Geschäftsberichte des WestLB Konzerns
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nach Einschätzung der International Swap and Derivatives Association (ISDA) ein Kredit-<br />
ereignis, das die Zahlung von Kreditausfallversicherungen (CDS) nach sich zieht. Mit dem<br />
Schuldenschnitt ist nun der Weg für das zweite Hilfspaket frei. Damit konnte ein unge ordneter<br />
Zahlungsausfall Griechenlands verhindert werden. Ohne weitere finanzielle Unterstützung<br />
hätte Griechenland seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen können.<br />
Da das Land nach wie vor über ein Primärdefizit verfügt, wäre es auch bei Einstellung der<br />
Zins- und Tilgungszahlungen nicht mehr in der Lage gewesen, seine Ausgaben zu tätigen.<br />
An den Finanzmärkten führte die Staatsschuldenkrise zu erheblicher Verunsicherung.<br />
Gefragt waren in diesem Umfeld vor allem sichere Anlagen, wie zum Beispiel deutsche<br />
Staatsanleihen. Die Rendite für zehnjährige Bunds sackte im Herbst zwischenzeitlich auf<br />
unter 1,7% und damit auf einen historischen Tiefstand ab. Vor der neuerlichen Zuspitzung<br />
der Schuldenkrise im Frühjahr hatte die entsprechende Bundrendite noch bei fast 3,5%<br />
gelegen. Zunehmend unter Druck geriet auch der Euro. Der Wechselkurs zum Dollar rutschte<br />
zum Jahresende auf fast 1,28 USD/EUR und damit auf den niedrigsten Stand seit<br />
September 2010. Zudem streifte der Euro die Schwelle von 100 Yen, das tiefste Niveau seit<br />
Sommer 2001.<br />
Weltweit verlor die Konjunkturdynamik im Verlauf <strong>des</strong> vergangenen Jahres zunehmend an<br />
Schwung. Auch vor den Schwellenländern machte diese Entwicklung nicht Halt. Die nachlassende<br />
Wachstumsdynamik reflektiert dort maßgeblich die kaufkraftdämpfenden Effekte<br />
hoher Energie- und Nahrungsmittelpreise sowie die angezogenen geldpolitischen Zügel.<br />
Nach dem vorangegangenen Boom hatten zahlreiche Notenbanken die Geldpolitik gestrafft,<br />
um ein Heißlaufen der Konjunktur und damit eine weitere Verschärfung <strong>des</strong> Preisauftriebs<br />
zu verhindern. Auch die Fiskalpolitik hatte oftmals aus diesem Grund einen Gang zurückgeschaltet.<br />
Gleichwohl blieben die Schwellenländer einmal mehr Vorreiter der Weltwirtschaft.<br />
Angetrieben von China wuchs die Wirtschaftsleistung in Emerging Asia am schnellsten.<br />
Innerhalb der Emerging Markets-Regionen folgen Lateinamerika und mit deutlichem Abstand<br />
Mittel- und Osteuropa.<br />
In den Industrieländern forderte vielerorts die schwierige Lage der öffentlichen Haushalte<br />
ihren Tribut. Hinzu kamen in Japan, Australien und Neuseeland die Belastungen für die<br />
Wirtschaft durch die immensen Schäden, die durch schwere Naturkatastrophen zu Beginn<br />
<strong>des</strong> vergangenen Jahres hervorgerufen worden waren. In den USA ist die Wirtschaft trotz<br />
kräftiger fiskal- und geldpolitischer Impulse nicht in Gang gekommen. Die scharfe Korrektur<br />
an den Immobilienmärkten schmälerte das gesamtwirtschaftliche Wachstum bis zur<br />
Jahresmitte. Die Erholung auf dem Arbeitsmarkt war bislang zu schwach, um für eine durchgreifende<br />
Belebung der Konjunktur zu sorgen. Auch die hohe öffentliche Verschuldung<br />
forderte ihren Preis. Das politische Gerangel in den USA um die Anhebung der Schuldenobergrenze<br />
führte zu einem Vertrauensverlust in die amerikanische Wirtschaftspolitik. Viele<br />
Unternehmen hielten sich bei zusätzlichen Investitionen und damit der Schaffung neuer<br />
Arbeitsplätze zurück. Mit einer Zuwachsrate von 1,7% blieb das Wachstum nicht nur hinter<br />
dem Vorjahresergebnis von 3% deutlich zurück, die Rate lag zudem deutlich unterhalb <strong>des</strong>