02.03.2013 Aufrufe

Geschäftsberichte des WestLB Konzerns

Geschäftsberichte des WestLB Konzerns

Geschäftsberichte des WestLB Konzerns

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

38<br />

nach Einschätzung der International Swap and Derivatives Association (ISDA) ein Kredit-<br />

ereignis, das die Zahlung von Kreditausfallversicherungen (CDS) nach sich zieht. Mit dem<br />

Schuldenschnitt ist nun der Weg für das zweite Hilfspaket frei. Damit konnte ein unge ordneter<br />

Zahlungsausfall Griechenlands verhindert werden. Ohne weitere finanzielle Unterstützung<br />

hätte Griechenland seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen können.<br />

Da das Land nach wie vor über ein Primärdefizit verfügt, wäre es auch bei Einstellung der<br />

Zins- und Tilgungszahlungen nicht mehr in der Lage gewesen, seine Ausgaben zu tätigen.<br />

An den Finanzmärkten führte die Staatsschuldenkrise zu erheblicher Verunsicherung.<br />

Gefragt waren in diesem Umfeld vor allem sichere Anlagen, wie zum Beispiel deutsche<br />

Staatsanleihen. Die Rendite für zehnjährige Bunds sackte im Herbst zwischenzeitlich auf<br />

unter 1,7% und damit auf einen historischen Tiefstand ab. Vor der neuerlichen Zuspitzung<br />

der Schuldenkrise im Frühjahr hatte die entsprechende Bundrendite noch bei fast 3,5%<br />

gelegen. Zunehmend unter Druck geriet auch der Euro. Der Wechselkurs zum Dollar rutschte<br />

zum Jahresende auf fast 1,28 USD/EUR und damit auf den niedrigsten Stand seit<br />

September 2010. Zudem streifte der Euro die Schwelle von 100 Yen, das tiefste Niveau seit<br />

Sommer 2001.<br />

Weltweit verlor die Konjunkturdynamik im Verlauf <strong>des</strong> vergangenen Jahres zunehmend an<br />

Schwung. Auch vor den Schwellenländern machte diese Entwicklung nicht Halt. Die nachlassende<br />

Wachstumsdynamik reflektiert dort maßgeblich die kaufkraftdämpfenden Effekte<br />

hoher Energie- und Nahrungsmittelpreise sowie die angezogenen geldpolitischen Zügel.<br />

Nach dem vorangegangenen Boom hatten zahlreiche Notenbanken die Geldpolitik gestrafft,<br />

um ein Heißlaufen der Konjunktur und damit eine weitere Verschärfung <strong>des</strong> Preisauftriebs<br />

zu verhindern. Auch die Fiskalpolitik hatte oftmals aus diesem Grund einen Gang zurückgeschaltet.<br />

Gleichwohl blieben die Schwellenländer einmal mehr Vorreiter der Weltwirtschaft.<br />

Angetrieben von China wuchs die Wirtschaftsleistung in Emerging Asia am schnellsten.<br />

Innerhalb der Emerging Markets-Regionen folgen Lateinamerika und mit deutlichem Abstand<br />

Mittel- und Osteuropa.<br />

In den Industrieländern forderte vielerorts die schwierige Lage der öffentlichen Haushalte<br />

ihren Tribut. Hinzu kamen in Japan, Australien und Neuseeland die Belastungen für die<br />

Wirtschaft durch die immensen Schäden, die durch schwere Naturkatastrophen zu Beginn<br />

<strong>des</strong> vergangenen Jahres hervorgerufen worden waren. In den USA ist die Wirtschaft trotz<br />

kräftiger fiskal- und geldpolitischer Impulse nicht in Gang gekommen. Die scharfe Korrektur<br />

an den Immobilienmärkten schmälerte das gesamtwirtschaftliche Wachstum bis zur<br />

Jahresmitte. Die Erholung auf dem Arbeitsmarkt war bislang zu schwach, um für eine durchgreifende<br />

Belebung der Konjunktur zu sorgen. Auch die hohe öffentliche Verschuldung<br />

forderte ihren Preis. Das politische Gerangel in den USA um die Anhebung der Schuldenobergrenze<br />

führte zu einem Vertrauensverlust in die amerikanische Wirtschaftspolitik. Viele<br />

Unternehmen hielten sich bei zusätzlichen Investitionen und damit der Schaffung neuer<br />

Arbeitsplätze zurück. Mit einer Zuwachsrate von 1,7% blieb das Wachstum nicht nur hinter<br />

dem Vorjahresergebnis von 3% deutlich zurück, die Rate lag zudem deutlich unterhalb <strong>des</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!