strong>pädagogischen För<strong>der</strong>bedarf ermöglicht werden kann. Das heißt, die bestehenden<br />

rechtlichen Normen sollen immer dort, wo Auslegungen möglich und erfor<strong>der</strong>lich sind, schon jetzt im<br />

Sinne <strong>der</strong> UN-Behin<strong>der</strong>tenrechtskonvention umgesetzt werden.<br />

Die <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> verpflichtet sich diesem Ziel mit den folgenden konzeptionellen Grundgedanken:<br />

Ziele auf dem Weg zur Inklusion<br />

Die <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> wird den gemeinsamen Unterricht und die gemeinsame Erziehung von<br />

Schülerinnen und Schülern mit und ohne son<strong>der</strong>pädagogischem För<strong>der</strong>bedarf unter folgenden Aspekten<br />

umsetzen:<br />

− Schülerinnen und Schüler mit son<strong>der</strong>pädagogischen För<strong>der</strong>bedarf erfahren eine wohnortnahe<br />

Beschulung, sofern <strong>der</strong> För<strong>der</strong>bedarf in den Bereichen Lernen, Sprache und Soziale und<br />

Emotionale Entwicklung besteht.<br />

− Schülerinnen und Schüler mit son<strong>der</strong>pädagogischem För<strong>der</strong>bedarf in allen an<strong>der</strong>en Bereichen<br />

werden nach sorgfältiger Einzelfallprüfung hinsichtlich <strong>der</strong> För<strong>der</strong>möglichkeiten ebenfalls<br />

einbezogen.<br />

− Schülerinnen und Schüler mit son<strong>der</strong>pädagogischem För<strong>der</strong>bedarf erhalten die Chance, ein<br />

positives Selbstkonzept zu entwickeln.<br />

− Schülerinnen und Schüler ohne son<strong>der</strong>pädagogischen För<strong>der</strong>bedarf können ihren<br />

Mitschülerinnen und Mitschülern mit son<strong>der</strong>pädagogischem För<strong>der</strong>bedarf durch positive<br />

Vorbil<strong>der</strong> innerhalb <strong>der</strong> Gruppe Lernanreize geben und ihnen beim Aufbau sozialer und<br />

sprachlicher Fähigkeiten helfen.<br />

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<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

− Schülerinnen und Schüler ohne son<strong>der</strong>pädagogischen För<strong>der</strong>bedarf lernen Rücksichtnahme<br />

gegenüber Schülerinnen und Schülern mit eben diesem För<strong>der</strong>bedarf und bauen positive<br />

Verhaltensweisen zu diesen Mitschülern auf. Der persönliche Umgang miteinan<strong>der</strong> trägt dazu<br />

bei, Schülerinnen und Schüler zu befähigen, an<strong>der</strong>e in ihrem An<strong>der</strong>ssein zu erleben und zu<br />

akzeptieren.<br />

− Die Beschulung aller Schülerinnen und Schüler in ihrer heimischen Schule ermöglicht einerseits<br />

die Fortsetzung <strong>der</strong> bereits im Kin<strong>der</strong>garten und in <strong>der</strong> Grundschule begonnenen integrativen<br />

Arbeit mit allen Kin<strong>der</strong>n; an<strong>der</strong>erseits können über den Schultag hinausgehende Beziehungen<br />

und Freundschaften zwischen den Kin<strong>der</strong>n entstehen o<strong>der</strong> weiter bestehen bleiben.<br />

Derzeitiger Rechtsrahmen - Verfahren<br />

Schulaufsicht, Schulträger und Einzelschule kommen in <strong>der</strong> momentanen Rechtslage Schlüsselrollen<br />

zu.<br />

Entsprechend § 19 Schulgesetz entscheidet die Schulaufsicht – nach Antragstellung <strong>der</strong> Erziehungsberechtigten<br />

und erfolgtem Verfahren nach AO-SF – über den „son<strong>der</strong>pädagogischen För<strong>der</strong>schwerpunkte<br />

und den För<strong>der</strong>ort“.<br />

Die Schulaufsicht kann laut § 20 Absätze 7 und 8 Gemeinsamen Unterricht bzw. Integrative Lerngruppen<br />

in <strong>der</strong> Sekundarstufe I einrichten, wenn <strong>der</strong> Schulträger zustimmt und „die Schule dafür<br />

personell und sächlich ausgestattet ist“.<br />

Die bereits vorläufig geän<strong>der</strong>ten Verwaltungsvorschriften vom 15.12.2010 verpflichten die Schulaufsichtsbehörde<br />

zur Beratung <strong>der</strong> Eltern hinsichtlich einer Beschulung ihres Kindes an einer allgemeinen<br />

Schule in zumutbarer Entfernung und <strong>der</strong> gemeinsamen Prüfung mit dem Schulträger, wie die<br />

organisatorischen, personellen und sächlichen Voraussetzungen erfüllt werden können. Dabei werden<br />

die Eltern aktiv in den Prozess einbezogen.<br />

Eine Ablehnung bedarf einer umfassenden Begründung, gegebenenfalls auch einer schriftlichen Darlegung<br />

durch den Schulträger.<br />

Zur Feststellung des bestmöglichen För<strong>der</strong>ortes wird auch weiterhin eine sorgfältige Prüfung, Beratung<br />

und Entscheidung des Einzelfalls unter Einbeziehung aller an <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung des Kindes Beteiligten<br />

unabdingbar sein.<br />

Rahmenbedingungen<br />

In <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> werden Kin<strong>der</strong> mit son<strong>der</strong>pädagogischem För<strong>der</strong>bedarf - nach noch<br />

gelten<strong>der</strong> Rechtslage - entwe<strong>der</strong> zielgleich o<strong>der</strong> nach individuellen För<strong>der</strong>plänen zieldifferent unterrichtet<br />

werden.<br />

Für diese Schüler und Schülerinnen ist laut Schulgesetz für die Sekundarstufe I insbeson<strong>der</strong>e die<br />

Form <strong>der</strong> Integrativen Lerngruppe vorgesehen. In ihr lernen „in <strong>der</strong> Regel nicht weniger als fünf Schülerinnen<br />

und Schüler mit son<strong>der</strong>pädagogischem För<strong>der</strong>bedarf gemeinsam mit nicht behin<strong>der</strong>ten<br />

Schülerinnen und Schülern.“ (RdErl. des Ministeriums für Schule, Jugend und Kin<strong>der</strong> v. 19. 5. 2005)<br />

Klassen mit integrativen Lerngruppen werden nach den jeweiligen haushaltsrechtlichen Regelungen<br />

(RdErl. des Ministeriums für Schule, Jugend und Kin<strong>der</strong> v. 19. 5. 2005 / Punkt 6 Grundbedarf - Mehrbedarf)<br />

von Pädagogen <strong>der</strong> allgemeinbildenden Schule und För<strong>der</strong>schulpädagogen unterrichtet<br />

Für eine erfolgreiche pädagogische und unterrichtliche Arbeit werden für die <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

pro Schüler mit anerkanntem son<strong>der</strong>pädagogischen För<strong>der</strong>bedarf mindestens vier Wochenstunden<br />

zur son<strong>der</strong>pädagogischen För<strong>der</strong>ung als angemessene personelle Besetzung vorausgesetzt.<br />

Im Interesse von Kontinuität ist das för<strong>der</strong>pädagogische Fachpersonal Bestandteil des Jahrgangsteams.<br />

Pflegerisches o<strong>der</strong> therapeutisches Personal wird bei entsprechend bestehendem Individualanspruch<br />

über Einglie<strong>der</strong>ungsmaßnahmen nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) sichergestellt. Zusätzlich<br />

wird an <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> als präventive Maßnahme eine Fachkraft für Erziehungs- und Familienberatung<br />

eingestellt.<br />

Seite 10 von 35


<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Neben einer angemessenen Personalausstattung sind für ein erfolgreiches integratives Arbeiten zudem<br />

zusätzliche Kleingruppenräume und ein breites Spektrum an För<strong>der</strong>material notwendig (siehe<br />

Anhang X). Der Schulträger erklärt seine Bereitschaft zur Erhöhung des Etats für Lehr- und Lernmittel,<br />

weil für ihn die Umsetzung <strong>der</strong> Integration ein zentrales Anliegen ist.<br />

Arbeitsformen<br />

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines jeden Jahrgangs arbeiten eng im Team zusammen; frühzeitige<br />

unterrichtsimmanente und unterrichtsbegleitende Diagnostik sind Bestandteil <strong>der</strong> Zusammenarbeit.<br />

För<strong>der</strong>pläne werden für alle Schülerinnen und Schüler einzeln o<strong>der</strong> gruppenweise erstellt.<br />

Dabei wird gemeinsam erarbeitet, in welcher Weise eine optimale För<strong>der</strong>ung aller Kin<strong>der</strong> einer Klasse<br />

gesichert werden kann. Teamarbeit ist <strong>der</strong> Regelfall.<br />

Der Regelfall ist <strong>der</strong> gemeinsame Unterricht von Schülerinnen und Schülern mit und ohne son<strong>der</strong>pädagogischem<br />

För<strong>der</strong>bedarf. Das bedeutet: Die För<strong>der</strong>schullehrkraft ist nicht nur für die För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler mit son<strong>der</strong>pädagogischem För<strong>der</strong>bedarf zuständig, son<strong>der</strong>n Ansprechpartnerin<br />

und Hilfestellerin für alle Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Klasse.<br />

Je nach Bedarf unterrichtet die För<strong>der</strong>schullehrkraft in Kleingruppen, die klassenintern o<strong>der</strong> klassenübergreifend<br />

zusammengestellt werden. Die Einzelför<strong>der</strong>ung von Schülerinnen und Schülern und die<br />

Beratung von Lehrkräften und Eltern gehören ebenfalls zu ihren Aufgaben. Aus diesem Grund sind<br />

die För<strong>der</strong>lehrkräfte Mitglie<strong>der</strong> des Kollegiums <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>. Dabei muss beachtet werden,<br />

dass <strong>der</strong> Einsatz <strong>der</strong> son<strong>der</strong>pädagogischen Lehrkräfte zweckgebunden ist und daher die Lehrkräfte<br />

grundsätzlich für Vertretungsunterricht nicht zur Verfügung stehen.<br />

3. Lern- und Erziehungskonzept <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Lernkonzept <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Entwicklung von Fachkompetenzen<br />

Das fachliche Lernen hat in <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> einen hohen Stellenwert. Der Aufbau von strukturiertem<br />

und vernetztem Wissen, Können und Handeln in allen Aufgabenfel<strong>der</strong>n und Lernbereichen<br />

sind zentrale Ziele des Unterrichts. Auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> curricularen Vorgaben und gültigen Kernlehrpläne<br />

sind Sinnfragen menschlicher Existenz, Auseinan<strong>der</strong>setzung mit Normen und Werten, Lebensbedeutsamkeit<br />

und Verantwortung für Gegenwart und Zukunft Kriterien für die Auswahl <strong>der</strong> Lerninhalte<br />

aller Fächer. Der Aufbau von vernetztem Wissen wird erleichtert durch den Blick über Fachgrenzen<br />

hinaus. Deshalb werden in <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> bestimmte Fächer zumindest in den<br />

Jahrgängen 5 und 6 zu Lernbereichen zusammengeschlossen: „Naturwissenschaften“ (Biologie, Chemie<br />

und Physik) und „Gesellschaftslehre“ (Erdkunde, Geschichte und Politik). Fachliche Schwerpunktsetzungen<br />

werden projektorientiert erarbeitet.<br />

Entwicklung methodischer, personaler und sozialer Kompetenzen<br />

Ständiges Lernen in allen Lebensbereichen ist eine Anfor<strong>der</strong>ung an die Menschen in unserer Gesellschaft.<br />

Die Notwendigkeit, diesen Lern- und Entwicklungsprozess zielgerichtet und selbstgesteuert zu<br />

gestalten, wächst nicht nur in Ausbildungsinstitutionen, son<strong>der</strong>n vor allem auch im beruflichen Alltag.<br />

Hier wie dort sind z.B. Selbstmotivation und Eigeninitiative, Selbstorganisation, Belastbarkeit und<br />

Teamfähigkeit gefor<strong>der</strong>t. Die Bereitschaft, fortwährend und lebenslang Neues zu lernen, muss genutzt<br />

und weiterentwickelt werden. Deshalb steht in <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> das selbstgesteuerte<br />

Lernen im Mittelpunkt.<br />

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Selbstgesteuertes Lernen - Lernbüro<br />

<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Die Schülerinnen und Schüler sollen befähigt werden, ihren Lernprozess in wachsendem Maße selbst<br />

zu steuern. Selbstgesteuertes Lernen ist folglich ein zielgerichteter Prozess, ein bewusstes individuelles<br />

Lernen mit klaren Rahmenbedingungen und festen Strukturen. Es ist Ziel eines jeden Unterrichts.<br />

Von Klasse 5 bis Klasse 7 arbeiten die Schülerinnen und Schüler täglich mehrere Stunden im Lernbüro.<br />

In diesen Stunden lernen die Kin<strong>der</strong>,<br />

sich selbst Ziele zu setzen<br />

den eigenen Lernprozess zu planen<br />

zu entscheiden, welche Hilfen sie benötigen und in Anspruch nehmen<br />

geeignete Lernstrategien auszuwählen und dazu unterschiedliche Medien zu nutzen<br />

den Erfolg ihrer Bemühungen selbst zu beobachten und zu bewerten.<br />

Die Fachlehrerinnen und -lehrer (insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Kernfächer) begleiten diese Arbeit mit Aufgaben,<br />

stellen Materialien zur Verfügung, gewährleisten die Verknüpfung mit dem Fachunterricht, stehen als<br />

Lernberater zur Verfügung. Wesentlich dabei ist, dass auch langsamer lernende Schülerinnen und<br />

Schüler Freiräume haben, die sie selbst und eigenverantwortlich füllen und in denen eigene Interessen<br />

und Fragestellungen entwickelt werden können. Es geht eben nicht nur darum das festgelegte<br />

Pensum eines Plans abzuarbeiten.<br />

Zeitlicher Umfang <strong>der</strong> Arbeit im Lernbüro:<br />

Klasse 8 4 Unterrichtsstunden<br />

Klasse 7 4 Unterrichtsstunden<br />

Klasse 6 5 Unterrichtsstunden<br />

Klasse 5 8 Unterrichtsstunden<br />

Das Lernbüro ist <strong>der</strong> Ort, wo individuell geübt wird, wo Raum ist für binnendifferenzierte Aufgabenstellungen<br />

- je nachdem, welche Stärken und Schwächen im Fachunterricht deutlich werden. Unterschiedliche<br />

Lernzugänge können den Lernweisen von Mädchen und Jungen gerecht werden. Komplexe,<br />

weiterführende Aufgaben sind ein Anreiz und eine Herausfor<strong>der</strong>ung für leistungsstarke Schülerinnen<br />

und Schüler und stärken <strong>der</strong>en Motivation. Leistungsschwächeren Schülerinnen und Schülern<br />

bieten Basisaufgaben die Möglichkeit, erfolgreich zu lernen und sich anzueignen, was im Klassenunterricht<br />

noch nicht o<strong>der</strong> noch nicht ganz verstanden worden ist. Die Möglichkeit, das jeweils passende<br />

Lerntempo zu wählen, spielt hier eine wesentliche Rolle.<br />

Erfolgreiche und motivierende Arbeit im Lernbüro setzt eine anregende und das Lernen för<strong>der</strong>nde<br />

Lernumgebung voraus. Daher verfügen Klassenräume über Nebenräume und Materialschränke, in<br />

denen die Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Lernmaterialien aus allen Fächern vorfinden. Je<br />

nach Aufgabenstellung kann es auch sinnvoll sein, im Rahmen dieser Stunden zeitweise in Fachräumen<br />

zu lernen, um die nur dort zur Verfügung stehenden Medien und Materialien zu nutzen. Auch<br />

Unterrichtsgänge in das Selbstlernzentrum mit entsprechen<strong>der</strong> medialer Ausstattung sind je nach<br />

Einzelfall zu verabreden und zu ermöglichen. Erledigen Schülerinnen und Schüler in Tandems o<strong>der</strong><br />

Kleingruppen bestimmte Aufgaben, ist dafür zu sorgen, dass sie in an<strong>der</strong>e Räume ausweichen können<br />

und so still arbeitende Mitschülerinnen und Mitschüler nicht stören.<br />

Am Ende einer jeden Lerneinheit zeigen Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer Lernerfolgskontrolle,<br />

dass sie erfolgreich gelernt haben.<br />

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<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Folgende Grafik verdeutlicht den idealtypischen Verlauf des selbstgesteuerten Lernens:<br />

Projektarbeit<br />

Die Arbeit im Lernbüro dient in erster Linie dem individuellen Lernen. Projektarbeit, in <strong>der</strong> das kooperative<br />

Lernen im Team im Vor<strong>der</strong>grund steht, ist gekennzeichnet durch<br />

Handlungsorientierung<br />

Produktorientierung<br />

Selbstorganisation<br />

Kooperation<br />

Ganzheitlichkeit.<br />

Lernstrategie<br />

korrigieren<br />

Zielerreichung<br />

bewerten<br />

fachliche<br />

Kompetenzen<br />

entwickeln<br />

Selbstgesteuertes<br />

Lernen<br />

Techniken und<br />

Strategien<br />

auswählen<br />

eigenes<br />

Lernen steuern<br />

Motivation aufrecht<br />

erhalten<br />

Lernziele<br />

setzen<br />

Für die Projektarbeit kann in den Jahrgangsstufen 5 ein Anteil <strong>der</strong> Arbeit im Lernbüro genutzt werden.<br />

In <strong>der</strong> Jahrgangsstufe 6 stehen drei Unterrichtsstunden für Projektarbeit zur Verfügung. In den<br />

Jahrgangsstufen 7 und 8 sind vier Unterrichtsstunden für Projektarbeit vorgesehen. In den Jahrgangsstufen<br />

9 und 10 ist die Projektarbeit abschlussbezogen ausgerichtet, zum einen berufs- und<br />

zum an<strong>der</strong>en studienbezogen. Jede Projektarbeitsphase schließt mit einer Präsentation <strong>der</strong> Projektergebnisse<br />

ab. Hierfür sind entsprechende Zeiten einzuplanen.<br />

Ein hohes Maß an Schülerorientierung liegt bereits in <strong>der</strong> Themen- und Zielfindung, da die Klasse den<br />

Gegenstand ihrer Projekte nach eigener Interessen- und Bedürfnislage selber wählt und Zielvereinbarungen<br />

sowie Verfahrensfragen zur Arbeit in und ggf. auch außerhalb <strong>der</strong> Schule aushandelt.<br />

Die Rolle <strong>der</strong> Lehrkraft während <strong>der</strong> Projektarbeit ist die des „leitenden Teilnehmers“ , <strong>der</strong> - entlastet<br />

von Organisationsverantwortung - Zeit und Möglichkeiten hat, mit seinen fachlichen und pädagogischen<br />

Kompetenzen beratend zur Seite zu stehen und den Lern- und Arbeitsprozess zu beobachten.<br />

Bei Bedarf wird er helfen, anstehende Aufgaben anzugehen und passende Wege zu finden, um dem<br />

Ziel des Projektes näher zu kommen. Ferner trägt die Lehrkraft dafür Sorge, dass <strong>der</strong> letzte und wesentliche<br />

Schritt, nämlich die Auswertung <strong>der</strong> geleisteten Arbeit, in wachsen<strong>der</strong> Eigenverantwortung<br />

<strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler durchgeführt wird. Eine kriteriengestützte Beurteilung des Ergebnisses<br />

einschließlich <strong>der</strong> zu klärenden Frage, ob und wie das Projekt ggf. weitergeführt werden soll, steht<br />

am Schluss eines jeden Projektes.<br />

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Individuelle För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Die individuelle För<strong>der</strong>ung jedes einzelnen Schülers und je<strong>der</strong> einzelnen Schülerin ist in allen Schulen<br />

geboten. In <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> wird das Bildungspotenzial ihrer heterogenen Schülerschaft<br />

mit einem breiten Maßnahmenkatalog ausgeschöpft. Dabei wird auch auf geschlechtsbezogene Zugangsweisen<br />

zum Lernen geachtet.<br />

Die För<strong>der</strong>ung leistungsstarker Schülerinnen und Schüler erfolgt durch komplexe Aufgabenstellungen<br />

im binnendifferenzierten Fachunterricht, durch selbst gewählte, auch längerfristige Aufgaben im<br />

Rahmen des Lernbüros, durch Teilnahme am Unterricht einer höheren Jahrgangsstufe („Drehtür-<br />

Modell“) und durch die Teilnahme an überschulischen Wettbewerben (z.B. „Jugend forscht“).<br />

Das methodische Prinzip „Schüler als Lehrer“, bei dem leistungsstarke Schülerinnen und Schüler leistungsschwächere<br />

im Lernprozess unterstützen („Lernpartnerschaften“) stellt für die leistungsstärkeren<br />

Schüler eine beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung dar, da nur eine gute Vermittlungskompetenz ein erfolgreiches<br />

Lernen <strong>der</strong> Lernpartner gewährleistet. Durch die Vermittlung <strong>der</strong> Inhalte werden die Inhalte<br />

selbst aber auch vertiefend gelernt. Dabei wird im Sinne des begabungsför<strong>der</strong>lichen Ansatzes<br />

darauf geachtet, dass beson<strong>der</strong>s begabte Kin<strong>der</strong> nicht zu „Hilfslehrern“ werden, son<strong>der</strong>n mit eigenen<br />

individuellen Herausfor<strong>der</strong>ungen konfrontiert werden.<br />

Die För<strong>der</strong>ung aller Schülerinnen und Schüler beginnt mit einer individuellen Lernstandsanalyse und<br />

systematischen Diagnose des Lernbedarfs. Daraus abgeleitete För<strong>der</strong>pläne und Lernverträge sowie<br />

eine enge Kooperation mit den Elternhäusern stellen sicher, dass die Pläne umgesetzt werden. Durch<br />

binnendifferenzierende Aufgaben im Fachunterricht und durch die Notwendigkeit, Aufgaben in den<br />

Lernbürostunden selbst zu wählen, können alle Schülerinnen und Schüler ihrem Leistungsvermögen<br />

entsprechend lernen.<br />

Fachspezifische För<strong>der</strong>stunden, auf freiwilliger Basis o<strong>der</strong> durch die Fachlehrer angeordnet und<br />

durchgeführt, ergänzen den Katalog <strong>der</strong> För<strong>der</strong>maßnahmen. Jeweils am Ende eines Halbjahres wird<br />

in einer gemeinsamen Beratung, die zwischen <strong>der</strong> betroffenen Schülerin o<strong>der</strong> dem Schüler mit ihren<br />

o<strong>der</strong> seinen Eltern sowie den Klassenlehrern stattfindet, entschieden, ob die För<strong>der</strong>maßnahme Erfolg<br />

hatte o<strong>der</strong> ggf. modifiziert fortgesetzt werden soll.<br />

Arbeit im Profil<br />

Um den beson<strong>der</strong>en Interessen und Begabungen <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler von Anfang ein hohes<br />

Maß an Anerkennung und Wertschätzung in einem klar erkennbaren Rahmen zukommen zu lassen,<br />

bietet die <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> in den Jahrgangsstufen 5 bis 7 die vier folgenden Profile an:<br />

MINT (=Mathematik-Informatik-Naturwissenschaften-Technik)<br />

Musik<br />

Natur<br />

Sport<br />

Der Unterricht in den Profilangeboten ist losgelöst vom Klassenverband, so dass die Größe <strong>der</strong> Lerngruppen<br />

variabel gestaltet werden kann. Durch Kooperation mit den abgebenden Grundschulen lernen<br />

die Schülerinnen und Schüler schon in <strong>der</strong> Grundschule diese beson<strong>der</strong>en Angebote kennen und<br />

können somit schon vor den Sommerferien eine Wahl treffen. Während des ersten Schulhalbjahres<br />

können offensichtliche Fehlwahlen korrigiert werden. Das Lernen in den Profilangeboten findet seine<br />

sinnvolle Fortführung in den Angeboten <strong>der</strong> Ergänzungsstunden:<br />

Darstellen und Gestalten – für Schülerinnen und Schüler des Profils Musik<br />

Natur erforschen – für Schülerinnen und Schüler des Profils Natur<br />

Sport und Gesundheit – für Schülerinnen und Schüler des Profils Sport<br />

Mathematik und Informatik –für Schülerinnen und Schüler des Profils MINT<br />

Am Ende <strong>der</strong> Klasse 7 können sich die Schülerinnen und Schüler auch für ein an<strong>der</strong>es Profil entscheiden<br />

o<strong>der</strong> wählen eine dritte Fremdsprache.<br />

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<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Klassenrat<br />

In je<strong>der</strong> Klasse wird ein Klassenrat gewählt. In <strong>der</strong> Klassenratsstunde werden in je<strong>der</strong> Woche die Belange<br />

<strong>der</strong> Klasse besprochen und geregelt. Die Klassenratsschüler werden anfangs bei <strong>der</strong> Durchführung<br />

durch das Klassenleitungsteam unterstützt. Die Schülerinnen und Schüler regeln die Belange <strong>der</strong><br />

Klasse zunehmend selbstständiger. Bei Bedarf organisieren die Klassenräte Zusammenkünfte auf<br />

Jahrgangsstufenebene für den Austausch und die Zusammenarbeit in <strong>der</strong> Jahrgangsstufe.<br />

Durch die Arbeit im Klassenrat lernen die Schülerinnen und Schüler Entscheidungen demokratisch<br />

vorzubereiten und Verantwortung zu übernehmen.<br />

Beratung im Lernbüro<br />

Zentrales Anliegen des Lernberatungsbüros ist es, die individuellen Fähigkeiten eines jeden Schülers<br />

und einer jeden Schülerin unter Einbeziehung ihres/seines persönlichen Umfelds optimal zu för<strong>der</strong>n.<br />

Dazu wird:<br />

die Lern- und Leistungsentwicklung aller Schülerinnen und Schüler systematisch beobachtet<br />

die Lern- und Leistungsentwicklung von Schülerinnen und Schülern mit Einbrüchen im Lernprozess,<br />

die das Erreichen des Klassenziels gefährden, beson<strong>der</strong>s in den Blick genommen<br />

die persönliche Lernstrategie <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler analysiert<br />

bei Bedarf eine Beratungsgruppe zusammen gestellt<br />

ein Gespräch mit Schülerinnen und Schülern geführt<br />

ein Gespräch mit Eltern geführt<br />

<strong>der</strong> För<strong>der</strong>bedarf von Schülerinnen und Schülern festgestellt<br />

ein För<strong>der</strong>plan entwickelt und vereinbart<br />

die Rückmeldung über Beratungsergebnisse an Abteilungsleitung, Klassenleitung, ggf. Fachlehrer,<br />

Eltern, Koordination gegeben<br />

neuer För<strong>der</strong>bedarf, <strong>der</strong> noch nicht durch Maßnahmen abgedeckt wird, festgestellt und koordiniert<br />

Durch Beleuchten des Lernumfeldes des Kindes und durch die Koordination und Erweiterung <strong>der</strong><br />

Angebote entsteht so ein Netz, das Eltern und Kin<strong>der</strong>n Halt, Richtung und Unterstützung anbietet. In<br />

all diesen Bereichen wird eine konstruktive und entwicklungsorientierte Zusammenarbeit, die auf<br />

dem Austausch von Erfahrungen und <strong>der</strong> gemeinsamen Entwicklung von Handlungsperspektiven<br />

beruht, angestrebt. Für diese wichtige Aufgabe ist das Lernberatungsbüro beson<strong>der</strong>s auf die enge<br />

Zusammenarbeit mit den Eltern und Schülern angewiesen.<br />

Selbstlernzentrum<br />

Die Ausstattung des Selbstlernzentrums mit Büchern und Medien, Einzel- und Gruppentischen sowie<br />

Computerarbeitsplätzen entspricht dem pädagogischen Gesamtkonzept. Schülerinnen und Schüler<br />

können diesen Raum in Fachstunden o<strong>der</strong> Freistunden, nach Unterrichtsschluss und in <strong>der</strong> Mittagsfreizeit<br />

aufsuchen, um für Arbeiten zu lernen, Aufgaben zu erledigen, selbstständige Arbeiten anzufertigen,<br />

Projektarbeiten fortzusetzen o<strong>der</strong> Wettbewerbsbeiträge zu erstellen. Sowohl im Schulgebäude<br />

in <strong>der</strong> Hermann-Löns-Straße als auch am Donrather Dreieck wird ein Selbstlernzentrum eingerichtet.<br />

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Leistungskontrolle und -bewertung<br />

<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

An <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> findet Leistungsbewertung mit Hilfe verschiedener Instrumente statt:<br />

herkömmliche Zifferzensuren und Zeugnisse<br />

Quartalsnoten<br />

Lernentwicklungsberichte<br />

Portfolios<br />

An <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> bedeutet individuelle För<strong>der</strong>ung eine professionelle Begleitung und<br />

Beratung <strong>der</strong> Schullaufbahn einer jeden Schülerin bzw. eines jeden Schülers. Diese Professionalität<br />

setzt Transparenz bezüglich <strong>der</strong> Leistungen und <strong>der</strong> Leistungsbewertung <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler<br />

in den Unterrichtsfächern voraus. Um sehr zeitnah auf Leistungseinbrüche reagieren zu können,<br />

werden zu den Quartalskonferenzen die Leistungen aller Schülerinnen und Schüler eingeholt. Die<br />

festgestellten Leistungen und die gemachten Beobachtungen werden auf den För<strong>der</strong>konferenzen<br />

diskutiert und in anschließenden För<strong>der</strong>gesprächen zur Schullaufbahnberatung mit <strong>der</strong> Schülerin<br />

bzw. dem Schüler und <strong>der</strong>en Erziehungsberechtigten besprochen.<br />

Lernentwicklungsberichte geben den Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen sowie ihren Eltern differenzierte<br />

Rückmeldungen über das im letzten Halbjahr Erreichte. Sie dienen insbeson<strong>der</strong>e dazu, die Schülerin<br />

bzw. den Schüler in ihrer bzw. seiner Gesamtpersönlichkeit und Entwicklung in den Blick zu nehmen.<br />

Hier werden Fortschritte und überfachliche Kompetenzen dokumentiert. Ferner werden hier För<strong>der</strong>empfehlungen<br />

und Entwicklungsperspektiven aufgezeigt, die als Grundlage für Gespräche mit den<br />

Schülerinnen und Schülern sowie ihren Eltern dienen.<br />

Portfolios haben in <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> neben den Lernentwicklungsberichten ebenfalls eine<br />

wichtige Funktion im Kontext <strong>der</strong> Leistungsbeurteilung. In ihnen dokumentieren Schülerinnen und<br />

Schüler ihre Lernergebnisse in einem bestimmten Fach, sammeln Dokumente zur direkten Leistungsvorlage,<br />

geben sich und an<strong>der</strong>en Rechenschaft über laufende o<strong>der</strong> abgeschlossene Lernschritte und<br />

erhalten Rückmeldungen dazu durch ihre Fachlehrerinnen und -lehrer sowie Außenstehende. Das<br />

Portfolio dient als Instrument <strong>der</strong> Sicherung und Steuerung des eigenen Lernfortschritts und unterstützt<br />

die Schülerinnen und Schüler in ihrem Prozess <strong>der</strong> Selbstevaluation. Vor allem aber hat es seine<br />

Funktion als Ausgangsbasis für die Lernberatung durch die Pädagoginnen und Pädagogen. Zumindest<br />

zweimal im Jahr o<strong>der</strong> aufgrund bestimmter Anlässe finden Bilanz- und Zielgespräche statt.<br />

Geschlechtsbezogene Zugangsweisen<br />

Neben <strong>der</strong> individuellen För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler steht auch <strong>der</strong> geschlechtsbezogene<br />

Zugang zum Lernen im Fokus <strong>der</strong> pädagogischen Arbeit <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>. Ziel ist die För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Chancengerechtigkeit <strong>der</strong> Geschlechter durch die Beseitigung bestehen<strong>der</strong> geschlechtstypischer<br />

Nachteile für Mädchen und Jungen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die geschlechtsspezifische<br />

Prägung durch Schule, Familie, Umwelt und Medien und die daraus folgenden Denk- und Verhaltensmuster<br />

berücksichtigt werden und partnerschaftliches Sozialverhalten und das Selbstvertrauen<br />

bei Mädchen und Jungen geför<strong>der</strong>t werden. Vorurteilen und Benachteiligung in Unterricht und<br />

Schulleben wird aktiv entgegengewirkt, um sensible Erziehung im Hinblick auf geschlechterspezifische<br />

Formen von Gewalt und Sexismus zu verhin<strong>der</strong>n und einen geschlechtergerechten Umgang aller<br />

am Schulleben beteiligten Personen zu gewährleisten.<br />

Ziel von Gleichstellungserziehung und -unterricht ist nicht Ergebnisgleichheit im Sinne von „Mädchen<br />

und Frauen tun und erreichen das, was Jungen und Männer tun“. Ziel eines Gleichstellungs- o<strong>der</strong><br />

„Gen<strong>der</strong>“-<strong>Konzept</strong>s ist es, die Einzigartigkeit, die Individualität aller Mädchen und aller Jungen, aller<br />

Frauen und aller Männer in ihrer Verschiedenheit gleich wertzuschätzen und zu för<strong>der</strong>n und damit<br />

die Selbst- und Fremdbeschränkung auf tradierte Rollenerwartungen aufzubrechen.<br />

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<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

„Benachteiligungen beseitigen“ bedeutet in <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> genau hinzusehen:<br />

wo hat ein Schüler / eine Schülerin Interessen und Begabungen und wohin mündet eine För<strong>der</strong>ung<br />

aufgrund einer sozialen Geschlechterrollenerwartung?<br />

Gibt es Mehrfachbenachteiligungen (Geschlecht, Migrationshintergrund, Sozialstatus), die zusätzlichen<br />

För<strong>der</strong>ungsaufwand erfor<strong>der</strong>n?<br />

Reflektieren Lehrerinnen und Lehrer ihr professionelles Verhalten als Rollenvorbild für „männlich“<br />

und „weiblich“?<br />

Für die konkrete Planung und Vorbereitung von Unterricht bedeutet dies, dass die Unterrichtsthemen,<br />

Schulbücher und Lernmittel in allen Fächern in Bezug auf die Interessen von Jungen und Mädchen<br />

analysiert und geschlechtersensibel geprüft, ausgewählt und gestaltet werden. Der aktive Lernprozess<br />

bei Jungen wie auch bei Mädchen wird durch gleichwertige Ansprachen und Einbeziehung in<br />

den Unterricht unterstützt und Stereotypisierungen und Rollenklischees werden grundsätzlich vermieden.<br />

Im Hinblick auf die Organisation von Unterricht wird reflektiert, welche Projekte besser geschlechterspezifisch<br />

o<strong>der</strong> gemischt durchgeführt werden und inwieweit Sitzordnung und Raumbelegung geschlechterspezifischen<br />

Überlegungen und Maßnahmen entsprechen. Mädchen und Jungen brauchen<br />

darüber hinaus auch eigene Räume zum Leben und Lernen. Der koedukative Unterricht an <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong><br />

<strong>Lohmar</strong> wird durch diesen reflexiven und differenzierten Ansatz ergänzt und in verschiedenen<br />

Projekten, die für alle Schülerinnen und Schüler verpflichtend sind, umgesetzt.<br />

Übergänge Grundschulen – <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Der Übergang von <strong>der</strong> Primarstufe in die Sekundarstufe I ist für die Entwicklung des jungen Menschen<br />

von so weittragen<strong>der</strong> Bedeutung, dass er mit aller Behutsamkeit und Sorgfalt vorbereitet und<br />

vollzogen werden muss. Deswegen werden im Rahmen <strong>der</strong> Erarbeitung des Schulprogramms gemeinsam<br />

mit den <strong>Lohmar</strong>er Grundschulen verbindliche Kooperationsformen entwickelt, die dieser<br />

Bedeutung Rechnung tragen. Ein Übergangsmanagement wird erstellt und eine 100-Tage-Konferenz<br />

eingerichtet.<br />

Übergänge in die berufliche Bildung<br />

Die Vorbereitung auf einen Beruf o<strong>der</strong> eine weiterführende Schullaufbahn hat in <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong><br />

<strong>Lohmar</strong> einen festen Platz. Themen des Berufslebens und <strong>der</strong> Wirtschaft erscheinen in verschiedenen<br />

Sequenzen des Fach- und Projektunterrichts. Lernorte außerhalb <strong>der</strong> Schule und <strong>der</strong> Besuch des<br />

Berufsinformationszentrums sind selbstverständlich.<br />

In den Jahrgangsstufen 9 und 10 stehen in <strong>der</strong> Stundentafel wöchentlich sechs abschlussbezogene<br />

Projektstunden zur Verfügung. Schülerinnen und Schüler, die in die gymnasiale Oberstufe o<strong>der</strong> in<br />

schulische Bildungsgänge des Berufskollegs wechseln möchten, haben die Möglichkeit im Hinblick auf<br />

die angestrebte Laufbahn ihre individuellen Stärken und Schwächen zu erkennen und zu bearbeiten.<br />

Besuche von weiterführenden Schulen, Fachhochschulen und Universität ergänzen die Informationen<br />

über akademische Berufe.<br />

Schon ab <strong>der</strong> Jahrgangsstufe 5 wird in allen Fächern berufliche Bildung thematisiert. In <strong>der</strong> Jahrgangsstufe<br />

7 sind beson<strong>der</strong>s die Projekte "Girls-Day" und "Komm auf Tour" zu nennen. Ab Jahrgangsstufe<br />

8 setzt die Berufswahlorientierung verstärkt ein. Hier sind beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Kompetenzcheck und<br />

das Projekt „Startklar“ zu erwähnen. Weiterhin absolvieren die Schülerinnen und Schüler ihr erstes<br />

zweiwöchiges Praktikum.<br />

In <strong>der</strong> Jahrgangsstufe 9 setzt die individuelle Beratung <strong>der</strong> Jugendberufshilfe und <strong>der</strong> Agentur für<br />

Arbeit ein. Ein zweites dreiwöchiges Praktikum folgt. Weiterhin erfolgen individuelle Trainingsange-<br />

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<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

bote im Bereich Bewerbung durch externe Trainer. Die Vor- und Nachbereitung des Praktikums in<br />

den Fächern Deutsch und Arbeitslehre Wirtschaft nehmen einen angemessenen Raum ein. Spezielle<br />

Elternsprechtage zum Bereich Berufsorientierung werden angeboten.<br />

Für die Schülerschaft, die unmittelbar nach <strong>der</strong> Klasse 10 eine Berufsausbildung anstrebt, ist die<br />

Möglichkeit gegeben, die eigene Berufsvorbereitung geplant und gezielt voranzutreiben. In <strong>der</strong> Schule<br />

und an außerschulischen Lernorten – vorrangig mit Kooperationspartnern in <strong>Lohmar</strong> - werden<br />

dazu zahlreiche Möglichkeiten angeboten. Schülerinnen und Schülern können, neben den obligatorischen<br />

Schülerbetriebspraktika und den Besuchen von Firmen auch über einen sinnvollen Zeitraum in<br />

Betrieben arbeiten und Erfahrungen sammeln.<br />

Ziel ist es, dass Schülerinnen und Schüler viele verschiedene Berufsfel<strong>der</strong> mit allen Facetten kennenlernen.<br />

Den Schwerpunkt liegt nicht darin den passgenauen Ausbildungsberuf zu finden, son<strong>der</strong>n<br />

vielmehr darin, die Tendenz und das Interesse zu einem bestimmten Berufsfeld zu erkennen. Natürlich<br />

schließt das das Erkennen <strong>der</strong> eigenen Fähigkeiten, aber auch Grenzen ein. Deswegen ist die<br />

individuelle Beratung und Begleitung eine zentrale Säule <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>, die über Berufsorientierungsbüros<br />

an jedem Standort verfügt.<br />

Sicherung gymnasialer Standards - Übergang in die Sekundarstufe II<br />

Kooperation mit dem Gymnasium <strong>Lohmar</strong><br />

Für die Schüler und Schülerinnen, die auf <strong>der</strong> „<strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>“ den Bildungsgang bis zum Abitur<br />

anstreben, bietet die Schule ein verlässliches und qualifiziertes Sekundarstufen I - Schulangebot<br />

mit gymnasialem Standard.<br />

Da die <strong>Modellschule</strong> eine reine Sekundarstufen I - Schule ist und das Gymnasium <strong>Lohmar</strong> die einzige<br />

Schule in <strong>Lohmar</strong> mit gymnasialer Oberstufe ist, stellt ein Kooperationsvertrag zwischen <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong><br />

und dem Gymnasium <strong>Lohmar</strong> sicher, dass ein nahtloser und automatischer Übergang möglich<br />

ist. Alle Schüler und Schülerinnen <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> werden in die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums<br />

<strong>Lohmar</strong> aufgenommen, sofern sie die für die Sekundarstufe II erfor<strong>der</strong>liche Qualifikation aufweisen<br />

und sie eine Aufnahme wünschen. In dem beigefügten Kooperationsvertrag verpflichtet sich<br />

die <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> ihrerseits dazu, gymnasialen Standard anzubieten und verlässlich zu sichern.<br />

Folgende Bausteine gewährleisten den gymnasialen Standard an <strong>der</strong> „<strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>“:<br />

Fächer, die sowohl in <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> als auch in <strong>der</strong> Sekundarstufe I am Gymnasium <strong>Lohmar</strong><br />

angeboten und dort in <strong>der</strong> Oberstufe fortgeführt werden, entsprechen in ihrem Unterrichtsumfang<br />

an <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> mindestens <strong>der</strong> Stundentafel des Gymnasiums.<br />

Alle Schüler und Schülerinnen <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> besuchen in <strong>der</strong> Jahrgangsstufe 6 den Französischunterricht.<br />

In <strong>der</strong> Jahrgangsstufe 7 kann dieses Fach im Wahlpflichtbereich I weiter belegt werden. Dieses<br />

Wahlpflichtfach Französisch richtet sich inhaltlich an dem Unterricht am Gymnasium aus. Im WP<br />

II Bereich können Schüler und Schülerinnen, die eine Aufnahme in die gymnasiale Oberstufe anstreben<br />

und sich für die Fächer Italienisch o<strong>der</strong> Geschichte bilingual entscheiden, den Unterricht am<br />

Gymnasium <strong>Lohmar</strong> gemeinsam mit Schülern und Schülerinnen dieser Schule besuchen.<br />

Auch in den übrigen Fächern werden individuelle Lernwege in binnen- und außendifferenzierten<br />

Lerngruppen angeboten, die gewährleisten, dass leistungsstarke Schüler und Schülerinnen nicht unterfor<strong>der</strong>t<br />

werden. Lehrerinnen und Lehrer mit <strong>der</strong> Lehrbefähigung für die Sekundarstufe II stellen<br />

sicher, dass diese Schüler und Schülerinnen nach gymnasialen Standards unterrichtet werden. Das<br />

Kollegium kann bei Bedarf auch durch Honorarkräfte unterstützt werden. Da die Sekundarstufen II –<br />

Lehrer und Lehrerinnen <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> in <strong>der</strong> Regel selbst keinen Unterricht in <strong>der</strong> Sekundarstufe<br />

II erteilen, ihren Unterricht aber auf den Übergang in die gymnasiale Oberstufe ausrichten müssen,<br />

ist <strong>der</strong> regelmäßige, institutionalisierte Austausch mit dem Gymnasium <strong>Lohmar</strong>, <strong>der</strong> regelmäßige<br />

Besuch von Fortbildungsveranstaltungen des Kompetenzteams Rhein-Sieg-Kreis, des Landes NRW<br />

und ihrer Bildungspartner auch mit Schwerpunkten im Sekundarstufen II-Bereich Pflicht.<br />

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<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Die Lehrkräfte <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> nehmen an Fachkonferenzen des Gymnasiums <strong>Lohmar</strong> teil und informieren<br />

sich durch regelmäßige Unterrichtsbesuche am Gymnasium <strong>Lohmar</strong> über die dort herrschenden<br />

Unterrichtsstandards, -inhalte und -methoden. Gleichzeitig nehmen Lehrkräfte des Gymnasiums<br />

an Fachkonferenzen <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> teil. Zudem werden auch in Erweiterungskursen <strong>der</strong><br />

<strong>Modellschule</strong> ab Klasse 9 und an<strong>der</strong>en Kursen, in denen durch Binnendifferenzierung die Qualifikation<br />

für die Sekundarstufe II erreicht werden soll, Aufgabenformate für den Unterricht und Klassenarbeiten<br />

sowie <strong>der</strong>en Bewertungskriterien, die gymnasialen Standards entsprechen, angeboten. Das<br />

Gymnasiums <strong>Lohmar</strong> erklärt sich bereit, entsprechende Aufgabenformate und Bewertungsschlüssel<br />

zur Verfügung zu stellen. Zum Abgleich des Lernstands werden Schüler und Schülerinnen <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong><br />

zusammen mit Schülern und Schülerinnen des Gymnasium <strong>Lohmar</strong> Vergleichsarbeiten schreiben.<br />

Die Teilnahme an den zentralen Prüfungen und den Lernstandserhebungen des Landes NRW<br />

sichert zusätzlich die Einhaltung gymnasialer Standards in den Anfor<strong>der</strong>ungen und den angewandten<br />

Bewertungskriterien.<br />

Zur Erleichterung des Übergangs von Schülern und Schülerinnen <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> auf das Gymnasium<br />

<strong>Lohmar</strong> entwickeln die <strong>Modellschule</strong> und das Gymnasium <strong>Lohmar</strong> gemeinsam ein Übergangsmanagement.<br />

Ebenso wird von beiden Schulen ein Kooperationsausschuss eingerichtet.<br />

Das Erziehungskonzept <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Erziehung gelingt beson<strong>der</strong>s gut unter drei Bedingungen:<br />

Die Schul- und Sozialpädagogen nehmen ihren Erziehungsauftrag bewusst wahr und handeln<br />

reflektiert.<br />

Die Schule arbeitet mit den Erziehungsberechtigten im Sinne von Klärung, Orientierung und Absprachen<br />

eng zusammen.<br />

Außerschulische Institutionen (z. B. Jugendamt, schulpsychologische Dienste) unterstützen die<br />

Arbeit in <strong>der</strong> Schule.<br />

Schul- und Sozialpädagogen<br />

In Konferenzen und Teamsitzungen besprechen und beschließen die Pädagogen, wie Werte und<br />

Normen den Schülerinnen und Schülern im Unterricht, in Projekten und im Schulalltag vermittelt<br />

werden. Im Zusammenleben mit den Schülerinnen und Schülern zeigen sie Entwicklungsmöglichkeiten<br />

auf und verdeutlichen Grenzen. Durch die intensive Kommunikation erleben die Schülerinnen<br />

und Schüler, dass je<strong>der</strong> Einzelne wertgeschätzt wird. Dazu gehört auch, dass die Erwachsenen mit<br />

ihnen regelmäßig sozialverträgliches Handeln reflektieren, Konfliktsituationen bearbeiten und für sie<br />

ein „gutes Modell“ sozialverträglichen Handelns sind. An Elternabenden, in Elternversammlungen<br />

und in Einzelgesprächen wird <strong>der</strong> Gewinn gemeinsamen Handelns bei <strong>der</strong> Erziehung aufgezeigt. Die<br />

Kompetenzen außerschulischer Experten werden dabei auch genutzt. Die Pädagogen sorgen durch<br />

schriftliche Vereinbarungen zwischen Schülern, Eltern und Pädagogen dafür, dass das Erreichen <strong>der</strong><br />

vereinbarten Erziehungsziele gelingt. Durch die Zusammenarbeit mit außerschulischen Institutionen<br />

wie Jugendhilfeträgern, Vereinen und Kirchen wird ein breites Fundament für gemeinsame Erziehung<br />

erreicht.<br />

Die Schülerinnen und Schüler werden in möglichst vielen Bereichen des schulischen Lebens angehalten,<br />

Verantwortung für sich, für an<strong>der</strong>e und die Umwelt zu übernehmen. So können sie positives<br />

Verhalten nachhaltig entwickeln. Die Pädagogen sorgen insbeson<strong>der</strong>e beim selbstgesteuerten Lernen,<br />

im Klassenrat, in <strong>der</strong> Schülervertretung, bei <strong>der</strong> Mittagsversorgung und in Verantwortungs- und<br />

an<strong>der</strong>en Projekten dafür, dass sich die Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen aktiv mit den Möglichkeiten und<br />

Grenzen ihres Handelns auseinan<strong>der</strong>setzen. So werden die Schülerinnen und Schüler unterstützt,<br />

ihre Persönlichkeit im Spannungsfeld von Selbstkompetenz und Sozialkompetenz zu entwickeln.<br />

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<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Die Pädagogen nehmen alle Schülerinnen und Schüler in ihrer Individualität und Einzigartigkeit wahr<br />

und unterstützen sie in <strong>der</strong> Entwicklung zu einer selbstbewussten Persönlichkeit, die in <strong>der</strong> Lage ist,<br />

eigene Interessen zu definieren und selbstverantwortlich zu handeln. Sie helfen ihnen eigene Stärken<br />

und Schwächen zu erkennen sowie Strategien zu entwickeln, die eigenen Ressourcen gut zu nutzen<br />

und weiterzuentwickeln. In beson<strong>der</strong>en Fällen unterstützen sie die Schülerinnen und Schüler, in Krisensituationen<br />

Motivation aufzubauen, um Ziele zu erreichen.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> werden den Schülerinnen und Schülern vielfältige Möglichkeiten geboten,<br />

eigenverantwortlich und sozialverantwortlich zu handeln. Sie übernehmen Patenschaften für<br />

an<strong>der</strong>e und sind Lernpartner. Als „Streitschlichter“ lernen sie, Konflikte im Sinne eines Interessenausgleichs<br />

zu bearbeiten bzw. bearbeiten zu lassen. In <strong>der</strong> Mitarbeit bei schulischen Angeboten<br />

(Mensa, Freizeitaktivitäten, Sport; usw.) übernehmen sie Verantwortung und gestalten die Schule als<br />

Lebensraum mit. Die Pädagogen achten beson<strong>der</strong>s darauf, dass Mädchen und Jungen in gleicher<br />

Weise und nicht in überkommenen geschlechtsspezifischen Verhaltensmustern Aufgaben übernehmen.<br />

Auch bei dem Ziel, in den Mitwirkungsgremien aktiv und konstruktiv mitzuarbeiten, werden die Schülerinnen<br />

und Schüler von den Pädagogen unterstützt. Die schulpolitische Arbeit wird in <strong>der</strong> Schule<br />

bewusst gefor<strong>der</strong>t, so dass sich eine grundsätzliche Motivation für politisches Handeln entwickelt.<br />

Das konkrete Handeln für an<strong>der</strong>e im Sozialraum Schule, z.B. in Klassenräten und in Schulerversammlungen,<br />

bietet eine große Chance dafür, dass Schülerinnen und Schüler später in an<strong>der</strong>en Lebenszusammenhängen<br />

zu verantwortungsbewusster Mitgestaltung fähig und willens sind.<br />

Als Teil einer Kind-Umfeld-Analyse werden die Pädagogen zur Intensivierung <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

mit den Eltern Hausbesuche durchführen. Hausbesuche stellen insbeson<strong>der</strong>e zu Beginn <strong>der</strong> Schulzeit<br />

ein Instrument zur besseren Einschätzung <strong>der</strong> Lebensumstände <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler dar.<br />

Weitere Ziele und Methoden <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> Sozialpädagogen und Sozialarbeiter auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong><br />

Schülerinnen und Schüler, <strong>der</strong> Lehrerinnen und Lehrer und <strong>der</strong> Eltern sind in <strong>der</strong> Anlage 5 aufgezeigt.<br />

Psychologische Beratung an <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> für Schüler, Eltern und Lehrer<br />

Die psychologische Beratung vor Ort för<strong>der</strong>t die Entwicklung <strong>der</strong> Kompetenzen <strong>der</strong> Schüler <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong><br />

<strong>Lohmar</strong> im Sinne <strong>der</strong> genannten Leitziele.<br />

Zu einer guten Ausbildung gehört auch die emotionale Bildung!<br />

Auf den Einzelnen bezogen werden im Beson<strong>der</strong>en die Aspekte Selbstwahrnehmung, Selbstwertgefühl<br />

und Selbstverantwortung geför<strong>der</strong>t. In ihrer sozialen Projektion führen sie zu Empathie, Transparenz<br />

und Beteiligung.<br />

In <strong>der</strong> psychologischen Beratung können die Schülerinnen und Schüler den Umgang mit Problemen<br />

und Krisen lernen. Sie können Herausfor<strong>der</strong>ungen als Chancen im Leben begreifen, an denen persönliches<br />

Wachstum stattfindet. Sie erfahren eigene Offenheit in dem Mut sich zu konfrontieren;<br />

eine Ressource von unschätzbarem Wert für jeden Lebensweg. Diese Bewusstheit zu erlernen im<br />

Umgang mit <strong>der</strong> eigenen Person und auch in Konflikten mit An<strong>der</strong>en, bringt in ihrer Konsequenz<br />

mündige Bürger hervor, denn sie beför<strong>der</strong>t sowohl Transparenz, als auch Beteiligung. Wer gewohnt<br />

ist, mit sich selbst klar und offen umzugehen, <strong>der</strong> wird mit dem Heranreifen <strong>der</strong> Persönlichkeit auch<br />

den Wunsch verspüren, dieselben Aspekte gesellschaftlich zu verwirklichen. Im Sinne von Bildung<br />

ein sehr wünschenswerter Aspekt. (Siehe auch Anlage 6)<br />

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Eltern als aktiver Teil <strong>der</strong> Schulgemeinde<br />

<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Die Einbindung <strong>der</strong> Eltern in das Schulleben und die enge Kooperation zwischen Schule und Elternhaus<br />

sind Voraussetzung und Grundlage für Erziehung und Lernen. Nur ein Kind, das spürt, dass die<br />

erziehenden Eltern und Pädagoginnen und Pädagogen gemeinsam für sein Wohl tätig sind, wird sich<br />

zu einer stabilen Persönlichkeit entwickeln können.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> gelten die im Schulgesetz festgelegten Formen <strong>der</strong> Mitwirkung für Eltern<br />

genau wie an an<strong>der</strong>en Schulen. Darüber hinaus schließen die Eltern mit <strong>der</strong> Schule eine Vereinbarung,<br />

die Transparenz und Verlässlichkeit auf beiden Seiten schafft: Die Eltern können sich darauf<br />

verlassen, was von <strong>der</strong> Schule als Unterstützung geboten wird. An<strong>der</strong>erseits dokumentieren Eltern<br />

ihr Interesse am Lern- und Entwicklungsprozess ihrer Kin<strong>der</strong> und unterstützen ihre Kin<strong>der</strong> bei <strong>der</strong><br />

Vorbereitung und begleiten sie aktiv und dauerhaft während <strong>der</strong> gesamten Schulzeit. Wenn häusliche<br />

Gegebenheiten die Entwicklung des Kindes behin<strong>der</strong>n können, informieren die Eltern die Schule.<br />

Die Schule informiert die Eltern regelmäßig und individuell über die Stärken und Schwächen des Kindes<br />

und macht Entscheidungen über die Schullaufbahn transparent. Die Pädagogen (Lehrer und Sozialpädagogen)<br />

helfen den Eltern durch Beratung bei <strong>der</strong> Erziehung. Dies kann nur gelingen, wenn auf<br />

beiden Seiten Offenheit und Vertrauen aufgebaut werden. Das Portfolio kann dabei ein Informationsinstrument<br />

sein, das alle Partner (Kind, Eltern, Lehrer) einbezieht.<br />

Die Eltern sind wie die Schülerinnen und Schüler, die Schul- und Sozialpädagogen, alle sonstigen Mitarbeiter<br />

sowie die engsten Partner <strong>der</strong> Schule Teil <strong>der</strong> Schulgemeinde <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>. Es<br />

wird erwartet, dass sie bei <strong>der</strong> Entwicklung und Umsetzung des Schulprogramms aktiv mitarbeiten.<br />

Dabei sind vor allem ihre Nähe zu <strong>der</strong> Region und das außerschulische Umfeld in <strong>Lohmar</strong> von großer<br />

Bedeutung. Dazu gehören auch <strong>der</strong> Aufbau und die Vermittlung von Kontakten zwischen <strong>der</strong> Schule<br />

und außerschulischen Partnern.<br />

Das außerunterrichtliche Schulleben wird maßgeblich von Eltern mitgetragen. Im Interesse <strong>der</strong> eigenen<br />

Kin<strong>der</strong> unterstützen sie die Schule durch ihren aktiven Einsatz auch in <strong>der</strong> Steuergruppe und in<br />

Projektgruppen sowie bei Festen und Feiern. Dieser Einsatz signalisiert den Kin<strong>der</strong>n das Interesse<br />

ihrer Eltern an dem Ort, an dem sie selbst viele Stunden ihres Lebens verbringen. Zu solchen informellen<br />

Aktivitäten gehören auch Elterngruppen in Klassen sowie die Teilhabe an kultureller Anlässe<br />

in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> und <strong>der</strong> Umgebung. Die Gruppen können sich über eine Plattform im Internet austauschen.<br />

Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus bedeutet, dass man gemeinsam konstruktiv Gestaltungsaufgaben<br />

angeht, aber auch bei Konflikten das direkte Gespräch mit den Pädagogen und <strong>der</strong><br />

Schulleitung sucht. So entsteht auf Dauer eine positive Identifikation <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen<br />

und aller am Schulleben Beteiligten mit ihrer <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>. Die Schule verpflichtet sich, die<br />

Eltern in geeigneter Form (Elternbrief, Newsletter, Informationsplattform auf <strong>der</strong> Homepage o. ä.)<br />

regelmäßig über Aktivitäten zu unterrichten.<br />

Außerschulische Institutionen unterstützen bei <strong>der</strong> Erziehung<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Kooperation Schule und Jugendhilfe stehen die Sozialpädagogen in engem Kontakt<br />

zur Jugendhilfe, zum schulpsychologischen Dienst und zu an<strong>der</strong>en Einrichtungen, die hilfreich sind,<br />

um die Bildung und Erziehung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen optimal zu gewährleisten. Die Aufgabe<br />

<strong>der</strong> Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen besteht in <strong>der</strong> Unterstützung <strong>der</strong> „Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen<br />

in ihrem Recht auf För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen<br />

und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit“ (vgl. SGB VIII § 1). Die Arbeit des Fachpersonals für<br />

Sozialpädagogik verfolgt an <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> einen neuen integrativen Ansatz, in dem die<br />

Arbeit <strong>der</strong> Schule mit <strong>der</strong> Arbeit in <strong>der</strong> Gemeinde verknüpft wird.<br />

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<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

4. Schulstruktur <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Die <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> wird in den Jahrgangsstufen 5 bis 10 als Schule <strong>der</strong> Sekundarstufe I angeboten.<br />

Struktur <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> im Überblick:<br />

Aufnahme<br />

Klasse<br />

13<br />

Klasse<br />

12<br />

Klasse<br />

11<br />

Klasse 10<br />

Klasse 9<br />

Klasse 8<br />

Klasse 7<br />

Klasse 6<br />

Klasse 5<br />

Gymnasiale<br />

Oberstufe am<br />

Gymnasium<br />

in <strong>Lohmar</strong><br />

Gymnasiale Oberstufen außerhalb<br />

von <strong>Lohmar</strong><br />

Berufskollegs<br />

Betriebliche Ausbildung<br />

Vergabe <strong>der</strong> Abschlüsse entsprechend <strong>der</strong> erreichten Leistungen<br />

Gemeinsamer Unterricht im Klassenverband - Leistungsbewertung auf<br />

zwei Anfor<strong>der</strong>ungsniveaus in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik<br />

und Naturwissenschaften<br />

Gemeinsamer Unterricht im Klassenverband - Fortsetzung <strong>der</strong> begabungsgerechten<br />

Profilangebote bis Jahrgang 7<br />

Gemeinsamer Unterricht im Klassenverband mit begabungsgerechten<br />

Profilangeboten in MINT, Musik, Natur und Sport ab Klasse 5<br />

zweite Fremdsprache Französisch im Jahrgang 6<br />

<strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> mit 5 o<strong>der</strong> 6 Klassen pro Jahrgang<br />

Die <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> ist konzipiert als eine Schule mit 120 Mädchen und Jungen je Jahrgangsstufe,<br />

verteilt auf 5 Klassen. Zu Beginn kann auch die Schule auch bis zur Sechszügigkeit aufnehmen,<br />

wenn entsprechen<strong>der</strong> Bedarf in <strong>Lohmar</strong> besteht. Die maximale Klassenstärke darf 25 Schülerinnen<br />

und Schüler nicht überschreiten, da durchgängig integriert unterrichtet wird. Bei <strong>der</strong> Zusammensetzung<br />

<strong>der</strong> Klassen wird ein Gleichgewicht zwischen Mädchen und Jungen angestrebt.<br />

5. Unterricht<br />

Offene Schule<br />

Die <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> versteht sich grundsätzlich als offene Schule.<br />

Der morgendliche Schulbeginn ist „offen“ (s. u.: „Tagesrhythmus“). Vor Beginn des Unterrichts sind<br />

z. B. ab 7.30 Uhr für die einzelnen Jahrgangsbereiche die Klassentüren geöffnet. Pädagoginnen und<br />

Pädagogen aus dem Jahrgangsteam sind anwesend. Die Schülerinnen und Schüler können in dieser<br />

Zeit ihren Interessen nachgehen, z. B. Klassendienste erledigen, sich besprechen, erzählen o<strong>der</strong> Auf-<br />

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<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

gaben erledigen. Sie haben Zeit anzukommen. In den Jahrgängen 5 bis 7 steht ab 7.45 Uhr eine Aufgabenbetreuung<br />

zur Verfügung. Fünf Minuten vor Unterrichtsbeginn begeben sich alle Schülerinnen<br />

und Schüler an ihren Arbeitsplatz im Klassenraum.<br />

Offene Unterrichtsformen (z. B. im Rahmen des Lernbüros und <strong>der</strong> Projektstunden) wie auch die mit<br />

lokalen außerschulischen Partnern organisierten offenen Ganztagsangebote erschließen die individuellen<br />

Potentiale <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler. Es wird gezielt auf eine Ausgleichsför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

beiden Geschlechter geachtet. Eine enge Zusammenarbeit mit Vereinen und Verbänden för<strong>der</strong>t weiterhin<br />

die Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler. Lokale und regionale Kooperationen finden<br />

ihre Ergänzung auf nationaler und internationaler Ebene und münden in Formen nationaler und<br />

internationaler Kooperation, z. B. im Schüleraustausch.<br />

Tagesrhythmus<br />

Der Unterricht beginnt z. B. um 8.00 Uhr und endet an den langen Tagen z. B. um 15.55 Uhr. Am<br />

Dienstag und Freitag endet <strong>der</strong> Unterricht bereits z. B. um 13.15 Uhr. Der Unterricht ist weitgehend<br />

so angelegt, dass in Doppelstunden unterrichtet werden kann. Nach <strong>der</strong> ersten Doppelstunde ist eine<br />

Frühstückspause von 30 Minuten, nach <strong>der</strong> zweiten Doppelstunde eine kleine Pause von 15 Minuten.<br />

Die Mittagspause kann flexibel in <strong>der</strong> 5., 6. o<strong>der</strong> 7. Stunde liegen, so dass das Mittagessen in einer<br />

ruhigen und entspannten Atmosphäre eingenommen werden kann. Die Mittagspause dauert 60 Minuten.<br />

Der Tagesrhythmus im Überblick:<br />

1<br />

2<br />

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag<br />

Offener Unterrichtsbeginn von 7.30 Uhr bis 8.00 Uhr<br />

Unterricht Unterricht Unterricht Unterricht Unterricht<br />

Frühstückspause: 09.30 – 10.00 Uhr<br />

3<br />

4<br />

Unterricht Unterricht Unterricht Unterricht Unterricht<br />

Kleine Pause: 11.30 – 11.45 Uhr<br />

5<br />

6<br />

Unterricht<br />

Mittagessen<br />

Unterricht<br />

Unterricht<br />

Mittagessen<br />

Unterricht<br />

Mittagessen<br />

Unterricht<br />

7 Unterricht Unterricht Unterricht<br />

Pause: 14.15 – 14.25 Uhr<br />

8<br />

9<br />

Unterricht<br />

Unterricht Unterricht<br />

Unterrichtsende um 15.55 Uhr,<br />

dienstags und freitags um 13.15 Uhr<br />

Wahlpflichtbereich<br />

Der Unterricht im Wahlpflichtbereich umfasst die Jahrgangsstufen 7 bis 10 und ist durchgängig dreistündig<br />

angesetzt. Die Wahl erfolgt am Ende <strong>der</strong> Jahrgangsstufe 6. Ein Wechsel ist nur aus zwingenden<br />

Gründen möglich. Über einen Wechsel entscheidet die Klassenkonferenz. Der Wahlpflichtbereich<br />

umfasst das Fächerangebot:<br />

Arbeitslehre/Sozialwissenschaften<br />

zweite Fremdsprache Französisch<br />

Kunst, Musik und Textiles Gestalten<br />

Informatik/Technik<br />

Naturwissenschaften mit Biologie, Chemie und Physik<br />

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10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

Bereich <strong>der</strong> Ergänzungsstunden<br />

<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Der Unterricht im Bereich <strong>der</strong> Ergänzungsstunden umfasst die Jahrgangsstufen 8 bis 10 und ist<br />

durchgängig dreistündig angesetzt. Die Wahl erfolgt am Ende <strong>der</strong> Jahrgangsstufe 7. Ein Wechsel ist<br />

nur aus zwingenden Gründen möglich. Über einen Wechsel entscheidet die Klassenkonferenz.<br />

Der Bereich <strong>der</strong> Ergänzungsstunden umfasst das Fächerangebot:<br />

dritte Fremdsprache Italienisch<br />

Geschichte(bilingual)<br />

Mathematik und Informatik<br />

Sport und Gesundheit<br />

Darstellen und Gestalten<br />

Natur erforschen<br />

Fächerangebot<br />

In <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> werden die bekannten Fächer Deutsch, Englisch, Mathematik, Französisch,<br />

Italienisch, Sport, Evangelische Religionslehre, Katholische Religionslehre, Praktische Philosophie,<br />

Technik, Hauswirtschaft, Wirtschaftslehre und Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt<br />

Wirtschaft unterrichtet.<br />

Das Fach Naturwissenschaften ist neu. Es umfasst biologische, chemische und physikalische Inhalte.<br />

Das Fach Gesellschaftslehre ist neu. Es umfasst geographische, historische und politischsozialwissenschaftliche<br />

Inhalte.<br />

Die Fächer Kunst und Musik können projektorientiert unterrichtet werden. Die Projektergebnisse<br />

werden an Kulturtagen <strong>der</strong> Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Das Fächerangebot <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> im Überblick:<br />

Berufsbezogene<br />

Projektarbeit<br />

Berufsbezogene<br />

Projektarbeit<br />

Fachbezogene<br />

Arbeit im Lernbüro<br />

Fachbezogene<br />

Arbeit im Lernbüro<br />

Fachbezogene Arbeit im<br />

Lernbüro<br />

Projektarbeit<br />

zur Vorbereitung auf die<br />

gymnasiale Oberstufe<br />

Projektarbeit<br />

zur Vorbereitung auf die<br />

gymnasiale Oberstufe<br />

Projektarbeit<br />

Projektarbeit<br />

Projektarbeit<br />

5 Fachbezogene Arbeit im Lernbüro<br />

Fachunterricht<br />

(D, M, E, NW, GL, REL, SP, KU/MU)<br />

Fachunterricht<br />

(D, M, E, NW, GL, REL, SP, KU/ MU)<br />

Fachunterricht<br />

(D, M, E, NW, GL, REL, SP, KU/MU)<br />

Fachunterricht<br />

(D, M, E, NW, GL, REL, SP, KU/MU)<br />

Fachunterricht<br />

(D, M, E, NW, GL, REL, SP, KU/MU)<br />

Fachunterricht<br />

(D, M, E, NW, GL, REL, SP, KU/MU)<br />

AL/Sowi<br />

Französisch<br />

KuMuTex<br />

Inf/TC<br />

NW<br />

AL/Sowi<br />

Französisch<br />

KuMuTex<br />

Inf/TC<br />

NW<br />

AL/Sowi<br />

Französisch<br />

KuMuTex<br />

Inf/TC<br />

NW<br />

AL/Sowi<br />

Französisch<br />

KuMuTex<br />

Inf/TC<br />

NW<br />

Französisch<br />

Italienisch<br />

Ge (bili)<br />

M+IF<br />

SP+Ges.<br />

DG<br />

Natur<br />

Italienisch<br />

Ge (bili)<br />

M+IF<br />

SP+Ges.<br />

DG<br />

Natur<br />

Italienisch<br />

Ge (bili)<br />

M+IF<br />

SP+Ges.<br />

DG<br />

Natur<br />

MINT<br />

Musik<br />

Natur<br />

Sport<br />

MINT<br />

Musik<br />

Natur<br />

Sport<br />

MINT<br />

Musik<br />

Natur<br />

Sport<br />

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Profilangebote<br />

<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Die <strong>Modellschule</strong> bietet die folgenden Profile an:<br />

MINT (=Mathematik/Informatik/Naturwissenschaft/Technik)<br />

Musik<br />

Natur<br />

Sport<br />

Versetzungen<br />

In <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> ist die Versetzung <strong>der</strong> Regelfall. Die Wie<strong>der</strong>holung einer Klasse ist nicht<br />

notwendig. Stattdessen reagiert die Schule flexibel und nachhaltig mit individueller För<strong>der</strong>ung auf<br />

kleine und größere Leistungseinbrüche. Eltern haben aber das Recht, ihr Kind eine Klasse wie<strong>der</strong>holen<br />

zu lassen.<br />

Differenzierung<br />

In den Fächern Englisch und Mathematik wird in den Klassen 7 und 8 auf zwei Leistungsstufen differenziert.<br />

Die Schülerinnen und Schüler werden aber weiterhin im Klassenverband unterrichtet, aber<br />

auf <strong>der</strong> Basis unterschiedlicher Leistungsanfor<strong>der</strong>ungen.<br />

In den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik und Naturwissenschaften wird ab Klasse 9 auf zwei<br />

Leistungsstufen differenziert. Ob die Schülerinnen und Schüler weiterhin im Klassenverband unterrichtet<br />

werden o<strong>der</strong> im Rahmen einer äußeren Fachleistungsdifferenzierung entscheidet die Schulkonferenz<br />

rechtzeitig. In jedem Fall erfolgt die Leistungsbeurteilung auf zwei unterschiedlichen Anfor<strong>der</strong>ungsniveaus.<br />

Dies entspricht dem Prinzip <strong>der</strong> inneren Differenzierung, wie es die Schülerinnen<br />

und Schüler aus den übrigen Jahrgangsstufen und Fächern kennen. Notwendig wird diese zusätzliche<br />

Differenzierung hinsichtlich <strong>der</strong> Abschlussbedingungen am Ende <strong>der</strong> Klasse 10.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die Arbeit in heterogenen Gruppen erfor<strong>der</strong>t eine qualifizierte Fortbildung.<br />

Abschlüsse und Berechtigungen<br />

Am Ende <strong>der</strong> Klasse 10 finden zentrale Abschlussprüfungen statt.<br />

Die <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> vergibt alle Abschlüsse und Berechtigungen <strong>der</strong> Sekundarstufe I, die in<br />

Gesamtschule, Gymnasium, Hauptschule und Realschule vergeben werden:<br />

Fachoberschulreife mit beson<strong>der</strong>er Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe (d.h. direkter Einstieg<br />

in die Qualifikationsphase <strong>der</strong> gymnasialen Oberstufe)<br />

Fachoberschulreife mit Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe<br />

Sekundarabschluss I – Fachoberschulreife<br />

Sekundarabschluss I - Hauptschulabschluss nach Klasse 10<br />

Hauptschulabschluss nach Klasse 9<br />

Die Abschlussbedingungen entsprechen jenen <strong>der</strong> Integrierten Gesamtschule in Nordrhein-<br />

Westfalen.<br />

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Fremdsprachenfolge<br />

<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Fremdsprachen sind <strong>der</strong> Schlüssel zum Erfolg im zusammenwachsenden Europa. Dieser Überzeugung<br />

folgt das Fremdsprachenkonzept <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>:<br />

Englisch<br />

Französisch<br />

Italienisch<br />

Klasse Oberstufe<br />

Grundschule 5 6 7 8 9 10 S II<br />

Englisch ist die für alle Schülerinnen und Schüler verbindliche aus <strong>der</strong> Grundschule fortgeführte<br />

Fremdsprache. Sie wird durchgängig belegt bis Klasse 10 bzw. bis zum Abitur.<br />

In <strong>der</strong> Klasse 6 kommt für alle Schülerinnen und Schüler die zweite Fremdsprache Französisch hinzu.<br />

Sie ist für diese Jahrgangsstufe verpflichtend ist. Sie kann am Ende <strong>der</strong> Klasse 6 abgewählt o<strong>der</strong> bis<br />

Ende Klasse 10 weitergeführt werden.<br />

In <strong>der</strong> Klasse 8 wird im Rahmen des Bereichs <strong>der</strong> Ergänzungsstunden als weitere Fremdsprache Italienisch<br />

angeboten. Diese Fremdsprache kann bis Ende Klasse 10 o<strong>der</strong> bis zum Abitur weitergeführt<br />

werden.<br />

Abitur<br />

Die Schülerinnen und Schüler <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> mit entsprechendem Begabungsprofil werden<br />

zum Abitur geführt. Die Schülerinnen und Schüler mit <strong>der</strong> Qualifikation zum Besuch <strong>der</strong> Gymnasialen<br />

Oberstufe können nach Klasse 10 die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums <strong>Lohmar</strong> besuchen.<br />

Dort ist ihnen gemäß <strong>der</strong> Kooperationsvereinbarung ein Platz sicher. Im Rahmen <strong>der</strong> freien<br />

Schulwahl können auch an<strong>der</strong>e gymnasiale Oberstufen besucht werden.<br />

Der Regelfall für die Schülerinnen und Schüler <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> wird das Abitur nach 13<br />

Jahren sein:<br />

Grundschule: 4 Jahre<br />

<strong>Modellschule</strong>: 6 Jahre<br />

gymnasiale Oberstufe: 3 Jahre<br />

Nach einer vierjährigen Grundschule und einer sechsjährigen Sekundarstufe I wechseln die Schülerinnen<br />

und Schüler am Ende <strong>der</strong> Klasse 10 in die dreijährige gymnasiale Oberstufe (Klasse 10 am<br />

Gymnasium o<strong>der</strong> Klasse 11 an <strong>der</strong> Gesamtschule und am Berufskolleg).<br />

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<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Das Abitur kann auch von begabten Schülerinnen und Schülern nach 12 Schuljahren erworben werden:<br />

Grundschule: 4 Jahre<br />

<strong>Modellschule</strong>: 5 Jahre<br />

gymnasiale Oberstufe: 3 Jahre<br />

Beson<strong>der</strong>s begabte Schülerinnen und Schüler durchlaufen die <strong>Modellschule</strong> in fünf Jahren und wechseln<br />

am Ende <strong>der</strong> Klasse 10 in die dreijährige gymnasiale Oberstufe (Klasse 10 am Gymnasium o<strong>der</strong><br />

Klasse 11 an <strong>der</strong> Gesamtschule und am Berufskolleg). Dazu wird ein beson<strong>der</strong>es Begabtenkonzept<br />

entwickelt.<br />

Das Abitur kann auch nach 12 Schuljahren erworben werden:<br />

Grundschule: 4 Jahre<br />

<strong>Modellschule</strong>: 6 Jahre<br />

gymnasiale Oberstufe: 2 Jahre<br />

Nach einer sechsjährigen Sekundarstufe I wechseln in Ausnahmefällen leistungsstarke Schülerinnen<br />

und Schüler mit einem beson<strong>der</strong>s guten Notendurchschnitt am Ende <strong>der</strong> Klasse 10 direkt in die zweijährige<br />

Qualifikationsphase <strong>der</strong> gymnasiale Oberstufe (Klasse 11 am Gymnasium o<strong>der</strong> Klasse 12 an<br />

<strong>der</strong> Gesamtschule und am Berufskolleg).<br />

Ganztag<br />

Die <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> ist Ganztagsschule. An drei Tagen findet obligatorischer Nachmittagsunterricht<br />

statt. Am Dienstag- und Freitagnachmittag können weitere freiwillige Arbeitsgemeinschaften,<br />

Hausaufgabenbetreuung und Kooperationsprojekte angeboten werden. Auch die Teilnahme an regionalen<br />

und bundesweiten und auch europäischen Wettbewerben kann im Nachmittagsbereich vorbereitet<br />

werden. Hier ist auch Zeit und Raum für die intensivere Vorbereitung von Musik- und Theateraufführungen.<br />

Insgesamt wird <strong>der</strong> Ganztag den Schulstandort <strong>Lohmar</strong> mit viel Leben erfüllen. Der<br />

gebundene Ganztag ist die logische und pädagogisch richtige Schlussfolgerung aus den in <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong><br />

<strong>Lohmar</strong> konsequent realisierten Prinzipien des selbstverantworteten Lernens und <strong>der</strong> individuellen<br />

För<strong>der</strong>ung.<br />

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Stundentafel<br />

<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Der Unterricht in <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> wird entsprechend <strong>der</strong> folgenden Stundentafel erteilt:<br />

Lernbereich / Fach<br />

Jahrgangsstufen <br />

5 6 7 8 9 10<br />

Wochenstunden<br />

Deutsch 5 4 4 4 4 4 24<br />

Gesellschaftslehre 1<br />

mit Geschichte, Erdkunde,<br />

Politik<br />

3 3 4 4 3 3 20<br />

Mathematik 4 4 4 4 4 4 24<br />

Naturwissenschaften 2<br />

mit Biologie, Chemie, Physik<br />

4 3 3 3 4 4 21<br />

Englisch<br />

Künstl./mus./text. Bereich<br />

4 4 4 4 4 4 24<br />

mit Kunst, Musik, Textilge- 4 2 4 2 2 2 16<br />

staltung 3<br />

Religionslehre/Prakt. Ph. 4<br />

2 2 2 2 2 2 12<br />

Sport 3 4 3 3 3 2 18<br />

Klassenrat<br />

Wahlpflichtunterricht<br />

1 1 1 1 1 1 6<br />

5<br />

mit Arbeitslehre, Französisch,<br />

Inf/Tc, KuMuTex und<br />

Naturwissenschaften<br />

Ergänzungsstunden mit<br />

- 3 3 3 3 3 15<br />

Italienisch und weiteren Angeboten<br />

- - - 3 3 4 10<br />

Gesamtwochenstunden 30 30 30 33 33 33 189<br />

Ganztagsanteil:<br />

Lernbüro 6 3 (+5) 1 (+5) 1 (+4) 1 (+4) 0 0 6 (+18)<br />

Projektarbeit 0 2 2 (+1) 2 (+1) 3 (+5) 3 (+5) 12 (+12)<br />

Profilstunden 3 3 3 0 0 0 9<br />

Gesamtwochenstunden 36 36 36 36 36 36 216<br />

Anmerkungen:<br />

1. Alle Fächer des Lernbereichs Gesellschaftslehre werden integriert unterrichtet. Die Lernbereichskonferenz entscheidet über die<br />

curricularen Bereiche.<br />

2. Alle Fächer des Lernbereichs Naturwissenschaften werden integriert unterrichtet. Die Lernbereichskonferenz entscheidet über die<br />

curricularen Bereiche.<br />

3. Die Fächer Kunst und Musik können auch integriert unterrichtet werden, wenn die Fachkonferenzen dies so konzipieren. Die Schulkonferenz<br />

entscheidet.<br />

4. Für den Unterricht in Praktischer Philosophie gilt § 3 Abs. 4 APO - S I.<br />

5. Französisch ist im Jahrgang 6 verpflichtend für alle Schülerinnen und Schüler.<br />

6. Ein Teil <strong>der</strong> Arbeitsstunden im Lernbüro und in <strong>der</strong> Projektarbeit wird von den Fächern Deutsch, Gesellschaftslehre, Naturwissenschaften,<br />

Mathematik und Englisch zur Verfügung gestellt. (Zahl <strong>der</strong> Stunden in Klammern)<br />

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Stundenplan einer Klasse 5<br />

<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Die Übertragung <strong>der</strong> Stundentafel in den Tagesrhythmus <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong><br />

<strong>Lohmar</strong> ergibt beispielhaft für die Klasse 5 den folgenden Stundenplan:<br />

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Hinweise<br />

5 Offener Unterrichtsbeginn von 7.25 Uhr bis um 7.55 Uhr<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Lernbüro<br />

(Mathe,<br />

Deutsch)<br />

Gesellschaftslehre<br />

Arbeit im<br />

Profil<br />

Naturwissenschaften<br />

Lernbüro<br />

(Gesellschaftslehre,Naturwissenschaften<br />

Lernbüro<br />

(Englisch)<br />

Lernbüro 90’-Block<br />

Frühstückspause 30‘-Pause<br />

Englisch Mathematik Deutsch 90’-Block<br />

Kleine Pause 15‘-Pause<br />

5 Englisch Naturw. Sport Musik 45’-Block<br />

Religion<br />

Klassenrat 45‘/60’-<br />

6 Mittagessen<br />

Mittagessen Mittagessen<br />

Block<br />

7 Profil Mathematik Musik 45’-Block<br />

8<br />

9<br />

Kleine Pause Kleine Pause 10‘-Pause<br />

Sport<br />

Stundenplan einer Klasse 9<br />

Deutsch Kunst<br />

Die Übertragung <strong>der</strong> Stundentafel in den Tagesrhythmus <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong><br />

<strong>Lohmar</strong> ergibt beispielhaft für eine Klasse 9 den folgenden Stundenplan:<br />

90’-Block<br />

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Hinweise<br />

9 Offener Unterrichtsbeginn von 7.25 Uhr bis um 7.55 Uhr<br />

1<br />

2<br />

Ergänzungsstunden<br />

mit<br />

Italienisch<br />

Abschlussbezogene<br />

Projektarbeit<br />

Gesellschaftslehre<br />

Lernbüro Englisch 90’-Block<br />

Frühstückspause 30‘-Pause<br />

3<br />

4<br />

Wahlpfl. mit<br />

Französisch<br />

Abschlussbezogene<br />

Projektarbeit<br />

Naturwissenschaften<br />

Mathematik Deutsch 90’-Block<br />

Kleine Pause 15‘-Pause<br />

5<br />

6<br />

Englisch<br />

Mittagessen<br />

Abschlussbezogene<br />

Projektarbeit<br />

Sport<br />

Mittagessen<br />

Naturw.<br />

Mittagessen<br />

Wahlpfl. mit<br />

Französisch<br />

Klassenrat<br />

45’-Block<br />

45‘/60’-<br />

Block<br />

7 Mathematik<br />

Ergänzungsstd.<br />

… Deutsch 45’-Block<br />

Kl. Pause Kleine Pause 10‘-Pause<br />

8<br />

9<br />

Sport<br />

Kunst/<br />

Musik<br />

Religion<br />

90’-Block<br />

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6. Teamschule <strong>Lohmar</strong><br />

<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Die „<strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>“ verfügt über ausgeprägte Teamstrukturen, die gewährleisten sollen, dass<br />

sich die „<strong>Modellschule</strong>“ zu einer „lernenden Organisation“ entwickelt, die sich fortdauernd kritisch<br />

hinterfragt.<br />

Pädagogen<br />

Um <strong>der</strong> Heterogenität <strong>der</strong> Schülerschaft gerecht zu werden, ist die Lehrerschaft <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong><br />

<strong>Lohmar</strong> von Anfang an zusammengesetzt aus Lehrkräften aus allen Schulformen.<br />

Diese Zusammensetzung des Kollegiums garantiert gute Übergangsbedingungen. Der Übergang von<br />

<strong>der</strong> Grundschule in die Sekundarstufe I <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> und schließlich auch <strong>der</strong> nach Klasse<br />

10 in die gymnasiale Oberstufe des Gymnasiums <strong>Lohmar</strong> und an<strong>der</strong>e gymnasialer Oberstufen und<br />

in die berufliche Ausbildung wird dadurch gut gelingen. Speziell ausgebildete För<strong>der</strong>lehrerinnen und<br />

-lehrer und sozialpädagogisch ausgebildete Fachkräfte ergänzen die Lehrerschaft, um dem beson<strong>der</strong>en<br />

For<strong>der</strong>- und För<strong>der</strong>konzept gerecht zu werden.<br />

Schulleitung<br />

Den komplexen Strukturen und dem hohen Anspruch <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> entspricht eine differenzierte<br />

Schulleitungsstruktur mit:<br />

Schulleiterin / Schulleiter<br />

Stv. Schulleiterin / Stv. Schulleiter<br />

Pädagogischer Leiterin / Pädagogischem Leiter<br />

2 Abteilungsleitern / Abteilungsleiterinnen für die Jahrgangsstufen 5 bis 7 und 8 bis 10<br />

Die erweiterte Schulleitung tagt im wöchentlichen Rhythmus. Sie koordiniert und stimmt die organisatorische<br />

und pädagogische Arbeit ab.<br />

Für Schulleiter/in o<strong>der</strong> stv. Schulleiter/in ist die gymnasiale Laufbahn des höheren Dienstes grundsätzlich<br />

Voraussetzung. Alternativ kommen auch Bewerber in Betracht, die in langjähriger Schulleitungsfunktion<br />

ihre beson<strong>der</strong>e Eignung nachgewiesen haben.<br />

Schulleitung im Überblick:<br />

Stv. Schulleiter/in<br />

Abteilungsleitung<br />

5 – 7<br />

Schulleiter/in<br />

Pädagog. Leitung<br />

Abteilungsleitung<br />

8 – 10<br />

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<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Erweiterte Schulleitung<br />

Die Schulleitung arbeitet als erweiterte Schulleitung im Team. Ihr gehören die Schulleiterin/<strong>der</strong><br />

Schulleiter, die stellv. Schulleiterin/<strong>der</strong> stellv. Schulleiter und die Abteilungsleiter/innen an. Anlassbezogen<br />

nehmen die Sprecherin/<strong>der</strong> Sprecher <strong>der</strong> Steuergruppe und die Vorsitzende/<strong>der</strong> Vorsitzende<br />

des Lehrerrates an den Sitzungen <strong>der</strong> Schulleitung teil<br />

Steuergruppe<br />

Eine Steuergruppe unterstützt den Schulentwicklungsprozess. Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Steuergruppe sind: Die<br />

Schulleiterin/<strong>der</strong> Schulleiter, jeweils ein/e Vertreter/in <strong>der</strong> Jahrgangsteams (s. weiter unten) und<br />

ein/e Vertreter/in des Lehrerrates; Eltern- und Schülervertreter sollen beteiligt werden. Die Steuergruppe<br />

wählt eine/n Sprecher/in; die/<strong>der</strong> Schulleiter/in sollte diese Sprecherrolle nicht wahrnehmen.<br />

Klassenlehrer/innen im Tandem<br />

Die Klassenlehrerinnen und Klassenlehrer arbeiten als Tandems. Jede Klasse, bestehend aus 24 Schülerinnen<br />

und Schülern, wird von zwei Pädagogen/-innen betreut. Sie begleiten die Schülerinnen und<br />

Schüler von Klasse 5 bis zur Klasse 10.Aufgrund <strong>der</strong> Überschaubarkeit und Kontinuität können sie die<br />

Schülerinnen und Schüler genau wahrnehmen, sie stärken und coachen. Sie fühlen sich für <strong>der</strong>en<br />

persönliche Entwicklung verantwortlich, sind Vertrauenspersonen und für Erziehungsfragen sowie<br />

für die Elternarbeit beson<strong>der</strong>s verantwortlich.<br />

Jahrgangsteams<br />

An <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> arbeitet das Kollegium in Jahrgangsteams. Jede Klasse wird von zwei<br />

Klassenlehrerinnen bzw. Klassenlehrern betreut. Die Klassenleitungen einer Jahrgangsstufe bilden<br />

zusammen mit den För<strong>der</strong>schullehrerinnen und För<strong>der</strong>schullehrern und einem Sozialpädagogen o<strong>der</strong><br />

einer Sozialpädagogin das Jahrgangsteam, evtl. ergänzt um weitere Lehrerinnen und Lehrer, die<br />

überwiegend in dieser Jahrgangsstufe unterrichten und keinem an<strong>der</strong>en Jahrgangsteam angehören.<br />

Die Jahrgangsteams koordinieren die organisatorische und pädagogische Arbeit ihrer Jahrgangsstufe.<br />

Sie wählen einen Teamsprecher, <strong>der</strong> u. a. für Einladung und Ablauf <strong>der</strong> monatlich stattfindenden<br />

Teamsitzungen verantwortlich ist. Im Rahmen des Schulprogramms reflektiert, koordiniert und evaluiert<br />

das Jahrgangsteam seine fachliche und pädagogische Arbeit.<br />

Unterrichtsbezogene Feedbackteams<br />

Die „<strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>“ strebt über den systematischen Aufbau einer „Feedback-Kultur“ einen<br />

hohen Standard <strong>der</strong> Qualitätsentwicklung an (vgl. weiter unten im Abschnitt alt 9).Von den Lehrkräfte<br />

wird erwartet, dass sie sich neben <strong>der</strong> Arbeit in den Klassen- und Jahrgangsteams sowie den Fachkonferenzen<br />

in einem Team zum unterrichtsbezogenen Feedback zu engagieren. Dazu werden über<br />

ein Schuljahr lang Materialien (Fragebögen, Beobachtungsbögen) und Ergebnisse <strong>der</strong> Feedback-<br />

Prozesse zu einer Feedback-Quelle(z. B. Schüler-/innen-Feedback) in Kleingruppen ausgetauscht.<br />

Im nächsten Schuljahr wird eine weitere Rückmeldequelle (z.B. Lehrkräfte, Eltern) genutzt.<br />

Lehrerteams als Vorbild<br />

In einer arbeitsteiligen und immer komplexer werdenden Welt ist die Fähigkeit, in Teams zu arbeiten<br />

zweifelsohne eine wichtige Schlüsselqualifikation. Sollen Schülerinnen und Schüler zur Teamfähigkeit<br />

erzogen werden, kommt den Lehrkräften eine klar gelebte Vorbildfunktion zu.<br />

Kooperatives Lernen<br />

Der Unterricht an <strong>der</strong> „<strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>“ wird so organisiert, dass Schülerinnen und Schüler<br />

häufig in Teamstrukturen arbeiten und systematisch kooperative Arbeitsmethoden kennenlernen.<br />

„Kooperatives Lernen“ ist eine geeignete Methode. Hierzu werden spezielle Fortbildungen angeboten.<br />

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7. Entwicklungsschwerpunkte<br />

<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Die <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> orientiert sich bei ihren Kriterien und Standards für gute Schule und guten<br />

Unterricht an:<br />

den Ergebnissen nationaler und internationaler Schulleistungsstudien,<br />

dem „Qualitätstableau für die Qualitätsanalyse für Schulen in Nordrhein-Westfalen“,<br />

den Handlungsfel<strong>der</strong>n des „Gütesiegels Individuelle För<strong>der</strong>ung“,<br />

den kompetenzorientierten Lehrplänen und Kernlehrplänen,<br />

den Lernstandserhebungen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch,<br />

den Zentralen Abschlussprüfungen am Ende <strong>der</strong> Klasse 10 und<br />

dem Zentralabitur.<br />

Diese Kriterien und Standards sind maßgebend für die <strong>Konzept</strong>ion und zukünftige Entwicklung <strong>der</strong><br />

<strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> und finden ihren konkreten Handlungsplan im noch zu entwickelnden Schulprogramm.<br />

In <strong>der</strong> Anfangsphase stehen drei Qualitätsprojekte im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

I. Entwicklung <strong>der</strong> Schule zur Teamschule mit den Aspekten: Schulleitungsteam, Lehrerschaft und<br />

Sozialpädagoginnen/Sozialpädagogen, Steuergruppe, Jahrgangsteams, Fachteams, Entscheidungsprozesse;<br />

II. Lehren und Lernen mit den Aspekten: schulinternes Curriculum, Leistung entwickeln (Fach- und<br />

Methodenkompetenz), Persönlichkeit entwickeln (Selbstkompetenz und Sozialkompetenz);<br />

III. Schulkultur mit den Aspekten: Lebensraum Schule, soziales Klima, Gestaltung des Schultages, des<br />

Schulgebäudes und Schulgeländes, Partizipation, Kooperation mit außerschulischen Partnern, Zusammenarbeit<br />

mit Eltern, Kooperation mit Grundschulen und weiterführenden Schulen und<br />

Hochschulen;<br />

Drei Qualitätsprojekte im Rahmen <strong>der</strong> Schulentwicklung:<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Schule zur Teamschule<br />

Lehren und Lernen<br />

Schulkultur<br />

Um die Planung, Gestaltung und Evaluation <strong>der</strong> Qualitätsprojekte zu realisieren, bedarf es mehrfacher<br />

und differenzierter Unterstützung. Insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Startphase <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

sind Strukturen zu schaffen, die einen erfolgreichen Aufbau gewährleisten. Die Schulleitung hat Anspruch<br />

auf Fortbildung in den Bereichen Teamschule, Führung und Motivation, Qualitäts-, Ressourcen-,<br />

Konflikt- und Selbstmanagement, Grundlagen <strong>der</strong> Personal- und Unterrichtsentwicklung mit<br />

dazugehörige Entscheidungs- und Gesprächstechniken. Zusätzlich zur Fortbildung sollte ein Projektmanagement<br />

mit Prozessbegleitung und Evaluation die Nachhaltigkeit <strong>der</strong> Schulentwicklung sichern.<br />

Zu Beginn des Entwicklungsprozesses <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> ist die Entwicklung zum Team nötig.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e in den Qualitätsbereichen „Lernkultur- Qualität <strong>der</strong> Lehr- und Lernprozesse“ und<br />

„Schulkultur“ müssen Schulleitung, Lehrerinnen und Lehrer sowie Sozialpädagogin-<br />

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<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

nen/Sozialpädagogen als Team zusammenarbeiten, um zum einen die Ziele und Inhalte des schuleigenen<br />

Curriculums, Lernangebote zur Stärkung <strong>der</strong> Persönlichkeit und schülerorientierte Unterrichtsmethoden<br />

zu entwickeln, zu implementieren und zu reflektieren und zum an<strong>der</strong>n den Lebensraum<br />

Schule unter Beteiligung <strong>der</strong> Schüler- und Elternschaft in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Lohmar</strong> zu gestalten. Dabei<br />

wird die Kooperation mit gesellschaftlichen Partnern, insbeson<strong>der</strong>e mit den Grundschulen fortgeführt.<br />

Um diese Entwicklung erfolgreich gestalten zu können benötigen die Lehrkräfte und die Sozialpädagoginnen/Sozialpädagogen<br />

Fortbildung und begleitende Unterstützung.<br />

Für die Planung, Begleitung und Evaluation dieses komplexen Schulentwicklungsprozesses wird eine<br />

Steuergruppe eingerichtet. Zur Steuergruppe gehören: <strong>der</strong> Schulleiter o<strong>der</strong> die Schulleiterin, die Pädagogische<br />

Leitung und die Sprecher und Sprecherinnen <strong>der</strong> Jahrgangsteams. Der Steuergruppe sollte<br />

zudem eine ausgebildete Qualitätsberaterin/ein ausgebildeter Qualitätsberater sowie eine ausgebildete<br />

Evaluationsberaterin/ein ausgebildeter Evaluationsberater angehören.<br />

In <strong>der</strong> Unterrichtsentwicklung werden die Teams in den Bereichen „Methoden-, Team-, Kommunikations-<br />

und Medienkompetenz“ und in <strong>der</strong> Umsetzung “selbstgesteuerten Lernens“ bei Bedarf fortgebildet,<br />

damit sie für Schülerinnen und Schüler eine Lernumgebung und Lernatmosphäre schaffen<br />

können, in <strong>der</strong> aktive Lernprozesse zu optimaler individueller För<strong>der</strong>ung führen. Gerade bei <strong>der</strong> systematischen<br />

För<strong>der</strong>ung eines individualisierenden, differenzierenden Unterrichts bedarf es intensiver<br />

Fortbildung für Schulleitung, Lehrkräfte und Sozialpädagogen und Sozialpädagogen.<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> Schulkultur durch Stärkung des sozialen Klimas im Lebensraum Schule muss<br />

durch Workshops und Fortbildungen weiter begleitet werden. Für die Gestaltung des Schultages<br />

spielt neben <strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Sozialkompetenz die Ausstattung und Gestaltung des Schulgebäudes<br />

und Schulgeländes eine wichtige Rolle (Raum als „dritter Pädagoge“). Weitere wichtige Beiträge zur<br />

Entwicklung leisten neben allen in <strong>der</strong> Schule Beteiligten außerschulische Partner. Der Ausbau von<br />

bestehenden Kooperationen in <strong>der</strong> Region führt zu einer Vernetzung, die zusätzliche Lerngelegenheiten<br />

eröffnet. Die Zusammenarbeit mit den Eltern und den Grundschulen ist von beson<strong>der</strong>em Gewicht,<br />

sie ist die Grundlage für die Schaffung einer guten Schulkultur. Für die Umsetzung <strong>der</strong> Qualitätsprojekte<br />

soll bei Bedarf Supervision möglich sein.<br />

Rahmenbedingungen und notwendige Ressourcen<br />

Für die Entwicklungsarbeit des Schulprogramms und <strong>der</strong> „Qualitätsprojekte“ werden im Vorfeld<br />

Zeitressourcen in Form von Fortbildungs- und Arbeitstagen bereitgestellt. Für die Durchführung, Begleitung<br />

und Evaluation während <strong>der</strong> Prozesse stehen <strong>der</strong> Schule weitere Zeitressourcen in Form von<br />

Anrechnungsstunden zur Verfügung. Um die Entwicklung und Begleitung <strong>der</strong> Qualitätsprojekte und<br />

die nachhaltige Wirkung zu gewährleisten wird außer <strong>der</strong> Schulleiterin/dem Schulleiter mindestens<br />

eine Qualitätsberaterin/ein Qualitätsberater ausgebildet. In den ersten zwei Jahren <strong>der</strong> Schulentwicklung<br />

ist es beson<strong>der</strong>s wichtig, die Qualitätsprojekte intensiv zu begleiten, damit die Strukturen in<br />

<strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> systemisch verankert werden. Für den gesamten Schulentwicklungsprozess<br />

und auch für einzelne, kleinere Vorhaben stehen Evaluationsberaterinnen bzw. -berater zur Verfügung,<br />

damit die Vorhaben sowohl prozess- als auch ergebnisorientiert ausgewertet werden. Zur Qualifizierung<br />

<strong>der</strong> erweiterten Schulleitung, <strong>der</strong> Lehrerinnen und Lehrer und <strong>der</strong> Sozialpädagoginnen und<br />

Sozialpädagogen werden Fortbildungen in den Bereichen Teamschulung, Projektmanagement, Strategien<br />

<strong>der</strong> Unterrichtsentwicklung, sowie in den Bereichen „Lernen lernen“, „Kooperative Lernform“,<br />

„individuelle För<strong>der</strong>ung“ und „selbstgesteuertes Lernen“ durchgeführt. Ihre Umsetzung wird evaluiert.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong> wird ein Raumangebot geschaffen, das im Bereich <strong>der</strong> Klassenräume,<br />

<strong>der</strong> Selbstlernzentren, <strong>der</strong> Teamräume und <strong>der</strong> Fachräume den Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> neuen Schulform<br />

und des selbstgesteuerten Lernens in <strong>der</strong> Ganztagsschule Rechnung trägt. Die Materialausstattung<br />

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<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

für Klassenräume mit zum Teil speziellem Unterrichtsmaterial wird dem Anspruch <strong>der</strong> individuellen<br />

För<strong>der</strong>ung gerecht. Eine zeitgemäße Medienpädagogik wird gewährleisten. Die Ausstattung <strong>der</strong><br />

Räume genügt mo<strong>der</strong>nen Standards. Die Schule verfügt überdies über eine ausreichende Anzahl an<br />

Fachräumen, in denen Klassen- und Kursunterricht stattfinden kann. Ein umfassendes Medienkonzept<br />

mit mo<strong>der</strong>ner Vernetzung und Anbindung in den Unterricht aller Fächer und Jahrgangsstufen<br />

wird noch entwickelt.<br />

8. Qualitätsentwicklung<br />

Die „<strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>“ will durch längeres gemeinsames Lernen in <strong>der</strong> Sekundarstufe I die<br />

Chancengerechtigkeit und Leistungsfähigkeit des <strong>Lohmar</strong>er Schulwesens erhöhen und Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendliche dadurch zu besseren Abschlüssen führen.<br />

Qualitätsanalyse als Basis <strong>der</strong> Qualitätsentwicklung<br />

Dazu werden die „<strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>“ und <strong>der</strong> Schulträger durch den Einsatz schulexterner wie<br />

auch schulinterner Qualitätsstandards eine kontinuierliche Überprüfung <strong>der</strong> gesetzten Ziele vornehmen.<br />

Sie können sich dabei an den Kriterien für eine „gute“ Schule und „guten“ Unterricht orientieren<br />

wie sie beispielsweise mit den Gütekriterien des „Deutschen Schulpreises“ <strong>der</strong> Bosch-Stiftung<br />

o<strong>der</strong> dem Qualitätstableau <strong>der</strong> nordrhein-westfälischen Qualitätsanalyse vorliegen.<br />

Die Basis <strong>der</strong> Qualitätsentwicklung <strong>der</strong> „<strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>“ ist selbstverständlich die Teilnahme<br />

an <strong>der</strong> Qualitätsanalyse und den Lernstandserhebungen. Darüber hinaus werden in diesem Handlungsfeld<br />

die folgenden Schwerpunkte gesetzt:<br />

Schulprogramm und Fortbildungsplanung<br />

In <strong>der</strong> Aufbauphase gehört zur schulinternen Qualitätsentwicklung die Durchführung von Fortbildungen<br />

u. a. in den Bereichen „Teamschule“, “Individuelle För<strong>der</strong>ung“ und „Kooperatives Lernen“. Mit<br />

dem Beginn <strong>der</strong> „<strong>Modellschule</strong>“ zum Schuljahr 2012/2013 wird im Rahmen des Schulprogramms eine<br />

Fortbildungsplanung etabliert, die die obigen Themen fortführt und neue Themenstellungen ermöglicht.<br />

Darüber hinaus sollte das von dem Startkollegium zu entwickelnde Schulprogramm als Arbeitsprogramm<br />

aktualisiert, fortgeschrieben und evaluiert werden.<br />

Selbstevaluation durch Feedback-Kultur<br />

Bei <strong>der</strong> Qualitätsentwicklung <strong>der</strong> „<strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>“ soll die (interne) Selbstevaluation Vorrang<br />

gegenüber <strong>der</strong> externen Evaluation haben. Im Zentrum <strong>der</strong> Selbstevaluation steht die Entwicklung<br />

einer „Feedback-Kultur“, die im Licht neuerer Schulforschung qualitätsvolle Schulen auszeichnet.<br />

“Feedback-Kultur“ bedeutet, dass die Rückmeldung über das Kerngeschäft von Schule, nämlich Unterricht,<br />

als wichtige Reflexionshilfe durch die Lehrkräfte genutzt wird. Feedback-Geber können im<br />

Sinne des 360-Grad-Feedbacks Schülerinnen und Schüler, Schulleitung, Eltern und an<strong>der</strong>e Lehrkräfte<br />

sein. Im Gegensatz zur Praxis vieler Schulen, wonach in freiwilligen „Insellösungen“ Lehrkräfte sich<br />

Feedback einholen o<strong>der</strong> eben nicht, wird die „<strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>“ verbindliche Absprachen entwickeln.<br />

“Feedback-Kultur“ im hier verstandenen Sinne bedeutet, dass es in <strong>der</strong> „<strong>Modellschule</strong>“ selbstverständlich<br />

geworden ist, die Rückmeldung als eine Möglichkeit zur individuellen Qualitätsverbesserung<br />

zu nutzen. In diesem Sinne wird von je<strong>der</strong> Lehrkraft die Bereitschaft erwartet, sich an Aktivitäten<br />

zur Nutzung des unterrichtsbezogenen Feedbacks als wichtiger Lernquelle zu beteiligen.<br />

Erfahrungen und Studien zu den Formen <strong>der</strong> Rückmeldung legen nahe, sich auf die Schülerinnen und<br />

Schüler und die Lehrkräfte als Feedback-Geber zu konzentrieren.<br />

Weitere Formen <strong>der</strong> internen Evaluation können sich auf einzelne Schulprojekte beziehen, für die<br />

dann die übliche Vorgehensweise mit Hilfe von definierten Kriterien und Indikatoren gewählt wird.<br />

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<strong>Pädagogisches</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Fremdevaluation durch „kritische“ Freunde<br />

Für eine gelingende Qualitätsentwicklung in <strong>der</strong> „<strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>“ ist auch ein kritischer Außenbezug<br />

als externe Evaluation notwendig. Hier bieten sich -neben <strong>der</strong> vorgegebenen Qualitätsanalyse-<br />

die „kritischen“ Freunde (peer-review) an, was beispielsweise Mitarbeiter/innen <strong>Lohmar</strong>er Betriebe<br />

sein könnten, die aus dem Bereich des Projekt -o<strong>der</strong> Change-Managements kommen. “Kritische“<br />

Freunde könnten auch Eltern sein, die an <strong>der</strong> Universität lehren o<strong>der</strong> Berufen nachgehen, die<br />

sie für diese Form <strong>der</strong> externen Evaluation qualifizieren. Hier ist auch an „senior experts“ zu denken.<br />

Zur Arbeit mit dem Ansatz <strong>der</strong> „kritischen“ Freunde gehört die Wie<strong>der</strong>holung des jeweiligen „peerreviews“<br />

in sinnvollen Zeitabständen.<br />

Wissenschaftliche Begleitung<br />

Die „<strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>“ beteiligt sich an <strong>der</strong> vom Schulministerium vorgesehenen wissenschaftlichen<br />

Begleitung, und nutzt dadurch neben <strong>der</strong> Qualitätsanalyse und den „kritischen“ Freunden eine<br />

weitere, “objektive“ Spiegelung von außen für ihre Qualitätsentwicklung zu nutzen.<br />

9. Beteiligungsformen an <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Konzept</strong>entwicklung sind Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte aktiv beteiligt<br />

worden. Die Erfahrungen mit <strong>der</strong> Partizipation unterschiedlicher Gruppen werden in <strong>der</strong> „<strong>Modellschule</strong>“<br />

über die „offiziell“ vorgesehene Eltern- und Schülerbeteiligung fortgeführt und vertieft. Konkret<br />

sind die folgenden vier Beteiligungsvorhaben vorgesehen:<br />

Schülerparlament<br />

Als Weiterentwicklung von Klassenräten treffen sich delegierte Schüler/innen, um über klassenübergreifende<br />

Themen zu beraten. Sie können dabei mit bewährten Verfahren<br />

<strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ationsmethode o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zukunftswerkstatt arbeiten.<br />

Elterngesprächskreis<br />

Die in <strong>Lohmar</strong> zur <strong>Konzept</strong>beteiligung durchgeführten Eltern-Workshops sollen in einen regelmäßig<br />

tagenden Elterngesprächskreis überführt werden, <strong>der</strong> die „<strong>Modellschule</strong>“ kritisch-konstruktiv begleitet.<br />

Elternseminare<br />

Wie von den Eltern in den im März/April durchgeführten Workshops vorgeschlagen, sollte die „<strong>Modellschule</strong><br />

<strong>Lohmar</strong>“ als kulturelles Zentrum <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> in Zusammenarbeit mit den Eltern Elternseminare<br />

anbieten. In diesen Workshops wurden beispielsweise die folgenden Themen vorgeschlagen:<br />

Gesunde Ernährung, Natur und soziale Themen.<br />

Bilanz -und Perspektiven-Klausur<br />

Am Ende jedes Schuljahres führt die „<strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>“ möglichst in einer externen Tagungsstätte<br />

eine 1 1/2.tägige Klausurveranstaltung durch, auf <strong>der</strong> das vergangene Schuljahr bilanziert wird<br />

und die Perspektiven für das neue Schuljahr entwickelt werden. Teilnehmer/innen an dieser Klausur<br />

sind das gesamte Kollegium und Eltern -und Schülervertreter und -innen (Sekretärin, Hausmeister).<br />

Diese Klausurtagung ist auch ein Beitrag zur Qualitätsentwicklung. Zur Vorbereitung dieser schulweiten<br />

Klausurtagung könnten auch auf Jahrgangsebene Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren<br />

Lehrkräften ähnliche bilanzierende und perspektivische Fragestellungen bearbeiten.<br />

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Anlage 1 Inklusion<br />

Welche Kriterien müssen im Sinne <strong>der</strong> Inklusion an <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong><br />

<strong>Lohmar</strong> erfüllt sein?<br />

GU-Schule/ Inklusive Schule:<br />

• Klassengröße nicht größer als 25 in Regelklassen (25 – x)<br />

Kin<strong>der</strong> in GU-Klassen/ inklusiv arbeitenden Klassen (davon maximal 5<br />

Kin<strong>der</strong> inklusiv (x =Anzahl <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> mit son<strong>der</strong>pädagogischem<br />

För<strong>der</strong>bedarf))<br />

• Zu Beginn mind. 3 Son<strong>der</strong>pädagogen mit entsprechenden<br />

För<strong>der</strong>schwerpunkten fest an <strong>der</strong> Schule (Berechnungsschlüssel nach<br />

bisher bekanntem Bedarf – siehe Anlage)<br />

• Stelle <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>pädagogen zweckgebunden (kein Vertretungs-unterricht,<br />

keine Klassenleitung)<br />

• räumliche und sächliche Bedingungen für die verschiedenen Arten von<br />

Behin<strong>der</strong>ung ausgelegt (Fahrstuhl, Türoffner, Lichtsignal für Pause und<br />

Alarm, Leitlinien auf Boden, Toiletten auf Kin<strong>der</strong> und Jugendliche mit<br />

Körperbehin<strong>der</strong>ung ausgelegt, Hilfsmittel HK, Hilfsmittel SE,…) ( siehe<br />

Anlage)<br />

• mindestens 2 Sozialpadägogen fest an <strong>der</strong> Schule (För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Sozialkompetenz und <strong>der</strong> persönlichen Kompetenz, Erlebnis-pädagogik,<br />

Beratung <strong>der</strong> Schüler, Lehrer, Eltern, Kooperation mit Jugendhilfe,<br />

Jugendamt und außerschulischen Institutionen, Berufs-vorbeitung) (auch<br />

hier Stelle zweckgebunden)<br />

• Differenzierungsräume schaffen (Der Klassenraum besteht aus zwei<br />

Räumen – einem großen und einem halben Klassenraum)<br />

• Aufsichtsnotwendigkeit erleichtern durch Öffnung von Wänden (aus<br />

aufsichtsrechtlichen Gründen muss Einsehbarkeit bestehen) (Fenster und<br />

Glastüren)<br />

• Wenn die oben genannten Bedingungen nicht umfänglich erfüllt sind, ist<br />

Inklusion nur eingeschränkt bzw. nicht zu realisieren!<br />

• Der Stundenplan wird mit <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>schullehrkraft für die entsprechenden<br />

Klassen abgestimmt.


Anlage 2 Inklusion<br />

Gemeinsamer Unterricht an <strong>der</strong> Gemeinschaftsschule <strong>Lohmar</strong><br />

1. Schüler<br />

Voraussetzung für die Aufnahme von Kin<strong>der</strong>n in die son<strong>der</strong>pädagogische För<strong>der</strong>ung ist<br />

<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Grundschule bereits feststellte För<strong>der</strong>bedarf für entwe<strong>der</strong> zielgleiche<br />

Beschulung (Schüler lernen das Gleiche) o<strong>der</strong> zieldifferente Beschulung (Schüler lernen<br />

auf an<strong>der</strong>em, meist niedrigerem Niveau, kann auch fächerweise differieren).<br />

Gelegentlich kann sich ein För<strong>der</strong>bedarf auch erst im Laufe <strong>der</strong> Sek I erweisen, dieser<br />

Schüler verbleibt in <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong>.<br />

1a) Gemeinsamer Unterricht – zielgleich<br />

Hier werden Schüler mit För<strong>der</strong>bedarf<br />

- Emotionale und soziale Entwicklung (ES)<br />

- Autismus Asperger-Syndrom (ebenfalls ES, mit Vermerk Asperger)<br />

- Körperliche und motorische Entwicklung (KME)<br />

- Sprache<br />

aufgenommen.<br />

Schüler mit den För<strong>der</strong>bereichen Hören/Sehen erscheinen so selten, dass hier eine<br />

Einzelfallentscheidung sinnvoll ist.<br />

1b) Gemeinsamer Unterricht – zieldifferent<br />

Der zieldifferente Unterricht entspricht den Richtlinien <strong>der</strong> För<strong>der</strong>schule Schwerpunkt<br />

Lernen (L) und wird dem Entwicklungsstand <strong>der</strong> jeweiligen Schüler angepasst. Schüler<br />

und Schülerinnen mit diesem För<strong>der</strong>schwerpunkt werden in <strong>der</strong> Regel wegen <strong>der</strong><br />

Bündelung <strong>der</strong> Unterstützungsmaßnahmen in einer Klasse zusammengefasst.<br />

2. Übergang aus <strong>der</strong> Klasse 4/ Zusammenstellung <strong>der</strong> Klassen<br />

Bei Übergang aus <strong>der</strong> Klasse 4 erfolgen für Schüler mit son<strong>der</strong>pädagogischem<br />

För<strong>der</strong>bedarf Hospitationen durch die Son<strong>der</strong>schullehrerInnen an <strong>der</strong> abgebenden<br />

Grundschule. So werden erste Beziehungen geknüpft und durch Beratung <strong>der</strong><br />

Grundschule För<strong>der</strong>aspekte geklärt. Die Zusammenstellung <strong>der</strong> Klassen und Aufteilung<br />

<strong>der</strong> Schüler mit son<strong>der</strong>pädagogischem För<strong>der</strong>bedarf erfolgt vorrangig nach<br />

Herkunftsstadtteilen. Im Einzelfall kann eine Beschulung vor allem von Kin<strong>der</strong>n mit<br />

För<strong>der</strong>bedarf ES, beson<strong>der</strong>s Asperger-Syndrom in eine Regelklasse ohne weitere<br />

Mitschüler mit För<strong>der</strong>bedarf erfolgen bzw. bekannte ungünstige Konstellation durch<br />

sinnvolle Klassenzusammensetzung vermieden werden.<br />

3. Unterricht<br />

3.1 Fächerkanon<br />

Neben den bildungsgangtypischen Unterrichtsfächern beinhaltet individuelle För<strong>der</strong>ung<br />

eine individuelle Gestaltung des Fächerkanons. Hier muss Raum bestehen für<br />

Psychomotorik, Entspannungstechniken, Kunsttherapie sowie handlungsorientierten<br />

Unterricht wie Hauswirtschaft, Werken und berufsvorbereitende Maßnahmen.<br />

Bei Schülern mit För<strong>der</strong>schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung sind<br />

Sozialtrainings und pädagogische (Einzel-)Beratung Bestandteil des Fächerkanons.<br />

Entscheidend für son<strong>der</strong>pädagogische Maßnahmen außerhalb des Fachunterrichts<br />

entscheidet <strong>der</strong> För<strong>der</strong>plan, den Son<strong>der</strong>pädagoge und Regelschullehrer gemeinsam<br />

erstellen und <strong>der</strong> individuelle För<strong>der</strong>ziele und För<strong>der</strong>schwerpunkte enthält.


3.2. Unterrichtskonzepte<br />

Der Unterricht erfolgt i.d.R. im Teamteaching im Klassenunterricht. Je nach<br />

För<strong>der</strong>schwerpunkten sind auch Einzel- und Kleingruppenför<strong>der</strong>ung möglich parallel<br />

zum Klassenunterricht o<strong>der</strong> nach dem Klassenunterricht.<br />

3.3. Nachteilsausgleiche<br />

Für Lernstandserhebungen/Klassenarbeiten und sonstige Leistungsnachweise wird ein<br />

Nachteilsausgleich gewährt (s. Informationen <strong>der</strong> Bezirksregierung).<br />

4. Weitere Aufgaben <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>pädagoginnen und Son<strong>der</strong>pädagogen<br />

Antragsstellung und Diagnostik, Gutachtenerstellung und För<strong>der</strong>planung<br />

dokumentieren die (Lern-)Entwicklung des Schülers. Ggf. beantragt die<br />

Son<strong>der</strong>pädagogin o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>pädagoge zusätzliche Hilfen (z.B. einen<br />

Integrationshelfer). Beratung <strong>der</strong> Regelschullehrer über Beson<strong>der</strong>heiten im<br />

Behin<strong>der</strong>ungsbild sowie <strong>der</strong> Eltern über weitere Maßnahmen, z.B. außerschulische<br />

Hilfen erfolgen ebenfalls. Für die intensive individuelle Beratung von Schülern<br />

beson<strong>der</strong>s mit För<strong>der</strong>bedarf ES sind Stunden im Kontingent enthalten.<br />

5. Therapien<br />

Psychomotorik, Ergotherapie und Logopädie werden in <strong>der</strong> Schule angeboten werden.<br />

Für die psychologische Beratung wird durch die Kommune eine Psychologin/ ein<br />

Psychologe zur Verfügung gestellt.<br />

6. Elternarbeit<br />

Die enge Zusammenarbeit mit den Elternhäusern ist ein wichtiges Element von Schule.<br />

Nur so kann gewährleistet werden, dass beson<strong>der</strong>s Schüler mit För<strong>der</strong>bedarf ES<br />

koordiniert geför<strong>der</strong>t wird.<br />

7. Koordination mit an<strong>der</strong>en Institutionen<br />

Austausch und Beratung mit an<strong>der</strong>en Institutionen findet während <strong>der</strong> gesamten<br />

För<strong>der</strong>ung im Gemeinsamen Unterricht statt. Eine beson<strong>der</strong>s enge Kooperation mit <strong>der</strong><br />

Schule erfolgt mit:<br />

- dem schulpsychologischen Dienst<br />

- dem Jugendamt <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong><br />

- Kin<strong>der</strong>- und Jugendpsychiatern und –therapeuten<br />

- Lerninstituten<br />

- Logopäden<br />

- Ergotherapeuten<br />

- dem Verein für Psychomotorik<br />

- dem Autismuszentren Bonn/Siegburg<br />

- Ggf. Kliniken


Anlage 3 Inklusion<br />

Räumliche und sächliche Ausstattung<br />

Allgemein für alle För<strong>der</strong>schwerpunkte:<br />

1. Zwei Beratungsräume für son<strong>der</strong>pädagogische Beratung<br />

Ausstattung: Schreibtisch, Telefonanschluss, Sitzgruppe, Tafel, Pinnwand,<br />

Teppichboden, abschließbare Schränke zur Unterbringung von Diagnose- und<br />

För<strong>der</strong>material, s. Punkt 5./6.<br />

2. Küche<br />

Behin<strong>der</strong>tengerechte Küchenausstattung, Küchengröße für 1 komplette Klasse.<br />

3. Geson<strong>der</strong>t ausgewiesene Werkräume<br />

Ausstattung:<br />

Werkstatt: (rollstuhlgerechte) Werkbänke, Holzwerkstatt, Tonwerkstatt,<br />

Metallwerkstatt<br />

Kunsttherapie/begleitetes Malen: Sperrholzwände, Malmaterial<br />

4. In den GU-Klassen<br />

Ausstattung <strong>der</strong> Nebenräume/ Differenzierungsräume: nach För<strong>der</strong>schwerpunkt,<br />

immer mit Tafel, Bestuhlung, verschließbare Schränke, Entspannungsmöblierung<br />

Je zwei Computer mit entsprechen<strong>der</strong> Lernsoftware je nach För<strong>der</strong>bedarf.<br />

5. Unterrichtsmaterial<br />

In den Klassen vorhanden: Material für Haupt- und Nebenfächer je nach<br />

För<strong>der</strong>schwerpunkt (überwiegend erfor<strong>der</strong>lich: Material FöB Lernen), auch<br />

Lehrmaterial verschiedener Jahrgänge entsprechend individueller Bedürfnisse,<br />

Anschauungsmaterial (Sachbücher, Karten), Lexika unterschiedlichen Niveaus.<br />

6. Spielmaterial für die individuelle För<strong>der</strong>ung<br />

begrenzt in den Klassen verfügbar zu halten, konzentriert in den Beratungsräumen zu<br />

lagern: Sprachspiele, Lernspiele, Kartenspiele, Scenomaterial etc. altersgemaß.<br />

7. Diagnostikmaterial<br />

zur Feststellung von Leistungsständen in bestimmten Bereichen, z.B. Wahrnehmung,<br />

Intelligenz, (L)RS, Dyskalkulie, Sprache<br />

8. Zwei Therapieräume<br />

für Ergotherapie und Logopädie, Ausstattung erfolgt durch die Anbieter


9. Schulhofausststattung<br />

Spiel- und Bewegungsplatz (Klettermöglichkeiten, auch für Ältere), Schaukeln,<br />

Außenmöblierung, altersgerechtes Bewegungsangebote (TT, Fußball, etc.)<br />

Nach För<strong>der</strong>schwerpunkten<br />

Erweiterung <strong>der</strong> Lehrerbibliothek mit Fachbüchern zu den behin<strong>der</strong>ungsspezifischen<br />

Bedürfnissen, zu Beginn und bei Neuaufnahmen.<br />

Sprache:<br />

Behin<strong>der</strong>ungsspezifisches Unterrichtsmaterial je nach Bedarf für ein o<strong>der</strong> mehrere<br />

Fächer, Notebooks zur Schreibentlastung, För<strong>der</strong>material für Wahrnehmungsför<strong>der</strong>ung,<br />

Psychomotorik, Sprache<br />

Lernen:<br />

Differenziertes Unterrichtsmaterial, För<strong>der</strong>material für die Wahrnehmungsbereiche,<br />

Spiele, Lernsoftware<br />

Emotionale und soziale Entwicklung:<br />

Foto- und Videoausrüstung, Time-Out-Raum, Bücher zu sozialen Themen, Spielmaterial,<br />

Anti-Aggressions-Material, Material für Rollenspiele, Projektmaterial für Kontakte über<br />

gemeinsames Thema (Werken, Kunsttherapie, Holzwerkstatt etc.)<br />

Körperliche und motorische Entwicklung:<br />

Aufzug; rollstuhlgerechte Klassenmöblierung,Toiletten, Küche, Werkraum; elektrische<br />

Türöffnung, ggf. Türverbreiterung,<br />

Sehen:<br />

Vergrößerungshilfen zur Visualisierung (Bildschirmlesegerät), Orientierungslinien auf<br />

dem Boden (fühlbar), Laptop, Braille-Schreibmaschinen, Braille-Zeile für PC, Bücher in<br />

Braille-Schrift etc. individuell nach Beratung<br />

Hören:<br />

Teppichboden, Vorhänge, Frequenzmodulationsanlagen, Lichtsignale für Pausengong,<br />

Lernmaterial für Gebärdensprache bzw. Lautsprachbegleitende Gebärden etc.<br />

individuell nach Beratung


Anlage 4 Inklusion<br />

Erwartungswerte für die Kin<strong>der</strong> mit sozialpädagogischem För<strong>der</strong>bedarf für den<br />

ersten Jahrgang <strong>der</strong> <strong>Modellschule</strong><br />

Erfahrungswerte aus den Grundschulen in <strong>Lohmar</strong><br />

1. Wie viele Kin<strong>der</strong> sind zurzeit im 3. Jg.?<br />

2. Wie hoch schätzen Sie längerfristig den Übergang von GU-Schülern <strong>der</strong><br />

Grundschule an die <strong>Modellschule</strong> je Jahrgang?<br />

Auswertung<br />

GGS<br />

in <strong>Lohmar</strong><br />

Waldschule<br />

Birk *<br />

Donrath<br />

Wahlscheid<br />

1.<br />

3. Jg.<br />

2. Übergang<br />

im<br />

Durchschnitt<br />

5 5-6<br />

- 2-3<br />

4 3<br />

4 3-5<br />

Summe 13-17<br />

• Birk konnte mangels Stellenzuweisung noch nicht praktizierende GU-Schule<br />

werden. Vorsichtige Antragstellung, da noch kein Son<strong>der</strong>pädagoge vor Ort.<br />

Weitere För<strong>der</strong>schüler aus <strong>Lohmar</strong> in:<br />

För<strong>der</strong>schule<br />

Sieglar<br />

Sprachheilschule<br />

Siegburg<br />

Gutenbergschule<br />

St. Augustin<br />

Gutenbergschule<br />

St. Augustin<br />

Summe 17<br />

3. Jg. Schwerpunkt<br />

8 Emotionale<br />

und soziale<br />

Entwicklung<br />

5 Sprache<br />

4 Lernen<br />

(35) Lernen<br />

In <strong>der</strong> Sek I


Anlage 5<br />

Im Mittelpunkt <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> Sozialpädagogen und Sozialarbeiter stehen Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendliche im Kontext von Bildung und Erziehung im System Schule.<br />

Grundsätzliches Ziel <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> Sozialpädagogen und Sozialarbeiter ist es, alle<br />

jungen Menschen in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung zu för<strong>der</strong>n und dazu<br />

beizutragen Benachteiligung zu vermeiden und abzubauen.<br />

Stichworte zur Arbeit <strong>der</strong> Sozialpädagogen und Sozialarbeiter in <strong>der</strong><br />

<strong>Modellschule</strong> <strong>Lohmar</strong><br />

Ziele:<br />

Auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Schüler/innen<br />

• Verbesserung des sozialen Klimas in Gruppen, Klassen und in <strong>der</strong> Schule<br />

• För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> sozialen Kompetenzen<br />

• Stärkung des Selbstwertgefühls<br />

• Verbesserung <strong>der</strong> Selbsteinschätzung<br />

• För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kommunikationsfähigkeiten<br />

• Vermittlung von Problemlösungsstrategien<br />

• För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> gegenseitigen Akzeptanz (Ausgrenzungsprozessen<br />

entgegenwirken, Vermeidung von Mobbing)<br />

• Übernahme von Verantwortung für das eigene Verhalten<br />

• Entwicklung und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Eigeninitiative<br />

• Positive Lebensbedingungen schaffen und erhalten<br />

• Erkundung und För<strong>der</strong>ung individueller Neigungen<br />

• För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kreativität und Interessen<br />

• Ressourcen stärken und nutzen<br />

• För<strong>der</strong>ung demokratischen Handelns<br />

• Hilfen beim Übergang in den Beruf<br />

Methoden:<br />

- Einzelberatung<br />

- Gruppenarbeit (auch geschlechtspezifisch), z.B. Rollenspiele, Soziales<br />

Lernen, Gewalt/Suchtprävention.<br />

- AGs (Stichworte z.B. Sport, Streitschlichtung, Schülercafe, Schülerfirma,<br />

Erlebnispädagogik)<br />

- Projektarbeit<br />

- Mitarbeit im Lernbüro<br />

- sozialpädagogische Anleitung in <strong>der</strong> Hausaufgabenbetreuung<br />

- Teilnahme an <strong>der</strong> Klassenratsstunde (bei Bedarf)<br />

- sozialpädagogische Begleitung von Klassenfahrten<br />

- Teilnahme an Schulfesten<br />

- Offenes Gesprächs- und Kontaktangebot<br />

- Teilnahme an Fortbildungen zur eigenen Kompetenzerweiterung


Ziele:<br />

Auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Lehrer/innen<br />

• Beratung und Vermittlung in Problemsituationen<br />

• Stärkung <strong>der</strong> sozialpädagogischen Handlungskompetenz<br />

• Austausch von sozialpädagogischen Sichtweisen und Methoden<br />

• Sensibilisieren von Lehrer/innen für jugendliche Sichtweisen<br />

• Beratung von Lehrern im Hinblick auf Leistungen aus dem Bildungs- und<br />

Teilhabepaket<br />

• Mitglied im Krisenteam<br />

Methoden:<br />

Ziele:<br />

- Einzelberatung<br />

- Hospitationen<br />

- Teilnahme an Konferenzen<br />

- bedarfsorientierte Einbindung in das Lernberatungsbüro / Lernbüro<br />

- bedarfsorientierte Teilnahme am Jahrgangsteam<br />

- sozialpädagogische Begleitung von Klassenfahrten<br />

- Krisenintervention bei akuten Konflikten (z.B. Missbrauchsverdacht,<br />

Suizidgefahr)<br />

- Teilnahme an Fortbildungen zur eigenen Kompetenzerweiterung<br />

Auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Eltern<br />

• Beratung und Unterstützung <strong>der</strong> Eltern bei Problemen – und Krisensituationen<br />

• Verbesserung <strong>der</strong> Lebenssituationen <strong>der</strong> Schüler/innen in Hinblick auf die<br />

häusliche Situation (hier Beratung und Vermittlung an an<strong>der</strong>e Stellen, z.B.<br />

Tafel, Jugendamt)<br />

• För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Erziehungskompetenz (Einzelgespräche, Organisation von<br />

Elternabenden)<br />

• Vermittlung von Angeboten <strong>der</strong> Jugendhilfe und an<strong>der</strong>er Institutionen<br />

• Unterstützung <strong>der</strong> Klassenlehrer/innen bei <strong>der</strong> Elternarbeit (z.B. als Mediator<br />

o<strong>der</strong> im Sinne einer Netzwerkarbeit die unterschiedliche Professionen zum<br />

Wohle des Kindes an einen Tisch holt )<br />

• Beratung von Eltern im Hinblick auf Leistungen aus dem Bildungs- und<br />

Teilhabepaket<br />

Methoden:<br />

- Beratungs- Vermittlungs- und Unterstützungsangebote für Eltern<br />

- Mediation Elternhaus Schule<br />

- Hausbesuche<br />

- Organisation von Elterninformationsabenden/ Gesprächskreisen (z.B.<br />

Pubertät, Medien, ADHS)<br />

- Teilnahme und Vorstellung <strong>der</strong> Schulsozialarbeit auf Elternabenden


Ziele:<br />

In Hinblick auf außerschulische Kontakte<br />

- Kooperation mit <strong>der</strong> Jugendhilfe (ASD, Jugendför<strong>der</strong>ung, offene Jugendarbeit,<br />

Jugendberufshilfe)<br />

- Kooperation mit dem Schulträger allgemein<br />

- Kooperation Sozialamt (in Bezug auf Teilhabe- und Bildungspaket)<br />

- Kooperation mit dem schulpsychologischen Dienst<br />

- Kooperation mit Vereinen und Verbänden (Akquirierung außerschulischer<br />

Partner zum Zweck <strong>der</strong> Angebotserweiterung)<br />

- Kooperation mit regionalen- und überregionalen „Ansprechpartnern“ für<br />

Schulsozialarbeit<br />

Eine wichtige Grundlage für die vertrauensvolle Zusammenarbeit <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong><br />

Sozialpädagogen und Sozialarbeiter mit den Schülern, Lehrern und Eltern ist das<br />

Prinzip <strong>der</strong> Freiwilligkeit. Auch wenn, gerade mit Blick auf die Schüler, dieser Wert in<br />

<strong>der</strong> Praxis nicht immer an erster Stelle zu finden sein wird, so sollte er doch in <strong>der</strong><br />

Regel das vorherrschende Muster darstellen, um den Schülern den Zugang zum<br />

Sozialpädagogen und Sozialarbeiter so leicht wie möglich zu machen. Aus diesem<br />

Grund ist darauf zu achten, dass <strong>der</strong> Sozialpädagoge und Sozialarbeiter möglichst<br />

von Aufsichts- und Kontrollaufgaben (z.B. Pausen/Mensaaufsicht), die immer auch<br />

mit Sanktionsverhängung verknüpft sind, befreit ist.


Anlage 6 : Psychologische Beratung<br />

Konkret sieht die Arbeit vor Ort folgende Bereiche vor:<br />

In Einzelgesprächen mit SchülerInnen ermutigt ein neutraler geschützter Rahmen zum<br />

Erlernen eines positiven Umgangs mit <strong>der</strong> eigenen Person. Dabei kann es sich um alle<br />

denkbaren Angelegenheiten handeln, die einen Schüler o<strong>der</strong> eine Schülerin beeinflussen und<br />

somit auch ihre Situation in <strong>der</strong> Schule. Das Spektrum reicht von persönlichen Unsicherheiten<br />

o<strong>der</strong> Problemen mit dem Erwachsenwerden, dem Zurechtfinden in einem sozialen System<br />

(Familie, Freunde, Schulklasse, Schule, Gesellschaft), dem Finden von eigenen Werten, bis<br />

hin zu manifesten Konflikten o<strong>der</strong> ausgeprägten Störungsbil<strong>der</strong>n in all diesen Bereichen.<br />

Es wird zunächst die Selbstwahrnehmung gestärkt und im nächsten Schritt das<br />

Selbstwertgefühl. Lösungsstrategien werden gemeinsam erarbeitet. Dabei wird die<br />

Transparenz die Grenzen <strong>der</strong> Schüler, die dem Berater das von ihnen entgegengebrachte<br />

Vertrauen auferlegt, natürlich nicht überschreiten. Bei Bedarf wird mit an<strong>der</strong>en Institutionen<br />

zusammen gearbeitet, bzw. dorthin delegiert.<br />

Eltern- und Lehrergespräche runden das Bild zu Problemlagen einzelner SchülerInnen ab,<br />

können aber auch selbst beratenden Charakter annehmen und das Gesamtsystem Schule<br />

stärken.<br />

Bei Loyalitätskonflikten zwischen den verschiedenen am Schulleben beteiligten<br />

Personengruppen bzw. innerhalb <strong>der</strong>selben wird ein neutraler mo<strong>der</strong>ierter Rahmen geboten.<br />

Interessen und Emotionen <strong>der</strong> Parteien können vorab einzeln geklärt werden. Darauf sitzen<br />

die Beteiligten gemeinsam mit dem Berater am Tisch und tauschen sich zunächst aus, um<br />

schließlich Zielvereinbarungen zu entwickeln. Soziale Verantwortung wird hier im Konkreten<br />

spürbar.<br />

Die Nie<strong>der</strong>schwelligkeit eines Angebotes vor Ort bringt eine Ausweitung <strong>der</strong> Zielgruppe mit<br />

sich. Probleme können frühzeitig erkannt und angesprochen werden.<br />

Vieles kann direkt gelöst, manches delegiert werden. In jedem Fall ist die schnelle und<br />

unkomplizierte Erreichbarkeit eine Variable, die manche Probleme gar nicht erst entstehen,<br />

bzw. sie nicht groß werden lässt.<br />

Schlagwörter: Focus auf den Beratenen<br />

Bezogen auf Einzelne:<br />

För<strong>der</strong>ung von Selbstwahrnehmung, Selbstwertgefühl, Selbstverantwortung und Empathie<br />

Bezogen auf Konflikte zwischen Mehreren:<br />

Klärung von Interessen und Emotionen, Zielvereinbarungen, Erlernen sozialer Verantwortung<br />

Focus auf die Einrichtung:<br />

Nie<strong>der</strong>schwelligkeit, Neutralität bei Konflikten, Transparenzför<strong>der</strong>ung,<br />

Beteiligungsför<strong>der</strong>ung, Vernetzung mit an<strong>der</strong>en Institutionen

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