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Geschäftsberichte des WestLB Konzerns

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Geschäftsbericht 2011.<br />

<strong>WestLB</strong> Konzern


<strong>WestLB</strong> AG Konzern in Zahlen<br />

1. 1.– 31. 12. 2011 1. 1.–31. 12. 2010 Veränderung<br />

absolut prozentual<br />

Erfolgszahlen in Mio €<br />

Zinsüberschuss 1.102 1.457 – 355 – 24<br />

Kreditrisikovorsorge – 95 – 242 147 61<br />

Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 1.007 1.215 – 208 – 17<br />

Provisionsüberschuss 288 368 – 80 – 22<br />

Handelsergebnis 300 – 478 778 > 100<br />

Finanzanlageergebnis – 283 – 88 – 195 > – 100<br />

Verwaltungsaufwand 910 1.023 – 113 – 11<br />

Saldo sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

und Erträge 75 111 – 36 – 32<br />

Restrukturierungsaufwendungen 440 238 202 85<br />

Ergebnis vor Steuern 37 – 133 170 > 100<br />

Ertragsteuern – 85 – 107 22 21<br />

Konzernergebnis – 48 – 240 192 80<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010 Veränderung<br />

absolut prozentual<br />

Bilanzzahlen in Mrd €<br />

Bilanzsumme 167,9 191,5 – 23,6 – 12<br />

Eigenkapital 3,0 4,1 – 1,1 – 27<br />

Bankaufsichtsrechtliche Kapitalkennzahlen<br />

nach SolvV<br />

Kernkapital in Mrd € 4,3 5,5 – 1,2 – 22<br />

Eigenmittel in Mrd € 6,7 7,7 – 1,0 – 13<br />

Risikoaktiva in Mrd € 48,3 48,6 – 0,3 – 1<br />

Kernkapitalquote in % 8,8 11,4 – –<br />

Eigenmittelquote in % 13,8 15,9 – –<br />

Mitarbeiter<br />

Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 4.429 4.712 – 283 – 6<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vollzeitkräfte) 4.188 4.473 – 285 – 6<br />

Aktuelle Ratings kurzfristig langfristig öffentlicher Pfandbrief<br />

Moody’s Investors Service P-1 A3 Aaa<br />

Fitch Ratings F1 A- -


Inhalt<br />

<strong>WestLB</strong> AG Konzern in Zahlen<br />

Brief <strong>des</strong> Vorstandsvorsitzenden 3<br />

Der Vorstand 6<br />

Leistungsstarker Partner für anspruchsvolle Finanzfragen 8<br />

Firmenkunden 10<br />

Maßgeschneiderte Lösungen sind Trumpf.<br />

Die Kunden vertrauen auf Expertise und Produktvielfalt.<br />

Spezialfinanzierungskunden 14<br />

Weltweite Reputation und exzellente Kundenbeziehungen.<br />

Mit kreativen Finanzierungslösungen behauptete die Bank ihre gute Position.<br />

Institutionelle Kunden 18<br />

Starkes Netzwerk in Deutschland und fokussiertes Geschäft im Ausland.<br />

Der Schlüssel für jede Lösung: exzellente Produktexpertise.<br />

Verbundkunden 22<br />

Starke Verbindungen bewähren sich in bewegten Zeiten. Die Basis für<br />

eine langjährige Zusammenarbeit: Know-how, das nicht jede Bank bietet.<br />

Immobilienkunden 26<br />

Lokale Marktexpertise ist unverzichtbar.<br />

Die WestImmo bietet umfassenden Service für individuelle Lösungen.<br />

Finanzreport 2011 29<br />

Bestätigungsvermerk <strong>des</strong> Abschlussprüfers 222<br />

Versicherung der gesetzlichen Vertreter 224<br />

Bericht <strong>des</strong> Aufsichtsrates 225<br />

Corporate Governance in der <strong>WestLB</strong> AG 232<br />

Standorte 237<br />

Glossar 240<br />

Impressum/Kontaktadressen<br />

1


Brief <strong>des</strong> Vorstandsvorsitzenden<br />

der vorliegende Geschäftsbericht ist ein ganz besonderer Rückblick. Er zeigt die Erfolge und<br />

die Herausforderungen der <strong>WestLB</strong> im Jahr 2011, dem letzten vollen Geschäftsjahr, in dem<br />

die Bank als internationale Geschäftsbank agierte. Dabei haben wir erneut bewiesen, dass<br />

die ab 2008 konsequent umgesetzte Fokussierung auf das Kundengeschäft zu einer operativ<br />

leistungsstarken Geschäftsbasis geführt hat. Trotz herausforderndem Marktumfeld und<br />

erheblichem Gegenwind durch die langwierigen Verhandlungen mit der Europäischen<br />

Kommission konnte sich die Bank gut behaupten.<br />

Die Ära der <strong>WestLB</strong>, wie wir sie kennen, geht im Juni 2012 unwiderruflich zu Ende. Hintergrund<br />

ist die Entscheidung der Europäischen Kommission vom 20. Dezember 2011. Damit<br />

beendete diese ein langjähriges Beihilfeverfahren gegen die Bank, verhängte aber gleichzeitig<br />

Auflagen, die einen tiefgreifenden Wandel erzwingen: Von einer Universalbank<br />

hin zu einem Unternehmen, das weltweit Dienstleistungen rund um das Thema Portfoliomanagement<br />

erbringen wird. Damit ändert sich auch der Name. Die traditionsreiche<br />

Bezeichnung „<strong>WestLB</strong>“ wird sich vorbehaltlich der Beschlussfassung in einer Hauptversammlung<br />

im Juni zum 1. Juli 2012 in „Portigon Financial Services“ ändern.<br />

Der Vorstand der <strong>WestLB</strong> setzte sich über einen langen Zeitraum für eine andere Lösung<br />

ein. Um der Bank in ihrer Gesamtheit auf Dauer eine Perspektive zu eröffnen, schlug<br />

der Vorstand vor, sie als deutlich verkleinerte Geschäftsbank zu erhalten, die selbstverständlich<br />

auch für weiterführende Lösungen – beispielsweise die Fusion mit einer anderen<br />

Lan<strong>des</strong>bank – zur Verfügung stehen würde. Im Februar 2011 legte der Vorstand <strong>des</strong>halb<br />

einen aus Sicht der Bank genehmigungs- und umsetzungsfähigen Umstrukturierungsplan<br />

vor. Doch Eigentümer, politische Entscheidungsträger sowie Europäische Kommission<br />

wählten einen anderen Weg. Der Vorstand respektiert diese Entscheidung und setzt sich<br />

nun mit aller Kraft für eine professionelle Transformation im Sinne der Kunden, Marktpartner<br />

und Beschäftigten ein.<br />

Die Eigentümer haben ihren Willen in der verbindlichen Eckpunktevereinbarung zum<br />

Restrukturierungsplan der <strong>WestLB</strong> dokumentiert, die sie am 23. Juni 2011 gemeinsam mit<br />

der Bun<strong>des</strong>anstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA), der Erste Abwicklungsanstalt<br />

(EAA) und der <strong>WestLB</strong> unterzeichnet haben. Den finalen Restrukturierungsplan genehmigte<br />

die Europäische Kommission ein halbes Jahr später. Die lange Phase bis zur endgültigen<br />

Entscheidung sorgte bei Kunden, Investoren und Beschäftigten im Jahr 2011 für permanente<br />

Unsicherheit über die künftige Ausrichtung der Bank.<br />

3


4<br />

Trotz dieser schwierigen Lage agierte die <strong>WestLB</strong> operativ erfolgreich. Die große Treue<br />

unserer Kunden und Investoren, für die ich mich aufrichtig bedanke, belegt sowohl die<br />

Leistungsstärke als auch die Produkt- und Lösungskompetenz, die sich die Bank über viele<br />

Jahre erarbeitet hat. Zu Buche schlugen allerdings hohe Restrukturierungsaufwendungen<br />

und die schwierigen Rahmenbedingungen an den Finanzmärkten. Insgesamt verbleibt für<br />

2011 im <strong>WestLB</strong> Konzern ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 37 Mio €.<br />

Die Transformation der <strong>WestLB</strong> geht in den nächsten Monaten weiter und mündet in einer<br />

kompletten Neuaufstellung. Zunächst soll das Geschäft mit Sparkassen und öffentlichen<br />

Kunden einschließlich <strong>des</strong> mittelständischen Firmenkundengeschäfts zum 30. Juni 2012<br />

aus der <strong>WestLB</strong> abgespalten und als sogenannte Verbundbank in die Helaba überführt<br />

werden. Gleichzeitig wird bis zu diesem Stichtag der Verkaufsprozess für Teilbereiche<br />

der Bank fortgeführt. In der Übergangszeit betreibt die <strong>WestLB</strong> weiterhin selektiv Neugeschäft<br />

im Rahmen ihrer jeweiligen Geschäfts- und Risikostrategie. Portfolios, die bis zum<br />

30. Juni 2012 weder verkauft noch Teil der Verbundbank sind, werden auf die EAA übertragen.<br />

Die in Rechtsträgeridentität zur <strong>WestLB</strong> stehende Portigon Financial Services wird<br />

nach Beschlussfassung in der Hauptversammlung ab dem 1. Juli 2012 wettbewerbsfähige<br />

Dienstleistungen zunächst für die Verbundbank und die EAA erbringen und diese zusätzlich<br />

weltweit Dritten anbieten.<br />

Die Transformation der <strong>WestLB</strong> erfolgt in einer Zeit, in der sich die Finanzindustrie selbst<br />

vielen Veränderungen unterziehen muss. Finanzmarkt- und Staatsschuldenkrise sowie<br />

höhere regulatorische Anforderungen haben eine gemeinsame Konsequenz: Viele Banken<br />

müssen Bilanzsummen und Risikoaktiva verringern. Daraus ergeben sich wiederum<br />

Geschäftschancen für die Portigon Financial Services.<br />

Um diese bestmöglich zu nutzen, hat die <strong>WestLB</strong> im März 2012 eine strategische Partner-<br />

schaft mit der Hewlett-Packard (HP) GmbH geschlossen. Die beiden Partner werden künftig<br />

Leistungen für das Management komplexer Portfolios für nationale und internationale<br />

Kunden der Finanzindustrie anbieten. Die Zusammenarbeit erhöht ihre Chancen gerade<br />

auch im Hinblick auf künftige Vergabeverfahren.


Brief <strong>des</strong> Vorstandsvorsitzenden<br />

Beide Seiten bringen ihre jeweiligen Kompetenzen in die strategische Partnerschaft ein.<br />

Die Portigon Financial Services kann an den erfolgreichen Einsatz der <strong>WestLB</strong> für die EAA<br />

anknüpfen. Bereits seit zwei Jahren stellen wir unsere Expertise im Portfoliomanagement,<br />

in der Finanzbericht erstattung, bei den IT-Dienstleistungen, in der Kreditadministration<br />

oder auch im Zahlungsverkehr täglich unter Beweis. Die HP GmbH ist im Verbund mit<br />

den weiteren Unternehmen <strong>des</strong> HP-<strong>Konzerns</strong> ein weltweit operierender Anbieter von<br />

Informationstechnologie und IT-Services und ergänzt in idealer Weise das Know-how der<br />

Portigon Financial Services.<br />

Der Umbau der Bank wird große Veränderungen für Beschäftigte und Kunden mit<br />

sich bringen. Um die anstehenden Aufgaben zu bewerkstelligen, sind leistungsfähige,<br />

spezialisierte und motivierte Teams notwendig. Der Vorstand hat daher entschieden, bis<br />

Ende 2012 auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Er setzt darauf, den sukzessiv<br />

erforderlichen Personalabbau über Abfindungsregelungen und Outplacement-Beratung<br />

sozialverträglich zu gestalten.<br />

Auch in der Phase der Transformation steht die <strong>WestLB</strong> ihren Kunden als zuverlässiger<br />

Partner zur Seite. Besonderes Augenmerk legen wir dabei auf eine reibungslose Überführung<br />

und Begleitung aller Kundenbeziehungen in die jeweiligen Anschlussoptionen.<br />

Der Vorstand möchte sich auch im Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei<br />

allen Kunden und Geschäftspartnern für die lange Zeit bedanken, in der sie der <strong>WestLB</strong><br />

die Treue gehalten haben. Vor allem in der jüngeren Vergangenheit war das keine Selbstverständlichkeit.<br />

Für Ihr Vertrauen danken wir Ihnen.<br />

Ihr<br />

Dietrich Voigtländer<br />

Vorsitzender <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />

5


6<br />

Der Vorstand<br />

Dietrich Voigtländer<br />

53 Jahre<br />

Diplom-Wirtschaftsingenieur<br />

Vorsitzender <strong>des</strong> Vorstands (CEO)<br />

seit September 2009.<br />

Zuständig für Konzernentwicklung,<br />

Recht und Compliance,<br />

Konzernrevision, Personal,<br />

Information Technology,<br />

Organisation & Services, Group<br />

Operations und readybank ag.<br />

Zuvor Mitglied <strong>des</strong> Vorstands<br />

der DZ BANK AG.<br />

Hubert Beckmann<br />

54 Jahre<br />

Jurist<br />

Stellvertretender Vorsitzender<br />

<strong>des</strong> Vorstands seit Juni 2008.<br />

Zuständig für Sparkassen,<br />

Öffentliche Kunden,<br />

Mittelstand, Westdeutsche<br />

ImmobilienBank AG und<br />

Transaction Services.<br />

Zuvor Vorsitzender <strong>des</strong><br />

Vorstands der Westdeutschen<br />

ImmobilienBank AG, davor<br />

Mitglied <strong>des</strong> Vorstands der<br />

Ostsächsischen Sparkasse<br />

Dresden.


Thomas Groß<br />

46 Jahre<br />

Diplom-Wirtschaftsingenieur<br />

Mitglied <strong>des</strong> Vorstands (CFO/CRO)<br />

seit November 2008.<br />

Zuständig für Group Finance,<br />

Konzerncontrolling, Market Risk<br />

Management, Credit & Group Risk<br />

Control, Credit Analysis<br />

& Decision, Global Workout<br />

und Portfolio Exit Group.<br />

Zuvor Mitglied <strong>des</strong> Vorstands<br />

der Unicredit Bank Austria.<br />

Werner Taiber<br />

50 Jahre<br />

Diplom-Kaufmann<br />

Mitglied <strong>des</strong> Vorstands<br />

seit Juni 2006.<br />

Zuständig für Corporates,<br />

Structured Finance, Corporate<br />

& Structured Finance Products,<br />

Debt Markets, Equity Markets,<br />

Research, Treasury und<br />

Asset Management.<br />

Zuvor Leiter Debt Capital Markets<br />

und Leiter Global Distribution.<br />

Der Vorstand<br />

7


8<br />

Leistungsstarker<br />

Partner für anspruchsvolle<br />

Finanzfragen


Starke Verbindungen.<br />

Kompetenz schafft Vertrauen.<br />

Die <strong>WestLB</strong> hat sich 2011 in einer für sie ausgesprochen<br />

schwierigen Lage gut behauptet. Das belegen viele<br />

Erfolge im operativen Geschäft. Und das zeigen loyale<br />

Geschäftspartner – Firmenkunden, Spezialfinan zierungs-<br />

kunden, Institutionelle Kunden, Verbundkunden, Immobilien-<br />

kunden – in aller Welt, in Deutschland und im Heimatmarkt<br />

Nordrhein-Westfalen. Sie vertrauten auf die Expertise, die<br />

Ideen und die Professio nalität einer starken Mannschaft.<br />

Als strategischer Finanzierungspartner überzeugte die<br />

Bank mit ihrer umfassenden Produktpalette, einer engen<br />

Vernetzung aller Kompetenzen und maßgeschneiderten<br />

Lösungen für anspruchsvolle Finanzfragen.<br />

9


10<br />

Firmenkunden


Maßgeschneiderte Lösungen sind Trumpf.<br />

Die Kunden vertrauen auf Expertise und Produktvielfalt.<br />

Die traditionelle Stärke der <strong>WestLB</strong> bei anspruchsvollen Finanzierungslösungen bewährte<br />

sich auch 2011, in einem extrem herausfordernden Jahr. Sie beruhte auf einer im Bereich<br />

der Lan<strong>des</strong>banken einmaligen Kombination: Exzellente Kontakte und langfristige Kundenbeziehungen<br />

verbanden sich mit ausgeprägter Produkt- und Strukturierungskompetenz,<br />

einem vielfältigen Produktangebot, umfassender Branchenexpertise und einer großen<br />

Platzierungskraft am Kapitalmarkt.<br />

Das Fundament, auf dem unser Geschäft ruht, ist vor allem Vertrauen. Das stellten unsere<br />

Kunden auch 2011 unter Beweis: So konnte sich die <strong>WestLB</strong> bis auf wenige Ausnahmen,<br />

die auf die öffentliche Debatte um die Zukunft der Bank zurückzuführen waren, auf ihre<br />

langjährigen und engen Kundenbeziehungen verlassen. Der klassische Kredit war dabei<br />

Ausgangspunkt für beratungsintensive und kreative Lösungen entlang der gesamten<br />

Wertschöpfungskette von Eigen- und Fremdkapital. Im besonderen Maß zählten dazu<br />

Finanzierungsprodukte wie Schuldscheindarlehen, Asset Based Finance (ABS; Verbriefungstransaktionen<br />

und Factoring), syndizierte Kredite und Eigenkapitalmaßnahmen. Mithilfe<br />

von Corporate Finance Advisory und der strategischen Sektoranalyse wurde die Kundenbetreuung<br />

bei der Positionierung der Bank als strategischer Partner unterstützt. Darüber<br />

hinaus setzten Firmenkunden auf unsere ausgewiesene Expertise im Zahlungsverkehr und<br />

im Cash Management.<br />

Die <strong>WestLB</strong> – ein starker Finanzpartner<br />

NN Top-1-Anbieter von ABS-Finanzierungen für Auto- und Konsumentenkredite in Deutschland<br />

NN Top-5-Anbieter von Schuldscheindarlehen in Deutschland<br />

NN Top-10-Anbieter syndizierter Kredite in Deutschland<br />

Rund 1.000 mittlere und große Firmenkunden nutzten unser Know-how, vornehmlich aus<br />

Deutschland, der größten Volkswirtschaft in Europa und eine der führenden Exportnationen<br />

der Welt. In Nordrhein-Westfalen zählten acht der neun hier ansässigen DAX-Unternehmen<br />

zu unseren Top-Kunden, deutschlandweit waren es mehr als 20 der relevanten 25 DAX-<br />

Unternehmen (DAX ohne Finanzinstitute) und mehr als 30 der relevanten 48 MDAX-<br />

Unternehmen. Auch bei SDAX-Unternehmen hatten wir eine starke Position. Die Bank<br />

konzentrierte sich bei ihren Firmenkunden auf fünf Sektoren: Energy, Mobility, TMT<br />

(Telecom, Media & Technology), Healthcare & Chemicals sowie Consumer/Industrials.<br />

Firmenkunden<br />

11


12<br />

Unseren Kunden ermöglichten wir den Zugang zu mehr als 3.000 nationalen und<br />

internationalen Investoren. Die Betreuung deutschsprachiger Unternehmenskunden im<br />

Ausland erfolgte durch den German Desk. An fünf internationalen Standorten standen<br />

unseren Kunden und deren Tochtergesellschaften erfahrene, deutschsprachige Kundenbetreuer<br />

zur Verfügung. Umgekehrt erhielten internationale Kunden durch unsere starke<br />

Präsenz einen leichten Zugang zum deutschen Markt.<br />

Passende Lösungen für Eigen- und Fremdkapital<br />

Im Jahr 2011 strukturierte und arrangierte die <strong>WestLB</strong> mehr als 30 Fremdkapitaltrans aktionen<br />

mit einem anteiligen Transaktionswert von knapp 3 Mrd €. Dazu zählten beispielsweise<br />

syndizierte Kredite für die United Internet AG, die FIEGE Stiftung & Co. KG, die AGRAVIS<br />

Raiffeisen AG oder die Wincor Nixdorf International GmbH. Zudem organisierte die <strong>WestLB</strong><br />

einen Anleiherückkauf für die Evonik Industries AG und platzierte als Joint Bookrunner<br />

unter anderem Anleihen für die ALBA Group plc & Co. KG, die Terna SpA und die Volks wagen<br />

Leasing GmbH. Bei Schuldscheindarlehen zählten wir einmal mehr zu den führenden<br />

Adressen in Deutschland. In einem vitalen Markt platzierten wir neben zahlreichen anderen<br />

Transaktionen Schuldscheine der HOCHTIEF Aktiengesellschaft, der Benteler International<br />

AG, der Scholz AG, der Emmi AG und der Poli-Film-Gruppe. Unsere Vernetzung mit den<br />

Sparkassen, die oft als Investoren auftraten, war eine wichtige Säule für den Erfolg. Auch<br />

bei Eigen kapitalmaßnahmen punkteten wir 2011: Die Bank begleitete Kapitalerhöhungen<br />

bei der GILDEMEISTER Aktiengesellschaft, der buch.de internetstores AG sowie der<br />

SAF-HOLLAND S.A. Zudem unterstützten wir unter anderem United Internet beim Rückkauf<br />

eigener Aktien.<br />

Mit dem Mandat für Evonik Industries<br />

begleitete die <strong>WestLB</strong> erstmals den Anleiherückkauf<br />

eines Unternehmenskunden.<br />

Bildquelle: Evonik Industries


Führend bei der Verbriefung klassischer Kundenforderungen<br />

Traditionell stark war die <strong>WestLB</strong> bei Verbriefungen von klassischen Kundenforderungen.<br />

Für die Volkswagen Bank GmbH sowie die Volkswagen Leasing GmbH arrangierten wir<br />

mehrere Transaktionen von verbrieften Forderungen aus Autokrediten oder Leasing verträgen<br />

in Höhe von insgesamt 1,9 Mrd € und platzierten sie gemeinsam mit weiteren Banken am<br />

Markt. Roadshows führten zu zahlreichen Investoren in London, München und Paris. Über<br />

20 Investoren aus sechs Ländern zeichneten die Papiere. Erfolgreich waren auch<br />

ABS-Programme für die Coutinho & Ferrostaal GmbH & Co. KG, FRoSTA Tiefkühlkost GmbH<br />

oder die Santander Consumer Bank AG, die für die Verbriefung un besicherter Konsumentenkreditforderungen<br />

seit vielen Jahren die <strong>WestLB</strong> mandatiert.<br />

Starker Partner im Zahlungsverkehr und bei Kundenkarten<br />

Als führende Lan<strong>des</strong>bank im Transaction Banking bietet die <strong>WestLB</strong> ihren Firmenkunden<br />

einen umfassenden Service: Er beinhaltet alle Dienstleistungen rund um die Kontoführung,<br />

die Abwicklung <strong>des</strong> Euro- und Auslandszahlungsverkehrs, das Cash Management sowie<br />

die Entwicklung und den Vertrieb von Kunden-, Kredit- und Verbundkartenprogrammen<br />

(Card Services).<br />

Sowohl die Position als auch die Reputation der Bank im Transaction Banking spiegelten<br />

sich in Deutschland im Marktanteil wider: Die <strong>WestLB</strong> hielt ihre Stellung als bedeutende<br />

Clearing-Bank für kartengestützten Zahlungsverkehr. Mit 1,3 Millionen Karten gehört sie<br />

zu den größten Emittenten von Kunden- und Bonuskarten. Diverse Neuabschlüsse<br />

von Verträgen (wie mit der B+S Card Service GmbH) sowie Vertragsverlängerungen mit<br />

Bestandskunden (wie der tobaccoland Automatengesellschaft mbH & Co. KG oder der<br />

HORNBACH-Baumarkt-AG) verdeutlichten die Leistungsfähigkeit.<br />

Den Betreiber <strong>des</strong> italienischen<br />

Stromnetzes Terna SpA<br />

begleiteten wir bei der Emission<br />

einer Benchmark-Anleihe<br />

und stellten damit unsere<br />

Platzierungskraft unter Beweis.<br />

Firmenkunden<br />

13


14<br />

Spezialfinanzierungs-<br />

Kunden


Weltweite Reputation und exzellente Kundenbeziehungen.<br />

Mit kreativen Finanzierungslösungen behauptete die Bank<br />

ihre gute Position.<br />

Die <strong>WestLB</strong> ist weltweit einer der führenden deutschen Anbieter für Projekt- und Spezialfinanzierungen.<br />

Sie konzentrierte sich auch 2011 ausschließlich auf Sektoren, in denen sie<br />

ihre Stärken – eine hohe Produkt- und Branchenexpertise, eine nachhaltige Kundenbasis<br />

und eine im internationalen Maßstab hervorragende Marktstellung – uneingeschränkt ausspielen<br />

kann.<br />

Neben Projekt- und strukturierten Finanzierungen in den Sektoren Infrastruktur, Energie<br />

und Rohstoffe (Öl und Metalle) war die <strong>WestLB</strong> in drei weiteren Geschäftsfeldern tätig. Über<br />

unsere Bereiche Commodity Finance (Rohstofffinanzierungen) sowie Metals & Mining<br />

Finance finanzierten wir größere globale oder regionale Rohstoffhändler und -produzenten.<br />

Das ermöglicht beispielsweise deutschen Unternehmen im Anlagenbau die Finanzierung<br />

von Exporten an Rohstoffproduzenten in den Emerging Markets. Den Absatz global<br />

agierender deutscher Unternehmen sicherten wir über Handels- und Exportfinanzierungen<br />

(Trade & Export Finance). Mit internationalen Akquisitionsfinanzierungen – aber auch mit<br />

Projektfinanzierungen – unterstützten wir ausgewählte Firmenkunden dabei, ihre Marktposition<br />

zu verbessern und Arbeitsplätze zu sichern.<br />

International genießt die <strong>WestLB</strong> in diesem Geschäftsfeld eine hohe Reputation. Für das<br />

Jahr 2011 erhielt sie bislang insgesamt mehr als 60 „Deal of the Year“-Auszeichnungen<br />

renommierter Fachzeitschriften. Die Fachzeitschrift „Project Finance International“ ehrte<br />

sie als „Americas Bank of the Year“, das „EMEA Finance Magazine“ als “Best Syndicated<br />

Loan House in CEE“.<br />

Die <strong>WestLB</strong> – ein starker Finanzpartner<br />

NN Führender deutscher Projektfinanzierer<br />

NN Mehr als 60 „Deal of the Year“-Auszeichnungen<br />

N N „Americas Bank of the Year“ 2011 und „Best Syndicated Loan House in CEE“<br />

Für unsere Kunden waren wir mit unseren Standorten in Düsseldorf, London, New York,<br />

Hongkong, Istanbul, Madrid, Mailand, Moskau, São Paulo, Shanghai, Singapur und Sydney<br />

in allen Zeitzonen und allen wichtigen Wirtschaftsregionen der Welt vertreten. Unabdingbare<br />

Voraussetzung für den Erfolg ist die Fähigkeit, die gesamte Wertschöpfungskette professionell<br />

abzudecken – angefangen bei der Akquisition über die Strukturierung und Distribution bis<br />

zu einer reibungslosen Prozessierung und Betreuung.<br />

Spezialfinanzierungs-<br />

Kunden<br />

15


16<br />

Die Finanzierung von Projekten ist typischerweise so strukturiert, dass Zins und Tilgung weitgehend<br />

aus dem Cashflow <strong>des</strong> Projekts erwirtschaftet werden. Ergänzend bieten wir unseren<br />

Kunden die Absicherung von Zins-, Währungs-, Inflations- und Rohstoffrisiken an – traditionell<br />

eine im Vergleich zu anderen Lan<strong>des</strong>banken besondere Stärke der <strong>WestLB</strong>. Im Jahr 2011<br />

begleiteten wir beispielsweise die Refinanzierung verschiedener Fazilitäten zum Aus- beziehungsweise<br />

Umbau von London Gatwick, dem zweitgrößten Flughafen in Großbritannien, mit<br />

Zins- und Inflationsabsicherungen. Das Projekt steigert die Attraktivität <strong>des</strong> Flughafens und<br />

erhöht die Anzahl von Kunden sowie der Fluglinien, die dort starten und landen.<br />

Über unsere Tochtergesellschaft Banco <strong>WestLB</strong> do Brasil erhielten wir ein Mandat zur<br />

Strukturierung einer Projektfinanzierung für den Ausbau der brasilianischen Eisenerzmine<br />

Serra Su<strong>des</strong>te. Mit der geplanten Produktionsausweitung von 8,7 auf 29 Millionen Tonnen<br />

pro Jahr handelt es sich um eines der derzeit größten Projekte im Minensektor weltweit.<br />

Das Finanzierungsvolumen beträgt insgesamt 2,5 Mrd US-Dollar.<br />

Vorausschauender Partner im Energiesektor<br />

Bei Projekten rund um das Thema Energie versteht sich die <strong>WestLB</strong> als vorausschauender<br />

Partner, der zu einer nachhaltigen und zuverlässigen Versorgung beiträgt. So schlossen wir<br />

für die ACCIONA S.A. die Refinanzierung einer Übernahme von 41 Windparks mit einer<br />

Kapazität von 1.129 Megawatt sowie 24 kleinerer Wasserkraftanlagen mit einer Kapazität<br />

von 177 Megawatt in unterschiedlichen Regionen <strong>des</strong> spanischen Festlands ab. Mit seiner<br />

Größe (Transaktionsvolumen von insgesamt rund 1,4 Mrd €) und der strikten Fokussierung<br />

auf erneuerbare Energien markierte das Projekt einen Meilenstein und wurde von der<br />

renommierten Fachzeitschrift „Project Finance Magazine“ als „European Renewables<br />

Portfolio Refinancing Deal of the Year“ ausgezeichnet. Gemeinsam mit anderen Banken<br />

finanzierten wir für unsere Kernkunden weitere Wind-, Solar-, Biomasse- und Wasserkraftwerke<br />

unter anderem in Spanien, Italien, Großbritannien und Südamerika.<br />

Erneuerbare Energien: Für<br />

ACCIONA schlossen wir die<br />

Refinanzierung einer Übernahme<br />

von 41 Windparks und<br />

24 Wasserkraftanlagen ab.<br />

Bildquelle: ACCIONA


Brücke zu den größten Erdgasreserven der Welt<br />

Als eine von 26 Banken war die <strong>WestLB</strong> auch an der Finanzierung <strong>des</strong> 7,4-Mrd-€-Offshore-<br />

Gaspipeline-Projekts „Nord Stream“ beteiligt, das Europa mit den größten Erdgasreserven<br />

der Welt in Russland verbindet. Die Finanzierung erfolgte in zwei Etappen: Die erste Phase<br />

umfasste 3,9 Mrd € und wurde im März 2010 abgeschlossen. Die zweite Phase über<br />

2,5 Mrd € endete im März 2011. Die Projektkosten wurden zu 30% durch Eigenkapitalbeteiligungen<br />

der Nord-Stream-Eigentümer OAO Gazprom, BASF SE/Wintershall Holding<br />

GmbH, E.ON Ruhrgas AG, N.V. Nederlandse Gasunie und GDF Suez S.A. finanziert, die<br />

verbleibenden 70% durch Darlehen von Banken und Exportkreditagenturen (Euler Hermes,<br />

SACE) sowie über Garantien der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland für ungebundene Finanzkredite<br />

(UFK). Nach der vollständigen Inbetriebnahme im Jahr 2012 werden die beiden<br />

Pipeline-Stränge zusammen jährlich bis zu 55 Milliarden Kubikmeter Gas transportieren<br />

können.<br />

Akquisitionsfinanzierung für die Thyssengas-Übernahme<br />

Eine komplexe Akquisitionsfinanzierung in Höhe von 415 Mio € strukturierte und finanzierte<br />

die <strong>WestLB</strong> für zwei Fonds der australischen Macquarie Gruppe, eine der weltweit ersten<br />

Adressen in der Finanzindustrie. Die Transaktion diente den beiden Fonds zur Übernahme<br />

aller Anteile an der Thyssengas GmbH, die der RWE-Konzern aufgrund eines Vergleichs<br />

mit der europäischen Wettbewerbsbehörde veräußern musste. Thyssengas ist eine eigenständige<br />

Gesellschaft, die im regulierten Gastransportgeschäft tätig ist und jährlich bis zu<br />

10 Milliarden Kubikmeter Erdgas über ihr 4.200 Kilometer langes unterirdisches Leitungsnetz<br />

in Deutschland transportiert. Die <strong>WestLB</strong> war zusammen mit weiteren Banken<br />

Mandated Lead Arranger der Transaktion und beteiligte sich auch an der Bereitstellung der<br />

Zinsswaps.<br />

Eine komplexe Akquisitionsfinanzierung<br />

zur Übernahme<br />

sämtlicher Anteile an der<br />

Thyssengas GmbH arrangierten wir<br />

für zwei Fonds der australischen<br />

Macquarie Gruppe.<br />

Bildquelle: Thyssengas GmbH<br />

Spezialfinanzierungs-<br />

Kunden<br />

17


18<br />

Institutionelle<br />

Kunden


Starkes Netzwerk in Deutschland und fokussiertes<br />

Geschäft im Ausland. Der Schlüssel für jede Lösung:<br />

exzellente Produktexpertise.<br />

Zu den institutionellen Kunden der <strong>WestLB</strong> in Deutschland gehören Versicherungen, Asset<br />

Manager, Pensionskassen, Versorgungswerke und Banken. Als Emittenten und Investoren<br />

bieten wir ihnen Produkte und Dienstleistungen der gesamten Wertschöpfungskette, zum<br />

Beispiel Geldmarktprodukte, Anlageprodukte wie festverzinsliche Anleihen, Aktien und<br />

strukturierte Produkte, Lösungen im Bilanz-, Aktiv-/Passiv- und Risikomanagement sowie<br />

Dienstleistungen im Zahlungsverkehr und in der Wertpapierverwahrung. Die <strong>WestLB</strong> ist<br />

die traditionelle Hausbank für 150 deutsche Versicherungen, Versorgungswerke und<br />

Pensionskassen. Im deutschen Kapitalmarktgeschäft betreuten wir 2011 circa 60 Asset<br />

Manager und Fonds und deckten damit rund 80% <strong>des</strong> deutschen Asset Management-Marktes<br />

ab. Mehr als 240 institutionelle Kunden nutzten zudem unsere Expertise im Transaction<br />

Banking, vornehmlich im in- und ausländischen Zahlungsverkehr, im Cash Management und<br />

in der kurzfristigen Geldanlage. Im Geschäft mit institutionellen Kunden im Ausland überwog<br />

nach wie vor das Finanzierungsgeschäft mit Banken und Fonds.<br />

Ein besonderer Schwerpunkt lag hierbei auf der Finanzierung von Subscription Commitment<br />

Facilities für Fondsunternehmen. Hierdurch ergeben sich auch Finanzierungsmöglichkeiten<br />

für Projektfinanzierungen in unseren langjährigen Kernsektoren Energie und Infrastruktur-<br />

Sektoren, die viele internationale Fonds inzwischen ebenfalls als Kernmärkte betrachten.<br />

Die <strong>WestLB</strong> – ein starker Finanzpartner<br />

NN Traditionelle Hausbank für 150 Versicherungen, Versorgungswerke und Pensionskassen<br />

NN Top 3 im Bereich Research für DAX-Aktienempfehlungen<br />

NN Top 3 der Broker für deutsche Mid- und Small-Cap-Aktien<br />

NN Top 6 der „Best Broker for German Equities“<br />

Die Kapitalmärkte standen 2011 unverändert im Bann der Schuldenkrise. Am Aktienmarkt<br />

zeigte sich das vor allem ab dem Sommer in stark volatilen Kursen mit Abschlägen von bis<br />

zu 35%. Der Aktienprimärmarkt für Kapitalerhöhungen und Börsengänge kam im dritten<br />

Quartal nahezu vollständig zum Erliegen. Die Risikoaversion erfasste neben privaten auch<br />

institutionelle Investoren.<br />

Institutionelle<br />

Kunden<br />

19


20<br />

Plattformen für Emittenten und Investoren<br />

Unsere Expertise als Aktienbroker basiert auf unserer langjährigen Zusammenarbeit mit<br />

institutionellen Kunden im In- und Ausland. Aufgrund unseres hervorragenden Zugangs zu<br />

Investoren platzierten wir im vergangenen Jahr vier Kapitalmarkttransaktionen: Hamborner<br />

REIT AG, GILDEMEISTER, freenet.de GmbH und SAF-HOLLAND. Ein zentrales Element<br />

unseres Brokerage-Angebots sind Veranstaltungen, bei denen wir Emittenten und Investoren<br />

zusammenführen. Im Jahr 2011 fand bereits zum neunten Mal die jährliche <strong>WestLB</strong> Deutschland<br />

Conference statt, einer der renommiertesten Treffpunkte für Investoren in Deutschland.<br />

Vor rund 200 deutschen und internationalen Gästen präsentierten sich 47 börsennotierte<br />

deutsche Unternehmen unterschiedlicher Branchen. Auf großes Interesse stießen im<br />

vergangenen Jahr auch wieder unsere hochkarätig besetzten Sektorkonferenzen, beispielsweise<br />

der Mobility Day oder das Renewable Energy Forum. Die positive Resonanz zeigt: Die<br />

<strong>WestLB</strong> genießt eine hohe Akzeptanz bei institutionellen Investoren im In- und Ausland.<br />

Professionelles Brokerage basiert ganz besonders auf fundiertem Research. Unsere<br />

Aktienanalysten beobachten große, mittlere und kleine Unternehmen – mit Schwerpunkt in<br />

Deutschland. Im Berichtsjahr bewiesen sie erneut ihre Expertise und belegten wieder vordere<br />

Plätze in den maßgeblichen Ranglisten. Beim 2011 verliehenen „AktienAnalystenAward“<br />

der Börsen-Zeitung erreichte die <strong>WestLB</strong> zum Beispiel den dritten Platz in der Gesamtwertung<br />

„Beste Empfehlungen Large Caps“ für deutsche Aktien. Als eines der wenigen<br />

Finanz institute weltweit boten wir „Extra-Financial Research“ an, das sich mit den langfristigen<br />

Chancen und Risiken börsennotierter Unternehmen im Hinblick auf Nachhaltigkeit<br />

befasst. Wir bringen dazu unser Know-how aus der konventionellen Aktienanalyse mit der<br />

Nachhaltigkeits analyse zusammen, die soziale, ökologische und ökonomische Faktoren<br />

integriert.<br />

Bei einer Kapitalerhöhung<br />

für SAF-HOLLAND, einen der<br />

weltweit führenden Systemanbieter<br />

für Nutzfahrzeuge,<br />

koordinierte die <strong>WestLB</strong><br />

bun<strong>des</strong>weit die Nachfrage aus<br />

dem Sparkassen- und<br />

Lan<strong>des</strong>bankensektor.<br />

Bildquelle: SAF-HOLLAND


Asset Management: Investmentlösungen nach Maß<br />

Neben Brokerage und Research erhalten institutionelle Investoren fundierte Investment-<br />

expertise im Haus der <strong>WestLB</strong>. Unser Asset Management haben wir in der <strong>WestLB</strong> Mellon<br />

Asset Management (WMAM) gebündelt, einem Joint Venture mit The Bank of New York<br />

Mellon Corporation. Zu den Kunden zählen Unternehmen, Pensionskassen, Versicherungsgesellschaften,<br />

Fondsgesellschaften, Stiftungen, Banken, kirchliche Anleger, Sparkassen<br />

und Regierungsbehörden.<br />

Zum Jahresende 2011 verwaltete die WMAM 23,9 Mrd € für diese Investoren. Zusätzlich<br />

zu dem Produktangebot in etablierten Assetklassen entwickeln wir neue Produkte entsprechend<br />

den Kundenbedürfnissen und dem Marktumfeld. So wurde im Juni 2011 der<br />

<strong>WestLB</strong> Mellon Compass Fund Euro Credit Short Duration Fund aufgelegt, der sich durch<br />

ein geringes Zinsänderungsrisiko und ein überschaubares Kreditrisiko auszeichnet. Der<br />

Zuschnitt passt: Das Fondsvolumen lag Mitte Februar 2012 bereits bei 215 Mio €. Die im<br />

vergangenen Jahr mit 150 Mio € neu etablierte Strategie „Cross Over“ fokussiert sich auf<br />

Unternehmensanleihen in den Cross Over-Ratingbereichen BBB und BB. Neu hinzu kam die<br />

Aktienstrategie „Minimum-Varianz“ mit einem Volumen von mittlerweile fast 400 Mio €.<br />

Auch für diese Assetklasse wurde die Expertise der WMAM erneut von renommierter<br />

Stelle bestätigt: Der <strong>WestLB</strong> Mellon Compass Fund Euro Small Cap Fund erhielt ein A-Rating<br />

von Standard & Poor’s.<br />

Die jährliche<br />

<strong>WestLB</strong> Deutschland<br />

Conference ist einer<br />

der renommiertesten<br />

Treffpunkte für<br />

Aktieninvestoren in<br />

Deutschland.<br />

Institutionelle<br />

Kunden<br />

21


22<br />

Verbundkunden


Starke Verbindungen bewähren sich in bewegten Zeiten.<br />

Die Basis für eine langjährige Zusammenarbeit:<br />

Know-how, das nicht jede Bank bietet.<br />

Als traditioneller Verbundpartner der Sparkassen in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg<br />

ist die <strong>WestLB</strong> exzellent vernetzt. Das größte regionale Sparkassennetz in Deutschland aus<br />

117 Sparkassen mit über 2.900 Filialen bietet mit mehr als zehn Millionen Girokonten den<br />

dauerhaften Zugang zu Privat- und mittelständischen Kunden. Die enge Zusammenarbeit<br />

war auch im Jahr 2011 eine stabile Basis für unser Geschäft. Die Sparkassen nutzten unsere<br />

Expertise als leistungsstarker und zuverlässiger Dienstleister sowohl für ihr Eigengeschäft<br />

als auch für ihr Kundengeschäft. Gemeinsam mit den Sparkassen lieferten wir überzeugende<br />

Antworten auf die Finanzfragen der verschiedenen Kundengruppen: mittelständische<br />

Unternehmen, öffentliche Kunden und private Anleger. Das bewährte Zusammenspiel der<br />

Verbundpartner mit ihren komplementären Stärken kam dabei zum Tragen: die Sparkassen<br />

mit ihrer Kundennähe und die <strong>WestLB</strong> mit ihrer Kompetenz für anspruchsvolle Finanzlösungen.<br />

Die <strong>WestLB</strong> – ein starker Finanzpartner<br />

NN Verbundpartner für Deutschlands größtes regionales Sparkassennetz<br />

NN Anspruchsvolle Lösungen für mittelständische und öffentliche Kunden<br />

NN Professionelle Beratung und attraktive Produkte für das Depot A<br />

NN Top-1-Emittent von Garantiezertifikaten<br />

Sparkassen setzen auf Beratungsexpertise<br />

Die Sparkassen weiteten 2011 das Kreditgeschäft erneut aus und führten im Gegenzug ihre<br />

Depot-A-Anlagen zurück. Zugleich stieg ihre Nachfrage nach Refinanzierungsmöglichkeiten.<br />

Bei der Emission von Sparkassenbriefen nutzte die <strong>WestLB</strong> ihren engen Kontakt zu<br />

institutionellen Investoren und platzierte ein deutlich höheres Volumen als in den Vorjahren.<br />

Auch das Neugeschäft mit festverzinslichen Anlagen zog wieder an; hier boten wir den<br />

Sparkassen attraktive Alternativen etwa zu staatlichen Wertpapieren. Der Handel war von<br />

Zurückhaltung bei längerfristigen Anlagen geprägt. Gleichzeitig schichteten die Sparkassen<br />

ihre Bestände aufgrund der Unsicherheit hinsichtlich der Folgen regulatorischer Änderungen<br />

vermehrt um. Die Diskussionen darüber führten zu einem erhöhten Beratungsbedarf<br />

der Sparkassen. Neben Depot-A- und Zinsbuchanalysen bot die <strong>WestLB</strong> <strong>des</strong>halb auch<br />

Beratungsdienstleistungen und Berechnungen zu den Auswirkungen von Basel III an.<br />

In mehr als 50 individuellen Analysen informierten wir die Sparkassen über relevante<br />

Wechselwirkungen und zeigten ihnen Lösungen auf. Auf hohes Interesse stießen dabei auch<br />

strategische Zinsprodukte und unser Servicepaket „EvaliX“.<br />

Verbundkunden<br />

23


24<br />

Für die Abwicklung <strong>des</strong> Euro- und Auslandszahlungsverkehrs steht den Sparkassen mit<br />

der <strong>WestLB</strong> ein führender Dienstleister im Transaction Banking zur Verfügung. Durch die<br />

Vernetzung mit allen relevanten Zahlungsverkehrssystemen in Europa übernahmen wir die<br />

Funktion als zentrales Clearing-Unternehmen für die Sparkassen-Finanzgruppe in Europa.<br />

Als einer der drei größten Anbieter für Sorten, Edelmetalle und Reiseschecks im Sparkassensektor<br />

versorgten wir 2011 30% aller Sparkassen in Deutschland.<br />

Kapitalschutz bei Privatanlegern hoch im Kurs<br />

Private Anleger hatten auch 2011 ein ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis. Besonders gefragt<br />

war der Schutz <strong>des</strong> eingesetzten Kapitals. Die <strong>WestLB</strong> und die Sparkassen lieferten die<br />

passende Lösung: leicht verständliche Zertifikate mit attraktiven Renditen. Unsere Marktführerschaft<br />

bei kapitalgeschützten Zertifikaten behaupteten wir das zweite Jahr in Folge.<br />

Damit bestätigte die <strong>WestLB</strong> ihre Position unter den Top-Emittenten von Zertifikaten.<br />

Mit einem Marktanteil von gut 14% belegten wir im Berichtsjahr insgesamt Platz vier in<br />

Deutschland (Quelle: Deutscher Derivate Verband).<br />

Corporate Finance-Expertise für den Mittelstand<br />

Gemeinsam mit den Sparkassen betreut die <strong>WestLB</strong> mittelständische Firmenkunden bis zu<br />

einem Jahresumsatz von 250 Mio €. Die enge Zusammenarbeit bewährte sich einmal mehr<br />

im Standardkredit- und Standardprovisionsgeschäft sowie bei Corporate Finance-Lösungen.<br />

Dort war unser Know-how besonders gefragt. Zusammen mit unserer wachstumsstarken<br />

Tochtergesellschaft Universal Factoring GmbH bieten wir beispielsweise mit S-Compact<br />

Factoring eine sehr flexible Finanzierungsmöglichkeit, die sich besonders für kleinere<br />

Mittelständler eignet.<br />

Unsere Expertise bei Forderungsfinanzierungen bewiesen wir mit einer Transaktion für die<br />

im Chemiehandel tätige Hansa Group AG und deren Tochtergesellschaften. So strukturierten<br />

wir ein Asset Backed Securities-(ABS-)Programm mit einem Volumen von 60 Mio € und<br />

einer Laufzeit von fünf Jahren. Mit dieser Transaktion soll die Bilanz der Hansa Group<br />

vollständig von den veräußerten Forderungen entlastet werden.<br />

Für die HEIM & HAUS Gruppe, Deutschlands führenden Direktanbieter von Bauelementen<br />

mit Sitz in Duisburg, stellten wir eine strukturierte Akquisitionsfinanzierung bereit. Diese<br />

ermöglichte es den geschäftsführenden Gesellschaftern, einen zuvor veräußerten Mehrheitsanteil<br />

zurückzuerwerben und so die Nachfolge innerhalb der Gründerfamilien sicherzustellen.<br />

Kapitalmarktzugang für öffentliche Kunden<br />

Kommunale Unternehmen stehen vor erheblichen Investitionen. Das gilt besonders für<br />

Stadtwerke mit ihren Aufgaben in der Energieversorgung sowie im öffentlichen Nahverkehr.


Einer Kreditfinanzierung sind durch die regulatorischen Anforderungen für Banken aber oft<br />

enge Grenzen gesetzt. Die Folge: Kapitalmarktlösungen und komplexere Finanzierungen<br />

wie syndizierte Kredite oder Projektfinanzierungen rücken in den Fokus.<br />

Im Jahr 2011 arrangierte die <strong>WestLB</strong> einige maßgebliche Schuldscheinfinanzierungen für<br />

Stadtwerke und nutzte dabei die Platzierungskraft innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe.<br />

Bei der Debüt-Transaktion der Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21) in Höhe von 143 Mio €<br />

entfielen allein drei Viertel der Order auf den Sparkassensektor. Auch ein Schuldschein-<br />

darlehen der Stadtwerke Duisburg AG fand bei den Sparkassen großes Interesse. Mit einer<br />

bilateralen Finanzierung und Zinssicherungen bildete diese Emission ein passgenaues<br />

Finanzierungspaket für den Investitionsbedarf <strong>des</strong> Kunden.<br />

Eine tragende Rolle spielte die <strong>WestLB</strong> bei einer der bedeutendsten Übernahmefinanzierungen<br />

der vergangenen Jahre auf kommunaler Ebene in Nordrhein-Westfalen: Für die<br />

Übernahme <strong>des</strong> Mehrheitsanteils an der STEAG AG, der zuvor bei Evonik Industries lag,<br />

mandatierte uns ein Konsortium aus sieben Stadtwerken als Koordinator <strong>des</strong> finanzierenden<br />

Bankenkonsortiums. Die beteiligten Stadtwerke avancierten damit zum fünftgrößten Energieerzeuger<br />

in Deutschland.<br />

Auch Bund und Länder setzen bei der Finanzierung und ihren Geldanlagen zunehmend auf<br />

Kapitalmarktinstrumente. Im Jahr 2011 arrangierte und platzierte die <strong>WestLB</strong> erneut zahlreiche<br />

öffentliche Emissionen, Privatplatzierungen und Schuldscheine. Wir erhielten Führungsmandate<br />

für sämtliche Anleihen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen sowie für Emissionen in<br />

Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Thüringen. Im Zahlungsverkehr für die staatliche Ebene<br />

zählten wir erneut zu den Top-3-Banken. Neben dem Zahlungsverkehr bauten wir auch im<br />

Liquiditäts- und Anlagemanagement die Zusammenarbeit mit Hochschulen weiter aus.<br />

Für die im Chemiehandel tätige<br />

Hansa Group AG strukturierten<br />

wir ein ABS-Programm, mit dem<br />

die Bilanz von den veräußerten<br />

Forderungen vollständig entlastet<br />

werden soll.<br />

Verbundkunden<br />

25


26<br />

Immobilienkunden


Lokale Marktexpertise ist unverzichtbar. Die WestImmo<br />

bietet umfassenden Service für individuelle Lösungen.<br />

Immobilienkunden betreut unsere Tochtergesellschaft Westdeutsche ImmobilienBank AG<br />

(WestImmo) mit Sitz in Mainz. Sie konzentriert sich auf die Finanzierung erstklassiger<br />

Gewerbeimmobilien im In- und Ausland. Zielmärkte sind neben Deutschland, wo die<br />

WestImmo eng mit Sparkassen kooperiert, die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union,<br />

die USA und Japan. In Zentral- und Osteuropa liegt der primäre Fokus auf Polen und<br />

Tschechien, in Westeuropa auf Großbritannien und Frankreich. Das Angebot umfasst<br />

neben der Objektfinanzierung auch Eigenkapitalvorfinanzierungen und Bauzwischenfinanzierungen.<br />

Derivate zur Absicherung von Zins- und Währungsschwankungen runden<br />

die Leistungspalette ab.<br />

Erhöhte Funding-Kosten haben das Geschäft für klassische Immobilienfinanzierer in den<br />

vergangenen Jahren erheblich erschwert. Der andauernde Verkaufsprozess, dem sich die<br />

WestImmo auch 2011 stellen musste, belastete ihre Refinanzierungs- und Liquiditäts -<br />

situation zusätzlich. Vor diesem Hintergrund musste die Bank ihr Neugeschäft deutlich<br />

reduzieren. Gleichwohl gelang es ihr, auch im Jahr 2011 nennenswerte Immobilienfinanzierungen<br />

zu realisieren. Ein Erfolgsrezept waren strukturierte Gesamtlösungen, bei denen<br />

eine Gruppe von Finanzierungspartnern gemeinsam ein Darlehen bereitstellt.<br />

Beispielhaft ist die Refinanzierung der Altmarkt-Galerie in der Innenstadt von Dresden. Das<br />

Shopping-Center ist eines der erfolgreichsten europäischen Einkaufszentren. Für eine<br />

Anschlussfinanzierung stellte die WestImmo im Jahr 2011 ein bun<strong>des</strong>weites Konsortium<br />

aus sechs Sparkassen zusammen. Die bewährte Zusammenarbeit mit den Sparkassen<br />

zahlte sich auch bei der Optimierung <strong>des</strong> Shopping-Centers „Stadt-Galerie Plauen“ aus.<br />

Dabei arrangierte die WestImmo die Gesamtfinanzierung und bildete als Konsortialführer<br />

ein Konsortium mit drei Sparkassen. Darüber hinaus begleitete die WestImmo weitere<br />

attraktive Immobilienprojekte, beispielsweise die Refinanzierung <strong>des</strong> „Wertheim Village“.<br />

Das zwischen Frankfurt am Main und Würzburg gelegene Designer-Outlet-Center zählt zu<br />

den umsatzstärksten in Deutschland und zugleich zu den Top Ten in Europa.<br />

Immobilienkunden<br />

27


<strong>WestLB</strong> Konzern<br />

Finanzreport 2011<br />

29


Inhaltsverzeichnis<br />

30<br />

Konzernlagebericht 36<br />

Geschäftliche Entwicklung im Überblick 36<br />

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 37<br />

Entwicklung im Bankenmarkt 40<br />

Strukturelle Entwicklungen 42<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 45<br />

Qualifizierung für die Herausforderung 45<br />

Ausgezeichneter Nachwuchs 46<br />

Familie, Beruf und Gesundheit 46<br />

Vergütung 46<br />

Nachhaltigkeit und Umweltmanagement 46<br />

Nachhaltigkeitsmanagement am Beispiel Energie 47<br />

Nachhaltigkeitsleistung mehrfach von Ratingagenturen ausgezeichnet 47<br />

Ertragslage 49<br />

Zinsüberschuss 50<br />

Kreditrisikovorsorge 51<br />

Provisionsüberschuss 51<br />

Handelsergebnis 51<br />

Finanzanlageergebnis 52<br />

Verwaltungsaufwand 52<br />

Saldo sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge 52<br />

Restrukturierungsaufwendungen 52<br />

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 53<br />

Segmentergebnisse 53<br />

Verbund & Mittelstand 53<br />

Firmenkunden & Strukturierte Finanzierung 53<br />

Kapitalmarktgeschäft 54<br />

Transaction Banking 55<br />

Corporate Center 55<br />

Entflechtung 56<br />

Sonstige Bereiche 56


Bilanz- und Vermögenslage 57<br />

Eigene Mittel 60<br />

Risikobericht 63<br />

Risikoorientierte Gesamtbanksteuerung 64<br />

Organisation <strong>des</strong> Risikomanagements 64<br />

Risikoberichterstattung 66<br />

Adressenausfallrisiken 67<br />

Management von Adressenausfallrisiken 68<br />

– Allgemeine Kreditrisikostrategie und Einzelkreditrisikostrategien 68<br />

Messung von Adressenausfallrisiken 69<br />

– Steuerung von Einzelrisiken 70<br />

– Portfoliosteuerung 71<br />

Kreditrisikovolumen aus Portfoliosicht 72<br />

Problembehaftete Kreditengagements und Risikovorsorge 79<br />

Länderrisiko 80<br />

Adressenausfall- und Länderrisiken aus Handelsgeschäften 81<br />

Beteiligungsrisiken 82<br />

Spezialportfolios 83<br />

Von der <strong>WestLB</strong> gesponsertes ABCP Conduit Compass 83<br />

Engagements mit Monoline-Versicherungen 85<br />

Marktpreisrisiken 86<br />

Überwachung von Marktpreisrisiken 86<br />

Value at Risk 87<br />

– Stressed VaR und IRC im Handelsbuch 88<br />

– Stresstesting 88<br />

Zinsschockszenarien 89<br />

Modellvalidierung 90<br />

Liquiditätsrisiken 91<br />

Kapitalbindungsbilanz 93<br />

Emissionsaktivitäten 94<br />

Operationelle Risiken 96<br />

Management von operationellen Risiken 96<br />

Messung von operationellen Risiken (AMA-Modell) 98<br />

Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem in Bezug<br />

auf den Rechnungslegungsprozess 98<br />

Rechtsrisiken 100<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

31


32<br />

Reputationsrisiken 102<br />

Geschäftsrisiken 103<br />

Kapitalauslastung 104<br />

Regulatorische Kapitalauslastung <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong> 104<br />

Ökonomische Kapitalauslastung (Risikotoleranz) 104<br />

Kapital Stresstesting (Stresstesting unter Liquidationsannahme) 107<br />

Inverses Stresstesting (Stresstesting unter Fortführungsannahmen) 108<br />

EU-Stresstest 108<br />

Vorgänge nach Schluss <strong>des</strong> Geschäftsjahres 109<br />

Ausblick 110<br />

Konzern Gewinn- und Verlustrechnung 114<br />

Konzernbilanz 115<br />

Entwicklung <strong>des</strong> Eigenkapitals 116<br />

Kapitalflussrechnung 117<br />

Konzernanhang (Notes) 119<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 119<br />

1. Grundlagen der Rechnungslegung 119<br />

2. Angewandte Rechnungslegungsvorschriften 120<br />

3. Noch nicht anzuwendende Rechnungslegungsvorschriften 121<br />

4. Konsolidierungsgrundsätze 126<br />

5. Konsolidierungskreis 127<br />

6. Transformation 128<br />

7. Rechnungslegungsannahmen und Schätzungen 130<br />

8. Finanzinstrumente 131<br />

9. Währungsumrechnung 141<br />

10. Immaterielle Vermögenswerte 142<br />

11. Sachanlagen 142<br />

12. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 143<br />

13. Leasinggeschäft 143<br />

14. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 144<br />

15. Sonstige Rückstellungen 144<br />

16. Finanzgarantien 145


17. Nachrangkapital 145<br />

18. Ertragsteuern 146<br />

19. Eigene Aktien 147<br />

20. Mitarbeitervergütungspläne 147<br />

21. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte<br />

und aufgegebene Geschäftsbereiche 147<br />

Segmentberichterstattung 148<br />

22. Primäre Segmentberichterstattung 148<br />

23. Sekundäre Segmentberichterstattung 151<br />

Erläuterungen zur Konzern Gewinn- und Verlustrechnung 151<br />

24. Zinsüberschuss 151<br />

25. Kreditrisikovorsorge 153<br />

26. Provisionsüberschuss 153<br />

27. Handelsergebnis 153<br />

28. Finanzanlageergebnis 154<br />

29. Verwaltungsaufwand 154<br />

30. Saldo sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge 155<br />

31. Restrukturierungsaufwendungen 155<br />

32. Ertragsteuern 155<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz 158<br />

33. Kategorisierung und Klassenbildung der Finanzinstrumente 158<br />

34. Barreserve 160<br />

35. Forderungen an Kreditinstitute 160<br />

36. Forderungen an Kunden 160<br />

37. Forderungen an Kreditinstitute und Kunden aus dem Finanzierungsleasing 161<br />

38. Risikovorsorge im Kreditgeschäft 162<br />

39. Handelsaktiva 163<br />

40. Marktwerte aus derivativen Sicherungsinstrumenten 163<br />

41. Ausgleichsposten für im Portfolio gesicherte Finanzinstrumente 164<br />

42. Freiwillig zum Fair Value bewertete Aktivbestände 164<br />

43. Finanzanlagen 165<br />

44. Sachanlagen 166<br />

45. Immaterielle Vermögenswerte 166<br />

46. Anlagespiegel 167<br />

47. Ertragsteueransprüche 169<br />

48. Sonstige Aktiva 170<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

33


34<br />

49. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 171<br />

50. Nachrangige Vermögensgegenstände 171<br />

51. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 171<br />

52. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 172<br />

53. Verbriefte Verbindlichkeiten 172<br />

54. Handelspassiva 172<br />

55. Freiwillig zum Fair Value bewertete Passivbestände 172<br />

56. Rückstellungen 173<br />

57. Ertragsteuerverpflichtungen 178<br />

58. Sonstige Passiva 179<br />

59. Nachrangkapital 180<br />

60. Stille Einlagen 181<br />

61. Eigenkapital und Ergebnisverwendung der <strong>WestLB</strong> AG 182<br />

62. Restlaufzeitengliederung 183<br />

63. Wertpapierleihegeschäfte und echte Pensionsgeschäfte 186<br />

64. Ausfallrisiken aus Finanzinstrumenten 186<br />

65. Sicherheiten 187<br />

Sonstige Angaben 188<br />

66. Derivative Finanzinstrumente 188<br />

67. Beizulegende Zeitwerte der Finanzinstrumente 190<br />

68. Änderungen zu IAS 39 und IFRS 7 „Reclassification of Financial Assets“ 199<br />

69. Eventualverbindlichkeiten und andere Verpflichtungen 200<br />

70. Verpflichtungen aus Operating Lease 200<br />

71. Patronatserklärungen 201<br />

72. Einlagensicherung und weitere Sicherungsmechanismen 201<br />

73. Gewährträgerhaftung 202<br />

74. Rechtsfälle 202<br />

75. Sonstige Haftungsverhältnisse 204<br />

76. Treuhandgeschäfte 205<br />

77. Verwaltete Vermögen 205<br />

78. Aufsichtsrechtliche Kennzahlen 206<br />

79. Angaben über Geschäftsbeziehungen zu<br />

nahestehenden Unternehmen und Personen 209<br />

80. Honorar <strong>des</strong> Abschlussprüfers 211<br />

81. Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 211<br />

82. Organe der <strong>WestLB</strong> 212<br />

83. Mandate der Mitglieder <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> 214<br />

84. Angaben zum Anteilsbesitz 215<br />

85. Vorgänge nach Schluss <strong>des</strong> Geschäftsjahres 221


Bestätigungsvermerk <strong>des</strong> Abschlussprüfers 222<br />

Versicherung der gesetzlichen Vertreter 224<br />

Bericht <strong>des</strong> Aufsichtsrates 225<br />

Corporate Governance in der <strong>WestLB</strong> AG 232<br />

Standorte 237<br />

Glossar 240<br />

Impressum/Kontaktadressen<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

35


<strong>WestLB</strong> AG Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2011<br />

36<br />

Geschäftliche Entwicklung im Überblick<br />

Das Geschäftsjahr 2011 war geprägt durch einen weiteren Abbau der Risiken und der<br />

Bilanzsumme beziehungsweise der Risikoaktiva sowie ein insgesamt – angesichts der<br />

öffentlichen Diskussionen für den <strong>WestLB</strong> Konzern besonders schwieriges Marktumfeld.<br />

Gleichwohl verzeichneten wir eine vergleichsweise robuste, in einer Reihe von Geschäftsfeldern<br />

erfreuliche Ertragsentwicklung. Von entscheidender Bedeutung für unsere wirtschaftliche<br />

Lage waren jedoch die erheblichen Belastungen infolge einer Grundverständigung<br />

unserer Eigentümer und der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland im April 2011, die zum 23. Juni<br />

2011 in eine Eckpunktevereinbarung überführt und zu wesentlichen Teilen von der Europäischen<br />

Kommission in ihre Entscheidung vom 20. Dezember 2011 aufgenommen wurde.<br />

Aufgrund der anstehenden Umsetzung <strong>des</strong> daraus resultierenden Restrukturierungsplans<br />

und insbesondere <strong>des</strong> damit einhergehenden einschneidenden Personalabbaus waren<br />

Restrukturierungsrückstellungen in signifikanter Größenordnung erforderlich. Darüber<br />

hinaus belasteten Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen, die bei unserer Tochtergesellschaft<br />

Westdeutsche ImmobilienBank AG (WestImmo) geführt werden, sowie<br />

Wertabschläge im Rahmen der Derivatebewertung das Ergebnis. Gegenläufig ergaben sich<br />

hohe positive Bewertungseffekte aus der Anwendung <strong>des</strong> IAS 39.<br />

Mit Blick auf den Vorjahresvergleich ist hervorzuheben, dass das Geschäftsjahr 2010 maßgeblich<br />

durch die Übertragung von Portfolios auf die Erste Abwicklungsanstalt (EAA) am<br />

30. April 2010 geprägt war. Dies führte zum einen dazu, dass in den Ertragspositionen <strong>des</strong><br />

Vorjahres noch Erträge aus den übertragenen Portfolios für die ersten vier Monate ent -<br />

halten waren. Zum anderen waren negative Übertragungseffekte in Höhe von 235 Mio € zu<br />

verkraften, denen teilweise gegenläufige Effekte im Eigenkapital gegenüberstanden.<br />

Insgesamt ergibt sich für 2011 ein Ergebnis vor Steuern von 37 Mio € (Vorjahr – 133 Mio €)<br />

und ein Konzernergebnis von – 48 Mio € (Vorjahr – 240 Mio €). Der Steueraufwand in Höhe<br />

von – 85 Mio € (Vorjahr – 107 Mio €) ist wie im Vorjahr auf einen Rückgang der aktiven<br />

latenten Steuern zurückzuführen.<br />

Die Bilanzsumme reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 24 Mrd € auf 168 Mrd €.<br />

Bereinigt um die positiven Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten beläuft sich<br />

die Bilanzsumme auf 115 Mrd € gegenüber einem vergleichbaren Vorjahreswert von<br />

145 Mrd €.<br />

Die regulatorische Kernkapitalquote der <strong>WestLB</strong> Gruppe beträgt 8,8%, die Eigenmittel quote<br />

13,8%.


Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

Die Staatsschuldenkrise im Euro-Raum blieb 2011 das beherrschende Thema an den<br />

Finanzmärkten. Daran konnten auch die diversen Stützungsmaßnahmen nichts ändern, die<br />

von den Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union (EU) im Verlauf <strong>des</strong> vergangenen<br />

Jahres beschlossen wurden. Sie reichten von einer Aufstockung <strong>des</strong> Rettungsschirms EFSF<br />

(European Financial Stability Facility) über die Implementierung eines 2012 startenden<br />

permanenten Krisenmechanismus ESM (Europäischer Stabilitätsmechanismus) und die<br />

Verschärfung <strong>des</strong> Stabilitäts- und Wachstumspakts bis hin zu einem neuen Fiskalpakt, der<br />

die Installation von Schuldenbremsen in der Verfassung vorsieht.<br />

Anfang April 2011 ersuchte Portugal als zweites Land nach Irland nach mehreren Wochen<br />

der Unsicherheit finanzielle Unterstützung aus dem EFSF. Zuvor waren die Zinsen für<br />

portugiesische Staatsanleihen in die Höhe geschnellt. Dies hatte die Finanzierung der<br />

Staatsschulden Portugals über den Kapitalmarkt nahezu unmöglich gemacht. Bald danach<br />

geriet wieder Griechenland in das Visier der Märkte. Zum einen wurde deutlich, dass<br />

Griechenland die ambitionierten Konsolidierungsziele, die 2010 im Rahmen <strong>des</strong> Hilfspakts<br />

vereinbart worden waren, nicht erreichen wird. Zum anderen wurde klar, dass das Land<br />

weitere Unterstützung benötigt. Bei der Erstellung <strong>des</strong> Konsolidierungs- und Finanzierungsplans<br />

war davon ausgegangen worden, dass Griechenland bereits 2012 wieder an den<br />

Kapitalmarkt zurückkehren kann.<br />

Eine neue Dimension erreichte die europäische Staatsschuldenkrise im Juli 2011, als mit<br />

Italien die drittgrößte Volkswirtschaft in den Fokus geriet. Während Griechenland, Irland<br />

und Portugal vergleichsweise kleine Volkswirtschaften sind, deren Unterstützung die<br />

anderen Mitgliedsländer grundsätzlich nicht überfordert, sieht dies im Hinblick auf Spanien<br />

und vor allem auf Italien schon anders aus. Eine Unterstützung von Spanien wäre höchstwahrscheinlich<br />

noch zu stemmen, im Fall von Italien wäre dies zu bezweifeln. Über die<br />

staatlichen Maßnahmen hinaus hat die Europäische Zentralbank (EZB) weiter Staatsanleihen<br />

der Krisenländer am Sekundärmarkt gekauft, um deren Zinsen auf tragfähigem Niveau zu<br />

halten. In der zweiten Jahreshälfte war dabei der Fokus vor allem auf italienische und<br />

spanische Anleihen gerichtet. Dass die hohe Staatsverschuldung nicht allein ein europäisches<br />

Problem ist, wurde deutlich, als die Ratingagentur Standard & Poor’s die langfristige<br />

Kreditwürdigkeit der USA im Sommer von AAA auf AA+ herabstufte. Sie begründete dies<br />

mit den unzureichenden Bemühungen der US-Politik, den Staatshaushalt zu konsolidieren,<br />

um die Verschuldungsdynamik mittelfristig zu stabilisieren.<br />

Am 26. Oktober 2011 stellten die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Währungsunion<br />

(EWU) grundsätzlich weitere Unterstützung für Griechenland in Aussicht. Zugleich<br />

wurde auf diesem EU-Gipfel vereinbart, dass die privaten Anleihegläubiger auf freiwilliger<br />

Basis einen nominalen Schuldenverzicht von 50% hinnehmen sollen. Da diesem – mit 53,5%<br />

fällt er noch etwas höher aus – jüngst nicht alle Privatgläubiger zugestimmt haben, kündigte<br />

die griechische Regierung an, unwillige Gläubiger über die Anwendung von Collective Action<br />

Clauses zum Forderungsverzicht zu zwingen. Der Einsatz der Umschuldungsklauseln ist<br />

Lagebericht<br />

37


38<br />

nach Einschätzung der International Swap and Derivatives Association (ISDA) ein Kredit-<br />

ereignis, das die Zahlung von Kreditausfallversicherungen (CDS) nach sich zieht. Mit dem<br />

Schuldenschnitt ist nun der Weg für das zweite Hilfspaket frei. Damit konnte ein unge ordneter<br />

Zahlungsausfall Griechenlands verhindert werden. Ohne weitere finanzielle Unterstützung<br />

hätte Griechenland seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen können.<br />

Da das Land nach wie vor über ein Primärdefizit verfügt, wäre es auch bei Einstellung der<br />

Zins- und Tilgungszahlungen nicht mehr in der Lage gewesen, seine Ausgaben zu tätigen.<br />

An den Finanzmärkten führte die Staatsschuldenkrise zu erheblicher Verunsicherung.<br />

Gefragt waren in diesem Umfeld vor allem sichere Anlagen, wie zum Beispiel deutsche<br />

Staatsanleihen. Die Rendite für zehnjährige Bunds sackte im Herbst zwischenzeitlich auf<br />

unter 1,7% und damit auf einen historischen Tiefstand ab. Vor der neuerlichen Zuspitzung<br />

der Schuldenkrise im Frühjahr hatte die entsprechende Bundrendite noch bei fast 3,5%<br />

gelegen. Zunehmend unter Druck geriet auch der Euro. Der Wechselkurs zum Dollar rutschte<br />

zum Jahresende auf fast 1,28 USD/EUR und damit auf den niedrigsten Stand seit<br />

September 2010. Zudem streifte der Euro die Schwelle von 100 Yen, das tiefste Niveau seit<br />

Sommer 2001.<br />

Weltweit verlor die Konjunkturdynamik im Verlauf <strong>des</strong> vergangenen Jahres zunehmend an<br />

Schwung. Auch vor den Schwellenländern machte diese Entwicklung nicht Halt. Die nachlassende<br />

Wachstumsdynamik reflektiert dort maßgeblich die kaufkraftdämpfenden Effekte<br />

hoher Energie- und Nahrungsmittelpreise sowie die angezogenen geldpolitischen Zügel.<br />

Nach dem vorangegangenen Boom hatten zahlreiche Notenbanken die Geldpolitik gestrafft,<br />

um ein Heißlaufen der Konjunktur und damit eine weitere Verschärfung <strong>des</strong> Preisauftriebs<br />

zu verhindern. Auch die Fiskalpolitik hatte oftmals aus diesem Grund einen Gang zurückgeschaltet.<br />

Gleichwohl blieben die Schwellenländer einmal mehr Vorreiter der Weltwirtschaft.<br />

Angetrieben von China wuchs die Wirtschaftsleistung in Emerging Asia am schnellsten.<br />

Innerhalb der Emerging Markets-Regionen folgen Lateinamerika und mit deutlichem Abstand<br />

Mittel- und Osteuropa.<br />

In den Industrieländern forderte vielerorts die schwierige Lage der öffentlichen Haushalte<br />

ihren Tribut. Hinzu kamen in Japan, Australien und Neuseeland die Belastungen für die<br />

Wirtschaft durch die immensen Schäden, die durch schwere Naturkatastrophen zu Beginn<br />

<strong>des</strong> vergangenen Jahres hervorgerufen worden waren. In den USA ist die Wirtschaft trotz<br />

kräftiger fiskal- und geldpolitischer Impulse nicht in Gang gekommen. Die scharfe Korrektur<br />

an den Immobilienmärkten schmälerte das gesamtwirtschaftliche Wachstum bis zur<br />

Jahresmitte. Die Erholung auf dem Arbeitsmarkt war bislang zu schwach, um für eine durchgreifende<br />

Belebung der Konjunktur zu sorgen. Auch die hohe öffentliche Verschuldung<br />

forderte ihren Preis. Das politische Gerangel in den USA um die Anhebung der Schuldenobergrenze<br />

führte zu einem Vertrauensverlust in die amerikanische Wirtschaftspolitik. Viele<br />

Unternehmen hielten sich bei zusätzlichen Investitionen und damit der Schaffung neuer<br />

Arbeitsplätze zurück. Mit einer Zuwachsrate von 1,7% blieb das Wachstum nicht nur hinter<br />

dem Vorjahresergebnis von 3% deutlich zurück, die Rate lag zudem deutlich unterhalb <strong>des</strong>


langfristigen Trends. Die US-Notenbank signalisierte daher grundsätzlich ihre Bereitschaft<br />

zu weiteren Stützungsmaßnahmen und kündigte zugleich an, den Zielsatz für den Tagesgeldsatz<br />

aller Voraussicht nach noch bis min<strong>des</strong>tens Ende 2014 auf dem außergewöhnlich<br />

tiefen Niveau von 0% bis 0,25% beizubehalten.<br />

Die Konjunktur im Euro-Raum war naturgemäß von der europäischen Staatsschuldenkrise<br />

am stärksten betroffen. Diese dämpfte gleich über mehrere Kanäle die Wirtschaft. Die<br />

vielerorts ergriffenen Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung schmälerten unmittelbar<br />

das Wachstum. Die Verwerfungen an den Finanzmärkten drückten einerseits auf die<br />

Stimmung von Konsumenten und Unternehmen. Andererseits belasten die erfolgten oder<br />

noch vorzunehmenden Abschreibungen auf Wertpapiere die Bankbilanzen. Es gibt längst<br />

deutliche Hinweise auf eine neue Vertrauenskrise im Finanzsystem, in einigen Marktsegmenten<br />

gibt es bereits Finanzierungsengpässe. Darüber hinaus dämpfte die nachlassende<br />

globale Wachstumsdynamik das Wachstum in jenen Mitgliedsländern, die eine hohe<br />

Exportquote aufweisen. Angesichts dieser Belastungen verlor die Konjunktur im Jahresverlauf<br />

merklich an Schwung. Dass das Bruttoinlandsprodukt im Jahresdurchschnitt um<br />

1,5% zugenommen hat, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass zum Jahresende die<br />

Wirtschaftsleistung geschrumpft ist. Zudem bestanden zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten<br />

erhebliche Unterschiede. So nahm das Bruttoinlandsprodukt in Griechenland und<br />

Portugal merklich ab. Dagegen verzeichneten Deutschland, Österreich und Finnland überdurchschnittlich<br />

hohe Wachstumsraten.<br />

In Deutschland wuchs das Bruttoinlandsprodukt im Jahresdurchschnitt 2011 um 3,0%.<br />

Damit legte die Wirtschaftsleistung das zweite Jahr in Folge mit einer Drei vor dem Komma<br />

zu (2010: 3,7%). Alle Nachfrageaggregate trugen im vergangenen Jahr zum Wachstum bei.<br />

Die stärksten Impulse gingen dabei von der Inlandsnachfrage aus. Vergleichsweise kräftig<br />

steigerten die privaten Haushalte ihre Konsumausgaben. Das Plus von 1,5% ist der stärkste<br />

Zuwachs seit fünf Jahren. Darin spiegelt sich zum einen die kräftige Zunahme der ver fügbaren<br />

Einkommen und zum anderen der Rückgang der Sparquote wider. Auch die Ausrüstungsund<br />

Bauinvestitionen nahmen deutlich zu. Infolge der nachlassenden globalen Wachstumsdynamik<br />

schwächte sich die Expansion der Ausfuhren zwar ab, mit einer Rate von mehr<br />

als 8% war der Zuwachs aber immer noch hoch. Da die Importe deutlich schwächer<br />

expandierten, ging vom Außenhandel insgesamt immer noch ein kräftiger Wachstumsimpuls<br />

aus. Der gesamtstaatliche Finanzierungssaldo verbesserte sich infolge <strong>des</strong> hohen Wachstums<br />

und der rückläufigen Arbeitslosigkeit merklich: Die Zahl der Arbeitslosen sank 2011 auf<br />

den niedrigsten Stand seit 20 Jahren. Das Staatsdefizit ging von circa 106 Mrd € auf<br />

26,7 Mrd € beziehungsweise die Defizitquote von 4,3% auf 1,0% zurück. Im Vergleich zu<br />

vielen anderen Ländern steht Deutschland im Hinblick auf seine Staatsfinanzen deutlich<br />

besser da. Allerdings wurde das Fundament für das hohe Wachstum 2011 bereits zu<br />

Jahresbeginn gelegt. Im weiteren Jahresverlauf ließ die Konjunkturdynamik zunehmend<br />

nach. Zum Jahresende ist die Wirtschaftsleistung sogar leicht geschrumpft.<br />

Lagebericht<br />

39


40<br />

Nachdem die EZB 2011 infolge <strong>des</strong> gestiegenen Preisdrucks zunächst zweimal die Leitzinsen<br />

für den Euro-Raum angehoben hatte und die Weichen für weitere Zinsanhebungen gestellt<br />

waren, reduzierte sie in den beiden ersten Sitzungen unter dem neuen Präsidenten Draghi<br />

die Leitzinsen überraschend um jeweils 25 Basispunkte. Dies war umso bemerkenswerter,<br />

als die Inflationsrate für den Euro-Raum mit 3,0% im November das Inflationsziel der<br />

Notenbank weit übertroffen hatte. Ausschlaggebend für die Zinssenkungen waren die<br />

gestiegenen Konjunktursorgen und die damit einhergehenden abnehmenden Inflationsrisiken.<br />

Bei nachlassender Wachstumsdynamik besteht die Aussicht, dass sich der<br />

Inflationsdruck wieder abschwächen wird. Dies gab der EZB die Möglichkeit zu Zinssenkungen,<br />

denen nach unserer Einschätzung 2012 zwei weitere folgen werden. Allerdings<br />

birgt die extrem expansive Geldpolitik, zu der neben sehr niedrigen Leitzinsen auch die<br />

umfangreiche Liquiditätsversorgung <strong>des</strong> Finanzsystems zählt, in der Zukunft ein erhebliches<br />

Inflationsrisiko.<br />

Entwicklung im Bankenmarkt<br />

Das Bankenjahr 2011 war von der Eskalation der Schuldenkrise in den Peripheriestaaten<br />

Europas geprägt. Darüber hinaus hatte auch die Erdbeben-/Tsunami-/Atomunfall-Katastrophe<br />

in Japan negative Implikationen für das Geschehen an den Kapitalmärkten: Sie<br />

beendete im März den noch vergleichsweise guten Jahresauftakt insbesondere im Investment<br />

Banking. Im weiteren Jahresverlauf kam es dann mehr und mehr zu einer Verschärfung der<br />

Schuldenkrise. Hatten die Banken und andere institutionelle Anleger gerade dem Verzicht<br />

auf (zunächst 21% und anschließend) 50% der Außenstände Griechenlands zugestimmt,<br />

verlagerte sich der Fokus <strong>des</strong> Marktes auf die Schuldensituation in den größeren Staaten<br />

Italien und Spanien.<br />

Die Politik versuchte durch einen Stresstest, die Märkte zu beruhigen. Doch die Einbeziehung<br />

der Staatsanleihen in den Test bewirkte eine weitere Verschärfung, reduzierte dies doch<br />

den Anreiz für europäische Banken, Staatsanleihen zu kaufen, spürbar, und die Renditen<br />

der Staatsanleihen der Peripheriestaaten Europas stiegen stark an. Demgegenüber markierte<br />

die Rendite zehnjähriger Bun<strong>des</strong>anleihen mit 1,68% am 22. September 2011 einen<br />

historischen Tiefstand. Nach einer kurzen Unterbrechung griff das Misstrauen der Märkte<br />

verstärkt auf Italien über und trieb die Renditen zehnjähriger italienischer Anleihen über<br />

die Marke von 7%. In der zweiten Jahreshälfte 2011 folgte praktisch ein europäischer<br />

Krisengipfel dem anderen, ohne dass eine durchgreifende Erleichterung für die Kapitalmärkte<br />

erreicht wurde.<br />

Das Platzierungsvolumen am Bondmarkt übertraf im ersten Quartal noch das gute<br />

Niveau <strong>des</strong> Vorjahres, fiel aber im Zuge der sich beschleunigenden Schuldenkrise in den<br />

Peripheriestaaten Europas rapide zurück. In der zweiten Jahreshälfte ergab sich gegenüber<br />

dem ohnehin schwachen Vorjahr weltweit ein Rückgang von circa 16%. Dabei dürfte das<br />

Emissionsvolumen in Europa noch deutlich stärker zurückgegangen sein. Im Fixed Income-<br />

Geschäft wurden praktisch nur im ersten Quartal 2011 gute Handels- und Provisionsergebnisse<br />

erzielt. Verschiedentlich wurden die ohnehin schwachen Ergebnisse noch durch


Veräußerungs- und Bewertungsverluste auf Anleihen der von der Schuldenkrise betroffenen<br />

Staaten sowie Abschreibungen auf griechische Anleihen belastet. Darüber hinaus mussten<br />

in den turbulenten Marktphasen, die unter anderem auch von kräftigen Bewegungen in den<br />

Devisenkursen begleitet wurden, auch oft Ergebnisbelastungen hingenommen werden, die<br />

bei „normalem“ Marktgeschehen nicht entstanden wären.<br />

Die Aktienmärkte entwickelten sich insbesondere wegen der Schuldenkrise der Peripherie-<br />

staaten Europas ebenfalls negativ. Dabei war das Marktgeschehen von extrem hoher<br />

Volatilität gekennzeichnet. Bis Ende Juli entwickelte sich der DAX ® noch recht positiv, doch<br />

eine crashartige Kursbewegung im August und September belastete die Jahresperformance.<br />

Allein im August brach der DAX ® um knapp 20% ein. Insgesamt verlor der DAX ® 2011<br />

14,6%. Dabei war die Entwicklung bei den Finanztiteln wegen der verschärften Eigen-<br />

kapitalanforderungen und Belastungen aus der Schuldenkrise in den Peripheriestaaten<br />

sowie teilweise verschlechterter Refinanzierungskonditionen noch deutlich negativer.<br />

Für Börsengänge und Kapitalmaßnahmen gab es in Deutschland nur sehr kleine Zeitfenster.<br />

Diese nutzten unter anderem die Commerzbank – allerdings unter starken Kursabschlägen<br />

– und die RWE im Dezember. Allgemein blieb das Emissionsvolumen bei den<br />

Aktien jedoch stark hinter dem <strong>des</strong> Vorjahres zurück.<br />

Die deutsche Wirtschaft wuchs 2011 weiter. Dies wirkte sich erneut positiv auf die Insolvenzstatistiken<br />

aus. Insgesamt profitierte die Bankenbranche daher von einer rückläufigen<br />

Risikovorsorge für deutsche Kredite.<br />

Bei den Eigenkapitalanforderungen hatten sich die Banken nach der weitgehenden Festlegung<br />

von Basel III auf größere Klarheit eingestellt. Doch die Schuldenkrise mit den<br />

Belastungen aus Staatsanleihen der Peripheriestaaten und der freiwillige Verzicht <strong>des</strong><br />

Bankensektors auf vollständige Rückzahlung reduzierte vielfach das Eigenkapital. Besonders<br />

getroffen wurden die Banken allerdings von erhöhten Eigenkapitalanforderungen der<br />

European Banking Authority (EBA). Die Anforderungen wurden sowohl qualitativ als auch<br />

in absoluter Höhe unter Einbeziehung von unrealisierten Verlusten in Staatspapieren der<br />

europäischen Peripheriestaaten (9% hartes Eigenkapital zum 30. Juni 2012) angezogen.<br />

Zum besonderen Nachteil der deutschen Banken wurde dabei letztlich die Anrechnung von<br />

Reserven in Bun<strong>des</strong>papieren eingeschränkt. Der Stresstest hat die Eigenkapitalnöte vielfach<br />

verschärft. Da die Märkte für Kapitalmaßnahmen praktisch geschlossen waren, wurden<br />

zahlreiche Banken in der zweiten Jahreshälfte noch zurückhaltender bei Neugeschäften und<br />

forcierten den Abbau von Risikopositionen.<br />

Die Kreditvergabe konzentrierte sich 2011 weiterhin auf die besseren Adressen. Da hier ein<br />

hoher Konkurrenzdruck herrschte, verbesserten sich die Margen im Kreditgeschäft auch<br />

wegen höherer Refinanzierungskosten nicht. Unbesicherte Bankanleihen waren in der<br />

zweiten Jahreshälfte de facto nicht zu platzieren, und der Wettbewerb um Kundeneinlagen<br />

verschärfte sich weiter. Zudem wirkten sich vorbereitende Maßnahmen auf erhöhte<br />

Liquiditätsanforderungen negativ auf die Zinsmarge aus. Eine gewisse Entlastung ergab<br />

sich durch die großzügige Liquiditätsbereitstellung der EZB.<br />

Lagebericht<br />

41


42<br />

Strukturelle Entwicklungen<br />

Das Geschäftsjahr 2011 war geprägt vom anstehenden Transformationsprozess der <strong>WestLB</strong>.<br />

Die Eigentümer der <strong>WestLB</strong> und die Bun<strong>des</strong>republik Deutschland verständigten sich im<br />

April 2011 auf Grundsätze, die am 23. Juni 2011 in eine Eckpunktevereinbarung überführt<br />

wurden. Am 30. Juni 2011 wurde der finale Restrukturierungsplan von der Bun<strong>des</strong>republik<br />

Deutschland bei der Europäischen Kommission notifiziert. Die Kommission genehmigte<br />

diesen abschließend am 20. Dezember 2011.<br />

Entsprechend der Entscheidung der Europäischen Kommission soll das Verbundgeschäft<br />

mit Sparkassen und öffentlichen Kunden einschließlich <strong>des</strong> mittelständischen Firmen-<br />

kundengeschäfts mit einer Bilanzsumme von circa 40 Mrd € und circa 400 Beschäftigten<br />

zum 30. Juni 2012 aus der <strong>WestLB</strong> herausgelöst und als sogenannte Verbundbank im Rahmen<br />

einer „Andock-Lösung“ in die Helaba Lan<strong>des</strong>bank Hessen-Thüringen (Helaba) überführt<br />

werden.<br />

Bereits im April 2011 hatten sich die Eigentümer der <strong>WestLB</strong> klar zur Verbundbank bekannt.<br />

Damit trat der zuvor verfolgte Verkauf der Bank als Ganzes in den Hintergrund. Der Vorstand<br />

intensivierte seitdem den Verkauf von Teilbereichen <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong>, der noch bis zum<br />

30. Juni 2012 erfolgen kann. Portfolios, die bis dahin nicht verkauft werden und nicht in die<br />

Verbundbank gehen, übernimmt die Erste Abwicklungsanstalt (EAA) zu risikoadäquaten<br />

Buchwerten. Bis zu diesem Zeitpunkt kann die <strong>WestLB</strong> Neugeschäft im Rahmen der geltenden<br />

Geschäfts- und Risikostrategie vornehmen. Nach Abschluss der dargestellten Transfervorgänge<br />

wird somit die bisherige Unternehmenstätigkeit von der <strong>WestLB</strong> weitestgehend<br />

nicht mehr fortgeführt, die bisherige <strong>Konzerns</strong>truktur wird nahezu vollständig aufgelöst.<br />

Bei der Bilanzierung und Bewertung im vorliegenden Jahresabschluss wurden die Auswirkungen<br />

der verschiedenen Übertragungen auf die Vermögenslage entsprechend unseren<br />

Erwartungen sowie auf Basis der Eckpunktevereinbarung und der Entscheidung der<br />

Europäischen Kommission berücksichtigt.<br />

Die <strong>WestLB</strong> wird nach dem 30. Juni 2012 als Service- und Portfoliomanagement-Bank<br />

(Arbeitstitel: SPM-Bank) Dienstleistungen für die Verbundbank und die EAA sowie für Port-<br />

folios Dritter erbringen. Das Land Nordrhein-Westfalen wird zum 1. Juli 2012 alleiniger<br />

Eigentümer und übernimmt die Verantwortung für die SPM-Bank. Der Rheinische<br />

Spar kassen- und Giroverband (RSGV), der Sparkassenverband Westfalen-Lippe (SVWL)<br />

sowie die Landschaftsverbände scheiden als Aktionäre aus. Die SPM-Bank wird auch künftig<br />

Mitglied der Sicherungsreserve der Lan<strong>des</strong>banken und Girozentralen bleiben. Die Bedin-<br />

gungen dieser Mitgliedschaft sind nach Abschluss der Transaktion einvernehmlich zwischen<br />

dem Land Nordrhein-Westfalen und dem DSGV zu regeln. Wie schon in der Eckpunktevereinbarung<br />

festgelegt, wird der Servicevertrag für die Verbundbank zunächst für zwei<br />

Jahre abgeschlossen und der bis 2013 bestehende Kooperationsvertrag mit der EAA um<br />

weitere drei Jahre bis 2016 verlängert.


Die SPM-Bank wird als Service- und Portfolio Manager unter anderem folgende Dienst-<br />

leistungen anbieten: Portfoliosteuerung und -management, Kreditanalyse, Treasury, Finanzen<br />

und Controlling, Risikocontrolling, Kreditadministration, IT-Dienstleistungen sowie verschiedene<br />

Corporate Center-Funktionen.<br />

Die SPM-Bank kann aus mehreren Gesellschaften bestehen. Wesentlicher Bestandteil ist<br />

eine Servicegesellschaft, die mit einer Zielgröße von circa 1.000 Mitarbeitern auch Dienstleistungen<br />

für Portfolios Dritter anbieten wird. Die Bruttoerlöse aus dem Servicegeschäft<br />

mit Dritten dürfen maximal 50% der Bruttoerlöse der SPM-Bank betragen. Es ist vor gesehen,<br />

dass die SPM-Holding inklusive der Servicegesellschaft bis zum 31. Dezember 2016 verkauft<br />

werden soll. Mit einem Eigentümerwechsel entfällt die Limitierung bei den Bruttoerlösen.<br />

Gelingt ein Verkauf bis 31. Dezember 2016 nicht, so ist die Servicegesellschaft im Zeitverlauf<br />

abzuwickeln, und ihre Aktivitäten sind mit Wirkung zum 31. Dezember 2017 einzustellen.<br />

Es ist vorgesehen, Dienstleistungen in allen Zeitzonen anzubieten und über Standorte in<br />

Deutschland, London, New York und Hongkong zu verfügen.<br />

Die Lasten der Restrukturierung werden unter anderem durch die Eigenmittel abgeschirmt,<br />

die in der <strong>WestLB</strong> nach Übertragung der Verbundbank verbleiben, durch 1 Mrd € zusätzliche<br />

und möglichst nachrangige Haftung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen sowie durch die<br />

vom Land Nordrhein-Westfalen übernommene Verantwortung für die SPM-Bank. Die stille<br />

Einlage <strong>des</strong> Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS) in der <strong>WestLB</strong> soll durch Teilrückzahlung<br />

an den FMS um 1 Mrd € reduziert werden. Das im Gegenzug einzurichtende, zusätzliche<br />

Kapitalinstrument <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen über 1 Mrd € soll an derjenigen Rangstelle<br />

entstehen, die min<strong>des</strong>tens erforderlich ist, um die aufsichtsrechtlichen Anforderungen<br />

in der <strong>WestLB</strong> unter Berücksichtigung der Teilrückzahlung der stillen Einlage <strong>des</strong> FMS<br />

weiterhin zu erfüllen. Als Gegenleistung für die Anteile an der Verbundbank werden die<br />

Sparkassenverbände ihre Eigenkapitalanteile an der <strong>WestLB</strong> unentgeltlich auf das Land<br />

Nordrhein-Westfalen übertragen.<br />

Die <strong>WestLB</strong>, die Eigentümer und die EAA haben sich über geeignete Maßnahmen zur<br />

Absicherung der Liquidität während der Transformationsphase abgestimmt. Die Beteiligten<br />

gehen unverändert davon aus, dass die derzeitige Liquiditätsbereitstellung durch Sparkassen,<br />

das Land Nordrhein-Westfalen und die EAA für die Dauer der Transformationsphase auf-<br />

rechterhalten bleibt. Darüber hinaus haben sich die <strong>WestLB</strong>, das Land Nordrhein-Westfalen<br />

und die EAA über geeignete Maßnahmen zur Erhaltung der Akzeptanz der <strong>WestLB</strong> als<br />

Marktkontrahent maximal im bestehenden Geschäftsumfang, insbesondere für Derivate,<br />

abgestimmt.<br />

Im Oktober 2011 zog sich HSBC Trinkaus & Burkhardt aus dem Bieterverfahren für Teile<br />

<strong>des</strong> Firmenkundengeschäfts der <strong>WestLB</strong> zurück. Der Verkaufsprozess wird seitdem mit<br />

einem sektoralen und regionalen Fokus fortgeführt.<br />

Lagebericht<br />

43


44<br />

Hinsichtlich <strong>des</strong> von der Europäischen Kommission ursprünglich bis zum 31. März 2011<br />

geforderten Verkaufs der readybank ag stellte die <strong>WestLB</strong> fristgemäß am 31. Januar 2011<br />

einen Antrag auf Fristverlängerung. Der Verkauf von rund 86% der Kreditbestände der<br />

readybank ag sowie ihrer Tochtergesellschaft readypartner gmbh an die S-Kreditpartner<br />

GmbH, Berlin, beziehungsweise an die BankenService GmbH, Berlin, erfolgte am 31. Oktober<br />

2011. Die <strong>WestLB</strong> plant unverändert die Veräußerung der Anteile an der readybank ag<br />

beziehungsweise den Verkauf <strong>des</strong> in der readybank ag verbliebenen Portfolios.<br />

Zur Veräußerung der Tochtergesellschaft WestImmo hatte die <strong>WestLB</strong> zuletzt Gespräche<br />

auf exklusiver Basis mit Gesellschaften der Apollo Global Management, LLC (Apollo) geführt.<br />

Die <strong>WestLB</strong> beendete die Verhandlungen am 15. Dezember 2011. Die Verhandlungen mit<br />

Apollo konzentrierten sich auf das Pfandbriefbankgeschäft der WestImmo. Um die Veräußerungschancen<br />

für die WestImmo zu erhöhen, hatte der <strong>WestLB</strong> Vorstand bereits Ende<br />

2010 das Konzept einer auf eine Pfandbriefbank fokussierten WestImmo entwickelt. In den<br />

vergangenen Monaten verschlechterte sich die ohnehin schwierige Marktsituation nochmals<br />

erheblich. Diese Entwicklung belastet die Geschäftsaussichten einer Pfandbriefbank und<br />

hätte die Risiken für die <strong>WestLB</strong> und ihre Eigentümer, insbesondere aus der Nachhaftung<br />

für Verbindlichkeiten der WestImmo, erhöht. Darüber hinaus war der zuletzt gebotene<br />

Kaufpreis nicht akzeptabel, insbesondere auch unter Berücksichtigung der in der Eckpunktevereinbarung<br />

zur <strong>WestLB</strong> getroffenen Festlegungen.<br />

Die Sparkassen-Finanzgruppe und die Lan<strong>des</strong>banken einigten sich auf eine Neuordnung<br />

der Eigentümerstruktur bei der DekaBank Deutsche Girozentrale (DekaBank). Am 7. April<br />

2011 erfolgte die Unterzeichnung der Verträge für den Verkauf der Eigentumsanteile der<br />

Lan<strong>des</strong>banken an der DekaBank. Die <strong>WestLB</strong> veräußerte ihren Anteil von 7,61%, den sie<br />

über die GLB GmbH & Co. OHG an der DekaBank hielt, ebenfalls. Das Closing erfolgte am<br />

8. Juni 2011.<br />

Die <strong>WestLB</strong> trennte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auch von ihrer 100%igen<br />

Tochtergesellschaft WestRM WestRisk Markets AG, Baar, Schweiz (WestRM). Diese Rückversicherungsgesellschaft<br />

wurde mit Wirkung zum 17. November 2011 veräußert.<br />

Im Geschäftsjahr schloss die Bank ihren Standort in Toronto.<br />

Mit Wirkung zum 15. Juni 2011 sprach das Board of Directors der <strong>WestLB</strong> New York<br />

Capital Investment Ltd. (WCIL) die Kündigung sämtlicher Vorzugsaktien der Gesellschaft<br />

(869 Mio €) aus, da eine weitere Nutzung <strong>des</strong> Kapitalinstruments ökonomisch nicht mehr<br />

sinnvoll war. Die erforderlichen Gremienbeschlüsse sowie die Zustimmungen der Bun<strong>des</strong>anstalt<br />

für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), der Bun<strong>des</strong>anstalt für Finanzmarktstabilisierung<br />

(FMSA) und der Europäischen Kommission wurden zuvor eingeholt. Das<br />

Kapital wurde zu 100% zurückgezahlt.


Die Hauptversammlung der <strong>WestLB</strong> wählte am 24. Februar 2011 Wolfgang Steller als neues<br />

Mitglied in den Aufsichtsrat. Er folgte dem Aufsichtsratsmitglied Dr. Siegfried Luther, der<br />

am 31. Dezember 2010 sein Amt niederlegte. Zum 23. Mai <strong>des</strong> Jahres wurde Thomas Kreyer<br />

als Arbeitnehmervertreter vom Amtsgericht Düsseldorf zum Mitglied <strong>des</strong> Aufsichtsrates<br />

bestellt. Er folgt damit Dietmar Fischer, der am 5. Mai 2011 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden<br />

ist. Darüber hinaus wählte die Hauptversammlung am 24. Juni 2011 Dr. Bruno<br />

Kahl, Ministerialdirektor im Bun<strong>des</strong>ministerium der Finanzen, und Uwe Schröder,<br />

Ministerialdirigent im Bun<strong>des</strong>ministerium der Finanzen, mit sofortiger Wirkung als neue<br />

Mitglieder in den Aufsichtsrat der Bank. Als Vertreter <strong>des</strong> von der FMSA verwalteten<br />

Sonderfonds für Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) folgten sie den Aufsichtsratsmitgliedern<br />

Hildegard Müller und Dr. Annette Messemer, die am 9. Juni 2011 aus dem Gremium der<br />

Bank ausgeschieden sind.<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Aus Sicht der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war das Geschäftsjahr 2011 insbesondere<br />

von den Entscheidungen der Eigentümer der Bank und der Europäischen Kommission zur<br />

Zukunft der <strong>WestLB</strong> geprägt. Die Umsetzung wird mit einem deutlichen Personalabbau<br />

verbunden sein. Hierzu hat der Vorstand im November 2011 mit der Gewerkschaft ver.di<br />

einen „Tarifvertrag zur Restrukturierung und Beschäftigungssicherung bei der <strong>WestLB</strong> AG“<br />

abgeschlossen. Mit diesem Haustarifvertrag wurde ein Rahmenregelwerk zur personalwirtschaftlichen<br />

Umsetzung der anstehenden Transformation der Bank geschaffen. Die<br />

verhandelten Konditionen sind marktgerecht und bieten faire personalwirtschaftliche<br />

Instrumente.<br />

Zum 31. Dezember 2011 beschäftigte der <strong>WestLB</strong> Konzern 4.429 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter beziehungsweise 4.188 Vollzeitarbeitskräfte. Ende 2010 waren es noch<br />

4.712 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beziehungsweise 4.473 Vollzeitarbeitskräfte. Der<br />

Rückgang um circa 6% ist im Wesentlichen auf Fluktuation zurückzuführen.<br />

Qualifizierung für die Herausforderung<br />

Einen Schwerpunkt bildete 2011 das Training der Führungskräfte, die mit ihren Teams die<br />

Leistungsfähigkeit der <strong>WestLB</strong> aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Transformation der<br />

Bank voranzutreiben hatten. Weltweit haben sich circa 240 Führungskräfte mit Instrumenten<br />

der Führung und Motivation in herausfordernden Situationen vertraut gemacht. In mehrtägigen<br />

Workshops wurden auch aktuelle Kenntnisse zur Entwicklung konkreter Strategien<br />

und Szenarios, zum Management von Veränderungsprozessen und zur Kommunikation in<br />

kritischen Situationen vermittelt. Darüber hinaus konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

auf ausgewählte interne und externe Trainingsinstrumente zurückgreifen, um ihr<br />

Wissen und ihre Fähigkeiten systematisch und fokussiert weiterzuentwickeln.<br />

Lagebericht<br />

45


46<br />

Ausgezeichneter Nachwuchs<br />

Zum Ende <strong>des</strong> Geschäftsjahres 2011 befanden sich 45 Auszubildende in unseren Aus-<br />

bildungszweigen. Die Abschlussergebnisse unserer Auszubildenden waren erneut über-<br />

durchschnittlich gut. Die Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf würdigte die<br />

herausragenden Leistungen der <strong>WestLB</strong> bei der Berufsausbildung und zeichnete drei<br />

Auszubildende als Jahrgangsbeste aus. Etwas mehr als zwei Drittel unserer Absolventen<br />

nahmen nach ihrer Ausbildung eine Beschäftigung im <strong>WestLB</strong> Konzern auf.<br />

Familie, Beruf und Gesundheit<br />

Die <strong>WestLB</strong> unterstützt ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterhin bei der Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie. Das Angebot an beispielsweise flexiblen Teilzeit- und Arbeitszeitmodellen,<br />

(Notfall-)Kinderbetreuung, Betreuungszuschüssen und -beratung erhielt die<br />

Bank trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aufrecht. Auch die<br />

Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist für die <strong>WestLB</strong> weiterhin von besonderer<br />

Bedeutung. Das Gesundheitsmanagement wurde im zurückliegenden Jahr weiter ausgebaut.<br />

Neben dem ständigen betriebsärztlichen Dienst und der Sozialberatung runden umfangreiche<br />

Aktivitäten <strong>des</strong> Betriebssports, Themenwochen zur gesunden Ernährung in der Kantine und<br />

gesundheitsfördernde Seminare wie „Aktive Stressbewältigung“ das Angebot ab.<br />

Vergütung<br />

Im Jahr 2011 hat die <strong>WestLB</strong> ihr Vergütungssystem auf Basis neuer regulatorischer<br />

Vorschriften weiterentwickelt. So setzte die Bank insbesondere die Vorschriften der am<br />

13. Oktober 2010 in Kraft getretenen Institutsvergütungsverordnung um. Hervorzuheben<br />

ist hierbei die Anpassung der Vergütungssystematik für sogenannte Risk Taker, bei denen<br />

verschärfte Regelungen zur aufgeschobenen Auszahlung der variablen Vergütung<br />

(sogenannte Deferral-Regelungen) zur Anwendung kommen. Die <strong>WestLB</strong> verfügt somit über<br />

ein modernes Vergütungssystem, das die Anforderungen der internationalen Regulatoren<br />

und zugleich die im internationalen Vergleich strengeren Richtlinien der Institutsvergütungsverordnung<br />

und <strong>des</strong> Finanzmarktstabilisierungsgesetzes berücksichtigt.<br />

Nachhaltigkeit und Umweltmanagement<br />

Umwelt- und Sozialrisiken sind bei der <strong>WestLB</strong> systematisch in das Bankgeschäft<br />

integriert – sowohl bei der Risikostrukturierung als auch bei der strategischen Ausrichtung<br />

bestimmter Geschäftsbereiche. Die „<strong>WestLB</strong> Geschäftsgrundsätze für Umwelt und Soziales“<br />

definieren hierbei die Min<strong>des</strong>tanforderungen, außerdem gibt es entsprechende Sektorpolitiken,<br />

zum Beispiel für den Bereich Kohlekraft (siehe hierzu auch unsere Erläuterungen<br />

im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht). Unter der Federführung <strong>des</strong> Bereichs Sustainability<br />

Management baute die <strong>WestLB</strong> 2011 ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten weiter aus und bestätigte<br />

ihre führende Position im Nachhaltigkeitsmanagement.


Der Bereich Sustainability Management ist in die Analyse und Steuerung <strong>des</strong> Portfolios<br />

eingebunden. So erfolgt die Bewertung von Finanzierungen – die Voraussetzung für eine<br />

Kreditbewilligung – gemeinsam mit der Kreditanalyse. Als größter deutscher Projektfinanzierer<br />

setzen wir uns im Lenkungskreis <strong>des</strong> internationalen Nachhaltigkeitsstandards<br />

„Equator Principles“ für eine Verbesserung der Standards und deren Umsetzung ein.<br />

Nachhaltigkeitsmanagement am Beispiel Energie<br />

Die <strong>WestLB</strong> ist eine der führenden Banken für Finanzierungen im Energiesektor. Unter<br />

Berücksichtigung von sozioökologischen Aspekten erarbeiten wir Regelungen zum Nachhaltigkeitsmanagement<br />

für einzelne Geschäftsfelder und Kreditrisikostrategien.<br />

Im Bereich Kohlekraft haben wir 2011 unsere Geschäftsgrundsätze überarbeitet. So werden<br />

nun auch die Treibhausgasemissionen pro Kopf im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung und<br />

zum Entwicklungsstand eines Lan<strong>des</strong>, der vorhandene Energiemix und Veränderungen<br />

hierbei berücksichtigt. Diese Systematik ermöglicht eine sinnvolle Einordnung von Ländern<br />

mit Blick auf die Themen Klimawandel und Energiesicherheit. Als erste international tätige<br />

Bank legte die <strong>WestLB</strong> bereits 2009 konkrete Bedingungen für Finanzierungen im Bereich<br />

Kohlekraft fest. Dazu zählen ein Min<strong>des</strong>twirkungsgrad von 43%, das Vorhandensein von<br />

Platz für Anlagen zur Abscheidung von CO2 und eine Wirtschaftlichkeitsanalyse, die<br />

CCS- oder CCU-Szenarien (Carbon Capture and Storage oder Usage) berücksichtigt.<br />

Mehrere Banken sind diesem Ansatz inzwischen gefolgt und haben ähnliche Min<strong>des</strong>tkriterien<br />

definiert.<br />

Unsere besonderen Produkt- und Strukturierungserfahrungen sowie unsere Nachhaltigkeitskompetenz<br />

und Marktkenntnis kennzeichnen auch unsere Arbeit im Bereich der erneuerbaren<br />

Energien. Gemeinsam mit anderen Banken und Nichtregierungsorganisationen hat die<br />

<strong>WestLB</strong> 2010/2011 wesentliche Vorarbeiten für Geschäftsgrundsätze für Bioenergien<br />

entwickelt. Neben einer übergeordneten Biofuels Policy werden dabei Min<strong>des</strong>tkriterien<br />

für bestimmte Rohstoffe wie etwa Palmöl, Soja, Holz und Zuckerrohr festgelegt. Bis zur<br />

Verabschiedung der Policy erfolgt weiterhin eine intensive Einzelfallprüfung.<br />

Nachhaltigkeitsleistung mehrfach von Ratingagenturen ausgezeichnet<br />

ESG-Kriterien (ESG = Environmental, Social and Governance) werden zunehmend in das<br />

Kapitalmarktgeschäft integriert. Mit entsprechenden Produkten und Dienstleistungen<br />

fördern wir Nachhaltigkeit: Firmenkunden unterstützt die <strong>WestLB</strong> bei der Analyse und<br />

Ansprache potenzieller ESG-Investoren. Außerdem bieten wir strukturierte Kapitalanlageprodukte<br />

an, die zum Beispiel den Klimaschutz direkt oder indirekt fördern.<br />

Lagebericht<br />

47


48<br />

Unser mehrfach ausgezeichnetes Extra Financial Research integriert soziale, ökologische<br />

und ökonomische Faktoren in die Unternehmensanalyse und -bewertung. Dieses spezielle<br />

Know-how ist bei Kunden, auf internationalen Konferenzen und bei entsprechenden Gremien<br />

gleichermaßen gefragt. Im Herbst 2011 veröffentlichten wir gemeinsam mit dem Carbon<br />

Disclosure Project erneut die von der <strong>WestLB</strong> verfasste Analyse zu Klimarisiken und<br />

-chancen für die 200 größten deutschen Unternehmen.<br />

Eine nachhaltige Unternehmensführung ist maßgeblich durch Transparenz und Information<br />

geprägt. Unsere Nachhaltigkeitsberichte wurden mehrfach von der Unternehmens-Umweltinitiative<br />

future e.V. und dem Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) zu den<br />

besten in der deutschen Finanzdienstleistungsbranche gezählt. Alle nachhaltigkeits relevanten<br />

Informationen veröffentlichen wir außerdem regelmäßig auf unseren Internetseiten<br />

(www.westlb.de/nachhaltigkeit).<br />

Zur Fortentwicklung <strong>des</strong> Nachhaltigkeitsmanagements führen wir intensive Dialoge: Im<br />

<strong>WestLB</strong> Dialogforum Nachhaltigkeit tauschen wir uns regelmäßig mit Vertretern führender<br />

umwelt- und entwicklungspolitischer sowie wissenschaftlicher Organisationen in einem<br />

unabhängig und extern moderierten Prozess aus. Der Fokus liegt auf Unternehmensverantwortung,<br />

Geschäftsrisiken und -chancen.<br />

Auch beim Management von Reputationsrisiken integriert die <strong>WestLB</strong> Nachhaltigkeitsaspekte<br />

in das Tagesgeschäft der Bank. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind verpflichtet,<br />

besondere Reputationsrisiken und mögliche Reputationsschäden zu melden.<br />

Das aktuelle Rating von Sustainalytics sieht die <strong>WestLB</strong> auf Platz 9 von 63 untersuchten<br />

Finanzinstituten. Die <strong>WestLB</strong> liegt dabei in allen relevanten Nachhaltigkeitskategorien weit<br />

über dem Branchendurchschnitt und verbesserte ihren Punktewert gegenüber 2010 um<br />

5 Punkte auf 66. Auch die Ratingagentur oekom zeichnete die <strong>WestLB</strong> bereits im Jahr 2010<br />

mit dem Status „Prime“ aus und zählt sie im Hinblick auf Nachhaltigkeit zur Spitzenklasse<br />

der deutschen Finanzinstitute. Die Ratingagentur imug bewertet die <strong>WestLB</strong> ebenfalls als<br />

überdurchschnittlich und verlieh mit einem Schwerpunkt auf den Emissionen von<br />

Anleihen das Rating „Positiv“. Auch im Rahmen betrieblicher Prozesse spielt Nachhaltigkeit<br />

bei der <strong>WestLB</strong> eine große Rolle. Die seit Dezember 2007 bestehende Zertifizierung nach<br />

der internationalen Umweltmanagementnorm ISO 14001 wurde 2011 bestätigt.


Ertragslage<br />

Das Geschäftsjahr 2011 war geprägt durch einen weiteren Abbau der Risiken und der<br />

Bilanzsumme beziehungsweise der Risikoaktiva sowie ein insgesamt angesichts der öffent-<br />

lichen Diskussionen für die <strong>WestLB</strong> besonders schwieriges Marktumfeld. Gleichwohl<br />

verzeichneten wir eine vergleichsweise robuste, in einer Reihe von Geschäftsfeldern<br />

erfreuliche Ertragsentwicklung. Verwaltungsaufwendungen und Kreditrisikovorsorge<br />

reduzierten sich deutlich. Von entscheidender Bedeutung für unsere wirtschaftliche<br />

Lage waren jedoch die erheblichen Belastungen infolge einer Grundverständigung unserer<br />

Eigentümer und der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland im April 2011, die am 23. Juni 2011 in<br />

eine Eckpunktevereinbarung überführt und zu wesentlichen Teilen von der Europäischen<br />

Kommission in ihre Entscheidung vom 20. Dezember 2011 aufgenommen wurde. Aufgrund<br />

der anstehenden Umsetzung <strong>des</strong> daraus resultierenden Restrukturierungsplans und insbesondere<br />

<strong>des</strong> damit einhergehenden einschneidenden Personalabbaus waren Restrukturierungsrückstellungen<br />

in signifikanter Größenordnung erforderlich. Darüber hinaus<br />

belasteten Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen, die bei unserer Tochtergesellschaft<br />

WestImmo geführt werden, sowie Wertabschläge im Rahmen der Derivatebewertung<br />

das Ergebnis. Gegenläufig ergaben sich hohe positive Bewertungseffekte aus der Anwendung<br />

<strong>des</strong> IAS 39.<br />

Mit Blick auf den Vorjahresvergleich ist hervorzuheben, dass das Geschäftsjahr 2010 maßgeblich<br />

durch die Übertragung von Portfolios auf die Erste Abwicklungsanstalt (EAA) am<br />

30. April 2010 geprägt war. Dies führte zum einen dazu, dass in den Ertragspositionen <strong>des</strong><br />

Vorjahres noch Erträge aus den übertragenen Portfolios für die ersten vier Monate ent halten<br />

waren. Zum anderen waren negative Übertragungseffekte in Höhe von 235 Mio € zu verkraften,<br />

denen teilweise gegenläufige Effekte im Eigenkapital gegenüberstanden. Wir<br />

verweisen diesbezüglich auf unseren Geschäftsbericht 2010.<br />

Die Erträge <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong> erhöhten sich im Berichtszeitraum insgesamt um 112 Mio € auf<br />

1.482 Mio €. Eine Vergleichbarkeit zum Vorjahr ist aufgrund der zahlreichen Sondereffekte<br />

im Berichtsjahr und im Vorjahr allerdings nur sehr eingeschränkt möglich.<br />

Die Zuführung zur Kreditrisikovorsorge beläuft sich auf 95 Mio €, nach 242 Mio € im Vorjahr.<br />

Auf der Kostenseite waren wir auch im Geschäftsjahr 2011 erfolgreich und senkten unseren<br />

Verwaltungsaufwand um 113 Mio € (– 11%) auf nunmehr 910 Mio €. Die Restrukturierungsaufwendungen<br />

betragen 440 Mio € (Vorjahr 238 Mio €).<br />

Lagebericht<br />

49


<strong>WestLB</strong> Konzern Erfolgsrechnung vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011<br />

1. 1. – 31. 12. 2011 1. 1. – 31. 12. 2010 Veränderung<br />

Mio € Mio € Mio € in %<br />

Zinsüberschuss 1.102 1.457 – 355 – 24<br />

Kreditrisikovorsorge – 95 – 242 147 61<br />

Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 1.007 1.215 – 208 – 17<br />

Provisionsüberschuss 288 368 – 80 – 22<br />

Handelsergebnis 300 – 478 778 > 100<br />

Finanzanlageergebnis – 283 – 88 – 195 > – 100<br />

Verwaltungsaufwand 910 1.023 – 113 – 11<br />

Saldo sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

und Erträge 75 111 – 36 – 32<br />

Restrukturierungsaufwendungen 440 238 202 85<br />

Ergebnis vor Steuern 37 – 133 170 > 100<br />

Laufende Ertragsteuern – 15 – 5 – 10 > – 100<br />

Latente Ertragsteuern – 70 – 102 32 31<br />

Konzernergebnis – 48 – 240 192 80<br />

davon:<br />

– auf Aktionäre der <strong>WestLB</strong> entfallend – 48 – 240 192 80<br />

– auf nicht beherrschende Anteile entfallend 0 0 0 –<br />

50<br />

Insgesamt ergibt sich für 2011 ein Ergebnis vor Steuern von 37 Mio € (Vorjahr – 133 Mio €)<br />

und ein Konzernergebnis von – 48 Mio € (Vorjahr – 240 Mio €). Der Steueraufwand in Höhe<br />

von – 85 Mio € (Vorjahr – 107 Mio €) ist wie im Vorjahr auf einen Rückgang der aktiven<br />

latenten Steuern zurückzuführen.<br />

Zinsüberschuss<br />

Der Zinsüberschuss erreichte 1.102 Mio € im Vergleich zu 1.457 Mio € im Vorjahr. Der<br />

Rückgang ist zum einen auf die als Folge der Umsetzung einer EU-Auflage deutlich reduzierte<br />

Bilanzsumme sowie eine aufgrund der strukturellen Einschnitte insgesamt rückläufige<br />

Geschäftstätigkeit vor allem im Kapitalmarktgeschäft zurückzuführen. Zum anderen ist zu<br />

berücksichtigen, dass die am 30. April 2010 auf die EAA übertragenen Portfolios in den<br />

ersten vier Monaten <strong>des</strong> Geschäftsjahres 2010 noch Zinsergebnisbeiträge für den Konzern<br />

generiert haben. Wegen <strong>des</strong> Jahresfehlbetrages im Einzelabschluss der <strong>WestLB</strong> AG werden<br />

für das Geschäftsjahr 2011 keine Zinsen auf Genussscheine gezahlt. Positiv wirkten sich in<br />

Höhe von 27 Mio € geänderte Cashflow-Erwartungen hinsichtlich der Nachbedienung <strong>des</strong><br />

Genussrechtskapitals aus (zu dem methodischen Hintergrund verweisen wir auf Note 17).<br />

In Abhängigkeit von unseren Risikosteuerungsaktivitäten in Zinsinstrumenten und<br />

zugehörigen Zinsderivaten werden Ertragsbestandteile entweder im Zinsergebnis oder im<br />

Handelsergebnis ausgewiesen. Vor diesem Hintergrund stehen die genannten GuV-Positionen<br />

in einem engen Zusammenhang.


Kreditrisikovorsorge<br />

Die Kreditrisikovorsorge weist eine deutlich rückläufige Nettozuführung von 95 Mio €<br />

gegenüber dem Vorjahr (242 Mio €) auf. Der Rückgang der Nettozuführung spiegelt die<br />

verbesserte gesamtwirtschaftliche Entwicklung und das konservative Risikoprofil wider.<br />

Wir haben allen erkennbaren Kreditrisiken in angemessener Form Rechnung getragen.<br />

Provisionsüberschuss<br />

Der Provisionsüberschuss sank gegenüber dem Vorjahr deutlich um 80 Mio € auf 288 Mio €.<br />

Der Rückgang ist zum einen auf die Geschäftsreduktionen im Vorjahr zurückzuführen. 2010<br />

verzeichneten wir noch Provisionsüberschüsse aus den Portfolios, die am 30. April 2010<br />

auf die EAA übertragen wurden, sowie aus den Tochtergesellschaften Banque d’Orsay S.A.<br />

und <strong>WestLB</strong> International S.A., die im zweiten Halbjahr 2010 veräußert wurden. Zum anderen<br />

reduzierte sich der Provisionsüberschuss insbesondere im laufenden Kredit- und Konsortialgeschäft.<br />

Auch hier wirkten sich die schwierigen Rahmenbedingungen im Zusammenhang<br />

mit der anstehenden Transformation der Bank belastend aus.<br />

Handelsergebnis<br />

Das Handelsergebnis beträgt 300 Mio € gegenüber – 478 Mio € im Vorjahr.<br />

Im Geschäftsjahr 2011 ergaben sich aus der Bewertung von Staatsanleihen und vergleichbaren<br />

Aktiva Bewertungsverluste von 8 Mio €. Im Vorjahr verzeichneten wir hier Verluste<br />

in Höhe von 327 Mio €, die nahezu ausschließlich auf die zum 30. April 2010 auf die EAA<br />

übertragenen Portfolios entfielen. Positive Effekte in Höhe von 222 Mio € (Vorjahr 3 Mio €)<br />

resultierten aus marktbedingten Credit Spread-Veränderungen bei eigenen Passiva, die<br />

wir der Fair Value-Option zugeordnet haben. Aus Bewertungsinkongruenzen, die trotz<br />

ökonomisch abgesicherter Positionen aufgrund der Vorschriften <strong>des</strong> IAS 39 nicht vermeidbar<br />

sind, entstanden Ergebnisentlastungen in Höhe von 269 Mio € (Vorjahr 172 Mio €).<br />

Insgesamt summieren sich die aufgeführten Bewertungseffekte auf 483 Mio € (Vorjahr<br />

– 152 Mio €).<br />

Gegenläufig wirkten sich im Berichtsjahr zum einen Marktwertbelastungen aufgrund von<br />

Rechtstreitigkeiten im Zusammenhang mit dem Derivategeschäft mit kommunalen Kunden<br />

sowie geänderte Preisermittlungsusancen auf dem Markt für Over-the-Counter (OTC)-<br />

Derivate, zum anderen die rückläufigen Aktivitäten im Kapitalmarktgeschäft aus.<br />

Lagebericht<br />

51


52<br />

Finanzanlageergebnis<br />

Das Finanzanlageergebnis in Höhe von – 283 Mio € (Vorjahr – 88 Mio €) resultiert über-<br />

wiegend aus außerplanmäßigen Wertberichtigungen auf griechische Staatsanleihen unserer<br />

Tochter gesellschaft WestImmo. Die auf diese als Available for Sale (AfS) kategorisierten<br />

Papiere entfallenden Marktwertverluste waren bislang erfolgsneutral im Eigenkapital ausgewiesen<br />

und wurden infolge der nunmehr eingetretenen Wertminderung in der Gewinnund<br />

Verlustrechnung berücksichtigt. Zu weiteren Erläuterungen unserer „PIIGS“-Exposures<br />

insgesamt verweisen wir auf die Ausführungen im Risikobericht. Das Ergebnis <strong>des</strong> Vorjahres<br />

reflektierte die Auflösung der Neubewertungsrücklage für Bestände, die auf die EAA übertragen<br />

wurden.<br />

Verwaltungsaufwand<br />

Den Verwaltungsaufwand senkten wir erneut kräftig um 11% auf 910 Mio €.<br />

Der Personalaufwand verringerte sich gegenüber dem Vorjahr insgesamt um 26 Mio €<br />

(– 5% ) auf 460 Mio €. Diese Entwicklung ist insbesondere auf weitere Personalrückgänge<br />

sowie die Veräußerung von Tochterunternehmen zurückzuführen. Die Zahl der Beschäftigten<br />

belief sich im Jahresdurchschnitt 2011 auf 4.572, das sind 400 Mitarbeiter weniger als im<br />

Jahresdurchschnitt 2010.<br />

Die anderen Verwaltungsaufwendungen führten wir um 81 Mio € (– 18%) auf 379 Mio €<br />

zurück.<br />

Saldo sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge<br />

Der Saldo aus sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen erreichte 75 Mio €<br />

gegenüber einem Vorjahreswert von 111 Mio €. Aus der Verlustpartizipation von Genussrechten<br />

für das Geschäftsjahr 2011, die aufgrund ihrer bevorstehenden Fälligkeit voraussichtlich<br />

nicht wieder aufgefüllt werden, vereinnahmten wir einen Ertrag in Höhe von<br />

50 Mio €. Zudem wirkten sich im Berichtszeitraum in Höhe von 11 Mio € geänderte<br />

Cashflow-Erwartungen hinsichtlich der Wiederauffüllung <strong>des</strong> Genussrechtskapitals im<br />

Zusammenhang mit Verlustpartizipationen aus 2009 positiv aus (zu dem methodischen<br />

Hintergrund verweisen wir auf Note 17).<br />

Restrukturierungsaufwendungen<br />

Die Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 440 Mio € (Vorjahr 238 Mio €) entfallen<br />

im Wesentlichen auf die Bildung von Rückstellungen für den anstehenden Personalabbau<br />

im Zuge der Umstrukturierung und weitere zu erwartende Ressourcenabflüsse im<br />

Zusammenhang mit der Übertragung von Tochterunternehmen sowie auf Umstrukturierungsaufwendungen<br />

insbesondere für Beratungshonorare.


Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />

Der Steueraufwand in Höhe von 85 Mio € (Vorjahr 107 Mio €) ist vorwiegend auf latente<br />

Steuern zurückzuführen, deren Aktivierung infolge der anstehenden Transformation der<br />

<strong>WestLB</strong> nicht mehr aufrechterhalten werden konnte.<br />

Segmentergebnisse<br />

Zum Vorsteuerergebnis <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong> per 31. Dezember 2011 trugen die einzelnen<br />

Bereiche wie folgt bei:<br />

Verbund & Mittelstand<br />

Im Segment Verbund & Mittelstand wird gemäß der Produktverantwortung ausschließlich<br />

das Kreditgeschäft mit Firmenkunden <strong>des</strong> Mittelstands, mit Sparkassen, deren Kunden und<br />

mit öffentlichen Kunden ausgewiesen. Organisatorisch sind in diesem Segment auch die<br />

Vertriebseinheiten für das Verbundgeschäft gebündelt. Deren Kosten werden entsprechend<br />

dem Vertriebserfolg in die Segmente Kapitalmarktgeschäft, Firmenkunden & Strukturierte<br />

Finanzierung sowie Transaction Banking verrechnet, wo auch die entsprechenden Erträge<br />

aus dem Verbundgeschäft ausgewiesen werden. Damit spiegelt dieses Segment nur einen<br />

Teil der Vertriebsleistung wider.<br />

Das Vorsteuerergebnis lag 2011 mit 11 Mio € um 14 Mio € unter dem Vorjahresergebnis.<br />

Im Wesentlichen ist der Rückgang auf Sondereffekte im Jahr 2010 aus dem Verkauf einer<br />

Beteiligung sowie einer erhöhten Risikovorsorge in 2011 zurückzuführen.<br />

Firmenkunden & Strukturierte Finanzierung<br />

Im Segment Firmenkunden & Strukturierte Finanzierung werden alle Ergebnisse <strong>des</strong><br />

nationalen und internationalen Firmenkundengeschäfts sowie <strong>des</strong> Geschäfts mit Finanzinstituten,<br />

bezogen auf Standard-, Corporate Finance- und strukturierte Finanzierungen,<br />

ausgewiesen.<br />

Ungeachtet eines schwierigen Marktumfel<strong>des</strong> und der für die <strong>WestLB</strong> ungünstigen Rahmenbedingungen<br />

entwickelte sich das Segment mit einem Vorsteuerergebnis in Höhe von<br />

403 Mio € (Vorjahr 370 Mio €) sehr positiv, insbesondere im Structured Finance-Geschäft.<br />

Gleichwohl wurde es ab dem vierten Quartal merklich schwieriger, Neugeschäft zu<br />

akquirieren. Darüber hinaus belasteten gestiegene Refinanzierungsaufwendungen. Positiv<br />

wirkte sich demgegenüber eine geringere Kreditrisikovorsorge über alle Geschäftsbereiche<br />

aus.<br />

Lagebericht<br />

53


54<br />

Mit Erträgen in Höhe von 741 Mio € wurde das hohe Vorjahresniveau (795 Mio €) allerdings<br />

nicht erreicht. Die wesentlichen Komponenten, Zins- und Provisionsüberschuss, lagen um<br />

22 Mio € beziehungsweise 14 Mio € unter dem jeweiligen Vergleichswert. Zu berücksichtigen<br />

ist allerdings, dass die Erträge der Vergleichsperiode durch einen hohen Einmalertrag<br />

aus der Auflösung einer Rückstellung für Prozesskostenrisiken in Höhe von 34 Mio €<br />

begünstigt war.<br />

Aufgrund der guten Marktpositionierung im strukturierten und Corporate Finance-Geschäft<br />

gewannen wir über alle Produktgruppen hinweg weiterhin attraktive Leadmandate im<br />

In- und Ausland. Insbesondere bei Finanzierungen für Financial Institutions und Infrastrukturprojekten<br />

übertrafen wir das Vorjahresergebnis zum Teil deutlich.<br />

Die Kreditrisikovorsorge ist infolge der konjunkturbedingt verbesserten Entwicklung sowohl<br />

bei den inländischen als auch den ausländischen Firmenkunden gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

um 72 Mio € auf 44 Mio € gesunken.<br />

Der Verwaltungsaufwand in Höhe von 128 Mio € lag auf Vorjahresniveau.<br />

Kapitalmarktgeschäft<br />

Das Segment Kapitalmarktgeschäft setzt sich aus den Geschäftsbereichen Debt Markets,<br />

Equity Markets, Research und Treasury zusammen.<br />

Das Ergebnis vor Steuern beträgt – 159 Mio € und liegt damit um – 219 Mio € unter dem<br />

Vorjahresergebnis.<br />

Die Erträge in Höhe von 245 Mio € halbierten sich im Vergleich zum Vorjahr nahezu. Dies<br />

ist zum einen auf die Zuspitzung der Schuldenkrise und das damit verbundene volatile<br />

Markt umfeld und die daraus resultierende Kundenzurückhaltung zurückzuführen. Zum<br />

anderen belasteten frühere Auflagen der Europäischen Kommission für die <strong>WestLB</strong>, insbesondere<br />

bezüglich der Bilanzsummenreduktion, sowie die mit der Entscheidung zur Umstrukturierung<br />

der <strong>WestLB</strong> zusammenhängende, deutlich spürbare Kundenzurückhaltung.<br />

Negativ wirkten sich zudem Marktwertbelastungen aufgrund von Rechtsstreitigkeiten und<br />

geänderten Preisermittlungsusancen auf dem Markt für OTC-Derivate aus.<br />

Im Geschäftsbereich Debt Markets werden sämtliche Primär- und Sekundärmarktaktivitäten<br />

in Zins-, Fremdwährungs-, Geldmarkt- und Kreditprodukten gebündelt. Dieser Bereich war<br />

besonders von den schwierigen Rahmenbedingungen betroffen. Gleichwohl verlief das<br />

Geschäft mit strukturierten und nicht strukturierten Zinsprodukten, die wir vor allem bei<br />

Verbund- und institutionellen Kunden platzierten, erfreulich. Im Marktsegment der Zinszertifikate<br />

verteidigten wir unsere führende Rolle.


Im Geschäftsbereich Equity Markets setzte sich die zurückhaltende Kundennachfrage im<br />

Retail-Geschäft mit Aktien-Zertifikaten fort. Die gestiegene Marktvolatilität erzeugte darüber<br />

hinaus erhöhte Kosten für das Hedgeportfolio <strong>des</strong> ausstehenden Zertifikatevolumens.<br />

Der Verwaltungsaufwand ging auf 103 Mio € (Vorjahr 110 Mio €) zurück.<br />

Transaction Banking<br />

Im Segment Transaction Banking werden die Aktivitäten <strong>des</strong> Geschäftsfel<strong>des</strong> Transaction<br />

Services dargestellt. Das Produktportfolio umfasst alle Dienstleistungen rund um die Themen<br />

Kontoführung, Abwicklung <strong>des</strong> Euro- und Auslandszahlungsverkehrs für Sparkassen und<br />

Direktkunden, CashManagement (Liquiditätsmanagement), Entwicklung und Vertrieb von<br />

Kunden-, Kredit und Verbundkartenprogrammen sowie die Durchführung <strong>des</strong> Sorten-,<br />

Edelmetall- und Reisescheckgeschäfts.<br />

Das Transaktionsvolumen <strong>des</strong> Bereichs Transaction Services hat sich im Vorjahres vergleich<br />

trotz der weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen insgesamt um 10% auf 2,1 Mrd €<br />

erhöht. Die Bestandskunden zeigten ein unverändert ausgeprägtes Maß an Loyalität gegen-<br />

über der <strong>WestLB</strong>.<br />

Das Float- und Sichteinlagenvolumen erreichte nahezu das Vorjahresniveau. Die aktuelle<br />

Zinsentwicklung wirkte sich positiv auf den Float- und Sichteinlagennutzen aus, sodass ein<br />

um 8 Mio € auf 35 Mio € verbesserter Zinsüberschuss erzielt wurde. Die Provisionserträge<br />

und Verwaltungsaufwendungen bewegten sich insgesamt auf Vorjahresniveau. Das Segment<br />

weist ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 12 Mio € (Vorjahr – 7 Mio €) aus.<br />

Corporate Center<br />

Die Corporate Center-Bereiche erbringen Serviceleistungen für die Markt- und Vertriebsbereiche<br />

und nehmen zentrale Steuerungsaufgaben im Konzern wahr. Diese beinhalten die<br />

Funktionen IT und Services, zentrale Stäbe, Risikomanagement sowie Finanzen und<br />

Controlling.<br />

Aufgrund der anhaltenden Kostensenkungs- und Restrukturierungsprogramme reduzierten<br />

wir den Verwaltungsaufwand weiter um 59 Mio € (– 9%) auf nunmehr 566 Mio €. Zu<br />

berücksichtigen ist zudem, dass Aufwandserstattungen der EAA, die auch Verwaltungsaufwendungen<br />

der Corporate Center-Bereiche betreffen, aus Steuerungsgründen insgesamt<br />

im Segment Sonstige Bereiche erfasst werden.<br />

Sämtliche Aufwendungen und Erträge der Corporate Center-Bereiche wurden im Rahmen<br />

der internen Verrechnung auf die übrigen Unternehmensbereiche verteilt.<br />

Lagebericht<br />

55


56<br />

Entflechtung<br />

Im Segment Entflechtung sind die Ergebnisse der Beteiligungen WestImmo und readybank<br />

enthalten.<br />

Das Vorsteuerergebnis liegt mit – 218 Mio € um 358 Mio € über dem Vorjahreswert und ist<br />

maßgeblich geprägt durch Wertberichtigungen in Höhe von 244 Mio € auf Griechenlandanleihen<br />

und damit zusammenhängende Zinssicherungsderivate bei der WestImmo, die<br />

erfolgswirksam auf ihre Marktwerte abgeschrieben wurden, sowie von einem Teil der<br />

Restrukturierungsaufwendungen (65 Mio €). In den Vorjahreszahlen werden Ergebnisse<br />

aus den Portfolios gezeigt, die als nicht strategienotwendig identifiziert und auf die EAA<br />

übertragen wurden. Darüber hinaus enthalten die Vorjahreszahlen auch noch Ergebnisbeiträge<br />

für Tochtergesellschaften, die im weiteren Jahresverlauf 2010 veräußert wurden.<br />

Ab 2011 wird der Bereich PEG als Cost Center für die Servicierung der EAA im Segment<br />

Sonstige Bereiche geführt. Übertragungsergebnisse, die separat von der Kernbank auszuweisen<br />

wären, fallen nicht mehr an. Demzufolge wurde das Segment von PEG/Entflechtung<br />

in Entflechtung umbenannt.<br />

Das Ergebnis der readybank ist von der Veräußerung wesentlicher Teile <strong>des</strong> Kreditbestan<strong>des</strong><br />

im Geschäftsjahr geprägt.<br />

Ein Vergleich mit dem Vorjahresergebnis in den einzelnen Ergebniskomponenten ist aufgrund<br />

der Vielzahl von Sondereffekten im Vorjahr nicht sinnvoll.<br />

Sonstige Bereiche<br />

In diesem Segment weisen wir Konsolidierungen, Überleitungspositionen zu den Konzernzahlen<br />

sowie Ergebnisbeiträge aus, die nicht in die Verantwortung der anderen Segmente<br />

fallen, wie beispielsweise die Zuführungen zu Rückstellungen für Pensionäre und Spenden.<br />

Darüber hinaus sind hier auch die Bewertungseffekte aus der Anwendung <strong>des</strong> IAS 39<br />

enthalten, die nicht auf die Segmente Kapitalmarktgeschäft und PEG/Entflechtung entfallen.<br />

Davon betreffen die 189 Mio € (Vorjahr 172 Mio €) Bewertungsinkongruenzen aus ökonomisch<br />

gesicherten Positionen und 116 Mio € (Vorjahr – 30 Mio €) Credit Spread-induzierte<br />

Bewertungsergebnisse aus eigenen Passiva.<br />

Die Verwaltungsaufwendungen enthalten in Höhe von 77 Mio € Aufwandserstattungen<br />

der EAA, denen Verwaltungsaufwendungen in anderen Segmenten, insbesondere dem<br />

Corporate Center und PEG, gegenüberstehen.<br />

Zudem ist mit 375 Mio € ein Großteil der Restrukturierungsaufwendungen in diesem Segment<br />

ausgewiesen.


Bilanz- und Vermögenslage<br />

Die Vermögenslage <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong> ist maßgeblich durch einen deutlichen Rückgang<br />

<strong>des</strong> Wertpapierpensionsgeschäfts, einen weiteren Abbau <strong>des</strong> Forderungsbestan<strong>des</strong> sowie<br />

Marktwertschwankungen bei Derivaten gekennzeichnet.<br />

Im IFRS-Eigenkapital führten die Umbuchung von Teilen der stillen Einlage (siehe Note 60)<br />

sowie das erfolgswirksame und das erfolgsneutrale Periodenergebnis zu einer Reduktion von<br />

1,2 Mrd €.<br />

Zum 31. Dezember 2011 beläuft sich das Engagement gegenüber der EAA auf 10,3 Mrd €<br />

Forderungen an Kunden, 0,7 Mrd € Forderungen aus Wertpapierpensionsgeschäften<br />

(Reverse Repo-Geschäfte) und 3,0 Mrd € Handelsaktiva. Dem stehen Einlagen der EAA<br />

(Verbindlichkeiten gegenüber Kunden) in Höhe von 6,6 Mrd € und Handelspassiva in Höhe<br />

von 1,9 Mrd € sowie freiwillig zum Fair Value bewertete Passivbestände in Höhe von<br />

3,1 Mrd € gegenüber. Damit reduzierte sich das Nettoengagement gegenüber der EAA seit<br />

dem 31. Dezember 2010 um 17,5 Mrd €. Es ist vorgesehen, die Refinanzierung der EAA<br />

durch die <strong>WestLB</strong> im Zuge <strong>des</strong> aktiven Kapitalmarktauftritts der EAA weiter sukzessive<br />

abzubauen.<br />

Aktiva<br />

Lagebericht<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010 Veränderung<br />

Mrd € Mrd € Mrd € in %<br />

Barreserve 3,3 2,2 1,1 50<br />

Forderungen an Kreditinstitute 11,4 11,6 – 0,2 – 2<br />

Forderungen an Kunden 72,9 82,1 – 9,2 – 11<br />

Wertberichtigungen auf Forderungen – 0,8 – 0,9 0,1 11<br />

Forderungen aus Wertpapierpensionsgeschäften<br />

(Reverse Repo-Geschäfte) 12,1 26,0 – 13,9 – 53<br />

Handelsaktiva 57,1 56,3 0,8 1<br />

Freiwillig zum Fair Value bewertete Aktivbestände 6,0 7,1 – 1,1 – 15<br />

Finanzanlagen 3,3 4,4 – 1,1 – 25<br />

Übrige Aktiva 2,6 2,7 – 0,1 – 4<br />

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 0,0 0,0 0,0 –<br />

Summe Aktiva 167,9 191,5 – 23,6 – 12<br />

Die Bilanzsumme <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong> verringerte sich im Vergleich zum Vorjahresende<br />

um 23,6 Mrd € (– 12%) auf 167,9 Mrd €.<br />

Bereinigt um positive Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten, die als Handels aktiva<br />

ausgewiesen werden, und aus derivativen Sicherungsinstrumenten beläuft sich die Bilanzsumme<br />

zum 31. Dezember 2011 auf rund 115 Mrd €.<br />

Auf den mit 9,2 Mrd € auf 72,9 Mrd € deutlichen Rückgang der Forderungen an Kunden<br />

entfallen 6,8 Mrd € auf die EAA.<br />

57


Kreditvolumen<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010 Veränderung<br />

Mrd € Mrd € Mrd € in %<br />

Forderungen an Kreditinstitute 11,4 11,6 – 0,2 – 1,7<br />

Forderungen an Kunden 72,9 82,1 – 9,2 – 11,2<br />

Forderungen aus Wertpapierpensionsgeschäften<br />

(Reverse Repo-Geschäfte; LaR-kategorisiert) 0,0 0,1 – 0,1 –<br />

Eventualverbindlichkeiten 4,6 5,2 – 0,6 – 11,5<br />

Kreditvolumen 88,9 99,0 – 10,1 – 10,2<br />

Risikovorsorge im Kreditgeschäft<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010 Veränderung<br />

Mio € Mio € Mio € in %<br />

Risikovorsorge 851 949 – 98 – 10,3<br />

Inanspruchnahme bestehender<br />

Wertberichtigungen – 159 – 147 – 12 – 8,2<br />

58<br />

Das IFRS-Kreditvolumen, das sich aus den gemäß IAS 39 als Loans and Receivables<br />

kategorisierten Finanzinstrumenten sowie den Eventualverbindlichkeiten im Kreditgeschäft<br />

zusammensetzt, sank um 10,1 Mrd € auf 88,9 Mrd €.<br />

Der Begriff Kreditrisikovolumen, den wir im Rahmen unserer Risikosteuerung verwenden<br />

(siehe Risikobericht), umfasst darüber hinaus auch die Bestände der IFRS-Kategorien Held<br />

for Trading, Available for Sale, Held to Maturity sowie freiwillig zum Fair Value bewertete<br />

Aktiva.<br />

Die in der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung gesondert ausgewiesene Kredit-<br />

risikovorsorge bezieht sich nur auf das IFRS-Kreditvolumen:<br />

Bei einer im Vergleich zum Vorjahr unveränderter Bestandsquote erhöhte sich die Kreditausfallquote<br />

leicht auf 0,2%.<br />

Risikovorsorgequoten<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

in % in %<br />

Bestandsquote* 0,9 0,9<br />

Kreditausfallquote** 0,2 0,1<br />

** Risikovorsorgebestand im Verhältnis zum Kreditvolumen<br />

** Kreditausfälle im Verhältnis zum Kreditvolumen


Das Reverse Repo-Geschäft hat sich gegenüber dem Vorjahresende auf 12,1 Mrd € mehr<br />

als halbiert.<br />

In den Posten Handelsaktiva und Handelspassiva sind unsere Handelsaktivitäten mit<br />

Wertpapieren, Derivaten und sonstigen Handelsbeständen zusammengefasst. Zum<br />

31. Dezember 2011 belief sich das Volumen der Handelsaktiva auf 57,1 Mrd €. Die Zunahme<br />

um 0,8 Mrd € resultiert aus dem Anstieg der Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten<br />

(6,6 Mrd €) – im Wesentlichen bedingt durch Zins- und Wechselkursänderungen –, dem vor<br />

allem verringerte Bestände an Anleihen und Schuldverschreibungen (2,7 Mrd €) und von<br />

sonstigen Handelsbeständen (2,5 Mrd €) gegenüberstanden.<br />

Passiva<br />

Lagebericht<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010 Veränderung<br />

Mrd € Mrd € Mrd € in %<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 11,0 17,9 – 6,9 – 39<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 24,5 23,8 0,7 3<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten 19,3 21,4 – 2,1 – 10<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Wertpapierpensionsgeschäften (Repo-Geschäfte) 4,9 29,0 – 24,1 – 83<br />

Handelspassiva 52,1 46,8 5,3 11<br />

Freiwillig zum Fair Value<br />

bewertete Passivbestände 43,3 39,2 4,1 10<br />

Übrige Passiva 6,0 5,2 0,8 15<br />

Nachrangkapital 2,8 4,1 – 1,3 – 32<br />

Stille Einlagen 1,0 0,0 1,0 –<br />

Eigenkapital 3,0 4,1 – 1,1 – 27<br />

Summe Passiva 167,9 191,5 – 23,6 – 12<br />

Die Reduktion der Passiva um 23,6 Mrd € auf 167,9 Mrd € ist vornehmlich auf die um<br />

24,1 Mrd € auf 4,9 Mrd € gesunkene Mittelbeschaffung durch Repo-Geschäfte zurückzuführen.<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verringerten sich von 17,9 Mrd €<br />

auf 11,0 Mrd €.<br />

Die Handelspassiva stiegen deutlich von 46,8 Mrd € auf 52,1 Mrd €. Dies war analog zur<br />

Entwicklung der Handelsaktiva auf den zins- und währungsbedingten Anstieg der negativen<br />

Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten zurückzuführen. Rückläufig waren die<br />

Lieferverpflichtungen aus Leerverkäufen von Wertpapieren.<br />

59


60<br />

Aufgrund einer Ausweitung der Termineinlagen erhöhten sich zum Jahresende 2011 die<br />

freiwillig zum Fair Value bewerteten Passivbestände um 4,1 Mrd € auf 43,3 Mrd €; diese<br />

beinhalten unter anderem Termineinlagen der EAA in Höhe von 3,1 Mrd €.<br />

Im Berichtsjahr wurden vom <strong>WestLB</strong> Konzern insgesamt 9,7 Mrd € besicherte und unbe-<br />

sicherte Emissionen am Kapitalmarkt platziert. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das<br />

einer Reduzierung um circa 35%. Die Emissionsplanung für 2011 war bereits bedarfsgerecht<br />

reduziert worden, um der stabilen mittelfristigen Liquiditätssituation und der Neugeschäfts-<br />

planung gerecht zu werden. Es wurden unbesicherte Inhaberschuldverschreibungen und<br />

Schuldscheindarlehn im Volumen von 9,1 Mrd € begeben; davon entfallen 8,3 Mrd € auf die<br />

Emittenten <strong>WestLB</strong> AG und 0,8 Mrd € auf die WestImmo. Die durchschnittliche Laufzeit<br />

der Neuemissionen beträgt zwei bis drei Jahre. 7,9 Mrd € <strong>des</strong> unbesicherten Emissionsgeschäfts<br />

2011 betreffen dieses Laufzeitband, was einer Verkürzung im Vergleich zum<br />

Vorjahr entspricht. Unterjährig wurden 1,2 Mrd € platziert. Im Pfandbriefmarkt wurde die<br />

Planung für besicherte Emissionen dem Neugeschäftsvolumen <strong>des</strong> deckungsstockfähigen<br />

Kreditgeschäfts angepasst. Erwartungsgemäß wurden im Konzern 576 Mio € begeben.<br />

Davon entfallen 337 Mio € auf die <strong>WestLB</strong> AG und 239 Mio € auf die WestImmo.<br />

Der Rückgang <strong>des</strong> Nachrangkapitals von 4,1 Mrd € auf 2,8 Mrd € ist im Wesentlichen auf<br />

die Kündigung der Vorzugsaktion der <strong>WestLB</strong> New York Capital Investment Ltd. zum<br />

15. Juni 2011 (0,9 Mrd €), die Umbuchung der zum Bilanzstichtag fälligen Genussrechte<br />

in die sonstige Passiva (0,2 Mrd €) sowie die Verlustpartizipation von Genussrechten<br />

(0,1 Mrd €) zurückzuführen.<br />

Eigene Mittel<br />

Die <strong>WestLB</strong> berechnet ihre Kennzahlen nach den Baseler Eigenkapitalvereinbarungen<br />

(Basel II) und der Umsetzung der entsprechenden EU-Richtlinien in Form der Solvabilitätsverordnung<br />

(SolvV). Gemäß § 10 KWG beziehungsweise § 2 SolvV hat die <strong>WestLB</strong> ihre<br />

Geschäftstätigkeit in angemessener Höhe mit Eigenmitteln zu unterlegen.<br />

Im Einzelnen dürfen die Eigenmittel 8% der Summe aus den gewichteten Adressenausfallrisiken,<br />

den operationellen Risiken und dem 12,5-fachen Anrechnungsbetrag der Marktrisikopositionen<br />

nicht unterschreiten. Die geforderte Eigenmittelunterlegung wurde von der<br />

<strong>WestLB</strong> AG Gruppe im Jahr 2011 jederzeit übertroffen.


Die bankaufsichtsrechtlich anerkannten Eigenmittel gemäß SolvV setzen sich aus dem<br />

Kern- und Ergänzungskapital sowie den Drittrangmitteln zusammen und betragen zum<br />

31. Dezember 2011 für die <strong>WestLB</strong> AG Gruppe:<br />

<strong>WestLB</strong> AG Gruppe<br />

31. 12. 2011<br />

Mio €<br />

nach<br />

Jahresergebnis AG<br />

<strong>WestLB</strong> AG Gruppe<br />

31. 12. 2010<br />

Mio €<br />

nach<br />

Jahresergebnis AG<br />

Kernkapital 4.259 5.528<br />

Eingezahltes Kapital/offene Rücklagen (einschl.<br />

Konsolidierungsposten) und aufsichtsrechtliche<br />

aktivische Unterschiedsbeträge 1.338 1.561<br />

Vermögenseinlagen stiller Gesellschafter 3.068 3.440<br />

Hybridkapital 0 869<br />

Fonds für allgemeine Bank risiken gemäß § 340g HGB 47 47<br />

Abzugsposten – 194 – 389<br />

Ergänzungskapital 2.248 2.193<br />

Modifiziertes verfügbares Eigenkapital 6.507 7.721<br />

Drittrangmittel 174 0<br />

Ungenutzte Drittrangmittel 0 0<br />

Eigenmittel nach SolvV 6.681 7.721<br />

Die Eigenmittel der <strong>WestLB</strong> AG Gruppe verringerten sich im Berichtszeitraum gegenüber<br />

dem Vorjahr im Wesentlichen durch die Rückzahlung der Vorzugsaktien der <strong>WestLB</strong> New<br />

York Capital Investment Ltd. sowie durch das Jahresergebnis 2011 der <strong>WestLB</strong> AG.<br />

Teilweise kompensiert wurde der Kapitalrückgang durch den Verkauf der Anteile an<br />

der DekaBank, da sich der Abzugsposten für nicht konsolidierte Beteiligungen gemäß<br />

§ 10 Abs. 6 Satz 1 Nr. 1 KWG entsprechend reduzierte. Weitere positive Kapitaleffekte<br />

ergaben sich durch verringerte Abzugsbeträge im Rahmen <strong>des</strong> Shortfalls sowie durch<br />

Jahresabschlusseffekte bei der Westdeutschen ImmobilienBank AG.<br />

Die Vermögenseinlagen stiller Gesellschafter reduzierten sich im Jahr 2011 durch die<br />

Teilnahme am HGB-Verlust um 372 Mio € auf 3.068 Mio €. Die stille Einlage <strong>des</strong> SoFFin in<br />

Höhe von 2.679 Mio € stellt Kapital im Sinne von § 10 Abs. 2a Nr. 8 KWG und somit bis zum<br />

Ablauf der vorgesehenen Grandfatheringperiode 2018 hartes Kernkapital dar.<br />

Die in den regulatorischen Eigenmitteln einbezogenen Genussrechte und nachrangigen<br />

Verbindlichkeiten der <strong>WestLB</strong> AG erfüllen die Voraussetzungen für die Anrechenbarkeit<br />

nach § 10 Abs. 5 beziehungsweise Abs. 5a KWG. Für die nachrangigen Verbindlichkeiten<br />

kann eine vorzeitige Rückzahlungsverpflichtung nicht entstehen. Im Falle <strong>des</strong> Konkurses<br />

oder der Liquidation werden Genussrechte und nachrangige Verbindlichkeiten erst nach<br />

Befriedigung aller nicht nachrangigen Gläubiger zurückgezahlt.<br />

Lagebericht<br />

61


62<br />

Genussrechte sind im Ergänzungskapital mit 55 Mio € angerechnet worden. Nachrangige<br />

Verbindlichkeiten sind mit 2.376 Mio € im Ergänzungskapital angerechnet worden. Die<br />

nachrangigen Verbindlichkeiten wurden entsprechend den Emissionsbedingungen bedient.<br />

Auf Basis der gemäß SolvV anrechenbaren Eigenmittel wurden zum 31. Dezember 2011<br />

nach Jahresabschlusseffekten die folgenden Kennziffern ermittelt:<br />

Risikoaktiva und Eigenmittelunterlegung<br />

<strong>WestLB</strong> AG Gruppe<br />

31. 12. 2011<br />

Mio €<br />

nach<br />

Jahresergebnis AG<br />

<strong>WestLB</strong> AG Gruppe<br />

31. 12. 2010<br />

Mio €<br />

nach<br />

Jahresergebnis AG<br />

Adressrisiken 39.975 43.100<br />

Operationelle Risiken 3.500 3.925<br />

12,5-facher Anrechnungs betrag für<br />

Marktrisiko positionen 4.825 1.525<br />

Gesamt 48.300 48.550<br />

Kernkapitalquote (in %) 8,8 11,4<br />

Gesamtkennziffer nach SolvV (in %) 13,8 15,9<br />

Gemäß den Regelungen der Solvabilitätsverordnung erreichten per 31. Dezember 2011 die<br />

Risikoaktiva 48,3 Mrd €. Dies bedeutet einen Rückgang um rund 0,3 Mrd € gegenüber<br />

Vorjahr.<br />

Die Adressenausfallrisiken sanken in Summe um 3,1 Mrd € RWA; hierbei überwogen ent-<br />

lastende Effekte aus dem Abbau von Geschäftsvolumen (4,4 Mrd € RWA, i.W. bei Derivaten-<br />

und Repo-Geschäft sowie in der Gruppe). Gegenläufige Effekte ergaben sich aus<br />

Abbildungsveränderungen (0,9 Mrd € RWA, vor allem bei Verbriefungen und Projekt-<br />

finanzierungen) sowie Währungsrelationen (0,4 Mrd € RWA).<br />

Die operationellen Risiken verringerten sich im gleichen Zeitraum um 0,4 Mrd €. Im Vergleich<br />

zum Vorjahr konnte der erwartete Verlust wieder vom Risikokapital abgezogen werden.<br />

Darüber hinaus wirkten sich die verringerte Anzahl der Schäden in der <strong>WestLB</strong> und<br />

aktualisierte externe Daten reduzierend auf das Risikokapital aus.<br />

Größtenteils kompensiert wurden diese Effekte durch den Anstieg der Marktpreisrisiken<br />

um rund 3,3 Mrd € infolge der erhöhten Eigenmittelanforderungen im Rahmen der nationalen<br />

Umsetzung der europäischen Richtlinie CRD III, die insbesondere erweiterte Anforderungen<br />

an die Eigenmittelunterlegung im Handelsbuch beinhaltet (Incremental Risk Charge, Stress-<br />

VaR und Correlation Trading Portfolio).


Die Kernkapitalquote reduzierte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2010 (nach Jahres-<br />

ergebnis AG) von 11,4% auf 8,8%, liegt aber weiterhin deutlich über den Min<strong>des</strong>tkapital-<br />

quoten sowie den Vorgaben einer Min<strong>des</strong>tquote von 7%, wie sie in den Rahmenverein-<br />

barungen mit dem SoFFin vereinbart wurde. Die Gesamtkennziffer reduzierte sich von 15,9%<br />

auf 13,8%.<br />

Mit Risikoaktiva in Höhe von 48,3 Mrd € haben wir das Reduktionsziel der Europäischen<br />

Kommission zum 31. März 2011 (52 Mrd €) weiterhin unterschritten.<br />

Risikobericht<br />

Wir verweisen auf die Ausführungen im Abschnitt „Strukturelle Entwicklungen“ zu den<br />

Auflagen der Europäischen Kommission hinsichtlich der zukünftigen Fortführung der<br />

Unternehmenstätigkeit der SPM-Bank.<br />

Das Geschäftsjahr 2011 war – wie im Kapitel „Strukturelle Entwicklungen“ dargestellt – vom<br />

anstehenden Transformationsprozess der <strong>WestLB</strong> geprägt. Diesen Prozess nutzte die<br />

<strong>WestLB</strong> auch, um ihr Risikoprofil durch aktive Risikoreduzierungsmaßnahmen auf Basis der<br />

2010 erfolgten Auslagerung risikobehafteter und nicht strategienotwendiger Geschäftssegmente<br />

in die EAA und ihre Risikosteuerungssysteme und -prozesse durch kontinuierliche<br />

methodische Weiterentwicklungen weiter zu verbessern.<br />

Die Kreditrisikosteuerung erfolgt in der <strong>WestLB</strong> unverändert auf Basis <strong>des</strong> „Advanced<br />

Internal Ratings Based Approach“ (AIRBA) beziehungsweise <strong>des</strong> „Internal Assessment<br />

Approach“ (IAA). Zur Messung operationeller Risiken wendet die Bank den „Advanced<br />

Measurement Approach“ (AMA) Full Use für die <strong>WestLB</strong> Gruppe an. Zur Ermittlung <strong>des</strong><br />

aufsichtsrechtlichen Kapitalbedarfs für die allgemeinen und spezifischen Marktpreisrisiken<br />

im Handelsbuch sowie für die Fremdwährungsrisiken im Bankbuch wird ein internes Value<br />

at Risk (VaR)-Modell für den Full Use angewendet. Alle Modelle zur Risikosteuerung sind<br />

von der Bun<strong>des</strong>anstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht zugelassen.<br />

Da die Risikosteuerung der <strong>WestLB</strong> auf den <strong>WestLB</strong> Konzern ausgerichtet ist, beziehen sich<br />

insbesondere die Zahlenangaben in diesem Risikobericht grundsätzlich auf den <strong>WestLB</strong><br />

Konzern. Für Kennzahlen, die sich explizit auf die <strong>WestLB</strong> AG beziehen, ist dies jeweils<br />

angegeben.<br />

Lagebericht<br />

63


64<br />

Risikoorientierte Gesamtbanksteuerung<br />

Organisation <strong>des</strong> Risikomanagements<br />

Ziel <strong>des</strong> Risikomanagements der <strong>WestLB</strong> ist es, das Risikoprofil an der Risikotragfähigkeit<br />

der Bank auszurichten, alle Risiken transparent darzustellen und eine vorausschauende,<br />

aktive Steuerung aller relevanten Risiken zu ermöglichen. Die Kernprozesse <strong>des</strong> Risikomanagements<br />

sind die unabhängige Ermittlung, Überwachung, Analyse und Steuerung der<br />

Risiken <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong> einschließlich der dazugehörigen Risikoberichterstattung. Dazu setzt<br />

die Bank ökonomische Kapitalmodelle ein, die im Lauf <strong>des</strong> Jahres durch erweiterte aufsichtsrechtliche<br />

Vorschriften zu Risikotragfähigkeitskonzepten weiterentwickelt wurden.<br />

Das Risikomanagement erfolgt gemäß den Min<strong>des</strong>tanforderungen an das Risikomanagement<br />

(MaRisk) organisatorisch unabhängig von den Marktbereichen.<br />

Das Rahmenwerk für die Risikosteuerung der <strong>WestLB</strong> Gruppe bildet die Gesamtbankrisiko-<br />

strategie. Sie enthält Grundsätze <strong>des</strong> Risikomanagements, definiert die wesentlichen Risiko-<br />

arten gemäß MaRisk und nennt Kernelemente der Risikomanagementprozesse. Bei der<br />

Definition der wesentlichen Risikoarten wird festgelegt, welche Risikoarten im ökonomischen<br />

Kapital quantifiziert beziehungsweise über spezifische Risikomanagementprozesse überwacht<br />

und gesteuert werden.<br />

Die Gesamtbankrisikostrategie wird konkretisiert durch spezifische Risikostrategien für die<br />

einzelnen Risikoarten sowie Sektoren, Produkte und Kundengruppen einschließlich der<br />

damit verbundenen Geschäftsstrategien.<br />

Der Vorstand legt die jährlich zu überarbeitenden Geschäfts- und Risikostrategien sowie<br />

die Grundsätze der Risikopolitik und der Risikosteuerung fest und erörtert diese mit dem<br />

Risikoausschuss <strong>des</strong> Aufsichtsrates. Die bankweite Risiko-Governance basiert auf einer<br />

unternehmens- und geschäftsbereichsübergreifenden Komiteestruktur, die sich an der<br />

Aufbauorganisation <strong>des</strong> Risikobereichs unter enger Einbindung <strong>des</strong> Geschäftsbereichs<br />

Treasury orientiert.


Nachfolgend sind die für die Gesamtbanksteuerung verantwortlichen Komitees sowie Risikobereiche<br />

dargestellt:<br />

Komiteestruktur<br />

Global Risk<br />

Committee<br />

(GRC)<br />

Bereiche <strong>des</strong> Risikomanagements<br />

Global Risk Management<br />

& Control<br />

(GRMC)<br />

Die Komitees sind verantwortlich für die operative Risikosteuerung gemäß den vom Vorstand<br />

festgelegten Geschäfts- und Risikostrategien. Der Chief Risk Officer (CRO) hat den Vorsitz<br />

im Global Risk Committee, im Credit Committee und im Market Risk Committee. Die Marktbereiche<br />

sind in den Risikokomitees vertreten und stimmberechtigt. Sie können jedoch die<br />

Entscheidungen <strong>des</strong> Risikomanagements nicht überstimmen. Den Vorsitz <strong>des</strong> Asset Liability<br />

Committees nimmt der für den Unternehmensbereich Kapitalmarktgeschäft verantwortliche<br />

Vorstand wahr.<br />

Die Verantwortlichkeiten der Komitees umfassen:<br />

N N GRC: übergreifende Risikosteuerung über alle wesentlichen Risikoarten (Ausnahme:<br />

Liquiditätspositionen), Allokation <strong>des</strong> ökonomischen Kapitals, Steuerung <strong>des</strong> bankweiten<br />

Kreditportfolios, Definition <strong>des</strong> Risikoappetits bezüglich aller Risiko- und Geschäfts-<br />

strategien durch Beschlussvorschläge an den Vorstand sowie Genehmigung von bank-<br />

weiten Risikoprozessen und -verfahren<br />

Aufsichtsrat<br />

Prüfungsausschuss Risikoausschuss<br />

Credit<br />

Committee<br />

(CC)<br />

Vorstand<br />

Credit Analysis<br />

& Decision<br />

(CAD)<br />

Market Risk<br />

Committee<br />

(MaCo)<br />

Asset Liability<br />

Committee<br />

(ALCO)<br />

Global<br />

Workout<br />

(GWO)<br />

N N CC: Genehmigung von Kredit- und Beteiligungsanträgen, Steuerung von Kredit- und<br />

Beteiligungsrisiken für Einzelnamen beziehungsweise von Einzelkonzentrationsrisiken<br />

und Länderrisiken<br />

Lagebericht<br />

65


66<br />

N N MaCo: Überwachung und Steuerung der Marktpreisrisikopositionen beziehungsweise<br />

Strategien, Allokation von VaR-Limiten sowie Überwachung der Mark-to-Market-Entwick-<br />

lung<br />

N N ALCO: Planung und Steuerung der strukturellen Liquidität, der Kapitalausstattung und<br />

-allokation und der Bilanzstruktur sowie Beschlussvorschläge bezüglich der strukturellen<br />

Liquidität und der Emission von Kapitalinstrumenten<br />

Eine enge Verzahnung zwischen Vorstand, den Komitees sowie den Risiko- und Markt-<br />

bereichen wird durch regelmäßige und unabhängige Berichterstattung der Risikobereiche<br />

über die Adressenausfall-, Marktpreis-, Liquiditäts-, Beteiligungs-, operationellen und<br />

Reputationsrisiken sichergestellt.<br />

Im Juli 2011 wurde der Unternehmensbereich Risikomanagement durch die Bündelung von<br />

Funktionen und Kompetenzen neu aufgestellt. Die Bereiche Credit & Group Risk Control<br />

und Market Risk Management wurden in den neuen Bereich Global Risk Management<br />

& Control zusammengeführt.<br />

Im Unternehmensbereich Risikomanagement verantworten die einzelnen Bereiche nach-<br />

folgende Aufgaben:<br />

N N GRMC: Risikocontrolling für alle Schlüsselrisiken der Bank sowie Gesamtrisikosteuerung<br />

auf Basis der Risikotragfähigkeit, Portfoliomanagement, Kreditportfoliomodell, interne<br />

und externe Berichterstattung, Entwicklung und Validierung der internen Ratingsysteme,<br />

Messung und Steuerung von operationellen Risiken, Management von Reputationsrisiken,<br />

Überwachung der Marktpreis- und Liquiditätsrisiken sowie Überwachung der Kontrahenten-<br />

und Länderrisiken von Handelsprodukten<br />

N N CAD: unabhängige Überwachung von Adressenausfallrisiken, insbesondere Kredit-,<br />

Emittenten- und Kontrahentenrisiken, Genehmigung von Neuengagements, Über wachung<br />

bestehender Adressenausfallrisiken und Kreditadministration<br />

N N Global Workout: zentral gesteuertes Management von Kreditengagements mit erhöhtem<br />

Risikoprofil oder bereits eingetretenen Leistungsstörungen (Problemkredit bearbeitung<br />

und Abwicklung von Krediten)<br />

Risikoberichterstattung<br />

Für eine nachhaltige Risikosteuerung und -überwachung ist es essenziell, sämtliche Risiken<br />

zu identifizieren, Transparenz über ihre Einschätzung herzustellen und die Ergebnisse<br />

entscheidungsrelevant aufzubereiten sowie zu kommunizieren. Damit ist die Risikoberichterstattung<br />

eine der Kernaufgaben <strong>des</strong> Risikomanagements. Den verantwortlichen Komitees,


dem Vorstand sowie den Aufsichtsgremien werden zusammen mit dem Geschäftsbereich<br />

Konzerncontrolling unabhängig, regelmäßig und adressatengerecht Informationen über alle<br />

risiko- beziehungsweise ertragsrelevanten Entwicklungen der Bank zur Verfügung gestellt.<br />

Die wesentlichen Berichte an den Vorstand sind der tägliche und der wöchentliche Markt-<br />

preis- und Liquiditätsrisikobericht sowie der monatliche „Bericht zur Risikolage der <strong>WestLB</strong>“,<br />

der zudem als Grundlage für die ausführliche Quartalsberichterstattung an den Risiko-<br />

ausschuss <strong>des</strong> Aufsichtsrates dient. Die zuständigen Komitees treffen entsprechende<br />

Entscheidungen beziehungsweise veranlassen Maßnahmen zur Risikopositionierung unter<br />

Berücksichtigung der Risikolage und <strong>des</strong> Risikoappetits der Bank.<br />

Gemäß Solvabilitätsverordnung (SolvV) veröffentlicht die <strong>WestLB</strong> in einem separaten<br />

Offenlegungsbericht weitere qualitative und quantitative Informationen. Im Fokus stehen<br />

dabei Angaben unter anderem zur Eigenmittelausstattung, zu den eingegangenen Risiken<br />

und deren Risikomanagementverfahren einschließlich der verwendeten Berechnungsmethoden<br />

zu Adressenausfall-, Marktpreis- und operationellen Risiken sowie Kreditrisikominderungstechniken<br />

und Verbriefungstransaktionen. Der Bericht stellt die aktuelle<br />

Risikosituation auf Basis bankaufsichtsrechtlicher Vorgaben dar; er wird auf der Website<br />

der <strong>WestLB</strong> veröffentlicht.<br />

Im Einklang mit einer Empfehlung <strong>des</strong> Financial Stability Boards (FSB) und der Senior<br />

Supervisors Group (SSG) legt die Bank spezielle Portfoliodaten halbjährlich auf ihrer Website<br />

offen. Aufgrund einer stetigen Reduzierung dieser Portfolios werden diese Daten nun in<br />

den vorliegenden Risikobericht (siehe Abschnitt „Spezialportfolios“) integriert.<br />

Adressenausfallrisiken<br />

Das Adressenausfallrisiko ist definiert als das Risiko möglicher Verluste durch den Ausfall<br />

einer vom Geschäftspartner zugesicherten vertraglichen Leistung. Es umfasst das klassische<br />

Kreditrisiko ebenso wie Emittenten-, Kontrahenten- und Länderrisiken.<br />

Die Darstellung der Adressenausfallrisiken erfolgt auf Basis <strong>des</strong> Exposure at Default (EaD)<br />

als Hauptrisikomaßeinheit in der Risikoberichterstattung. In der internen Steuerung wird<br />

der EaD-Anteil, der durch SolvV-konforme Bürgschaften, Garantien und Credit Default Swaps<br />

abgedeckt ist, beim entsprechenden Sicherungsgeber ausgewiesen (Bürgensubstitution),<br />

sofern dieser besser geratet ist als der Kreditnehmer.<br />

Unterschiede zwischen der internen Risikosteuerung und der bilanziellen Darstellung sind<br />

im Wesentlichen auf eine abweichende Exposure-Definition bei Handelsprodukten, primär<br />

(Reverse) Repos sowie Over-the-Counter (OTC)-Derivate zurückzuführen. Anders als die<br />

bilanzielle Darstellung erlauben die Systeme der internen Risikosteuerung die Berücksichtigung<br />

etwaiger Netting- sowie Besicherungsmechanismen der Handelsprodukte als<br />

reduzierende Faktoren bei der Exposure-Ermittlung.<br />

Lagebericht<br />

67


68<br />

Management von Adressenausfallrisiken<br />

Ausgehend von der Geschäftsstrategie hat die <strong>WestLB</strong> eine gesamtbankübergreifende<br />

Strategie für Adressenausfallrisiken (Kreditrisikostrategie) unter Berücksichtigung von Art<br />

und Umfang der Geschäfte sowie der geplanten Entwicklung <strong>des</strong> gesamten Kreditgeschäfts<br />

festgelegt.<br />

Diese Strategie setzt den Handlungsrahmen für die geschäftlichen Aktivitäten der <strong>WestLB</strong>,<br />

die mit Adressenausfallrisiken behaftet sind. Die Kreditrisikostrategie umfasst die übergeordnete<br />

Allgemeine Kreditrisikostrategie sowie ergänzende, spezifische Einzelkreditrisikostrategien<br />

für bestimmte Sektoren, Produkte oder Kundengruppen.<br />

Bei der geplanten Entwicklung <strong>des</strong> Kreditgeschäfts wird der Budgetierung (inklusive<br />

Risikokapitalbudget) sowie der Risikoabsorptionsfähigkeit der Bank Rechnung getragen.<br />

Allgemeine Kreditrisikostrategie und Einzelkreditrisikostrategien<br />

Die eng mit der Geschäftsstrategie verzahnte Allgemeine Kreditrisikostrategie legt die<br />

Grundsätze der Risikosteuerung fest und definiert die Leitlinien für sämtliche Aktivitäten<br />

im Kreditgeschäft. Ein weiteres Kernelement der Allgemeinen Kreditrisikostrategie ist das<br />

Limitkonzept, das einseitige Portfolioentwicklungen verhindert und eine ausgewogene<br />

Risikostreuung gewährleistet. Für das Kreditrisiko existieren auf Portfolioebene festgelegte<br />

Limite und Referenzwerte für identifizierte Risikobranchen sowie Limite für Regionen und<br />

für spezifische Länderrisiken. Ergänzend gibt es Teilportfoliolimite beispielsweise für bestimmte<br />

Ratingklassen und Produkte beziehungsweise Assetklassen. Bei der Ableitung von<br />

Limiten und Referenzwerten werden auch die Ergebnisse der Stresstests berücksichtigt.<br />

Diese Limitstruktur und ihre zeitnahe Anpassung haben sich auch in Zeiten der Finanzmarktkrise<br />

und dem dadurch ausgelösten weltweiten Konjunktureinbruch als adäquates<br />

Steuerungsinstrument erwiesen. Sie basiert auf einem ausgewogenen Verhältnis von<br />

Geschäftsorientierung und Risikoabsorptionsfähigkeit.<br />

Insgesamt wurden 2011 die in der Allgemeinen Kreditrisikostrategie enthaltenen Regelungen<br />

zum Kreditgeschäft sowie das Limitkonzept mit folgenden Schwerpunkten weiterentwickelt<br />

und an die Marktentwicklung angepasst:<br />

NN Konzentration auf die Kerngeschäftsfelder<br />

N N Steuerung der Geschäftsbereiche auf Basis der Risikotragfähigkeit <strong>des</strong> Instituts mit<br />

entsprechenden Risikokapitalvorgaben für die einzelnen Risikoarten<br />

N N Differenzierte Steuerung der Konzentrationsrisiken, darunter auch die Berücksichtigung<br />

von Ertragskonzentrationen


N N Etablierung frühzeitiger, adäquater Reporting Trigger zur Vermeidung von sich ab-<br />

zeichnenden Konzentrationen bei korrelierenden Risiken (z. B. Risiken im Zusammenhang<br />

mit der Änderung regulatorischer Rahmenbedingungen eines Produkts)<br />

Die Allgemeine Kreditrisikostrategie wird um neun Einzelkreditrisikostrategien für spezifische<br />

Sektoren, Kundengruppen oder Produkte ergänzt. Diese decken Kerngeschäftsfelder sowie<br />

bedeutende Portfolios der Bank ab. Die neun Strategien beziehen sich auf die Geschäftsfelder,<br />

die im Rahmen <strong>des</strong> „Modifizierten Restrukturierungsplans“, der Gegenstand der<br />

Entscheidung der Europäischen Kommission von Dezember 2011 war, bis zu ihrem Verkauf,<br />

ihrer Abspaltung in die Verbundbank oder bis zur Übertragung in die EAA fortgeführt<br />

werden.<br />

Der Fokus der 2011 überarbeiteten Strategien lag auf der weiteren Verschärfung qualitativer<br />

Min<strong>des</strong>tanforderungen an das Neugeschäft (z.B. auf Basis von Marktveränderungen und<br />

Erfahrungen aus der Problemkreditbearbeitung). Unter anderem wurde eine weitere<br />

Anpassung von Limiten für einzelne Produkte beziehungsweise Produktbereiche vorgenommen.<br />

Des Weiteren wurden die Geschäftsmöglichkeiten in den von der Staatsschuldenkrise<br />

am stärksten getroffenen Regionen deutlich beschränkt.<br />

Messung von Adressenausfallrisiken<br />

Das Adressenausfallrisiko wird über selbst entwickelte und laufend validierte, interne<br />

Ratingverfahren ermittelt, anhand derer Ausfallwahrscheinlichkeiten, Wiedereinbringungsquoten<br />

und Ziehungsquoten von externen, nicht ausgenutzten Linien geschätzt werden.<br />

Diese Parameter gehen gleichermaßen in die aufsichtliche Meldung sowie in das interne<br />

Kreditportfoliomodell ein, das unter gewissen Korrelationsannahmen die Verlustverteilung<br />

<strong>des</strong> Konzernportfolios simuliert und die Basis für die ökonomische Kapitalsteuerung darstellt<br />

(siehe auch Abschnitte zur ökonomischen Kapitalauslastung im Liquidationsansatz und zum<br />

Kapital Stresstesting).<br />

Die <strong>WestLB</strong> erhielt 2008 die aufsichtsrechtliche Zulassung für die Anwendung <strong>des</strong> „Advanced<br />

Internal Ratings Based Approach“ (AIRBA) beziehungsweise <strong>des</strong> „Internal Assessment<br />

Approach“ (IAA). Eine Kernaufgabe <strong>des</strong> Risikomanagements ist es, die zugelassenen<br />

Verfahren laufend zu validieren und weiterzuentwickeln. Erfahrungen aus beobachteten<br />

und Einschätzungen aus möglichen Krisen werden sorgfältig analysiert und fließen in die<br />

kontinuierliche Weiterentwicklung der internen Ratingsysteme, <strong>des</strong> Kreditportfoliomodells<br />

und auch der Stressanalysen ein.<br />

Schwerpunkte der Weiterentwicklung der internen Messsysteme für Adressenausfallrisiken<br />

im Jahr 2011 waren:<br />

N N Inbetriebnahme eines neuen IT-Systems für die Beschleunigung der Ratingprozesse<br />

(unter anderem durch die automatisierte Verarbeitung risikorelevanter Informationen)<br />

und die Verbesserung der Datenqualität<br />

Lagebericht<br />

69


70<br />

N N Einstellung der Ratingverfahren für Leveraged Finance und Leasinggesellschaften zum<br />

30. Juni 2011, da das Geschäftsfeld Leveraged Finance mit Finanzsponsoren Anfang 2010<br />

beendet sowie die Portfolios beider Geschäftsfelder stetig reduziert wurden; die<br />

Restportfolios werden nun mit dem Ratingverfahren für Firmenkunden abgedeckt<br />

N N Aktualisierung der Parametrisierung <strong>des</strong> Kreditportfoliomodells, um die Anforderungen<br />

zur Berechnung der aufsichtlichen „Incremental Risk Charge“ (IRC) zu erfüllen; das Modell<br />

wurde 2011 durch eine Nachprüfung von der Bun<strong>des</strong>bank abgenommen<br />

Steuerung von Einzelrisiken<br />

Die Höhe individueller Einzelrisiken wird abhängig von Rating (PD) und Ratingverfahren<br />

sowie auf Basis <strong>des</strong> Exposure at Default (EaD) beziehungsweise <strong>des</strong> Risikokapitalbedarfs<br />

gesteuert und limitiert.<br />

Die Prüfung, Bewertung, Überwachung und Steuerung sowie Entscheidung von Adressausfallrisiken<br />

erfolgt auf Basis dokumentierter, bankeinheitlicher Standards und Prozesse.<br />

Kernelemente im Risikoprozess sind dabei die Kreditgenehmigung, die laufende Überwachung<br />

(sowohl auf Einzelkreditebene als auch auf Portfolioebene) sowie die Erkennung<br />

und Behandlung von problembehafteten Engagements.<br />

Je<strong>des</strong> neue oder zu prolongierende Einzelgeschäft sowie jede materielle Veränderung eines<br />

bestehenden Kreditengagements bedürfen der Genehmigung durch die zuständigen<br />

Kompetenzträger. Die Genehmigung basiert auf differenzierter Analyse und unabhängiger<br />

Risikobemessung, wobei auch die aktuelle Kreditrisikostrategie, Portfolioaspekte, das<br />

Gesamtengagement und Risiko-Ertrags-Relationen berücksichtigt werden. Die für eine<br />

Kreditentscheidung relevanten Ergebnisse werden in einer standardisierten Kreditvorlage<br />

dokumentiert. Ratings, die das Ergebnis ausführlich dokumentierter Bewertungsprozesse<br />

sind, bei denen sowohl quantitative als auch qualitative Faktoren systematisch beurteilt<br />

werden, sind integraler Bestandteil der Kreditvorlagen und aller damit verbundenen, nachgelagerten<br />

Prozesse.<br />

Integrierte Risikomanagementprozesse stellen sicher, dass Kreditfälle mit auffälligem oder<br />

erhöhtem Risikoprofil identifiziert und in die Intensivbetreuung beziehungsweise Problemkreditbearbeitung<br />

überführt werden sowie dass bei Bedarf in ausreichendem Maß Risikovorsorge<br />

gebildet wird. Problemkredite unterliegen einer speziellen Betreuung durch<br />

Workout-Teams unter Leitung der Spezialisten <strong>des</strong> Bereichs Global Workout. Ziel ist dabei<br />

die Verbesserung <strong>des</strong> Risikos durch ein aktives Management, in der Regel durch entsprechende<br />

Restrukturierungs- oder Rückführungsmaßnahmen (inklusive etwaiger Verkäufe<br />

auf dem Sekundärmarkt). In insolvenznahen Fällen beziehungsweise bei Insolvenzverfahren<br />

ist in Deutschland ein spezialisiertes Abwicklungs- und Verwertungsteam federführend, um<br />

die Rückführung <strong>des</strong> jeweiligen Kredits zu maximieren.


Portfoliosteuerung<br />

Die <strong>WestLB</strong> steuert ihr Risikoprofil mithilfe <strong>des</strong> Risikotoleranzkonzepts „<strong>WestLB</strong> Capital<br />

Adequacy Programme“ (WestCAP). Dieses stellt sicher, dass gemäß MaRisk die wesentlichen<br />

Risiken <strong>des</strong> Instituts durch das Risikodeckungspotenzial unter Berücksichtigung von<br />

Risikokonzentrationen laufend gedeckt sind. Die <strong>WestLB</strong> berücksichtigt erhöhte Verlust-<br />

gefahren aus Risikokonzentrationen angemessen im WestCAP. Auftretende Konzentrationen<br />

werden regelmäßig überwacht, quantitativ und qualitativ bewertet und in der Risikobericht-<br />

erstattung dargelegt.<br />

Der Bereich GRMC initiiert Maßnahmen zur Steuerung von Kreditrisikopositionen unter<br />

Gesamtbank- und Portfoliogesichtspunkten. Außerdem werden laufend die Kreditrisiken<br />

auf Portfolioebene überwacht. Zur Vermeidung von Risikokonzentrationen hat die Bank auf<br />

Basis der Risikotoleranz ein Gesamtbanklimitsystem abgeleitet. Hierzu werden Limite für<br />

die ökonomische Kapitalauslastung den Geschäftsbereichen pro Risikoart zugewiesen.<br />

Alle Einzelkonzentrationsrisiken werden auf Basis der in der Allgemeinen Kreditrisiko-<br />

strategie festgelegten Limitstruktur monatlich überwacht und auf Abbaumöglichkeiten<br />

analysiert. Die Berichterstattung an das CC erfolgt quartalsweise, inklusive ausführlicher<br />

Detailanalysen über Ratingmigrationen und Volumensveränderungen, auf deren Basis<br />

Einzelmaßnahmen zum Engagementabbau beschlossen werden. Darüber hinaus wird ein<br />

Überblick über Reduzierungsmöglichkeiten an den Märkten und risikomindernde Maßnahmen<br />

gegeben. Zum Stichtag waren mit der Ausnahme einer geringfügigen Über schreitung<br />

<strong>des</strong> Regionenlimits Osteuropa, die mit Blick auf unmittelbar Anfang 2012 abschmelzen<strong>des</strong><br />

Geschäft akzeptabel ist, Limite und Referenzwerte eingehalten. Insgesamt war 2011 eine<br />

angemessene Diversifizierung <strong>des</strong> Kreditportfolios auf Kontrahenten- und auf Sektorebene<br />

jederzeit sichergestellt.<br />

Darüber hinaus adressiert die <strong>WestLB</strong> das Thema der Interdependenzen zwischen den<br />

wesentlichen Risikoarten:<br />

N N Bei der Einzelkunden- und -produktanalyse werden auf Basis von Projektionen und<br />

Sensitivitäten auch risikoartenübergreifende Effekte (z. B. Zins- und Währungsrisiken)<br />

berücksichtigt, die die wirtschaftlichen Verhältnisse der Einzeltransaktionen beeinflussen<br />

können. Die Ergebnisse dieser Analysen spiegeln sich in den Ratings und den Ausfallwahrscheinlichkeiten<br />

(PD) wider und sind somit steuerungsrelevant. Entsprechende<br />

Vorgaben und Risikorichtlinien sind in den Einzelrisikostrategien produktspezifisch<br />

verankert.<br />

N N In den Risikostrategien wurden „Reporting-Trigger“ eingeführt, die auf Portfolioebene<br />

eine kontrollierte Steuerung von korrelierten Risiken sicherstellen und verhindern, dass<br />

ungewollte Kombinationen von Markt- und Kreditrisiken sowie gegebenenfalls weiteren<br />

Risikoarten entstehen, die sich gegenseitig verstärken.<br />

Lagebericht<br />

71


72<br />

N N Zudem beziehen sich die in den Kreditrisikostrategien festgelegten Limitsysteme auf<br />

Bankbuch- und auf Handelsbuchpositionen und sind damit risikoartenübergreifend<br />

festgelegt.<br />

Ferner hat die Bank bereits 2010 eine Begrenzung von Ertragskonzentrationen in ihr Risikomanagementsystem<br />

integriert, die auf einer Beschränkung <strong>des</strong> Anteils der Erträge einer<br />

bestimmten Produktart beziehungsweise eines Sektors am Gesamtbudget beruht.<br />

Kreditrisikovolumen aus Portfoliosicht<br />

Das Kreditrisikovolumen aus Portfoliosicht umfasst alle Adressenausfallrisiken und setzt<br />

sich aus folgenden Risikoarten zusammen:<br />

N N Kreditrisiko: beinhaltet im Wesentlichen klassische Kredite, Geldmarktgeschäfte sowie<br />

Avale und Garantien<br />

NN Emittentenrisiko: resultierend aus Wertpapierpositionen<br />

N N Wiedereindeckungsrisiko (potenzieller Verlust aus derivativen Finanzinstrumenten, der<br />

durch den zusätzlichen Aufwand eines Neuabschlusses <strong>des</strong> ausfallenden Geschäfts<br />

verursacht würde): resultierend aus OTC-Derivaten sowie Repo-Geschäften<br />

Die wesentlichen Risikokennzahlen, die die positive Entwicklung der <strong>WestLB</strong> durch aktive<br />

Risikoreduzierungsmaßnahmen auf Basis der 2010 erfolgten Auslagerung risikobehafteter<br />

und nicht strategienotwendiger Geschäftssegmente in die EAA dokumentieren, stellen sich<br />

zum Stichtag wie folgt dar:<br />

Risikokennzahlen 31. 12. 2010 31. 12. 2011<br />

(Mrd €) Konzern Konzern<br />

Risikogewichtete Aktiva (RWA) 48,6 48,3<br />

Exposure at Default (EaD) 131,1 114,0<br />

Expected Loss (EL) 1 251,4 210,7<br />

Ökonomisches Kapital (EC) 2,6 2,8<br />

Handelsbuch Value at Risk (VaR) 1 6,2 6,4<br />

Watchlist Volumen 6,9 6,1<br />

Bestand Kreditrisikovorsorge (KRV) 0,9 0,9<br />

Quoten (%)<br />

Risikodichte 2 0,19 0,18<br />

Deckungsquote Risikovorsorge 3 89 83<br />

Ø Ausfallwahrscheinlichkeit 4 1,9 2,1<br />

1 in Mio €<br />

2 EL/EaD<br />

3 Bestand Kreditrisikovorsorge/NPL netto (Non Performing Loan gem. IFRS abzüglich Sicherheiten)<br />

4 EaD-gewichtet<br />

Der Anstieg <strong>des</strong> EC ist im Wesentlichen auf die Umsetzung von verschärften aufsichtlichen<br />

Anforderungen an das Risikotragfähigkeitskonzept, insbesondere auf die Herausnahme der<br />

Diversifikationseffekte zwischen den wesentlichen Risikoarten, zurückzuführen.


Aufteilung <strong>des</strong> Exposure at Default<br />

<strong>WestLB</strong> Konzern (zum 31. Dezember 2011)<br />

<strong>WestLB</strong> AG 80%<br />

Aufteilung nach Unternehmensbereichen<br />

<strong>WestLB</strong> Konzern<br />

Der deutliche Rückgang von EaD und EL ist dabei auf eine selektive Streichung von Kredit-<br />

linien, die aktive Verschärfung von Kreditvergabekriterien und nicht erneuertes, auslaufen<strong>des</strong><br />

Geschäft zurückzuführen.<br />

114 Mrd €<br />

Dieser Rückgang erfolgte, wie nachstehende Tabelle zeigt, über nahezu alle Komponenten<br />

der Adressenausfallrisiken:<br />

Aufteilung nach Risikoarten (Exposure at Default)<br />

<strong>WestLB</strong> Konzern<br />

Westdeutsche<br />

ImmobilienBank<br />

(WestImmo) 19%<br />

Rest 1%<br />

Exposure at Default (in Mrd €) 31. 12. 2010 31. 12. 2011<br />

Kreditrisiko 83 75<br />

Emittentenrisiko 37 28<br />

Wiedereindeckungsrisiko 11 11<br />

131 114<br />

Lagebericht<br />

Unternehmensbereiche Exposure at Default (EaD) Expected Loss (EL) Risikodichte (EL/EaD)<br />

(Mio €)<br />

(Mio €)<br />

(%)<br />

31. 12. 2010 31. 12. 2011 31. 12. 2010 31. 12. 2011 31. 12. 2010 31. 12. 2011<br />

Verbund & Mittelstand<br />

Firmenkunden &<br />

4.560 4.569 20 12 0,43 0,27<br />

Strukturierte Finanzierung 47.914 48.099 143 126 0,30 0,26<br />

Kapitalmarktgeschäft 32.629 26.688 26 22 0,08 0,08<br />

Transaction Banking 665 699 0 0 0,04 0,01<br />

Sonstige 2.928 2.413 2 1 0,06 0,02<br />

davon FB PEG* 1.976 1.775 0 0 0,02 0,01<br />

Entflechtung 42.455 31.487 60 50 0,14 0,16<br />

davon WestImmo 25.469 22.271 59 50 0,23 0,22<br />

davon ALM Winddown 16.449 9.217 0 0 0,00 0,00<br />

<strong>WestLB</strong> Konzern 131.149 113.954 251 211 0,19 0,18<br />

* Enthält im Wesentlichen das durch die EAA garantierte Geschäft.<br />

73


74<br />

Nachfolgende Grafik zeigt die Historie der internen, Basel-II-konformen Ratingklassen-<br />

verteilung:<br />

Aufteilung nach Ratingklassen (Exposure at Default)<br />

<strong>WestLB</strong> Konzern<br />

A0– A4 A5 –B3 B4 –C2 C3 –C5 D1 –D5 E ungeratet<br />

AAA –AA- A+ – A- BBB+ – BBB- BB+ – BB- B+ – C Default<br />

(gem. Basel II)<br />

m 52.405 23.651 31.929 14.768 3.876 1.736 2.784<br />

m 47.519 20.044 25.824 13.281 3.206 1.829 2.251<br />

m EAA<br />

m EaD 31. 12. 2010 (131.149)<br />

m EaD 31. 12. 2011 (113.954) Angaben in Mio €<br />

Hinweis: Die Vergleichsdaten 2010 werden trotz methodischer und technischer Veränderungen der Berechnungsbasis auf unveränderter Basis gezeigt.<br />

Der Investment Grade-Anteil (A0 bis C2) am gerateten Gesamtportfolio von 81% ohne<br />

Berücksichtigung <strong>des</strong> direkten und garantierten Exposures mit der EAA beziehungsweise von<br />

84% inklusive EAA zeigt die nach wie vor hohe Qualität <strong>des</strong> Gesamtportfolios (70% <strong>des</strong> Engagements<br />

mit der EAA entfallen auf die Refinanzierung für die EAA, 30% auf durch die EAA<br />

garantiertes Geschäft). Das Engagement mit Kunden im Sub Investment Grade-Bereich geht<br />

um 2,1 Mrd € (– 10%) weiter zurück, 73% <strong>des</strong> Engagements entfallen auf Kunden in den<br />

besseren Ratingklassen <strong>des</strong> Sub Investment Grade-Bereichs (C3 bis C5).<br />

Die EaD-gewichtete Ausfallwahrscheinlichkeit <strong>des</strong> Kreditportfolios im <strong>WestLB</strong> Konzern ist vor<br />

allem aufgrund <strong>des</strong> zurückgehenden EAA Exposures sowie <strong>des</strong> überproportionalen Abbaus von<br />

besonders gut geratetem Geschäft durch den Abbau von Kapitalmarktaktivitäten von 1,9% auf<br />

2,1% gestiegen.


Verteilung Ratingmigration (auf Basis Exposure at Default)<br />

<strong>WestLB</strong> Konzern<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

51%<br />

49%<br />

72%<br />

28%<br />

31. 12. 2010 31. 3. 2011 30. 6. 2011 30. 9. 2011 31. 12. 2011<br />

Downgra<strong>des</strong> Upgra<strong>des</strong><br />

Die ersten drei Quartale 2011 sind durch Ratingverbesserungen geprägt. Die Ratingmigrationen<br />

im vierten Quartal sind im Wesentlichen zurückzuführen auf die in diesem Zeitraum umgesetzten<br />

Rekalibrierungen der internen Ratingsysteme für Banken, Staaten und Firmenkunden, die in<br />

die Ratingsysteme der Bank eingehende erwartete zukünftige Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen<br />

Entwicklung (Konjunkturfaktor) sowie Bonitätsverschlechterungen.<br />

Aufteilung nach Branchen (Exposure at Default)<br />

<strong>WestLB</strong> Konzern<br />

Industrie und Finanzsektor Öffentliche<br />

Dienstleistungen (inkl. Sonstige) Verwaltung<br />

m 53.089 43.517 34.543<br />

m 45.053 38.485 30.416<br />

m EAA<br />

m EaD 31. 12. 2010 (131.149)<br />

m EaD 31. 12. 2011 (113.954) Angaben in Mio €<br />

66%<br />

34%<br />

81%<br />

19%<br />

Lagebericht<br />

63%<br />

37%<br />

75


76<br />

Der branchenbezogene Schwerpunkt liegt mit 40% unverändert im Industrie- und Dienstleistungssektor,<br />

gefolgt vom Finanzsektor mit 34% (Vorjahr 33%). Ohne die EAA beträgt<br />

der EaD-Anteil <strong>des</strong> Industrie- und Dienstleistungssektors 46% (Vorjahr 48%) und der <strong>des</strong><br />

Finanzsektors 36% (Vorjahr 35%).<br />

Aufteilung <strong>des</strong> Industrie- und Dienstleistungssektors nach Subsektoren<br />

<strong>WestLB</strong> AG<br />

31. Dezember 2011<br />

Immobilien und Bau 7%<br />

Stahl- und metallverarbeitende<br />

Industrie 5%<br />

Telekommunikation 7% Chemie und Pharma 5%<br />

Groß- und Einzelhandel 9%<br />

Transport, Logistik, Reisen 15%<br />

Energie, Versorger 33%<br />

31. Dezember 2010<br />

Energie, Versorger 32%<br />

Elektronikindustrie 3%<br />

Automobilindustrie 3%<br />

Sonstige Subsektoren<br />

(je < 3%) 13%<br />

Immobilien und Bau 7%<br />

Stahl- und metallverarbeitende<br />

Industrie 5%<br />

Telekommunikation 8% Chemie und Pharma 5%<br />

Groß- und Einzelhandel 10%<br />

Transport, Logistik, Reisen 13%<br />

Unternehmensdienstleistung 4%<br />

Automobilindustrie 2%<br />

Sonstige Subsektoren<br />

(je < 3%) 14%<br />

Der Industrie- und Dienstleistungssektor als größter Sektor setzt sich aus 15 Subsektoren<br />

zusammen und ist somit breit diversifiziert. Der Subsektor „Energie, Versorger“ spiegelt<br />

mit 33% (Vorjahr 32%) EaD-Anteil eines der Kerngeschäftsfelder der Bank wider. Zusätzlich<br />

besteht im Industrie- und Dienstleistungssektor ein EaD-Volumen in Höhe von 15 Mrd €<br />

(Vorjahr 21 Mrd €) bei der WestImmo. Für folgende Einzelsektoren sind spezifische Limite<br />

festgelegt: „Immobilien“, „Energie, Versorger“, „Transport, Logistik, Reisen“, „Groß- und<br />

Einzelhandel“, „Telekommunikation“, „Bau und Bauzulieferer“ und „Automobilindustrie“.


Aufteilung nach Laufzeiten (Exposure at Default)<br />

<strong>WestLB</strong> Konzern<br />

bis auf Weiteres bis 1 Jahr 1 bis 4 Jahre 4 bis 8 Jahre 8 bis 15 Jahre über 15 Jahre<br />

m 7.381 39.378 42.148 21.825 8.441 11.976<br />

m 9.102 31.222 34.230 19.153 9.185 11.062<br />

m EAA<br />

m EaD 31. 12. 2010 (131.149)<br />

m EaD 31. 12. 2011 (113.954) Angaben in Mio €<br />

Der Rückgang <strong>des</strong> EaD im Vergleich zum Vorjahr verteilt sich im Wesentlichen auf die<br />

Laufzeitbänder „bis 1 Jahr“ sowie über ein Jahr bis acht Jahre. Der laufzeitbezogene<br />

Schwerpunkt der Engagements liegt mit einem Anteil von 65% (Vorjahr 64%) nahezu<br />

unverändert auf den mittel- bis langfristigen Laufzeiten „1 bis 4 Jahre“ beziehungsweise<br />

über 4 Jahre (67% ohne die EAA, unverändert zum Vorjahr). Bei den mittel- bis langfristigen<br />

Engagements handelt es sich überwiegend um Kreditgeschäft (im Wesentlichen Firmen-/<br />

Immobilienkunden).<br />

Aufteilung nach Regionen (Exposure at Default)<br />

<strong>WestLB</strong> Konzern<br />

Deutschland Industrie- Industrie- Industrie- Osteuropa sonstige<br />

nationen nationen nationen Regionen**<br />

Europa* Amerika Asien<br />

m 68.767 31.223 14.518 4.295 4.431 7.915<br />

m 55.716 27.735 14.042 3.795 4.907 7.759<br />

m EAA<br />

m EaD 31. 12. 2010 (131.149)<br />

m EaD 31. 12. 2011 (113.954) Angaben in Mio €<br />

** ohne Deutschland<br />

** Mittlerer Osten und Afrika, Emerging Markets Amerika, Emerging Markets Asien<br />

Die regionale Verteilung beinhaltet sowohl das länderrisikorelevante Fremdwährungsgeschäft<br />

(Transferrisiko) als auch das Lokalwährungsgeschäft. Deutschland und die europäischen<br />

Industrienationen stellen mit 73%, 69% ohne die EAA (Vorjahr 76%; 72% ohne die EAA),<br />

weiterhin den bedeutendsten Anteil im Kreditportfolio. Der Anteil <strong>des</strong> Engagements in<br />

Schwellenländern (inklusive Osteuropa) beträgt 11% (Vorjahr 9%).<br />

Lagebericht<br />

77


78<br />

Aufteilung <strong>des</strong> Sektors „Öffentliche Verwaltung“ nach Regionen (Exposure at Default)<br />

<strong>WestLB</strong> Konzern<br />

Deutschland Industrie- Industrie- Industrie- Osteuropa sonstige<br />

nationen nationen nationen Regionen**<br />

Europa* Amerika Asien<br />

m 27.689 4.022 1.565 437 442 388<br />

m 23.941 2.916 2.243 618 431 267<br />

m EAA<br />

m EaD 31. 12. 2010 (34.543)<br />

m EaD 31. 12. 2011 (30.416) Angaben in Mio €<br />

** ohne Deutschland<br />

** Mittlerer Osten und Afrika, Emerging Markets Amerika, Emerging Markets Asien<br />

Aufgrund der Verschärfung der Verschuldungslage in den Industriestaaten hat die Bank<br />

auch das Engagement in einigen Industrieländern, insbesondere bei stark verschuldeten<br />

EWU-Mitgliedstaaten wie Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien (PIIGS) – und<br />

hier insbesondere das direkte Staatsexposure (inklusive Gebietskörperschaften und garantierten<br />

Transaktionen) –, im Fokus einer strikteren Risikoüberwachung. Daher werden in<br />

den meisten Ländern Exposure mit direktem wie indirektem Staatsbezug generell zunehmend<br />

restriktiv gehandhabt. Schon im Rahmen der Übertragung nicht strategienotwendiger<br />

Aktiva auf die EAA hatte sich das europäische Staatsexposure, insbesondere auch in den<br />

PIIGS-Staaten, erheblich reduziert. Auch 2011 wurde das Exposure mit Staaten wie insbesondere<br />

Griechenland und Italien weiter zurückgeführt. Der Anstieg <strong>des</strong> Staatsexposures<br />

in Portugal und Irland ist allein durch eine methodische und technische Veränderung der<br />

Berechnungsbasis bedingt. Der Anstieg im Staatsexposure mit Spanien ist auf den Abschluss<br />

von Exportfinanzierungen zurückzuführen, die von der staatlichen Kreditversicherungsagentur<br />

CESCE garantiert sind.<br />

Aufteilung <strong>des</strong> Staats- und Bankenexposure in den PIIGS-Staaten (Exposure at Default)<br />

<strong>WestLB</strong> Konzern<br />

31. 12. 2011 Staatsexposure<br />

(Mio €) Exposure at Buchwert Beizulegender<br />

IFRS-<br />

Default*<br />

Zeitwert Kategorie**<br />

Portugal 170 156 153 FVO, LaR<br />

Italien 1.104 806 807 Afs, LaR<br />

Irland 26 28 28 Afs<br />

Griechenland 74 51 51 Afs<br />

Spanien 727 716 686 LaR, Afs, HfT


31. 12. 2010 Staatsexposure<br />

(Mio €) Exposure at Buchwert Beizulegender<br />

IFRS-<br />

Default*<br />

Zeitwert Kategorie**<br />

Portugal 158 160 158 FVO, LaR, HfT<br />

Italien 1.528 1.386 1.395 Afs, HfT, LaR<br />

Irland 14 25 25 Afs, HfT<br />

Griechenland 244 247 247 Afs, FVO, HfT<br />

Spanien 644 760 722 LaR, Afs, HfT<br />

31. 12. 2011 Bankenexposure in den jeweiligen Ländern<br />

(Mio €) Exposure at Buchwert Beizulegender<br />

IFRS-<br />

Default*<br />

Zeitwert Kategorie**<br />

Portugal 2 – – –<br />

Italien 440 403 404 Afs, HfT, LaR<br />

Irland1 15 6 6 HfT<br />

Griechenland – – – –<br />

Spanien2 321 49 49 LaR<br />

31. 12. 2010 Bankenexposure in den jeweiligen Ländern<br />

(Mio €) Exposure at Buchwert Beizulegender<br />

IFRS-<br />

Default*<br />

Zeitwert Kategorie**<br />

Portugal 50 45 45 HfT, LaR<br />

Italien 512 467 467 Afs, HfT, LaR<br />

Irland 374 24 24 HfT<br />

Griechenland 2 1 1 LaR<br />

Spanien 284 205 205 LaR, HfT<br />

** Enthält auch Derivate, Wertpapierpensionsgeschäfte, ungenutzte Linien und Garantien; EaD einzelner Derivate können<br />

auch negativ sein.<br />

** Nennung der Haltekategorien sortiert nach absteigendem Volumen.<br />

1 Das auf die EAA Tochtergesellschaft EAA Covered Bond Bank entfallende EaD hat sich deutlich von 342 Mio € auf 6 Mio €<br />

gegenüber dem Vorjahr reduziert.<br />

2 310 Mio € EaD entfallen per 31. Dezember 2011 auf kurzfristige Einlagen bei der deutschen Tochtergesellschaft einer<br />

spanischen Bank, die zur Barbesicherung von Verpflichtungen der <strong>WestLB</strong> dienen, die im Rahmen von A1-/P1-gerateten<br />

Commercial Papers bestehen, die vom durch die <strong>WestLB</strong> gesponserten ABCP Conduit Compass emittiert werden.<br />

Problembehaftete Kreditengagements und Risikovorsorge<br />

Problembehaftete Kreditengagements werden zentral und konzernweit in der <strong>WestLB</strong><br />

Global Watchlist (WGW) erfasst. Sie ist die Grundlage für die Risikosteuerung und das<br />

Risikomanagement kritischer Bonitätsrisiken im <strong>WestLB</strong> Konzern. Als Frühwarnsystem<br />

gemäß MaRisk definiert, dient sie zur Erfassung, Überwachung und Berichterstattung von<br />

Einzelkreditengagements sowie von Kreditportfolios,<br />

N N die ein auffälliges beziehungsweise erhöhtes Risikoprofil, erwartete Leistungsstörungen<br />

oder bereits eingetretene Leistungsstörungen gemäß Basel II aufweisen oder<br />

N N für die aufgrund teilweiser oder gänzlich eingestellter Kreditrückzahlungen eine spezifische<br />

Risikovorsorge gebildet wird (notleidende Kredite).<br />

Lagebericht<br />

79


80<br />

Die Aufnahme in die WGW erfolgt nach festgelegten Risikoindikatoren in verschiedene<br />

Kategorien. Die Risikoindikatoren werden periodisch einer Überprüfung (Backtesting)<br />

unterzogen und gegebenenfalls entsprechend adjustiert. Die in der WGW erfassten Informationen<br />

und Daten werden kontinuierlich gepflegt und überwacht, um eine regelmäßige<br />

Berichterstattung über die aktuelle Risikolage dieser Kredite sowie die Risikovorsorgesituation<br />

der Bank an die Gremien (CC, GRC, Vorstand, Risikoausschuss <strong>des</strong> Aufsichtsrates)<br />

durchführen und gewährleisten zu können.<br />

Kreditengagements mit auffälligem Risikoprofil werden darüber hinaus zur Überwachung<br />

in die Intensivbetreuung übernommen. Kreditengagements mit erhöhtem Risikoprofil oder<br />

bereits eingetretenen Leistungsstörungen sowie notleidende Kredite werden gemäß MaRisk<br />

grundsätzlich in die Problemkreditbearbeitung (Bereich Global Workout) transferiert.<br />

Länderrisiko<br />

Das Länderrisiko ist definiert als das Risiko, dass ein Kreditnehmer seine Fremdwährungsverbindlichkeiten<br />

aufgrund eines von der Regierung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> verhängten Transferstopps<br />

oder aufgrund einer Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen Lage seines Lan<strong>des</strong> nicht<br />

(mehr) bedienen kann. Demnach sind alle Engagements, die nicht in der nationalen Währung<br />

<strong>des</strong> Kreditnehmers herausgelegt sind, potenziell mit einem Länderrisiko behaftet und in ein<br />

Länderobligo einzustellen.<br />

Alle für die Bank relevanten Länder, auch die außerhalb der bestehenden Länderlimit-<br />

steuerung, erhalten ein internes Rating. Länderlimite zur Steuerung von Länderrisiken<br />

vergibt die Bank für alle Länder mit einem Rating von B1 und schlechter außerhalb der EWU.<br />

Dieses orientiert sich neben dem Rating an der Größe <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> und der Risikotragfähig-<br />

keit der Bank. Die Genehmigung der einzeln beschlossenen Länderlimite sowie die<br />

Genehmigung einer möglichen Abweichung vom rechnerischen Limit im Einzelfall erfolgt<br />

durch das CC. Die Kundengeschäftsbereiche steuern die Ausnutzung eigenverantwortlich,<br />

maximal bis zur Höhe der festgelegten Länderlimite.<br />

Die Länderrisiken 2011 waren durch gegensätzliche Entwicklungen geprägt. Während infolge<br />

der Staatsschuldenkrise im Euro-Raum, insbesondere in den EWU-Peripheriestaaten, weitere<br />

Verschlechterungen der Ratings vorgenommen wurden, kam es in vielen Schwellenländern<br />

zu Ratingverbesserungen, die die Bank jedoch nur in sehr begrenztem Maße für Limitausweitungen<br />

genutzt hat.


Auslastung aller limitierten Länder nach Länderratingkategorien<br />

<strong>WestLB</strong> Konzern<br />

31. Dezember 2011<br />

B1 B2–B3 B4 –B5 C1–C2 C3–E Sonstige*<br />

m 3.250 3.360 4.758 2.456 2.608 0<br />

m 1.686 1.919 3.120 949 1.671 2.053,0<br />

m Konzernländerlimite (16,4 Mrd €)<br />

m Inanspruchnahme (11,4 Mrd €) Angaben in Mio €<br />

* Internationale Organisationen sowie Offshore Risk: nicht geratet, nicht limitiert<br />

31. Dezember 2010<br />

B1 B2–B3 B4 –B5 C1–C2 C3–E<br />

m 2.855 7.528 3.764 5.555 2.272<br />

m 1.014 3.005 1.622 2.323 1.103<br />

m Konzernländerlimite (22,0 Mrd €)<br />

m Inanspruchnahmen (11,1 Mrd €) Angaben in Mio €<br />

Adressenausfall- und Länderrisiken aus Handelsgeschäften<br />

Die Adressenausfallrisiken im Handelsgeschäft unterteilen sich in das Wiedereindeckungsrisiko<br />

(Pre-Settlement-Risiko) aus Derivatgeschäften, Emittentenrisiko aus Wertpapiergeschäften,<br />

Settlement-Risiko aus Fremdwährungsgeschäften und Wertpapiergeschäften<br />

sowie Kreditrisiko aus Geldmarktgeschäften. Die Adressenausfallrisiken fließen nach Maßgabe<br />

der internen Regelungen auch in die Länderrisikoberechnung ein.<br />

Die Ermittlung <strong>des</strong> Emittentenrisikos aus Wertpapiergeschäften basiert im Handelsbuch<br />

auf dem Mark-to-Market-Ansatz und im Bankbuch auf Buchwerten. Zur Ermittlung der<br />

Wiedereindeckungsrisiken aus Derivatgeschäften setzt die <strong>WestLB</strong> ein auf einem Monte<br />

Carlo-Verfahren basieren<strong>des</strong> Portfolio-Simulationstool ein. Adressenausfallrisiken aus<br />

Handelsgeschäften werden täglich auf die entsprechenden Kreditlinien angerechnet.<br />

Lagebericht<br />

81


82<br />

Die <strong>WestLB</strong> hat interne Standards zur Anerkennung risikomindernder Maßnahmen in der<br />

Linienanrechnung etabliert. Dazu zählen zum Beispiel Regelungen zur Aufrechnung von<br />

Kauf- und Verkaufspositionen im Wertpapiergeschäft sowie Standards zur Anerkennung<br />

von Close-out-Netting und Sicherheiten im OTC-Derivatgeschäft, das unter marktüblichen<br />

Rahmenverträgen abgeschlossen wurde. Die Genehmigung von Standards zum Close-out-<br />

Netting und zur Anerkennung von Sicherheiten unterliegt der Verantwortung <strong>des</strong> Netting<br />

Committees, einem Unterkomitee <strong>des</strong> GRC.<br />

Das Adressenausfallrisiko aus OTC-Derivaten wird im Rahmen von Credit Value Adjustments<br />

(CVA) handelsunabhängig bewertet und aktiv vom CVA Desk gesteuert.<br />

Beteiligungsrisiken<br />

Das Beteiligungsrisiko bildet Risiken aus der Bereitstellung von Nachrang- und Eigen kapital<br />

ab. Die Beteiligungsrisiken werden in der <strong>WestLB</strong> konzernübergreifend gesteuert. Der<br />

Bereich Corporate & Structured Finance Products verantwortet Beteiligungen aus dem<br />

Bereich Private Equity-/Mezzanine-Finanzierungen. Strategische Beteiligungen und<br />

Konzern unternehmen begleitet der Bereich Konzernentwicklung. Die Einheiten überwachen<br />

und steuern die Risiken aus diesen Beteiligungen, bei strategischen Beteiligungen erfolgt<br />

dies unter Einbeziehung der ergebnisverantwortlichen Marktbereiche. Dabei gilt jenen<br />

Engagements besondere Aufmerksamkeit, die originären unternehmerischen Risiken ausgesetzt<br />

sind. Die Marktfolgefunktion gemäß den Vorgaben der MaRisk wird durch den<br />

Bereich CAD wahrgenommen.<br />

Ein fortlaufen<strong>des</strong> Controlling analysiert die bestehenden und zukünftigen Risiken der<br />

Beteiligungen. Mithilfe dieser Informationen werden die Beteiligungen aus Gesellschaftersicht<br />

begleitet und im Sinne der Geschäftsstrategie für Beteiligungen gesteuert.<br />

Konzernunternehmen mit eigenem Bankstatus sind darüber hinaus vollständig in die<br />

Risikosteuerung und in die betriebswirtschaftliche Steuerung der Bank einbezogen. Zusätzlich<br />

wird ein Teil der Beteiligungen von Fachbereichen begleitet, die auch deren Risikosituation<br />

überwachen. Dieser Ansatz ermöglicht eine optimale Betreuung von Unternehmen,<br />

die aufgrund ihres Tätigkeitsfel<strong>des</strong> eng mit den Aktivitäten <strong>des</strong> entsprechenden Produktbereichs<br />

verzahnt sind. Risiken aus Private Equity-/Mezzanine-Finanzierungen werden über<br />

Diversifizierungs- und Volumenvorgaben sowie durch Ausstiegsszenarien begrenzt.<br />

Die <strong>WestLB</strong> nutzt zur Ermittlung <strong>des</strong> ökonomischen Kapitals für Beteiligungsrisiken ein PD/<br />

LGD-basiertes Berechnungsmodell. Die Risikomessung erfolgt auf Basis der Banken- und<br />

Corporates-Risikogewichtungsformel nach Basel II. Um dem erhöhten Risikogehalt von<br />

Eigenkapital- gegenüber Fremdkapitalfinanzierungen Rechnung zu tragen, werden jedoch<br />

modifizierte Risikoparameter, Probability of Default of Equity (PDE) und Loss Given Default<br />

of Equity (LGDE) verwendet. Diese berücksichtigen das Risiko eines Wertverlustes aus der<br />

Beteiligung, das über das reine Ausfallrisiko hinausgeht.


Aufgrund von verschärften aufsichtlichen Anforderungen wird seit September 2011 keine<br />

Diversifikation mehr zwischen den wesentlichen Risikoarten (Kredit-, Markt-, operationelles,<br />

Geschäfts- und Beteiligungsrisiko) unterstellt, wodurch das Beteiligungsrisiko im dritten<br />

Quartal stark angestiegen ist. Trotz dieser neuen Anforderungen hat sich das Beteiligungsrisiko<br />

durch Kapitalrückführungen und Abschreibungen im Geschäftsjahr 2011 insgesamt<br />

von 75 Mio € auf 73 Mio € reduziert.<br />

Spezialportfolios<br />

Von der <strong>WestLB</strong> gesponsertes ABCP Conduit Compass<br />

Das ABCP Conduit Compass wird von der <strong>WestLB</strong> verwaltet. Die Bank stellt dem Conduit<br />

zudem Kreditfazilitäten zur Verfügung. Compass kann zwei Commercial Paper-Serien<br />

begeben: Bei der einen Serie mit dem Rating von A-1 (sf)/P-1 (sf) sind die Verpflichtungen<br />

der <strong>WestLB</strong> unter den vorgenannten Kreditfazilitäten in voller Höhe der emittierten<br />

Commercial Papers (inklusive Transaktionskosten) barbesichert. Seit April 2011 kann<br />

Compass auch eine zweite Serie mit einem Rating von A-2 (sf)/P-2 (sf) emittieren, bei der<br />

eine solche Besicherung nicht besteht.<br />

Zum 31. Dezember 2011 beträgt der Bestand der von Compass emittierten Commercial<br />

Paper 682 Mio € beziehungsweise 882 Mio USD (Vorjahr 326 Mio € beziehungsweise<br />

432 Mio USD); der Gesamtfinanzierungsbetrag basierend auf angekauften Forderungen,<br />

beträgt 2,1 Mrd € (Vorjahr 2,4 Mrd €), die durch emittierte Commercial Papers und Ziehungen<br />

der von der <strong>WestLB</strong> zur Verfügung gestellten Kreditfazilitäten refinanziert werden. Im<br />

Compass-Programm sind 37 (Vorjahr 36) Transaktionen gebucht. Die Kreditrisiken sind<br />

durch Credit Enhancements, die durch die Forderungsverkäufer oder Drittparteien gestellt<br />

werden, gegen ein Mehrfaches <strong>des</strong> erwarteten Verlustes abgesichert.<br />

Aufgrund der weiterhin schwierigen Lage im Commercial Paper-Markt refinanziert die<br />

<strong>WestLB</strong> einen Großteil <strong>des</strong> Compass-Programms über Kreditfazilitäten. Daneben sind<br />

europäische Commercial Papers in Höhe von 643 Mio € weitgehend liquiditätsneutral in<br />

der besicherten Wertpapierleihe herausgegeben.<br />

in Mrd € Programmvolumen Gesamtvolumen von <strong>WestLB</strong><br />

der emittierten CPs gekaufte CPs<br />

31. 12. 2010 2,4 0,3 0<br />

31. 12. 2011 2,1 0,7 0,6<br />

Die folgenden Abbildungen zeigen die wesentlichen Merkmale der dem Programm zugrunde<br />

liegenden Portfolios und Transaktionen (volumensgewichtet).<br />

Lagebericht<br />

83


84<br />

Verteilung der Transaktionen nach Assetklassen<br />

31. Dezember 2011<br />

Handelsforderungen 56%<br />

Verteilung der Transaktionen nach Assetklassen<br />

31. Dezember 2010<br />

Handelsforderungen 49%<br />

Verteilung der zugrunde liegenden Forderungen nach Regionen<br />

31. Dezember 2011<br />

Deutschland 62%<br />

Verteilung der zugrunde liegenden Forderungen nach Regionen<br />

31. Dezember 2010<br />

Deutschland 64%<br />

Autodarlehen 30%<br />

Future Flow 4%<br />

Leasingforderungen 10%<br />

Autodarlehen 29%<br />

Kreditanforderungen 9%<br />

Future Flow 6%<br />

Leasingforderungen 7%<br />

Europa ohne<br />

Deutschland 21%<br />

USA 17%<br />

Europa ohne<br />

Deutschland 22%<br />

USA 14%


Verteilung der Transaktionen nach internen Ratings<br />

A1– A4 A5 –B3 B4 –C2 C3 –C5 D1 –D5 E<br />

AAA –AA- A+ – A- BBB+ – BBB- BB+ – BB- B+ – C Default<br />

(gem. Basel II)<br />

m 27 52 19 0 0 2<br />

m 21 51 27 0 0 1<br />

m 31. 12. 2011<br />

m 31. 12. 2010 Angaben in %<br />

Die den Transaktionen zugrunde liegenden Forderungen sind breit diversifiziert auf<br />

Schuldner vornehmlich aus Deutschland und Europa und zu einem geringen Anteil aus den<br />

USA. Im Jahresverlauf 2011 führte die positivere wirtschaftliche Lage, insbesondere in<br />

Deutschland, zu einer Verbesserung der Portfolioqualität im Vergleich zum Vorjahr. Über<br />

drei Viertel der Transaktionen weisen eine Bonitätseinstufung auf, die min<strong>des</strong>tens einem<br />

externen A-Rating entspricht. Der Anteil der Transaktionen im Sub Investment Grade-Bereich<br />

beläuft sich lediglich auf 2% (Vorjahr 1%).<br />

Engagements mit Monoline-Versicherungen<br />

Das Portfolio besteht aus direkten Engagements der <strong>WestLB</strong> mit US-Anleiheversicherern,<br />

sogenannte Monoline-Versicherungen, beziehungsweise aus von diesen Unternehmen<br />

versicherten Engagements mit Dritten.<br />

2011 wurde das Exposure mit Monoline-Versicherungen insgesamt weiter stark reduziert.<br />

Das direkte Exposure, bestehend aus Wertpapieren, nahm aufgrund gestiegener Marktwerte<br />

auf 6,5 Mio € zu (Bestand 31. Dezember 2010: 3,5 Mio €).<br />

Das indirekte Exposure sank gegenüber 2010 um 40% auf 76 Mio € (Bestand 31. Dezember<br />

2010: 127 Mio €). Die zugrunde liegenden Geschäfte mit Fälligkeiten in den Jahren 2012 bis<br />

2014 sind aus heutiger Sicht nach wie vor auch ohne Monoline-Absicherung von ausreichender<br />

Qualität.<br />

Lagebericht<br />

85


86<br />

Marktpreisrisiken<br />

Marktpreisrisiken resultieren aus der Unsicherheit über Preis-, Kurs- und Volatilitätsver-<br />

änderungen an den Finanzmärkten sowie aus Korrelationen, die zwischen unterschiedlichen<br />

Märkten und Produkten bestehen.<br />

Überwachung von Marktpreisrisiken<br />

Die <strong>WestLB</strong> verwendet ein VaR-Modell mit der aktuellen tagesbezogenen Parametrisierung<br />

als klassisches VaR-Modell. Dieses Modell wird auch mit einer Parametrisierung resultierend<br />

aus einer Periode portfoliobezogenen Marktstresses für die Ermittlung der potenziellen<br />

Krisenrisikobeträge (Stressed VaR) eingesetzt. Ebenso verwendet die <strong>WestLB</strong> einen eigenen<br />

Ansatz für das zusätzliche Ausfall- und Migrationsrisiko (Incremental Risk Charge – IRC).<br />

Das VaR-Modell wurde seitens der Bun<strong>des</strong>anstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)<br />

im Jahr 2005 zur Ermittlung <strong>des</strong> aufsichtsrechtlichen Kapitalbedarfs für die allgemeinen<br />

und spezifischen Marktpreisrisiken im Handelsbuch sowie für die Fremdwährungsrisiken<br />

im Bankbuch zugelassen (Full Use). Die Bank hat 2011 – sowohl für die Anwendung <strong>des</strong><br />

Modells für den Stressed VaR – als auch für den IRC-Ansatz die Genehmigung der BaFin<br />

erhalten.<br />

Das VaR-Modell kalkuliert täglich für das Handels- und Bankbuch Zinsänderungs-, Aktienund<br />

Währungsrisiken (inklusive Rohwarenrisiken) einschließlich der jeweiligen Volatilitätsrisiken.<br />

Für interne Zwecke werden zur Ermittlung <strong>des</strong> VaR ein Konfidenzintervall von 99%<br />

sowie eine eintägige Haltedauer der Positionen unterstellt. Für aufsichtsrechtliche Zwecke<br />

wird eine Haltedauer von zehn Tagen angenommen.<br />

Der potenzielle Krisenrisikobetrag wird mit der Stressed-VaR-Parametrisierung <strong>des</strong> VaR-<br />

Modells im wöchentlichen Turnus ermittelt. Die zugrunde liegende Periode ist aktuell ein<br />

Zeitraum von 250 Geschäftstagen von September 2008 bis September 2009, der den Lehman-<br />

Konkurs mit einschließt.<br />

Die IRC wird wöchentlich auf Basis eines mehrperiodischen Asset Value-Modells berechnet.<br />

Die über einen Vollbewertungsansatz ermittelten, potenziellen Verlustbeiträge werden nach<br />

Ausfall- und Migrationsrisiko unterschieden. Der Simulationsansatz der IRC erfolgt unter<br />

Annahme <strong>des</strong> konstanten Risikoniveaus über die regulatorisch geforderte Haltedauer von<br />

einem Jahr und einem Konfidenzniveau von 99,9%. Dabei finden pro Einzelposition auf<br />

Basis eines parametergestützten Ansatzes bestimmte Umschichtungszeithorizonte Eingang<br />

in das potenzielle Verlustergebnis.


Darüber hinaus werden wöchentlich historische und parametrische Stresstests kalkuliert,<br />

die unabhängig von statistisch beobachteten Eintrittswahrscheinlichkeiten die Auswirkung<br />

auch solcher Marktpreisrisiken simulieren, die nicht durch den VaR abgedeckt sind. Das<br />

Szenarioset im Stresstesting wurde um weitere Szenarien zur gesamtwirtschaftlichen<br />

Entwicklung ergänzt.<br />

Die VaR-Limite und -Schwellenwerte für die Stresstests – abgeleitet aus dem für Marktpreisrisiken<br />

allokierten ökonomischen Kapital – werden in den Marktpreisrisikostrategien festgelegt<br />

und dienen als Grundlage für das Management und die Berichterstattung über<br />

Marktpreisrisiken.<br />

Weitere mögliche Risiken aus dem Handelsgeschäft, die nicht durch die vorgenannten<br />

Methoden erfasst werden (z.B. Liquiditäts-, Konzentrations- und Korrelationsrisiken),<br />

werden regelmäßig analysiert und bei entsprechender Materialität mithilfe von speziellen<br />

Stresstests sowie Sensitivitäts- und Nominallimiten überwacht.<br />

Das Marktpreisrisikoprofil der <strong>WestLB</strong> hat sich 2011 nicht wesentlich verändert.<br />

Die größte Risikokonzentration ergibt sich aus dem Risiko sich ändernder <strong>WestLB</strong> Kreditrisikoprämien<br />

(Fair Value-bewertete <strong>WestLB</strong> Eigenemissionen). Daneben existieren keine<br />

wesentlichen Risikokonzentrationen; ein zukünftiger Aufbau wird unter anderem mit einer<br />

ausgewogenen Limitierung und Überwachung der Stresstestergebnisse vermieden.<br />

Value at Risk<br />

Vorwiegend durch eine höhere Volatilität in der <strong>WestLB</strong> Kreditrisikoprämie stieg das Marktpreisrisiko<br />

der <strong>WestLB</strong> um 14 Mio € auf 91 Mio €. Der VaR im Handelsbuch blieb dagegen<br />

trotz <strong>des</strong> 2011 beobachteten Anstiegs der Volatilität in vielen Märkten im Jahresverlauf<br />

innerhalb der von der Bank gesetzten engen Bandbreite weitgehend konstant.<br />

VaR im Handels- und Bankbuch<br />

Lagebericht<br />

Gesamtauslastung davon Handelsbuch<br />

Konfidenzniveau 99%/<br />

1. 1.–31. 12. 2011 1. 1.–31. 12. 2010 1. 1.–31. 12. 2011 1. 1.–31. 12. 2010<br />

1 Tag<br />

Mio €<br />

Mio €<br />

Mio €<br />

Mio €<br />

Value at Risk am Stichtag 91 77 6 6<br />

Minimaler Value at Risk 74 67 4 4<br />

Maximaler Value at Risk 95 143 12 13<br />

Value at Risk Durchschnitt 83 99 7 7<br />

87


Entwicklung <strong>des</strong> VaR<br />

120<br />

80<br />

40<br />

0<br />

88<br />

Jan. 2011 März 2011 Mai 2011 Juli 2011 Aug. 2011 Okt. 2011 Dez. 2011<br />

Gesamt Handelsbuch Angaben in Mio €<br />

Stressed VaR und IRC im Handelsbuch<br />

Die Zahlen für den potenziellen Krisenrisikobetrag werden mit der Stressed VaR-Parametrisierung<br />

<strong>des</strong> VaR-Modells ermittelt. Die aktuell zugrunde liegende Krisenperiode von<br />

September 2008 und September 2009 war geprägt von hohen Volatilitäten der Kreditrisikoprämien.<br />

Die IRC hinterlegt regulatorisches Eigenkapital für das Ausfall- und Ratingmigrationsrisiko<br />

von Handelsbuchpositionen, die dem spezifischen Zinsrisiko unterliegen und das nicht im<br />

VaR-Modell abgebildet ist.<br />

Stressed VaR und IRC<br />

31. 12. 2011 (Mio €) Auslastung Stressed VaR Auslastung IRC<br />

Auslastung am Stichtag 8 164<br />

minimale Auslastung* 8 164<br />

maximale Auslastung* 9 221<br />

durchschnittliche Auslastung* 9 178<br />

* Bezieht sich aufgrund der offiziellen Modellanerkennung/<strong>des</strong> Starts der Zeitreihe auf das vierte Quartal<br />

Stresstesting<br />

Neben dem VaR sind Stresstests ein wesentliches Instrument zur Überwachung und<br />

Steuerung der Marktpreisrisiken der <strong>WestLB</strong>. Der Risikoappetit ist in Form von maximal<br />

akzeptierten Verlusten im Stressfall über die Marktpreisrisikostrategien festgelegt und mit<br />

ökonomischem Kapital abgedeckt.<br />

120<br />

80<br />

40<br />

0


Sowohl Verluste als auch Gewinne aus den wichtigsten Stressszenarien in der <strong>WestLB</strong> haben<br />

sich im Lauf <strong>des</strong> Jahres 2011 verringert. Im Szenario, das unter anderem einen starken<br />

Anstieg von Zinsen und Kreditrisikoprämien simuliert, der im statistischen Mittel einmal im<br />

Jahr eintritt, wurde zum Jahresultimo ein potenzieller Gewinn in Höhe von circa 378 Mio €<br />

erzeugt (Ende 2010: ca. 400 Mio €). Hierbei sorgen die <strong>WestLB</strong> Eigenemissionen für<br />

potenzielle Gewinne bei Ausweitung der Kreditrisikoprämien.<br />

Neben Szenarien, die die Entwicklung der Kreditrisikoprämie der <strong>WestLB</strong> simulieren, waren<br />

weiterhin Zinsszenarien von zentraler Bedeutung. Das Szenario, das eine Erhöhung <strong>des</strong><br />

Zinsniveaus um 100 Basispunkte simuliert, führte am Jahresultimo 2011 zu einem potenziellen<br />

Verlust in Höhe von circa – 148 Mio € (Ende 2010: ca. – 325 Mio €). Diese deutliche<br />

Reduzierung ist in erster Linie auf die Auflösung <strong>des</strong> Kapitalanlagemodells und die daraus<br />

resultierende Schließung der internen Festzinsanlage mittels Abschluss von Gegenswaps<br />

zurückzuführen.<br />

Stresstestergebnisse aus Zinsszenarien<br />

Szenario (Mio €) 31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Einmal im Jahr 371 400<br />

Zinsen + 100 Basispunkte – 148 – 325<br />

Die Stressszenarien werden regelmäßig hinsichtlich der aktuellen Marktgegebenheiten und<br />

Portfoliostrukturen überprüft und aktualisiert.<br />

Zinsschockszenarien<br />

Als Teil der Stresstests wird für die Quantifizierung von Zinsänderungsrisiken im Bankbuch<br />

die Barwertänderung relevanter Positionen unter von der BaFin definierten Zinsschockszenarien<br />

für die <strong>WestLB</strong> ermittelt und überwacht. Bis Oktober 2011 waren dies die Szenarien<br />

„plus 130 Basispunkte“ und „minus 190 Basispunkte“. Im November wurden diese von der<br />

BaFin auf „plus 200 Basispunkte“ und „minus 200 Basispunkte“ geändert.<br />

Per Jahresultimo 2011 hätte ein währungsübergreifender Zinsanstieg um 200 Basispunkte<br />

zu einer negativen Wertveränderung zinstragender Positionen im Bankbuch der <strong>WestLB</strong><br />

in Höhe von – 224 Mio € geführt. Der Schwellenwert der Barwertverluste, ab dem für<br />

Einzelinstitute die aufsichtsrechtliche Anzeigepflicht greift (Ausreißerkriterium), beträgt<br />

20% der bankaufsichtsrechtlichen Eigenmittel. Dieser Schwellenwert wurde mit maximal<br />

6,6% weder zum Jahresultimo 2011 noch im Verlauf <strong>des</strong> Jahres erreicht.<br />

Lagebericht<br />

89


90<br />

Modellvalidierung<br />

Die relevanten Marktpreisrisikopositionen werden gemäß den Vorgaben der deutschen<br />

Bankenaufsicht für die Verwendung interner Marktpreisrisikomodelle kontinuierlich einem<br />

sogenannten Backtesting unterzogen. Dabei werden täglich die tatsächlichen Marktwertveränderungen<br />

(hypothetische P&L) den durch das VaR-Modell prognostizierten potenziellen<br />

Marktwertveränderungen gegenübergestellt.<br />

2011 wurden drei Backtesting-Überschreitungen festgestellt (Vorjahr: vier Überschreitungen).<br />

Die Anzahl der Backtesting-Überschreitungen bewegt sich damit innerhalb der<br />

aufsichtsrechtlich festgelegten Toleranzgrenzen. Die Betrachtung der Backtesting-Zeit -<br />

reihen erfolgt auf einem 250-Tage-Horizont.<br />

Die Backtesting-Überschreitungen wurden durch besonders große Bewegungen an den<br />

Renten- und CDS-Märkten ausgelöst. Interne Analysen belegen, dass diese Fälle nicht durch<br />

das VaR-Modell zu prognostizieren waren. Damit sehen wir insgesamt die hohe Qualität<br />

sowie die Prognosegüte unseres VaR-Modells bestätigt.<br />

Backtesting internes Modell für das Handelsbuch<br />

<strong>WestLB</strong> AG<br />

31. Dezember 2011<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

– 5<br />

– 10<br />

– 15<br />

Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.<br />

2011 2011 2011 2011 2011 2011 2011 2011 2011 2011 2011 2011<br />

Backtesting VaR hypothetische P&L Backtesting Ausnahme Angaben in Mio €<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

– 5<br />

– 10<br />

– 15


31. Dezember 2010<br />

10<br />

5<br />

0<br />

– 5<br />

– 10<br />

– 15<br />

Jan. 2010 März 2010 Mai 2010 Juli 2010 Aug. 2010 Okt. 2010 Dez. 2010<br />

Lagebericht<br />

Backtesting VaR hypothetische P&L Backtesting Ausnahme Angaben in Mio €<br />

Über das Backtesting hinaus wird das VaR-Modell einer regelmäßigen Validierung der<br />

wesentlichen Modellannahmen unterzogen. Hierbei wird die Gültigkeit und Angemessenheit<br />

der wesentlichen Annahmen der VaR-Modellierung unter veränderten Rahmenbedingungen<br />

hinsichtlich Marktparametern und Portfoliozusammensetzung überprüft. Die Ergebnisse<br />

dieser Überprüfung werden an das MaCo berichtet und ebenfalls der deutschen Bankenaufsicht<br />

zur Verfügung gestellt. Im Rahmen dieses Prozesses wird das VaR-Modell kontinuierlich<br />

weiterentwickelt.<br />

Über die Überprüfung der Wahl <strong>des</strong> Zeitraums der Parametrisierung für den potenziellen<br />

Krisenrisikobetrag hinaus ist keine weitere spezifische Validierung <strong>des</strong> Stressed VaR<br />

erforderlich.<br />

Die Validierung <strong>des</strong> Ansatzes zur Ermittlung <strong>des</strong> IRC baut insbesondere auf dem Nachweis<br />

der Angemessenheit der – dem Ansatz für interne Ratings (IRBA) entstammenden –<br />

Ausfallwahrscheinlichkeiten und Verlustquoten auf. Ebenso wird die Angemessenheit der<br />

modellspezifischen Parameter für Korrelationen und Migrationswahrscheinlichkeiten sowie<br />

der Umschichtungszeithorizonte validiert. Darüber hinaus erfolgen Sensitivitätsrechnungen<br />

und Stresstests der IRC.<br />

Liquiditätsrisiken<br />

Das Liquiditätsrisiko stellt das Risiko dar, dass den gegenwärtigen und zukünftigen<br />

Zahlungsverpflichtungen nicht vollständig oder nicht zeitgerecht nachgekommen werden<br />

kann oder dass im Fall eines Liquiditätsengpasses Verbindlichkeiten nur zu erhöhten Markt-<br />

sätzen refinanziert (Refinanzierungsrisiko) beziehungsweise Aktiva nur mit Abschlägen zu<br />

den Marktsätzen liquidiert werden können (Marktliquiditätsrisiko).<br />

10<br />

5<br />

0<br />

– 5<br />

– 10<br />

– 15<br />

91


92<br />

Der Geschäftsbereich Treasury verantwortet das Liquiditätsmanagement <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong>.<br />

Darüber hinaus werden im Geschäftsbereich GRMC die Liquiditätsrisiken unabhängig über-<br />

wacht und die regulatorischen Meldungen der Liquiditätsausstattung erstellt.<br />

Im Liquiditätsmanagement wird zwischen der operativen, der taktischen und der strategischen<br />

Liquidität unterschieden. Für diese einzelnen Zeithorizonte sind in der Liquiditätsrisikostrategie<br />

die Berichtsinstrumente und Steuerungsziele definiert. Die Liquiditäts- und<br />

Refinanzierungsstrategie legt dann auf dieser Basis die Risikotoleranz für die einzelnen<br />

Steuerungsziele fest. Beide werden min<strong>des</strong>tens jährlich überprüft.<br />

Das Ziel der operativen Liquiditätssteuerung ist die Sicherstellung der untertägigen und<br />

kurzfristigen Liquidität für einen Zeitraum von bis zu einer Woche. Dazu dienen tägliche<br />

Cashflow-Projektionen, der operative Liquiditätsstresstest sowie Projektionen der Entwicklung<br />

der Liquiditätsreserve, insbesondere der zentralbankfähigen Sicherheiten.<br />

Die taktische Liquiditätssteuerung dient der Sicherstellung der Liquidität von bis zu einem<br />

Jahr. Hierzu wird täglich das vertragliche Fälligkeitsprofil aller liquiditätswirksamen Aktiva<br />

und Passiva ermittelt und um potenzielle Ab- und Zuflüsse aus der Liquiditätsreserve und<br />

modellierter Einlagen, Annahmen zum Zugang zu unbesicherter Refinanzierung sowie<br />

Eventualverbindlichkeiten ergänzt. In den taktischen wie operativen Stresstests werden<br />

entsprechend den vordefinierten Szenarien die liquiditätsbezogenen Verhaltensweisen<br />

einzelner Komponenten simuliert. Auf dieser Grundlage wurden für die kumulative Liquiditätsposition<br />

quantitative Ziele als Risikotoleranz definiert.<br />

Alle in die Stresstests eingehenden Parameter unterliegen einer ständigen Überprüfung<br />

(Backtesting) und Anpassung an veränderte Marktgegebenheiten.<br />

Das strategische Liquiditätsmanagement stellt sicher, dass die Bank ihren überjährigen<br />

Liquiditätsanforderungen gerecht werden kann. Mit der Kapitalbindungsbilanz werden<br />

mögliche strukturelle Liquiditätsüberschüsse beziehungsweise -engpässe aufgezeigt. Die<br />

strategische Risikotoleranz wird auf Basis der Differenz zwischen Aktiva und Passiva nach<br />

einem Jahr festgelegt; sie wurde 2011 jederzeit eingehalten.<br />

Die Liquiditätssteuerung wird durch Liquiditätsnotfallpläne ergänzt. Wesentliche Bestandteile<br />

der Notfallplanung sind zum einen die Beschreibung von Ereignissen, die zu einer<br />

Liquiditätsnotfallsituation führen können, zum anderen die Definition der Instrumente, mit<br />

denen Notfallsituationen festgestellt werden und von Maßnahmen, die im Fall einer Notfallsituation<br />

ergriffen werden. Dies beinhaltet auch Kommunikationsmaßnahmen. Liquiditätsnotfallpläne<br />

existieren für den <strong>WestLB</strong> Konzern sowie für die Niederlassungen New York,<br />

London und Asia/Pacific.


Kapitalbindungsbilanz<br />

31. Dezember 2011<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Lagebericht<br />

0Y 1Y 2Y 3Y 4Y 5Y 6Y 7Y 8Y 9Y 10Y<br />

m Aktiva<br />

N m Passiva<br />

N m Kapital<br />

m Liquiditätsüberschuss Angaben in Mrd €<br />

31. Dezember 2010<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

131<br />

145<br />

0Y 1Y 2Y 3Y 4Y 5Y 6Y 7Y 8Y 9Y 10Y<br />

m Aktiva<br />

N m Passiva<br />

N m Kapital<br />

m Liquiditätsüberschuss Angaben in Mrd €<br />

93


94<br />

2011 wurde die Liquiditätssteuerung entsprechend den Rahmenbedingungen weiter-<br />

entwickelt. So wurden die zusätzlichen Anforderungen an Liquiditätsstresstests gemäß der<br />

Novelle der MaRisk umgesetzt. Weiterhin wurden Liquiditätsstresstests für relevante<br />

Fremdwährungen eingeführt.<br />

Der bestehende regelmäßige Dialog mit Aufsichtsbehörden und Zentralbanken wurde 2011<br />

fortgeführt.<br />

Bei OTC-Derivatgeschäften schließt die Bank auf Kundenwunsch Vereinbarungen zur<br />

Stellung von Sicherheiten ab. Diese können eine Aufstockung der gestellten Sicherheiten<br />

für den Fall vorsehen, dass das Rating der Bank herabgestuft wird. Die Auswirkungen<br />

zusätzlicher Sicherheitenstellung auf die Liquiditätssituation der <strong>WestLB</strong> bei einer Ratingverschlechterung<br />

um einen Notch werden im Rahmen <strong>des</strong> Stresstests „Downgrade Scenario“<br />

simuliert. Dabei wird das jeweils niedrigste, veröffentlichte <strong>WestLB</strong> Rating zugrunde gelegt.<br />

Das Liquiditätsrisiko, das sich aus den abgeschlossenen Collateral-Vereinbarungen ergibt,<br />

ist im Vergleich mit anderen Liquiditätsrisiken überschaubar.<br />

Die Liquidität eines Kreditinstituts wird bankaufsichtsrechtlich anhand der Liquiditätskennzahl<br />

nach der Liquiditätsverordnung (LiqV) beurteilt. Diese Kennzahl setzt die innerhalb<br />

eines Monats verfügbaren Zahlungsmittel ins Verhältnis zu den in diesem Zeitraum abrufbaren<br />

Zahlungsverpflichtungen. Die Liquidität gilt als ausreichend, wenn die Kennzahl<br />

min<strong>des</strong>tens 1,0 beträgt. In der <strong>WestLB</strong> belief sich der Wert im Zeitraum Januar bis Dezember<br />

2011 auf durchschnittlich 1,35 und verbesserte sich damit im Vergleich zum Vorjahr (1,26).<br />

Die Liquidität <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong> war 2011 jederzeit sichergestellt.<br />

Emissionsaktivitäten<br />

Auch 2011 war ein erfolgreiches Jahr für die Emissionstätigkeit der <strong>WestLB</strong>. Das Funding-<br />

Programm in Höhe von 6,9 Mrd € für überjährige unbesicherte Schuldtitel wurde erfüllt.<br />

Insgesamt wurden 7,5 Mrd € unbesicherte überjährige Schuldtitel aufgelegt (Vorjahr<br />

8,7 Mrd €).<br />

Mit einem Anteil von 97% (Vorjahr 77%) blieb der Sparkassenverbund wie in den Vorjahren<br />

die tragende Säule der Refinanzierung. Insbesondere der hohe Absatz im Sparkassen-<br />

Retailsegment (einschließlich Zertifikate) mit einem Anteil von 64% (Vorjahr 43%) zeigt<br />

die langfristige Qualität unserer Platzierungskraft.


Jährliches Emissionsvolumen (unbesichert, überjährig)<br />

20<br />

16<br />

12<br />

8<br />

4<br />

0<br />

H2 2005* 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

* Emissionsvolumen nach Wegfall der Gewährträgerhaftung im zweiten Halbjahr 2005,<br />

annualisiert auf das Geschäftsjahr 2005 Angaben in Mrd €<br />

Unbesicherte Emissionstätigkeit der <strong>WestLB</strong> AG nach Investoren<br />

Retail Sparkassen 64%<br />

31. Dezember 2010<br />

Institutionelle Sparkassen 34%<br />

Sonstige Retail 4%<br />

Sparkassen Depot B 43%<br />

Sparkassen Depot A 33%<br />

Institutionelle Inland 3%<br />

Institutionelle<br />

Deutschland 17%<br />

Institutionelle Ausland 2%<br />

Lagebericht<br />

95


96<br />

Neben der unbesicherten Emissionstätigkeit stehen der <strong>WestLB</strong> zur Refinanzierung Pfand-<br />

briefe, kurzfristige Einlagen von Kunden und Sparkassen, der unbesicherte Interbankenmarkt<br />

sowie Repos mit Kunden, Brokern und Banken zur Verfügung.<br />

Operationelle Risiken<br />

Operationelle Risiken betreffen die Gefahr von Verlusten, die ihre Ursache(n) in der Unangemessenheit<br />

oder dem Versagen von Geschäftsprozessen, Technologie oder Personal der<br />

Bank haben oder als Folge externer Ereignisse eintreten. Die Definition umfasst Rechtsrisiken,<br />

jedoch nicht strategische und Reputationsrisiken.<br />

Management von operationellen Risiken<br />

Die zentrale Einheit Operational Risk Management (ORM) im Geschäftsbereich GRMC verantwortet<br />

das OpRisk-Rahmenwerk und die zugehörigen Instrumente und Richtlinien. Dabei<br />

sorgt diese Einheit konzernweit für die Konsistenz der Steuerung operationeller Risiken,<br />

erfasst diese, nimmt Stellung dazu und berät die Geschäftsbereiche <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong>.<br />

Eine einheitliche Qualität bei der Analyse, Messung, Steuerung und Überwachung der<br />

operationellen Risiken wird somit sichergestellt.<br />

Die primäre Verantwortung für das Management operationeller Risiken liegt in den einzelnen<br />

Geschäfts- und Funktionsbereichen. Die Bereichsleitung wird dabei vom jeweiligen dezentralen<br />

Operational Risk Manager unterstützt, der für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

<strong>des</strong> Bereichs Ansprechpartner in Fragen der Steuerung operationeller Risiken ist. Der<br />

dezentrale Operational Risk Manager steht im engen Austausch mit dem zentralen Bereich<br />

ORM.<br />

Die Sensibilisierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bank für operationelle Risiken<br />

erfolgt durch das konzernweit eingeführte E-Learning-Programm. Zusätzlich dienen die<br />

regelmäßig stattfindenden OpRisk-Foren in den Regionen (Amerika, Asien-Pazifik, Großbritannien,<br />

Kontinentaleuropa) dem systematischen Informationsaustausch zu aktuellen<br />

Schadensfällen, die der <strong>WestLB</strong> und anderen Banken im Zusammenhang mit operationellen<br />

Risiken entstanden sind.<br />

Eine enge Zusammenarbeit von ORM mit zentralen Stellen (z.B. Notfallplanung, Revision,<br />

Recht und Compliance, Versicherungen, IT- und Non-IT-Security) erfolgt in regelmäßigen<br />

Arbeitstreffen.


Die folgenden OpRisk-Instrumente kommen zum Einsatz:<br />

NN Interne/externe Datensammlung<br />

NN Risk Self Assessment der Bankprozesse und Bankanwendungen<br />

NN Risikoindikatoren<br />

NN Szenarioanalyse<br />

N N Überwachung der von den einzelnen Geschäftsbereichen zur Reduzierung von<br />

operationellen Risiken eingeleiteten Maßnahmen<br />

Zudem koordiniert ORM einmal jährlich den Review der „wesentlichen Outsourcings“ gemäß<br />

MaRisk.<br />

Für den Austausch externer Daten ist die <strong>WestLB</strong> im Datenkonsortium „Operational Riskdata<br />

eXchange Association“ (ORX) vertreten.<br />

Weiterhin kommen Anreizsysteme zum Einsatz, mit denen die Qualität <strong>des</strong> dezentralen<br />

OpRisk-Managements gesteigert werden soll. Das sind insbesondere:<br />

N N Scorecard-Verfahren: Die Qualität <strong>des</strong> dezentralen OpRisk-Managements wird über verschiedene<br />

Kategorien und Kriterien bewertet und verglichen. Infolge<strong>des</strong>sen wird das im<br />

internen Modell kalkulierte (regulatorische und ökonomische) OpRisk-Kapital adjustiert.<br />

N N Selbstversicherungsmodell: Die Geschäftsbereiche budgetieren einen Vorsorgebetrag<br />

für das Eintreten operationeller Risiken (= Versicherungsprämie). Im Gegenzug erhalten<br />

sie im Fall einer Schadensmeldung eine Erstattung (abzüglich Selbstbeteiligung).<br />

Für Schäden, die aus operationellen Risiken entstehen können, ist der Risikotransfer mittels<br />

Versicherungen teilweise möglich und unter Kosten-Nutzen-Erwägungen auch sinnvoll. Die<br />

<strong>WestLB</strong> verfügt auf Konzernebene über einen globalen Versicherungsschutz, der in einem<br />

zentralen Versicherungsportfolio zusammengefasst ist. Andere Instrumente zur Risikoverlagerung<br />

kommen derzeit in der <strong>WestLB</strong> nicht zum Einsatz.<br />

Mit Beschluss der Europäischen Kommission vom 20. Dezember 2011 besteht die Gefahr,<br />

dass sich die 2011 beobachtete Abwanderung von Leistungsträgern auch zukünftig fortsetzt.<br />

Personalrisiken und hieraus resultierende weitere operationelle Risiken werden sowohl für<br />

den Geschäftsbetrieb als auch im <strong>WestLB</strong> Transformationsprojekt daher laufend analysiert<br />

und bewertet, um rechtzeitig Maßnahmen zur Reduzierung operationeller Risiken einleiten<br />

zu können. Ein Anstieg operationeller Schäden durch Eigenkündigungen wurde bislang<br />

nicht verzeichnet.<br />

Lagebericht<br />

97


98<br />

Messung von operationellen Risiken (AMA-Modell)<br />

Seit 2008 wendet die <strong>WestLB</strong> den „Advanced Measurement Approach“ (AMA) Full Use zur<br />

Messung operationeller Risiken für die <strong>WestLB</strong> Gruppe an.<br />

Das ökonomische Kapital für die interne Steuerung operationeller Risiken wird über das von<br />

der <strong>WestLB</strong> entwickelte Modell bestimmt. Das Modell basiert auf einem Verlustverteilungsansatz.<br />

Die Schätzung der Verteilungsparameter erfolgt aus den internen Verlustdaten, den<br />

Daten aus dem ORX-Konsortium sowie den Daten aus der Szenarioanalyse.<br />

Es werden Korrelationen der Schadensanzahl (innerhalb eines Geschäftsbereichs über Event<br />

Types hinweg) berücksichtigt. Zudem werden für einige Teilbereiche innerhalb <strong>des</strong> Modells<br />

Versicherungsleistungen basierend auf den Parametern Selbstbehalt, maximale Deckungssumme<br />

und Eintrittswahrscheinlichkeit mit einbezogen. Dies hat eine geringfügige<br />

Reduzierung <strong>des</strong> operationellen Risikokapitals zur Folge. Die Kapitaladjustierung erfolgt<br />

über die „BU Scorecard“ und die Risikoindikatoren. Das Kapital wird auf Geschäftsbereiche<br />

und rechtliche Einheiten aufgeteilt.<br />

Der von ORM aus der Historie ermittelte erwartete Verlust aus operationellen Risiken (OpRisk<br />

Expected Loss) wird im Rahmen <strong>des</strong> Budgetprozesses in den Geschäftsbereichen berücksichtigt<br />

und entsprechend in der Berechnung <strong>des</strong> operationellen Risikokapitals abgezogen.<br />

Damit stellt der OpRisk Expected Loss die Obergrenze der Risikotoleranz der Bank für<br />

operationelle Risiken dar.<br />

Das OpRisk-Kapital wird regelmäßig einem Stresstest unterzogen. Auf Basis hypothetischer<br />

Szenarioannahmen werden für die betroffenen Basel-II-Ereigniskategorien die Input-<br />

Parameter Schadenshäufigkeit, Schadenshöhe und Gewicht variiert (gestresst), und das<br />

entsprechende OpRisk-Kapital wird berechnet. Die Ergebnisse finden jeweils Eingang in<br />

den bankweiten Kapitalstresstest.<br />

Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem in Bezug<br />

auf den Rechnungslegungsprozess<br />

Ziel eines rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems<br />

(IKS/RMS) ist die Sicherstellung der Einhaltung der in Bezug auf die Rechnungslegung<br />

bestehenden Standards und Vorschriften sowie die Gewährleistung der Ordnungsmäßigkeit<br />

der Rechnungslegung.<br />

Die <strong>WestLB</strong> hat im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess ein der Unternehmenstätigkeit<br />

angemessenes IKS und RMS implementiert.


Das rechnungslegungsbezogene IKS/RMS der <strong>WestLB</strong> umfasst im Wesentlichen Richtlinien<br />

und Prozesse, die<br />

N N eine angemessene Sicherheit für eine vollständige, zeitnahe, richtige und periodengerechte<br />

Erfassung und Buchung von Geschäftsvorfällen in Übereinstimmung mit den gesetzlichen<br />

und sonstigen Vorschriften bieten, um eine die tatsächlichen Verhältnisse darstellende<br />

öffentliche Finanzberichterstattung sicherzustellen (Ordnungsmäßigkeit und Verlässlich-<br />

keit der Rechnungslegung);<br />

N N eine regelmäßige und zeitnahe Information der Entscheidungsträger und Gremien mit<br />

den für die Unternehmenssteuerung relevanten Rechnungslegungsdaten gewährleisten<br />

(interne Berichterstattung);<br />

N N eine angemessene Sicherheit verschaffen, damit nicht genehmigte Anschaffungen und<br />

die nicht genehmigte Nutzung oder Veräußerung von Vermögenswerten, die einen<br />

wesentlichen Einfluss auf die Rechnungslegung haben könnten, verhindert oder frühzeitig<br />

erkannt werden;<br />

N N ein angemessenes Kontroll- und Dokumentationsumfeld bereitstellen (z. B. Funktionstrennung,<br />

Einhaltung festgelegter Genehmigungs- bzw. Kompetenzstufen, Einhaltung<br />

<strong>des</strong> Vier-Augen-Prinzips bei der Erfassung von Geschäftsvorfällen, Versand von Geschäftsund<br />

Saldenbestätigungen, geordnetes Belegwesen);<br />

N N die Archivierung und Datensicherung von Dokumenten und buchungsbegründenden<br />

Unterlagen regeln, die hinreichend detailliert, korrekt und angemessen Auskunft über<br />

Geschäftsbewegungen und die Verwendung von Vermögenswerten geben.<br />

Das rechnungslegungsbezogene IKS/RMS unterliegt einer fortlaufenden Überwachung<br />

seiner Wirksamkeit. Bestehende technische und fachliche Kontrollen sind regelmäßig<br />

Prüfungsgegenstand der internen Revision sowie externer Prüfungen.<br />

Zudem sind die Rechnungslegungsprozesse in den allgemeinen Risikomanagementprozess<br />

hinsichtlich der operationellen Risiken der Gesamtbank eingebunden, um Fehler oder Fehlaussagen<br />

so weit wie möglich zu verhindern beziehungsweise frühzeitig aufzudecken.<br />

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind in elektronischen Handbüchern dokumentiert<br />

und weltweit allen Geschäftsbereichen zugänglich. Jahres-, Quartals- beziehungsweise<br />

Monatsabschlüsse werden nach einem abgestimmten Terminplan erstellt. Die Einhaltung<br />

der Termine wird systemseitig unterstützt und überwacht.<br />

Lagebericht<br />

99


100<br />

Die zeitnahe Umsetzung und Kommunikation neuer gesetzlicher und regulatorischer<br />

Anforderungen erfolgt in Abhängigkeit vom jeweiligen Umfang und von der Bedeutung für<br />

die Bank unter anderem in Form organisatorisch eigenständiger Projekte und durch schriftliche<br />

Anweisungen. Dabei werden in Abhängigkeit von der Themenstellung alle relevanten<br />

Geschäftsbereiche und Managementebenen gemäß den internen Projektrichtlinien eingebunden.<br />

Durch die personelle Einbindung <strong>des</strong> Rechnungswesens in die relevanten Risiko- und<br />

Steuerungskomitees ist sichergestellt, dass strategische und risikobezogene Entwicklungen<br />

auch in der Rechnungslegung beziehungsweise der Berichterstattung zeitnah Berücksichtigung<br />

finden.<br />

Transaktionen mit neuen Produkten und/oder wesentlichen Special Purpose Entities (SPEs)<br />

durchlaufen den dafür vorgesehenen New Product Approval (NPA)- beziehungsweise<br />

SPE-Prozess, in den das Rechnungswesen eingebunden ist.<br />

§ 107 Abs. 3 Satz 2 AktG konkretisiert die Überwachungsaufgaben <strong>des</strong> vom Aufsichtsrat<br />

gebildeten Prüfungsausschusses zum Rechnungslegungsprozess, zur Wirksamkeit <strong>des</strong> internen<br />

Kontrollsystems, <strong>des</strong> Risikomanagementsystems und <strong>des</strong> internen Revisionssystems<br />

sowie der Abschlussprüfung – hier vor allem der Unabhängigkeit <strong>des</strong> Abschlussprüfers, zur<br />

Erteilung der Prüfungsaufträge und zur Angemessenheit <strong>des</strong> Prüfungshonorars.<br />

Rechtsrisiken<br />

Der Bereich Recht und Compliance verantwortet vorrangig die Identifizierung und Steuerung<br />

der Rechtsrisiken <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong>. Dabei findet eine enge Zusammenarbeit mit sämtlichen<br />

Fachbereichen im Konzern statt. Jeder Fachbereich soll die im eigenen Verantwortungsbereich<br />

auftretenden oder drohenden rechtlichen Risiken erkennen. Sie werden dann<br />

mit den erforderlichen Maßnahmen möglichst umfassend gemindert oder ausgeschlossen.<br />

Dabei werden Vorgänge erfasst, die sich aus rechtlichen Gründen Schaden verursachend<br />

auswirken können. Des Weiteren werden geeignete vorbeugende Gegenmaßnahmen<br />

getroffen.<br />

Gegen die <strong>WestLB</strong> wurde beim Supreme Court of the State of New York eine Klage von<br />

Investoren nachrangiger Schuldverschreibungen eingereicht. Die Klage richtet sich gegen<br />

die <strong>WestLB</strong> AG und eine Konzerngesellschaft, die mit dem Management der Investmentgesellschaften<br />

befasst war, die die Schuldverschreibungen begeben haben. Diesen wird<br />

unter anderem Missmanagement und fehlerhafte Berichterstattung vorgeworfen. Es wird<br />

erwartet, dass die Vorwürfe abgewiesen werden. Die <strong>WestLB</strong> hat zwischenzeitlich ihre<br />

Beteiligung an der mitverklagten Konzerngesellschaft einschließlich der anhängigen<br />

Prozessrechtsverhältnisse wirtschaftlich rückwirkend zum 1. Januar 2010 im Wege der<br />

Bar-Unterbeteiligung auf die EAA übertragen.


Im Dezember 2005 hat die <strong>WestLB</strong> einen Kredit in Höhe von rund 100 Mio USD heraus-<br />

gelegt, der grundpfandrechtlich durch eine Vielzahl von Immobilienobjekten in den USA<br />

besichert war. Im Zusammenhang mit der Verwertung der Sicherheiten wurden gegen die<br />

<strong>WestLB</strong> verschiedene Klagen erhoben, unter anderem mit dem Vorwurf, Ansprüche auf<br />

Rückzahlung der Kredite seien wegen überhöhter Kreditzinssätze nicht durchsetzbar. Es<br />

wird derzeit davon ausgegangen, dass die Kläger eine Verletzung entsprechender Rechtsvorschriften<br />

nicht Erfolg versprechend geltend machen können. Das wirtschaftliche Risiko<br />

aus diesem Engagement ist aufgrund entsprechender Garantien auf die EAA übergegangen<br />

und durch Teilverkäufe von Immobilien weiter reduziert worden. Insgesamt wurde das<br />

Engagement weitgehend wertberichtigt.<br />

Die <strong>WestLB</strong> hat den mit einem Service-Provider abgeschlossenen Vertrag Ende 2010 zum<br />

wesentlichen Teil aus wichtigem Grund vorzeitig beendet. Der Provider vertritt die Auffassung,<br />

dass die Beendigung unwirksam sei. Die <strong>WestLB</strong> rechnet im Zuge der Beendigung<br />

mit eigenen Schäden im Umfang von circa 45 Mio €. Im Verhandlungsweg konnte keine<br />

gütliche Einigung mit dem Provider erzielt werden, sodass die <strong>WestLB</strong> im Jahr 2011 Klage<br />

gegen den Provider erhoben hat. Der Ausgang <strong>des</strong> gerichtlichen Verfahrens hängt maßgeblich<br />

vom Ergebnis einer umfangreichen Beweiswürdigung ab. Im Fokus eines solchen<br />

Verfahrens wird die Frage stehen, ob das Leistungsverhalten <strong>des</strong> Providers die vorzeitige<br />

Beendigung <strong>des</strong> Vertrags durch die <strong>WestLB</strong> gerechtfertigt hat. Aus Sicht der <strong>WestLB</strong><br />

sprechen die überwiegenden Gründe dafür, dass sie den Vertrag aufgrund der mangelhaften<br />

Leistungen <strong>des</strong> Vertragspartners im relevanten Umfang zu Recht vorzeitig beenden konnte<br />

und dass ihr infolge<strong>des</strong>sen entsprechende Schadensersatzansprüche zustehen. Der Provider<br />

widerspricht dem Schadensersatzanspruch und verlangt im Wege der Widerklage Zahlung<br />

einbehaltener Honoraranteile. Klage und Widerklage beziehen sich auf den gleichen Sachverhalt.<br />

Im Laufe <strong>des</strong> Jahres 2011 wurde die <strong>WestLB</strong> AG in insgesamt 17 Klageverfahren im<br />

Zusammenhang mit angeblichen Pflichtverletzungen bei der Quotierung von USD-LIBOR<br />

Zinssätzen von einer Reihe von Klägern im Rahmen einer sogenannten Sammelklage vor<br />

verschiedenen US-Gerichten verklagt. Neben der <strong>WestLB</strong> richten sich diese Klagen gegen<br />

alle weiteren Banken, die – wie die <strong>WestLB</strong> – als Mitglieder <strong>des</strong> sogenannten LIBOR-Panels<br />

(„BBA Panels“) arbeitstäglich Quotierungen an die British Bankers Association („BBA“)<br />

gemeldet hatten. Die Klagen erstrecken sich auf einen Zeitraum vom 1. Januar 2006 bis zum<br />

31. Dezember 2009. Der nicht bezifferte Anspruch auf Schadensersatz wird auf kollusives<br />

Zusammenwirken der Mitglieder <strong>des</strong> BBA-Panels, angebliche Manipulation und Über -<br />

mittlung von wissentlich falschen LIBOR-Zinssätzen durch die Mitglieder <strong>des</strong> BBA-Panels<br />

gestützt, die angeblich dadurch ihre tatsächlichen Refinanzierungkosten zu verschleiern<br />

suchten und sich darüber hinaus dadurch ungerechtfertigte Vorteile im Derivategeschäft<br />

verschaffen wollten.<br />

Lagebericht<br />

101


102<br />

Die an verschiedenen Gerichten in den USA anhängig gemachten Klagen wurden zwischen-<br />

zeitlich beim „United States District Court Southern District of New York“ als Sammelklage<br />

zusammengefasst. Eine erste Entscheidung über die weitere prozessuale Vorgehensweise<br />

wird für März 2012 erwartet. Eine Entscheidung in der Sache dürfte aber im Jahr 2012 nicht<br />

zu erwarten sein. Die nahezu identischen Klagen, die bis zum März in eine einheitliche<br />

Klage zusammengefasst werden, stützen sich ausschließlich auf Presseberichte und<br />

angebliche eigene Untersuchungen der Kläger. Wir gehen davon aus, dass diese Klagen<br />

beziehungsweise die Sammelklage zumin<strong>des</strong>t zum Teil bereits in einem frühen Verfahrensstadium<br />

(„Motion to Dismiss“) und danach insgesamt abgewiesen werden, da sich die<br />

vorgebrachten Behauptungen jedenfalls in Bezug auf die <strong>WestLB</strong> nicht aufrechterhalten<br />

lassen.<br />

Reputationsrisiken<br />

Das Reputationsrisiko bedeutet die Gefahr eines sich verschlechternden Rufes der<br />

<strong>WestLB</strong> aus Sicht der Anspruchsgruppen/Stakeholder hinsichtlich von Leistungsfähigkeit,<br />

Kompetenz, Integrität und Vertrauenswürdigkeit der Bank.<br />

Das Reputationsrisiko ist in der <strong>WestLB</strong> als wesentliche Risikoart über alle Kerngeschäftsfelder<br />

und die damit einhergehenden Produkte hinweg definiert. Reputationsrisiken unterliegen<br />

keiner separaten Quantifizierung. Sie werden anhand qualitativer Kriterien analysiert<br />

und bewertet, da sich ein entsprechen<strong>des</strong> Risiko aufgrund zahlreicher subjektiver Faktoren<br />

schwer messen lässt.<br />

Die Zuständigkeit für die Überwachung von Reputationsrisiken in der <strong>WestLB</strong> liegt im<br />

Operational Risk Management. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit den Bereichen<br />

Kommunikation, Compliance/Anti-Money Laundering und Sustainability Management. Im<br />

Rahmen interner Veranstaltungen erfolgt die Sensibilisierung der Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter für Reputationsrisiken.<br />

Reputationsrisiken, die bei Geschäftsanbahnung auf der Markt- oder der Marktfolgeseite<br />

identifiziert werden, ziehen eine spezielle Prüfung <strong>des</strong> Geschäfts nach sich. Das daraus<br />

resultierende RepRisk-Votum, das in Zusammenarbeit mit allen für die Steuerung von<br />

Reputationsrisiken verantwortlichen Bereichen erstellt wird, ist Bestandteil <strong>des</strong> Kreditentscheidungsprozesses<br />

(zweites Votum) sowie <strong>des</strong> Neuprodukt-Prozesses. Zudem werden<br />

Reputationsrisiken auch im Outsourcing-Prozess analysiert, wenn der für die Auslagerung<br />

zuständige Fachbereich die Reputationsrisiken als materiell einschätzt.


Geschäftsrisiken<br />

Das Geschäftsrisiko bezeichnet die Gefahr, dass ein Unternehmen seine Ziele als Folge von<br />

unternehmerischen Risiken (globale, lokale, branchenspezifische Risiken) sowie Risiken aus<br />

den Geschäftsprozessen (Risiken aus der Prozessdurchführung) nicht erreicht.<br />

Die <strong>WestLB</strong> hat das Geschäftsrisiko als wesentliche Risikoart gemäß MaRisk definiert und<br />

in die Berechnung der Risikodeckungsmasse integriert. Die Höhe <strong>des</strong> Geschäftsrisikos wird<br />

min<strong>des</strong>tens jährlich validiert. Dabei werden anhand eines Szenarioansatzes die realisierten<br />

Erträge sowie Aufwendungen ihren budgetierten Werten gegenübergestellt und mögliche<br />

Budgetabweichungen der vergangenen Jahre erhoben sowie der sich daraus ergebende<br />

ökonomische Kapitalbedarf ermittelt. Das Geschäftsrisiko wird als Abzugsposten in der<br />

Risikotoleranz berücksichtigt.<br />

Bei der Bestimmung der Risikodeckungsmasse werden gemäß den aufsichtlichen Anfor-<br />

derungen erwartete Verluste aus dem Jahresabschluss 2011 und ersten Halbjahr 2012<br />

berücksichtigt. Dadurch reduziert sich das im Geschäftsrisiko widergespiegelte Risiko<br />

zusätzlicher negativer Budgetabweichungen. Entsprechend wurde der Abzugsposten für<br />

das Geschäftsrisiko auf 200 Mio € angepasst.<br />

Ergeben sich im Jahresverlauf zusätzliche Erkenntnisse über die Gefahr negativer Budgetabweichungen<br />

und damit über eine erneute Ausweitung <strong>des</strong> Geschäftsrisikos, wird die<br />

Bemessung der Risikodeckungsmasse entsprechend adjustiert.<br />

Lagebericht<br />

103


104<br />

Kapitalauslastung<br />

Regulatorische Kapitalauslastung <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong><br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

15,9%<br />

11,4%<br />

1,53<br />

3,93<br />

43,10<br />

13,8%<br />

8,8%<br />

4,82<br />

3,50<br />

39,98<br />

31. 12. 2010 31. 12. 2011<br />

nach nach<br />

Jahresergebnis AG Jahresergebnis AG<br />

m Adressenausfallrisiko m Operationelles Risiko m Marktpreisrisiko<br />

16%<br />

12%<br />

Kernkapitalquote Gesamtkennziffer Angaben in Mrd €<br />

Die <strong>WestLB</strong> hat ihre Kennzahlen nach den Baseler Eigenkapitalvereinbarungen (Basel II)<br />

und der entsprechenden EU-Richtlinie beziehungsweise der SolvV zu berechnen. Gemäß<br />

§ 10 KWG beziehungsweise § 2 SolvV hat die <strong>WestLB</strong> ihre Geschäftstätigkeit in ange messener<br />

Höhe mit Eigenmitteln zu unterlegen. Die geforderte Eigenmittelunterlegung wurde von<br />

der <strong>WestLB</strong> Gruppe im Jahr 2011 jederzeit übertroffen.<br />

Zum Jahresende 2011 lagen die regulatorischen Kapitalzahlen der <strong>WestLB</strong> Gruppe bei 8,8%<br />

(Kernkapitalquote) beziehungsweise 13,8% (Gesamtkennziffer).<br />

Zu detaillierten Ausführungen verweisen wir auf den Abschnitt „Eigene Mittel“.<br />

Ökonomische Kapitalauslastung (Risikotoleranz)<br />

Gemäß Säule 2 <strong>des</strong> Basel-II-Rahmenwerks müssen Kreditinstitute über ein Verfahren zur<br />

Beurteilung ihrer angemessenen Eigenkapitalausstattung im Verhältnis zu ihrem Risiko profil<br />

sowie über eine Strategie für den Erhalt ihres Eigenkapitalniveaus (Internal Capital<br />

Adequacy Assessment Process – ICAAP) verfügen. Mit der Einführung <strong>des</strong> „<strong>WestLB</strong> Capital<br />

Adequacy Programme“ (WestCAP) hat die <strong>WestLB</strong> seit 2004 ein entsprechen<strong>des</strong> Konzept<br />

implementiert, das auf den Anforderungen der Säule 2 sowie auf den MaRisk basiert. Die<br />

MaRisk stellen die Umsetzung der Säule-2-Anforderungen von Basel II in deutsches<br />

Aufsichtsrecht dar. Im Jahr 2011 wurden die Anforderungen an den ICAAP durch die<br />

Bun<strong>des</strong>bank/BaFin durch das Papier „Aufsichtliche Beurteilung bankinterner Risikotragfähigkeitskonzepte“<br />

weiter konkretisiert.<br />

8%<br />

4%<br />

0%


Die Bank hat die neuen Anforderungen in das WestCAP übernommen. Dabei wird die Risiko-<br />

tragfähigkeit wie gefordert nun nicht mehr ausschließlich unter Liquidations-, sondern auch<br />

unter Fortführungsannahmen betrachtet. Ausgangspunkt für die Ermittlung der Risiko-<br />

deckungsmasse ist das solvenzrechtliche Kernkapital <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong>. Je nach Annahme<br />

– Liquidation oder Fortführung der Geschäftstätigkeit – sind unterschiedliche Abzüge vom<br />

Risikodeckungspotenzial vorzunehmen, um zu der verfügbaren Risikodeckungsmasse zu<br />

gelangen.<br />

Im Liquidationsansatz werden der Risikodeckungsmasse Risiken gegenübergestellt, die<br />

über einen Horizont von einem Jahr auf Basis eines Konfidenzniveaus von 99,95% berechnet<br />

wurden. Dazu werden alle als wesentlich eingestuften Risiken mit internen Modellen<br />

quantifiziert und mittels eines Top-Down-Ansatzes zu einem Gesamtrisiko aggregiert. Hierbei<br />

wurde bisher unterstellt, dass ein Diversifikationspotenzial zwischen den Risikoarten existiert<br />

und somit nicht alle Risiken notwendigerweise gleichzeitig schlagend werden. Der Diversi-<br />

fikationseffekt wurde dabei im Rahmen der Berichterstattung transparent gemacht. Aufgrund<br />

von verschärften aufsichtlichen Anforderungen wird seit September 2011 keine Diversifikation<br />

mehr zwischen den Risikoarten unterstellt (Umsetzung für das Marktpreisrisiko ist<br />

ab November 2011 erfolgt). Die Risikoarten, die derzeit mithilfe <strong>des</strong> ökonomischen Kapitals<br />

quantifiziert werden, sind das Kreditrisiko (Verluste aus Kreditausfällen und Ratingverschlechterungen),<br />

das Marktpreisrisiko, das Beteiligungsrisiko, das operationelle Risiko<br />

und das Geschäftsrisiko. Das Geschäftsrisiko wird als Abzugsposten vom ökonomischen<br />

Kapital berücksichtigt, während die anderen Risikoarten in der monatlichen Bericht -<br />

erstattung explizit der verbleibenden Risikodeckungsmasse gegenübergestellt werden.<br />

Die ökonomische Kapitalauslastung ergibt sich aus der Relation <strong>des</strong> Gesamtrisikos zur verfügbaren<br />

Risikodeckungsmasse.<br />

Um die ökonomische Kapitalauslastung zu steuern und Konzentrationen im Portfolio zu<br />

vermeiden, wird jedem Geschäftsbereich im Rahmen <strong>des</strong> Budgetprozesses ein ökonomisches<br />

Kapitallimit für die einzelnen Risikoarten zugeteilt. Die Limiteinhaltung wird regelmäßig<br />

überwacht und im Global Risk Committee berichtet, in dem auch über eventuelle Maß nahmen<br />

zur Limiteinhaltung entschieden wird.<br />

Die ökonomische Kapitalauslastung lag zum 31. Dezember 2011 bei 75%. Der Anstieg der<br />

Kapitalauslastung im Vergleich zum Vorjahreswert in Höhe von 62% ist hauptsächlich auf<br />

die Umsetzung von verschärften aufsichtlichen Anforderungen an das Risikotragfähigkeitskonzept<br />

im Liquidationsansatz zurückzuführen.<br />

Vor diesem Hintergrund wird seit September 2011 keine Diversifikation mehr zwischen den<br />

wesentlichen Risikoarten (Kredit-, Markt-, operationelles, Geschäfts- und Beteiligungs risiko)<br />

unterstellt, wodurch der bisher entlastende Effekt für alle genannten Risikoarten entfällt.<br />

Dies führt für alle Risikoarten zu einem Anstieg <strong>des</strong> ökonomischen Kapitals, der im Marktpreisrisiko<br />

aufgrund der späteren Umsetzung im November 2011 zu beobachten ist.<br />

Lagebericht<br />

105


106<br />

Bei der Bestimmung der Risikodeckungsmasse werden gemäß aufsichtlichen Anforderungen<br />

erwartete Verluste aus dem Jahresabschluss 2011 und ersten Halbjahr 2012 berücksichtigt.<br />

Dadurch ist die Risikodeckungsmasse gegenüber dem Vorjahr gesunken und die ökonomische<br />

Kapitalauslastung gleichzeitig gestiegen.<br />

Ökonomische Kapitalauslastung im Liquidationsansatz <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong><br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

62%<br />

0,264<br />

0,438<br />

1,925<br />

Dez. 2010 Dez. 2011<br />

m Kreditrisiko m Marktpreisrisiko m Sonstige Risiken<br />

Auslastung Risikodeckungsmasse Angaben in Mrd €<br />

Im Fortführungsansatz wird basierend auf der oben definierten Risikodeckungsmasse der<br />

Risikoappetit festgelegt. Für die Festlegung <strong>des</strong> Risikoappetits können nur solche finanziellen<br />

Ressourcen verwendet werden, die noch nicht gebunden sind, um Min<strong>des</strong>tkapitalquoten zu<br />

erreichen, wie sie beispielsweise von Regulatoren, Ratingagenturen oder anderen Marktteilnehmern<br />

gefordert werden.<br />

Dieser Risikoappetit wird auf Kreditrisiken und Marktrisiken aufgeteilt (die sonstigen<br />

Risikoarten werden entweder nicht mehr als wesentlich angesehen oder werden nicht aktiv<br />

gesteuert). Der VaR für Marktrisiken und Kreditrisiken zu einem 90%- und 95%-Quantil<br />

(bezogen auf einen Risikohorizont von einem Jahr) wird dem entsprechenden Risikoappetit<br />

gegenübergestellt.<br />

75%<br />

0,460<br />

0,457<br />

1,856<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%


Kapital Stresstesting (Stresstesting unter Liquidationsannahmen)<br />

Um sicherzustellen, dass die Risikotragfähigkeit unter Liquidationsannahmen auch unter<br />

adversen ökonomischen Entwicklungen gegeben ist, werden min<strong>des</strong>tens einmal pro Quartal<br />

die Auswirkungen von makroökonomischen Szenarien mit einem Prognosehorizont von zwei<br />

Jahren auf die ökonomische und regulatorische Kapitalauslastung simuliert. Hierfür werden<br />

neben dem Planungsszenario ein mil<strong>des</strong> und ein schweres Abschwungszenario auf Basis<br />

volkswirtschaftlicher Annahmen <strong>des</strong> Geschäftsbereichs Research ausgearbeitet beziehungs-<br />

weise aktualisiert. Diese Annahmen umfassen unter anderem Einschätzungen zum Bruttoinlandsprodukt<br />

und zu Verbraucherpreisen, Immobilienmärkten, Aktienmärkten, Zinsen,<br />

Credit Spreads, Wechselkursen sowie Marktvolatilitäten und unterstellen im aktuellen<br />

schweren Stressszenario eine globale Rezession, eine erhebliche Verschärfung der EWU-<br />

Staatsschuldenkrise und eine stark rückläufige Aktienmarktentwicklung.<br />

Die Auswirkungen dieser volkswirtschaftlichen Annahmen auf die Entwicklung <strong>des</strong><br />

Bonitäts profils und der Wiedereinbringungsquoten in den verschiedenen Anlageklassen,<br />

Branchen und Regionen werden zusammen mit den jeweils verantwortlichen Kreditanalysebereichen<br />

untersucht. Entsprechend werden auch die Auswirkungen auf die anderen<br />

Risikoarten (Marktpreisrisiko, Beteiligungsrisiko und operationelles Risiko) quantifiziert.<br />

Insgesamt werden Effekte sowohl auf die Risikodeckungsmasse/Risikotoleranz (Effekte aus<br />

Verlusten, die aus der Aufstellung einer Gewinn- und Verlustrechnung unter Stressannahmen<br />

resultieren) als auch auf die Risikoseite (gemessen in ökonomischem Kapital und Risiko-<br />

aktiva) simuliert.<br />

Die Berechnungen der Stresstests zur regulatorischen beziehungsweise ökonomischen<br />

Kapitalauslastung werden dem Global Risk Committee, dem Vorstand und dem Risikoausschuss<br />

<strong>des</strong> Aufsichtsrates berichtet. Außerdem werden die Stresstests zur regulatorischen<br />

Kapitalauslastung der Bun<strong>des</strong>bank gemeldet. Dem Global Risk Committee obliegt es, bei<br />

Bedarf entsprechende Gegenmaßnahmen zu initiieren.<br />

Im Dezember 2011 war die Risikodeckungsmasse unter Liquidationsannahmen zuzüglich<br />

Ergänzungskapital ausreichend, um auch die negativen Entwicklungen in allen unterstellten<br />

Stressszenarien abzudecken. Sämtliche regulatorische Min<strong>des</strong>tkapitalquoten wurden auch<br />

im Stress eingehalten.<br />

Lagebericht<br />

107


108<br />

Inverses Stresstesting (Stresstesting unter Fortführungsannahmen)<br />

Eine Risikotragfähigkeitssteuerung unter Fortführungsannahmen ist die Grundlage für die<br />

Konstruktion von inversen Stressszenarien, wie sie in den neuen MaRisk gefordert sind.<br />

Inverse Stressszenarien wurden ab dem zweiten Quartal 2011 quartalsweise für Marktrisiken<br />

und Kreditrisiken separat so konstruiert, dass der jeweilige Risikoappetit im Fortführungsszenario<br />

voll ausgeschöpft werden würde.<br />

Für das Kreditrisiko wurde je nach Forderungsklasse (Firmen, Finanzinstitute, Projekt-<br />

finanzierungen, souveräne Schuldner und Verbriefungen) die minimale Anzahl von Kredit-<br />

nehmerausfällen identifiziert, deren ökonomischer Verlust (Verlust der zum Ausfallzeitpunkt<br />

abzüglich Sicherheiten entstehen würde) den Kreditrisikoappetit aufzehrt. Diese Analysen<br />

wurden differenziert für das Gesamtportfolio und für das Subinvestment Grade-Portfolio<br />

der Bank durchgeführt.<br />

Im Marktrisiko wurden Szenarien identifiziert, die aufgrund von Änderungen im Zinsniveau<br />

beziehungsweise in Volatilitäten zu Verlusten in Höhe <strong>des</strong> Marktrisikoappetits führen.<br />

Im Liquiditätsrisiko wurden Szenarien identifiziert, die im taktischen Liquiditätsstresstest<br />

am Beobachtungszeitpunkt Woche 4 zu einer Nettoliquiditätsposition von „0“ führen. Die<br />

Durchführung der inversen Liquiditätsstresstests erfolgt im Halbjahresrhythmus.<br />

In einer Erörterung der jeweiligen Szenarien in den dafür verantwortlichen Gremien der<br />

Bank wurde im Wesentlichen auf die Eintrittswahrscheinlichkeiten abgestellt, um daraus<br />

die Notwendigkeit von Maßnahmen ableiten zu können.<br />

EU-Stresstest<br />

Die <strong>WestLB</strong> hat erwartungsgemäß im Juli 2011 den EU-weiten Stresstest bestanden, der<br />

von der neu ins Leben gerufenen European Banking Authority (EBA) koordiniert wurde.<br />

Insgesamt nahmen 90 Banken aus 21 Ländern teil. Um den Test zu bestehen, war eine<br />

harte Kernkapitalquote (Tier 1) von min<strong>des</strong>tens 5% per Ende 2012 im adversen Szenario<br />

erforderlich. Mit einer Quote von 6,1% erzielte die <strong>WestLB</strong> ein komfortables Ergebnis.<br />

Datenbasis der Untersuchung war nach den Vorgaben der EBA das Portfolio <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong><br />

<strong>Konzerns</strong> per Ende 2010 (einschließlich WestImmo und readybank). Die stille Einlage der<br />

Bun<strong>des</strong>anstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA) in Höhe von 3 Mrd € wurde als<br />

Bestandteil <strong>des</strong> harten Kernkapitals berücksichtigt.


Dieser Stresstest fiel im Vergleich zu 2010 deutlich schärfer aus. So erhöhte die EBA die<br />

Anforderungen an die anrechenbaren Kapitalbestandteile und beschränkte sie auf hartes<br />

Kernkapital. Im Vergleich zum vorherigen Stresstest waren die makroökonomischen<br />

Annahmen im adversen Szenario schärfer (z. B. BIP-Rückgang um 4% über zwei Jahre<br />

gegenüber 3%). Auch Staatsverbindlichkeiten im Anlagebuch wurden berücksichtigt.<br />

Aussagen zu den tatsächlich erwarteten Werten für die Jahre 2011 und 2012 wurden durch<br />

diesen Stresstest nicht getroffen. Auch darf die für diesen Stress festgelegte Hürde von 5%<br />

nicht als regulatorisches Minimum interpretiert werden, das unverändert bei 4% liegt.<br />

Unberücksichtigt bleiben auch mögliche Gegenmaßnahmen der Bank in einer Krise, die zur<br />

Minimierung von Verlusten sowie zur Reduktion <strong>des</strong> Kapitalbedarfs eingeleitet werden<br />

können.<br />

Aufgrund der anhaltenden EWU-Staatsschuldenkrise hat die EBA im vierten Quartal 2011<br />

einen weiteren Stresstest koordiniert. Insgesamt nahmen daran 71 Banken aus Europa teil.<br />

Ziel dieses Stresstests war es, zur Beruhigung der Märkte beizutragen.<br />

Neben der verschärften Forderung, einen Kapitalpuffer bis Juni 2012 aufzubauen, der eine<br />

harte Kernkapitalquote von 9% sicherstellt, sind auch Effekte aus der Capital Requirements<br />

Directive (CRD) III vorzeitig berücksichtigt worden. Auch waren bei Staatsexposures von<br />

30 Staaten bestehende stille Lasten, die nur eingeschränkt mit stillen Reserven verrechnet<br />

werden durften, vom Kapital abzuziehen. Daraus ergibt sich für die Bank unter den<br />

aktualisierten Stresstestanforderungen ein Kapitalbedarf in Höhe von 224 Mio €. Aufgrund<br />

<strong>des</strong> laufenden Restrukturierungsprozesses der <strong>WestLB</strong>, der in einer Aufspaltung der Bank<br />

per 30. Juni 2012 mündet, werden jedoch im Einvernehmen mit den nationalen Aufsichtsbehörden<br />

keine zusätzlichen Kapitalmaßnahmen/Pläne erforderlich sein.<br />

Vorgänge nach Schluss <strong>des</strong> Geschäftsjahres<br />

Klemens Breuer, Kapitalmarktvorstand der <strong>WestLB</strong> AG, schied mit Wirkung zum 30. Januar<br />

2012 aus der Bank aus. Seine Aufgaben als Kapitalmarktvorstand übernahm Werner Taiber,<br />

Vorstand Firmenkunden und Strukturierte Finanzierungen, zusätzlich zu seinen bisherigen<br />

Verantwortungsbereichen.<br />

Im Zuge <strong>des</strong> Transformationsprozesses hat der Vorstand im Februar 2012 beschlossen, in<br />

einem ersten Schritt das Neugeschäft in den Geschäftsbereichen Equity Markets und<br />

Research spätestens bis zum 30. Juni 2012 einzustellen und hat hierzu den Mitbestimmungsprozess<br />

eingeleitet.<br />

Lagebericht<br />

109


110<br />

Ausblick<br />

In diesem Jahr dürfte sich das globale Wachstum zunächst weiter verlangsamen. Dem<br />

werden sich auch die Emerging Markets nicht entziehen können. Allerdings rechnen wir<br />

dort nicht mit einem Einbruch der Konjunktur. Viele Schwellenländer haben noch genügend<br />

Spielraum für zusätzlichen wirtschaftspolitischen Stimulus. Von diesem dürften sie – sofern<br />

notwendig – Gebrauch machen. In den Industrieländern wird vielerorts auch 2012 die<br />

angespannte Haushaltslage die Konjunktur belasten. Sei es, weil – wie im Euro-Raum –<br />

weitere Sparmaßnahmen zur Konsolidierung der öffentlichen Finanzen ergriffen werden<br />

oder sei es, weil – wie in den USA – eine weitere Lockerung der Fiskalpolitik an haushaltsrechtliche<br />

Grenzen stößt. Die zinspolitischen Spielräume sind überwiegend ausgereizt, und<br />

weitere Maßnahmen dürften keine nennenswerten Impulse auf die Konjunktur haben.<br />

Während sich in den USA unserer Einschätzung nach die Phase schwachen Wachstums<br />

fortsetzen wird, steht dem Euro-Raum wohl eine kräftige Abschwächung ins Haus. Mit einem<br />

erwarteten jahresdurchschnittlichen Wachstum von gerade einmal 0,1% ist der Grat zum<br />

Rückfall in eine erneute deutliche Rezession sehr schmal. Innerhalb <strong>des</strong> Euro-Raums wird<br />

es wohl bei beträchtlichen Divergenzen bleiben.<br />

Deutschland dürfte dabei weiterhin zu den Ländern mit den höchsten Wachstumsraten<br />

zählen. Allerdings dürfte die konjunkturelle Dynamik zunächst sehr verhalten bleiben. Als<br />

Belastung werden sich aller Voraussicht nach die Exporte und Ausrüstungsinvestitionen<br />

erweisen. Angesichts <strong>des</strong> robusten Arbeitsmarktes und der damit einhergehenden positiven<br />

Einkommensentwicklung rechnen wir aber weiterhin mit einer moderaten Ausweitung<br />

<strong>des</strong> privaten Konsums. Um die Jahresmitte wird sich aller Voraussicht nach bei wieder<br />

zunehmender Expansion <strong>des</strong> Welthandels auch die Konjunktur hierzulande erholen. Gleichwohl<br />

ist damit zu rechnen, dass das Bruttoinlandsprodukt im Jahresdurchschnitt 2012<br />

bestenfalls um 0,8% zunehmen wird. Nach dem hohen Wachstum in den beiden Vorjahren<br />

wäre diese Wachstumsabschwächung teilweise auch zyklisch bedingt und insofern<br />

normal. Die Zahl der Arbeitslosen dürfte in diesem Jahr weiter – wenn auch nur noch<br />

geringfügig – sinken.<br />

Dass Deutschland im Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern wirtschaftlich<br />

derzeit besser abschneidet, ist neben der hohen internationalen Wettbewerbsfähigkeit auch<br />

auf die relativ stabile Lage der öffentlichen Haushalte zurückzuführen. Die Notwendigkeit,<br />

die Staatsfinanzen zu konsolidieren, ist wesentlich geringer. Gleichwohl bleibt die europäische<br />

Staatsschuldenkrise, für die sich bislang kein Ende abzeichnet, das größte Risiko<br />

für die Konjunktur- und Finanzmarktentwicklung. Notwendig könnten weitere Rettungsmaßnahmen<br />

sein, die wiederum zusätzliche Sparbemühungen und Strukturreformen<br />

erforderlich machen. Ein erhöhter Abschreibungsbedarf auf Wertpapiere könnte die ohnehin<br />

mancherorts dünne Kapitaldecke bei Banken weiter schmälern. Zurückhaltung in der<br />

Kreditvergabe an Unternehmen und private Haushalte (Credit Crunch) wäre die Folge. Sollte<br />

es entgegen unseren Erwartungen sogar im Extremfall zu einem Auseinanderdriften der


Währungsunion kommen, wären erhebliche Verwerfungen an den Finanzmärkten wahrscheinlich.<br />

Realwirtschaftlich wäre eine schwere Rezession im Euro-Raum, der sich auch<br />

die deutsche Wirtschaft nicht entziehen könnte, wohl unausweichlich.<br />

In der Kreditwirtschaft gehen wir angesichts der scharfen Erhöhung der Eigenkapital-<br />

erfordernisse in der zweiten Jahreshälfte 2011 davon aus, dass sich dies allmählich in erhöhten<br />

Margen für Kredite widerspiegeln wird. Wir erwarten daher eine gewisse Abwälzung auf<br />

die Realwirtschaft. Davon dürften bonitätsstarke Kunden allerdings weitgehend verschont<br />

bleiben, da diese weiterhin heftig umworben werden. Bei geringerer Kreditqualität lassen<br />

sich allerdings schon höhere Margen durchsetzen. Größeren Druck auf die Zinsmargen<br />

erwarten wir allerdings von den Refinanzierungskosten, die sich im Jahresverlauf 2011 auch<br />

bedingt durch die Schuldenkrise der Peripheriestaaten Europas vielfach deutlich erhöht<br />

haben. Am Markt für unbesicherte Bankanleihen zeichnet sich noch keine Entspannung ab<br />

und der Wettbewerb um Kundeneinlagen ist tendenziell eher intensiver geworden. Da sich<br />

im Zuge der strengeren Eigenkapitalanforderungen der Abbau von Aktiva eher verstärkt<br />

fortsetzen dürfte, sollte sich das Volumen der zinstragenden Aktiva verringern. Damit sind<br />

die Aussichten für den Zinsüberschuss per saldo weiter negativ.<br />

Der Bondmarkt dürfte sich positiv entwickeln, wenn sich die Schuldenkrise der Peripheriestaaten<br />

Europas nicht weiter verschärft. Für gute Adressen liegt es nach wie vor im eigenen<br />

Interesse, den Bondmarkt gegenüber der Kreditfinanzierung zu bevorzugen. Die Finanzierungsbedürfnisse<br />

der öffentlichen Hand dürften ohnehin hoch bleiben. Zudem hat sich im<br />

Zuge der Emissionsflaute seit Ende Frühjahr 2011 ein gewisser Nachholbedarf aufgestaut.<br />

Die Aussichten für das Fixed Income-Emissionsgeschäft schätzen wir daher für das Gesamtjahr<br />

eher gut ein. Im Fixed Income-Geschäft allgemein erwarten wir weiterhin einen leichten<br />

Rückgang der Margen, bedingt durch den Abbau höhermargiger Positionen. Dies könnte<br />

jedoch durch eine Wiederbelebung der Kundenaktivität mehr als kompensiert werden.<br />

Das gesunkene Kursniveau an den Aktienmärkten hat dagegen einen negativen Einfluss auf<br />

die Erträge im Aktiengeschäft. Allerdings sehen wir Nachholpotenzial bei der Kundenaktivität,<br />

die 2011 in den margenstärkeren Bereichen nochmals zurückgegangen ist. Einer<br />

Verbesserung <strong>des</strong> Aktienemissionsgeschäfts steht allerdings das ermäßigte Kursniveau<br />

entgegen. Das allgemein niedrigere Kursniveau dürfte sich negativ auf die Provisions erträge<br />

im Wertpapier- und Asset Management-Geschäft auswirken. Allerdings besteht nach wie<br />

vor Potenzial durch eine höhere Kundenaktivität, die 2011 durch eine erhöhte Risikoaversion<br />

belastet war. Die Aussagen zu den Perspektiven <strong>des</strong> Kapitalmarktgeschäfts stehen<br />

allerdings unter dem Vorbehalt der weiteren Entwicklung der Schuldenkrise. Bei einer<br />

weiteren Verschärfung sind Verschlechterungen auf der Ertragsseite – ausgehend vom Fixed<br />

Income-Geschäft, aber wohl kaum auf diesen Geschäftsbereich begrenzt – zu erwarten.<br />

Umgekehrt kann eine Entspannung auch zu einem deutlich positiveren Geschäftsverlauf<br />

führen. Aufgrund der verstärkten wirtschaftlichen Unsicherheiten, reduzierter globaler<br />

Wachstumsprognosen sowie der zu erwartenden Verschärfung der Kreditkonditionen im<br />

Lagebericht<br />

111


112<br />

Zuge <strong>des</strong> erhöhten Eigenkapitalbedarfs der Banken dürfte die Kreditrisikovorsorge tendenziell<br />

steigen. Die Kosten im Bankensektor sollten weiter zurückgehen, da 2011 mit einem<br />

schwächeren Investment Banking erneut Kostensenkungsprogramme aufgelegt wurden.<br />

Angesichts der vielfach knappen Eigenkapitalausstattung in Bezug auf den EBA-Stresstest<br />

sind einige Banken gezwungen, Risikoaktiva zu reduzieren. Dabei wird es nicht bei der<br />

Abgabe von Randbereichen und der Veräußerung einzelner Aktiva bleiben, sondern es kann<br />

auch ganze Geschäftsbereiche betreffen. Dies dürfte die Konzentration im Sektor weiter<br />

erhöhen. Banken mit guter Eigenmittelausstattung und Refinanzierungsbasis sollten<br />

zulasten der schwächeren weitere Marktanteile gewinnen.<br />

Die <strong>WestLB</strong> wird 2012 die von den Eigentümern beschlossene und von der Europäischen<br />

Kommission am 20. Dezember 2011 genehmigte Restrukturierung weiter umsetzen. Zum<br />

30. Juni 2012 soll das Verbundgeschäft mit Sparkassen und öffentlichen Kunden einschließlich<br />

<strong>des</strong> mittelständischen Firmenkundengeschäfts mit einer Bilanzsumme von circa<br />

40 Mrd € und circa 400 Beschäftigten von der <strong>WestLB</strong> herausgelöst und als sogenannte<br />

Verbundbank im Rahmen einer „Andock-Lösung“ in die Helaba überführt werden. Auf<br />

Basis der durch die Träger der Helaba am 12. Dezember 2011 gefassten richtungsweisenden<br />

Grundsatzbeschlüsse und der Bestätigung der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland gegenüber der<br />

Europäischen Kommission vom 13. Dezember 2011 zur Übernahme der Verbundbank durch<br />

die Helaba wird im ersten Halbjahr 2012 die erforderliche weitere rechtliche und faktische<br />

Umsetzung zu konkretisieren sein. Weitere Gespräche wurden hierzu bereits geführt. Bis<br />

zum 30. Juni 2012 wird die <strong>WestLB</strong> die regional und sektoral fokussierten Verkaufsprozesse<br />

weiter vorantreiben. Portfolios, die bis zu diesem Datum nicht verkauft werden und nicht in<br />

die Verbundbank gehen, werden auf die EAA übertragen. Analog gilt das auch für den<br />

derzeit noch laufenden Veräußerungsprozess der WestImmo. Für den Fall, dass kein Käufer<br />

gefunden wird, werden die Aktivitäten <strong>des</strong> Immobilienfinanzierers ebenfalls auf die EAA<br />

übergehen. Grundsätzlich kommen als Transferwege auf die EAA Abspaltung, Unterbeteiligung<br />

oder Garantien in Betracht. Garantien der EAA zugunsten der <strong>WestLB</strong> werden<br />

verwendet, wenn Positionen aus rechtlichen, technischen oder steuerlichen Gründen nicht<br />

auf die EAA übertragen werden können. Diese Positionen verbleiben synthetisch in den<br />

Büchern der <strong>WestLB</strong>, das wirtschaftliche Risiko wird vollständig auf die EAA übertragen.<br />

Infolge der beschriebenen Vorgänge wird die <strong>WestLB</strong> zum 1. Juli 2012 von einer Universal-<br />

bank zu einer Service- und Portfoliomanagement-Bank (Arbeitstitel: SPM-Bank) umgebaut.<br />

Die Umfirmierung der <strong>WestLB</strong> soll ebenfalls zum 1. Juli 2012, im Fall technischer Hindernisse<br />

spätestens aber zum 1. Oktober 2012 erfolgen. Es ist geplant, dass die SPM-Bank bis<br />

spätestens Ende 2014 in Form einer Holding mit einer Betriebs- und einer Servicegesellschaft<br />

aufgesetzt wird. Die Servicegesellschaft soll sich auf das umfassende Servicing von Verbundbank-,<br />

EAA- und Drittportfolios, den Betrieb der gemäß Servicierungsanforderungen<br />

restrukturierten IT sowie auf Finance- und Controlling-Leistungen für die Holding sowie<br />

ihre beiden Töchter fokussieren. Aufgaben der Betriebsgesellschaft sollen die Restruktu-


ierung der nicht benötigten Personalkapazitäten sowie die Bereitstellung von Dienst-<br />

leistungen, die nicht zum Aufgabenbereich der Servicegesellschaft zählen, sein. Die<br />

SPM-Bank wird so lange wie notwendig Mitglied der Sicherungsreserve der Sparkassen-<br />

Finanzgruppe bleiben und wird damit weiterhin über eine Institutssicherung verfügen. Die<br />

SPM-Bank wird über eine (Teil-)Banklizenz verfügen. Sie wird deutschen Regularien und<br />

Gesetzen für Banken unterliegen und wird von der Bankenaufsicht kontrolliert werden.<br />

Der Transformationsprozess der <strong>WestLB</strong> bleibt mit hoher Unsicherheit verbunden und wird<br />

negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Bank haben. Der<br />

Umbau der <strong>WestLB</strong> in eine Service- und Portfoliomanagement-Bank und die Etablierung<br />

als Dienstleister am Markt wird mit Anlaufverlusten verbunden sein. Wir gehen daher davon<br />

aus, dass die SPM-Bank/-Holding die Geschäftsjahre 2012 und 2013 mit Verlusten jeweils<br />

in der Größenordnung eines mittleren dreistelligen Millionenbetrages abschließen wird.<br />

Die SPM-Bank wird über eine deutlich reduzierte Bilanzsumme verfügen, die sich im<br />

Wesentlichen aus Positionen zusammensetzt, deren Risiko nur synthetisch auf die EAA<br />

transferiert werden konnte. Das Volumen der risikogewichteten Aktiva wird gering sein und<br />

nur noch operationale Risiken, jedoch keine Kredit- oder Marktrisiken beinhalten. Die<br />

regulatorischen Kapitalquoten werden anfänglich sehr hoch sein.<br />

Lagebericht<br />

113


Konzern Gewinn- und Verlustrechnung<br />

2011 2010 Veränderung<br />

Notes Mio € Mio € Mio € in %<br />

Zinserträge 5.438 6.320 – 882 – 14<br />

Zinsaufwendungen 4.336 4.863 – 527 – 11<br />

Zinsüberschuss (24) 1.102 1.457 – 355 – 24<br />

Kreditrisikovorsorge (25) – 95 – 242 147 61<br />

Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 1.007 1.215 – 208 – 17<br />

Provisionserträge 398 514 – 116 – 23<br />

Provisionsaufwendungen 110 146 – 36 – 25<br />

Provisionsüberschuss (26) 288 368 – 80 – 22<br />

Handelsergebnis (27) 300 – 478 778 > 100<br />

Finanzanlageergebnis (28) – 283 – 88 – 195 > – 100<br />

Verwaltungsaufwand (29) 910 1.023 – 113 – 11<br />

Saldo sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

und Erträge (30) 75 111 – 36 – 32<br />

Restrukturierungsaufwendungen (31) 440 238 202 85<br />

Ergebnis vor Steuern 37 – 133 170 > 100<br />

Laufende Ertragsteuern (32) – 15 – 5 – 10 > – 100<br />

Latente Ertragsteuern (32) – 70 – 102 32 31<br />

Konzernergebnis – 48 – 240 192 80<br />

darunter:<br />

– auf Aktionäre der <strong>WestLB</strong> entfallend – 48 – 240 192 80<br />

– auf nicht beherrschende Anteile entfallend 0 0 0 –<br />

Gesamtergebnisrechnung<br />

114<br />

2011 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Konzernergebnis – 48 – 240<br />

Saldo der direkt im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen – 129 103<br />

Veränderung der Neubewertungsrücklage (nach latenten Steuern) – 27 109<br />

– Nicht realisiertes Ergebnis aus zur Veräußerung verfügbaren Finanzanlagen – 25 – 226<br />

– In die Gewinn- und Verlustrechnung transferiertes Ergebnis aus dem Verkauf<br />

zur Veräußerung verfügbarer Finanzanlagen – 4 386<br />

– Latente Steuern auf die Veränderung der Neubewertungsrücklage 2 – 51<br />

Veränderung der Rücklage aus der Währungsumrechnung (nach latenten Steuern) – 19 65<br />

– Nicht realisierte Differenzen aus der Währungsumrechnung – 14 65<br />

– In die Gewinn- und Verlustrechnung transferierte Differenzen<br />

aus der Währungsumrechnung – 5 0<br />

– Latente Steuern auf die Veränderung der Rücklage aus der Währungsumrechnung 0 0<br />

Veränderung der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste<br />

(nach latenten Steuern) – 83 – 71<br />

– Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste – 92 – 82<br />

– Latente Steuern auf die Veränderung der versicherungsmathematischen<br />

Gewinne und Verluste 9 11<br />

Erfolgswirksames und erfolgsneutrales Periodenergebnis – 177 – 137<br />

darunter:<br />

– auf Aktionäre der <strong>WestLB</strong> entfallend – 177 – 137<br />

– auf nicht beherrschende Anteile entfallend 0 0


Konzernbilanz<br />

Aktiva<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010 Veränderung<br />

Notes Mio € Mio € Mio € in %<br />

Barreserve (34) 3.345 2.219 1.126 51<br />

Forderungen an Kreditinstitute (35) 11.416 11.632 – 216 – 2<br />

Forderungen an Kunden (36) 72.861 82.146 – 9.285 – 11<br />

Wertberichtigungen auf Forderungen<br />

Forderungen aus Wertpapierpensionsgeschäften<br />

(38) – 806 – 907 101 11<br />

(Reverse Repo-Geschäfte) 12.108 25.961 – 13.853 – 53<br />

Handelsaktiva<br />

Positive Marktwerte aus derivativen<br />

(39) 57.083 56.317 766 1<br />

Sicherungsinstrumenten<br />

Aktivischer Ausgleichsposten für im Portfolio<br />

(40) 1.325 1.237 88 7<br />

gesicherte Finanzinstrumente (41) 322 72 250 > 100<br />

Freiwillig zum Fair Value bewertete Aktivbestände (42) 5.983 7.066 – 1.083 – 15<br />

Finanzanlagen (43) 3.261 4.351 – 1.090 – 25<br />

Sachanlagen (44) 371 421 – 50 – 12<br />

Immaterielle Vermögenswerte (45) 137 147 – 10 – 7<br />

Laufende Ertragsteueransprüche (47) 148 437 – 289 – 66<br />

Latente Ertragsteueransprüche (47) 44 75 – 31 – 41<br />

Sonstige Aktiva (48) 269 338 – 69 – 20<br />

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte (49) 43 11 32 > 100<br />

Summe Aktiva 167.910 191.523 – 23.613 – 12<br />

Passiva<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010 Veränderung<br />

Notes Mio € Mio € Mio € in %<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (51) 11.006 17.873 – 6.867 – 38<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (52) 24.460 23.756 704 3<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten<br />

Verbindlichkeiten aus Wertpapierpensionsgeschäften<br />

(53) 19.310 21.387 – 2.077 – 10<br />

(Repo-Geschäfte) 4.870 28.963 – 24.093 – 83<br />

Handelspassiva<br />

Negative Marktwerte aus derivativen<br />

(54) 52.109 46.763 5.346 11<br />

Sicherungsinstrumenten<br />

Passivischer Ausgleichsposten für im Portfolio<br />

(40) 968 798 170 21<br />

gesicherte Finanzinstrumente (41) 689 396 293 74<br />

Freiwillig zum Fair Value bewertete Passivbestände (55) 43.298 39.217 4.081 10<br />

Rückstellungen (56) 2.296 1.904 392 21<br />

Laufende Ertragsteuerverpflichtungen (57) 419 459 – 40 – 9<br />

Latente Ertragsteuerverpflichtungen (57) 44 14 30 > 100<br />

Sonstige Passiva (58) 1.718 1.815 – 97 – 5<br />

Zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten 0 2 – 2 –<br />

Nachrangkapital (59) 2.778 4.069 – 1.291 – 32<br />

Stille Einlagen (60) 991 0 991 –<br />

Eigenkapital (61) 2.954 4.107 – 1.153 – 28<br />

– Gezeichnetes Kapital 967 967 0 0<br />

– Kapitalrücklage 0 97 – 97 –<br />

– Stille Einlagen 2.069 3.441 – 1.372 – 40<br />

– Gewinnrücklagen 340 – 105 445 > 100<br />

– Rücklage aus der Währungsumrechnung – 33 – 14 – 19 > – 100<br />

– Neubewertungsrücklage<br />

– Versicherungsmathematische Gewinne und<br />

– 238 – 211 – 27 – 13<br />

Verluste aus Pensionsverpflichtungen – 151 – 68 – 83 > – 100<br />

– Nicht beherrschende Anteile 0 0 0 –<br />

Summe Passiva 167.910 191.523 – 23.613 – 12<br />

Bilanz<br />

115


Entwicklung <strong>des</strong> Eigenkapitals<br />

Eigenkapitalveränderungsrechnung<br />

Mio € Gezeichnetes<br />

Kapital<br />

116<br />

Kapitalrücklage<br />

Stille<br />

Ein-<br />

lagen<br />

Gewinnrücklagen<br />

Rücklage<br />

aus der<br />

Währungs-<br />

umrechnung<br />

Neu-<br />

bewertungsrücklage<br />

aus<br />

AfS-Finanz-<br />

instrumenten<br />

Versiche-<br />

rungsmathe-<br />

matische<br />

Gewinne und<br />

Verluste aus<br />

Pensionsver-<br />

pflichtungen<br />

Eigen-<br />

kapital<br />

vor<br />

Anteilen<br />

Dritter<br />

Nicht<br />

beherrschende<br />

Anteile<br />

Konzern-<br />

eigen-<br />

kapital<br />

Stand zum 1. 1. 2010 2.270 1.259 1.113 – 513 – 79 – 320* 3 3.733 0 3.733<br />

Ausschüttung an<br />

Anteilseigner<br />

Kapitalerhöhung/<br />

Kapitalherabsetzung<br />

Zuführung zu den stillen Einlagen<br />

Entnahme aus den stillen Einlagen<br />

Erfolgsneutrale<br />

2.328 2.328 2.328<br />

Übertragungseffekte<br />

Sonstige<br />

– 1.303 – 1.162 605<br />

– 1.860 – 1.860<br />

Kapitalveränderungen<br />

Erfolgswirksames<br />

und erfolgsneutrales<br />

43<br />

43<br />

43<br />

Periodenergebnis<br />

– 240<br />

65<br />

109*<br />

– 71 – 137<br />

– 137<br />

Stand zum 31. 12. 2010 967 97 3.441 – 105 – 14 – 211* – 68 4.107 0 4.107<br />

Stand zum 1. 1. 2011<br />

Ausschüttung an<br />

Anteilseigner<br />

Kapitalerhöhung/<br />

Kapitalherabsetzung/<br />

967 97 3.441 – 105 – 14 – 211* – 68 4.107 0 4.107<br />

Auflösung Rücklagen<br />

Zuführung zu stillen Einlagen<br />

– 97 97<br />

Entnahme aus stillen Einlagen<br />

Erfolgsneutrale<br />

Übertragungseffekte<br />

Sonstige<br />

– 372 372<br />

Kapitalveränderungen<br />

Erfolgswirksames<br />

und erfolgsneutrales<br />

– 1.000 24<br />

– 976<br />

– 976<br />

Periodenergebnis<br />

– 48 – 19 – 27*<br />

– 83 – 177<br />

– 177<br />

Stand zum 31. 12. 2011 967 0 2.069 340 – 33 – 238* – 151 2.954 0 2.954<br />

* enthält – 2 Mio € aus zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten


Kapitalflussrechnung<br />

Kapitalflussrechnung<br />

2011 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag inklusive nicht beherrschende Anteile – 48 – 240<br />

Überleitung auf den Cashflow aus operativer Tätigkeit:<br />

Im Jahresüberschuss enthaltene zahlungswirksame und zahlungsunwirksame Posten<br />

aus den Cashflows aus Investitions- beziehungsweise Finanzierungstätigkeit 322 81<br />

Im Jahresüberschuss enthaltene zahlungsunwirksame Posten – 320 381<br />

Zwischensumme – 46 222<br />

Veränderung von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten der operativen<br />

Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Vorgänge<br />

Handelsbestand 6.041 5.204<br />

Forderungen an Kreditinstitute und Kunden 9.309 12.821<br />

Freiwillig zum Fair Value bewertete Aktiv- und Passivbestände 4.708 534<br />

Wertpapierpensionsgeschäfte – 10.251 – 1.517<br />

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte (IFRS 5) 12 871<br />

Andere Aktiva und Passiva aus operativer Geschäftstätigkeit – 143 648<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden – 6.153 – 13.103<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten – 2.088 – 9.819<br />

Zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten (IFRS 5) 0 – 4<br />

Nettocashflow aus operativer Geschäftstätigkeit 1.389 – 4.143<br />

Einzahlungen aus der Veräußerung von Anlagevermögen<br />

sowie zur Veräußerung gehaltenen Werten<br />

Sachanlagevermögen 0 3<br />

Finanzanlagevermögen<br />

– Finanzanlagevermögen – AfS-monetär 397 2.886<br />

– Finanzanlagevermögen – HtM 106 159<br />

– Finanzanlagevermögen – AfS – nicht monetär/at-Equity 517 352<br />

– Investment Properties 0 2<br />

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte (IFRS 5) 0 1.100<br />

Immaterielle Vermögenswerte 3 0<br />

Auszahlungen aus dem Erwerb von Anlagevermögen<br />

sowie zur Veräußerung gehaltenen Werten<br />

Sachanlagevermögen – 5 – 16<br />

Finanzanlagevermögen<br />

– Finanzanlagevermögen – AfS-monetär – 157 – 117<br />

– Finanzanlagevermögen – HtM 0 0<br />

– Finanzanlagevermögen – AfS – nicht monetär/at-Equity – 56 – 77<br />

– Investment Properties 0 0<br />

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte (IFRS 5) 0 – 3<br />

Immaterielle Vermögenswerte – 34 – 37<br />

Auszahlungen aus dem Erwerb von Tochterunternehmen beziehungsweise<br />

sonstigen Geschäftseinheiten 0 – 1<br />

Einzahlungen aus der Veräußerung von Tochterunternehmen und<br />

sonstigen Geschäftseinheiten 1 626<br />

Nettocashflow aus Investitionstätigkeit 772 4.877<br />

Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen (Kapitalerhöhung, Verkauf eigener Anteile etc.) 0 2.328<br />

Auszahlungen an Unternehmenseigner und Minderheitsgesellschafter<br />

Eigenkapitalrückzahlung beziehungsweise -auszahlung 0 – 2.465<br />

Dividendenzahlungen 0 0<br />

Sonstiges 0 0<br />

Mittelveränderung aus Nachrangkapital – 1.034 – 428<br />

Zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten (IFRS 5) 0 0<br />

Nettocashflow aus Finanzierungstätigkeit – 1.034 – 565<br />

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte (IFRS 5) 0 0<br />

Zugang von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten aus Erstkonsolidierung 0 0<br />

Nettoeffekte aus Wechselkursänderungen der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente – 1 2<br />

Nettoveränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente – 1 2<br />

Anfangsbestand Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 2.219 2.048<br />

Zahlungsmittelbestand zum Ende der Periode 3.345 2.219<br />

117


118<br />

In der Kapitalflussrechnung wird die Veränderung <strong>des</strong> Zahlungsmittelbestan<strong>des</strong> <strong>des</strong><br />

Geschäftsjahres durch die Zahlungsströme aus der operativen Geschäftstätigkeit, der<br />

Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit dargestellt.<br />

2011 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Ergänzende Informationen zur Kapitalflussrechnung<br />

Der Nettocashflow aus operativer Tätigkeit beinhaltet:<br />

Erhaltene Zinsen 4.593 6.186<br />

Erhaltene Dividenden 69 73<br />

Gezahlte Zinsen – 3.544 – 4.674<br />

Ertragsteuerzahlungen 264 – 5<br />

Der ausgewiesene Zahlungsmittelbestand entspricht dem Bilanzposten Barreserve und<br />

umfasst somit den Kassenbestand, die Guthaben bei den Zentralnotenbanken sowie die<br />

Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei Zentralnotenbanken<br />

zugelassen sind.<br />

Hinsichtlich <strong>des</strong> Liquiditätsrisikomanagements <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong> verweisen wir auf die<br />

Ausführungen im Risikobericht.


<strong>WestLB</strong> AG Konzernanhang (Notes) zum 31. Dezember 2011<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

1. Grundlagen der Rechnungslegung<br />

Die <strong>WestLB</strong> AG mit Sitz in Düsseldorf betreibt Bankgeschäfte aller Art und ergänzende<br />

Geschäfte einschließlich der Übernahme von Beteiligungen. Darüber hinaus obliegen<br />

der <strong>WestLB</strong> AG die Aufgaben einer Sparkassenzentralbank und einer Kommunalbank. Als<br />

Teil der Sparkassenorganisation umfasst der Geschäftszweck auch die Entwicklung und<br />

Bereitstellung von Bankprodukten für Sparkassen und öffentliche Kunden. Die Aktien der<br />

<strong>WestLB</strong> AG sind nicht an einer Börse notiert.<br />

Der Konzernabschluss der <strong>WestLB</strong> AG (<strong>WestLB</strong>) zum 31. Dezember 2011 wurde gemäß<br />

der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 <strong>des</strong> Europäischen Parlaments und <strong>des</strong> Rates vom<br />

19. Juli 2002 (IAS-Verordnung) in Übereinstimmung mit den International Financial<br />

Reporting Standards (IFRS) aufgestellt.<br />

Die unter dem Sammelbegriff IFRS vom International Accounting Standard Board (IASB)<br />

veröffentlichten Standards und Interpretationen umfassen die International Financial<br />

Reporting Standards, die International Accounting Standards (IAS) sowie deren<br />

Interpretationen durch das ehemalige Standing Interpretations Committee (SIC) beziehungs-<br />

weise das International Financial Reporting Interpretation Committee (IFRS IC).<br />

Der Konzernabschluss enthält die Konzern Gewinn- und Verlustrechnung, die Gesamt-<br />

ergebnisrechnung, die Konzernbilanz, die Entwicklung <strong>des</strong> Eigenkapitals, die Kapitalfluss-<br />

rechnung, den Konzernanhang (Notes) sowie – innerhalb der Notes – die Segmentberichterstattung.<br />

Der gemäß § 315a HGB in Verbindung mit § 315 HGB zusätzlich zu erstellende<br />

Konzernlagebericht enthält auch den Bericht über die Chancen und Risiken der künftigen<br />

Entwicklung (Risikobericht). Die Angaben im Risikobericht ergänzen die Darstellung zu<br />

Art und Umfang von Risiken aus Finanzinstrumenten im Anhang.<br />

Am 13. März 2012 wurden der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht vom Vorstand<br />

aufgestellt und zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Konzernabschluss<br />

wird gemäß der §§ 325 und 328 HGB beim Betreiber <strong>des</strong> elektronischen Bun<strong>des</strong>anzeigers<br />

(www.ebun<strong>des</strong>anzeiger.de) eingereicht und bekannt gemacht.<br />

Der Rechnungslegung im <strong>WestLB</strong> Konzern liegen einheitliche Bilanzierungs- und<br />

Bewertungsmethoden zugrunde. Berichtswährung <strong>des</strong> Konzernabschlusses ist Euro. Die<br />

Beträge sind in der Regel in Mio € angegeben und auf volle Mio € gerundet.<br />

Anhang<br />

119


120<br />

2. Angewandte Rechnungslegungsvorschriften<br />

Die <strong>WestLB</strong> wendet die durch die EU im Endorsement-Verfahren anerkannten IFRS an. Von<br />

den zum IAS 39 durch die EU erlassenen, optionalen Ausschlussregelungen zum Hedge<br />

Accounting macht die <strong>WestLB</strong> keinen Gebrauch.<br />

Der Konzernabschluss der <strong>WestLB</strong> zum 31. Dezember 2011 basiert auf dem IASB-Rahmenkonzept<br />

und den folgenden IAS/IFRS sowie SIC/IFRIC:<br />

IAS 1 Darstellung <strong>des</strong> Abschlusses<br />

IAS 7 Kapitalflussrechnungen<br />

IAS 8 Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen<br />

Schätzungen und Fehler<br />

IAS 10 Ereignisse nach der Berichtsperiode<br />

IAS 12 Ertragsteuern<br />

IAS 16 Sachanlagen<br />

IAS 17 Leasingverhältnisse<br />

IAS 18 Umsatzerlöse<br />

IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer<br />

IAS 20 Bilanzierung und Darstellung von Zuwendungen der öffentlichen Hand<br />

IAS 21 Auswirkungen von Wechselkursänderungen<br />

IAS 23 Fremdkapitalkosten<br />

IAS 24 Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen<br />

IAS 27 Konzern- und Einzelabschlüsse<br />

IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen<br />

IAS 31 Anteile an Gemeinschaftsunternehmen<br />

IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung<br />

IAS 36 Wertminderung von Vermögenswerten<br />

IAS 37 Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen<br />

IAS 38 Immaterielle Vermögenswerte<br />

IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung<br />

IAS 40 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien<br />

IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse<br />

IFRS 5 Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche<br />

IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben<br />

IFRS 8 Geschäftssegmente<br />

SIC-12 Konsolidierung – Zweckgesellschaften<br />

SIC-15 Operating-Leasingverhältnisse – Anreize<br />

SIC-27 Beurteilung <strong>des</strong> wirtschaftlichen Gehalts von Transaktionen in der<br />

rechtlichen Form von Leasingverhältnissen<br />

SIC-32 Immaterielle Vermögenswerte – Kosten von Internetseiten<br />

IFRIC 4 Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält<br />

IFRIC 9 Neubeurteilung eingebetteter Derivate<br />

IFRIC 13 Kundenbindungsprogramme<br />

IFRIC 15 Verträge über die Errichtung von Immobilien<br />

IFRIC 16 Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb<br />

Nicht berücksichtigt wurden IAS 2, 11, 26, 29, 33, 34, 41, IFRS 1, 2, 4, 6, 9, 10, 11, 12, 13,<br />

SIC 7, 10, 13, 21, 25, 29, 31, IFRIC 1, 2, 5, 6, 7, 10, 12, 14, 17, 18, 19, 20, da sie nicht einschlägig<br />

oder noch nicht verpflichtend anzuwenden sind.


Das jährliche Verbesserungsprojekt <strong>des</strong> IASB zielt auf Detailverbesserungen der Rechnungs-<br />

legungsvorschriften ab, wobei diese Änderungen regelmäßig die Anpassung dazugehöriger<br />

Grundlagen für Schlussfolgerungen und Leitlinien für die Anwendung sowie in einigen<br />

Fällen auch Folgeanpassungen anderer Standards nach sich ziehen. Zu unterscheiden sind<br />

dabei Änderungen, die Auswirkungen auf die Bilanzierung haben, und Formulierungsänderungen<br />

beziehungsweise redaktionelle Anpassungen mit keinen oder nur geringen<br />

Auswirkungen auf die Bilanzierung. Im Mai 2010 veröffentlichte der IASB im Rahmen <strong>des</strong><br />

dritten Verbesserungsprojektes Änderungen an sechs Standards sowie einer Interpretation.<br />

Die Änderungen treten für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Juli 2010<br />

beziehungsweise am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen. Sie wurden im Februar 2011<br />

durch die EU in europäisches Recht übernommen. Wesentliche Auswirkungen auf den<br />

<strong>WestLB</strong> Konzernabschluss ergeben sich nicht.<br />

Andere, nicht gesondert aufgeführte Regelungen <strong>des</strong> IASB beziehungsweise <strong>des</strong> IFRS IC<br />

sind entweder nicht einschlägig oder hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf den<br />

Konzernabschluss.<br />

3. Noch nicht anzuwendende Rechnungslegungsvorschriften<br />

Die am 16. Juni 2011 veröffentlichten Änderungen <strong>des</strong> IAS 1 (Darstellung <strong>des</strong> Abschlusses)<br />

stellen den zweiten von drei Teilabschnitten dar, mit denen eine Angleichung der Regelungen<br />

von International Accounting Standards Board (IASB) und Financial Accounting Standards<br />

Board (FASB) erreicht werden soll. Die Überarbeitung widmet sich vor allem der Darstellung<br />

der Gewinn- und Verlustrechnung und <strong>des</strong> sonstigen Ergebnisses. Die Wahlmöglichkeit der<br />

Abbildung der Gewinn- und Verlustrechnung und <strong>des</strong> sonstigen Ergebnisses in einem oder<br />

zwei getrennten Bestandteilen bleibt bestehen. Neu ist, dass bei letzterer Darstellungsvariante<br />

beide Rechenwerke unmittelbar aufeinander folgen müssen. Ferner wurde eine<br />

Umbenennung der Gesamtergebnisrechnung in Darstellung von Gewinn und Verlust und<br />

sonstigem Ergebnis beschlossen, wobei auch andere Bezeichnungen unverändert zulässig<br />

sind. Die grundlegendste Änderung betrifft die Unterteilung der einzelnen Komponenten<br />

<strong>des</strong> sonstigen Ergebnisses danach, ob der jeweilige Posten <strong>des</strong> sonstigen Ergebnisses bei<br />

Eintritt bestimmter Ereignisse in die Gewinn- und Verlustrechnung reklassifiziert wird oder<br />

nicht. Unverändert können die steuerlichen Auswirkungen im sonstigen Ergebnis entweder<br />

auf Vor- oder Nachsteuerbasis gezeigt werden. Bei letzterer Alternative sind jedoch die<br />

steuerlichen Auswirkungen getrennt für die zu reklassifizierenden und nicht zu reklassifizierenden<br />

Komponenten anzugeben. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden,<br />

die am oder nach dem 1. Juli 2012 beginnen und bedürfen noch der Übernahme in europäisches<br />

Recht durch die EU.<br />

Anhang<br />

121


122<br />

Mit den am 20. Dezember 2010 veröffentlichten punktuellen Änderungen <strong>des</strong> IAS 12<br />

(Ertragsteuern) wird eine verpflichtende Ausnahmeregelung zur Bewertung latenter Steuern<br />

eingeführt. Die derzeit geltenden Vorschriften sehen vor, dass in den Fällen der zum Zeitwert<br />

bewerteten, als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien die Steuerlatenzen mit den aus der<br />

geplanten Verwendungsabsicht <strong>des</strong> zugrunde liegenden Vermögenswertes (oder der Schuld)<br />

zu erwartenden steuerlichen Folgen zu bewerten sind. Nach der Neuregelung sind aktive<br />

und passive Steuerlatenzen dagegen auf Grundlage der steuerlichen Folgen eines Verkaufs<br />

zu bewerten, es sei denn der Bilanzierende erbringt einen Nachweis, dass er den Buchwert<br />

<strong>des</strong> Vermögenswerts vollständig durch Nutzung realisieren wird. Die geänderte Fassung<br />

ist verpflichtend anzuwenden für am oder nach dem 1. Januar 2012 beginnende Geschäftsjahre.<br />

Eine freiwillige vorzeitige Anwendung ist erlaubt. Die Änderungen bedürfen aber<br />

noch der Übernahme in europäisches Recht durch die EU, die für das dritte Quartal 2012<br />

geplant ist. Da die Änderungen vornehmlich für Länder von Bedeutung sind, in denen<br />

Nutzung und Veräußerung dieser Vermögenswerte unterschiedlich besteuert werden, wird<br />

ihre Anwendung voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss<br />

haben.<br />

Infolge der am 16. Juni 2011 veröffentlichten Änderungen <strong>des</strong> IAS 19 (Leistungen an<br />

Arbeitnehmer) werden die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste in Neu-<br />

bewertungen/Umbewertungen (Remeasurement) umbenannt. Sie sind sofort bei Entstehen<br />

im sonstigen Ergebnis zu erfassen und auch später nicht mehr umzugliedern. Die Korridormethode<br />

sowie die sofortige erfolgswirksame Erfassung versicherungsmathematischer<br />

Gewinne und Verluste sind nicht mehr zulässig. Da das noch bestehende Wahlrecht von der<br />

<strong>WestLB</strong> zugunsten der Erfassung im sonstigen Ergebnis ausgeübt wird, ergibt sich aus dem<br />

geänderten Standard keine Auswirkung auf den Ausweis. Als eine weitere wesentliche<br />

Änderung ist vorgesehen, den Zinsaufwand auf die leistungsorientierte Verpflichtung sowie<br />

den erwarteten Ertrag aus dem Planvermögen durch einen Nettozinsaufwand oder -ertrag<br />

zu ersetzen. Dieser errechnet sich zukünftig aus der Nettoposition von Verbindlichkeit<br />

und Planvermögen (net interest approach). Darüber hinaus legt der geänderte Standard<br />

umfangreiche Anpassungen bestehender und neuer Angabepflichten fest. Eine verpflichtende<br />

Anwendung ist für Geschäftsjahre nach dem 1. Januar 2013 vorgesehen. Eine<br />

Übernahme <strong>des</strong> Standards in europäisches Recht steht derzeit noch aus. Die Auswirkungen<br />

aus dem überarbeiteten IAS 19 werden derzeit von der <strong>WestLB</strong> geprüft.<br />

Der IASB hat am 16. Dezember 2011 Änderungen zu den Aufrechnungsvorschriften in IAS<br />

32 (Finanzinstrumente: Ausweis) und IFRS 7 (Finanzinstrumente: Angaben) veröffentlicht,<br />

die der Klarstellung der Voraussetzungen für die Saldierung von finanziellen Vermögenswerten<br />

und finanziellen Verbindlichkeiten dienen. Der IASB beabsichtigt mit diesen<br />

Ergänzungen keine Änderung <strong>des</strong> bestehenden Saldierungsprinzips in IAS 32. Klargestellt<br />

wird unter anderem, dass ein Aufrechnungsanspruch am Abschlussstichtag tatsächlich<br />

bstehen muss und eine Bruttoabwicklungsmethode in bestimmten Fällen unter den<br />

Anwendungsbereich <strong>des</strong> IAS 32 fällt. In diesem Kontext wurden ergänzende Zusatzangaben<br />

eingeführt, die unter anderem eine künftige tabellarische Darstellung der Brutto- und<br />

Nettobeträge aus der bilanziellen Aufrechnung sowie die Angabe von Beträgen für bestehende,


nicht den Saldierungskriterien genügende, Saldierungsrechte vorsehen. Die bislang nicht<br />

in europäisches Recht übernommenen Änderungen <strong>des</strong> IAS 32 treten für Berichtsperioden<br />

in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen. Die Änderungen <strong>des</strong> IFRS 7 sind<br />

bereits für Berichtsperioden, welche am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen, rückwirkend<br />

anzuwenden. Die <strong>WestLB</strong> prüft derzeit die Auswirkungen der geänderten Standards.<br />

Im Oktober 2010 veröffentlichte der IASB Änderungen zu IFRS 7, deren Gegenstand die<br />

Angabepflichten im Zusammenhang mit dem Transfer von finanziellen Vermögenswerten<br />

sind. Nach IAS 39 (Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung) kann die Übertragung der<br />

Rechte an einem finanziellen Vermögenswert oder die Verpflichtung, Zahlungen aus einem<br />

finanziellen Vermögenswert an einen Dritten weiterzuleiten, zur Ausbuchung, zur fortgesetzten<br />

Bilanzierung <strong>des</strong> finanziellen Vermögenswertes in Höhe <strong>des</strong> anhaltenden<br />

Engagements oder zur fortgesetzten Bilanzierung <strong>des</strong> gesamten finanziellen Vermögenswertes<br />

führen. Mit der Änderung von IFRS 7 sind nunmehr auch bei vollständiger Ausbuchung<br />

<strong>des</strong> finanziellen Vermögenswertes umfassende Angaben zu möglicherweise zurückbehaltenen<br />

beziehungsweise im Rahmen der Transaktion übernommenen Rechten und<br />

Pflichten (wie z. B. Ausfallgarantien oder Rückkaufvereinbarungen) erforderlich. Dabei ist<br />

eine Differenzierung der umfangreichen quantitativen und qualitativen Angaben nach dem<br />

Typ <strong>des</strong> verbleibenden Engagements vorzunehmen. Dies kann sowohl nach Art der Rechte<br />

und Pflichten als auch nach Transaktionsarten erfolgen. Die Änderungen sind für Berichtsjahre<br />

anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2011 beginnen. Eine Übernahme <strong>des</strong><br />

Standards in europäisches Recht ist am 23. November 2011 im Amtsblatt der EU erfolgt.<br />

Diese Änderung wird den Umfang der Angaben zu Finanzinstrumenten voraussichtlich<br />

weiter ausdehnen. Sie wird jedoch keine Auswirkungen auf den Ansatz und die Bewertung<br />

von Vermögenswerten und Schulden im Konzernabschluss und die Ergebnisse in künftigen<br />

Geschäftsjahren haben.<br />

Mit der Veröffentlichung von IFRS 9 (Finanzinstrumente) im November 2009 wurden<br />

neue Vorschriften für die Kategorisierung und Bewertung finanzieller Vermögenswerte<br />

eingeführt. Danach sind finanzielle Vermögenswerte in Abhängigkeit <strong>des</strong> Geschäftsmodells<br />

<strong>des</strong> Unternehmens sowie der vertraglich vereinbarten Zahlungsströme der Finanz instrumente<br />

in jeweils eine von zwei Bewertungskategorien einzuordnen. Sofern das Geschäftsmodell<br />

auf das Halten der Finanzinstrumente zur Erzielung von vertraglich vereinbarten Zahlungsströmen<br />

ausgerichtet ist und die Zahlungsströme aus den finanziellen Vermögenswerten<br />

ausschließlich auf die Zahlung <strong>des</strong> Kapitals und der Zinsen auf das ausstehende Kapital<br />

zurückzuführen sind, ist grundsätzlich eine Zuordnung zur Kategorie der zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente vorzunehmen. Ist min<strong>des</strong>tens eine der<br />

beiden Voraussetzungen nicht erfüllt, ist das jeweilige Finanzinstrument der Kategorie der<br />

zum beizulegenden Zeitwert zu bewertenden Finanzinstrumente zuzuordnen. Weitere<br />

wesentliche Neuerungen betreffen die Einführung einer Pflicht zur Umklassifizierung<br />

finanzieller Vermögenswerte bei Änderung <strong>des</strong> Geschäftsmodells, das Verbot der Trennung<br />

von in finanzielle Vermögenswerte (Basisverträge) eingebetteten Derivaten sowie umfassende<br />

Sondervorschriften zur Klassifizierung vertraglich verknüpfter Finanzinstrumente,<br />

bei denen eine Konzentration von Kreditrisiken vorliegt (z.B. Wertpapiere aus Verbriefungs-<br />

Anhang<br />

123


124<br />

transaktionen). Mit der Erweiterung um Regelungen zur Bilanzierung finanzieller Verbindlichkeiten<br />

und zur Ausbuchung von Finanzinstrumenten im Oktober 2010 hat der IASB den<br />

ersten Teil eines dreiphasigen Projekts zur Ablösung von IAS 39 (Finanzinstrumente:<br />

Ansatz und Bewertung) durch einen neuen Standard abgeschlossen. Dabei wurden mit<br />

Ausnahme der Regelungen für freiwillig zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle<br />

Verbindlichkeiten die Vorschriften im Wesentlichen unverändert aus IAS 39 in IFRS 9<br />

übernommen. Darüber hinaus beabsichtigt der IASB im Rahmen der Phase 2 <strong>des</strong> Projekts<br />

einen geänderten Entwurf zur Wertminderung von zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />

bilanzierten Finanzinstrumenten sowie im Rahmen der Phase 3 <strong>des</strong> Projekts (Bilanzierung<br />

von Sicherungsinstrumenten) neue generelle Vorschriften zum Hedge Accounting sowie<br />

einen Standardentwurf zur Bilanzierung von Macro-Hedges zu veröffentlichen. Am<br />

16. Dezember 2011 veröffentlichte der IASB Änderungen <strong>des</strong> IFRS 9, die den Zeitpunkt <strong>des</strong><br />

Inkrafttretens und die Übergangsvorschriften betreffen. Die derzeit noch ausstehende<br />

Übernahme <strong>des</strong> Standards in europäisches Recht vorausgesetzt, sind die neuen Vorschriften<br />

aus heutiger Sicht nunmehr für Geschäftsjahre beginnend am oder nach dem 1. Januar 2015<br />

verpflichtend anzuwenden. Zusätzlich wurden Ausnahmeregelungen zu den Übergangsvorschriften<br />

eingeführt, unter denen auf eine Anpassung von Vorjahreszahlen verzichtet<br />

werden kann. Eine frühere Anwendung der Vorschriften für finanzielle Vermögenswerte ist<br />

auch ohne vorzeitige Anwendung der Neuregelungen zu finanziellen Verbindlichkeiten<br />

zulässig. Eine frühere Anwendung der Vorschriften zu finanziellen Verbindlichkeiten setzt<br />

dagegen die entsprechend vorzeitige Anwendung der Neuregelungen zu finanziellen<br />

Vermögenswerten voraus. Etwaige Auswirkungen durch die Anwendung von IFRS 9 auf den<br />

Konzernabschluss werden derzeit untersucht.<br />

Am 12. Mai 2011 hat das IASB als Ergebnis der Projekte „Consolidation“, „Joint arrangement“<br />

und „Disclosure of Interests in Other Entities“ mit der Veröffentlichung von 5 überarbeiteten<br />

beziehungsweise neuen Standards die bisherigen Regelungen zur Konzernrechnungslegung<br />

nach IFRS wesentlich geändert.<br />

Kern der neuen Regelungen bildet IFRS 10 (Konzernabschlüsse), der die bisherigen die<br />

Konzernrechnungslegung betreffenden Regelungen von IAS 27 (Konzern- und Einzel-<br />

abschlüsse) sowie die Interpretation SIC 12 (Konsolidierung von Zweckgesellschaften)<br />

ersetzt. Mit IFRS 10 wurde das bisherige Control-Konzept überarbeitet. Die Beurteilung,<br />

ob Kontrolle vorliegt, erfolgt zukünftig auf der Grundlage einer überarbeiteten Definition<br />

<strong>des</strong> Beherrschungsbegriffs einheitlich für die Beziehung zu allen Unternehmen und sonstigen<br />

Wirtschaftseinheiten. Der infolge <strong>des</strong> Konsolidierungsprojekts geänderte IAS 27 ist künftig<br />

ausschließlich für die Bilanzierung von Beteiligungen an Tochter-, gemeinschaftlich geführten<br />

sowie assoziierten Unternehmen in Einzelabschlüssen gültig.


Gleichzeitig wurde IFRS 11 (Gemeinschaftliche Vereinbarungen) veröffentlicht, der die<br />

Bilanzierung von gemeinschaftlichen Tätigkeiten und Gemeinschaftsunternehmen regelt<br />

und IAS 31 (Anteile an Gemeinschaftsunternehmen) sowie die Interpretation SIC 13<br />

(Gemeinschaftlich geführte Unternehmen – Nicht-monetäre Einlagen durch Partnerunternehmen)<br />

ersetzt. Mit IFRS 11 wird das Beherrschungskonzept aus IFRS 10 übernommen<br />

sowie eine konzeptionell neue, ausschließlich von den für die jeweiligen Parteien entstehenden<br />

Rechten und Pflichten abhängige Abgrenzung gemeinschaftlicher Vereinbarungen<br />

eingeführt sowie die Quotenkonsolidierung für Gemeinschaftsunternehmen abgeschafft.<br />

Entsprechend wurde im geänderten IAS 28 (Anteile an assoziierten Unternehmen und<br />

Gemeinschaftsunternehmen) die Anwendung der Equity-Methode ausgeweitet.<br />

In IFRS 12 (Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen) werden die Angabevorschriften<br />

zu Beteiligungen an Tochter-, assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen sowie nicht<br />

konsolidierten strukturierten Einheiten zusammengefasst. Die Angaben nach IFRS 12 sollen<br />

den Abschlussadressaten in die Lage versetzen, die Art der Beziehung sowie die damit<br />

verbundenen Risiken und Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

einzuschätzen.<br />

Die neuen und überarbeiteten Standards sind erstmals verpflichtend für Geschäftsjahre<br />

anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Eine freiwillige vorzeitige<br />

Anwendung ist zulässig und setzt grundsätzlich die gleichzeitige Anwendung von IFRS 10,<br />

11 und 12 sowie IAS 27 und IAS 28 in der geänderten Version (2011) voraus. Hiervon abweichend<br />

darf IFRS 12 sowohl in Gänze als auch in Teilen isoliert vorzeitig angewendet<br />

werden. Die neuen und überarbeiteten Standards bedürfen noch der Übernahme in gelten<strong>des</strong><br />

Recht der EU. Die <strong>WestLB</strong> prüft aktuell die Auswirkungen aus den überarbeiteten und<br />

neuen Standards.<br />

IFRS 13 (Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert) wurde am 12. Mai 2011 veröffentlicht.<br />

Ziel ist es, standardübergreifend eine einheitliche Fair Value-Bewertung für sämtliche<br />

Vermögenswerte und Verbindlichkeiten mittels einer einheitlichen und geänderten Begriffsbestimmung<br />

und Ermittlungsmethodik vorzugeben. Darüber hinaus müssen mit der Einführung<br />

<strong>des</strong> ab 1. Januar 2013 verpflichtend anzuwendenen Standards zusätzliche Anhangangaben<br />

für jede Klasse an Vermögenswerten und Schulden erbracht werden. Die<br />

Aufnahme der Vorschriften <strong>des</strong> neuen Standards in europäisches Recht der EU steht noch<br />

aus. Die zukünftige Anwendung von IFRS 13 wird nach heutigem Kenntnisstand keine<br />

wesentlichen Auswirkungen auf zukünftige Abschlüsse haben.<br />

Andere, nicht separat aufgeführte Neuregelungen <strong>des</strong> IASB beziehungsweise <strong>des</strong> IFRS IC<br />

sind entweder nicht einschlägig oder haben voraussichtlich keine Auswirkungen auf<br />

zukünftige Abschlüsse.<br />

Anhang<br />

125


126<br />

4. Konsolidierungsgrundsätze<br />

Tochterunternehmen, das heißt solche Unternehmen, an denen die <strong>WestLB</strong> entweder direkt<br />

oder indirekt über mehr als die Hälfte der Stimmrechte verfügt oder deren Finanz- und<br />

Geschäftstätigkeit anderweitig bestimmen kann, werden in den Konsolidierungskreis einbezogen.<br />

Bei der Bestimmung, ob die <strong>WestLB</strong> ein anderes Unternehmen in diesem Sinn<br />

beherrschen kann, werden auch die Existenz und die Auswirkung potenzieller Stimmrechte,<br />

die zum Bilanzstichtag ausgeübt oder umgewandelt werden könnten, berücksichtigt.<br />

Die <strong>WestLB</strong> unterstützt die Gründung von Zweckgesellschaften (sog. Special Purpose<br />

Entities, SPEs) für Verbriefungstransaktionen, Projektfinanzierungen, Asset Management<br />

und eine Vielzahl weiterer Zielsetzungen. Um festzustellen, ob eine SPE zu konsolidieren<br />

ist, ist eine Reihe von Kriterien zu prüfen. Diese beinhalten eine Analyse, a) ob die<br />

Aktivitäten der SPE zugunsten <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong> entsprechend seiner besonderen Geschäfts-<br />

bedürfnisse geführt werden, sodass dieser aus der Geschäftstätigkeit der SPE Nutzen zieht;<br />

b) ob der Konzern über die Entscheidungsmacht zur Erzielung der Mehrheit <strong>des</strong> Nutzens<br />

verfügt; c) ob der Konzern die Mehrheit <strong>des</strong> Nutzens aus der Geschäftstätigkeit einer SPE<br />

zieht und d) ob der Konzern die Mehrheit der mit den Vermögenswerten verbundenen<br />

Residual- oder Eigentumsrisiken behält, um Nutzen aus ihrer Geschäftstätigkeit zu ziehen.<br />

Sofern diese Analyse ergibt, dass eine Zweckgesellschaft durch den <strong>WestLB</strong> Konzern<br />

beherrscht wird, ist sie zu konsolidieren.<br />

Tochterunternehmen werden erstmals ab dem Zeitpunkt, an dem die <strong>WestLB</strong> die Beherrschungsmöglichkeit<br />

über das erworbene Unternehmen erlangt, konsolidiert. Eine Entkonsolidierung<br />

wird vorgenommen, sobald die <strong>WestLB</strong> die Beherrschungsmöglichkeit<br />

verliert.<br />

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode. Dabei werden die Anschaffungskosten<br />

für das erworbene Unternehmen mit dem anteiligen, neu bewerteten Reinvermögen<br />

zum Zeitpunkt <strong>des</strong> Erwerbs verrechnet. Dieses Reinvermögen stellt den Residualwert<br />

zwischen den Vermögenswerten und den Schulden <strong>des</strong> erworbenen Unternehmens dar,<br />

grundsätzlich bewertet mit ihren beizulegenden Zeitwerten (Fair Values) zum Erstkonsolidierungszeitpunkt.<br />

Ein positiver Unterschiedsbetrag zwischen den höheren<br />

Anschaffungskosten und dem anteiligen, neu berechneten Reinvermögen ist als Geschäftsoder<br />

Firmenwert (Goodwill) in der Bilanz unter den immateriellen Vermögenswerten<br />

auszuweisen. Ein Geschäfts- oder Firmenwert wird gemäß IAS 36 nicht planmäßig<br />

abgeschrieben, sondern auf Basis von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten min<strong>des</strong>tens<br />

jährlich einem Werthaltigkeitstest unterzogen.<br />

Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge aus Geschäften<br />

zwischen einbezogenen Konzerngesellschaften werden im Rahmen der Schulden-<br />

konsolidierung beziehungsweise Aufwands- und Ertragskonsolidierung eliminiert. Ebenso<br />

werden Zwischenergebnisse, die aus Geschäften zwischen den einbezogenen Unternehmen<br />

angefallen sind, konsolidiert.


Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen werden nach der Equity- Methode<br />

in den Konzernabschluss einbezogen. Der Ausweis der Anteile an diesen Unternehmen<br />

erfolgt unter den Finanzanlagen. Sofern ein at equity bewertetes Unternehmen abweichende<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden anwendet, werden entsprechende Anpassungen<br />

an die IFRS-Konzernvorgaben vorgenommen.<br />

Die nicht dem Mutterunternehmen zustehenden Anteile Dritter am Eigenkapital von<br />

Tochterunternehmen werden innerhalb <strong>des</strong> Konzerneigenkapitals als nicht beherrschende<br />

Anteile ausgewiesen.<br />

5. Konsolidierungskreis<br />

Zum <strong>WestLB</strong> Konzern zählen am 31. Dezember 2011 im Einzelnen folgende Gesellschaften<br />

und Teilkonzerne:<br />

<strong>WestLB</strong> Konzern (Gesellschaften, direkt konsolidiert)<br />

<strong>WestLB</strong> AG, Düsseldorf<br />

Bank <strong>WestLB</strong> Vostok (ZAO), Moskau, Russland<br />

Compass Securitisation Limited, Dublin, Irland<br />

Compass Securitization LLC, Wilmington/Delaware, USA<br />

GOD Grundstücksverwaltungsgesellschaft & Co. KG, Mainz<br />

GOH Grundstücksverwaltungsgesellschaft & Co. KG, Mainz<br />

readybank ag, Berlin<br />

Universal Factoring GmbH, Essen<br />

<strong>WestLB</strong> Europa Holding GmbH, Düsseldorf<br />

<strong>WestLB</strong> Europe (UK) Holdings Ltd., London, Großbritannien<br />

<strong>WestLB</strong> Finance Curaçao N.V., Willemstad, Niederländische Antillen<br />

<strong>WestLB</strong> Mellon Asset Management Holdings Ltd., London, Großbritannien<br />

<strong>WestLB</strong> Securities Inc., Dover/Delaware, USA<br />

<strong>WestLB</strong> UK Ltd., London, Großbritannien<br />

West Merchant Ltd., London, Großbritannien<br />

Banco <strong>WestLB</strong> do Brasil S.A., São Paulo, Brasilien Teilkonzern mit 2 Unternehmen<br />

Westdeutsche ImmobilienBank AG, Mainz Teilkonzern mit 7 Unternehmen<br />

Die <strong>WestLB</strong> Mellon Asset Management Holdings Ltd. (WMAM), London, Großbritannien,<br />

wird als Gemeinschaftsunternehmen in den Konzernabschluss einbezogen. Die Bewertung<br />

erfolgt at equity.<br />

Mit Abschluss der Liquidation zum 3. Mai 2011 wird die englische Tochter <strong>WestLB</strong> Fund<br />

Investments Ltd. nicht mehr im Konsolidierungskreis berücksichtigt.<br />

Nach Beendigung der Liquidation der chinesischen Tochter <strong>WestLB</strong> Securities Pacific Ltd.<br />

schied diese mit Wirkung zum 27. Juli 2011 aus dem Konsolidierungskreis aus.<br />

Die <strong>WestLB</strong> New York Capital Investment Ltd. wird nach Beendigung der Liquidation am<br />

23. Dezember 2011 nicht mehr im Konsolidierungskreis berücksichtigt.<br />

Anhang<br />

127


128<br />

Im Teilkonzern der Westdeutsche ImmobilienBank AG, Mainz, wurden die WIRE 2008-1<br />

GmbH und die FEN Fachmarktzentrum Nürnberg GmbH im Geschäftsjahr 2011 entkonsolidiert.<br />

Die WIRE 2008-1 GmbH schied aufgrund der Rückabwicklung der entsprechenden<br />

Verbriefungstransaktion zum 22. März 2011 aus dem Konsolidierungskreis aus. Die FEN<br />

Fachmarktzentrum Nürnberg GmbH wurde zum 8. August 2011 an die OMG Objekt-<br />

Marketing GmbH & Co. Kommanditgesellschaft für Projektentwicklung, Berlin, veräußert<br />

und wird seit dem 31. August 2011 nicht mehr im Konsolidierungskreis geführt.<br />

Hinsichtlich der vollständigen Angaben zum Anteilsbesitz gemäß §§ 313 Abs. 2, 340a<br />

Abs. 4 Nr. 2 HGB wird auf Note 84 verwiesen.<br />

6. Transformation<br />

Die Eigentümer der <strong>WestLB</strong> und die Bun<strong>des</strong>republik Deutschland verständigten sich<br />

im April 2011 auf Grundsätze zur Restrukturierung der <strong>WestLB</strong>, die am 23. Juni 2011 in<br />

eine Eckpunktevereinbarung überführt wurden. Am 30. Juni 2011 wurde der finale<br />

Restrukturierungsplan von der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland bei der Europäischen<br />

Kommission notifiziert. Die Europäische Kommission genehmigte diesen abschließend am<br />

20. Dezember 2011.<br />

Entsprechend der Entscheidung der Europäischen Kommission soll das Verbundgeschäft<br />

mit Sparkassen und öffentlichen Kunden einschließlich <strong>des</strong> mittelständischen Firmenkundengeschäfts<br />

mit einer Bilanzsumme von circa 40 Mrd € und circa 400 Beschäftigten zum<br />

30. Juni 2012 aus dem <strong>WestLB</strong> Konzern herausgelöst und als sogenannte Verbundbank in<br />

die Helaba Lan<strong>des</strong>bank Hessen-Thüringen (Helaba) überführt werden.<br />

Bereits im April 2011 hatten sich die Eigentümer der <strong>WestLB</strong> klar zur Verbundbank bekannt.<br />

Damit trat der zuvor verfolgte Verkauf der Bank als Ganzes in den Hintergrund. Der Vorstand<br />

intensivierte seitdem den Verkauf von Teilbereichen <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong>, der noch bis zum<br />

30. Juni 2012 erfolgen kann. Portfolios, die bis dahin nicht verkauft werden und nicht in die<br />

Verbundbank gehen, übernimmt die EAA zu risikoadäquaten Buchwerten. Nach Abschluss<br />

der dargestellten Transfervorgänge wird somit die bisherige Unternehmenstätigkeit von der<br />

<strong>WestLB</strong> weitestgehend nicht mehr fortgeführt, die bisherige <strong>Konzerns</strong>truktur wird nahezu<br />

vollständig aufgelöst. Bei der Bilanzierung und Bewertung im vorliegenden Jahresabschluss<br />

wurden die Auswirkungen der verschiedenen Übertragungen auf die Vermögenslage<br />

entsprechend unserer Erwartungen sowie auf Basis der Eckpunktevereinbarung und der<br />

Entscheidung der Europäischen Kommission berücksichtigt.


Bis zum 30. Juni 2012 wird die <strong>WestLB</strong> Neugeschäft im Rahmen der geltenden Geschäftsund<br />

Risikostrategie vornehmen.<br />

Die <strong>WestLB</strong> wird nach dem 30. Juni 2012 als Service- und Portfoliomanagement-Bank<br />

(Arbeitstitel: SPM-Bank) Dienstleistungen für die Verbundbank und die Erste Abwicklungs-<br />

anstalt sowie neu zu akquirierende Drittkunden erbringen. Diese Dienstleistungen werden<br />

insbesondere umfassen: Portfoliosteuerung und -management, Kreditanalyse, Treasury,<br />

Finanzen und Controlling, Risikocontrolling, Kreditadministration, IT-Dienstleistungen sowie<br />

verschiedene Corporate Center-Funktionen.<br />

Das Land Nordrhein-Westfalen wird zum 1. Juli 2012 alleiniger Eigentümer und übernimmt<br />

die Verantwortung für die SPM-Bank. Der Rheinische Sparkassen- und Giroverband, der<br />

Sparkassenverband Westfalen-Lippe sowie die Landschaftsverbände scheiden als Aktionäre<br />

aus. Die SPM-Bank wird auch künftig Mitglied der Sicherungsreserve der Sparkassen-<br />

Finanzgruppe bleiben. Die Bedingungen dieser Mitgliedschaft sind nach Abschluss der<br />

Transaktion einvernehmlich zwischen dem Land NRW und dem DSGV zu regeln.<br />

Wie schon in der Eckpunktevereinbarung festgelegt, wird der Servicevertrag für die<br />

Verbundbank zunächst für zwei Jahre abgeschlossen und die derzeit bis 2013 vertraglich<br />

festgelegte Servicierung der EAA um weitere drei Jahre bis 2016 verlängert.<br />

In Abhängigkeit der noch nicht erfolgten finalen Festlegung der Transferwege ist derzeit<br />

nicht auszuschließen, dass die SPM-Bank aufgrund von (z.B. rechtlichen) Transfer-<br />

hemmnissen bezüglich einer dinglichen Übertragung auch nach dem 30. Juni 2012 Teilport-<br />

folios ausweisen wird. In diesem Fall ist eine synthetische Übertragung der Adressen- und<br />

Marktpreisrisiken vorgesehen.<br />

Die gesellschaftsrechtliche Zielstruktur kann aus mehreren Einheiten bestehen. Wesentlicher<br />

Bestandteil ist eine Servicegesellschaft, die mit einer Zielgröße von circa 1.000 Mitarbeitern<br />

auch Dienstleistungen für Portfolios Dritter anbieten wird. Die Bruttoerlöse aus dem<br />

Servicegeschäft mit Dritten dürfen maximal 50% der Bruttoerlöse der SPM-Bank betragen.<br />

Es ist vorgesehen, dass die SPM-Holding inklusive der Servicegesellschaft bis zum<br />

31. Dezember 2016 verkauft werden soll. Mit einem Eigentümerwechsel entfällt die<br />

Limitierung bei den Bruttoerlösen. Gelingt ein Verkauf bis 31. Dezember 2016 nicht, so ist<br />

die Servicegesellschaft im Zeitverlauf abzuwickeln, und ihre Aktivitäten sind mit Wirkung<br />

zum 31. Dezember 2017 einzustellen. Es ist vorgesehen, Dienstleistungen in allen Zeitzonen<br />

anzubieten und über Standorte in Deutschland, London, New York und Hongkong zu<br />

verfügen.<br />

Anhang<br />

129


130<br />

Die Lasten der Restrukturierung werden vor allem durch die bestehenden Eigenmittel<br />

abgeschirmt, die in der <strong>WestLB</strong> nach Abspaltung der Verbundbank verbleiben, durch<br />

1 Mrd € zusätzliche Haftung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> NRW sowie durch die vom Land NRW über -<br />

nommene Verantwortung für die SPM-Bank gemäß der Eckpunktevereinbarung. Die stille<br />

Einlage <strong>des</strong> FMS in der <strong>WestLB</strong> soll durch Teilrückzahlung an den FMS um 1 Mrd € reduziert<br />

werden. Das im Gegenzug einzurichtende, zusätzliche Kapitalinstrument <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> NRW<br />

über 1 Mrd € soll an derjenigen Rangstelle entstehen, die min<strong>des</strong>tens erforderlich ist, um<br />

die aufsichtsrechtlichen Anforderungen in der <strong>WestLB</strong> unter Berücksichtigung der Teilrückzahlung<br />

der stillen Einlage <strong>des</strong> FMS weiterhin zu erfüllen. Als Gegenleistung für die<br />

Anteile an der Verbundbank werden die Sparkassenverbände ihre Eigenkapitalanteile an<br />

der <strong>WestLB</strong> unentgeltlich auf das Land NRW übertragen.<br />

Insbesondere aufgrund <strong>des</strong> mit der Restrukturierung verbundenen, unausweichlichen<br />

Personalabbaus, aber auch zur Berücksichtigung erwarteter Gebäudeleerstände und notwendiger<br />

Maßnahmen zur Aufrechterhaltung <strong>des</strong> Geschäftsbetriebs war im vorliegenden<br />

Jahresabschluss die Bildung von Restrukturierungsrückstellungen erforderlich, die die<br />

Gewinn- und Verlustrechnung 2011 mit 440 Mio € belastete. Hinsichtlich der immateriellen<br />

Vermögenswerte wurde entsprechend der Planungen für die SPM-Bank von einer weiteren<br />

Nutzung ausgegangen, sodass keine außerplanmäßigen Abschreibungen erforderlich waren.<br />

Gemäß der Entscheidung der Europäischen Kommission ist vorgesehen, dass die auf die<br />

Verbundbank und die EAA zu übertragenen Portfolios in der Bilanz der <strong>WestLB</strong> zum<br />

30. Juni 2012 noch enthalten sein werden.<br />

7. Rechnungslegungsannahmen und Schätzungen<br />

Die Anwendung der IFRS erfordert in einigen Fällen – insbesondere auch mit Blick auf die<br />

in Teilbereichen anhaltende Marktilliquidität – Annahmen und Schätzungen durch das<br />

Management, die auf subjektiven Beurteilungen zukünftiger Entwicklungen beruhen und<br />

zwangsläufig mit Prognoseunsicherheiten behaftet sind. Auch wenn wir im Rahmen der<br />

Schätzungen auf verfügbare Informationen, historische Erfahrungen und andere Beurteilungsfaktoren<br />

zurückgegriffen haben, können die tatsächlichen zukünftigen Ereignisse von<br />

den Schätzungen abweichen. Dies kann sich nicht unerheblich auf die Vermögens-, Finanzund<br />

Ertragslage auswirken.<br />

Annahmen und Schätzungen waren im Wesentlichen notwendig bei der:<br />

N N Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte (Fair Values) bestimmter Derivate, strukturierter<br />

Produkte und anderer Finanzinstrumente<br />

NN Abgrenzung eines aktiven Marktes<br />

NN Bemessung der Risikovorsorge (Impairment)<br />

NN Ermittlung latenter Steuern<br />

NN Ermittlung der Pensions- und anderen Rückstellungen<br />

NN Einschätzung von Chancen- und Risikoprofilen bei Zweckgesellschaften<br />

NN Ermittlung der fortgeführten Anschaffungskosten von Genussrechtsverbindlichkeiten


Die Annahmen und Schätzungen selbst sowie die zugrunde liegenden Beurteilungsfaktoren<br />

und Schätzverfahren werden regelmäßig überprüft und mit den tatsächlich eingetretenen<br />

Ereignissen abgeglichen. Nach unserer Ansicht sind die verwendeten Parameter sachgerecht<br />

und vertretbar.<br />

8. Finanzinstrumente<br />

a) Kategorisierung finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten<br />

Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei dem einen Unternehmen zu einem<br />

finanziellen Vermögenswert und bei dem anderen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder<br />

einem Eigenkapitalinstrument führt. Gemäß IAS 39 sind alle Vermögenswerte und Verpflichtungen<br />

einschließlich aller derivativen Finanzinstrumente bilanziell zu erfassen, in die folgenden<br />

Bestandskategorien zu klassifizieren und in Abhängigkeit von dieser Kategorisierung<br />

zu bewerten:<br />

N N Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) angesetzte finanzielle Vermögenswerte<br />

und Verbindlichkeiten (At Fair Value through Profit or Loss), davon:<br />

– zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (Held<br />

for Trading; HfT);<br />

– freiwillig erfolgswirksam zum Fair Value angesetzte Finanzinstrumente (Designated at<br />

Fair Value through Profit or Loss; Fair Value-Option; FVO)<br />

NN Kredite und Forderungen (Loans and Receivables; LaR)<br />

NN Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte (Held to Maturity; HtM)<br />

NN Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Available for Sale; AfS)<br />

NN Andere finanzielle Verbindlichkeiten (Other Liabilities; OL)<br />

Die Klassenbildung von Finanzinstrumenten gemäß IFRS 7.6 erfolgt in der <strong>WestLB</strong> nach<br />

den verschiedenen Bilanzposten und den außerbilanziellen Verpflichtungen. Sofern zweckmäßig,<br />

erfolgt für einzelne Angaben eine Zusammenfassung der Bilanzposten beziehungsweise<br />

eine weitere Untergliederung:<br />

Handelsaktiva und Handelspassiva (HfT)<br />

Der Kategorie HfT können sowohl aktivische als auch passivische Finanzinstrumente zuge-<br />

ordnet werden. Unter den Handelsaktiva werden alle finanziellen Vermögenswerte angesetzt,<br />

die zu Handelszwecken gehalten werden. Hierzu zählen Geldhandelsforderungen, Reverse<br />

Repo-Geschäfte, verzinsliche Wertpapiere, Schuldscheindarlehen und andere handelbare<br />

Kredite sowie Aktien und derivative Finanzinstrumente mit positivem Marktwert. Den<br />

Handelspassiva werden alle finanziellen Verbindlichkeiten zugeordnet, die zu Handelszwecken<br />

gehalten werden. Es handelt sich hierbei im Wesentlichen um Lieferverpflichtungen<br />

aus Wertpapier-Leerverkäufen, Repo-Geschäfte und derivative Finanzinstrumente mit<br />

negativem Marktwert.<br />

Anhang<br />

131


132<br />

(Reverse) Repo-Geschäfte werden unabhängig von ihrer Kategorisierung in einer gesonderten<br />

Aktiv- beziehungsweise Passivposition in der Bilanz ausgewiesen.<br />

Sicherungsderivate, die im Rahmen der Risikosteuerung eingesetzt werden, sich jedoch<br />

nicht für das Hedge Accounting gemäß IAS 39 qualifizieren, werden ebenfalls in den<br />

Handelsaktiva beziehungsweise in den Handelspassiva ausgewiesen.<br />

Handelsaktiva und Handelspassiva werden zum Fair Value bewertet und die Bewertungsergebnisse<br />

in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Zur Bewertung werden Börsen- oder<br />

Marktkurse von aktiven Märkten herangezogen, sofern solche verfügbar sind. Wenn derartige<br />

Börsen- oder Marktkurse nicht existieren beziehungsweise nicht verlässlich<br />

beobachtbar sind, werden entweder quotierte Marktpreise vergleichbarer Produkte<br />

verwendet oder die beizulegenden Zeitwerte auf der Basis von marktüblichen Preis modellen<br />

oder diskontierten Cashflows ermittelt. Als Preisquellen dienen verlässliche Markt parameter,<br />

wobei keine Preise aus Transaktionen verwendet werden, die unter einseitigem Verkaufszwang<br />

zustande gekommen sind.<br />

Der Ausweis der Zins- und Dividendenergebnisse aus HfT-Beständen erfolgt grundsätzlich<br />

im Zinsergebnis. Verkaufs- und Bewertungsergebnisse werden im Handelsergebnis ausgewiesen.<br />

Provisionsaufwendungen, die in Verbindung mit Geschäften der Kategorie Held for Trading<br />

stehen, insbesondere Vertriebsprovisionen in Verbindung mit dem Sparkassenzertifikategeschäft<br />

sowie andere Transaktionsnebenkosten, werden im Handelsergebnis erfasst.<br />

Freiwillig erfolgswirksam zum Fair Value angesetzte Finanzinstrumente<br />

(Fair Value-Option; FVO)<br />

Nach der Fair Value-Option ist es zulässig, je<strong>des</strong> Finanzinstrument unter Beachtung<br />

bestimmter Voraussetzungen durch freiwillige Designation erfolgswirksam zum Fair Value<br />

zu bewerten. Die Entscheidung zur Anwendung der Fair Value-Option ist unwiderruflich im<br />

Zeitpunkt <strong>des</strong> Zugangs <strong>des</strong> Finanzinstruments zu treffen.<br />

Wir wenden die Fair Value-Option fallweise gemäß den nach IAS 39 zulässigen Konstellationen<br />

an, das heißt bei<br />

N N wesentlichen Ansatz- oder Bewertungsinkonsistenzen, die aus dem sogenannten „Mixed<br />

Model Accounting“ <strong>des</strong> IAS 39 resultieren,<br />

N N Gruppen von finanziellen Vermögenswerten und/oder Verbindlichkeiten, die zusammen<br />

auf Portfoliobasis gesteuert werden und deren Ergebnisse im Rahmen von Risikomanagement<br />

und internem Reporting auf Fair Value-Basis ermittelt werden und<br />

N N strukturierten Finanzinstrumenten, die trennungspflichtige eingebettete Derivate<br />

enthalten.


Zur Bewertung werden Börsen- oder Marktkurse von aktiven Märkten herangezogen, sofern<br />

solche verfügbar sind. Wenn derartige Börsen- oder Marktkurse nicht existieren beziehungs-<br />

weise nicht verlässlich beobachtbar sind, werden entweder quotierte Marktpreise vergleich-<br />

barer Produkte verwendet oder die Fair Values auf der Basis von marktüblichen Preis modellen<br />

oder diskontierten Cashflows ermittelt. Bei der Bewertung der finanziellen Verpflichtungen<br />

dieser Kategorie wird der Credit Spread (eigenes Kreditrisiko), zu dem der Konzern zum<br />

Bilanzstichtag ähnliche Finanzinstrumente begeben würde, berücksichtigt.<br />

Die Bewertungsergebnisse aus freiwillig erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten<br />

werden im Handelsergebnis erfasst. Der Ausweis der Zins- und Dividendenzahlungen<br />

erfolgt im Zinsergebnis. Dividenden vereinnahmen wir erst, wenn der rechtliche<br />

Anspruch entstanden ist. Die Bestände werden in der Bilanz in den Bilanzposten „Freiwillig<br />

zum Fair Value bewertete Aktivbestände“ beziehungsweise „Freiwillig zum Fair Value<br />

bewertete Passivbestände“ ausgewiesen. Freiwillig zum Fair Value bewertete nachrangige<br />

Verbindlichkeiten sind im Bilanzposten „Nachrangkapital“ ausgewiesen.<br />

Kredite und Forderungen (LaR)<br />

Unter die Kategorie LaR fallen nicht-derivative Finanzinstrumente mit festen oder bestimm-<br />

baren Zahlungsansprüchen, sofern für diese bei Zugang kein aktiver Markt besteht.<br />

Die Finanzinstrumente der Kategorie LaR sind in den Bilanzposten „Forderungen an<br />

Kreditinstitute“ und „Forderungen an Kunden“ ausgewiesen; sie werden zu ihren fort-<br />

geführten Anschaffungskosten angesetzt, sofern sie nicht Grundgeschäfte eines aner-<br />

kannten Mikro Fair Value Hedges sind. Agien beziehungsweise Disagien werden über die<br />

Laufzeit effektivzinskonstant amortisiert und erfolgswirksam im Zinsergebnis vereinnahmt.<br />

Die Risikovorsorge wird gesondert ausgewiesen.<br />

Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte (HtM)<br />

Der Kategorie HtM dürfen nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder<br />

bestimmbaren Zahlungen sowie einer festen Laufzeit zugeordnet werden, sofern die Absicht<br />

und die Fähigkeit bestehen, diese bis zur Endfälligkeit zu halten.<br />

Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten, wobei Agien beziehungs -<br />

weise Disagien über die Laufzeit effektivzinskonstant amortisiert und erfolgswirksam im<br />

Zinsergebnis vereinnahmt werden.<br />

Im Falle bonitätsinduzierter, dauerhafter Wertminderungen (Impairment) werden diese im<br />

Finanzanlageergebnis erfasst.<br />

Wir verwenden diese Kategorie nur in eng begrenzten Ausnahmefällen; die Bestände<br />

werden in dem Bilanzposten „Finanzanlagen“ ausgewiesen.<br />

Anhang<br />

133


134<br />

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (AfS)<br />

In der Kategorie AfS erfassen wir alle nicht-derivativen finanziellen Vermögenswerte, die<br />

keiner der vorgenannten Kategorien zugeordnet wurden oder für die eine Designation als<br />

zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte erfolgte. Dabei handelt es sich im<br />

Wesentlichen um Teile unseres Bestands an Schuldverschreibungen und Eigenkapitalinstrumenten<br />

sowie an Finanzbeteiligungen. Der Ausweis der AfS-Vermögenswerte erfolgt<br />

unter den Finanzanlagen.<br />

Finanzinstrumente <strong>des</strong> AfS-Bestan<strong>des</strong> sind zum Fair Value zu bewerten. Die Differenz<br />

zu den fortgeführten Anschaffungskosten wird bis zur Veräußerung, Fälligkeit oder einer<br />

dauerhaften Wertminderung (Impairment) <strong>des</strong> Vermögenswertes in einem gesonderten<br />

Eigenkapitalbilanzposten „Neubewertungsrücklage“ ausgewiesen; dabei werden latente<br />

Steuern berücksichtigt. Ergebnisse aus der Erfassung dauerhafter Wertminderungen<br />

(Impairment) oder aus Veräußerungen werden im Finanzanlageergebnis erfasst.<br />

Sofern die Gründe für ein Impairment entfallen sind, erfolgt eine Wertaufholung bis maximal<br />

zur Höhe der (fortgeführten) Anschaffungskosten, die im Fall von Fremdkapitalinstrumenten<br />

erfolgswirksam, im Fall von Eigenkapitalinstrumenten erfolgsneutral über das Eigenkapital<br />

vorzunehmen ist.<br />

Ist der Marktwert eines als AfS kategorisierten Eigenkapitalinstrumentes nicht verlässlich<br />

ermittelbar, erfolgt die Bewertung zu Anschaffungskosten; wie im Vorjahr waren zum<br />

31. Dezember 2011 derartige Eigenkapitalinstrumente nicht im Bestand. In diesen Fällen<br />

wäre bei Wegfall der Gründe für eine dauerhafte Wertminderung (Impairment) eine Wertaufholung<br />

nicht zulässig. Denkbar wären hier Anteile an nicht-börsennotierten Unternehmen,<br />

für die aufgrund eines inaktiven Marktes und zum Teil schwer zu prognostizierender<br />

Zukunftserwartungen realistische Schätzungen nicht möglich sind.<br />

Zu weiteren Angabe zur Bewertung von Finanzinstrumenten der Kategorie AfS verweisen<br />

wir auf Note 67.<br />

Agien und Disagien werden effektivzinskonstant über die Laufzeit amortisiert und im Zins-<br />

ergebnis vereinnahmt. Dividenden vereinnahmen wir erst, wenn der rechtliche Anspruch<br />

entstanden ist.<br />

Andere finanzielle Verbindlichkeiten (OL)<br />

Dieser Kategorie werden alle finanziellen Verbindlichkeiten zugeordnet, die weder Handels-<br />

passiva darstellen noch freiwillig erfolgswirksam zum Fair Value bilanziert werden.


Der Ansatz dieser Verbindlichkeiten erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten, sofern<br />

diese nicht Grundgeschäfte eines anerkannten Mikro Fair Value Hedges sind. Agien<br />

beziehungsweise Disagien werden über die Laufzeit effektivzinskonstant amortisiert und<br />

im Zinsergebnis ausgewiesen.<br />

b) Eingebettete Derivate<br />

IAS 39 regelt auch die bilanzielle Behandlung von Derivaten, die in originäre Finanzinstrumente<br />

eingebettet beziehungsweise mit diesen verbunden sind (Embedded Derivatives).<br />

Diese Strukturen werden auch als hybride (zusammengesetzte) Finanzinstrumente<br />

bezeichnet.<br />

Die Regelungen <strong>des</strong> IAS 39 sehen vor, dass eingebettete Derivate, sofern sie Derivate im<br />

Sinne <strong>des</strong> IAS 39 darstellen und deren wirtschaftliche Merkmale und Risiken nicht eng mit<br />

denen <strong>des</strong> originären Trägerkontraktes (Host Contract) verbunden sind, zum beizulegenden<br />

Zeitwert (Fair Value) anzusetzen sind. Hierzu ist entweder das gesamte hybride (zusammengesetzte)<br />

Finanzinstrument erfolgswirksam zum Fair Value zu bilanzieren (Kategorisierung<br />

als Held for Trading beziehungsweise Anwendung der Fair Value-Option) oder das Derivat<br />

ist vom Trägerkontrakt zu trennen und separat wie ein freistehen<strong>des</strong> Derivat zum beizulegenden<br />

Zeitwert (Fair Value) anzusetzen.<br />

Im Fall der Trennung ist das eingebettete Derivat als Teil <strong>des</strong> Handelsbestan<strong>des</strong> anzusehen;<br />

die Bilanzierung <strong>des</strong> Trägerkontraktes folgt hingegen den Vorschriften der einschlägigen<br />

Kategorie <strong>des</strong> Finanzinstruments.<br />

Sofern die Charakteristika und Risiken <strong>des</strong> eingebetteten Derivats eng mit denen <strong>des</strong><br />

Trägerkontraktes verbunden sind, wird das Derivat nicht abgetrennt und das hybride<br />

(zusammengesetzte) Finanzinstrument nach den allgemeinen Vorschriften <strong>des</strong> IAS 39<br />

angesetzt.<br />

c) Echte Pensionsgeschäfte und Wertpapierleihegeschäfte<br />

Echte Pensionsgeschäfte beziehungsweise (Reverse) Repo-Geschäfte sind Kombinationen<br />

aus Kassakäufen oder -verkäufen von Wertpapieren mit gleichzeitigem Verkauf oder<br />

Rückkauf auf Termin mit demselben Kontrahenten. Wertpapiere, die mit einer Verkaufs-<br />

verpflichtung gekauft wurden (Reverse Repo-Geschäfte) und solche, die mit einer Rück-<br />

kaufsverpflichtung verkauft wurden (Repo-Geschäfte), werden in der Regel als besicherte<br />

Finanzgeschäfte betrachtet.<br />

Die bei Repo-Geschäften in Pension gegebenen Wertpapiere (Kassaverkauf) werden in der<br />

Konzernbilanz weiterhin als Wertpapierbestand bilanziert. Die im Rahmen <strong>des</strong> Repo-<br />

Geschäfts erhaltene Bareinlage einschließlich aufgelaufener Zinsen wird passiviert.<br />

Anhang<br />

135


136<br />

Bei Reverse Repo-Geschäften wird eine entsprechende Forderung einschließlich aufge-<br />

laufener Zinsen bilanziert. Die dem Geldgeschäft zugrunde liegenden, in Pension genommenen<br />

Wertpapiere (Kassakauf) werden nicht in der Bilanz ausgewiesen.<br />

Wertpapierleihegeschäfte bilanzieren wir analog dem Ausweis von Wertpapieren aus echten<br />

Pensionsgeschäften beziehungsweise (Reverse) Repo-Geschäften. Verliehene Wertpapiere<br />

verbleiben weiterhin im Wertpapierbestand; entliehene Wertpapiere werden dagegen nicht<br />

bilanziert. Durch uns gestellte Sicherheiten für Wertpapierleihegeschäfte werden unter den<br />

Forderungen an Kunden beziehungsweise Forderungen an Kreditinsitute und erhaltene<br />

Sicherheiten unter den Verbindlichkeiten gegenüber Kunden beziehungsweise Verbindlich-<br />

keiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesen.<br />

Bewertung und Ergebnisausweis richten sich nach der gemäß IAS 39 vorgenommenen<br />

Kategorisierung.<br />

Forderungen beziehungsweise Verbindlichkeiten aus (Reverse) Repo-Geschäften werden<br />

unabhängig von ihrer Kategorisierung in einer gesonderten Aktiv- beziehungsweise<br />

Passivposition in der Bilanz ausgewiesen.<br />

d) Bilanzierung von Sicherungszusammenhängen (Hedge Accounting)<br />

Wir wenden Fair Value Hedge Accounting sowohl auf Portfoliobasis (Portfolio-Hedges) als<br />

auch in einigen Fällen auf Einzelgeschäftsbasis (Mikro-Hedges) bei abgesicherten Zinsänderungsrisiken<br />

in Verbindung mit festverzinslichen Forderungen, festverzinslichen<br />

Wertpapieren der Kategorie Available for Sale und festverzinslichen Verbindlichkeiten an.<br />

Zusätzlich wird Mikro Fair Value Hedge Accounting angewendet bei abgesicherten<br />

Bonitätsrisiken in Verbindung mit Forderungen und bei abgesicherten Fremdwährungsrisiken.<br />

Zur bilanziellen Abbildung von Sicherungszusammenhängen gemäß IAS 39 sind<br />

bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen, die dazu führen, dass nicht für alle ökonomischen<br />

Sicherungsbeziehungen Hedge Accounting angewendet werden kann.<br />

Zum Zeitpunkt der Designation werden die Sicherungsbeziehungen zwischen Sicherungs-<br />

instrument(en) und abgesichertem/en Grundgeschäft(en), die Risikomanagementziel-<br />

setzungen und -strategien im Hinblick auf die Absicherung sowie die Methoden zur Messung<br />

der Effektivität der Sicherungsbeziehung dokumentiert. In Übereinstimmung mit der festgelegten<br />

Sicherungsstrategie wird zu jedem Bilanzstichtag beurteilt, ob die <strong>des</strong>ignierten<br />

Sicherungsgeschäfte die Wertänderungen der abgesicherten Grundgeschäfte in hohem<br />

Maße wirksam kompensieren. Eine Sicherungsbeziehung wird nur dann als in hohem Maße<br />

wirksam angesehen, wenn das Verhältnis der Fair Value-Änderungen <strong>des</strong> Grundgeschäfts<br />

und der Fair Value-Änderungen <strong>des</strong> Sicherungsinstruments in einer Spanne von 80% bis<br />

125% liegt. Dabei wird zunächst bei Abschluss der Sicherungsbeziehung und während der<br />

Laufzeit monatlich eine Effektivitätsvermutung abgegeben (prospektiver Effektivitätstest).<br />

Diese Vermutung wird während der Laufzeit monatlich rückwirkend bestätigt (retro spektiver<br />

Effektivitätstest).


Werden Sicherungsinstrumente im Rahmen <strong>des</strong> Hedge Accounting gemäß IAS 39 eingesetzt,<br />

sind sie unter den Bilanzposten „Positive Marktwerte aus derivativen Sicherungs instrumenten“<br />

beziehungsweise „Negative Marktwerte aus derivativen Sicherungsinstrumenten“ mit ihrem<br />

Fair Value gesondert ausgewiesen. Derivate, die sich nicht für die Anwendung von Hedge<br />

Accounting gemäß IAS 39 qualifizieren, verbleiben in den Bilanzposten Handelsaktiva<br />

beziehungsweise Handelspassiva.<br />

Bei Fair Value Hedges werden die Fair Value-Änderungen <strong>des</strong> Sicherungsderivats und <strong>des</strong><br />

abgesicherten Grundgeschäfts bezüglich <strong>des</strong> gesicherten Risikos einander weitgehend<br />

kompensierend im Zinsergebnis erfasst. Bei Mikro-Hedges werden die Buchwerte der abgesicherten<br />

Grundgeschäfte, die ohne Hedge Accounting zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />

bilanziert werden, in Höhe der Veränderungen <strong>des</strong> Fair Values bezüglich <strong>des</strong><br />

gesicherten Risikos angepasst. Bei der Absicherung von Zinsrisiken auf Portfoliobasis werden<br />

die Fair Value-Änderungen von aktivischen beziehungsweise passivischen Grundgeschäften,<br />

die dem gesicherten Zinsrisiko zuzuordnen sind, in dem separaten Bilanzposten „Aktivischer<br />

Ausgleichsposten für im Portfolio gesicherte Finanzinstrumente“ beziehungsweise „Passivischer<br />

Ausgleichsposten für im Portfolio gesicherte Finanzinstrumente“ ausgewiesen. Ein<br />

saldierter Ausweis nur auf der Aktiv- oder Passivseite ist nicht zulässig. Für die Aktiva und<br />

die Passiva werden die betragsmäßigen Änderungen getrennt für Aktiva und Passiva gebucht;<br />

somit kann der jeweilige Ausgleichsposten auch negative Werte annehmen. Werden im<br />

Rahmen von Portfolio-Hedges Grundgeschäfte der Kategorie AfS abgesichert, wird kein<br />

Ausgleichsposten gebildet, da die Bilanz bereits den Fair Value enthält.<br />

In folgenden Fällen stellen wir die Anwendung <strong>des</strong> Hedge Accounting ein:<br />

NN Sicherungsinstrument wird fällig, veräußert, beendet oder ausgeübt<br />

N N Sicherungsbeziehung erfüllt nicht mehr die erforderlichen Kriterien gemäß IAS 39,<br />

insbesondere nicht die Effektivitätskriterien<br />

NN Sicherungsbeziehung wird vorzeitig beendet<br />

Wird bei Mikro-Hedges eine Sicherungsbeziehung ohne Abgang <strong>des</strong> Grundgeschäfts<br />

beendet, so wird die während der Sicherung vorgenommene Anpassung <strong>des</strong> Buchwerts<br />

eines zinstragenden Grundgeschäfts über die verbleibende Restlaufzeit im Zinsergebnis<br />

amortisiert.<br />

Bei Portfolio-Hedges wird die bis zur Beendigung der Sicherungsbeziehung entstandene<br />

Fair Value-Änderung der abgesicherten Grundgeschäfte, die in dem Bilanzposten „Aktivischer<br />

Ausgleichsposten für im Portfolio gesicherte Finanzinstrumente“ beziehungsweise<br />

„Passivischer Ausgleichsposten für im Portfolio gesicherte Finanzinstrumente“ ausgewiesen<br />

ist, über die verbleibende Restlaufzeit im Zinsergebnis amortisiert. Bei Abgang eines Grund-<br />

geschäfts, das zuvor Bestandteil einer Portfolio-Sicherungsbeziehung war, wird der entsprechende<br />

Anteil <strong>des</strong> Ausgleichspostens zum Zeitpunkt <strong>des</strong> Abgangs vollständig gegen<br />

das Zinsergebnis ausgebucht.<br />

Anhang<br />

137


138<br />

Zur Absicherung der Währungsrisiken einer Nettoinvestition in einen ausländischen<br />

Geschäftsbetrieb wenden wir in geringem Umfang „Hedge of a Net Investment in a Foreign<br />

Operation“ an. Im Rahmen dieser Absicherungsmethode werden Sicherungsderivate<br />

<strong>des</strong>igniert, um durch die erfolgsneutrale Erfassung <strong>des</strong> jeweils effektiven Teils der Fair<br />

Value-Änderung in der Währungsumrechnungsrücklage die aus der Umrechnung einer<br />

Nettoinvestition resultierende Volatilität <strong>des</strong> Eigenkapitals zu verringern. Während der<br />

Berichtsperiode wurden im Rahmen dieser Absicherung – 21 Mio € (Vorjahr 31 Mio €) direkt<br />

im Eigenkapital erfasst.<br />

Cashflow Hedge Accounting wenden wir gegenwärtig nicht an.<br />

e) Wertberichtigungen und Rückstellungen für Kreditrisiken<br />

(Kreditrisikovorsorge)<br />

Allen identifizierbaren Bonitätsrisiken im Kreditgeschäft tragen wir durch Bildung von<br />

Wertberichtigungen für als LaR kategorisierte Forderungen an Kunden und Kreditinstitute<br />

und durch Rückstellungen nach konzerneinheitlichen Maßstäben Rechnung. Der Wertberichtigungsbestand<br />

für Kredite wird als separater Aktivposten ausgewiesen. Den Risiken<br />

aus Eventualverbindlichkeiten, unwiderruflichen Kreditzusagen sowie anderen finanziellen<br />

Verpflichtungen hingegen wird in Form von Rückstellungen Rechnung getragen.<br />

Anhand objektivierbarer Indikatoren, wie der finanziellen und wirtschaftlichen Situation <strong>des</strong><br />

Kreditnehmers sowie der Erfüllung seiner Zins- und Tilgungsverpflichtungen, wird Einzelfall<br />

bezogen geprüft, ob Anzeichen eines bonitätsbedingten Wertminderungssachverhaltes<br />

vorliegen, die darauf schließen lassen, dass der Kreditnehmer eventuell seinen Zahlungsverpflichtungen<br />

nicht oder nicht in vollem Umfang nachkommen kann.<br />

Die Quantifizierung der Risikovorsorge ergibt sich aus dem Differenzbetrag zwischen dem<br />

Buchwert der Forderung und dem Barwert der geschätzten zukünftigen Cashflows in Form<br />

von Zins- und Tilgungsleistungen, Zahlungsströmen aus der Restrukturierung, jeweils abgezinst<br />

mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz, sowie den diskontierten, voraussichtlichen<br />

Verwertungserlösen von Sicherheiten. Dabei wird der unter Verwendung <strong>des</strong> ursprünglichen<br />

Zinssatzes ermittelte Aufzinsungsbetrag <strong>des</strong> Barwerts (Unwinding) als Zinsertrag vereinnahmt.<br />

Zukünftige Entwicklungen bezüglich der Höhe und <strong>des</strong> erwarteten Zeitpunkts der<br />

Zahlungsströme werden zum nächsten Bewertungsstichtag durch Anpassung der entsprechenden<br />

Cashflows und Wertberichtigungen berücksichtigt. Sowohl die Bildung als<br />

auch die Veränderung einer Wertberichtigung wird erfolgswirksam erfasst.<br />

Verbessert sich die finanzielle Lage eines Kreditnehmers derart, dass die Gründe für die<br />

Bildung der Wertberichtigung entfallen sind, wird die Wertaufholung bis maximal zur Höhe<br />

der fortgeführten Anschaffungskosten erfolgswirksam erfasst.


Für bestimmte Forderungen mit gleichartigen Risikomerkmalen im Retail- und Wholesale-<br />

Geschäft, bei denen im jeweiligen Einzelfall keine Hinweise auf eine Wertminderung<br />

vorliegen, wird eine Wertberichtigung auf Portfolio-Basis gebildet. Dabei erfolgt die<br />

Zusammenstellung unserer Portfolios nach geografischen Standorten und Produktgruppen.<br />

Die Portfoliowertberichtigung nach geografischen Standorten (Länderrisikovorsorge) wird<br />

für Kreditvergaben an Kreditnehmer in Länder mit akutem Transferrisiko gebildet. Die Höhe<br />

der Wertberichtigungssätze leiten wir aus dem Renditeunterschied zwischen Staatsanleihen<br />

erster Bonität und am Markt beobachtbarer Preise für Staatspapiere <strong>des</strong> betreffenden Lan<strong>des</strong><br />

innerhalb <strong>des</strong> jeweiligen Restlaufzeitrasters der Kreditvergabe ab. Bei Ländern ohne<br />

beobachtbare Marktpreise für Staatsanleihen greifen wir auf regelmäßig aktualisierte Wert-<br />

berichtigungsquoten externer Ratingagenturen zurück.<br />

Der Kreis der Länder mit erhöhtem Risiko basiert auf dem internen Rating der <strong>WestLB</strong>,<br />

welches aktuelle und erwartete volkswirtschaftliche Daten sowie die politische Gesamtsituation<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> widerspiegelt.<br />

Zusätzlich werden für alle zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente<br />

der Kategorien LaR und HtM Portfoliowertberichtigungen auf Basis statistischer<br />

Ausfallwahrscheinlichkeiten gebildet. Die statistischen Ausfallwahrscheinlichkeiten werden<br />

regelmäßig an die aktuellen Marktgegebenheiten angepasst. Portfoliowertberichtigungen<br />

für Finanzinstrumente der Kategorie HtM werden im Finanzanlageergebnis ausgewiesen.<br />

Uneinbringliche Forderungen buchen wir zulasten der Einzelwertberichtigungen oder<br />

direkt zulasten der Gewinn- und Verlustrechnung aus. Eingänge auf abgeschriebene<br />

Forderungen weisen wir ebenfalls in der Kreditrisikovorsorge aus.<br />

f) Buchung bei Zugang und Abgang finanzieller Vermögenswerte<br />

und Verbindlichkeiten<br />

Der erstmalige Ansatz von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten<br />

erfolgt, wenn wir Vertragspartei durch den Eintritt in die vertraglichen Regelungen <strong>des</strong><br />

Finanzinstruments werden.<br />

Den Zugang von finanziellen Vermögenswerten buchen wir in Abhängigkeit vom jeweiligen<br />

Sachverhalt entweder zum Handelstag oder zum Erfüllungstag. Sofern die Buchung zum<br />

Erfüllungstag erfolgt, werden die Geschäfte gleichwohl zum Handelstag erfasst.<br />

Anhang<br />

139


140<br />

Entsprechend den Abgangsvorschriften <strong>des</strong> IAS 39 buchen wir finanzielle Vermögenswerte<br />

aus, wenn die vertraglichen Rechte aus diesen Vermögenswerten verfallen, ausgeübt oder<br />

vollständig beziehungsweise nahezu vollständig übertragen werden. Für die Ausbuchung<br />

infolge einer Übertragung ist von besonderer Bedeutung, dass die Chancen und Risiken aus<br />

den Vermögenswerten vollständig oder nahezu vollständig übergehen. Ist dies nicht der<br />

Fall, so werden die transferierten Vermögenswerte nicht aus der Bilanz ausgebucht; typische<br />

Anwendungsbeispiele hierfür sind Wertpapierpensionsgeschäfte und Wertpapierleihen.<br />

Bei Transaktionen, bei denen wir die Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum an<br />

finanziellen Vermögenswerten verbunden sind, weder (nahezu) vollständig transferieren<br />

noch einbehalten, werden die Vermögenswerte ausgebucht, wenn die Verfügungsgewalt<br />

übergegangen ist. Behält die <strong>WestLB</strong> die Verfügungsgewalt, so sind die finanziellen<br />

Vermögenswerte im Umfang <strong>des</strong> anhaltenden Engagements (continuing involvement) zu<br />

erfassen. Dies entspricht dem Umfang, in dem die <strong>WestLB</strong> Wertänderungen der transferierten<br />

Vermögenswerte ausgesetzt ist; derartige Transaktionen wurden im Geschäftsjahr<br />

nicht durchgeführt.<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Verpflichtungen<br />

abgegolten beziehungsweise getilgt oder verfallen sind. Zurückgekaufte eigene Schuldverschreibungen<br />

werden bei den korrespondierenden Passivbeständen als Abgang behandelt.<br />

g) Verbriefungen (Securitisation)<br />

Die Verbriefung von Forderungsportfolios von Kunden der <strong>WestLB</strong> zur Optimierung der<br />

Rendite/Risiko-Relation steht im Fokus der Verbriefungsaktivitäten. Das Verbriefungsprodukt<br />

bietet aus Kundensicht die Möglichkeit einer Refinanzierung zu attraktiven Konditionen bei<br />

gleichzeitiger Diversifizierung der Finanzierungsquellen. Die <strong>WestLB</strong> erwirtschaftet hierdurch<br />

sowohl Provisions- als auch stetige Zinserträge mit einem attraktiven Rendite/Risiko-<br />

Profil. Ausgerichtet sind die Verbriefungsaktivitäten der <strong>WestLB</strong> auf Forderungsportfolios<br />

wie Handelsforderungen aus Lieferung und Leistung für gewerbliche Kunden sowie Ratenkredit-<br />

und Leasingforderungen für Financial Institutions (inkl. Absatzfinanzierungs- und<br />

Leasinggesellschaften).<br />

Schwerpunktmäßig tritt die <strong>WestLB</strong> als Arrangeur von Verbriefungstransaktionen auf<br />

und fokussiert diese durch den auf Langfristigkeit angelegten Relationship-Ansatz. Zur<br />

Vervollständigung <strong>des</strong> Geschäftsmodells ist eine Factoring-Gesellschaft zur Stärkung der<br />

Positionierung der <strong>WestLB</strong> integriert worden. Die <strong>WestLB</strong> übernimmt das Underwriting<br />

vorrangiger Verbriefungspositionen oder stellt im Rahmen von Asset Backed Commercial<br />

Paper-Programmen (ABCP-Programme) die Liquiditätslinie. Die Übernahme von vorrangigen<br />

Verbriefungspositionen erlaubt der <strong>WestLB</strong>, ihren Kunden eine Finanzierung zu attraktiven


Finanzierungskonditionen zur Verfügung zu stellen. Die Konditionen sind weitestgehend<br />

unabhängig vom Kreditrating <strong>des</strong> Kunden und ermöglichen diesem eine Diversifizierung<br />

seiner Refinanzierung. Daneben werden den Kunden der <strong>WestLB</strong> weitere Funktionen wie<br />

Treuhänder, Zahlstelle, Listing Agent, Account Bank oder Partner für Zins- und Währungssicherungsgeschäfte<br />

angeboten.<br />

Die von der <strong>WestLB</strong> übernommenen Funktionen <strong>des</strong> Originators, Sponsors und Investors<br />

umfassen die Aktivitäten der Strukturierung von Transaktionen sowie den Erwerb von<br />

Verbriefungspositionen zwecks Weiterverkauf oder zum Eigenerwerb mit Halteabsicht.<br />

Die in den Büchern erfassten Verbriefungspositionen inklusive Liquiditätsfazilitäten der<br />

<strong>WestLB</strong> werden entsprechend IAS 39 angesetzt und bewertet. Zu den Bilanzierungs- und<br />

Bewertungsmethoden verweisen wir auf Note 8a und 67. Für drohende Risiken aus offenen<br />

Liquiditätszusagen werden Rückstellungen gebildet, soweit eine Inanspruchnahme wahrscheinlich<br />

ist und deren Höhe zuverlässig geschätzt werden kann. Instrumente zur Absicherung<br />

von Zins- oder Währungsrisiken werden als Derivate gemäß IAS 39 dem Handelsbestand<br />

zugeordnet und zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Konzernexterne<br />

Refinanzierungen der konsolidierten Verbriefungsgesellschaften werden zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten bewertet und als verbriefte Verbindlichkeiten ausgewiesen.<br />

Bei True Sale-Verbriefungen (sog. „traditionelle Verbriefungen“) findet – soweit die Chancen<br />

und Risiken aus dem Forderungsportfolio an den Erwerber übertragen worden sind – ein<br />

Abgang der Forderungen statt. Bei synthetischen Verbriefungen verbleiben die Vermögenswerte<br />

in aller Regel in der Bilanz der <strong>WestLB</strong>; die finanziellen Vermögenswerte und die<br />

abgeschlossenen Kreditderivate werden nach den Vorschriften <strong>des</strong> IAS 39 bilanziert.<br />

9. Währungsumrechnung<br />

Auf fremde Währung lautende monetäre Vermögenswerte und Schulden, nicht-monetäre<br />

Vermögenswerte, die zum Fair Value bewertet werden sowie schwebende Fremdwährungskassageschäfte<br />

sind mit den letzten, zum Jahresende 2011 durch die EZB festgestellten<br />

Referenzkursen umgerechnet, schwebende Fremdwährungstermingeschäfte zum Terminmittelkurs<br />

<strong>des</strong>selben Tages. Nicht-monetäre Posten, die zu Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

bewertet werden, sind zu historischen Währungskursen angesetzt. Aufwendungen<br />

und Erträge in Fremdwährung wurden mit dem zum jeweiligen Monatsultimo gültigen<br />

Stichtagskurs umgerechnet.<br />

Währungskursdifferenzen schlagen sich grundsätzlich in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

nieder; bei nicht-monetären Vermögenswerten sind die nicht realisierten Währungskursdifferenzen<br />

Teil der Veränderung <strong>des</strong> gesamten Fair Values und folgen <strong>des</strong>sen Erfassung<br />

im sonstigen Ergebnis.<br />

Anhang<br />

141


142<br />

Bei ausländischen Tochtergesellschaften und Niederlassungen, die als wirtschaftlich selbst-<br />

ständige Teileinheiten anzusehen sind und nicht in Euro bilanzieren, werden Bilanzposten<br />

mit den letzten, zum Jahresende 2011 durch die EZB festgestellten Referenzkursen umgerechnet.<br />

Die Erträge und Aufwendungen werden zu Periodendurchschnittskursen in die<br />

Konzernwährung umgerechnet. Hieraus entstehende Wertdifferenzen sowie Umrechnungsergebnisse<br />

aus der Kapitalkonsolidierung sind als separater Posten „Rücklage aus der<br />

Währungsumrechnung“ innerhalb <strong>des</strong> Eigenkapitals ausgewiesen. Beim (Teil-)Abgang einer<br />

wirtschaftlich selbstständigen Teileinheit sind die bis dahin aufgelaufenen Umrechnungsdifferenzen<br />

(anteilig) in das Abgangsergebnis mit einbezogen.<br />

10. Immaterielle Vermögenswerte<br />

Unter den immateriellen Vermögenswerten ist im Wesentlichen erworbene und selbst -<br />

erstellte Software ausgewiesen. Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte sind<br />

mit ihren Anschaffungskosten angesetzt. Selbst entwickelte Software wird zu Herstellungskosten<br />

aktiviert, sofern die Ansatzkriterien gemäß IAS 38 erfüllt sind. Die planmäßige<br />

Abschreibung erfolgt linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer von bis zu zehn Jahren.<br />

Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis 150 € werden im Geschäftsjahr der Anschaffung<br />

voll, Wirtschaftsgüter mit darüber hinausgehenden Anschaffungskosten bis 1.000 €<br />

werden im Jahr der Anschaffung sowie in den folgenden vier Geschäftsjahren linear mit<br />

jeweils 20% abgeschrieben. Außerplanmäßige Abschreibungen werden bei dauerhafter<br />

Wertminderung (Impairment) vorgenommen.<br />

11. Sachanlagen<br />

Die als Sachanlagen ausgewiesenen selbst genutzten Grundstücke und Gebäude sowie die<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige<br />

lineare Abschreibungen entsprechend der erwarteten Nutzungsdauer angesetzt.<br />

Die Sachanlagen werden über die folgenden Zeiträume abgeschrieben:<br />

Voraussichtliche Nutzungsdauer<br />

in Jahren<br />

Gebäude 50<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 –15<br />

Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis 150 € werden im Geschäftsjahr der Anschaffung<br />

voll, Wirtschaftsgüter mit darüber hinausgehenden Anschaffungskosten bis 1.000 €<br />

werden im Jahr der Anschaffung sowie in den folgenden vier Geschäftsjahren linear mit<br />

jeweils 20% abgeschrieben. Außerplanmäßige Abschreibungen werden bei dauerhafter<br />

Wertminderung (Impairment) vorgenommen.


12. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien<br />

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (Investment Property) dienen der Erwirtschaf-<br />

tung von Mieterträgen oder der Wertsteigerung und sind zu Anschaffungskosten, vermindert<br />

um planmäßige lineare Abschreibungen entsprechend der erwarteten Nutzungsdauer<br />

bilanziert. Außerplanmäßige Abschreibungen werden bei dauerhafter Wertminderung vorgenommen.<br />

Die voraussichtliche Nutzungsdauer liegt bei 50 Jahren.<br />

13. Leasinggeschäft<br />

Ausschlaggebend für die Bilanzierung von Leasingverträgen ist gemäß IAS 17 deren<br />

Klassifizierung als Operating Lease oder als Finance Lease. Operating Lease liegt dann vor,<br />

wenn der Leasinggeber im Wesentlichen alle mit dem wirtschaftlichen Eigentum an dem<br />

Leasinggegenstand verbundenen Chancen und Risiken behält. Sofern im Wesentlichen alle<br />

Chancen und Risiken auf den Leasingnehmer übertragen werden, handelt es sich um Finance<br />

Lease.<br />

Konzern als Leasinggeber<br />

Im Operating Lease verbleibt das wirtschaftliche Eigentum bei der Konzerngesellschaft. Die<br />

Leasinggegenstände werden entsprechend ihrer Klassifizierung (Sachanlagen, Investment<br />

Property, immaterielle Vermögenswerte) im Anlagevermögen aktiviert. Der Wertansatz<br />

erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um die über die wirtschaftliche<br />

Nutzungsdauer planmäßig vorzunehmenden Abschreibungen oder aufgrund von dauerhaften<br />

Wertminderungen erforderlichen außerplanmäßigen Abschreibungen. Die Leasingerlöse<br />

werden, sofern in Einzelfällen nicht eine andere Verteilung geboten ist, linear über die<br />

Vertragslaufzeit vereinnahmt.<br />

Beim Finance Lease weisen wir eine Forderung gegenüber dem Leasingnehmer in Höhe<br />

<strong>des</strong> Nettoinvestitionswertes zum Zeitpunkt <strong>des</strong> Vertragsabschlusses aus. Die erhaltenen<br />

Leasingzahlungen werden in einen Tilgungs- und einen Zinsanteil aufgeteilt; der Zinsertrag<br />

wird als konstante periodische Rendite auf Basis <strong>des</strong> Nettoinvestitionswertes errechnet.<br />

Konzern als Leasingnehmer<br />

Die gezahlten Leasingraten aus Operating Lease-Verhältnissen werden als Verwaltungsaufwand<br />

erfasst. Der Aufwand wird wie eine Mietzahlung auf einer planmäßigen, dem<br />

Nutzungsverlauf entsprechenden Grundlage ermittelt.<br />

Anhang<br />

143


144<br />

Im Finance Lease werden der Leasinggegenstand als Sachanlage aktiviert und eine<br />

Verbindlichkeit in Höhe der Leasingverpflichtung passiviert. Der Ansatz <strong>des</strong> Leasinggegenstands<br />

erfolgt in Höhe <strong>des</strong> beizulegenden Zeitwertes zu Beginn <strong>des</strong> Leasingverhältnisses<br />

oder, sofern dieser niedriger ist, mit dem Barwert der Min<strong>des</strong>tleasingzahlungen. In den<br />

Folgeperioden werden planmäßige – oder im Fall dauerhafter Wertminderungen – außerplanmäßige<br />

Abschreibungen vorgenommen. Die gezahlten Leasingraten werden in einen<br />

Zins- und einen Tilgungsanteil aufgeteilt. Der Tilgungsanteil vermindert die Restschuld; der<br />

Zinsanteil wird als Zinsaufwand erfasst.<br />

Zur Einschätzung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält, wenden wir<br />

IFRIC 4 an.<br />

14. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />

Die Barwerte der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen werden von<br />

unabhängigen Versicherungsmathematikern gemäß IAS 19 nach der Methode der laufenden<br />

Einmalprämien (Projected Unit Credit-Methode) unter Berücksichtigung zukünftiger Gehaltsund<br />

Rentensteigerungen ermittelt.<br />

Durch die Änderung der Bewertungsparameter, unerwartete Bestandsveränderungen im<br />

Berechtigtenkreis und Abweichungen zwischen dem tatsächlichen und dem erwarteten<br />

Ertrag aus Planvermögen entstehen versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste,<br />

die unmittelbar im Eigenkapital erfasst und deren Veränderungen in der Gesamtergebnisrechnung<br />

gesondert ausgewiesen werden.<br />

15. Sonstige Rückstellungen<br />

Sonstige Rückstellungen haben wir für ungewisse Verbindlichkeiten gegenüber Dritten, für<br />

drohende Verluste aus schwebenden Geschäften sowie für Restrukturierungsmaßnahmen<br />

nach der bestmöglichen Schätzung <strong>des</strong> Erfüllungsbetrags unter Berücksichtigung der uns<br />

bekannten Risiken und Unsicherheiten angesetzt. Eine Rückstellung wird gebildet, wenn<br />

aus einem vergangenen Ereignis zum Bilanzstichtag eine Verpflichtung besteht, die<br />

wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führen wird und deren Höhe zuverlässig<br />

geschätzt werden kann. Ist ein Abfluss von Ressourcen nicht wahrscheinlich oder kann die<br />

Höhe der Verpflichtung nicht zuverlässig geschätzt werden, wird eine Eventualverbindlichkeit<br />

ausgewiesen. Besteht aus einem vergangenen Ereignis zum Bilanzstichtag eine mögliche<br />

Verpflichtung, deren Eintritt von künftigen Ereignissen abhängt, die nicht vollständig unter<br />

unserer Kontrolle stehen, wird ebenfalls eine Eventualverbindlichkeit ausgewiesen.


16. Finanzgarantien<br />

Eine Finanzgarantie gemäß IAS 39 ist ein Vertrag, bei dem der Garantiegeber zur Leistung<br />

bestimmter Zahlungen verpflichtet ist, die den Garantienehmer für einen Verlust ent-<br />

schädigen, der entsteht, weil ein bestimmter Schuldner seinen Zahlungsverpflichtungen<br />

gemäß den ursprünglichen oder veränderten Bedingungen eines Schuldinstruments nicht<br />

fristgerecht nachkommt.<br />

Zum Zeitpunkt <strong>des</strong> Vertragsabschlusses ist eine Finanzgarantie zum Fair Value anzusetzen.<br />

Dieser setzt sich aus dem Barwert der erwarteten Leistungen und dem gegenläufigen<br />

Barwert der zukünftigen Prämien zusammen.<br />

Die Folgebewertung richtet sich grundsätzlich nach den Vorschriften <strong>des</strong> IAS 39 in<br />

Verbindung mit IAS 18 und IAS 37. Für den Fall, dass der Garantienehmer die Prämie im<br />

Voraus leistet, erfolgt dementsprechend eine Fortschreibung <strong>des</strong> Erstansatzes um die<br />

Amortisation der erhaltenen Prämie. Sofern sich infolge drohender Verluste aus einer<br />

Inanspruchnahme bei Anwendung der für Rückstellungen geltenden Regeln jedoch ein<br />

höherer Wert ergibt, ist dieser Betrag anzusetzen. Die aus den Garantien erwachsenen<br />

Eventualverpflichtungen werden in Note 69 offengelegt.<br />

17. Nachrangkapital<br />

Unter dem Nachrangkapital weisen wir die nachrangigen Verbindlichkeiten und unser<br />

Genussrechtskapital aus. Darüber hinaus enthielt dieser Bilanzposten im Vorjahr Vorzugsaktien<br />

einer Tochtergesellschaft, die aufsichtsrechtlich Kernkapital, gemäß IAS 32 jedoch<br />

eine finanzielle Verbindlichkeit darstellten, und im Berichtsjahr gekündigt wurden.<br />

Die von der <strong>WestLB</strong> AG emittierten Genussrechte nehmen vertragsmäßig am handelsrechtlichen<br />

Bilanzverlust <strong>des</strong> Jahres 2011 teil. Zusätzlich unterbleibt für diese Genussrechte die<br />

Zahlung von Zinsen für das Jahr 2011. Vertraglich sind die Genussrechte grundsätzlich so<br />

ausgestattet, dass im Falle eines späteren Bilanzgewinns beziehungsweise Jahresüberschusses<br />

(nach Berücksichtigung der Verzinsung der Genüsse für das jeweils laufende<br />

Geschäftsjahr) die um die Verlustbeteiligung verminderten Rückzahlungsansprüche zunächst<br />

wieder auf den Nennbetrag aufzufüllen und dann in Vorjahren ausgefallene Zinsen nachträglich<br />

(in voller Höhe) zu zahlen sind. Aufgrund geänderter Cashflow-Erwartungen für die<br />

Zukunft wird zum Bilanzstichtag nicht von einer späteren, nachträglichen Zinszahlung und<br />

einer Wiederauffüllung ausgegangen.<br />

Das Genussrechtskapital wird im Rahmen der Folgebewertung zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten angesetzt.<br />

Anhang<br />

145


146<br />

Die Frage der bilanziellen Behandlung von am Gewinn beziehungsweise Verlust teil-<br />

nehmenden finanziellen Verbindlichkeiten war Gegenstand einer Anfrage an das IFRIC<br />

und wurde von diesem im März beziehungsweise Mai 2009 behandelt. Zwar beschloss das<br />

IFRIC, diese Fragestellung nicht auf seine Agenda zu nehmen, da bereits spezifische<br />

Anwendungs vorschriften existieren, legte in diesem Zusammenhang aber ausdrücklich dar,<br />

dass die Vorschriften von IAS 39.AG6-AG8 die relevante Anleitung zur Anwendung der<br />

Effektivzinsmethode im Rahmen der Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />

bilanzierter Finanzinstrumente beinhalten. Die Anpassung <strong>des</strong> Buchwerts <strong>des</strong> Genussrechtskapitals<br />

an die geänderten Cashflow-Erwartungen führte im Geschäftsjahr 2011 zu einer<br />

ertrags wirksamen Rücknahme der in der Bewertung der Vorjahre berücksichtigten<br />

erwarteten Wiederauffüllung und erwarteten Nachholung der für die Geschäftsjahre 2009<br />

und 2010 ausgefallenen Zinszahlungen.<br />

Nachrangige Verbindlichkeiten werden ebenfalls gemäß IAS 39 grundsätzlich zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten bilanziert. Zur Vermeidung von Ansatz- und Bewertungsinkongruenzen<br />

werden Teile der nachrangigen Verbindlichkeiten entweder freiwillig zum<br />

Fair Value bewertet oder im Rahmen anerkannter Fair Value Hedge-Beziehungen abgebildet.<br />

18. Ertragsteuern<br />

Die Bilanzierung und Bewertung von Ertragsteuern erfolgt gemäß IAS 12. Tatsächliche<br />

Ertragsteueransprüche beziehungsweise -verpflichtungen werden mit den geltenden<br />

Steuersätzen ermittelt, die zum Zeitpunkt der Erstattung beziehungsweise Zahlung an die<br />

Finanzbehörden zur Anwendung kommen.<br />

Latente Steuern werden grundsätzlich auf Basis <strong>des</strong> bilanzorientierten Ansatzes auf alle<br />

temporären Differenzen zwischen den Wertansätzen nach IFRS und den steuerlichen<br />

Wertansätzen ermittelt. Latente Ertragsteueransprüche und Ertragsteuerverpflichtungen<br />

werden nur saldiert, wenn die Voraussetzungen für die Saldierung gegeben sind. Latente<br />

Steuern auf bisher ungenutzte steuerliche Verlustvorträge werden nur dann angesetzt, wenn<br />

mit hinreichender Wahrscheinlichkeit von einer zukünftigen Nutzung ausgegangen werden<br />

kann. Die erfolgswirksame beziehungsweise erfolgsneutrale Bewertung der latenten<br />

Steuern erfolgt auf Basis der erwarteten Steuersätze. Eine Abzinsung wird nicht vorgenommen.<br />

Die Steueransprüche und Steuerverpflichtungen werden in den Bilanzposten<br />

„Laufende Ertragsteueransprüche“ und „Latente Ertragsteueransprüche“ beziehungs weise<br />

„Laufende Ertragsteuerverpflichtungen“ und „Latente Ertragsteuerverpflichtungen“<br />

gesondert ausgewiesen.


19. Eigene Aktien<br />

Während <strong>des</strong> gesamten Geschäftsjahres hat der <strong>WestLB</strong> Konzern keine eigenen Aktien<br />

erworben. Am Jahresende befanden sich keine eigenen Aktien im Bestand.<br />

20. Mitarbeitervergütungspläne<br />

Mitarbeitervergütungspläne gemäß IFRS 2 liegen nicht vor.<br />

21. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte<br />

und aufgegebene Geschäftsbereiche<br />

Langfristige Vermögenswerte beziehungsweise Vermögensgruppen, die zum Verkauf<br />

bestimmt sind, sowie die damit direkt in Verbindung stehenden Verbindlichkeiten weisen<br />

wir in den Bilanzposten „Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte“ beziehungsweise<br />

„Zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten“ aus. Damit im Zusammenhang stehende,<br />

im sonstigen Ergebnis erfasste Beträge werden bei der Darstellung <strong>des</strong> Eigenkapitals separat<br />

berücksichtigt.<br />

Mit Ausnahme der in IFRS 5.5 genannten Vermögenswerte, insbesondere finanzieller<br />

Vermögenswerte gemäß IAS 39 und finanzieller Verbindlichkeiten als Teil einer Veräußerungsgruppe,<br />

erfolgt die Bewertung zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem<br />

Zeitwert (Fair Value) abzüglich Veräußerungskosten. Sämtliche zum 31. Dezember 2011<br />

gemäß IFRS 5 gesondert ausgewiesenen Vermögenswerte unterliegen den Bewertungsvorschriften<br />

<strong>des</strong> IAS 39. Aufgegebene Geschäftsbereiche im Sinne <strong>des</strong> IFRS 5 lagen zum<br />

Bilanzstichtag nicht vor.<br />

Für weitere Ausführungen verweisen wir auf Note 49.<br />

Anhang<br />

147


Segmente im Konzern<br />

Verbund & Mittelstand<br />

Verbund<br />

Entflechtung<br />

readybank ag<br />

Westdeutsche<br />

ImmobilienBank AG<br />

148<br />

Segmentberichterstattung<br />

22. Primäre Segmentberichterstattung<br />

Die Ergebnisrechnung und die Ergebnissteuerung <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong> erfolgen anhand<br />

der Profitcenter-Rechnung auf Ebene der Geschäftsbereiche. Die Bestände, Ergebnisse und<br />

Ressourcen der einzelnen Geschäftsbereiche werden nach Segmenten zusammengefasst,<br />

die die Geschäfts- und Tätigkeitsfelder <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong> darstellen.<br />

Die Segmentberichterstattung ist gemäß IFRS 8 erstellt. Die Bildung der Segmente orientiert<br />

sich an der internen Steuerung <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong> und spiegelt die geschäftliche Ausrichtung<br />

und den Marktauftritt der Geschäftsbereiche sowie das funktionale Zusammenwirken<br />

der Organisationseinheiten wider.<br />

Firmenkunden<br />

& Strukturierte Finanzierung<br />

Corporates<br />

Structured Finance<br />

Corporate & Structured<br />

Finance Products<br />

Asset Management<br />

Corporate Center<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Risiko Management<br />

Finanzen & Controlling<br />

Personal<br />

Information Technology<br />

Organisation & Services<br />

Group Operations<br />

Kapitalmarktgeschäft<br />

Equity Markets<br />

Debt Markets<br />

Research<br />

Treasury<br />

Sonstige Bereiche<br />

Konsolidierungen/<br />

Verrechnungen<br />

Portfolio Exit Group<br />

Transaction Banking<br />

Transaction Services<br />

Im Segment Verbund & Mittelstand ist das Geschäft mit Sparkassen, öffentlichen Kunden<br />

sowie Privat- und Firmenkunden <strong>des</strong> Mittelstan<strong>des</strong> in Nordrhein-Westfalen zusammengefasst.<br />

Organisatorisch sind hier insbesondere die Vertriebseinheiten <strong>des</strong> Verbun<strong>des</strong><br />

gebündelt. Die mit diesen Einheiten verbundenen Erträge weisen wir zu großen Teilen in<br />

den Segmenten Kapitalmarktgeschäft und Transaction Banking aus.


Im Segment Firmenkunden & Strukturierte Finanzierung werden die Ergebnisse aus<br />

standardisierten und strukturierten Finanzierungen <strong>des</strong> Firmenkundengeschäftes ausge-<br />

wiesen. Weiter werden hier auch die Ergebnisse aus dem Joint Venture im Asset Management<br />

gezeigt.<br />

Das Segment Kapitalmarktgeschäft fasst alle Aktivitäten der <strong>WestLB</strong> auf den inter nationalen<br />

Kapitalmärkten zusammen. Fokus ist das europäische, kundenbezogene Handelsgeschäft.<br />

Der Bereich Treasury ist für das Kapital-, Funding- und Liquiditätsmanagement im Konzern<br />

verantwortlich. Der Bereich Research unterstützt mit seinen Produkten die Betreuung<br />

unserer Zielkunden.<br />

Im Segment Transaction Banking werden die Aktivitäten im nationalen und internationalen<br />

Zahlungsverkehr gezeigt.<br />

Im Segment Entflechtung sind die Ergebnisse der wesentlichen Beteiligungen enthalten,<br />

für die im Rahmen der Entscheidung der Europäischen Kommission vom Mai 2009 ein<br />

Beteiligungsverkauf auferlegt wurde (readybank und WestImmo). Darüber hinaus werden<br />

in den Vorjahreszahlen Ergebnisse aus den Portfolios gezeigt, die als nicht strategienotwendig<br />

identifiziert und auf die EAA übertragen wurden. Ab 2011 wird der Bereich PEG<br />

als Cost Center für die Servicierung der EAA im Segment Sonstige Bereiche geführt. Übertragungsergebnisse,<br />

die separat von der Kernbank auszuweisen wären, fallen nicht mehr<br />

an. Demzufolge wurde das Segment von PEG/Entflechtung in Entflechtung umbenannt.<br />

Die im Segment Corporate Center zusammengefassten Bereiche erbringen Serviceleistungen<br />

für die Markt- und Vertriebsbereiche und nehmen zentrale Steuerungsaufgaben wahr. Die<br />

Steuerung der Corporate Center-Bereiche basiert auf ausgewiesenen Aufwendungen. Im<br />

Rahmen der internen Verrechnung werden die Serviceleistungen auf Basis der Istkosten<br />

verursachungsgerecht auf die übrigen Unternehmensbereiche verteilt.<br />

Im Segment Sonstige Bereiche werden neben Konsolidierungen und Überleitungspositionen<br />

zum Konzernergebnis die Ergebnisbeiträge, die nicht in die Verantwortung anderer Segmente<br />

fallen gezeigt. Ab 2011 wird der Bereich PEG, der die Dienstleistungen für die EAA im<br />

<strong>WestLB</strong> Konzern koordiniert, in diesem Segment abgebildet.<br />

Der Bereich PEG sowie insbesondere die Corporate Center-Bereiche und der Bereich Treasury<br />

erbringen umfangreiche Serviceleistungen für die EAA, die von dem Leistungsempfänger<br />

erstattet werden.<br />

Anhang<br />

149


Mio € Verbund &<br />

Mittelstand<br />

150<br />

Die Beiträge der einzelnen Segmente zum Konzernergebnis für das Geschäftsjahr 2010 und<br />

2011 sind nachfolgend dargestellt. Grundlage für die Segmentergebnisse sind die internen<br />

Steuerungsdaten, die zu den Daten der Finanzbuchhaltung überleitbar sind. Im Rahmen der<br />

internen Steuerung bestehen zwischen einzelnen Segmenten interne Transaktionen, die<br />

zum Beispiel der internen Mittelweitergabe, der Aufteilung von Struktur- und Konditionenbeiträgen<br />

sowie der Risikosteuerung dienen. Demzufolge könnten Erträge mit externen<br />

Kunden pro Segment nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand ermittelt werden. Etwaige<br />

Nettoergebnisse aus internen Transaktionen werden im Segment Sonstige Bereiche<br />

eliminiert.<br />

Mit Blick auf die Vorjahreswerte ist zu berücksichtigen, dass die Segmentberichterstattung<br />

2010 an die Veränderungen innerhalb <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong> angepasst wurde.<br />

Bewertungsunterschiede zur Konzernbilanz existieren nicht.<br />

Firmen-<br />

kunden &<br />

Strukturierte<br />

Finanzierung<br />

Kapital-<br />

markt-<br />

geschäft<br />

Trans-<br />

action<br />

Banking<br />

Corporate<br />

Center<br />

Ent-<br />

flechtung<br />

Sonstige<br />

Bereiche<br />

<strong>WestLB</strong><br />

Konzern<br />

Zinsüberschuss<br />

31. 12. 2011 18 461 330 35 – 23 238 43 1.102<br />

31. 12. 2010 18 483 587 27 – 29 361 10 1.457<br />

Kreditrisikovorsorge<br />

31. 12. 2011 0 – 44 – 12 0 0 – 37 – 2 – 95<br />

31. 12. 2010 8 – 116 – 5 – 5 0 – 59 – 65 – 242<br />

Provisionsüberschuss<br />

31. 12. 2011 9 265 3 41 – 20 – 3 – 7 288<br />

31. 12. 2010 9 279 12 41 – 23 52 – 2 368<br />

Handelsergebnis<br />

31. 12. 2011 0 – 16 – 88 0 0 58 346 300<br />

31. 12. 2010 0 0 – 121 0 0 – 406 49 – 478<br />

Finanzanlageergebnis<br />

31. 12. 2011 0 23 6 0 – 2 – 286 – 24 – 283<br />

31. 12. 2010 4 – 6 8 – 2 – 5 – 103 16 – 88<br />

Verwaltungsaufwand<br />

31. 12. 2011 20 128 103 25 566 107 – 39 910<br />

31. 12. 2010 21 128 110 23 625 202 – 86 1.023<br />

Saldo sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen und Erträge<br />

31. 12. 2011 0 8 – 6 1 11 – 2 63 75<br />

31. 12. 2010 0 39 – 1 – 4 7 47 23 111<br />

Restrukturierungsaufwendungen<br />

31. 12. 2011 0 0 0 0 0 65 375 440<br />

31. 12. 2010 0 0 0 0 0 237 1 238<br />

Interne Verrechnung<br />

31. 12. 2011 4 – 166 – 289 – 40 600 – 14 – 95 0<br />

31. 12. 2010 7 – 181 – 310 – 41 675 – 29 – 121 0<br />

Ergebnis vor Steuern<br />

31. 12. 2011 11 403 – 159 12 0 – 218 – 12 37<br />

31. 12. 2010 25 370 60 – 7 0 – 576 – 5 – 133


23. Sekundäre Segmentberichterstattung<br />

Die sekundäre Segmentberichterstattung bildet die regionale Verteilung <strong>des</strong> Ergebnisses<br />

vor Steuern und <strong>des</strong> Segmentvermögens <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong> zum 31. Dezember 2011<br />

und zum 31. Dezember 2010 ab. Die Zuordnung der unterschiedlichen Komponenten der<br />

sekundären Segmentberichterstattung zu Regionen erfolgt nach dem Sitz der die Bestände<br />

bilanzierenden Niederlassungen beziehungsweise Tochterunternehmen.<br />

in Mio € Deutschland Europa<br />

(Übrige)<br />

Amerika Asien/Afrika/<br />

Australien<br />

Anhang<br />

Überleitung <strong>WestLB</strong><br />

Konzern<br />

Ergebnis vor Steuern<br />

31. 12. 2011 – 334 127 285 67 – 108 37<br />

31. 12. 2010 – 302 42 100 29 – 2 – 133<br />

Segmentvermögen<br />

31. 12. 2011 129.236 51.467 18.933 6.281 – 38.007 167.910<br />

31. 12. 2010 154.539 62.248 18.721 7.929 – 51.914 191.523<br />

Erläuterungen zur Konzern Gewinn- und Verlustrechnung<br />

24. Zinsüberschuss<br />

2011 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Zinserträge aus<br />

– Forderungen an Kreditinstitute und Kunden 2.667 2.985<br />

– Finanzanlagen Available for Sale 113 145<br />

– Finanzanlagen Held to Maturity<br />

Laufende Erträge aus<br />

1 3<br />

– Finanzanlagen Available for Sale<br />

Zins- und Dividendenergebnis aus<br />

69 75<br />

– Handelsgeschäft (Held for Trading) 650 826<br />

– freiwillig zum Fair Value bewerteten Beständen<br />

Zinsaufwendungen aus<br />

– Verbindlichkeiten gegenüber<br />

– 826 – 786<br />

Kreditinstituten und Kunden 1.003 1.507<br />

– Verbrieften Verbindlichkeiten 594 625<br />

– Nachrangkapital (ohne <strong>des</strong>ignierte Bestände) 113 146<br />

Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen 9 – 7<br />

Ergebnis aus sonstigen Geschäften 129 494<br />

Zinsüberschuss 1.102 1.457<br />

151


152<br />

Das Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen setzt sich wie folgt zusammen:<br />

2011 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Ergebnis aus Sicherungsderivaten 156 217<br />

– aus Mikro Fair Value Hedge Accounting 56 – 108<br />

– aus Portfolio Fair Value Hedge Accounting 100 325<br />

Ergebnis aus gesicherten Grundgeschäften – 147 – 224<br />

– aus Mikro Fair Value Hedge Accounting – 59 106<br />

– aus Portfolio Fair Value Hedge Accounting – 88 – 330<br />

Gesamt 9 – 7<br />

Das Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen enthält die Bewertungsergebnisse aus<br />

effektiven Sicherungsbeziehungen im Rahmen <strong>des</strong> Mikro und Portfolio Fair Value Hedge<br />

Accountings.<br />

Das Ergebnis aus sonstigen Geschäften enthält im Wesentlichen Zinsaufwendungen aus der<br />

Aufzinsung der Pensionsverpflichtungen und Effekte aus dem IAS 39 Hedge Accounting,<br />

vor allem aus dem Portfolio Hedge Accounting.<br />

Wir wenden die IAS-39-Vorschriften zum Hedge Accounting überwiegend auf festverzinsliche<br />

Verbindlichkeiten an. Die Absicherung gegen zinsinduzierte Veränderungen <strong>des</strong> Fair<br />

Value erfolgt im Wesentlichen durch den Einsatz von Zinsswaps. Da es sich bei Zinsswaps,<br />

die in das Hedge Accounting einbezogen werden, nicht um Handelsderivate handelt, werden<br />

die Zinserträge und Zinsaufwendungen im Ergebnis aus sonstigen Geschäften gezeigt.<br />

Darüber hinaus sind hier Amortisationsbuchungen im Zusammenhang mit dem Hedge<br />

Accounting erfasst.<br />

Im Ergebnis aus sonstigen Geschäften sind <strong>des</strong> Weiteren durch Zeitablauf bedingte<br />

Erhöhungen der Barwerte (Aufzinsungseffekte aus Unwinding) in Höhe von 26 Mio € (Vorjahr<br />

36 Mio €) berücksichtigt, die zu einer Auflösung innerhalb der Kreditrisikovorsorge führen.<br />

Das Zinsergebnis enthält ein Nettoergebnis aus der Tilgung von Verbindlichkeiten, die zu<br />

Anschaffungskosten bilanziert werden, in Höhe von 1 Mio € (Vorjahr 15 Mio €). Ein Veräußerungsergebnis<br />

von Finanzinstrumenten der Kategorie Loans and Receivables ist wie<br />

im Vorjahr nicht angefallen.


25. Kreditrisikovorsorge<br />

2011 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Zuführungen<br />

– zu Wertberichtigungen auf Forderungen – 245 – 467<br />

– zu Rückstellungen im Kreditbereich<br />

Auflösungen<br />

– 11 – 47<br />

– von Wertberichtigungen auf Forderungen 171 234<br />

– von Rückstellungen im Kreditbereich 8 59<br />

Eingänge auf abgeschriebene Forderungen 24 18<br />

Direktabschreibungen auf Forderungen – 42 – 39<br />

Kreditrisikovorsorge – 95 – 242<br />

26. Provisionsüberschuss<br />

2011 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Kredit- und Konsortialgeschäft 245 298<br />

Wertpapier- und Depotgeschäft – 20 – 2<br />

Zahlungsverkehr 56 57<br />

Treuhandgeschäft 5 4<br />

Sonstiges 2 11<br />

Provisionsüberschuss 288 368<br />

Der Provisionsüberschuss setzt sich aus 398 Mio € (Vorjahr 514 Mio €) Provisionserträgen<br />

und 110 Mio € (Vorjahr 146 Mio €) Provisionsaufwendungen zusammen. Dabei stehen<br />

die gesamten Provisionserträge <strong>des</strong> laufenden Geschäftsjahres (Vorjahr 502 Mio €) und<br />

gesamten Provisionsaufwendungen <strong>des</strong> laufenden Geschäftsjahres (Vorjahr 141 Mio €) nicht<br />

im Zusammenhang mit erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten.<br />

Provisionsaufwendungen, die in Verbindung mit Geschäften der Kategorie Held for Trading<br />

stehen, insbesondere Vertriebsprovisionen in Verbindung mit dem Sparkassenzertifikategeschäft<br />

sowie andere Transaktionsnebenkosten, werden nicht im Provisionsüberschuss,<br />

sondern im Handelsergebnis gezeigt.<br />

27. Handelsergebnis<br />

2011 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Ergebnis aus dem Verkauf von Handelsbeständen – 424 – 343<br />

Ergebnis aus der Bewertung von Handelsbeständen 1.478 159<br />

Provisionsergebnis aus Handelsbeständen – 72 – 107<br />

Devisenergebnis/Edelmetallgeschäfte – 166 – 6<br />

Ergebnis aus dem Verkauf von Finanzinstrumenten,<br />

die freiwillig zum Fair Value bewertet werden – 41 35<br />

Ergebnis aus der Bewertung von Finanzinstrumenten,<br />

die freiwillig zum Fair Value bewertet werden – 475 – 216<br />

Handelsergebnis 300 – 478<br />

Anhang<br />

153


154<br />

28. Finanzanlageergebnis<br />

2011 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Ergebnis aus dem Verkauf von AfS-Beständen 5 – 47<br />

Ergebnis aus der Bewertung von AfS-Beständen – 260 – 35<br />

Ergebnis aus dem Verkauf und der Bewertung von<br />

Anteilen an assoziierten Unternehmen – 19 0<br />

Ergebnis aus dem Verkauf und der Bewertung von<br />

Investment Property 0 1<br />

Sonstiges Finanzanlageergebnis – 9 – 7<br />

Finanzanlageergebnis – 283 – 88<br />

Hinsichtlich der als AfS und HtM kategorisierten Finanzinstrumente sowie <strong>des</strong> Investment<br />

Property enthält das Finanzanlageergebnis alle Veräußerungs- und in der Gewinn- und<br />

Verlustrechnung zu erfassenden Bewertungseffekte.<br />

Die Bewertungseffekte bei AfS-Beständen enthalten als dauerhaft eingeschätzte Wert-<br />

minderungen in Höhe von 263 Mio € (Vorjahr 38 Mio €).<br />

Das sonstige Finanzanlageergebnis betrifft Aufwendungen aus Verlustübernahmen.<br />

29. Verwaltungsaufwand<br />

2011 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Personalaufwand 460 486<br />

– Löhne und Gehälter 386 413<br />

– Soziale Abgaben 50 50<br />

– Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 24 23<br />

Andere Verwaltungsaufwendungen 379 460<br />

Abschreibungen 71 77<br />

– auf Sachanlagen 29 36<br />

– auf Software und sonstige immaterielle Vermögenswerte 42 41<br />

Verwaltungsaufwand 910 1.023<br />

In dieser Position sind Aufwandserstattungen der EAA in Höhe von 77 Mio € (Vorjahr<br />

60 Mio €) enthalten.


30. Saldo sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge<br />

2011 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Sonstige betriebliche Erträge 189 775<br />

Auflösung von Rückstellungen 31 85<br />

Abgang von Sachanlagen 0 1<br />

Entkonsolidierungseffekte 5 164<br />

Verlustpartizipation von Genussrechten 61 12<br />

Teilportfolios readybank ag 33 0<br />

Übrige 59 513<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 114 664<br />

Abgang von Sachanlagen 1 3<br />

Entkonsolidierungseffekte 1 16<br />

Stützungsmaßnahmen Lebensversicherungsgeschäft 0 40<br />

Aufwand aus Rechtsstreitigkeiten 0 10<br />

Bankenabgabe 6 0<br />

Zuführung Reservefonds 43 0<br />

DSGV Sicherungsreserve 7 15<br />

Übrige 56 580<br />

Saldo sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge 75 111<br />

Im Vorjahr wurden die der EAA infolge der rückwirkenden Übertragung für den Zeitraum<br />

1. Januar bis 30. April 2010 zustehenden Erträge in Höhe von 426 Mio € (z.B. Zinserträge)<br />

und Aufwendungen in Höhe von 489 Mio € (z.B. Zinsaufwendungen) unter den sonstigen<br />

betrieblichen Aufwendungen beziehungsweise Erträgen brutto erfasst (Nettoeffekt<br />

– 63 Mio €).<br />

31. Restrukturierungsaufwendungen<br />

Im Zusammenhang mit der anstehenden Umsetzung <strong>des</strong> Restrukturierungsplans und<br />

insbesondere mit dem damit einhergehenden einschneidenden Personalabbau haben wir<br />

Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 440 Mio € (Vorjahr 238 Mio €) berück sichtigt.<br />

32. Ertragsteuern<br />

2011 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Laufende Ertragsteuern – 15 – 5<br />

Latente Ertragsteuern – 70 – 102<br />

Ertragsteuern – 85 – 107<br />

Anhang<br />

155


156<br />

Der im Geschäftsjahr 2011 angefallene laufende Steueraufwand enthält einen saldierten<br />

Steuerertrag von 37 Mio € (Vorjahr 40 Mio €) aus Vorjahren.<br />

Der latente Steueraufwand, der auf das Entstehen beziehungsweise die Umkehrung<br />

temporärer Unterschiede zurückzuführen ist, beträgt 260 Mio € (Vorjahr 855 Mio €).<br />

Für die Ermittlung der laufenden Steuern in Deutschland wird auf ausgeschüttete und<br />

einbehaltene Gewinne ein einheitlicher Körperschaftsteuersatz von 15% (Vorjahr 15%) und<br />

darauf ein Solidaritätszuschlag von 5,5% zugrunde gelegt. Unter Berücksichtigung der<br />

Nichtabzugsfähigkeit der Gewerbesteuer als Betriebsausgabe ab dem Geschäftsjahr 2008<br />

ergibt sich für die Gewerbesteuer ein durchschnittlicher Steuersatz von 15%. Hieraus<br />

resultiert ein inländischer Gesamtsteuersatz von gerundet 30%. Für die Berechnung der<br />

latenten Steueransprüche und -verbindlichkeiten werden die Steuersätze zugrunde gelegt,<br />

die im Zeitpunkt der Realisierung <strong>des</strong> Vermögenswerts beziehungsweise der Erfüllung<br />

der Schuld gültig sind. Latente Steueransprüche und -verbindlichkeiten wurden mit dem<br />

inländischen Gesamtsteuersatz von 30% bewertet.<br />

Nachfolgend wird die Überleitung vom erwarteten Ertragsteueraufwand auf den ausgewiesenen<br />

Ertragsteueraufwand gezeigt: Die Berechnung <strong>des</strong> erwarteten Steueraufwands<br />

basiert auf der Anwendung <strong>des</strong> inländischen Gesamtsteuersatzes von 30% für das<br />

Geschäftsjahr 2011, der sich gegenüber dem Vorjahr nicht geändert hat.<br />

2011 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Ergebnis vor Steuern 37 – 133<br />

Anzuwendender Steuersatz in % 30 30<br />

Rechnerischer Ertragsteueraufwand 11 – 40<br />

Auswirkungen wegen abweichender Steuersätze<br />

bei erfolgswirksamen Steuerabgrenzungen 21 0<br />

Auswirkungen von im Geschäftsjahr erfassten<br />

Steuern aus Vorjahren 131 20<br />

Auswirkungen von Steuersatzänderungen 1 – 1<br />

Auswirkungen nicht anrechenbarer Ertragsteuern<br />

(Quellensteuern und ausländische Steuern) 3 8<br />

Auswirkungen von nicht abziehbaren Betriebsausgaben 402 1.051<br />

Auswirkungen steuerfreier Erträge – 101 – 205<br />

Auswirkungen permanenter Effekte bilanzieller Natur – 30 408<br />

Auswirkungen aus mit abweichenden Steuersätzen<br />

besteuerten Einkünften 6 3<br />

Auswirkungen von Wertberichtigungen und<br />

Ansatzkorrekturen – 435 – 1.119<br />

Auswirkungen von Bemessungsgrundlagentransfers 73 – 25<br />

Steuereffekt aus Hinzurechnungen und<br />

Kürzungen für lokale Steuern 3 7<br />

Ertragsteueraufwand 85 107


Die Auswirkungen der mit abweichenden Steuersätzen besteuerten Einkünfte basieren auf<br />

unterschiedlichen Steuersätzen in den einzelnen Ländern.<br />

Die Auswirkungen von Wertberichtigungen und Ansatzkorrekturen enthalten die Effekte<br />

aus der Verminderung und Erhöhung von latenten Steueransprüchen und aus nicht angesetzten<br />

latenten Steuern aufgrund von steuerlichen Verlustvorträgen und temporären<br />

Differenzen <strong>des</strong> Geschäftsjahres 2011.<br />

Eine Minderung <strong>des</strong> latenten Steueraufwands aufgrund bisher nicht berücksichtigter Verluste,<br />

aufgrund von Steuergutschriften oder infolge eines bisher nicht berücksichtigten<br />

temporären Unterschie<strong>des</strong> einer früheren Periode ist im Geschäftsjahr 2011, wie auch im<br />

Vorjahr, nicht entstanden.<br />

Der latente Steuerertrag infolge der Aufhebung einer früheren Abwertung eines latenten<br />

Steueranspruchs beträgt 36 Mio € (Vorjahr 61 Mio €).<br />

Anhang<br />

157


158<br />

Erläuterungen zur Konzernbilanz<br />

33. Kategorisierung und Klassenbildung der Finanzinstrumente<br />

Die Klassenbildung von Finanzinstrumenten gemäß IFRS 7.6 erfolgt in der <strong>WestLB</strong><br />

nach den verschiedenen Bilanzposten und den außerbilanziellen Verpflichtungen. Sofern<br />

zweckmäßig, erfolgt für einzelne Angaben eine Zusammenfassung der Bilanzposten<br />

beziehungsweise eine weitere Untergliederung:<br />

31. 12. 2011 Zum Fair Value bewertet Zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />

bewertet<br />

Held for<br />

Trading<br />

Freiwillig zum<br />

Fair Value<br />

bewertet<br />

Available<br />

for Sale<br />

Sonstige Loans and<br />

Receivables<br />

Held to<br />

Maturity<br />

Other Sonstige Summe<br />

Liabilities<br />

Mio € Mio € Mio € Mio € Mio € Mio € Mio € Mio € Mio €<br />

Aktiva<br />

Barreserve 24 9 3.307 5 3.345<br />

Forderungen an Kreditinstitute 11.416 11.416<br />

Forderungen an Kunden 72.861 72.861<br />

Forderungen aus<br />

Wertpapierpensionsgeschäften<br />

(Reverse Repo-Geschäfte) 12.099 9 12.108<br />

Handelsaktiva 57.083 57.083<br />

Positive Marktwerte aus derivativen<br />

Sicherungsinstrumenten 1.325 1.325<br />

Aktivischer Ausgleichsposten<br />

für im Portfolio gesicherte<br />

Finanzinstrumente 322 322<br />

Freiwillig zum Fair Value<br />

bewertete Aktivbestände 5.983 5.983<br />

Finanzanlagen Available for Sale 3.182 3.182<br />

Finanzanlagen Held to Maturity 23 23<br />

Zur Veräußerung gehaltene<br />

Vermögenswerte 5 38 43<br />

Summe 69.182 6.007 3.196 1.325 87.631 23 327 167.691<br />

Passiva<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten 11.006 11.006<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kunden 24.460 24.460<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten 19.310 19.310<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Wertpapierpensionsgeschäften<br />

(Repo-Geschäfte) 4.300 570 4.870<br />

Handelspassiva 52.109 52.109<br />

Negative Marktwerte aus<br />

derivativen Sicherungsinstrumenten 968 968<br />

Passivischer Ausgleichsposten<br />

für im Portfolio gesicherte<br />

Finanzinstrumente 689 689<br />

Freiwillig zum Fair Value<br />

bewertete Passivbestände 43.298 43.298<br />

Zur Veräußerung gehaltene<br />

Verbindlichkeiten<br />

Nachrangkapital 132 2.646 2.778<br />

Summe 56.409 43.430 968 57.992 689 159.488<br />

Außerbilanzielle Verpflichtungen<br />

Eventualverbindlichkeiten aus<br />

Bürgschaften, Garantien und<br />

Gewährleistungsverträgen 4.591 4.591<br />

Andere Verpflichtungen aus<br />

unwiderruflichen Kreditzusagen 15.731 15.731


31. 12. 2010 Zum Fair Value bewertet Zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />

bewertet<br />

Held for<br />

Trading<br />

Freiwillig zum<br />

Fair Value<br />

bewertet<br />

Available<br />

for Sale<br />

Sonstige Loans and<br />

Receivables<br />

Held to<br />

Maturity<br />

Unter den sonstigen, nicht nach IAS 39 kategorisierten Finanzinstrumenten werden unter<br />

anderem Leasingpositionen und Sachverhalte aus Fair Value Hedge Accounting ausgewiesen.<br />

Anhang<br />

Other Sonstige Summe<br />

Liabilities<br />

Mio € Mio € Mio € Mio € Mio € Mio € Mio € Mio € Mio €<br />

Aktiva<br />

Barreserve 152 35 17 2.009 6 2.219<br />

Forderungen an Kreditinstitute 11.632 11.632<br />

Forderungen an Kunden 82.146 82.146<br />

Forderungen aus<br />

Wertpapierpensionsgeschäften<br />

(Reverse Repo-Geschäfte) 25.819 142 25.961<br />

Handelsaktiva 56.317 56.317<br />

Positive Marktwerte aus derivativen<br />

Sicherungsinstrumenten 1.237 1.237<br />

Aktivischer Ausgleichsposten<br />

für im Portfolio gesicherte<br />

Finanzinstrumente 72 72<br />

Freiwillig zum Fair Value<br />

bewertete Aktivbestände 7.066 7.066<br />

Finanzanlagen Available for Sale 4.166 4.166<br />

Finanzanlagen Held to Maturity 129 129<br />

Zur Veräußerung gehaltene<br />

Vermögenswerte 11 11<br />

Summe 82.288 7.101 4.183 1.237 95.940 129 78 190.956<br />

Passiva<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten 17.873 17.873<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kunden 23.756 23.756<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten 21.387 21.387<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Wertpapierpensionsgeschäften<br />

(Repo-Geschäfte) 27.789 1.174 28.963<br />

Handelspassiva 46.763 46.763<br />

Negative Marktwerte aus<br />

derivativen Sicherungsinstrumenten 798 798<br />

Passivischer Ausgleichsposten<br />

für im Portfolio gesicherte<br />

Finanzinstrumente 396 396<br />

Freiwillig zum Fair Value<br />

bewertete Passivbestände 39.217 39.217<br />

Zur Veräußerung gehaltene<br />

Verbindlichkeiten 2 2<br />

Nachrangkapital 108 3.961 4.069<br />

Summe 74.552 39.325 798 68.153 396 183.224<br />

Außerbilanzielle Verpflichtungen<br />

Eventualverbindlichkeiten aus<br />

Bürgschaften, Garantien und<br />

Gewährleistungsverträgen 5.222 5.222<br />

Andere Verpflichtungen aus<br />

unwiderruflichen Kreditzusagen 17.660 17.660<br />

159


160<br />

34. Barreserve<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Kassenbestand 5 6<br />

Guthaben bei Zentralnotenbanken 3.307 2.009<br />

Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur<br />

Refinanzierung bei Zentralnotenbanken zugelassen sind 33 204<br />

davon:<br />

Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen<br />

sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen 33 204<br />

Barreserve 3.345 2.219<br />

35. Forderungen an Kreditinstitute<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Kredite 2.911 2.128<br />

Sonstige Forderungen 8.505 9.504<br />

Forderungen an Kreditinstitute 11.416 11.632<br />

darunter:<br />

– inländische Kreditinstitute 2.954 2.841<br />

– ausländische Kreditinstitute 8.462 8.791<br />

36. Forderungen an Kunden<br />

Untergliedert nach Kontrahenten:<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Firmenkunden 52.381 53.689<br />

Öffentliche Stellen 15.360 22.024<br />

Privatkunden 5.120 6.433<br />

Forderungen an Kunden 72.861 82.146<br />

darunter:<br />

– Kunden im Inland 32.673 40.018<br />

– Kunden im Ausland 40.188 42.128<br />

Die Forderungen an öffentliche Stellen enthalten zum 31. Dezember 2011 Refinanzierungsmittel<br />

der EAA in Höhe von 10,3 Mrd € (Vorjahr 17,1 Mrd €).


Untergliedert nach Geschäftsarten:<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Kredite 52.857 56.478<br />

Sonstige Forderungen 20.004 25.668<br />

Forderungen an Kunden 72.861 82.146<br />

davon:<br />

– Kommunalkredite 2.647 2.901<br />

– durch Grundpfandrechte gesicherte Kredite 10.355 10.808<br />

37. Forderungen an Kreditinstitute und Kunden aus dem<br />

Finanzierungsleasing<br />

Fälligkeitsstruktur der künftig zu erhaltenden Min<strong>des</strong>tleasingzahlungen im Finanzierungsleasing<br />

als Leasinggeber:<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Min<strong>des</strong>tleasingzahlungen 0 6<br />

– bis 1 Jahr 0 6<br />

– 1 bis 5 Jahre 0 0<br />

Bruttoinvestitionswert 0 6<br />

Fälligkeitsstruktur der künftig zu erhaltenden Nettoinvestitionswerte im Finanzierungsleasing<br />

als Leasinggeber:<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Nettoinvestitionswerte 0 6<br />

– bis 1 Jahr 0 6<br />

– 1 bis 5 Jahre 0 0<br />

Unrealisierter Finanzertrag 0 0<br />

Bruttoinvestitionswert 0 6<br />

Zum 31. Dezember 2011 bestehen keine Verträge mehr, bei denen die <strong>WestLB</strong> Leasinggeber<br />

in einem Finanzierungsleasing ist.<br />

Anhang<br />

161


162<br />

38. Risikovorsorge im Kreditgeschäft<br />

Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft setzt sich zusammen aus Einzel- und Portfoliowertberichtigungen<br />

auf Forderungen der Kategorie LaR, die auf der Aktivseite separat ausgewiesen<br />

werden, sowie aus Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten und andere<br />

Verpflichtungen:<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Einzelwertberichtigungen 688 725<br />

Forderungen an Kreditinstitute 53 53<br />

Forderungen an Kunden 635 672<br />

Portfoliowertberichtigungen 118 182<br />

Forderungen an Kunden 118 182<br />

Wertberichtigungen auf Forderungen 806 907<br />

Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten 45 42<br />

Rückstellungen für Einzelrisiken 44 42<br />

Rückstellungen für Portfoliorisiken 1 0<br />

Risikovorsorge im Kreditgeschäft 851 949<br />

Die Risikovorsorge hat sich wie folgt entwickelt:<br />

Einzel-<br />

wertberichtigungen<br />

Portfolio-<br />

wertberichtigungen<br />

Rückstellungen für<br />

Eventualverbindlichkeiten<br />

Gesamt<br />

2011 2010 2011 2010 2011 2010 2011 2010<br />

Mio € Mio € Mio € Mio € Mio € Mio € Mio € Mio €<br />

Bestand zum 1. 1. 725 1.482 182 185 42 63 949 1.730<br />

Erfolgswirksame Veränderungen<br />

Zuführungen 198 360 47 107 11 47 256 514<br />

Auflösungen – 97 – 173 – 100 – 97 – 8 – 59 – 205 – 329<br />

Erfolgsneutrale Veränderungen<br />

Zu- und Abgänge im<br />

Konsolidierungskreis 0 1 0 – 14 0 0 0 – 13<br />

Inanspruchnahme von bestehenden<br />

Wertberichtigungen – 149 – 142 – 10 0 0 – 5 – 159 – 147<br />

Währungsumrechnungen und andere<br />

nicht erfolgswirksame Veränderungen 11 – 803 – 1 1 0 – 4 10 – 806<br />

Bestand zum 31. 12. 688 725 118 182 45 42 851 949


39. Handelsaktiva<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche<br />

Wertpapiere 2.578 5.288<br />

– Geldmarktpapiere 51 38<br />

– Anleihen und Schuldverschreibungen 2.527 5.250<br />

davon:<br />

– börsennotiert 2.300 4.502<br />

– von öffentlichen Emittenten 1.142 2.647<br />

– von anderen Emittenten 1.436 2.641<br />

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 443 991<br />

davon:<br />

– börsennotiert 403 828<br />

Positive Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 51.512 44.948<br />

Sonstige Handelsbestände 2.550 5.090<br />

Handelsaktiva 57.083 56.317<br />

Die sonstigen Handelsbestände setzen sich im Wesentlichen aus Geldhandelsgeschäften<br />

zusammen.<br />

40. Marktwerte aus derivativen Sicherungsinstrumenten<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Positive Marktwerte aus<br />

Mikro Fair Value Hedge Accounting<br />

Positive Marktwerte aus<br />

323 194<br />

Portfolio Fair Value Hedge Accounting<br />

Positive Marktwerte aus der Absicherung von<br />

992 1.041<br />

Nettoinvestitionen in einen ausländischen Geschäftsbetrieb 10 2<br />

Positive Marktwerte aus<br />

derivativen Sicherungsinstrumenten 1.325 1.237<br />

Negative Marktwerte aus<br />

Mikro Fair Value Hedge Accounting 267 269<br />

Negative Marktwerte aus<br />

Portfolio Fair Value Hedge Accounting 695 472<br />

Negative Marktwerte aus der Absicherung von<br />

Nettoinvestitionen in einen ausländischen Geschäftsbetrieb 6 57<br />

Negative Marktwerte aus<br />

derivativen Sicherungsinstrumenten 968 798<br />

Die positiven und negativen Marktwerte beziehen sich auf Derivate, die zur Absicherung<br />

eingesetzt sind und die Voraussetzungen für den Einsatz im Rahmen <strong>des</strong> Hedge Accounting<br />

nach IAS 39 erfüllen. Als Sicherungsinstrumente werden überwiegend Zinsswaps eingesetzt.<br />

Anhang<br />

163


164<br />

41. Ausgleichsposten für im Portfolio gesicherte Finanzinstrumente<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Aktivischer Ausgleichsposten für im Portfolio gesicherte<br />

Finanzinstrumente<br />

Passivischer Ausgleichsposten für im Portfolio gesicherte<br />

332 72<br />

Finanzinstrumente 689 396<br />

Diese Bilanzposten enthalten die zinsinduzierten Wertänderungen der dem Portfolio Fair<br />

Value Hedge Accounting zugeordneten aktivischen und passivischen Grundgeschäfte.<br />

42. Freiwillig zum Fair Value bewertete Aktivbestände<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Schuldverschreibungen und andere<br />

festverzinsliche Wertpapiere 1.636 2.039<br />

Anleihen und Schuldverschreibungen 1.636 2.039<br />

davon:<br />

– börsennotiert 1.261 1.502<br />

– von öffentlichen Emittenten 1.183 1.536<br />

– von anderen Emittenten 453 503<br />

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 48 58<br />

davon:<br />

– börsennotiert 0 0<br />

Forderungen an Kreditinstitute 2.369 2.635<br />

Forderungen an Kunden 1.930 2.334<br />

Freiwillig zum Fair Value bewertete Aktivbestände 5.983 7.066


43. Finanzanlagen<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

AfS-Finanzanlagen 3.182 4.166<br />

Forderungen an Kreditinstitute 139 145<br />

Forderungen an Kunden 117 183<br />

Schuldverschreibungen und andere<br />

festverzinsliche Wertpapiere 2.650 3.071<br />

davon:<br />

– börsennotiert 2.600 3.036<br />

Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 88 88<br />

davon:<br />

– börsennotiert 43 38<br />

Finanzbeteiligungen 188 679<br />

davon:<br />

– börsennotiert 1 0<br />

HtM-Finanzanlagen 23 129<br />

Schuldverschreibungen und andere<br />

festverzinsliche Wertpapiere 23 129<br />

davon:<br />

– börsennotiert 23 129<br />

Anteile an at equity bewerteten Unternehmen 28 53<br />

Investment Property 28 3<br />

Finanzanlagen 3.261 4.351<br />

Der im Juni 2011 erfolgte Verkauf der über die GLB GmbH & Co. OHG gehaltenen Anteile an<br />

der DekaBank Deutsche Girozentrale verringerte die Finanzbeteiligungen um 343 Mio €.<br />

Der Rückgang der HtM-Finanzanlagen resultiert aus Tilgungen im Jahr 2011.<br />

Der Rückgang der Anteile an at equity bewerteten Unternehmen ist auf Buchwertkorrekturen<br />

der <strong>WestLB</strong> Mellon Asset Management Holdings Ltd (WMAM) zurückzuführen.<br />

Der Fair Value der Investment Property entspricht dem Buchwert.<br />

Anhang<br />

165


166<br />

44. Sachanlagen<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Grundstücke und Gebäude 313 351<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung 52 63<br />

Sonstige Sachanlagen 6 7<br />

Sachanlagen 371 421<br />

45. Immaterielle Vermögenswerte<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte 0 0<br />

Software 137 147<br />

darunter:<br />

– selbst erstellt 102 107<br />

– nicht selbst erstellt 35 40<br />

Immaterielle Vermögenswerte 137 147<br />

Die Bruttozugänge an immateriellen Vermögenswerten von 34 Mio € (Vorjahr 37 Mio €)<br />

entfallen mit 25 Mio € (Vorjahr 28 Mio €) auf selbst erstellte Vermögenswerte.


46. Anlagespiegel<br />

Nachfolgend ist die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte und der Sachanlagen<br />

sowie der Finanz- und At-Equity-Beteiligungen in den Geschäftsjahren 2010 und 2011<br />

dargestellt:<br />

Mio € Immaterielle<br />

Vermögenswerte<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

Grundstücke<br />

und Gebäude<br />

Anhang<br />

Betriebs- und<br />

Geschäftsausstattung<br />

Stand 1. 1. 2010 535 483 338<br />

Zugänge im laufenden Geschäftsjahr 37 1 15<br />

Abgänge im laufenden Geschäftsjahr – 33 – 1 – 58<br />

Umbuchungen/Veränderungen <strong>des</strong> Konsolidierungskreises – 11 0 – 8<br />

Währungsdifferenzen 0 0 0<br />

Stand 31. 12. 2010 528 483 287<br />

Abschreibungen<br />

Stand 1. 1. 2010 379 118 265<br />

Abschreibungen im laufenden Geschäftsjahr 41 14 22<br />

davon:<br />

– außerplanmäßige Abschreibungen 0 0 0<br />

Zuschreibungen im laufenden Geschäftsjahr 0 0 0<br />

Abgänge im laufenden Geschäftsjahr – 33 0 – 55<br />

Umbuchungen/Veränderungen <strong>des</strong> Konsolidierungskreises – 6 0 – 8<br />

Währungsdifferenzen 0 0 0<br />

Stand 31. 12. 2010 381 132 224<br />

Buchwert zum 31. 12. 2010 147 351 63<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

Stand 1. 1. 2011 528 483 287<br />

Zugänge im laufenden Geschäftsjahr 34 0 3<br />

Abgänge im laufenden Geschäftsjahr – 26 0 – 7<br />

Umbuchungen/Veränderungen <strong>des</strong> Konsolidierungskreises 1 – 31 1<br />

Währungsdifferenzen 0 0 0<br />

Stand 31. 12. 2011 537 452 284<br />

Abschreibungen<br />

Stand 1. 1. 2011 381 132 224<br />

Abschreibungen im laufenden Geschäftsjahr 42 13 14<br />

davon:<br />

– außerplanmäßige Abschreibungen 0 0 0<br />

Zuschreibungen im laufenden Geschäftsjahr 0 0 0<br />

Abgänge im laufenden Geschäftsjahr – 25 0 – 7<br />

Umbuchungen/Veränderungen <strong>des</strong> Konsolidierungskreises 2 – 6 1<br />

Währungsdifferenzen 0 0 0<br />

Stand 31. 12. 2011 400 139 232<br />

Buchwert zum 31. 12. 2011 137 313 52<br />

167


Mio € Investment<br />

Property<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

168<br />

Finanz-<br />

beteiligungen<br />

Anteile an at equity<br />

bewerteten Unternehmen<br />

Stand 1. 1. 2010 7 1.422 80<br />

Zugänge im laufenden Geschäftsjahr 3 93 0<br />

Abgänge im laufenden Geschäftsjahr – 3 – 391 – 17<br />

Umbuchungen/Veränderungen <strong>des</strong> Konsolidierungskreises 0 – 3 0<br />

Währungsdifferenzen 0 11 0<br />

Stand 31. 12. 2010 7 1.132 63<br />

Abschreibungen<br />

Stand 1. 1. 2010 4 561 25<br />

Abschreibungen im laufenden Geschäftsjahr 0 37 0<br />

davon:<br />

– außerplanmäßige Abschreibungen 0 0 0<br />

Zuschreibungen im laufenden Geschäftsjahr 0 – 16 0<br />

Abgänge im laufenden Geschäftsjahr 0 – 131 – 15<br />

Umbuchungen/Veränderungen <strong>des</strong> Konsolidierungskreises 0 – 8 0<br />

Währungsdifferenzen 0 10 0<br />

Stand 31. 12. 2010 4 453 10<br />

Buchwert zum 31. 12. 2010 3 679 53<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

Stand 1. 1. 2011 7 1.132 63<br />

Zugänge im laufenden Geschäftsjahr 0 51 0<br />

Abgänge im laufenden Geschäftsjahr 0 – 531 – 7<br />

Umbuchungen/Veränderungen <strong>des</strong> Konsolidierungskreises 31 4 1<br />

Währungsdifferenzen 0 11 0<br />

Stand 31. 12. 2011 38 667 57<br />

Abschreibungen<br />

Stand 1. 1. 2011 4 453 10<br />

Abschreibungen im laufenden Geschäftsjahr 0 16 19<br />

davon:<br />

– außerplanmäßige Abschreibungen 0 0 0<br />

Zuschreibungen im laufenden Geschäftsjahr 0 0 0<br />

Abgänge im laufenden Geschäftsjahr 0 – 1 0<br />

Umbuchungen/Veränderungen <strong>des</strong> Konsolidierungskreises 6 1 0<br />

Währungsdifferenzen 0 10 0<br />

Stand 31. 12. 2011 10 479 29<br />

Buchwert zum 31. 12. 2011 28 188 28


47. Ertragsteueransprüche<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Laufende Ertragsteueransprüche 148 437<br />

Latente Ertragsteueransprüche 44 75<br />

Ertragsteueransprüche 192 512<br />

Latente Ertragsteueransprüche sind für folgende Bilanzposten gebildet worden:<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Forderungen an Kreditinstitute 0 4<br />

Forderungen an Kunden 21 10<br />

Wertberichtigungen auf Forderungen 58 78<br />

Forderungen aus Wertpapierpensionsgeschäften<br />

(Reverse Repo-Geschäfte) 251 0<br />

Handelsaktiva 34 138<br />

Saldo Marktwerte aus derivativen Sicherungsinstrumenten 285 338<br />

Freiwillig zum Fair Value bewertete Aktivbestände 3 7<br />

Finanzanlagen 34 256<br />

Sachanlagen 3 5<br />

Immaterielle Vermögenswerte 1 2<br />

Sonstige Aktiva 419 815<br />

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 0 0<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 9 107<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 70 25<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten 23 8<br />

Handelspassiva 591 240<br />

Passivischer Ausgleichsposten für im Portfolio<br />

gesicherte Finanzinstrumente 213 123<br />

Freiwillig zum Fair Value bewertete Passivbestände 225 281<br />

Rückstellungen 170 203<br />

Sonstige Passiva 123 18<br />

Nachrangkapital 13 13<br />

Steuerliche Verlustvorträge 0 8<br />

Übrige Bilanzposten 0 2<br />

Gesamt 2.546 2.681<br />

Saldierung mit passiven latenten Steuern – 2.502 – 2.606<br />

Latente Ertragsteueransprüche 44 75<br />

Für die Ermittlung der latenten Steuern der ausländischen Stellen wurden die jeweiligen<br />

nationalen Steuersätze, die im Zeitpunkt der Realisierung <strong>des</strong> Vermögenswerts beziehungsweise<br />

der Erfüllung der Schuld gültig sind, herangezogen.<br />

Ausschlaggebend für die Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern ist die<br />

Einschätzung <strong>des</strong> Managements zur Realisierung der aktiven latenten Steuern. Dies ist<br />

abhängig von der Entstehung künftiger steuerpflichtiger Gewinne während der Perioden,<br />

in denen sich steuerliche Bewertungsunterschiede umkehren und steuerliche Verlust -<br />

vorträge geltend gemacht werden können. Hierbei werden die Wahrscheinlichkeit der<br />

Umkehrung der passiven latenten Steuern sowie die zukünftigen steuerlichen Gewinne<br />

berücksichtigt.<br />

Anhang<br />

169


170<br />

Für abzugsfähige Differenzen in Höhe von 779 Mio € (Vorjahr 4.754 Mio €) wurde kein<br />

latenter Steueranspruch angesetzt.<br />

Zum Bilanzstichtag wurden keine latenten Steuern (Vorjahr 8 Mio €) auf Verlustvorträge<br />

gebildet.<br />

Von den bestehenden Verlustvorträgen in Höhe von 5.747 Mio € (Vorjahr 6.079 Mio €) sind<br />

5.681 Mio € (Vorjahr 5.979 Mio €) zeitlich unbegrenzt nutzbar.<br />

Zeitlich beschränkt nutzbare Verlustvorträge können nur bis zum Ablauf der folgenden<br />

Jahre genutzt werden:<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

2012 11 10<br />

2013 0 2<br />

2014 0 1<br />

2015 und darüber hinaus 55 62<br />

Für die steuerlichen Verlustvorträge in Höhe von 5.747 Mio € (Vorjahr 6.061 Mio €) wurden<br />

gemäß IAS 12 keine latenten Steueransprüche angesetzt.<br />

Es bestehen latente Steueransprüche in Höhe von 21 Mio € (Vorjahr 5 Mio €) hinsichtlich<br />

Unternehmen, die in der laufenden oder der Vorperiode im gleichen Steuerrechtskreis, auf<br />

den sich der latente Steueranspruch bezieht, Verluste erlitten haben.<br />

Die aktiven latenten Steuern für Sachverhalte, die erfolgsneutral im Eigenkapital berücksichtigt<br />

wurden, betragen 42 Mio € (Vorjahr 30 Mio €).<br />

48. Sonstige Aktiva<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 24 25<br />

Forderungen aus Ergebnisabführungsverträgen<br />

und Dividendenansprüchen 13 17<br />

Sonstige Vermögenswerte 232 296<br />

Sonstige Aktiva 269 338


49. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte<br />

Ende Oktober 2011 veräußerte die in unserer Segmentberichterstattung im Segment<br />

Entflechtung berücksichtigte Tochter readybank ag einen Großteil ihres Portfolios an<br />

Konsumentenkrediten an die S-Kreditpartner GmbH. Die technische Migration der Bestände<br />

ist für Ende März 2012 vorgesehen. Hinsichtlich <strong>des</strong> zwischenzeitlich entstandenen Neugeschäfts<br />

erfolgt der Risikoübergang erst zum Migrationszeitpunkt, sodass es folglich<br />

bilanziell weiterhin bei unserer Tochter zu berücksichtigen ist. Aufgrund <strong>des</strong>sen sind für<br />

das bis Ende Dezember 2011 entstandene Neugeschäft aus Konsumentenkrediten die<br />

Kriterien <strong>des</strong> IFRS 5 zum Bilanzstichtag vollumfänglich erfüllt.<br />

Am 21. November 2011 wurde zwischen der <strong>WestLB</strong> AG und der Landmark Real Estate<br />

Partners VI PV II, L.P., Delaware, ein Kaufvertrag über die Veräußerung unserer Beteiligung<br />

an der Apollo Real Estate Finance Corporation geschlossen. Die Anfang 2012 erfolgreich<br />

durchgeführte Verkaufstransaktion unserer im Segment Sonstige Bereiche einbezogenen<br />

Beteiligung unterliegt zum Bilanzstichtag den Anforderungen nach IFRS 5.<br />

Die nach IFRS 5 bilanzierten Vermögenswerte entstammen folgenden Bilanzposten:<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Forderungen an Kunden 39 12<br />

Wertberichtigungen auf Forderungen – 1 – 1<br />

Handelsaktiva 0 0<br />

Finanzanlagen 5 0<br />

davon Neubewertungsrücklage – 2 0<br />

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte 43 11<br />

50. Nachrangige Vermögensgegenstände<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Forderungen an Kreditinstitute 120 120<br />

Forderungen an Kunden 78 84<br />

– Firmenkunden 77 83<br />

– Privatkunden 1 1<br />

Finanzanlagen 87 149<br />

Gesamt 285 353<br />

51. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Inländische Kreditinstitute 7.589 14.546<br />

Ausländische Kreditinstitute 3.417 3.327<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 11.006 17.873<br />

Anhang<br />

171


172<br />

52. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Firmenkunden 16.354 18.365<br />

Öffentliche Stellen 8.090 5.369<br />

Privatkunden 16 22<br />

– Spareinlagen 1 2<br />

– Andere Verbindlichkeiten 15 20<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 24.460 23.756<br />

darunter:<br />

– Kunden im Inland 23.678 22.841<br />

– Kunden im Ausland 782 915<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber öffentlichen Stellen enthalten per 31. Dezember 2011<br />

Einlagen der EAA in Höhe von 6,6 Mrd €.<br />

53. Verbriefte Verbindlichkeiten<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Begebene Schuldverschreibungen 14.603 17.299<br />

Geldmarktpapiere 4.707 4.088<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten 19.310 21.387<br />

54. Handelspassiva<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 50.440 44.281<br />

Lieferverpflichtungen aus Leerverkäufen von Wertpapieren 804 1.724<br />

Sonstige Handelsbestände 865 758<br />

Handelspassiva 52.109 46.763<br />

Die sonstigen Handelsbestände enthalten im Wesentlichen Zertifikate und Geldhandelsgeschäfte.<br />

55. Freiwillig zum Fair Value bewertete Passivbestände<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 6.305 6.336<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 22.834 17.192<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten 14.159 15.689<br />

Freiwillig zum Fair Value bewertete Passivbestände 43.298 39.217


Der Rückzahlungsbetrag bei Fälligkeit der freiwillig zum Fair Value bewerteten Verbind-<br />

lichkeiten beläuft sich auf 42.396 Mio € (Vorjahr 38.934 Mio €). Die Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Kunden beinhalten Termineinlagen der EAA in Höhe von 3.093 Mio €.<br />

56. Rückstellungen<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Rückstellungen für Pensionen und<br />

ähnliche Verpflichtungen 843 806<br />

Rückstellungen im Kreditgeschäft 45 42<br />

Rückstellungen im Personalbereich 280 292<br />

Restrukturierungsrückstellungen 938 575<br />

Sonstige Rückstellungen 190 189<br />

Rückstellungen 2.296 1.904<br />

Für den Großteil der aktiven und ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter existieren<br />

beitrags- oder leistungsorientierte Pensionspläne mit Zusagen auf Alters-, Hinterbliebenenund<br />

Invaliditätsleistungen. Die Leistungen <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong> bestimmen sich hierbei in<br />

Abhängigkeit der rechtlichen und steuerlichen Gegebenheiten <strong>des</strong> jeweiligen Lan<strong>des</strong>.<br />

Leistungsorientierte Pensionspläne:<br />

Die Bank hat allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Inland, die bis zum 31. Januar 1985<br />

einen Anstellungs- oder Ausbildungsvertrag abgeschlossen hatten, nach 20-jähriger<br />

Betriebszugehörigkeit einen Versorgungsvertrag nach beamtenrechtlichen Grundsätzen<br />

angeboten. Diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden im Rahmen der Teilung der<br />

Westdeutschen Lan<strong>des</strong>bank Girozentrale im Jahr 2002 der NRW.BANK (damals Lan<strong>des</strong>bank<br />

NRW) zugeordnet, aber tatsächlich beurlaubt, um mit der <strong>WestLB</strong> AG ein zweites Arbeitsverhältnis<br />

zu begründen. Das Versorgungswerk wird von der NRW.BANK unterhalten;<br />

seitens der <strong>WestLB</strong> AG besteht eine Erstattungspflicht. Die Verpflichtung aus den<br />

Pensionszusagen dieser Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird in den sonstigen Passiva<br />

ausgewiesen.<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>WestLB</strong> AG im Inland, die in dem Zeitraum 1. Februar<br />

1985 bis 31. Dezember 1996 in die Bank eintraten, werden ausschließlich über die Unterstützungseinrichtung<br />

der <strong>WestLB</strong> GmbH versorgt. Der Leistungsplan für diesen Personenkreis<br />

sieht Versorgungsleistungen vor, die von den letzten ruhegehaltsfähigen Bezügen<br />

abhängen und mit den zurückgelegten Dienstjahren ansteigen.<br />

Anhang<br />

173


174<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>WestLB</strong> AG im Inland, die in dem Zeitraum 1. Februar<br />

1997 bis 30. Juni 2006 in die Bank eintraten, erhalten in jedem Jahr einen Versorgungsbaustein<br />

zugeteilt, <strong>des</strong>sen Höhe von den Bezügen dieses Jahres und vom Alter bei Zuteilung<br />

abhängt. Im Versorgungsfall ergibt sich die Höhe der Versorgungsleistung aus der Summe<br />

der zugeteilten Versorgungsbausteine.<br />

Die Versorgungsleistungen der Pensionspläne im Ausland basieren in der Regel auf den<br />

letzten ruhegehaltsfähigen Bezügen und der Beschäftigungsdauer der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter.<br />

Die Finanzierung der Pensionsverpflichtungen erfolgt in Deutschland zum überwiegenden<br />

Teil durch die Dotierung von Rückstellungen. Für die Pensionsverpflichtungen im Ausland<br />

bestehen im Wesentlichen externe Planvermögen. Übersteigt die Pensionsverpflichtung bei<br />

fondsfinanzierten Versorgungssystemen das zur Deckung bestimmte Planvermögen, bildet<br />

die Bank für die Unterdeckung zusätzliche Pensionsrückstellungen.<br />

Beitragsorientierte Pensionspläne:<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>WestLB</strong> AG im Inland mit einem Eintrittsdatum ab<br />

dem 1. Juli 2006 erhalten von der Bank eine mittelbare Versorgungszusage. Zur Finanzierung<br />

der Versorgungszusage leistet die Bank unter Beteiligung der Arbeitnehmer festgelegte<br />

Beiträge an die BVV Versorgungskasse <strong>des</strong> Bankgewerbes e.V., Berlin, aus denen sich die<br />

Höhe der künftigen Versorgungsleistung bestimmt.<br />

Zusätzlich bestehen bei den ausländischen Niederlassungen und Tochtergesellschaften<br />

verschiedene beitragsorientierte Versorgungssysteme bei privaten Rentenversicherern, an<br />

die der Konzern aufgrund gesetzlicher oder vertraglicher Bestimmungen Beiträge zahlt.<br />

Mit Zahlung der Beiträge bestehen für den Konzern keine weiteren Leistungsverpflichtungen.<br />

Die als laufender Aufwand erfassten Beitragszahlungen betrugen im Konzern 7 Mio €.<br />

Zur Ermittlung der Barwerte der Verpflichtung aus leistungsorientierten Pensionsplänen<br />

und <strong>des</strong> in den Pensionsaufwendungen enthaltenen erwarteten Ertrags aus dem Planvermögen<br />

wurden folgende Rechnungsparameter und Annahmen zugrunde gelegt:<br />

Inland* Ausland<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010 31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

in % in % in % in %<br />

Abzinsungssatz 4,80 5,30 4,60 5,30<br />

Gehaltstrend 2,50 4,00 0,50 0,60<br />

Rententrend 2,00 2,00 3,10 3,50<br />

Erwarteter Ertrag aus dem Planvermögen 2,20 3,40 6,30 6,90<br />

* unter Verwendung der Heubeck-Richttafeln 2005 G


In der Bilanz erfasste Beträge für leistungsorientierte Pensionsverpflichtungen:<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Anwartschaftsbarwert der fondsfinanzierten<br />

Verpflichtungen 480 492<br />

Fair Value <strong>des</strong> Planvermögens 373 387<br />

Unterdeckung<br />

Anwartschaftsbarwert der rückstellungsfinanzierten<br />

107 105<br />

Verpflichtungen 1.788 1.672<br />

Nicht erfasster nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 0<br />

In der Bilanz ausgewiesene Nettoverpflichtung 1.895 1.777<br />

davon:<br />

– ohne Doppelvertragsmodelle 843 806<br />

Veränderungen <strong>des</strong> Anwartschaftsbarwertes der Pensionsverpflichtungen und <strong>des</strong> Planvermögens<br />

unter Berücksichtigung der entsprechenden Rechnungsparameter:<br />

2011 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Anwartschaftsbarwert zum 1. 1. 2.164 2.063<br />

Laufender Dienstzeitaufwand 31 29<br />

Zinsaufwand 113 115<br />

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 0<br />

Plankürzungen, Planabgeltungen und Plananpassungen – 54 – 36<br />

Pensionszahlungen aus dem Planvermögen – 12 – 11<br />

Pensionszahlungen aus Rückstellungen – 71 – 68<br />

Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 87 97<br />

Währungsveränderungen 11 – 12<br />

Sonstige Veränderungen – 1 – 13<br />

Anwartschaftsbarwert zum 31. 12. 2.268 2.164<br />

davon:<br />

– ohne Doppelvertragsmodelle 1.216 1.193<br />

Die Veränderung der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste enthält auch<br />

Effekte aus der Änderung <strong>des</strong> Konsolidierungskreises.<br />

2011 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Fair Value <strong>des</strong> Planvermögens zum 1. 1. 387 317<br />

Erwartete Erträge aus dem Planvermögen 24 20<br />

Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste – 6 15<br />

Arbeitgeberbeiträge 22 54<br />

Plankürzungen und Planabgeltungen – 52 0<br />

Pensionszahlungen – 12 – 11<br />

Währungsveränderungen 10 2<br />

Sonstige Veränderungen 0 – 10<br />

Fair Value <strong>des</strong> Planvermögens zum 31. 12. 373 387<br />

davon:<br />

– ohne Doppelvertragsmodelle 373 387<br />

Anhang<br />

175


176<br />

In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasster Aufwand für leistungsorientierte und<br />

beitragsorientierte Pensionspläne und sonstige Pensionsaufwendungen:<br />

2011 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Aufwand für leistungsorientierte Pläne 118 89<br />

Laufender Dienstzeitaufwand 31 29<br />

Zinsaufwand 113 115<br />

Erwartete Erträge aus dem Planvermögen – 24 – 20<br />

Gewinne/Verluste aus Plankürzungen/-anpassungen/<br />

-abgeltungen – 2 – 36<br />

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 1<br />

Pensionsaufwendungen aus beitragsorientierten<br />

Pensionsplänen 7 11<br />

Sonstige Pensionsaufwendungen – 12 12<br />

Pensionsaufwendungen 113 112<br />

Aus der Anlage <strong>des</strong> Planvermögens ergaben sich Erträge in Höhe von 18 Mio € (Vorjahr<br />

35 Mio €).<br />

Die erwartete Verzinsung <strong>des</strong> Planvermögens basiert auf Prognosen der <strong>WestLB</strong> Mellon<br />

Asset Management Kapitalanlagegesellschaft mbH, Düsseldorf, und der im Ausland mit der<br />

Verwaltung betrauten Fondsmanager zur Entwicklung der Gesamtmarktrenditen und der<br />

in dem Planvermögen enthaltenen Wertpapiere.<br />

Zu den jeweiligen Stichtagen wies das Planvermögen folgende Portfoliostruktur auf:<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

% %<br />

Vermögenskategorie<br />

Aktien 46 60<br />

Festverzinsliche Wertpapiere 52 39<br />

Kassenvermögen 2 0<br />

Sonstiges 0 1<br />

100 100<br />

Die im Geschäftsjahr 2011 geleisteten Arbeitgeberbeiträge in das Planvermögen betragen<br />

in Deutschland 2 Mio € und im Ausland 20 Mio €. Für das Jahr 2012 werden Einzahlungen<br />

in Deutschland in Höhe von 3 Mio € und im Ausland in Höhe von 5 Mio € erwartet.


Erfahrungsbedingte Anpassungen entwickelten sich wie folgt:<br />

Anhang<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010 31. 12. 2009 31. 12. 2008 31. 12. 2007<br />

Mio € Mio € Mio € Mio € Mio €<br />

Anwartschaftsbarwert 2.268 2.164 2.063 1.981 2.083<br />

Planvermögen 373 387 317 274 339<br />

Plandefizit 1.895 1.777 1.746 1.707 1.744<br />

Versicherungsmathematische Gewinne/<br />

Verluste – 92 – 82 13 44 192<br />

darunter:<br />

– aus Anwartschaftsbarwert – 86 – 97 – 6 95 195<br />

– aus Planvermögen – 6 15 19 – 51 – 3<br />

Die anderen Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt:<br />

Mio €<br />

Rückstellungen<br />

im Kreditgeschäft<br />

Rückstellungen im<br />

Personalbereich<br />

Restrukturierungsrückstellungen<br />

Sonstige<br />

Rückstellungen<br />

Gesamt<br />

Stand zum 1. 1. 2011 42 292 575 189 1.098<br />

Erfolgswirksame Veränderungen<br />

– Zuführungen 11 52 413 63 539<br />

– Auflösungen – 8 – 8 – 16 – 25 – 57<br />

Erfolgsneutrale Veränderungen<br />

– Veränderungen <strong>des</strong> Konsolidierungskreises<br />

– Veränderungen aus der Währungsumrechnung<br />

und sonstige Änderungen 0 2 – 2 – 2 – 2<br />

– Verbrauch 0 – 58 – 32 – 35 – 125<br />

Stand zum 31. 12. 2011 45 280 938 190 1.453<br />

In den Zuführungen sind Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung der Rückstellungen in Höhe<br />

von 19 Mio € enthalten. Hiervon entfallen 7 Mio € auf die Rückstellungen im Personalbereich,<br />

7 Mio € auf die Restrukturierungsrückstellungen und 5 Mio € auf die Sonstigen Rückstellungen.<br />

Die Rückstellungen im Personalbereich entfallen überwiegend auf Verpflichtungen aus<br />

Vorruhestandsvereinbarungen. Die Restrukturierungsrückstellungen betreffen Auf wendungen<br />

für die anstehenden Personalabbaumaßnahmen, weitere zu erwartende Ressourcenabflüsse<br />

im Zusammenhang mit der Veräußerung beziehungsweise Übertragung von<br />

Tochterunternehmen sowie Dienstleistungen für die Erste Abwicklungsanstalt. Bei den<br />

Sonstigen Rückstellungen handelt es sich im Wesentlichen um Rückstellungen zur<br />

Ab deckung von Prozessrisiken (74 Mio €), für die Risikobereinigung bei unserem ver bliebenen<br />

Immobilienportfolio (41 Mio €) sowie für Vertriebsprovisionen (15 Mio €).<br />

Den Rückstellungen stehen keine Erstattungsansprüche gegenüber.<br />

177


Mio €<br />

178<br />

Der erwartete Mittelabfluss der zum 31. Dezember 2011 bilanzierten anderen Rückstellungen<br />

verteilt sich wie folgt:<br />

Rückstellungen<br />

im Kreditgeschäft<br />

57. Ertragsteuerverpflichtungen<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Laufende Ertragsteuerverpflichtungen 419 459<br />

Latente Ertragsteuerverpflichtungen 44 14<br />

Ertragsteuerverpflichtungen 463 473<br />

Die laufenden Ertragsteuerverpflichtungen entfallen im Wesentlichen auf Verbindlichkeiten<br />

aus laufenden Ertragsteuern gegenüber inländischen und ausländischen Steuerbehörden<br />

sowie Rückstellungen für potenzielle Steuerverpflichtungen, für die noch kein rechtskräftiger<br />

Steuerbescheid ergangen ist.<br />

Rückstellungen im<br />

Personalbereich<br />

Restrukturierungsrückstellungen<br />

Sonstige<br />

Rückstellungen<br />

Gesamt<br />

2012 43 55 685 41 824<br />

2013 1 53 97 63 214<br />

2014 1 41 50 33 125<br />

2015 0 32 53 10 95<br />

2016 0 26 50 6 82<br />

2017 und später 0 73 3 37 113<br />

Summe 45 280 938 190 1.453


Latente Ertragsteuerverpflichtungen wurden im Zusammenhang mit folgenden Posten<br />

gebildet:<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Barreserve 2 3<br />

Forderungen an Kreditinstitute 118 65<br />

Forderungen an Kunden 59 264<br />

Wertberichtigungen auf Forderungen 2 6<br />

Handelsaktiva 694 622<br />

Saldo Marktwerte aus derivativen Sicherungsinstrumenten 388 410<br />

Aktivischer Ausgleichsposten für im Portfolio<br />

gesicherte Finanzinstrumente 96 21<br />

Freiwillig zum Fair Value bewertete Aktivbestände 132 165<br />

Finanzanlagen 97 323<br />

Sachanlagen 24 20<br />

Immaterielle Vermögenswerte 32 33<br />

Sonstige Aktiva 37 14<br />

Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 13 0<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 1<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 62 39<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten 5 4<br />

Verbindlichkeiten aus Wertpapierpensionsgeschäften<br />

(Repo-Geschäfte) 243 0<br />

Handelspassiva 284 75<br />

Freiwillig zum Fair Value bewertete Passivbestände 1 5<br />

Rückstellungen 41 71<br />

Sonstige Passiva 197 464<br />

Nachrangkapital 19 15<br />

Gesamt 2.546 2.620<br />

Saldierung mit aktiven latenten Steuern – 2.502 – 2.606<br />

Latente Ertragsteuerverpflichtungen 44 14<br />

Temporäre Unterschiede im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen,<br />

Zweigniederlassungen und assoziierten sowie Gemeinschaftsunternehmen, für die keine<br />

Steuerschulden bilanziert worden sind, bestehen nicht (Vorjahr 5 Mio €).<br />

Die passiven latenten Steuern für Sachverhalte, die erfolgsneutral im Eigenkapital berücksichtigt<br />

wurden, betragen 2 Mio € (Vorjahr 5 Mio €).<br />

58. Sonstige Passiva<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Pensionszusagen aus Doppelvertragsmodellen 1.052 971<br />

Verbindlichkeiten aus Ergebnisabführungsverträgen 8 2<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 18 13<br />

Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 22 16<br />

Verbindlichkeiten aus fälligen Genussrechten 214 267<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 404 546<br />

Sonstige Passiva 1.718 1.815<br />

Anhang<br />

179


180<br />

Die sonstigen Verbindlichkeiten umfassen im Wesentlichen Verrechnungssalden und ab-<br />

gegrenzte Verbindlichkeiten. Die abgegrenzten Verbindlichkeiten enthalten vor allem<br />

Verpflichtungen aus Lieferungen und Leistungen, kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und sonstige abgegrenzte Verbindlichkeiten für<br />

Provisionen, Zinsen und Sachaufwand.<br />

59. Nachrangkapital<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Nachrangige Verbindlichkeiten 2.432 2.399<br />

Genussrechtskapital 257 693<br />

Hybri<strong>des</strong> Kapital 0 869<br />

Zinsabgrenzungen 48 86<br />

Bewertungseffekte (IAS 39) 41 22<br />

Nachrangkapital 2.778 4.069<br />

Der Rückgang beim Genussrechtskapital resultiert im Wesentlichen aus Endfälligkeiten.<br />

Dabei werden die zum 31. Dezember 2011 endfälligen Genussscheine in Höhe von 214 Mio €<br />

unter den sonstigen Passiva ausgewiesen.<br />

Die von der <strong>WestLB</strong> AG emittierten Genussrechte nehmen in Höhe von insgesamt 50 Mio €<br />

vertragsmäßig am handelsrechtlichen Bilanzverlust <strong>des</strong> Jahres 2011 teil. Zusätzlich unterbleibt<br />

für diese Genussrechte die Zahlung von Zinsen für das Jahr 2011. Vertraglich sind die<br />

Genussrechte grundsätzlich so ausgestattet, dass im Falle eines späteren Bilanzgewinns<br />

beziehungsweise Jahresüberschusses (nach Berücksichtigung der Verzinsung der Genüsse<br />

für das jeweils laufende Geschäftsjahr) die um die Verlustbeteiligung verminderten Rückzahlungsansprüche<br />

zunächst wieder auf den Nennbetrag aufzufüllen und dann in Vorjahren<br />

ausgefallene Zinsen nachträglich (in voller Höhe) zu zahlen sind. Aufgrund geänderter<br />

Cashflow-Erwartungen für die Zukunft wird zum Bilanzstichtag und entgegen der Vorjahre<br />

nicht von einer späteren, nachträglichen Zinszahlung und einer Wiederauffüllung ausgegangen.<br />

Dies wirkt sich positiv in Höhe von 27 Mio im Zinsüberschuss und in Höhe von<br />

11 Mio € im Saldo der betrieblichen Aufwendungen und Erträge aus. Zum methodischen<br />

Hintergrund verweisen wir auf Note 17.<br />

Die bislang unter dem hybriden Kapital ausgewiesenen Vorzugsaktien der <strong>WestLB</strong><br />

New York Capital Investment Ltd. wurden zum 15. Juni 2011 gekündigt.<br />

Die Bewertungseffekte im Zusammenhang mit IAS 39 betreffen Fair Value-Änderungen aus<br />

der Anwendung der Fair Value-Option.


60. Stille Einlagen<br />

Die Eckpunktevereinbarung (vgl. Note 6) sieht eine Teilrückzahlung der stillen Einlage <strong>des</strong><br />

FMS in Höhe von 1 Mrd € vor. Des Weiteren ist in der Eckpunktevereinbarung geregelt,<br />

dass das Land NRW im Gegenzug in Höhe von 1 Mrd € mit einem zusätzlichen und möglichst<br />

nachrangigen Kapitalinstrument in die <strong>WestLB</strong> eintritt. Das zusätzliche Kapitalinstrument<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> NRW soll gemäß Eckpunktevereinbarung an derjenigen Rangstelle in der SPM-<br />

Bank entstehen, die min<strong>des</strong>tens erforderlich ist, um die aufsichtsrechtlichen Anforderungen<br />

in der SPM-Bank mit Blick auf die Teilrückzahlung der stillen Einlage <strong>des</strong> FMS zu erfüllen.<br />

Die Regelungen der Eckpunktevereinbarung stehen insgesamt unter verschiedenen<br />

Wirksamkeitsbedingungen, die bislang nicht vollständig eingetreten sind. Ungeachtet der<br />

schwebenden Unwirksamkeit der Eckpunktevereinbarung sind die rechtlichen Folgen, die<br />

eintreten, sobald die Eckpunktevereinbarung wirksam wird, bereits festgelegt. Dazu gehört,<br />

dass sich die <strong>WestLB</strong> einer möglichen, zumin<strong>des</strong>t mittelbaren Verpflichtung zur Teilrückzahlung<br />

der stillen Einlage nicht entziehen kann, sofern die weiteren Vertragsparteien der<br />

Eckpunktevereinbarung ihren Verpflichtungen aus der Eckpunktevereinbarung nachkommen.<br />

Vor diesem Hintergrund ist eine vertragliche Verpflichtung zur Lieferung flüssiger Mittel<br />

im Sinne von IAS 32 gegeben. Bezogen auf die Teilrückzahlung sind die Eigenkapital kriterien<br />

nach IFRS nicht mehr erfüllt. Entsprechend wurde die stille Einlage teilweise vom Eigen- ins<br />

Fremdkapital umgegliedert.<br />

Die Teilrückzahlung in Höhe von 1 Mrd € von der <strong>WestLB</strong> an den FMS und im Gegenzug<br />

der Eintritt <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen in Höhe von 1 Mrd € mit einem zusätzlichen<br />

und möglichst nachrangigen Kapitalinstrument in die <strong>WestLB</strong> sind gemäß Eckpunktevereinbarung<br />

in einem engen Gesamtzusammenhang vereinbart. Beide Schritte haben zur Umsetzung<br />

der Eckpunktevereinbarung zu erfolgen. Im Konzernabschluss zum 31. Dezember<br />

2011 ist dennoch nicht der vollständige Gehalt der Eckpunktevereinbarung im Hinblick auf<br />

die stille Einlage abbildbar, mit der Folge, dass zwar einerseits die mittelbare Verpflichtung<br />

zur Teilrückzahlung die teilweise Umbuchung der stillen Einlage ins Fremdkapital erfordert,<br />

andererseits aber der Anspruch auf die Haftung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen im<br />

Gegenzug noch nicht erfasst werden darf.<br />

Der Ansatz der vereinbarten Teilrückzahlung von 1 Mrd € hat gemäß IFRS barwertig zu<br />

erfolgen. Die Differenz zwischen Buchwert und Fair Value wurde innerhalb <strong>des</strong> Eigen kapitals<br />

in die Gewinnrücklage umgegliedert.<br />

Anhang<br />

181


182<br />

61. Eigenkapital und Ergebnisverwendung der <strong>WestLB</strong> AG<br />

Zum 31. Dezember 2011 belief sich das gezeichnete Kapital der <strong>WestLB</strong> auf 966,6 (Vorjahr<br />

966,6) Mio €. Es bestand zum Stichtag aus 22.695.306 (Vorjahr 22.695.306) Stück nennwertlosen,<br />

auf den Namen lautende Aktien. Hiervon sind 8.107.400 Stück mit einem bis zum<br />

Jahr 2016 geltenden Dividendenvorzug ausgestattet. Der auf die einzelne Stückaktie entfallende<br />

rechnerische Betrag am Grundkapital beträgt 42,59 (Vorjahr 42,59) €. Alle Aktien<br />

sind mit dem gleichen Stimmrecht ausgestattet. Hiervon entfällt auf die NRW.BANK ein<br />

Anteil von 30,510% (Vorjahr 30,862%), auf das Land Nordrhein-Westfalen wie im Vorjahr<br />

ein Anteil von 17,766%, auf den Rheinischen Sparkassen- und Giroverband und den Sparkassenverband<br />

Westfalen-Lippe entsprechend Vorjahr jeweils ein Anteil von 25,032% und<br />

auf die beiden Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe jeweils ein Anteil von<br />

0,830% (Vorjahr 0,654%).<br />

2005 hat die <strong>WestLB</strong> stille Einlagen über 300 Mio US$ und 240 Mio € (insgesamt 469 Mio €)<br />

begeben. Die stillen Gesellschafter nehmen an einem Bilanzverlust im Verhältnis <strong>des</strong><br />

Buchwerts ihrer stillen Einlage zum Gesamtbuchwert aller am Verlust teilnehmenden Kernkapitalanteile<br />

der <strong>WestLB</strong> teil. Für das Geschäftsjahr 2009 wurde den stillen Gesellschaftern<br />

ein Anteil am Verlust in Höhe von 28 Mio € zugewiesen. Nach einem ausgeglichenen<br />

Jahresergebnis im Geschäftsjahr 2010 nehmen die stillen Gesellschafter am nach den<br />

Entnahmen aus Rücklagen verbleibenden Verlust <strong>des</strong> Geschäftsjahres 2011 in Höhe von<br />

52 Mio € teil.<br />

Gemäß dem Vertrag über die Errichtung einer stillen Gesellschaft vom 12. Dezember 2009<br />

leistete der SoFFin zum 23. Dezember 2009 die erste Tranche der stillen Einlage in Höhe<br />

von 672 Mio € an die <strong>WestLB</strong>. Der Vertrag sieht die Teilnahme <strong>des</strong> stillen Gesellschafters<br />

an einem Bilanzverlust im Verhältnis <strong>des</strong> jeweiligen Einlagennennbetrags zum Gesamtbuchwert<br />

aller am Bilanzverlust teilnehmenden Haftkapitalanteile (§ 10 Abs. 2a, 4 und 5 KWG)<br />

vor. Die Gesamtverlustbeteiligung <strong>des</strong> SoFFin ist auf seine stille Einlage beschränkt. Am<br />

Verlust 2009 nahm die erste Tranche der stillen Einlage pro rata temporis teil. Die zweite<br />

Tranche der stillen Einlage in Höhe von 1,5 Mrd € wurde am 4. Januar 2010 und die dritte<br />

Tranche in Höhe von 828 Mio € am 30. April 2010 eingezahlt. Der Vorstand der Bank wurde<br />

von der außerordentlichen Hauptversammlung am 23. April 2010 ermächtigt, dem Finanzmarktstabilisierungsfonds<br />

(FMS) das Recht einzuräumen, die stille Einlage ganz oder teilweise<br />

in Aktien der <strong>WestLB</strong> AG umzutauschen. Hierzu wurde eine neue Aktiengattung C<br />

eingerichtet, die mit einem Dividendenvorzug von 10%, einem Vorzug bei Gewinnen aus<br />

dem Verkauf von Betriebsteilen und Tochtergesellschaften sowie einem Vorrang im<br />

Liquidationsfall ausgestattet ist. Die Beteiligung <strong>des</strong> FMS darf 49,9% <strong>des</strong> Grundkapitals<br />

nicht übersteigen. Es wurde gemäß § 7a Finanzmarktstabilisierungsbeschleunigungsgesetz<br />

(FMStBG) in Verbindung mit § 192 ff. AktG eine bedingte Kapitalerhöhung in Höhe von<br />

967 Mio € vorgenommen. Der Vertrag über die Einräumung eines Wandlungsrechts wurde<br />

im April 2010 abgeschlossen. Die Bewertung <strong>des</strong> Wandlungsrechts führte nicht zu einer<br />

Reduktion der als Eigenkapital zu bilanzierenden stillen Einlage. Das Wandlungsrecht wurde<br />

bis zur Aufstellung dieses Konzernabschlusses nicht ausgeübt.


Aufgrund <strong>des</strong> ausgeglichenen Jahresergebnisses erfolgte auf die stille Einlage keine Wiederauffüllung<br />

und demzufolge auch keine Ausschüttung für 2010. Am nach den Entnahmen<br />

aus Rücklagen verbleibenden Verlust <strong>des</strong> Geschäftsjahres 2011 nimmt die stille Einlage <strong>des</strong><br />

SoFFin in Höhe von 320 Mio € teil.<br />

Den Genussscheininhabern wurde ein Anteil an dem nach vollständiger Auflösung Rück-<br />

lagen verbleibenden Verlust der <strong>WestLB</strong> AG in Höhe von 50 Mio € zugewiesen.<br />

Das Bilanzergebnis der <strong>WestLB</strong> AG umfasst auch die Zuführung zu beziehungsweise<br />

Auflösung von Reserven gemäß § 340f HGB sowie – mit Einschränkungen – § 340g HGB<br />

und liegt insoweit im Ermessen der Bank.<br />

Der nach den Entnahmen aus den Rücklagen sowie der Verlustteilnahme der Genussscheininhaber<br />

und stillen Gesellschafter verbleibende Bilanzverlust beträgt 98 Mio €.<br />

62. Restlaufzeitengliederung<br />

Die undiskontierten Zahlungsströme der Vermögenswerte (ohne Finanzanlagen in Aktien<br />

und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren, Finanzbeteiligungen, Anteile an<br />

assoziierten Unternehmen sowie Anteile an Tochterunternehmen) und Verbindlichkeiten<br />

gliedern sich wie folgt:<br />

Anhang<br />

Restlaufzeiten zum 31. 12. 2011<br />

täglich fällig bis 3 Monate 3 Monate 1 Jahr bis über 5 Jahre<br />

Mio €<br />

bis 1 Jahr 5 Jahre<br />

Barreserve 3.312 9 24<br />

Forderungen an Kreditinstitute 7.695 774 1.267 1.497 225<br />

Forderungen an Kunden<br />

Forderungen aus Wertpapierpensionsgeschäften<br />

3.497 5.799 11.313 34.143 21.428<br />

(Reverse Repo-Geschäfte) 179 9.514 2.416<br />

Handelsaktiva1 Freiwillig zum Fair Value bewertete<br />

Aktivbestände (Forderungen, Anleihen und<br />

5.571<br />

Schuldverschreibungen)<br />

Finanzanlagen (Forderungen, Anleihen<br />

189 693 3.507 1.640<br />

und Schuldverschreibungen) 65 294 288 2.069 1.375<br />

Gesamt 20.319 16.579 16.001 41.216 24.668<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.796 665 827 4.102 777<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 6.185 5.504 1.034 4.766 8.347<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Wertpapierpensionsgeschäften (Repo-Geschäfte) 307 3.449 1.115<br />

Freiwillig zum Fair Value bewertete Passivbestände 325 19.501 4.649 13.158 6.969<br />

Handelspassiva 1 1.669<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten 28 768 4.783 12.874 1.094<br />

Nachrangige Verbindlichkeiten und<br />

Genussrechtskapital 9 39 235 1.267 1.239<br />

Gesamt 13.319 29.926 12.643 36.167 18.426<br />

Finanzgarantien 2 4.591<br />

Unwiderrufliche Kreditzusagen 2 15.731<br />

1 Die angegebenen Werte (Fair Values) beinhalten nur die nicht-derivativen Handelsaktiva und -passiva, die wir aufgrund ihrer Zuordnung zum Handelsbestand dem<br />

Laufzeitband „täglich fällig“ zugeordnet haben. Zur Überleitung auf die Bilanzbestände sind die von uns als täglich fällig angesehenen derivativen Handelsaktiva und<br />

-passiva zu berücksichtigen, soweit es sich nicht um Sicherungsderivate handelt.<br />

2 Die Liquiditätsanforderungen bezüglich unwiderruflicher Kreditzusagen und Eventualverbindlichkeiten sind wesentlich geringer als der zugesagte Betrag, da wir keine<br />

vollständige Inanspruchnahme erwarten. Der gesamte Betrag entspricht daher nicht unbedingt den zukünftigen Zahlungsströmen und Liquiditätsanforderungen.<br />

183


Restlaufzeiten zum 31. 12. 2010<br />

täglich fällig bis 3 Monate 3 Monate 1 Jahr bis über 5 Jahre<br />

Mio €<br />

bis 1 Jahr 5 Jahre<br />

Barreserve 2.167 52<br />

Forderungen an Kreditinstitute 7.224 1.229 933 1.896 395<br />

Forderungen an Kunden<br />

Forderungen aus Wertpapierpensionsgeschäften<br />

3.365 7.261 11.566 42.137 21.135<br />

(Reverse Repo-Geschäfte) 368 17.584 8.009<br />

Handelsaktiva1 Freiwillig zum Fair Value bewertete<br />

Aktivbestände (Forderungen, Anleihen und<br />

11.369<br />

Schuldverschreibungen)<br />

Finanzanlagen (Forderungen, Anleihen<br />

234 524 4.297 1.741<br />

und Schuldverschreibungen) 109 92 451 2.680 1.768<br />

Gesamt 24.602 26.452 21.483 51.010 25.039<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.938 5.787 1.626 4.496 1.271<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 6.664 3.046 1.973 4.440 9.278<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Wertpapierpensionsgeschäften (Repo-Geschäfte) 381 27.584 998<br />

Freiwillig zum Fair Value bewertete Passivbestände 15.829 2.543 12.316 10.244<br />

Handelspassiva 1 2.482<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten 1.578 3.021 15.701 1.504<br />

Nachrangige Verbindlichkeiten und<br />

Genussrechtskapital 17 1.319 1.493 1.223<br />

Gesamt 14.465 53.841 11.480 38.446 23.520<br />

Finanzgarantien 2 5.222<br />

Unwiderrufliche Kreditzusagen 2 17.660<br />

1 Die angegebenen Werte (Fair Values) beinhalten nur die nicht-derivativen Handelsaktiva und -passiva, die wir aufgrund ihrer Zuordnung zum Handelsbestand dem<br />

Laufzeitband „täglich fällig“ zugeordnet haben. Zur Überleitung auf die Bilanzbestände sind die von uns als täglich fällig angesehenen derivativen Handelsaktiva und<br />

-passiva zu berücksichtigen, soweit es sich nicht um Sicherungsderivate handelt.<br />

2 Die Liquiditätsanforderungen bezüglich unwiderruflicher Kreditzusagen und Eventualverbindlichkeiten sind wesentlich geringer als der zugesagte Betrag, da wir keine<br />

vollständige Inanspruchnahme erwarten. Der gesamte Betrag entspricht daher nicht unbedingt den zukünftigen Zahlungsströmen und Liquiditätsanforderungen.<br />

184<br />

In der folgenden Tabelle wird der Liquiditätsab- oder -zufluss aus Sicherungsderivaten<br />

dargestellt. Dabei sind sowohl Sicherungsderivate berücksichtigt, die nach den Vorschriften<br />

zum Hedge Accounting bilanziert sind als auch solche, die zwar ebenfalls zu Sicherungszwecken<br />

eingegangen wurden, jedoch nicht nach den Vorschriften <strong>des</strong> Hedge Accounting<br />

abgebildet werden. Andere Derivate werden als täglich fällig angesehen, da diese in der<br />

Regel vor ihrer Fälligkeit veräußert beziehungsweise glattgestellt werden.


Anhang<br />

Liquiditätsab- oder -zufluss aus Sicherungsderivaten zum 31. 12. 2011<br />

Mio € täglich fällig bis 3 Monate 3 Monate bis 1 Jahr 1 Jahr bis 5 Jahre über 5 Jahre<br />

Derivate mit positivem Marktwert<br />

Liquiditätszufluss 3 23.169 14.186 48.562 16.223<br />

Liquiditätsabfluss 0 22.078 13.182 42.649 11.714<br />

Nettozufluss (+)/Nettoabfluss (–) 3 1.091 1.004 5.913 4.509<br />

Derivate mit negativem Marktwert<br />

Liquiditätszufluss 0 27.618 16.825 55.005 11.359<br />

Liquiditätsabfluss 0 28.828 18.034 61.024 15.775<br />

Nettozufluss (+)/Nettoabfluss (–) 0 – 1.210 – 1.209 – 6.019 – 4.416<br />

Summe der Nettozuflüsse (+)/<br />

Nettoabflüsse (–) 3 – 119 – 205 – 106 93<br />

Liquiditätsab- oder -zufluss aus Sicherungsderivaten zum 31. 12. 2010<br />

Mio € täglich fällig bis 3 Monate 3 Monate bis 1 Jahr 1 Jahr bis 5 Jahre über 5 Jahre<br />

Derivate mit positivem Marktwert<br />

Liquiditätszufluss 0 35.355 35.395 55.650 21.319<br />

Liquiditätsabfluss 2 34.088 33.083 49.312 16.821<br />

Nettozufluss (+)/Nettoabfluss (–) – 2 1.267 2.312 6.338 4.498<br />

Derivate mit negativem Marktwert<br />

Liquiditätszufluss 0 28.601 29.818 62.336 15.310<br />

Liquiditätsabfluss 0 29.728 31.614 68.176 19.879<br />

Nettozufluss (+)/Nettoabfluss (–) 0 – 1.127 – 1.796 – 5.840 – 4.569<br />

Summe der Nettozuflüsse (+)/<br />

Nettoabflüsse (–) – 2 140 516 498 – 71<br />

Die Restlaufzeiten im Zusammenhang mit Leasingverträgen sind in Note 37 dargestellt.<br />

185


186<br />

63. Wertpapierleihegeschäfte und echte Pensionsgeschäfte<br />

Im Rahmen von Wertpapierleihegeschäften waren zum Bilanzstichtag Wertpapiere in<br />

Höhe von 487 Mio € verliehen (Vorjahr 0 Mio €) und in Höhe von 2.342 Mio € (Vorjahr<br />

5.098 Mio €) entliehen.<br />

Der Buchwert der bei Repo-Geschäften in Pension gegebenen Wertpapiere beträgt zum<br />

Bilanzstichtag 967 Mio € (Vorjahr 2.033 Mio €).<br />

64. Ausfallrisiken aus Finanzinstrumenten<br />

Das maximale Ausfallrisiko ohne Berücksichtigung vorhandener Sicherheiten oder anderer<br />

Kreditverbesserungen (IFRS 7.36 [a]) und nach Abzug der Einzelwertberichtigungen bei<br />

den Forderungen an Kreditinstitute und Kunden entspricht dem in der Bilanz angesetzten<br />

Buchwert. Das Ausfallrisiko aus Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften, Garantien und<br />

Gewährleistungsverträgen beträgt 4.591 Mio € und aus anderen Verpflichtungen aus<br />

unwiderruflichen Kreditzusagen 15.731 Mio €.<br />

Nachstehende Tabelle enthält eine Aufgliederung der Finanzinstrumente, bei denen zum<br />

Bilanzstichtag ein Zahlungsverzug von über 90 Tagen besteht, aber bislang keine Wertberichtigung<br />

erfolgt ist:<br />

Verzug 3 bis 6 Monate Verzug 6 bis 12 Monate Verzug über 12 Monate Summe<br />

Mio € 31. 12. 2011 31. 12. 2010 31. 12. 2011 31. 12. 2010 31. 12. 2011 31. 12. 2010 31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Forderungen an<br />

Kreditinstitute<br />

(LaR) 4 13 4 8 21 31 29 52<br />

Forderungen an<br />

Kunden (LaR) 0 2 60 0 0 0 60 2<br />

Summe<br />

überfällige<br />

Kredite ohne<br />

Wertminderung 4 15 64 8 21 31 89 54


65. Sicherheiten<br />

Die <strong>WestLB</strong> hat Sicherheiten in Form von Finanz- und Sachwerten erhalten. Darüber hinaus<br />

bestehen Gewährleistungsansprüche.<br />

Das Ausfallrisiko wird durch erhaltene Sicherheiten in Höhe von insgesamt 24,2 Mrd €<br />

(Vorjahr 25,3 Mrd €) vermindert. Davon entfallen 2,6 Mrd € (Vorjahr 3,0 Mrd €) auf Finanzsicherheiten,<br />

11,6 Mrd € (Vorjahr 12,6 Mrd €) auf Immobiliensicherheiten, 9,2 Mrd €<br />

(Vorjahr 8,9 Mrd €) auf Gewährleistungen sowie 0,8 Mrd € (Vorjahr 0,8 Mrd €) auf sonstige<br />

Sicherheiten. Die Sicherheiten stehen im Wesentlichen mit Forderungen an Kunden im<br />

Zusammenhang.<br />

Der bilanzwirksam erfasste Buchwert der gehaltenen Sicherheiten beläuft sich auf<br />

30 Mio € (Vorjahr 2 Mio €). Diese sind nicht unmittelbar liquidierbar.<br />

Im Zusammenhang mit Wertpapierpensionsgeschäften und anderen Wertpapiertransaktionen<br />

hält die <strong>WestLB</strong> per 31. Dezember 2011 Sicherheiten mit einem Marktwert von<br />

7,8 Mrd € (Vorjahr 8,4 Mrd €), die ohne Ausfall <strong>des</strong> Sicherungsgebers weiterverpfändet<br />

werden dürfen. Der Marktwert der erhaltenen Sicherheiten, die weiterverpfändet wurden<br />

und für die eine Rückübertragungsverpflichtung besteht, beträgt 7,8 Mrd € (Vorjahr<br />

17,7 Mrd €).<br />

Der Buchwert der gestellten Sicherheiten für eigene Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten<br />

beträgt insgesamt 50,6 Mrd € (Vorjahr 56,6 Mrd €); davon entfallen<br />

9,2 Mrd € (Vorjahr 18,1 Mrd €) auf Wertpapierleihegeschäfte, Wertpapierpensionsgeschäfte<br />

(Repo-Geschäfte) und OTC-Handelsgeschäfte. Die verbleibenden Sicherheiten sind im<br />

Wesentlichen bei der Europäischen Zentralbank sowie öffentlichen Stellen und Kreditinstituten<br />

im Ausland hinterlegt.<br />

Die <strong>WestLB</strong> hat öffentliche Pfandbriefe und Namenspfandbriefe sowie Hypothekenpfandbriefe<br />

mit einem Volumen von 17,8 Mrd € (Vorjahr 20,2 Mrd €) begeben, die Deckungs masse<br />

beträgt 21,1 Mrd € (Vorjahr 23,2 Mrd €).<br />

Die Bestellung von Sicherheiten für eigene Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten<br />

erfolgt zu marktüblichen Bedingungen und Konditionen. Gleiches gilt hinsichtlich der<br />

Verwendung erhaltener Sicherheiten.<br />

Anhang<br />

187


188<br />

Sonstige Angaben<br />

66. Derivative Finanzinstrumente<br />

Derivative Finanzinstrumente sind Finanzinstrumente, deren Wert sich von einem oder<br />

mehreren zugrunde liegenden Vermögenswerten oder einer anderen Variable (Basiswert)<br />

ableiten lässt. Beim Basiswert handelt es sich in der Regel um Zinssätze, Waren- und<br />

Rohstoffpreise, Indexwerte sowie Aktien-, Währungs- oder Anleihekurse.<br />

Derivate können als Kontrakte mit standardisierten Nominalbeträgen und Erfüllungs terminen<br />

an der Börse oder außerbörslich mit individuell ausgehandelten Nominalbeträgen, Laufzeiten<br />

und Preisen abgeschlossen werden (OTC-Derivate).<br />

Die Unternehmen <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong> schließen im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit<br />

derivative Geschäfte folgender Art ab:<br />

N N Zinsbezogene Produkte<br />

Zinsswaps, Forward-Zinsswaps, Forward Forward Deposits (FFDs), Forward Rate<br />

Agreements (FRAs), Zins- und Rentenoptionen, begebene Zinsoptionsscheine, Swaptions,<br />

Zinscaps, Zinsfloors, Zinscollars, Zinsfutures, Wertpapiertermingeschäfte<br />

N N Währungsbezogene Produkte<br />

Devisentermingeschäfte, Währungsswaps, Forward-Währungsswaps, Devisenoptionen,<br />

Swaptions, begebene Währungsoptionsscheine, Zins-/Währungsswaps, Forward-Zins-/<br />

Währungsswaps<br />

N N Aktien- und sonstige preisbezogene Produkte<br />

Aktientermingeschäfte, Aktienoptionen, Index-Terminkontrakte, Index-Optionen, begebene<br />

Aktien- und Index-Optionsscheine, edelmetallpreis- und rohwarenpreisbezogene Termingeschäfte<br />

und Optionen<br />

N N Kreditderivate<br />

Credit Default Swaps, Total Return Swaps, Credit Linked Notes


Der Nominalbetrag gibt das von dem Konzern gehandelte Kontraktvolumen an. Er dient<br />

grundsätzlich als Basis für die Ermittlung der Fair Value-Änderung <strong>des</strong> Derivats und als<br />

Referenzgröße für die gegenseitig vereinbarten Ausgleichszahlungen (z.B. Zinszahlungen<br />

aus Zinsswaps), stellt jedoch keine bilanzierungsfähige Forderung oder Verbindlichkeit dar.<br />

Derivate werden in der Bilanz mit positiven beziehungsweise negativen Marktwerten<br />

(Fair Values) ausgewiesen. Die Marktwerte entsprechen den Kosten, die dem Konzern<br />

beziehungsweise der Gegenpartei für den Ersatz der Transaktionen entstehen würden.<br />

Der Konzern verwendet Derivate sowohl für Handels- als auch für Absicherungszwecke. Die<br />

zu Absicherungszwecken abgeschlossenen Derivate dienen im Wesentlichen der Steuerung<br />

und Begrenzung von Zinsänderungs-, Kredit-, Währungs- und sonstigen Preisrisiken.<br />

Aufgrund der Regelungen <strong>des</strong> IAS 39 sind die wirtschaftlich bestehenden Sicherungsbeziehungen<br />

weder durch die Anwendung <strong>des</strong> Hedge Accountings noch durch die<br />

Anwendung der Fair Value-Option vollumfänglich im IFRS-Konzernabschluss abbildbar. Die<br />

zu Handelszwecken abgeschlossenen Derivate dienen insbesondere der Realisierung einer<br />

Handelsspanne.<br />

Sicherungsderivate im Rahmen <strong>des</strong> Hedge Accountings nach IAS 39 werden in den Bilanzposten<br />

„Positive Marktwerte aus derivativen Sicherungsinstrumenten“ beziehungsweise<br />

„Negative Marktwerte aus derivativen Sicherungsinstrumenten“, alle anderen unter<br />

„Handelsaktiva“ beziehungsweise „Handelspassiva“ ausgewiesen. Veränderungen der<br />

Marktwerte von Derivaten werden im Handelsergebnis erfasst, mit Ausnahme der Derivate,<br />

die die Anforderungen <strong>des</strong> Hedge Accountings nach IAS 39 erfüllen. Deren Fair Value-<br />

Änderungen werden im Zinsergebnis erfasst. Am 31. Dezember 2011 standen nahezu<br />

ausschließlich Zinsswaps in bilanziellen Sicherungszusammenhängen nach IAS 39, deren<br />

Fair Values in den Bilanzposten „Positive Marktwerte aus derivativen Sicherungsinstrumenten“<br />

(1.325 Mio €, Vorjahr 1.237 Mio €) beziehungsweise „Negative Marktwerte<br />

aus derivativen Sicherungsinstrumenten“ (968 Mio €, Vorjahr 798 Mio €) enthalten sind.<br />

Das Nominalvolumen der Sicherungsderivate mit positivem Marktwert beträgt 14,6 Mrd €<br />

(Vorjahr 19,9 Mrd €) und der Sicherungsderivate mit negativem Marktwert 2,1 Mrd €<br />

(Vorjahr 8,6 Mrd €).<br />

Das Gesamtvolumen der derivativen Finanzinstrumente am Bilanzstichtag beträgt auf Basis<br />

von Nominalwerten 1.486,0 Mrd € (Vorjahr 2.284,8 Mrd €). Der Schwerpunkt liegt<br />

unverändert bei den zinsbezogenen Produkten, deren Anteil sich auf 81,3% (Vorjahr 84,0%)<br />

<strong>des</strong> Gesamtvolumens verringerte.<br />

Anhang<br />

189


190<br />

Die Nominalwerte der derivativen Finanzinstrumente setzen sich zu den Stichtagen wie<br />

folgt zusammen:<br />

Nominalbetrag Positive<br />

Marktwerte<br />

Negative<br />

Marktwerte<br />

Mio € 31. 12. 2011 31. 12. 2010 31. 12. 2011 31. 12. 2010 31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Zinsbezogene Produkte 1.208.255 1.918.323 43.971 35.090 41.786 33.777<br />

OTC-Produkte 1.169.995 1.757.782 43.971 35.089 41.786 33.776<br />

Börsengehandelte Produkte 38.260 160.541 0 1 0 1<br />

Währungsbezogene Produkte 205.721 269.402 5.110 7.495 5.305 6.696<br />

OTC-Produkte 204.618 264.848 5.110 7.253 5.304 6.696<br />

Börsengehandelte Produkte 1.103 4.554 0 242 1 0<br />

Aktien- und sonstige<br />

preisbezogene Produkte 28.930 43.343 2.245 2.478 2.806 3.446<br />

OTC-Produkte 8.425 18.632 986 922 1.146 1.503<br />

Börsengehandelte Produkte 20.505 24.711 1.259 1.556 1.660 1.943<br />

Kreditderivate 43.140 53.714 1.511 1.122 1.511 1.160<br />

OTC-Produkte 43.140 53.714 1.511 1.122 1.511 1.160<br />

Insgesamt 1.486.046 2.284.782 52.837 46.185 51.408 45.079<br />

OTC-Produkte 1.426.178 2.094.976 51.578 44.386 49.747 43.135<br />

Börsengehandelte Produkte 59.868 189.806 1.259 1.799 1.661 1.944<br />

Der <strong>WestLB</strong> Konzern schließt derivative Geschäfte vor allem mit Kontrahenten guter Bonität<br />

ab.<br />

67. Beizulegende Zeitwerte der Finanzinstrumente<br />

Der Fair Value (beizulegender Zeitwert) entspricht gemäß IAS 32 dem Betrag, zu dem<br />

zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander unabhängigen Geschäftspartnern<br />

ein Vermögenswert getauscht beziehungsweise eine Verbindlichkeit erfüllt<br />

werden könnte.<br />

Sofern ein aktiver Markt vorhanden ist, ermitteln wir den Fair Value von Finanzinstrumenten<br />

anhand der Marktpreise oder anderer Marktnotierungen (Level 1). Dies gilt im Wesentlichen<br />

für an Börsen gehandelte Wertpapiere und Derivate sowie für börsennotierte Schuldtitel.<br />

Für die meisten außerbörslich gehandelten Derivate und nicht-börsennotierten Finanzinstrumente,<br />

für die keine Marktnotierungen von aktiven Märkten vorliegen, kalkulieren wir<br />

den Fair Value anhand beobachtbarer Marktpreise vergleichbarer Instrumente oder anhand<br />

marktüblicher Barwert- oder anderer Bewertungsmethoden, wobei Daten basierend auf<br />

Marktkonditionen verwendet werden (Level 2).<br />

Bei einigen Finanzinstrumenten kann der Fair Value weder direkt anhand von Marktnotierungen<br />

noch indirekt mit Bewertungsmodellen, die von beobachtbaren Marktpreisen<br />

oder anderen Marktnotierungen unterstützt werden, berechnet werden. In diesen Fällen


werden der Ermittlung realistische, auf Marktgegebenheiten basierende Annahmen und<br />

Schätzungen zugrunde gelegt, die sich insbesondere auf die Bemessung von Bonitäts- und<br />

Modellrisiken sowie auf die angemessene Berücksichtigung der Marktliquidität beziehen<br />

(Level 3).<br />

Im Einzelnen verwenden wir für die relevanten Produktkategorien die folgenden<br />

Bewertungsmethoden und -parameter:<br />

Zinsprodukte: Liquide börsengehandelte Produkte (z.B. Futures) werden mit ihren Börsenpreisen<br />

bewertet. Für viele nicht börsengehandelte (OTC-)Derivate gibt es standardisierte<br />

Spezifikationen (z. B. Swaps, Caps, Swaptions) und Bewertungsverfahren (Black 76) sowie<br />

zuverlässige Marktquotierungen (Swapsätze, Cap-Volatilitäten). Sofern diese verfügbar sind,<br />

werden sie zur Bewertung herangezogen. Für exotischere OTC-Derivate (z. B. Bermudan<br />

Swaptions, CMS-Spread-Swaps) werden eigenentwickelte Modelle verwandt, die auf dem<br />

Markov-Funktional-Ansatz beruhen. Wertpapiere mit exotischen Kupons werden konsistent<br />

mit den entsprechenden Absicherungs-OTC-Derivaten bewertet. Dabei wird für die<br />

Barwertrechnung zusätzlich der Credit Spread <strong>des</strong> jeweiligen Emittenten verwendet.<br />

Schuldverschreibungen werden über Marktpreise bewertet. Weniger liquide Papiere, bei<br />

denen Marktpreise nicht direkt zur Verfügung stehen, werden entweder zu beobachtbaren<br />

Marktpreisen vergleichbarer Instrumente oder aber mittels Diskontierung von Cashflows<br />

unter Berücksichtigung von Credit Spreads bewertet, die aus den beobachtbaren Preisen<br />

für vergleichbare Instrumente abgeleitet werden.<br />

Aktien- und Rohstoffprodukte: Liquide börsengehandelte Produkte (Terminkontrakte,<br />

Optionen) werden mit ihren Börsenpreisen bewertet. Die Preisbestimmung klassischer<br />

Aktien- und Rohstoff-Derivate mit einem einzelnen Basiswert (z.B. Kauf- und Verkaufs-<br />

Optionen, Knock Out-Optionen, Digital-Optionen) erfolgt mittels Finiter Differenzen-Methoden<br />

für die Black Scholes-Differenzialgleichung. Exotischere Derivate mit potenziell<br />

mehreren Basiswerten werden hingegen über Monte Carlo-Simulationen bewertet. Hier<br />

kommen eigenentwickelte Routinen, basierend auf marktetablierten Modellen, zum Einsatz.<br />

Bei allen Aktien- und Rohstoffderivaten wird für die Ermittlung <strong>des</strong> beizulegenden Zeitwerts<br />

die eine Zinskurve unter Berücksichtigung von Kontrahentenrisiken verwendet. Bei Aktienprodukten<br />

sind außerdem Dividendenschätzungen, bei Rohstoffprodukten sogenannte<br />

Nutzenkurven einzubeziehen. Die Nutzenkurven bilden mit dem Rohstoffhandel verbundene<br />

monetäre Vor- als auch Nachteile ab. Sofern die Derivate optionale Komponenten beinhalten,<br />

müssen die Volatilitäten der Basiswerte berücksichtigt werden. Gibt es mehr als einen<br />

Basiswert, so werden die Korrelationen zwischen diesen einbezogen. Währungskursvolatilitäten<br />

und die Korrelationen zwischen Basiswerten und Währungskursen sind immer<br />

dann relevant, wenn sich die Währungen von Derivat und Basiswert(en) unterscheiden. Bei<br />

Fondsderivaten entsprechen die jeweiligen Ausschüttungen den Dividendenzahlungen bei<br />

Aktien. Wenn die Derivate Partizipationszertifikaten entsprechen, kann für die Bewertung<br />

eine analytische Formel ohne Simulation verwendet werden. In diesem Fall sind keine<br />

Fondsvolatilitäten erforderlich.<br />

Anhang<br />

191


Produkt Bewertungsmodell Bewertungsparameter<br />

Zinsprodukte Standardswaps Barwertmethode Zinssätze<br />

Exotische Swaps Markov Funktional Zinssätze<br />

Zinsvolatilitäten<br />

FRAs Barwertmethode Zinssätze<br />

Standard-Caps, -Floors, Black 76 Zinssätze<br />

-Collars<br />

Zinsvolatilitäten<br />

Exotische Caps, Floors Markov Funktional Zinssätze<br />

Zinsvolatilitäten<br />

Europäische<br />

Black 76 Zinssätze<br />

Standard-Swaptions<br />

Zinsvolatilitäten<br />

Exotische Swaptions Markov Funktional Zinssätze<br />

Zinsvolatilitäten<br />

Währungsprodukte Währungsswaps Barwertmethode Zinssätze<br />

Währungskurse<br />

Optionen Black 76 Zinssätze<br />

Währungskurse<br />

Währungskursvolatilitäten<br />

Forward-Zins-/<br />

Barwertmethode Zinssätze<br />

Währungsswaps<br />

Währungskurse<br />

Aktien-, Fonds- und Terminkontrakte Finite Differenzen Preis <strong>des</strong> Basiswertes, Zinssätze<br />

Rohstoffprodukte<br />

Dividendenzahlungen<br />

(inkl. Edelmetalle) Standard-Optionen<br />

Finite Differenzen Preis <strong>des</strong> Basiswertes, Zinssätze<br />

(einzelner Basiswert)<br />

Dividendenzahlungen (Aktien, Aktienindizes)<br />

Nutzenkurven (Rohstoffe)<br />

Volatilitäten (Basiswert, Währungskurs)<br />

Währungskurs-Basiswert-Korrelation<br />

Exotische Optionen Monte Carlo-Simulation Preis <strong>des</strong> Basiswertes, Zinssätze<br />

Dividendenzahlungen (Aktien, Aktienindizes)<br />

Nutzenkurven (Rohstoffe)<br />

Volatilitäten (Basiswerte, Währungskurse)<br />

Korrelationen (Basiswerte, Währungskurse)<br />

Partizipationszertifikate Analytische Formel Preis <strong>des</strong> Basiswertes, Zinssätze<br />

Kapitalgarantierte Zertifikate Analytische Formel Preis <strong>des</strong> Basiswertes, Zinssätze<br />

Finite Differenzen Fondsausschüttungen<br />

Fondsvolatilitäten<br />

Kreditprodukte Credit Default Swaps<br />

Hazard-Rate-<br />

Credit Spreads<br />

(einzelner Referenzschuldner) Bootstrapping-Modell<br />

Basket Credit Default Swaps Hazard-Rate-<br />

Credit Spreads<br />

(homogen in Korrelationen Bootstrapping-Modell Korrelationsfaktoren<br />

und Restbedienungsquoten) Ein-Faktor-Gauß-Modell (abgeleitet aus Markt konsensdaten)<br />

Basket Credit Default Swaps Hazard-Rate-<br />

Credit Spreads<br />

(inhomogen in Korrelationen Bootstrapping-Modell Korrelationsfaktoren<br />

oder Restbedienungsquoten) Monte Carlo-Simulation (abgeleitet aus Markt konsensdaten)<br />

Collateralized Synthetic Hazard-Rate-<br />

Credit Spreads<br />

Obligation<br />

Bootstrapping-Modell<br />

Ein-Faktor-Gauß-Modell<br />

Korrelationen (abgeleitet aus Marktdaten)<br />

Forderungsbesicherte Bloomberg-Cash-Flow- Credit Spreads<br />

Wertpapiere<br />

Modell<br />

Conditional Prepayment Rate<br />

192<br />

Kreditprodukte: Wertpapiere mit exotischen Kupons oder mit Kreditkomponenten wie Credit<br />

Linked Notes und weitere von Kreditderivaten abgeleitete Produkte wie Perfect Asset<br />

Swaps werden konsistent mit den entsprechenden OTC-Derivaten bewertet. Wo notwendig,<br />

wird dabei für die Barwertrechnung zusätzlich der Credit Spread <strong>des</strong> jeweiligen Emittenten<br />

verwendet.<br />

Bei der Bewertung barbesicherter Derivate erfolgt die Diskontierung zukünftiger Cashflows<br />

für die wesentlichen Portfolios nunmehr auf der Basis von EONIA-Swapkurven („OIS-<br />

Discounting“). Mit dieser Anpassung der Bewertungsparameter folgen wir den veränderten<br />

Usancen bei der Preisermittlung für diese Produkte am Markt. Aus der Umstellung resultierte<br />

eine einmalige Ergebnisbelastung von 46 Mio €.


Hinsichtlich Rechnungslegungsannahmen und Schätzungen verweisen wir auf Note 7, zu<br />

weiteren Angaben über die Bewertungsverfahren auf Note 8.<br />

Gemäß IFRS 7.27A ergibt sich für die zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumente folgende<br />

Aufteilung:<br />

Mrd € Notierte<br />

Marktpreise<br />

(Level 1)<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Auf Marktdaten<br />

basierende<br />

Bewertungs-<br />

methoden<br />

(Level 2)<br />

Nicht aus-<br />

schließlich auf<br />

Marktdaten<br />

basierende<br />

Bewertungs-<br />

methoden<br />

(Level 3)<br />

Summe Notierte<br />

Marktpreise<br />

(Level 1)<br />

Auf Marktdaten<br />

basierende<br />

Bewertungs-<br />

methoden<br />

(Level 2)<br />

Nicht aus-<br />

schließlich auf<br />

Marktdaten<br />

basierende<br />

Bewertungs-<br />

methoden<br />

(Level 3)<br />

Anhang<br />

Summe<br />

Aktiva<br />

Barreserve 0,0 0,0 0,0 0,0 0,2 0,0 0,0 0,2<br />

Handelsaktiva 4,1 52,6 0,4 57,1 6,8 48,9 0,7 56,4<br />

Forderungen aus<br />

Wertpapierpensionsgeschäften<br />

(Reverse-Repos) 0,0 12,1 0,0 12,1 0,0 25,8 0,0 25,8<br />

Positive Marktwerte aus<br />

derivativen Sicherungsinstrumenten<br />

0,0 1,3 0,0 1,3 0,0 1,2 0,0 1,2<br />

Freiwillig zum Fair Value<br />

bewertete Aktivbestände 0,7 5,2 0,1 6,0 1,0 5,8 0,3 7,1<br />

Finanzanlagen<br />

Available for Sale 1,5 1,4 0,2 3,1 2,7 0,8 0,7 4,2<br />

Summe 6,3 72,6 0,7 79,6 10,7 82,5 1,7 94,9<br />

Passiva<br />

Handelspassiva 2,2 49,7 0,2 52,1 3,3 42,9 0,6 46,8<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Wertpapierpensionsgeschäften<br />

(Repos) 0,0 4,3 0,0 4,3 0,0 27,8 0,0 27,8<br />

Negative Marktwerte aus<br />

derivativen Sicherungsinstrumenten<br />

0,0 1,0 0,0 1,0 0,1 0,7 0,0 0,8<br />

Freiwillig zum Fair Value<br />

bewertete Passivbestände<br />

(inkl. Nachrangkapital) 2,7 40,4 0,3 43,4 2,9 36,2 0,2 39,3<br />

Summe 4,9 95,4 0,5 100,8 6,3 107,6 0,8 114,7<br />

193


Mio € Analytische<br />

Formel<br />

194<br />

Folgende Darstellung zeigt die Zuordnung der Finanzinstrumente in Level 3 auf Basis<br />

verwendeter Bewertungsmodelle per 31. Dezember 2011:<br />

Fair Value auf Basis folgender Bewertungsmodelle<br />

Konzernexterne<br />

Zulieferung<br />

(Fonds-<br />

Manager)<br />

Barwert-<br />

Methode<br />

Finite<br />

Differenzen<br />

Modell<br />

Monte Carlo-<br />

Simulation<br />

Summe<br />

Aktiva<br />

Handelsaktiva<br />

– Anleihen und Schuldverschreibungen 0 0 0 0 24 24<br />

– Aktienbezogene Zertifikate 2 0 0 0 16 18<br />

– Zinsbezogene Derivate 0 0 0 0 0 0<br />

– Aktienbezogene Derivate 53 0 0 1 87 141<br />

– Sonstige Handelsaktiva 0 0 177 0 0 177<br />

Fair Value-Option (Aktiva)<br />

– Forderungen an Kunden 0 0 117 0 0 117<br />

Finanzanlagen<br />

– AfS-Finanzanlagen<br />

– Anleihen und Schuldverschreibungen 0 0 39 0 0 39<br />

– Aktien und andere nicht<br />

festverzinsliche Wertpapiere 0 19 0 0 0 19<br />

– Finanzbeteiligungen 0 0 188 0 0 188<br />

Summe Level 3 Aktiva 55 19 521 1 127 723<br />

Passiva<br />

Handelspassiva<br />

– Aktienbezogene Derivate 49 0 0 0 107 156<br />

– Sonstige Handelspassiva 6 0 0 8 1 15<br />

Fair Value-Option (Passiva) 0 0 0 1 324 325<br />

Summe Level 3 Passiva 55 0 0 9 432 496<br />

Saldo Level 3 Aktiva und Passiva 0 19 521 – 8 – 305 227<br />

Unter Anwendung alternativer, ebenfalls realistischer Annahmen würde sich in den Level-<br />

3-Fällen der Fair Value der betreffenden Finanzinstrumente bei einer Worst Case- Betrachtung<br />

um 4 Mio € (Vorjahr 71 Mio €) reduzieren, im Fall vorteilhafterer Annahmen um 2 Mio €<br />

(Vorjahr 72 Mio €) erhöhen.<br />

Bei der zinsinduzierten Sensitivitätsanalyse haben wir die Spreads um 10% reduziert<br />

beziehungsweise um 20% erhöht. Im Fall von Aktienderivaten/-zertifikaten wurden die<br />

Korrelationen auf Basis einer statistischen Analyse um 0,03 erhöht beziehungsweise<br />

reduziert. Bei der Sensitivitätsanalyse zu den Finanzbeteiligungen wurden Reduzierungen<br />

der erwarteten Cashflows um 10% und Veränderungen <strong>des</strong> Beta-Faktors um +/– 0,2 Punkte<br />

unterstellt.


Folgende Tabellen zeigen die nach IFRS 7.27B geforderte Überleitungsrechnung für Finanzinstrumente<br />

in Level 3:<br />

Aktiva<br />

in Mio € Handelsaktiva Freiwillig zum Fair Value<br />

bewertete Aktivbestände<br />

Available for Sale-<br />

Finanzanlagen<br />

Anhang<br />

Summe<br />

Bestand zum 1. 1. 2011 719 326 740 1.785<br />

Gewinne und Verluste<br />

– in der Gewinn- und Verlustrechnung 1 103 – 5 99<br />

– im Sonstigen Ergebnis 0 0 – 8 – 8<br />

Zugänge 36 0 22 58<br />

Abgänge<br />

(inkl. Glattstellungen, Erfüllungen) – 396 – 312 – 503 – 1.211<br />

Umgliederungen in Level 3 0 0 0 0<br />

Umgliederungen aus Level 3 0 0 0 0<br />

Bestand zum 31. 12. 2011 360 117 246 723<br />

Gewinne (+) und Verluste (–)<br />

für in der Bilanz ausgewiesene<br />

Vermögenswerte 5 – 13 – 9<br />

Ausweis der Gewinne und Verluste<br />

in folgenden GuV-Positionen<br />

Aktiva<br />

Handelsergebnis<br />

Zinsergebnis<br />

Handelsergebnis<br />

Zinsergebnis<br />

in Mio € Handelsaktiva Freiwillig zum Fair Value<br />

bewertete Aktivbestände<br />

Ergebnis aus<br />

Finanzanlagen<br />

Zinsergebnis<br />

Available for Sale-<br />

Finanzanlagen<br />

Summe<br />

Bestand zum 1. 1. 2010 1.139 3.824 949 5.912<br />

Gewinne und Verluste<br />

– in der Gewinn- und Verlustrechnung – 93 0 – 9 – 102<br />

– im Sonstigen Ergebnis 0 0 32 32<br />

Zugänge 519 100 96 715<br />

Abgänge<br />

(inkl. Glattstellungen, Erfüllungen) – 848 – 3.598 – 372 – 4.818<br />

Umgliederungen in Level 3 2 0 44 46<br />

Umgliederungen aus Level 3 0 0 0 0<br />

Bestand zum 31. 12. 2010 719 326 740 1.785<br />

Gewinne (+) und Verluste (–)<br />

für in der Bilanz ausgewiesene<br />

Vermögenswerte 110 0 – 38<br />

Ausweis der Gewinne und Verluste<br />

in folgenden GuV-Positionen<br />

Handelsergebnis<br />

Zinsergebnis<br />

Handelsergebnis<br />

Zinsergebnis<br />

Ergebnis aus<br />

Finanzanlagen<br />

Zinsergebnis<br />

195


Passiva<br />

in Mio € Handelspassiva Freiwillig zum Fair Value<br />

bewertete Passivbestände<br />

196<br />

Summe<br />

Bestand zum 1. 1. 2011 555 341 896<br />

Gewinne und Verluste<br />

– in der Gewinn- und Verlustrechnung – 25 – 7 – 32<br />

Zugänge 6 94 100<br />

Abgänge (inkl. Glattstellungen, Erfüllungen) – 364 – 103 – 467<br />

Emissionen 0 0 0<br />

Umgliederungen in Level 3 0 0 0<br />

Umgliederungen aus Level 3 0 0 0<br />

Bestand zum 31. 12. 2011 172 325 497<br />

Gewinne (+) und Verluste (–) für in der<br />

Bilanz ausgewiesene Verbindlichkeiten 31 – 6<br />

Ausweis der Gewinne und Verluste<br />

in folgenden GuV-Positionen<br />

Passiva<br />

Handelsergebnis<br />

Zinsergebnis<br />

Handelsergebnis<br />

Zinsergebnis<br />

in Mio € Handelspassiva Freiwillig zum Fair Value<br />

bewertete Passivbestände<br />

Summe<br />

Bestand zum 1. 1. 2010 778 203 981<br />

Gewinne und Verluste<br />

– in der Gewinn- und Verlustrechnung 33 3 36<br />

Zugänge 505 163 668<br />

Abgänge (inkl. Glattstellungen, Erfüllungen) – 761 – 28 – 789<br />

Emissionen 0 0 0<br />

Umgliederungen in Level 3 0 0 0<br />

Umgliederungen aus Level 3 0 0 0<br />

Bestand zum 31. 12. 2010 555 341 896<br />

Gewinne (+) und Verluste (–) für in der<br />

Bilanz ausgewiesene Verbindlichkeiten 71 – 1<br />

Ausweis der Gewinne und Verluste<br />

in folgenden GuV-Positionen<br />

Handelsergebnis<br />

Zinsergebnis<br />

Handelsergebnis<br />

Zinsergebnis<br />

Im Geschäftsjahr wurden aufgrund eingeschränkter Verfügbarkeit beobachtbarer Marktpreise<br />

Umgliederungen aus Level 1 nach Level 2 von rund 820 Mio € (Vorjahr 26 Mio €)<br />

vorgenommen. Aus Level 2 nach Level 1 wurden keine Finanzinstrumente umgegliedert<br />

(Vorjahr 98 Mio €).<br />

Aus einer marktinduzierten Änderung <strong>des</strong> eigenen Credit Spreads um 10 Basispunkte bei<br />

freiwillig zum Fair Value bilanzierten Verbindlichkeiten würde ein Effekt in der Gewinn- und<br />

Verlustrechnung in Höhe von rund 42 Mio € (Vorjahr 40 Mio €) resultieren.


Sofern bei der Anwendung von Bewertungsmodellen im wesentlichen Umfang nicht am<br />

Markt beobachtbare Parameter verwendet werden, erfolgt die Erfassung <strong>des</strong> betreffenden<br />

Finanzinstruments zum Transaktionspreis. Ein am Handelstag aus der Modellbewertung<br />

entstehen<strong>des</strong> Ergebnis wird über die Laufzeit beziehungsweise Verweildauer abgegrenzt.<br />

Während dieser Periode werden abgegrenzte Handelstagsergebnisse in der Gewinn- und<br />

Verlustrechnung vollständig erfasst, sobald beobachtbare Marktdaten vorliegen.<br />

Die folgende Überleitungsrechnung zeigt die bestehenden Abgrenzungsbeträge sowie<br />

deren Entwicklung:<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Anfangsbestand 44,9 33,1<br />

Neue Transaktionen 4,0 11,0<br />

In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste<br />

Beträge der Periode 35,5 – 0,8<br />

Endbestand 13,4 44,9<br />

Alle Bewertungsmodelle werden einer eingehenden Prüfung unterzogen, bevor sie als<br />

Grundlage der Finanzberichterstattung verwendet werden. Die eingesetzten Modelle werden<br />

auch im Zeitablauf regelmäßig überprüft.<br />

Wir sind davon überzeugt, dass die Fair Values sowohl für die in der Bilanz zum Fair Value<br />

bewerteten Finanzinstrumente als auch für die zu amortisierten Kosten bilanzierten Finanz-<br />

instrumente, bei denen der Fair Value lediglich Vergleichszwecken dient, angemessen sind<br />

und den zugrunde liegenden wirtschaftlichen Sachverhalten entsprechen.<br />

Anhang<br />

197


198<br />

Beizulegende Zeitwerte Buchwerte Differenz<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010 31. 12. 2011 31. 12. 2010 31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mrd € Mrd € Mrd € Mrd € Mrd € Mrd €<br />

Aktiva<br />

Barreserve 3,3 2,2 3,3 2,2 0,0 0,0<br />

Forderungen an Kreditinstitute 11,4 11,7 11,4 11,6 0,0 0,1<br />

Forderungen an Kunden 74,5 83,9 72,6 81,5 1,9 2,4<br />

Forderungen aus<br />

Wertpapierpensions geschäften<br />

(Reverse-Repos) 12,1 26,0 12,1 26,0 0,0 0,0<br />

Handelsaktiva 57,1 56,3 57,1 56,3 0,0 0,0<br />

Positive Marktwerte aus<br />

Sicherungsderivaten 1,3 1,2 1,3 1,2 0,0 0,0<br />

Aktivischer Ausgleichsposten<br />

für im Portfolio gesicherte<br />

Finanzinstrumente 0,3 0,1 0,3 0,1 0,0 0,0<br />

Freiwillig zum Fair Value<br />

bewertete Aktivbestände 6,0 7,1 6,0 7,1 0,0 0,0<br />

Finanzanlagen 3,3 4,4 3,3 4,4 0,0 0,0<br />

Zur Veräußerung gehaltene<br />

Vermögenswerte 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

Passiva<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten 11,1 18,0 11,3 17,9 – 0,2 0,1<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kunden 25,6 24,5 24,6 24,0 1,0 0,5<br />

Verbriefte Verbindlichkeiten 19,5 21,6 19,6 21,6 – 0,1 0,0<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Wertpapierpensionsgeschäften<br />

(Repos) 4,9 29,0 4,9 29,0 0,0 0,0<br />

Handelspassiva 52,1 46,8 52,1 46,8 0,0 0,0<br />

Negative Marktwerte aus<br />

Sicherungsderivaten 1,0 0,8 1,0 0,8 0,0 0,0<br />

Passivischer Ausgleichsposten<br />

für im Portfolio gesicherte<br />

Finanzinstrumente 0,7 0,4 0,7 0,4 0,0 0,0<br />

Freiwillig zum Fair Value<br />

bewertete Passivbestände 43,3 39,2 43,3 39,2 0,0 0,0<br />

Nachrangkapital 2,6 4,1 2,8 4,1 – 0,2 0,0<br />

Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte (Fair Values) der Finanzinstrumente wird nach<br />

den oben beschriebenen Verfahren vorgenommen. Bei nicht verbrieften Finanzinstrumenten<br />

erfolgt die Ermittlung grundsätzlich über die Discounted Cashflow-Methode.<br />

Die saldierten beizulegenden Zeitwerte der Aktiva und Passiva liegen zum 31. Dezember<br />

2011 mit 1,4 Mrd € (Vorjahr 1,9 Mrd €) über den Buchwerten. In den Buchwerten zu den<br />

Forderungen an Kreditinstitute und Kunden wurden die Einzelwertberichtigungen abgezogen.<br />

Für ansonsten als Loans and Receivables zu kategorisierende Forderungen, die der Fair<br />

Value-Option zugeordnet wurden, ergaben sich im Jahr 2011 analog zum Vorjahr keine<br />

wesentlichen bonitätsinduzierten Wertänderungen.


Für Verbindlichkeiten, die der Fair Value-Option zugeordnet wurden, betragen die<br />

bonitätsinduzierten Wertänderungen aufgrund von Ratingveränderungen der <strong>WestLB</strong><br />

kumuliert zum 31. Dezember 2011 rund 134 Mio € (Vorjahr 118 Mio €).<br />

Effekte, die auf Marktbedingungen zurückzuführen sind, wie zum Beispiel Marktzins-<br />

änderungen und Ausweitung der am Markt beobachtbaren Credit Spreads, stellen keine<br />

bonitätsbedingten Wertänderungen dar. Die <strong>WestLB</strong> folgt mit dieser Angabe zu Loans and<br />

Receivables und Verbindlichkeiten in der Fair Value-Option der geltenden Interpretation zu<br />

IFRS 7.9 f.<br />

Wie im Vorjahr bestanden zum 31. Dezember 2011 keine Kreditderivate oder ähnliche<br />

Instrumente, die das Kreditrisiko der freiwillig zum Fair Value bewerteten Forderungen<br />

verringert haben.<br />

68. Änderungen zu IAS 39 und IFRS 7<br />

„Reclassification of Financial Assets“<br />

Im Einklang mit den Änderungen zu IAS 39 und IFRS 7 wurden im zweiten Halbjahr 2008<br />

bestimmte Handelsaktiva und Vermögenswerte der Kategorie Available for Sale in die<br />

Kategorie Loans and Receivables umkategorisiert. Dies betrifft jene Vermögenswerte, bei<br />

denen zum Stichtag der Umkategorisierung aufgrund inaktiver Märkte keine kurzfristige<br />

Verkaufs- oder Handelsabsicht mehr bestand und die bis auf absehbare Zeit im Bestand<br />

gehalten werden sollen. Die Umkategorisierungen erfolgten zu den jeweils am Stichtag<br />

ermittelten Fair Values und führten im Berichtszeitraum zu einer Entlastung <strong>des</strong> Eigenkapitals<br />

in Höhe von 25 Mio € (Vorjahr 25 Mio €) bei Available for Sale-Vermögenswerten.<br />

Nach dem vierten Quartal 2008 wurden keine Umkategorisierungen mehr vorgenommen.<br />

Die Buchwerte und Fair Values der umklassifizierten Vermögenswerte haben wir in der<br />

nachstehenden Tabelle dargestellt:<br />

Buchwert zum Zeitpunkt<br />

der Umkategorisierung<br />

Mrd €<br />

31. 12. 2011<br />

Mrd €<br />

Buchwert Fair Value<br />

31. 12. 2010<br />

Mrd €<br />

31. 12. 2011<br />

Mrd €<br />

Anhang<br />

31. 12. 2010<br />

Mrd €<br />

Handelsaktiva umgegliedert in die<br />

Kategorie Loans and Receivables 1,6 0,0 0,0 0,0 0,0<br />

Available for Sale-Vermögenswerte<br />

umgegliedert in die Kategorie Loans<br />

and Receivables 3,9 0,9 1,0 1,0 1,0<br />

Summe 5,5 0,9 1,0 1,0 1,0<br />

199


200<br />

Zum Zeitpunkt der Umkategorisierung lagen die Effektivzinssätze der umkategorisierten<br />

Vermögenswerte zwischen 1,3% und 14,4% – mit erwarteten erzielbaren Cashflows von<br />

8,3 Mrd €.<br />

Im Berichtszeitraum haben die umkategorisierten Handelsaktiva mit 1 Mio € (Vorjahr<br />

24 Mio €), die umkategorisierten Vermögenswerte der Kategorie Available for Sale mit<br />

23 Mio € (Vorjahr 57 Mio €) zum Ergebnis vor Steuern beigetragen.<br />

69. Eventualverbindlichkeiten und andere Verpflichtungen<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Eventualverbindlichkeiten 4.591 5.222<br />

– aus Bürgschaften, Garantien und<br />

Gewährleistungsverträgen 4.591 5.222<br />

Andere Verpflichtungen 15.731 17.660<br />

– aus unwiderruflichen Kreditzusagen 15.731 17.660<br />

Den Bonitätsrisiken aus Eventualverbindlichkeiten und anderen Verpflichtungen wurde<br />

durch die Bildung von Rückstellungen in angemessener Höhe Rechnung getragen.<br />

70. Verpflichtungen aus Operating Lease<br />

Die Summe der künftig zu leistenden Min<strong>des</strong>tleasingzahlungen aufgrund von unkündbaren<br />

Mietverhältnissen aus Operating Lease als Leasingnehmer setzt sich wie folgt zusammen:<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010*<br />

Mio € Mio €<br />

Min<strong>des</strong>tleasingzahlungen<br />

– bis 1 Jahr 53 51<br />

– 1 bis 5 Jahre 172 167<br />

– über 5 Jahre 187 216<br />

Summe 412 434<br />

* Angaben für das Jahr 2010 aufgrund ursprünglicher Berücksichtigung von <strong>Konzerns</strong>achverhalten angepasst<br />

Die Summe der künftig zu erhaltenen Min<strong>des</strong>tleasingzahlungen aus unkündbaren Untermietverhältnissen<br />

beläuft sich zum Stichtag auf 50 Mio € (Vorjahr 51 Mio €).


Im Geschäftsjahr sind im Operating Lease (Leasingnehmer) Zahlungen von 55 Mio € (Vorjahr<br />

55 Mio €) angefallen; 12 Mio € (Vorjahr 11 Mio €) wurden aus Untermietverhältnissen<br />

vereinnahmt.<br />

71. Patronatserklärungen<br />

Die <strong>WestLB</strong> AG trägt, abgesehen vom Fall <strong>des</strong> politischen Risikos, in Höhe ihrer<br />

Beteiligungsquote dafür Sorge, dass die Kreditinstitute und die Finanzierungs- und<br />

Verwaltungsgesellschaften, an denen sie mehrheitlich beteiligt ist, ihre Verpflichtungen<br />

erfüllen können. In dem Umfang, in dem sich unsere Anteilsbesitzquote an der jeweiligen<br />

Gesellschaft vermindert, reduziert sich auch jeweils unsere Verpflichtung aus der vorstehenden<br />

Patronatserklärung hinsichtlich solcher Verpflichtungen der entsprechenden<br />

Gesellschaft, die erst nach dem jeweiligen Absinken unserer Anteilsbesitzquote begründet<br />

werden; sinkt die Anteilsbesitzquote dabei unter eine Mehrheitsbeteiligung, erlischt unsere<br />

Patronatserklärung hinsichtlich solcher Verpflichtungen der entsprechenden Gesellschaft,<br />

die erst nach dem Absinken unserer Anteilsbesitzquote unter eine Mehrheitsbeteiligung<br />

begründet werden. Die von dieser Erklärung erfassten 4 Unternehmen (Vorjahr 5 Unternehmen)<br />

und die Anteilsquote (direkte und indirekte Anteile), nach der die <strong>WestLB</strong> diese<br />

Verpflichtung übernimmt, sind:<br />

Anteilsquote<br />

Banco <strong>WestLB</strong> do Brasil S.A., São Paulo 100%<br />

Bank <strong>WestLB</strong> Vostok (ZAO), Moskau 100%<br />

Westdeutsche ImmobilienBank AG, Mainz 100%<br />

<strong>WestLB</strong> do Brasil Cayman Ltd., George Town 100%<br />

Für die PE Projekt-Entwicklungsgesellschaft mbH & Co. Büro- und Businesscenter Leipzig<br />

Park KG, Düsseldorf, waren in der Vergangenheit zwei Patronatserklärungen gegenüber<br />

Dritten abgegeben, die nicht mehr bestehen.<br />

72. Einlagensicherung und weitere Sicherungsmechanismen<br />

Die <strong>WestLB</strong> ist Mitglied in der Sicherungsreserve der Lan<strong>des</strong>banken und Girozentralen beim<br />

Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV). Dabei handelt es sich um eine institutssichernde<br />

Einrichtung im Sinne <strong>des</strong> § 12 <strong>des</strong> Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetzes<br />

(EAEG), die Teil <strong>des</strong> Sicherungssystems der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

(Haftungsverbund) ist.<br />

Anhang<br />

201


202<br />

Das Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe setzt sich aus elf Sparkassen-<br />

Stützungsfonds der regionalen Sparkassen- und Giroverbände, der Sicherungsreserve der<br />

Lan<strong>des</strong>banken und Girozentralen und dem Sicherungsfonds der Lan<strong>des</strong>bausparkassen<br />

zusammen, die gemeinsam einen Haftungsverbund bilden. Zwischen den regionalen und<br />

überregionalen Fonds bestehen Regelungen zum Ausgleich bei Stützungsfällen (Überlaufvereinbarungen).<br />

Im Geschäftsjahr 2011 ergab sich eine rechnerische Nachschussverpflichtung<br />

in Höhe von 135 Mio € (Vorjahr 384 Mio €) aufgrund der Vereinbarung über die<br />

Sicherungsreserve der Lan<strong>des</strong>banken und Girozentralen.<br />

Seit dem 1. Oktober 2004 haben der Rheinische Sparkassen- und Giroverband (RSGV) und<br />

der Sparkassenverband Westfalen-Lippe (SVWL) gemeinsam mit der <strong>WestLB</strong> je einen<br />

Reservefonds mit einem Volumen von jeweils 500 Mio € zur Stützung der Mitglieds sparkassen<br />

und der <strong>WestLB</strong> für den Fall finanzieller Schwierigkeiten eingerichtet. Die Fonds setzen<br />

sich jeweils aus Barmitteln in Höhe von 250 Mio € und einer Nachschusspflicht in gleicher<br />

Höhe zusammen, die für die Phoenix-Transaktion gebunden sind. Die Westdeutsche<br />

ImmobilienBank AG (WestImmo), Mainz, ist am 15. Dezember 2011 aus dem Reservefonds<br />

<strong>des</strong> SVWL und am 17. Januar 2012 aus dem Reservefonds <strong>des</strong> RSGV vereinbarungsgemäß<br />

ausgeschieden.<br />

73. Gewährträgerhaftung<br />

Die <strong>WestLB</strong> haftet im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen noch als Gewährträger<br />

der LRP Lan<strong>des</strong>bank Rheinland-Pfalz, Mainz (für bis zum 1. Oktober 2004 begründete<br />

Verbindlichkeiten), und der HSH Nordbank AG, Hamburg/Kiel, sowie der Westdeutschen<br />

ImmobilienBank AG, Mainz, und der DekaBank Deutsche Girozentrale, Frankfurt/Main. Da<br />

Neuverbindlichkeiten dieser Institute seit 19. Juli 2005 nicht mehr der Gewährträgerhaftung<br />

unterliegen, reduziert sich das Volumen der gedeckten Verbindlichkeiten durch die Rückführung<br />

zwischenzeitlich fälliger Beträge kontinuierlich.<br />

74. Rechtsfälle<br />

Der Bereich Recht und Compliance verantwortet vorrangig die Identifizierung und Steuerung<br />

der Rechtsrisiken <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong>. Dabei findet eine enge Zusammenarbeit mit<br />

sämtlichen Fachbereichen im Konzern statt. Jeder Fachbereich soll die im eigenen<br />

Verantwortungsbereich auftretenden oder drohenden rechtlichen Risiken erkennen. Sie<br />

werden dann mit den erforderlichen Maßnahmen möglichst umfassend gemindert oder<br />

ausgeschlossen. Dabei werden Vorgänge erfasst, die sich aus rechtlichen Gründen Schaden<br />

verursachend auswirken können. Des Weiteren werden geeignete vorbeugende Gegenmaßnahmen<br />

getroffen.


Gegen die <strong>WestLB</strong> wurde beim Supreme Court of the State of New York eine Klage von<br />

Investoren nachrangiger Schuldverschreibungen eingereicht. Die Klage richtet sich gegen<br />

die <strong>WestLB</strong> AG und eine Konzerngesellschaft, die mit dem Management der Investmentgesellschaften<br />

befasst war, die die Schuldverschreibungen begeben haben. Diesen wird<br />

unter anderem Missmanagement und fehlerhafte Berichterstattung vorgeworfen. Es wird<br />

erwartet, dass die Vorwürfe abgewiesen werden. Die <strong>WestLB</strong> hat zwischenzeitlich ihre<br />

Beteiligung an der mitverklagten Konzerngesellschaft einschließlich der anhängigen<br />

Prozessrechtsverhältnisse wirtschaftlich rückwirkend zum 1. Januar 2010 im Wege der<br />

Bar-Unterbeteiligung auf die EAA übertragen.<br />

Im Dezember 2005 hat die <strong>WestLB</strong> einen Kredit in Höhe von rund 100 Mio USD herausgelegt,<br />

der grundpfandrechtlich durch eine Vielzahl von Immobilienobjekten in den USA<br />

besichert war. Im Zusammenhang mit der Verwertung der Sicherheiten wurden gegen die<br />

<strong>WestLB</strong> verschiedene Klagen erhoben, unter anderem mit dem Vorwurf, Ansprüche auf<br />

Rückzahlung der Kredite seien wegen überhöhter Kreditzinssätze nicht durchsetzbar. Es<br />

wird derzeit davon ausgegangen, dass die Kläger eine Verletzung entsprechender Rechtsvorschriften<br />

nicht Erfolg versprechend geltend machen können. Das wirtschaftliche Risiko<br />

aus diesem Engagement ist aufgrund entsprechender Garantien auf die EAA übergegangen<br />

und durch Teilverkäufe von Immobilien weiter reduziert worden. Insgesamt wurde das<br />

Engagement weitgehend wertberichtigt.<br />

Die <strong>WestLB</strong> hat den mit einem Service-Provider abgeschlossenen Vertrag Ende 2010 zum<br />

wesentlichen Teil aus wichtigem Grund vorzeitig beendet. Der Provider vertritt die Auffassung,<br />

dass die Beendigung unwirksam sei. Die <strong>WestLB</strong> rechnet im Zuge der Beendigung<br />

mit eigenen Schäden im Umfang von circa 45 Mio €. Im Verhandlungsweg konnte keine<br />

gütliche Einigung mit dem Provider erzielt werden, sodass die <strong>WestLB</strong> im Jahr 2011 Klage<br />

gegen den Provider erhoben hat. Der Ausgang <strong>des</strong> gerichtlichen Verfahrens hängt maßgeblich<br />

vom Ergebnis einer umfangreichen Beweiswürdigung ab. Im Fokus eines solchen<br />

Verfahrens wird die Frage stehen, ob das Leistungsverhalten <strong>des</strong> Providers die vorzeitige<br />

Beendigung <strong>des</strong> Vertrags durch die <strong>WestLB</strong> gerechtfertigt hat. Aus Sicht der <strong>WestLB</strong><br />

sprechen die überwiegenden Gründe dafür, dass sie den Vertrag aufgrund der mangelhaften<br />

Leistungen <strong>des</strong> Vertragspartners im relevanten Umfang zu Recht vorzeitig beenden konnte<br />

und dass ihr infolge<strong>des</strong>sen entsprechende Schadensersatzansprüche zustehen. Der Provider<br />

widerspricht dem Schadensersatzanspruch und verlangt im Wege der Widerklage Zahlung<br />

einbehaltener Honoraranteile. Klage und Widerklage beziehen sich auf den gleichen Sachverhalt.<br />

Im Laufe <strong>des</strong> Jahres 2011 wurde die <strong>WestLB</strong> AG in insgesamt 17 Klageverfahren im<br />

Zusammen hang mit angeblichen Pflichtverletzungen bei der Quotierung von USD-LIBOR<br />

Zinssätzen von einer Reihe von Klägern im Rahmen einer sogenannten Sammelklage vor<br />

verschiedenen US-Gerichten verklagt. Neben der <strong>WestLB</strong> richten sich diese Klagen gegen<br />

alle weiteren Banken, die – wie die <strong>WestLB</strong> – als Mitglieder <strong>des</strong> sogenannten LIBOR-Panels<br />

(„BBA Panels“) arbeitstäglich Quotierungen an die British Bankers Association („BBA“)<br />

gemeldet hatten. Die Klagen erstrecken sich auf einen Zeitraum vom 1. Januar 2006 bis zum<br />

Anhang<br />

203


204<br />

31. Dezember 2009. Der nicht bezifferte Anspruch auf Schadensersatz wird auf kollusives<br />

Zusammenwirken der Mitglieder <strong>des</strong> BBA-Panels, angebliche Manipulation und Über mittlung<br />

von wissentlich falschen LIBOR-Zinssätzen durch die Mitglieder <strong>des</strong> BBA-Panels gestützt,<br />

die angeblich dadurch ihre tatsächlichen Refinanzierungkosten zu verschleiern suchten und<br />

sich darüber hinaus dadurch ungerechtfertigte Vorteile im Derivategeschäft verschaffen<br />

wollten.<br />

Die an verschiedenen Gerichten in den USA anhängig gemachten Klagen wurden zwischenzeitlich<br />

beim „United States District Court Southern District of New York“ als Sammelklage<br />

zusammengefasst. Eine erste Entscheidung über die weitere prozessuale Vorgehensweise<br />

wird für März 2012 erwartet. Eine Entscheidung in der Sache dürfte aber im Jahr 2012 nicht<br />

zu erwarten sein. Die nahezu identischen Klagen, die bis zum März in eine einheitliche<br />

Klage zusammengefasst werden, stützen sich ausschließlich auf Presseberichte und angebliche<br />

eigene Untersuchungen der Kläger. Wir gehen davon aus, dass diese Klagen beziehungsweise<br />

die Sammelklage zumin<strong>des</strong>t zum Teil bereits in einem frühen Verfahrensstadium<br />

(„Motion to Dismiss“) und danach insgesamt abgewiesen werden, da sich die vorgebrachten<br />

Behauptungen – jedenfalls in Bezug auf die <strong>WestLB</strong> – nicht aufrechterhalten lassen.<br />

75. Sonstige Haftungsverhältnisse<br />

Die <strong>WestLB</strong> hat im Zusammenhang mit den von Drittunternehmen herausgegebenen Restwertgarantien<br />

einzelne „Letter of Undertaking“ abgegeben. Diese Letter of Undertaking<br />

enthalten Bedingungen, nach deren Eintreten von den Begünstigten der Restwertgarantien<br />

die Ausstellung von Rückgarantien für die Verpflichtungen der Drittunternehmen aus den<br />

Restwertgarantien verlangt werden kann. In zwei Fällen wurde im Jahr 2006 jeweils eine<br />

entsprechende Rückgarantie ausgestellt; zwei weitere Fälle werden derzeit hinsichtlich<br />

einer Rückgarantie verhandelt.<br />

Die Nachschussverpflichtungen der <strong>WestLB</strong> aus ihrer Beteiligung an der Liquiditätskonsortialbank<br />

betragen unverändert 65,5 Mio €. Der Bank können weitere Verpflichtungen aus der<br />

Mithaftung für die Nachschussverpflichtungen gegenüber der Liquiditätskonsortialbank<br />

von Gesellschaftern entstehen, die Mitglieder <strong>des</strong> Deutschen Sparkassen- und Giroverban<strong>des</strong><br />

(DSGV) sind.<br />

Die <strong>WestLB</strong> hat gegenüber einer früheren Tochtergesellschaft die im Rahmen einer<br />

Immobilienfinanzierung eingegangenen langfristigen „Erbpachtzinsverpflichtungen“<br />

gegenüber dem Grundstückseigentümer bis zum Jahr 2110 garantiert. Der Berechtigte aus<br />

der Garantie hat im Rahmen <strong>des</strong> Verkaufs der Tochtergesellschaft die <strong>WestLB</strong> aus dieser<br />

Verpflichtung nicht entlassen. Um diese vertragliche Verpflichtung aufseiten der <strong>WestLB</strong><br />

abzusichern, verpflichtete sich wiederum der Erwerber der Tochtergesellschaft, die <strong>WestLB</strong><br />

aus dieser Garantie freizustellen. Zur Unterlegung der abgegebenen Rückgarantie wurden<br />

der <strong>WestLB</strong> die Gesellschaftsanteile der verkauften Tochtergesellschaft verpfändet.


76. Treuhandgeschäfte<br />

Das Treuhandvermögen umfasst alle von dem <strong>WestLB</strong> Konzern ausschließlich zu Anlagezwecken<br />

verwalteten oder gehaltenen Kundenvermögen. Die Bank agiert in diesen Fällen<br />

in eigenem Namen als Vermögensverwalter oder in treuhänderischer Funktion für Rechnung<br />

Dritter. Im Rahmen solcher Aktivitäten verwaltete Vermögen werden nicht in der Bilanz<br />

ausgewiesen. Dem Treuhandvermögen stehen Treuhandverbindlichkeiten in derselben Höhe<br />

gegenüber.<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Forderungen an Kunden 19 23<br />

Finanzanlagen 500 565<br />

Treuhandvermögen 519 588<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 12 14<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 507 574<br />

Treuhandverbindlichkeiten 519 588<br />

Aus diesen Transaktionen und Vermögen werden Kommissions- und Gebührenerträge<br />

erwirtschaftet. Die Bank setzt sich im Falle grober Vernachlässigung der treuhänderischen<br />

und vertraglichen Pflichten bei derartigen Tätigkeiten einem Haftungsrisiko aus. Die Risiken<br />

im Zusammenhang mit diesem Geschäftsfeld werden durch die innerhalb <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong><br />

<strong>Konzerns</strong> gültigen Grundsätze zum Risikomanagement abgedeckt.<br />

Das Treuhandvermögen wird mit fortgeführten Anschaffungskosten beziehungsweise<br />

Nennwerten angesetzt.<br />

77. Verwaltete Vermögen<br />

Das verwaltete Vermögen umfasst alle von der <strong>WestLB</strong> ausschließlich zu Anlagezwecken<br />

verwalteten oder gehaltenen Kundenvermögen, insbesondere verwaltetes Fondsvermögen.<br />

Vermögenswerte, die lediglich im Rahmen eines Verwahrungsvertrags (Custody-only)<br />

gehalten werden sowie Transaktions- und Kontokorrentkonten, nicht bankfähige Vermögenswerte<br />

und Einlagen von Drittbanken zu Finanzierungs- oder Handelszwecken zählen wir<br />

nicht zu den verwalteten Vermögen.<br />

Vermögen mit Verwaltungsmandat umfassen Kundengelder, bei denen die <strong>WestLB</strong> ent-<br />

scheidet, wie die Mittel angelegt werden. Andere verwaltete Vermögen betreffen jene<br />

Vermögenswerte, bei denen der Kunde entscheidet, wie sie angelegt werden.<br />

Anhang<br />

205


206<br />

In der folgenden Darstellung ist das verwaltete Fondsvermögen der <strong>WestLB</strong> Mellon Asset<br />

Management Holdings Ltd. anteilig entsprechend der Beteiligungsquote enthalten.<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Verwaltetes Fondsvermögen 11.678 12.333<br />

Vermögen mit Verwaltungsmandat 0 0<br />

Andere verwaltete Vermögen 1 1<br />

Verwaltete Vermögen 11.679 12.334<br />

78. Aufsichtsrechtliche Kennzahlen<br />

Die <strong>WestLB</strong> berechnet ihre Kennzahlen nach den Baseler Eigenkapitalvereinbarungen<br />

(Basel II) und der Umsetzung der entsprechenden EU-Richtlinien in Form der Solvabilitätsverordnung<br />

(SolvV). Gemäß § 10 KWG beziehungsweise § 2 SolvV hat die <strong>WestLB</strong> ihre<br />

Geschäftstätigkeit in angemessener Höhe mit Eigenmitteln zu unterlegen.<br />

Im Einzelnen dürfen die Eigenmittel 8% der Summe aus den gewichteten Adressenausfallrisiken,<br />

den operationellen Risiken und dem 12,5-fachen Anrechnungsbetrag der Marktrisikopositionen<br />

nicht unterschreiten. Die geforderte Eigenmittelunterlegung wurde von der<br />

<strong>WestLB</strong> AG Gruppe im Jahr 2011 jederzeit übertroffen.<br />

Die bankaufsichtsrechtlich anerkannten Eigenmittel gemäß SolvV setzen sich aus dem<br />

Kern- und Ergänzungskapital sowie den Drittrangmitteln zusammen und betragen zum<br />

31. Dezember 2011 für die <strong>WestLB</strong> AG Gruppe:<br />

<strong>WestLB</strong> AG Gruppe<br />

31. 12. 2011<br />

Mio €<br />

nach<br />

Jahresergebnis AG<br />

<strong>WestLB</strong> AG Gruppe<br />

31. 12. 2010<br />

Mio €<br />

nach<br />

Jahresergebnis AG<br />

Kernkapital 4.259 5.528<br />

Eingezahltes Kapital/offene Rücklagen (einschl.<br />

Konsolidierungsposten) und aufsichtsrechtliche<br />

aktivische Unterschiedsbeträge 1.338 1.561<br />

Vermögenseinlagen stiller Gesellschafter 3.068 3.440<br />

Hybridkapital 0 869<br />

Fonds für allgemeine Bank risiken nach § 340 g HGB 47 47<br />

Abzugsposten – 194 – 389<br />

Ergänzungskapital 2.248 2.193<br />

Modifiziertes verfügbares Eigenkapital 6.507 7.721<br />

Drittrangmittel 174 0<br />

Ungenutzte Drittrangmittel 0 0<br />

Eigenmittel nach SolvV 6.681 7.721


Die Eigenmittel der <strong>WestLB</strong> AG Gruppe verringerten sich im Berichtszeitraum gegenüber<br />

dem Vorjahr im Wesentlichen durch die Rückzahlung der Vorzugsaktien der <strong>WestLB</strong><br />

New York Capital Investment sowie durch das Jahresergebnis 2011 der <strong>WestLB</strong> AG.<br />

Teilweise kompensiert wurde der Kapitalrückgang durch den Verkauf der Anteile an<br />

der DekaBank, da sich der Abzugsposten für nicht konsolidierte Beteiligungen gemäß<br />

§ 10 Abs. 6 Satz 1 Nr. 1 KWG entsprechend reduzierte. Weitere positive Kapitaleffekte<br />

ergaben sich durch verringerte Abzugsbeträge im Rahmen <strong>des</strong> Shortfalls sowie durch<br />

Jahresabschlusseffekte bei der Westdeutschen ImmobilienBank AG.<br />

Die Vermögenseinlagen stiller Gesellschafter reduzierten sich im Jahr 2011 durch die<br />

Teilnahme am HGB-Verlust um 372 Mio € auf 3.068 Mio €. Die stille Einlage <strong>des</strong> SoFFin in<br />

Höhe von 2.679 Mio € stellt Kapital im Sinne von § 10 Abs. 2a Nr. 8 KWG und somit bis zum<br />

Ablauf der vorgesehenen Grandfatheringperiode 2018 hartes Kernkapital dar.<br />

Die in den regulatorischen Eigenmitteln einbezogenen Genussrechte und nachrangigen<br />

Verbindlichkeiten der <strong>WestLB</strong> AG erfüllen die Voraussetzungen für die Anrechenbarkeit<br />

nach § 10 Abs. 5 beziehungsweise Abs. 5a KWG. Für die nachrangigen Verbindlichkeiten<br />

kann eine vorzeitige Rückzahlungsverpflichtung nicht entstehen. Im Falle <strong>des</strong> Konkurses<br />

oder der Liquidation werden Genussrechte und nachrangige Verbindlichkeiten erst nach<br />

Befriedigung aller nicht nachrangigen Gläubiger zurückgezahlt.<br />

Genussrechte sind im Ergänzungskapital mit 55 Mio € angerechnet worden. Nachrangige<br />

Verbindlichkeiten sind mit 2.376 Mio € im Ergänzungskapital angerechnet worden. Die<br />

nachrangigen Verbindlichkeiten wurden entsprechend den Emissionsbedingungen bedient.<br />

Anhang<br />

207


208<br />

Auf Basis der gemäß SolvV anrechenbaren Eigenmittel wurden zum 31. Dezember 2011<br />

nach Jahresabschlusseffekten die folgenden Kennziffern ermittelt:<br />

Risikoaktiva und Eigenmittelunterlegung<br />

<strong>WestLB</strong> AG Gruppe<br />

31. 12. 2011<br />

Mio €<br />

nach<br />

Jahresergebnis AG<br />

<strong>WestLB</strong> AG Gruppe<br />

31. 12. 2010<br />

Mio €<br />

nach<br />

Jahresergebnis AG<br />

Adressrisiken 39.975 43.100<br />

Operationelle Risiken 3.500 3.925<br />

12,5-facher Anrechnungs betrag für<br />

Marktrisikopositionen 4.825 1.525<br />

Gesamt 48.300 48.550<br />

Kernkapitalquote (in %) 8,8 11,4<br />

Gesamtkennziffer nach SolvV (in %) 13,8 15,9<br />

Gemäß den Regelungen der Solvabilitätsverordnung erreichten per 31. Dezember 2011 die<br />

Risikoaktiva 48,3 Mrd €. Dies bedeutet einen Rückgang um rund 0,3 Mrd € gegenüber<br />

Vorjahr.<br />

Die Adressenausfallrisiken sanken in Summe um 3,1 Mrd € RWA; hierbei überwogen<br />

entlastende Effekte aus dem Abbau von Geschäftsvolumen (4,4 Mrd € RWA, im Wesentlichen<br />

bei Derivaten- und Repo-Geschäft sowie in der Gruppe). Gegenläufige Effekte ergaben sich<br />

aus Abbildungsveränderungen (0,9 Mrd € RWA, vor allem bei Verbriefungen und Projektfinanzierungen)<br />

sowie Währungsrelationen (0,4 Mrd € RWA).<br />

Die operationellen Risiken verringerten sich im gleichen Zeitraum um 0,4 Mrd €. Im Vergleich<br />

zum Vorjahr konnte der erwartete Verlust wieder vom Risikokapital abgezogen werden.<br />

Darüber hinaus wirkten sich die verringerte Anzahl der Schäden in der <strong>WestLB</strong> und aktualisierte<br />

externe Daten reduzierend auf das Risikokapital aus.<br />

Größtenteils kompensiert wurden diese Effekte durch den Anstieg der Marktpreisrisiken<br />

um rund 3,3 Mrd € infolge der erhöhten Eigenmittelanforderungen im Rahmen der nationalen<br />

Umsetzung der europäischen Richtlinie CRD III, die insbesondere erweiterte Anforderungen<br />

an die Eigenmittelunterlegung im Handelsbuch beinhaltet (Incremental Risk Charge, Stress-<br />

VaR und Correlation Trading Portfolio).<br />

Die Kernkapitalquote reduzierte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2010 (nach Jahres-<br />

ergebnis AG) von 11,4% auf 8,8%, liegt aber weiterhin deutlich über den Min<strong>des</strong>tkapital-<br />

quoten sowie den Vorgaben einer Min<strong>des</strong>tquote von 7%, wie sie in den Rahmenverein-<br />

barungen mit dem SoFFin vereinbart wurde. Die Gesamtkennziffer reduzierte sich von 15,9%<br />

auf 13,8%.


Mit Risikoaktiva in Höhe von 48,3 Mrd € haben wir das Reduktionsziel der Europäischen<br />

Kommission zum 31. März 2011 (52 Mrd €) weiterhin unterschritten.<br />

79. Angaben über Geschäftsbeziehungen zu<br />

nahestehenden Unternehmen und Personen<br />

Geschäftsbeziehungen zu nicht konsolidierten Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen<br />

und zu Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht:<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Forderungen an Kunden<br />

– nicht konsolidierte Tochterunternehmen 482 492<br />

– assoziierte Unternehmen und Unternehmen,<br />

mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 40 49<br />

Handelsaktiva<br />

– nicht konsolidierte Tochterunternehmen 42 134<br />

Freiwillig zum Fair Value bewertete Bestände<br />

– assoziierte Unternehmen und Unternehmen,<br />

mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 46 55<br />

Finanzanlagen<br />

– nicht konsolidierte Tochterunternehmen 15 1<br />

– assoziierte Unternehmen und Unternehmen,<br />

mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1 2<br />

31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />

– nicht konsolidierte Tochterunternehmen 70 19<br />

– assoziierte Unternehmen und Unternehmen,<br />

mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 13 37<br />

Handelspassiva<br />

– nicht konsolidierte Tochterunternehmen 0 28<br />

– assoziierte Unternehmen und Unternehmen,<br />

mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0 5<br />

Freiwillig zum Fair Value bewertete Passivbestände<br />

– nicht konsolidierte Tochterunternehmen 40 130<br />

– assoziierte Unternehmen und Unternehmen,<br />

mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 21 19<br />

Nicht ausgenutzte unwiderrufliche Kreditlinien<br />

– nicht konsolidierte Tochterunternehmen 9 28<br />

– assoziierte Unternehmen und Unternehmen,<br />

mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 12 0<br />

Eventualforderungen<br />

– nicht konsolidierte Tochterunternehmen 130 127<br />

Anhang<br />

209


210<br />

Die NRW.BANK, das Land NRW, der Rheinische Sparkassen- und Giroverband sowie der<br />

Sparkassenverband Westfalen-Lippe stellen aufgrund ihrer Beteiligungsquote an der<br />

<strong>WestLB</strong> AG beziehungsweise ihrer Beteiligung untereinander nahe stehende Unternehmen<br />

dar. Die jeweiligen Beteiligungsquoten und ihre Vertretung in den Organen der <strong>WestLB</strong><br />

ermöglicht es ihnen, maßgeblichen Einfluss auf die <strong>WestLB</strong> auszuüben.<br />

Als Körperschaften öffentlichen Rechts oder Anstalt öffentlichen Rechts sind sie dem<br />

öffentlichen Sektor zuzuordnen. Die <strong>WestLB</strong> tätigt mit ihren Anteilseignern banktypische<br />

Geschäfte (z.B. Derivate- und Wertpapiertransaktionen) zu marktüblichen Konditionen, die<br />

nach Art und Höhe jeweils und in ihrer Gesamtheit für den Konzern insgesamt als nicht<br />

signifikant einzustufen sind.<br />

Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen, die nicht dem Eigentümerkreis zuzuordnen<br />

sind, werden ebenfalls ausschließlich zu marktgerechten Konditionen durchgeführt und<br />

resultieren aus dem Bankgeschäft.<br />

Bezüge der Organe<br />

2011 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Gesamtbezüge Vorstand 2,9 3,1<br />

darunter:<br />

– fix 2,9 3,1<br />

– erfolgsorientiert 0,0 0,0<br />

– erfolgsorientiert mit langzeitiger Anreizwirkung 0,0 0,0<br />

– für Aufsichtsratsmandate bei Konzerntöchtern 0,0 0,0<br />

Geamtbezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder<br />

und deren Hinterbliebene 6,1 6,6<br />

Gesamtbezüge Aufsichtsratsmitglieder 1,2 1,2<br />

darunter:<br />

– fix 1,2 1,2<br />

– erfolgsorientiert 0,0 0,0<br />

– erfolgsorientiert bezogen auf den langfristigen<br />

Unternehmenserfolg 0,0 0,0<br />

Pensionsrückstellungen für ehemalige<br />

Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebene 86,8 82,1<br />

Bei den Bezügen der Aufsichtsratsmitglieder in Höhe von 1,2 Mio € (Vorjahr 1,2 Mio €)<br />

handelt es sich um die pauschale Abrechnung der baren Auslagen der Aufsichtsratsmitglieder<br />

in Höhe von 0,2 Mio € (Vorjahr 0,2 Mio €) sowie um eine Rückstellungsbildung für die<br />

Vergütung in Höhe von 1,0 Mio € (Vorjahr 1,0 Mio €).<br />

Die Vergütung der Mitarbeitervertreter im Aufsichtsrat für ihre Tätigkeit in der <strong>WestLB</strong><br />

beträgt im Geschäftsjahr 1,0 Mio € (Vorjahr 1,0 Mio €).


Kredite an Organe<br />

Den Mitgliedern <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> sowie den sonstigen Gremienvertretern der <strong>WestLB</strong> AG<br />

wurden keine Vorschüsse und Kredite gewährt.<br />

80. Honorar <strong>des</strong> Abschlussprüfers<br />

2011 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Abschlussprüfungsleistungen 5,6 5,7<br />

Andere Bestätigungsleistungen 0,9 1,4<br />

Steuerberatungsleistungen 0,0 0,0<br />

Sonstige Leistungen 0,0 0,0<br />

Gesamt 6,5 7,1<br />

81. Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Anzahl der Beschäftigten im Jahresdurchschnitt 2011:<br />

männlich weiblich Insgesamt 2011 Insgesamt 2010<br />

Inländische Konzerngesellschaften/<br />

Niederlassungen<br />

Ausländische Konzerngesellschaften/<br />

1.885 1.589 3.474 3.617<br />

Niederlassungen 658 440 1.098 1.355<br />

Insgesamt 2.543 2.029 4.572 4.972<br />

Durchschnittlich 60 (Vorjahr 89) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befanden sich in einem<br />

Ausbildungs- oder ausbildungsähnlichen Verhältnis.<br />

Anhang<br />

211


212<br />

82. Organe der <strong>WestLB</strong><br />

Vorstand der <strong>WestLB</strong><br />

Dietrich Voigtländer, Vorsitzender<br />

Hubert Beckmann, Stellvertretender Vorsitzender<br />

Thomas Groß<br />

Werner Taiber<br />

Klemens Breuer (bis 30. 1. 2012)<br />

Dr. Hans-Jürgen Niehaus (bis 30. 4. 2011)<br />

Aufsichtsrat der <strong>WestLB</strong><br />

Michael Breuer<br />

Vorsitzender<br />

Präsident, Rheinischer Sparkassen- und Giroverband<br />

Doris Ludwig<br />

Stellvertretende Vorsitzende<br />

Direktorin, <strong>WestLB</strong> AG Düsseldorf<br />

Raimund Bär<br />

Betriebsratsvorsitzender, Westdeutsche ImmobilienBank AG<br />

Dietmar P. Binkowska<br />

Vorsitzender <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong>, NRW.BANK<br />

Rolf Finger<br />

Gewerkschaftssekretär im Fachbereich Finanzdienstleistungen,<br />

ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft<br />

Dietmar Fischer (bis 5. 5. 2011)<br />

Executive Director, <strong>WestLB</strong> AG Düsseldorf<br />

Dr. Rolf Gerlach<br />

Präsident, Sparkassenverband Westfalen-Lippe<br />

Volker Goldmann<br />

Vorsitzender <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong>, Sparkasse Bochum<br />

Cornelia Hintz<br />

Gewerkschaftssekretärin, ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft


Sigrid Janetzko<br />

Bankdirektorin, <strong>WestLB</strong> AG Düsseldorf<br />

Dr. Bruno Kahl (seit 24. 6. 2011)<br />

Ministerialdirektor, Bun<strong>des</strong>ministerium der Finanzen<br />

Thomas Kreyer (seit 23. 5. 2011)<br />

Direktor, <strong>WestLB</strong> AG Düsseldorf<br />

Christiane Kutil-Bleibaum<br />

Direktorin, <strong>WestLB</strong> AG Düsseldorf<br />

Annette Lipphaus<br />

Lan<strong>des</strong>rechtsschutz-Leiterin, ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft<br />

Manfred Matthewes<br />

Direktor, <strong>WestLB</strong> AG Düsseldorf<br />

Dr. Annette Messemer (bis 9. 6. 2011)<br />

Investmentbankerin, Frankfurt<br />

Hildegard Müller (bis 9. 6. 2011)<br />

Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung,<br />

BDEW Bun<strong>des</strong>verband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.<br />

Heinz Paus<br />

Bürgermeister, Stadt Paderborn<br />

Heinz-Günter Sander<br />

Direktor, <strong>WestLB</strong> AG Düsseldorf<br />

Uwe Schröder (seit 24. 6. 2011)<br />

Ministerialdirigent, Bun<strong>des</strong>ministerium der Finanzen<br />

Wolfgang Steller (seit 24. 2. 2011)<br />

Staatssekretär a.D., Düsseldorf<br />

Dr. Norbert Walter-Borjans<br />

Finanzminister, Land Nordrhein-Westfalen<br />

Alexander Wüerst<br />

Vorsitzender <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong>, Kreissparkasse Köln<br />

Anhang<br />

213


214<br />

83. Mandate der Mitglieder <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />

In den nachfolgend aufgeführten Gesellschaften sind Vorstandsmitglieder der <strong>WestLB</strong><br />

Mitglieder beziehungsweise Vorsitzende eines Aufsichtsrates oder anderer Kontrollgremien.<br />

Bei den mit * gekennzeichneten Mandaten handelt es sich um freiwillige Angaben, die über<br />

die Angabepflicht von Mandaten bei großen Kapitalgesellschaften gemäß § 340a Abs. 4<br />

Nr. 1 in Verbindung mit § 267 Abs. 3 HGB hinausgehen.<br />

Dietrich Voigtländer<br />

DekaBank Deutsche Girozentrale (bis 8. 6. 2011)*<br />

readybank ag<br />

Hubert Beckmann<br />

readybank ag<br />

Westdeutsche ImmobilienBank AG<br />

Thomas Groß<br />

Westdeutsche ImmobilienBank AG<br />

Werner Taiber<br />

Banco <strong>WestLB</strong> do Brasil S.A.<br />

<strong>WestLB</strong> Mellon Asset Management Kapitalanlagegesellschaft mbH<br />

Klemens Breuer<br />

DekaBank Deutsche Girozentrale (bis 8. 6. 2011)*<br />

Westdeutsche ImmobilienBank AG (seit 4. 5. 2011 bis 30. 1. 2012)<br />

<strong>WestLB</strong> Mellon Asset Management Kapitalanlagegesellschaft mbH (bis 30. 1. 2012)<br />

Dr. Hans-Jürgen Niehaus<br />

Westdeutsche ImmobilienBank AG (bis 31. 3. 2011)


84. Angaben zum Anteilsbesitz<br />

Liste <strong>des</strong> Anteilsbesitzes<br />

Melden<strong>des</strong> Unternehmen: <strong>WestLB</strong> AG<br />

Stand: 31. 12. 2011<br />

Zielwährung/Einheit: EUR/in Tsd.<br />

Angabe Kapitalanteil und abweichende Stimmrechte in %<br />

I. In den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen<br />

1. Voll konsolidierte Tochterunternehmen<br />

a. Tochterunternehmen nach IAS 27<br />

Lfd.<br />

Nr.<br />

Name Ort Kapital-<br />

anteil<br />

abw.<br />

Stimm-<br />

rechte<br />

WKZ Eigen-<br />

kapital<br />

Anhang<br />

Ergebnis<br />

1 Banco <strong>WestLB</strong> do Brasil S.A. 2 3 14 São Paulo,<br />

Brasilien 100,00 BRL 205.628,54 23.666,13<br />

2 Bank <strong>WestLB</strong> Vostok (ZAO) 3 14 Moscow,<br />

Russische<br />

Föderation 100,00 RUB 99.341,71 7.885,56<br />

3 readybank ag 3 14 Berlin 100,00 EUR 46.788,25 0,00<br />

4 Universal Factoring GmbH 4 14 Ratingen 100,00 EUR 1.242,01 0,00<br />

5 West Merchant Limited 1 14 London,<br />

United Kingdom 100,00 GBP 54,00 273,04<br />

6 Westdeutsche Immobilienbank AG 3 4 14 Mainz 100,00 EUR 876.577,27 0,00<br />

7 Westdeutsche ImmobilienHolding GmbH 1 4 14 Mainz 94,60 EUR 5.539,47 0,00<br />

8 WestGKA Management Gesellschaft für<br />

kommunale Anlagen mbH 2 4 14 Düsseldorf 94,87 100,00 EUR 1.127,70 0,00<br />

9 <strong>WestLB</strong> do Brasil Cayman Limited 1 3 14 George Town,<br />

Cayman Island 100,00 USD 20.881,06 2.150,09<br />

10 <strong>WestLB</strong> Europa Holding GmbH 4 14 Düsseldorf 100,00 EUR 133.237,58 0,00<br />

11 <strong>WestLB</strong> Europe (UK) Holdings Limited 14 London,<br />

United Kingdom 100,00 GBP 26.350,73 – 3.840,16<br />

12 <strong>WestLB</strong> Finance Curaçao N.V. 14 Willemstad,<br />

Curaçao,<br />

Niederländische<br />

Antillen 100,00 EUR 46,00 489,46<br />

13 <strong>WestLB</strong> Securities Inc. 14 New York, USA 100,00 USD 28.280,31 2.376,61<br />

14 <strong>WestLB</strong> UK Limited 1 14 London,<br />

United Kingdom 100,00 GBP 0,00 781,42<br />

15 WestProject & Consult Gesellschaft für<br />

Projektentwicklung und Consulting mbH 1 4 14 Düsseldorf 94,60 100,00 EUR 1.559,56 0,00<br />

16 WIB Real Estate Finance Japan K.K. 1 14 Minato-ku, Japan 100,00 JPY 4.385,62 – 2.698,21<br />

17 WMO Erste Entwicklungsgesellschaft<br />

mbH & Co. KG 1 14 Bonn 47,54 50,25 EUR – 6.562,81 934,39<br />

b. Tochterunternehmen nach SIC-12<br />

Lfd.<br />

Nr.<br />

Name Ort Kapital-<br />

anteil<br />

abw.<br />

Stimmrechte<br />

WKZ Eigen-<br />

kapital<br />

Ergebnis<br />

18 Compass Securitisation Limited 6 Dublin 2, Irland 0,00 EUR 8,00 k.A.<br />

19 Compass Securitization LLC New York, USA 0,00 k.A. k.A.<br />

20 GOD Grundstücksverwaltungsgesellschaft<br />

& Co. KG 10 Mainz 94,00 11,11 EUR 167.809,35 7.563,34<br />

21 GOH Grundstücksverwaltungsgesellschaft<br />

& Co. KG 10 Mainz 94,00 11,11 EUR 140.076,21 5.936,36<br />

215


2. Joint Venture at equity einbezogen<br />

Lfd.<br />

Nr.<br />

216<br />

Name Ort Kapital-<br />

anteil<br />

22 <strong>WestLB</strong> Mellon Asset Management<br />

Holdings Limited 10<br />

3. Assoziierte Unternehmen at equity einbezogen<br />

Lfd.<br />

Nr.<br />

Name Ort Kapital-<br />

anteil<br />

abw.<br />

Stimm-<br />

rechte<br />

WKZ Eigen-<br />

kapital<br />

Ergebnis<br />

London,<br />

United Kingdom 50,00 EUR 116.217,86 – 6.151,31<br />

abw.<br />

Stimm-<br />

rechte<br />

WKZ Eigen-<br />

kapital<br />

Ergebnis<br />

23 EMG Projekt Gewerbepark Ludwigsfelde/<br />

Löwenbruch GmbH 1 14 Berlin 47,50 EUR 450,78 1.354,81<br />

II. In den Konzernabschluss nicht einbezogene Unternehmen<br />

1. Nicht einbezogene Tochterunternehmen<br />

a. Tochterunternehmen nach IAS 27<br />

Lfd.<br />

Nr.<br />

Name Ort Kapital-<br />

anteil<br />

abw.<br />

Stimmrechte<br />

WKZ Eigen-<br />

kapital<br />

Ergebnis<br />

24 Allvaris GmbH 1 14 Düsseldorf 94,92 100,00 EUR 866,78 125,57<br />

25 BfP Beteiligungsgesellschaft für Projekte mbH 1 14 Düsseldorf 75,68 80,00 EUR 25,37 0,00<br />

26 Compagnie Belge de la <strong>WestLB</strong> (CBW) S.A. 2 12 Braine l’Alleud,<br />

Belgien 100,00 EUR 22.848,39 30.412,56<br />

27 Dussinvest2 Beteiligungsgesellschaft mbH 4 10 Düsseldorf 100,00 EUR 232,20 0,00<br />

28 Dusskapital Vierunddreißig<br />

Beteiligungsgesellschaft mbH 14 Düsseldorf 100,00 EUR 25,30 0,00<br />

29 Dusskapital Zwanzig<br />

Beteiligungsgesellschaft mbH 14 Düsseldorf 100,00 EUR 35,88 2,82<br />

30 Fischerinsel Beteiligungs-GmbH 1 14 Mainz 100,00 EUR 18,60 – 1,60<br />

31 Fischerinsel Vermietungs GmbH & Co. KG 1 14 Mainz 100,00 EUR 1.386,78 – 535,42<br />

32 GKA Gesellschaft für kommunale Anlagen mbH 1 14 Düsseldorf 94,87 100,00 EUR 163,36 – 12,06<br />

33 GkA Grundstücksgesellschaft Hilden mbH 1 14 Düsseldorf 45,54 60,00 EUR 59,12 0,11<br />

34 Harrier Capital Management (Bermuda) Ltd. 5 Hamilton,<br />

Bermuda 100,00 USD 137,78 0,07<br />

35 Infrastrukturentwicklungsgesellschaft<br />

Hilden mbH 1 14 Düsseldorf 49,33 52,00 EUR 125,41 43,42<br />

36 KA Deutschland Beteiligungs GmbH & Co KG 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR – 3.463,31 – 1.486,54<br />

37 Kainit Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH 1 14 Mainz 100,00 EUR 5,85 – 13,50<br />

38 Kassiterit Beteiligungs GmbH 1 14 Düsseldorf 100,00 EUR 22,64 – 0,23<br />

39 KB Zwei Länder Beteiligungs- und<br />

Verwaltungs KG 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 782,40 52,86<br />

40 KB Zwei Länder Beteiligungsgesellschaft mbH 1 14 Düsseldorf 100,00 EUR 694,80 – 17,69<br />

41 Leasing Belgium N.V. 1 10 Antwerpen,<br />

Belgien 100,00 EUR 824,21 – 10,03<br />

42 LIFE.VALUE Construction GmbH 1 14 Düsseldorf 94,87 100,00 EUR 628,34 76,75<br />

43 LIFE.VALUE GmbH & Co. Building 1 KG 1 14 Düsseldorf 85,20 100,00 EUR – 4,79 – 5,23<br />

44 LIFE.VALUE GmbH & Co. LivingLofts KG 1 14 Düsseldorf 85,20 100,00 EUR – 13,53 – 14,15<br />

45 LIFE.VALUE GmbH & Co. Loft 1 KG 1 14 Düsseldorf 85,20 100,00 EUR – 8,79 – 8,80<br />

46 LIFE.VALUE GmbH & Co. Palace 1 KG 1 14 Düsseldorf 85,20 100,00 EUR – 10,61 – 11,29<br />

47 LIFE.VALUE GmbH & Co. 10 Broome KG 1 14 Düsseldorf 85,20 100,00 EUR – 43,73 – 854,34<br />

48 LIFE.VALUE GmbH & Co. 11/14 Centre KG 1 14 Düsseldorf 85,20 100,00 EUR – 259,83 – 624,30<br />

49 LIFE.VALUE GmbH & Co. 6 Houston KG 1 14 Düsseldorf 85,20 100,00 EUR 27,39 – 639,55<br />

50 LIFE.VALUE GmbH & Co. 7/8 Prince KG 1 14 Düsseldorf 85,20 100,00 EUR 213,20 – 2.085,30<br />

51 LIFE.VALUE GmbH & Co. 9 Spring KG 1 14 Düsseldorf 85,20 100,00 EUR – 42,85 – 953,68<br />

52 Life.Value Properties GmbH 1 14 Düsseldorf 85,27 100,00 EUR 194,22 20,28<br />

53 Methuselah Life Markets Limited 1 14 London,<br />

United Kingdom 100,00 GBP 14.655,29 – 2.575,53<br />

54 Monolith Grundstücksverwaltungsgesellschaft<br />

mbH 1 14 Mainz 100,00 EUR 76,09 6,66<br />

55 Monolith Grundstücksverwaltungsgesellschaft<br />

mbH & Co. Objekt Neubau<br />

Sparkassen-Versicherungen Sachsen OHG 1 14 Mainz 5,00 76,00 EUR – 24.622,46 404,29<br />

56 Montelucia Phoenix Inc. 1 Dover, USA 100,00 k.A. k.A.


Anhang<br />

57 Nephelin Grundstücksverwaltungsgesellschaft<br />

mbH 1 14 Mainz 100,00 EUR – 37,49 – 2,91<br />

58 PE Projekt-Entwicklungsgesellschaft mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 25,06 0,00<br />

59 PE Projekt-Entwicklungsgesellschaft mbH & Co.<br />

Büro- und Businesscenter Leipzig Park KG 2 3 14 Düsseldorf 100,00 EUR 552,05 323,45<br />

60 PM Portfolio Management GmbH 1 14 Düsseldorf 94,92 100,00 EUR 16,68 – 0,34<br />

61 Projekt Carrée am Bahnhof GmbH & Co.<br />

Bürozentrum KG 1 Bad Homburg 48,38 51,00 k.A. k.A.<br />

62 Projekt Carrée am Bahnhof Verwaltungs GmbH 1 Bad Homburg 48,38 51,00 k.A. k.A.<br />

63 Projektentwicklungsgesellschaft Gartenstadt<br />

Wildau Röthegrund II mbH 2 14 Wildau 100,00 EUR – 6.213,81 – 32,21<br />

64 Projektgesellschaft Klosterberg mbH 2 14 Münster 100,00 EUR – 520,08 – 19,54<br />

65 Schloss Krickenbeck GmbH 4 10 Nettetal 100,00 EUR 153,40 0,00<br />

66 Systemhaus der ABC Privatkunden-Bank GmbH 1 14 Berlin 100,00 EUR 51,23 0,02<br />

67 Treuhand- und Finanzierungsgesellschaft für<br />

Wohnungs- und Bauwirtschaft mit beschränkter<br />

Haftung, Treufinanz 14 Düsseldorf 65,41 66,37 EUR 3.365,38 – 417,60<br />

68 Vivaldis Gesellschaft für strukturierte<br />

Lösungen S.A. 14<br />

Luxembourg,<br />

Luxemburg 100,00 EUR 1,77 – 14,10<br />

69 West Treuhand- und<br />

Verwaltungsgesellschaft mbH 14 Düsseldorf 100,00 EUR 32,95 7,06<br />

70 West Zwanzig GmbH 1 4 14 Mainz 100,00 EUR 25,23 0,00<br />

71 Westdeutsche Immobilien Fonds<br />

Beteiligungsgesellschaft mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 41,73 0,00<br />

72 WestFonds Geschäftsführungsgesellschaft 1<br />

mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 21,46 – 3,52<br />

73 WestFonds Geschäftsführungsgesellschaft 2<br />

mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 21,48 – 3,52<br />

74 WestFonds Gesellschaft für geschlossene<br />

Immobilienfonds mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 79,75 6,25<br />

75 WestFonds Holland Grundstücksgesellschaft<br />

Voorburg und s’Hertogenbosch mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 33,39 – 3,84<br />

76 WestFonds Immobilien Gesellschaft Objekt<br />

Halle/Saale Charlottenstraße mbH 1 14 Düsseldorf 100,00 EUR 0,00 – 1.052,87<br />

77 WestFonds Immobilien Gesellschaft Objekt<br />

Magdeburg An der Steinkuhle 2–2e mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 6,15 – 19,85<br />

78 WestFonds Immobilien Gesellschaft Objekt<br />

Magdeburg Rogätzer Str. 8 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 5,78 – 19,40<br />

79 WestFonds Immobilien Gesellschaft<br />

Objekt Wien Heiligenstädter Lände 29 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 4,81 – 20,19<br />

80 WestFonds Immobilien-Anlagegesellschaft mbH 4 10 Düsseldorf 100,00 EUR 1.176,58 0,00<br />

81 WestFonds Immobiliengesellschaft Objekt Essen<br />

Schnieringshof 10–14 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 5,13 – 20,09<br />

82 Westfonds 6 Palazzo Michelangelo Frankfurt KG 1 10 Düsseldorf 94,23 EUR – 2.832,94 – 571,67<br />

83 WestFonds-PHG<br />

Gesellschaft RWI-Fonds 120 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />

84 WestFonds-PHG<br />

Gesellschaft RWI-Fonds 125 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />

85 WestFonds-PHG<br />

Gesellschaft RWI-Fonds 140 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,36 – 2,64<br />

86 WestFonds-PHG<br />

Gesellschaft RWI-Fonds 43 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />

87 WestFonds-PHG<br />

Gesellschaft RWI-Fonds 47 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />

88 WestFonds-PHG<br />

Gesellschaft WestFonds Wien 2 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />

89 WestFonds-PHG<br />

Gesellschaft WestFonds 1 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />

90 WestFonds-PHG<br />

Gesellschaft WestFonds 2 D mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,36 – 2,64<br />

91 WestFonds-PHG<br />

Gesellschaft WestFonds 2 H mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />

92 WestFonds-PHG<br />

Gesellschaft WestFonds 5 Aachen mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />

93 WestFonds-PHG<br />

Gesellschaft WestFonds 5 Bremen mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />

94 WestFonds-PHG<br />

Gesellschaft WestFonds 5 Frankfurt mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />

95 WestFonds-PHG<br />

Gesellschaft Westfonds 6 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />

217


96 WestFonds-PHG<br />

Gesellschaft WestFonds 7 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />

97 WestFonds-PHG-<br />

Gesellschaft BI-Fonds 12 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />

98 WestFonds-PHG-<br />

Gesellschaft BI-Fonds 14 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />

99 WestFonds-PHG-<br />

Gesellschaft BI-Fonds 17 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />

100 WestFonds-PHG-<br />

Gesellschaft BI-Fonds 18 S mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,36 – 2,64<br />

101 WestFonds-PHG-<br />

Gesellschaft BI-Fonds 19 S mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />

102 WestFonds-PHG-<br />

Gesellschaft BI-Fonds 23 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />

103 WestFonds-PHG-<br />

Gesellschaft BI-Fonds 6 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />

104 WestFonds-PHG-Gesellschaft KA Deutschland<br />

Beteiligungsgesellschaft mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,37 – 2,63<br />

105 WestFonds-PHG-Gesellschaft KB Zwei Länder<br />

Beteiligungsgesellschaft mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />

106 WestFonds-PHG-<br />

Gesellschaft RWI-Fonds 25 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />

107 WestFonds-PHG-<br />

Gesellschaft RWI-Fonds 34 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />

108 WestFonds-PHG-<br />

Gesellschaft RWI-Fonds 40 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />

109 WestFonds-PHG-<br />

Gesellschaft WestFonds 3 Berlin mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,43 – 2,57<br />

110 WestFonds-PHG-<br />

Gesellschaft WestFonds 3 Düsseldorf mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />

111 WestFonds-PHG-<br />

Gesellschaft WestFonds 4 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,37 – 2,64<br />

112 WestIB Westdeutsche Immobilien<br />

Beteiligungsgesellschaft mbH 4 14 Düsseldorf 100,00 EUR 203,11 0,00<br />

113 West-ISH-Beteiligungsgesellschaft mbH 4 14 Düsseldorf 100,00 EUR 13.500,00 0,00<br />

114 <strong>WestLB</strong> do Brasil Participacoes,<br />

Representacoes e Negocios Ltda. 14<br />

São Paulo,<br />

Brasilien 100,00 BRL 2.763,77 119,62<br />

115 <strong>WestLB</strong> Holborn Limited 10 George Town,<br />

Cayman Island 100,00 GBP 5,29 0,00<br />

116 <strong>WestLB</strong> International Leasing GmbH 1 14 Düsseldorf 100,00 EUR 219,25 18,62<br />

117 WESTLB INTERNATIONAL SERVICES LTD. 1 14 St. Helier, Jersey 100,00 GBP 437,55 – 11,22<br />

118 <strong>WestLB</strong> Life Markets GmbH 4 10 Düsseldorf 100,00 EUR 1.287,16 0,00<br />

119 <strong>WestLB</strong> Limited 1 14 London,<br />

United Kingdom 100,00 GBP 37,85 – 0,65<br />

120 <strong>WestLB</strong> Property Services Limited 1 14 London,<br />

United Kingdom 100,00 GBP 0,00 430,52<br />

121 <strong>WestLB</strong> Securities SA (Pty) Ltd. 1 13 Johannesburg,<br />

Südafrika 100,00 ZAR 79,83 – 424,32<br />

122 <strong>WestLB</strong> Servicios S.A. 1 14 Buenos Aires,<br />

Argentinien 95,00 ARS 2,12 – 0,36<br />

123 <strong>WestLB</strong> Trust Premium Select<br />

Management GmbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 49,55 10,21<br />

124 <strong>WestLB</strong> Trust Premium Select<br />

Verwaltung GmbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 35,63 4,12<br />

125 <strong>WestLB</strong> Trust Verwaltung GmbH 1 10 Schönefeld 100,00 EUR 24,41 – 19,06<br />

126 <strong>WestLB</strong> Versorgungskasse GmbH 10 Düsseldorf 100,00 EUR 25,26 0,08<br />

127 WestLeasing<br />

Westdeutsche Leasing Holding GmbH 4 14 Düsseldorf 100,00 EUR 11.624,75 0,00<br />

128 WestMerchant Beteiligungs GmbH 1 14 Düsseldorf 100,00 EUR 26,22 – 0,22<br />

129 WestTA Beteiligungsgesellschaft mbH 4 14 Düsseldorf 100,00 EUR 646,36 0,00<br />

130 WestUBG – Westdeutsche<br />

Unternehmensbeteiligungsgesellschaft mbH 4 9 Düsseldorf 100,00 EUR 10.635,13 0,00<br />

131 WestVerkehr Beteiligungsgesellschaft mbH 1 14 Düsseldorf 100,00 EUR 227,52 78,74<br />

132 WIP Westdeutsche Immobilien Portfolio<br />

Managementgesellschaft mbH 1 4 14 Düsseldorf 100,00 EUR 614,05 3,02<br />

133 WMB Beteiligungs GmbH 1 8 Düsseldorf 100,00 EUR 156,24 3,05<br />

134 WMB Leasing Nine Limited 1 14 London,<br />

United Kingdom 100,00 GBP 516,20 182,15<br />

135 WMB Leasing Seven Limited 1 14 London,<br />

United Kingdom 100,00 GBP 516,20 182,15<br />

218


Anhang<br />

136 WMB Leasing Ten Limited 1 14 London,<br />

United Kingdom 100,00 GBP 1.040,31 k.A.<br />

137 WMO Entwicklungsgesellschaft mbH 1 10 Bonn 47,54 100,00 EUR 31,20 1,26<br />

b. Tochterunternehmen nach SIC-12<br />

Lfd.<br />

Nr.<br />

Name Ort Kapital-<br />

anteil<br />

abw.<br />

Stimmrechte<br />

WKZ Eigen-<br />

kapital<br />

Ergebnis<br />

138 RN Beteiligungs-GmbH 15 Stuttgart 50,00 EUR 1.290,00 0,00<br />

139 Tersicore Finance S.r.l. 7 Conegliano,<br />

Italien 0,00 EUR 10,00 0,60<br />

140 Teseo Finance S.r.l. 7 Conegliano,<br />

Italien 0,00 EUR 10,00 0,00<br />

141 Westcommodities Limited George Town,<br />

Cayman Island 0,00 k.A. k.A.<br />

142 <strong>WestLB</strong> Mellon Pension Dynamic-Fonds <strong>WestLB</strong><br />

Mellon AM KAG mbH Beschr.verf.ber.gem.InvG Düsseldorf 0,00 k.A. k.A.<br />

2. Joint Venture<br />

Lfd.<br />

Nr.<br />

Name Ort Kapital-<br />

anteil<br />

abw.<br />

Stimmrechte<br />

WKZ Eigen-<br />

kapital<br />

Ergebnis<br />

143 Frankonia Eurobau Max-Viertel GmbH 1 10 Nettetal 25,00 EUR 3.240,37 50,75<br />

144 GID Gesellschaft für Innenstadtentwicklung<br />

in Duisburg mbH 1 14 Hamburg 45,00 EUR – 2,89 – 1,44<br />

145 Grundstücksentwicklungsgesellschaft<br />

Krohnstieg-Süd mbH 1 14 Bremen 45,00 EUR – 2.792,12 149,92<br />

146 Objektgesellschaft KAP am Südkai GmbH i.L. Köln 25,00 k.A. k.A.<br />

3. Assoziierte Unternehmen<br />

Lfd.<br />

Nr.<br />

Name Ort Kapital-<br />

anteil<br />

abw.<br />

Stimmrechte<br />

WKZ Eigen-<br />

kapital<br />

Ergebnis<br />

147 Börse Düsseldorf AG 10 Düsseldorf 21,95 EUR 36.394,96 4.310,65<br />

148 Entwicklungsgesellschaft Wohnpark<br />

Unna-Süd mbH 1 14 Unna 33,33 EUR 426,08 – 30,84<br />

149 European Policy Exchange Limited 14 London,<br />

United Kingdom 72,90 38,61 EUR 8.498,90 3.021,04<br />

150 GML Gewerbepark Münster-Loddenheide GmbH 1 14 Münster 33,33 EUR 13.868,67 657,67<br />

151 Platin 183. GmbH 14 Frankfurt am<br />

Main 39,00 EUR 23,26 – 0,43<br />

152 Projekt Zeppelin-Center Friedrichshafen<br />

Verwaltungs GmbH i.L. 1 Bonndorf 25,00 k.A. k.A.<br />

153 Reschop Carré Hattingen GmbH 1 14 Düsseldorf 40,00 EUR – 1.788,72 – 724,06<br />

154 Reschop Carré Marketing GmbH 1 14 Düsseldorf 40,00 EUR 25,61 9,58<br />

155 S-Chancen-Kapitalfonds NRW GmbH 10 Münster 50,00 EUR 25.982,32 – 2.225,29<br />

156 StadtGalerie Witten GmbH 1 14 Düsseldorf 40,00 EUR – 898,93 58,51<br />

157 StadtGalerie Witten Marketing GmbH 1 14 Düsseldorf 40,00 EUR – 8,74 – 34,48<br />

158 S-Verbund-Clearing NRW GmbH 10 Düsseldorf 33,33 EUR 30,00 0,00<br />

159 SWest Objektgesellschaft<br />

Rechenzentrum mbH i.L. 10 Düsseldorf 50,00 EUR 5.129,87 989,97<br />

160 WPW Immobilienentwicklungsgesellschaft<br />

Nr. 1 mbH i.L. 1 Trier 33,33 k.A. k.A.<br />

4. Unternehmensanteile<br />

a. Kapitalanteil von min<strong>des</strong>tens 20%<br />

Lfd.<br />

Nr.<br />

Name Ort Kapital-<br />

anteil<br />

abw.<br />

Stimm-<br />

rechte<br />

WKZ Eigen-<br />

kapital<br />

Ergebnis<br />

161 COREplus Private Equity Partners<br />

GmbH & Co. KG 1 14 Düsseldorf 36,52 0,00 EUR 32.381,69 – 499,97<br />

162 Garnet Real Estate LLC New York, USA 100,00 k.A. k.A.<br />

163 IFV ImmobilienFonds Verwaltungsgesellschaft<br />

Objekte Halle, Essen und Magdeburg mbH 10<br />

Ingelheim am<br />

Rhein 40,00 EUR 40,18 5,18<br />

164 Indigo Holdco LLC New York, USA 100,00 k.A. k.A.<br />

219


165 Lantana W. Holdings LLC New York, USA 100,00 k.A. k.A.<br />

166 METRO Properties Management GmbH 14 Saarbrücken 33,33 0,00 EUR 47,84 – 0,27<br />

167 S Institut für Marketing & Kundenbindung GmbH 14 Elsdorf 37,50 EUR 4.890,80 481,20<br />

168 Westfälische Textil-Gesellschaft<br />

Klingenthal & Co. mit beschränkter Haftung 11 Salzkotten 25,26 EUR 10.658,65 – 455,21<br />

169 Westfonds 5 Büropark Aachen Laurensberg KG 1 10 Düsseldorf 49,11 EUR 9.299,95 524,37<br />

170 WestFonds 5 Palazzo Fiorentino Frankfurt KG 1 10 Düsseldorf 45,62 EUR 69,00 – 8.137,38<br />

171 WestFonds 5 Walle-Center Bremen KG 1 10 Düsseldorf 46,03 EUR 14.708,19 824,86<br />

172 White W. Holding LLC New York, USA 100,00 k.A. k.A.<br />

173 WLB ASA Ethanol LLC New York, USA 100,00 k.A. k.A.<br />

b. Stimmanteil von über 5% (große Kapitalgesellschaften)<br />

Lfd.<br />

Nr.<br />

220<br />

Name Ort Kapital-<br />

anteil<br />

abw.<br />

Stimm-<br />

rechte<br />

WKZ Eigen-<br />

kapital<br />

Ergebnis<br />

174 AKA Ausfuhrkredit-Gesellschaft mit beschränkter<br />

Haftung 14<br />

Frankfurt am<br />

Main 5,02 EUR 161.822,10 8.605,00<br />

175 DEUTSCHE ANLAGEN-LEASING GmbH 1 14 Mainz 6,00 EUR 20.405,33 2.792,34<br />

176 Deutscher Sparkassenverlag GmbH 10 Stuttgart 5,41 EUR 95.620,98 15.007,75<br />

c. Sonstige Personengesellschaften, bei denen <strong>WestLB</strong> unbeschränkt haftender Gesellschafter ist<br />

Lfd.<br />

Nr.<br />

Name Ort Kapital-<br />

anteil<br />

abw.<br />

Stimm-<br />

rechte<br />

WKZ Eigen-<br />

kapital<br />

Ergebnis<br />

177 GBR Industrie- und Handelskammer<br />

Rheinisch-Westfälische-Börse Düsseldorf 5,88 5,00 k.A. k.A.<br />

178 GLB GmbH & Co. OHG Frankfurt am<br />

Main 15,47 k.A. k.A.<br />

Fußnoten<br />

1 = Mittelbar gehalten<br />

2 = Einschließlich mittelbar gehaltener Anteile<br />

3 = Es besteht eine Patronatserklärung.<br />

4 = Mit der Gesellschaft besteht ein Ergebnisabführungsvertrag.<br />

5 = Es liegen Daten zum 31. 12. 2005 vor.<br />

6 = Es liegen Daten zum 31. 3. 2006 vor.<br />

7 = Es liegen Daten zum 31. 12. 2006 vor.<br />

8 = Es liegen Daten zum 31. 12. 2007 vor.<br />

9 = Es liegen Daten zum 30. 9. 2009 vor.<br />

10 = Es liegen Daten zum 31. 12. 2009 vor.<br />

11 = Es liegen Daten zum 30. 6. 2010 vor.<br />

12 = Es liegen Daten zum 31. 10. 2010 vor.<br />

13 = Es liegen Daten zum 21. 12. 2010 vor.<br />

14 = Es liegen Daten zum 31. 12. 2010 vor.<br />

15 = Es liegen Daten zum 1. 4. 2011 vor.


85. Vorgänge nach Schluss <strong>des</strong> Geschäftsjahres<br />

Klemens Breuer, Kapitalmarktvorstand der <strong>WestLB</strong> AG, schied mit Wirkung zum 30. Januar<br />

2012 aus der Bank aus. Seine Aufgaben als Kapitalmarktvorstand übernahm Werner Taiber,<br />

Vorstand Firmenkunden und Strukturierte Finanzierungen, zusätzlich zu seinen bisherigen<br />

Verantwortungsbereichen.<br />

Im Zuge <strong>des</strong> Transformationsprozesses hat der Vorstand im Februar 2012 beschlossen, in<br />

einem ersten Schritt das Neugeschäft in den Geschäftsbereichen Equity Markets und<br />

Research spätestens bis zum 30. Juni 2012 einzustellen und hat hierzu den Mitbestimmungsprozess<br />

eingeleitet.<br />

Düsseldorf, den 13. März 2012<br />

<strong>WestLB</strong> AG<br />

Der Vorstand<br />

Dietrich Voigtländer Hubert Beckmann<br />

Thomas Groß Werner Taiber<br />

Anhang<br />

221


Bestätigungsvermerk <strong>des</strong> Abschlussprüfers<br />

222<br />

Zu dem Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht haben wir folgenden Bestätigungs-<br />

vermerk erteilt:<br />

„Wir haben den von der <strong>WestLB</strong> AG, Düsseldorf, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend<br />

aus Konzern Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Konzernbilanz,<br />

Entwicklung <strong>des</strong> Eigenkapitals, Kapitalflussrechnung und Konzernanhang – sowie den<br />

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2011 bis 31. Dezember 2011 geprüft.<br />

Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in<br />

der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden<br />

handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der<br />

Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung<br />

eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom<br />

Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen,<br />

dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung <strong>des</strong> durch den Konzernabschluss<br />

unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch<br />

den Konzernlagebericht vermittelten Bil<strong>des</strong> der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung<br />

der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das<br />

wirtschaftliche und rechtliche Umfeld <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong> sowie die Erwartungen über mögliche<br />

Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit <strong>des</strong> rechnungslegungsbezogenen<br />

internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss<br />

und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.<br />

Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss<br />

einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung <strong>des</strong> Konsolidierungskreises, der angewandten<br />

Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der<br />

gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung <strong>des</strong> Konzernabschlusses<br />

und <strong>des</strong> Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend<br />

sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.


Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht<br />

der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend<br />

nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt<br />

unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen<strong>des</strong><br />

Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong>. Der Konzernlagebericht steht<br />

in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffen<strong>des</strong> Bild von<br />

der Lage <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong> und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />

zutreffend dar.<br />

Ohne diese Beurteilung einzuschränken, weisen wir auf die Ausführungen im Abschnitt<br />

‚Strukturelle Entwicklungen‘ und im Abschnitt ‚Ausblick‘ <strong>des</strong> Konzernlageberichts hin.<br />

Dort ist dargestellt, dass die <strong>WestLB</strong> AG ihre bisherige Geschäftstätigkeit weitestgehend<br />

aufgeben und zu einer Service- und Portfoliomanagement- Bank umgebaut wird. Dies führt<br />

auch dazu, dass die bisherige <strong>Konzerns</strong>truktur nahezu vollständig aufgelöst wird. Der Transformationsprozess<br />

bleibt mit hoher Unsicherheit verbunden und wird negative Auswirkungen<br />

auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben. Sollte ein Verkauf der Gesellschaft bis<br />

2016 nicht gelingen, sieht die Europäische Kommission die Abwicklung der Gesellschaft<br />

vor.“<br />

Düsseldorf, den 13. März 2012<br />

Ernst & Young GmbH<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Werthmann Lösken<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />

Bestätigungsvermerk <strong>des</strong> Abschlussprüfers<br />

223


Versicherung der gesetzlichen Vertreter<br />

224<br />

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen<br />

der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen<strong>des</strong><br />

Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong> vermittelt und im Konzernlagebericht<br />

der Geschäftsverlauf einschließlich <strong>des</strong> Geschäftsergebnisses und die Lage<br />

<strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong> so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen<strong>des</strong><br />

Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen<br />

Entwicklung <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong> beschrieben sind.<br />

Düsseldorf, den 13. März 2012<br />

<strong>WestLB</strong> AG<br />

Der Vorstand<br />

Dietrich Voigtländer<br />

Hubert Beckmann<br />

Thomas Groß<br />

Werner Taiber


Bericht <strong>des</strong> Aufsichtsrates<br />

Das Geschäftsjahr 2011 der <strong>WestLB</strong> AG war richtungsweisend für die weitere Entwicklung<br />

der <strong>WestLB</strong>. Die Bun<strong>des</strong>republik Deutschland hatte im November 2010 der EU-Kommission<br />

zugesichert, bis zum 15. Februar 2011 einen Überarbeiteten Umstrukturierungsplan für die<br />

<strong>WestLB</strong> vorzulegen. Auf Basis der in den Gremien und im Lenkungsausschuss erarbeiteten<br />

Ergebnisse erfolgte am 15. Februar 2011 die fristgerechte Übersendung von Unterlagen<br />

durch die Bun<strong>des</strong>republik Deutschland an die EU-Kommission. Diese Unterlagen umfassten<br />

zum einen den Überarbeiteten Umstrukturierungsplan, zum anderen einen Bericht zum<br />

Status <strong>des</strong> Verkaufsprozesses und <strong>des</strong> Weiteren ein von der Sparkassenorganisation<br />

erarbeitetes Verbundbankkonzept.<br />

Das von der Bun<strong>des</strong>regierung zunächst streng subsidiär zum Überarbeiteten Umstrukturierungsplan<br />

der EU-Kommission ebenfalls am 15. Februar 2011 vorgestellte Verbundbankkonzept<br />

wurde in weiterentwickelter Form am 15. April 2011 als „Fortschrittsbericht zur<br />

Ausarbeitung <strong>des</strong> Verbundbankkonzepts“ der EU-Kommission durch die Bun<strong>des</strong>regierung<br />

übermittelt. Zeitlich unmittelbar vor dem 15. April 2011 gab es im Eigentümerkreis eine<br />

weitreichende Grundsatzentscheidung, nunmehr das Ziel der Etablierung einer Verbundbank<br />

plus Verkauf beziehungsweise Abwicklung der übrigen Teile der <strong>WestLB</strong> zu verfolgen.<br />

Mit Schreiben vom 29. April 2011 unterrichtete die EU-Kommission das Bun<strong>des</strong>finanzministerium<br />

darüber, dass der Überarbeitete Umstrukturierungsplan aus Sicht der Kommission<br />

nicht genehmigungsfähig sei und daher eine Negativentscheidung drohe, wenn nicht bis<br />

Ende Juni 2011 ein auf dem Verbundbankkonzept basierender, neuer Umstrukturierungsplan<br />

vorgelegt werde. Vor dem Hintergrund dieser Positionierung der EU-Kommission und der<br />

genannten Entscheidung der Eigentümer sah sich die Bank in der Verantwortung, unter den<br />

veränderten Rahmenbedingungen an der Erarbeitung eines neuen umfassenden Plans für<br />

alle Teile der Bank mit den Stakeholdern mitzuwirken und so weitreichende Folgen einer<br />

Negativentscheidung für die Bank zu vermeiden. Diesem Vorgehen stimmte der Aufsichtsrat<br />

in seiner Sitzung am 5. Mai 2011 zu.<br />

Nach intensiven Verhandlungen verständigten sich FMSA, EAA, <strong>WestLB</strong> und ihre Eigentümer<br />

am 23. Juni 2011 auf die sogenannte Eckpunktevereinbarung, auf deren Grundlage der Finale<br />

Restrukturierungsplan verfasst und schließlich durch Deutschland am 30. Juni 2011 bei der<br />

EU-Kommission notifiziert wurde. Die Eckpunkte für die Lasten verteilung wurden im Vorfeld<br />

zwischen den Eigentümern verhandelt. Der Finale Restrukturierungsplan sah unter anderem<br />

folgende wesentliche Elemente vor:<br />

N N Übertragung der Verbundbankaktivitäten <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong> auf eine rechtlich<br />

selbstständige Verbundbank und/oder eine separat zu gründende Einheit unter der<br />

Kontrolle der Sparkassen-Finanzgruppe. RSGV und SVWL scheiden in diesem Zusammenhang<br />

aus dem Eigentümerkreis der <strong>WestLB</strong> aus.<br />

N N Möglichkeit zur Veräußerung (Signing) weiterer Teilbereiche und Beteiligungen der<br />

<strong>WestLB</strong> bis zum 30. Juni 2012.<br />

N N Wirtschaftliche und möglichst auch rechtliche Übertragung der verbleibenden Aktivitäten<br />

auf die EAA zum 30. Juni 2012.<br />

N N Die <strong>WestLB</strong> wird als Service- und Portfoliomanagementbank („SPM-Bank“) Servicer für<br />

EAA, Verbundbank und gegebenenfalls Drittportfolien. Alleinige Eigentümerin wird das<br />

Land Nordrhein-Westfalen.<br />

Bericht <strong>des</strong> Aufsichtsrates<br />

225


226<br />

Am 20. Dezember 2011 erfolgte die Entscheidung der EU-Kommission. Das förmliche<br />

Prüfverfahren in Sachen <strong>WestLB</strong>, das die EU-Kommission mit ihrem Beschluss vom<br />

22. Dezember 2009 eröffnet und mit dem Beschluss vom 5. November 2010 erweitert hatte,<br />

ist damit beendet worden. Mit dem Beschluss hat die EU-Kommission auch die „Phoenix“-<br />

Entscheidung aus dem Jahr 2009 aufgehoben. Dies hat zur Folge, dass die Bedingungen<br />

aus dieser Entscheidung nunmehr gegenstandslos geworden sind. Damit musste insbesondere<br />

die <strong>WestLB</strong> ihr Neugeschäft nicht zum 1. Januar 2012 einstellen.<br />

Das zweite Halbjahr 2011 war parallel zu dem laufenden EU-Verfahren geprägt von der<br />

Arbeit in den Teilprojekten für den Transformationsprozess, die sich insbesondere mit dem<br />

Verbundbankkonzept und der Veräußerung von Teilbereichen beziehungsweise Beteiligungen<br />

der Bank befassten. Der Aufsichtsrat wurde regelmäßig und zeitnah über den jeweiligen<br />

Sachstand der Teilprojekte informiert. Dies geschah im Rahmen der Gremiensitzungen und<br />

durch die Übersendung relevanter Unterlagen.<br />

Am 12. Dezember 2011 informierten die Träger der Lan<strong>des</strong>bank Hessen-Thüringen (Helaba),<br />

dass sie den Vorstand der Helaba mit der Aufnahme konkreter Verhandlungen zur Integration<br />

<strong>des</strong> Verbundbankgeschäfts der <strong>WestLB</strong> beauftragt hätten. Zugleich wurde die grundsätzliche<br />

Bereitschaft zur Übernahme <strong>des</strong> Sparkassenzentralbankgeschäfts der Sparkassen in<br />

Nordrhein-Westfalen erklärt. Am 15. Dezember 2011 teilte der Vorstand der <strong>WestLB</strong> mit,<br />

dass das Angebot <strong>des</strong> Bieters Apollo für die Westdeutsche ImmobilienBank AG für die<br />

<strong>WestLB</strong> nicht vertretbar sei. Am 20. Dezember 2011 erfolgte, wie berichtet, schließlich die<br />

finale Genehmigung <strong>des</strong> Restrukturierungsplans für die <strong>WestLB</strong> durch die EU-Kommission.<br />

Auch über diese Entscheidung wurde der Aufsichtsrat zeitnah unterrichtet.<br />

Vor diesem Hintergrund waren der Aufsichtsrat und seine Ausschüsse im vergangenen<br />

Geschäftsjahr erneut in besonderer Weise gefordert, den Vorstand in seinen Aufgaben<br />

beratend zu unterstützen, sich zeitnah über aktuelle Entwicklungen unterrichten zu lassen<br />

sowie die erforderlichen Entscheidungen zu treffen.<br />

Überwachung und Beratung der Geschäftsführung<br />

Der Aufsichtsrat tagte im Geschäftsjahr 2011 insgesamt 15 Mal, um den Vorstand zu<br />

beraten, <strong>des</strong>sen Geschäftsführung zu überwachen und die Bank im Rahmen der dem<br />

Gremium gesetzlich vorgegebenen Aufgabenstellungen aktiv zu begleiten. Der Aufsichtsrat<br />

ist damit seinen Aufgaben entsprechend den gesetzlichen Vorgaben sowie den Regelwerken<br />

der Bank vollumfänglich nachgekommen. Der Aufsichtsrat und seine Ausschüsse wurden<br />

vom Vorstand kontinuierlich und ausführlich über die maßgeblichen Fragen der Unternehmensplanung,<br />

der Geschäftsentwicklung, der Unternehmensführung und -strategie<br />

sowie wesentliche Ereignisse und Geschäftsvorfälle unterrichtet. Soweit Entscheidungen<br />

und Geschäftsvorgänge der Zustimmung <strong>des</strong> Aufsichtsrates bedurften, wurden diese<br />

vorgelegt und entschieden.


Die Überwachung und die Prüfung der Geschäftsführung <strong>des</strong> Vorstands durch den Aufsichtsrat<br />

erfolgten anhand erteilter beziehungsweise eingeforderter Informationen sowie<br />

aufgrund bereitgestellter Unterlagen. Der Aufsichtsratsvorsitzende, seine Stellvertreterin<br />

und der Vorstandsvorsitzende haben in regelmäßigen Gesprächen aktuelle Einzelthemen<br />

und Entscheidungen <strong>des</strong> Vorstands erörtert.<br />

Aufsichtsratsplenum<br />

Der Aufsichtsrat kam im Verlauf <strong>des</strong> Jahres 2011 am 11. und 26. Januar, 11. Februar,<br />

24. März, am 4., 12. und 14. April, am 5. und 18. Mai, am 10. und 28. Juni, 21. Juli,<br />

22. September, 16. November sowie am 12. Dezember zusammen. Des Weiteren wurden<br />

am 22. Februar, 6. April, 16. Mai und 24. Juni Beschlüsse jeweils im Rahmen eines Umlaufverfahrens<br />

getroffen.<br />

Regelmäßige Schwerpunktthemen waren die ausführliche Erörterung der aktuellen<br />

Geschäftslage der Bank auf Basis <strong>des</strong> vom Vorstand vorgetragenen Berichts zur Lage, die<br />

Berichterstattung der Vorsitzenden von Prüfungs- und Risikoausschuss über die Arbeit<br />

in den Ausschüssen, die Behandlung von Vorstandsangelegenheiten, die Befassung<br />

mit aufsichtsratsrelevanten Beteiligungsengagements (insbesondere Westdeutsche<br />

ImmobilienBank AG, readybank ag, GLB GmbH & Co. OHG/DekaBank) sowie die Berufung<br />

und Abberufung von Mitgliedern der Beiräte. Darüber hinaus wurde in der Sitzung am<br />

11. Januar 2011 über den Status aktueller Prüfungshandlungen berichtet.<br />

In der Aufsichtsratssitzung am 26. Januar 2011 erörterte der Vorstand neben den turnusmäßigen<br />

Themen ausführlich den aktuellen Status der Überarbeitung <strong>des</strong> Umstrukturierungsplans;<br />

in dieser Sitzung erfolgte zudem die jährliche Berichterstattung der Vorsitzenden<br />

<strong>des</strong> Vergütungsausschusses über die Arbeit <strong>des</strong> Vergütungsausschusses der Bank.<br />

In der Aufsichtsratssitzung am 11. Februar ließ sich der Aufsichtsrat darüber hinaus vom<br />

Vorstand ausführlich über den aktuellen Status <strong>des</strong> EU-Verfahrens, insbesondere über den<br />

Überarbeiteten Umstrukturierungsplan informieren.<br />

Im Rahmen eines Umlaufverfahrens beschloss der Aufsichtsrat am 22. Februar 2011, der<br />

Hauptversammlung zu empfehlen, Herrn Wolfgang Steller, Staatssekretär a.D., zum Mitglied<br />

<strong>des</strong> Aufsichtsrates zu wählen, wählte ihn vorbehaltlich der Wahl durch die Haupt -<br />

versammlung zum Mitglied <strong>des</strong> Präsidiums, <strong>des</strong> Prüfungs- und <strong>des</strong> Risikoausschusses und<br />

bestellte ihn – ebenfalls vorbehaltlich der Wahl durch die Hauptversammlung – zum Vorsitzenden<br />

<strong>des</strong> Risikoausschusses. Die Wahl von Herrn Steller zum Mitglied <strong>des</strong> Aufsichtsrates<br />

erfolgte in der Hauptversammlung am 24. Februar 2011.<br />

Bericht <strong>des</strong> Aufsichtsrates<br />

227


228<br />

In der Aufsichtsratssitzung am 24. März 2011 befasste sich der Aufsichtsrat schwerpunktmäßig<br />

mit dem Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2010: Auf Grundlage <strong>des</strong> Berichts<br />

<strong>des</strong> Prüfungsausschussvorsitzenden und <strong>des</strong> Abschlussprüfers erfolgten die Prüfung,<br />

Beratung und Feststellung <strong>des</strong> Jahresabschlusses und <strong>des</strong> Lageberichts 2010 beziehungsweise<br />

die Prüfung, Beratung und Billigung <strong>des</strong> Konzernabschlusses und <strong>des</strong> Konzernlageberichts<br />

2010. Darüber hinaus befand der Aufsichtsrat über den Bericht <strong>des</strong> Aufsichtsrates<br />

im Geschäftsbericht für das Jahr 2010 und schlug der Hauptversammlung die Entlastung<br />

der Mitglieder <strong>des</strong> Vorstands und <strong>des</strong> Aufsichtsrates sowie die Bestellung <strong>des</strong> Jahres- und<br />

Konzernabschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2011 vor. Des Weiteren beriet er über den<br />

Corporate Governance-Bericht der <strong>WestLB</strong> AG im Geschäftsbericht 2010.<br />

In der Aufsichtsratssitzung am 4. April 2011 beriet der Aufsichtsrat im Rahmen einer<br />

Telefonkonferenz über die Veräußerung einer Beteiligung. Eine entsprechende Beschluss-<br />

fassung erfolgte per Umlaufbeschluss am 6. April 2011.<br />

Am 12. April 2011 kam der Aufsichtsrat erneut zusammen und ließ sich unter anderem über<br />

den Stand der Umsetzung der EU-Auflagen unterrichten.<br />

In der Aufsichtsratssitzung am 14. April 2011 beriet der Aufsichtsrat im Rahmen einer<br />

Telefonkonferenz über Vorstandsangelegenheiten.<br />

In einer weiteren Sitzung <strong>des</strong> Aufsichtsrates am 5. Mai 2011 wurden neben der Behandlung<br />

der regelmäßigen Themen die Herren Dr. Hans-Jürgen Niehaus und Dietmar Fischer verabschiedet.<br />

Herr Dr. Niehaus schied mit Ablauf <strong>des</strong> 30. April 2011 aus dem Vorstand aus,<br />

Herr Fischer hatte mit Ablauf <strong>des</strong> 5. Mai 2011 sein Aufsichtsratsmandat niedergelegt.<br />

Als sein Nachfolger wurde Herr Thomas Kreyer, Direktor bei der <strong>WestLB</strong> AG in Berlin,<br />

vom Amtsgericht Düsseldorf zum 23. Mai 2011 gerichtlich bestellt.<br />

Im Rahmen eines Umlaufverfahrens fasste der Aufsichtsrat am 16. Mai 2011 einen Beschluss<br />

zur <strong>WestLB</strong> New York Capital Investment Limited.<br />

In einer weiteren Sitzung am 10. Juni 2011 wurden unter anderem die Mandatsnieder-<br />

legungen von Frau Dr. Annette Messemer, Investmentbankerin, und Frau Hildegard Müller,<br />

Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung <strong>des</strong> BDEW Bun<strong>des</strong>verbands der Energie- und<br />

Wasserwirtschaft e.V., erörtert. Frau Dr. Messemer und Frau Müller hatten ihre Mandate<br />

mit Wirkung zum Ende <strong>des</strong> 9. Juni 2011 niedergelegt.


Im Rahmen eines Umlaufverfahrens beschloss der Aufsichtsrat mit Schreiben vom<br />

22. Juni 2011, der Hauptversammlung zu empfehlen, Herrn Dr. Bruno Kahl, Ministerial-<br />

direktor, sowie Herrn Uwe Schröder, Ministerialdirigent, beide tätig im Bun<strong>des</strong>ministerium<br />

der Finanzen, zu Mitgliedern <strong>des</strong> Aufsichtsrates zu wählen. Vorbehaltlich der Wahl durch<br />

die Hauptversammlung wählte der Aufsichtsrat Herrn Dr. Kahl zum Mitglied <strong>des</strong> Präsidiums<br />

und Herrn Schröder zum Mitglied <strong>des</strong> Prüfungs- und <strong>des</strong> Risikoausschusses. Die Wahl von<br />

Herrn Dr. Kahl und Herrn Schröder zu Mitgliedern <strong>des</strong> Aufsichtsrates erfolgte in der Hauptversammlung<br />

am 24. Juni 2011.<br />

In seiner Sitzung am 28. Juni 2011 befasste sich der Aufsichtsrat insbesondere mit der oben<br />

genannten Eckpunktevereinbarung. Er nahm die „Eckpunktevereinbarung zum Restrukturierungsplan<br />

der <strong>WestLB</strong>“ zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen, dem Rheinischen<br />

Sparkassen- und Giroverband, Düsseldorf, dem Sparkassenverband Westfalen-Lippe,<br />

Münster, dem Landschaftsverband Rheinland, Köln, dem Landschaftsverband Westfalen-<br />

Lippe, Münster, dem Finanzmarktstabilisierungsfonds, Frankfurt am Main, der <strong>WestLB</strong> AG,<br />

Düsseldorf, und der Ersten Abwicklungsanstalt, Düsseldorf, zur Kenntnis und stimmte mit<br />

der Maßgabe, dass die uneingeschränkte Zustimmung der Hauptversammlung der <strong>WestLB</strong><br />

zum Abschluss dieser Eckpunktevereinbarung vorab vorliegen müsse, dieser Eckpunktevereinbarung<br />

und der Einreichung der Eckpunktevereinbarung bei der Bun<strong>des</strong>regierung<br />

zum Zweck der Weitergabe an die EU-Kommission zu.<br />

In weiteren Sitzungen <strong>des</strong> Aufsichtsrates am 21. Juli 2011 und am 22. September 2011<br />

wurden die regelmäßigen Themen sowie der aktuelle Status <strong>des</strong> EU-Verfahrens behandelt.<br />

In der Aufsichtsratssitzung am 16. November 2011 berichtete der Vorstand erneut zum<br />

Status <strong>des</strong> EU-Verfahrens. Des Weiteren wurde ein Beschluss zum Thema „ D&O-Versicherung<br />

2012/2013“ gefasst. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Berichterstattung <strong>des</strong> Vorstands<br />

zum Status der Verkaufsgespräche hinsichtlich der Westdeutschen ImmobilienBank AG und<br />

der readybank ag.<br />

In seiner letzten Sitzung im Jahr 2011 am 12. Dezember erörterte der Aufsichtsrat neben<br />

den regelmäßigen Themen insbesondere den Status <strong>des</strong> EU-Verfahrens und <strong>des</strong> Transformationsprozesses.<br />

Auch in dieser Sitzung erfolgte ein ausführlicher Bericht über den<br />

aktuellen Sachstand im Verkaufsprozess der Westdeutschen ImmobilienBank.<br />

Arbeit in den Ausschüssen<br />

Das Präsidium trat im Jahr 2011 insgesamt acht Mal zusammen, und zwar am 26. Januar,<br />

24. März, am 5. und 18. Mai, am 10. Juni, 22. September, 16. November sowie am<br />

12. Dezember. In seinen Sitzungen befasste sich das Gremium neben der Vorbereitung der<br />

jeweils nachfolgenden Aufsichtsratssitzung turnusmäßig mit den Mandaten <strong>des</strong> Vorstands<br />

sowie mit Vorstandsangelegenheiten und ließ sich zudem über den Status laufender<br />

Gerichtsverfahren unterrichten. In der Sitzung am 16. November 2011 traf das Präsidium<br />

überdies den Vorratsbeschluss gemäß § 15 KWG für das Jahr 2012.<br />

Bericht <strong>des</strong> Aufsichtsrates<br />

229


230<br />

Der Prüfungsausschuss befasste sich in seiner Sitzung am 22. März 2011 mit allen jahres-<br />

und konzernabschlussrelevanten Themen. Neben der Erörterung der diesbezüglichen<br />

Prüfberichte und den zugehörigen Beschlussfassungen wurde der Ausschuss auch über die<br />

Ergebnisse beauftragter Sonderprüfungen unterrichtet. Des Weiteren empfahl der<br />

Prüfungsausschuss dem Aufsichtsrat, der Hauptversammlung Vorschläge hinsichtlich der<br />

Entlastung der Vorstandsmitglieder und der Wahl <strong>des</strong> Abschlussprüfers zu machen. In<br />

seiner Sitzung am 29. Juni 2011 behandelte der Prüfungsausschuss verschiedene Sonderprüfungsberichte<br />

(u.a. Basel II), legte die Prüfungsschwerpunkte im Rahmen der Prüfung<br />

<strong>des</strong> Jahresabschlusses 2012 fest und empfahl dem Aufsichtsrat, auf eine Ausschreibung zur<br />

Bestellung <strong>des</strong> Jahres- und Konzernabschlussprüfers für das Jahr 2012 zu verzichten.<br />

Der Risikoausschuss kam im Jahr 2011 insgesamt fünf Mal zusammen. In seiner ersten<br />

Sitzung am 21. Februar 2011 befasste er sich insbesondere mit der Liquiditätssituation der<br />

Bank und dem Status <strong>des</strong> EU-Prozesses. In den weiteren turnusmäßigen Sitzungen am<br />

2. März, 5. Mai, 11. Juli und am 13. Oktober erörterte er die Risikolage der <strong>WestLB</strong>, befasste<br />

sich intensiv mit den Risikostrategien der Bank, stimmte den ihm vorgelegten Organkrediten<br />

gemäß § 15 KWG zu, nahm die Großkredite gemäß § 13a KWG zur Kenntnis und ließ sich<br />

vom Vorstand über wesentliche Abweichungen von der Kreditrisikostrategie und über die<br />

Arbeit im Kreditkomitee informieren. Darüber hinaus diskutierte der Risikoausschuss unter<br />

anderem über die Basel-II-Compliance der Bank, über den EBA-Stresstest, über das<br />

Sicherheitsmanagement, über die Ergebnisse externer internationaler Prüfungen, über die<br />

Novellierung der Min<strong>des</strong>tanforderungen an das Risikomanagement sowie das Derivategeschäft<br />

mit kommunalen Kunden. Daneben stimmte der Risikoausschuss in insgesamt<br />

sieben Umlaufverfahren Kreditfällen nach § 15 KWG zu.<br />

In einer gemeinsamen Sitzung von Prüfungs- und Risikoausschuss am 1. Juni 2011 wurden<br />

die Ausschussmitglieder vom Vorstand über die potenziellen Auswirkungen <strong>des</strong> Restrukturierungsplans<br />

auf die Rechnungslegung unterrichtet.<br />

Der Vermittlungsausschuss tagte im Jahr 2011 nicht.<br />

Prüfung und Feststellung von Jahres- und Konzernabschluss 2011<br />

In seiner Sitzung am 20. April 2012 stellte der Aufsichtsrat den Jahresabschluss der Bank<br />

fest und billigte den Konzernabschluss 2011. Darüber hinaus gab der Aufsichtsrat eine<br />

Empfehlung an die Hauptversammlung hinsichtlich der Entlastung der Mitglieder von<br />

Vorstand und Aufsichtsrat sowie hinsichtlich der Bestellung <strong>des</strong> Abschlussprüfers für das<br />

Geschäftsjahr 2012.


Den Aufsichtsratsmitgliedern wurden der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss und<br />

Lagebericht der Bank sowie der Konzernabschluss und Konzernlagebericht, die Prüfungsberichte<br />

<strong>des</strong> Abschlussprüfers zum Jahresabschluss und Konzernabschluss sowie der<br />

Jahresbericht der Konzernrevision gemäß den Min<strong>des</strong>tanforderungen an die Interne<br />

Revision rechtzeitig zur Verfügung gestellt. Der Abschlussprüfer, die Ernst & Young GmbH,<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, nahm an den relevanten Sitzungen sowohl <strong>des</strong> Aufsichtsrates<br />

als auch <strong>des</strong> Prüfungsausschusses teil. Der Prüfungsausschuss behandelte in seinen<br />

Sitzungen am 9. März 2012 und am 30. März 2012 die Prüfungsberichte zum Jahresabschluss<br />

und zum Konzernabschluss. Der Abschlussprüfer prüfte den Jahresabschluss inklusive<br />

Lagebericht sowie den Konzernabschluss inklusive Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr<br />

2011. Jahresabschluss und Lagebericht der <strong>WestLB</strong> AG und <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong> einschließlich der<br />

ihnen zugrunde liegenden Buchführung wurden mit uneingeschränktem Bestätigungsvermerk<br />

versehen.<br />

Aufsichtsrat und Prüfungsausschuss erörterten die Abschlüsse, prüften die Lageberichte<br />

und diskutierten die Berichte <strong>des</strong> Abschlussprüfers über die Ergebnisse seiner Prüfung.<br />

Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung wurden keine Einwendungen erhoben.<br />

Düsseldorf, den 20. April 2012<br />

Der Vorsitzende <strong>des</strong> Aufsichtsrates<br />

Michael Breuer<br />

Bericht <strong>des</strong> Aufsichtsrates<br />

231


Corporate Governance in der <strong>WestLB</strong> AG<br />

232<br />

Kohärente Corporate Governance-Standards sind für eine verantwortungsvolle und trans-<br />

parente Unternehmensführung der internationalen Finanzmarktakteure unabdingbar und<br />

sind Teil <strong>des</strong> Selbstverständnisses der <strong>WestLB</strong> AG.<br />

Die <strong>WestLB</strong> AG legt ihrer Corporate Governance <strong>des</strong>halb bereits seit dem Jahr 2006 frei -<br />

willig den Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) in seiner jeweils gültigen Fassung<br />

zugrunde, obschon eine derartige Verpflichtung nur für börsennotierte Unternehmen besteht.<br />

Im Jahr 2011 wurde der DCGK nicht angepasst, sodass für dieses Jahr noch der Kodex in<br />

der Fassung vom 26. Mai 2010 Gültigkeit besitzt.<br />

Der DCGK spiegelt wesentliche gesetzliche Vorschriften zur Leitung und Überwachung<br />

deutscher börsennotierter Gesellschaften wider und enthält international und national aner-<br />

kannte Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung. Der Kodex verdeutlicht<br />

die Verpflichtung von Vorstand und Aufsichtsrat, im Einklang mit den Prinzipien<br />

der sozialen Marktwirtschaft für den Bestand <strong>des</strong> Unternehmens und eine nachhaltige<br />

Wertschöpfung Sorge zu tragen.<br />

Über die Einhaltung der Empfehlungen <strong>des</strong> DCGK informiert die <strong>WestLB</strong> AG regelmäßig auf<br />

freiwilliger Basis im Geschäftsbericht und auf der Internetseite unter www.westlb.de.<br />

Vergütungsbericht<br />

Das Thema Vergütung ist im Rahmen der Finanzmarktkrise in den öffentlichen Fokus<br />

gerückt. Das Financial Stability Board hat auf Wunsch der Staaten der G 20 im April 2009<br />

„Principles for Sound Compensation Practices“ veröffentlicht, die Ende September 2009<br />

um detaillierte „Implementation Standards“ ergänzt wurden. Deutschland und die übrigen<br />

G-20-Staaten haben sich zur Umsetzung der Anforderungen <strong>des</strong> FSB verpflichtet.<br />

Dementsprechend hat der Vorstand der <strong>WestLB</strong> AG in Hinblick auf die Umsetzung der<br />

FSB-Standards am 4. Dezember 2009 folgende Selbstverpflichtungserklärung abgegeben:<br />

„Die Einrichtung angemessener Governance-Strukturen und geeigneter Risikomanagement-<br />

instrumente hat für uns als global tätiges Unternehmen mit umfangreichen und komplexen<br />

Geschäftsaktivitäten hohe Priorität. Unsere Vergütungssysteme werden so ausgestaltet,<br />

dass sie unsere auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Unternehmensziele noch stärker<br />

unterstützen. Wir bekennen uns daher ausdrücklich zu den ‚Principles for Sound<br />

Compensation Practices – Implementation Standards‘ <strong>des</strong> Financial Stability Boards (FSB)<br />

vom 25. September 2009. Wir setzen diese Grundsätze schnellstmöglich um, soweit dies<br />

zivil-, arbeits- sowie gesellschaftsrechtlich möglich ist und werden sie bereits bei der<br />

Bemessung der Vergütung für das Geschäftsjahr 2009 berücksichtigen. Da sich alle Staaten<br />

der G 20 zur Umsetzung der Grundsätze <strong>des</strong> FSB verpflichtet haben, leisten wir damit auch<br />

einen wichtigen Beitrag, um ein weltweites Level Playing Field sicherzustellen.“


Durch diese Selbstverpflichtung unterstreicht die <strong>WestLB</strong> AG, dass sie die FSB-Standards<br />

ernst nimmt und eine auf Nachhaltigkeit abzielende Vergütungspolitik verfolgt.<br />

Die <strong>WestLB</strong> hat ihr Vergütungssystem entsprechend ausgerichtet.<br />

Die Vergütung <strong>des</strong> Vorstands legt die <strong>WestLB</strong> AG in einem Vergütungsbericht offen, der als<br />

Teil <strong>des</strong> Corporate Governance-Berichts auch das Vergütungssystem für die Vorstandsmitglieder<br />

in seinen Grundzügen erläutert. Überdies enthält der Vergütungsbericht unter<br />

anderem Angaben über die Zusammensetzung und die Höhe der Vergütung <strong>des</strong> Aufsichtsrates.<br />

Im Übrigen erfolgt die Veröffentlichung zur Vergütung der Organmitglieder nach Maßgabe<br />

<strong>des</strong> Finanzmarktstabilisierungsfondsgesetzes (FMStFG) und den mit dem Sonderfonds<br />

Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) geschlossenen Verträgen.<br />

Vorstandsvergütung<br />

Die Vorbereitung der Bestellung von Vorstandsmitgliedern einschließlich deren Anstellungsverträgen<br />

erfolgt durch das Präsidium <strong>des</strong> Aufsichtsrates der <strong>WestLB</strong> AG. Auf dieser Grundlage<br />

legt der Aufsichtsrat die Vergütung <strong>des</strong> Vorstands der <strong>WestLB</strong> AG – entsprechend den<br />

gesetzlichen Vorgaben und nach Maßgabe <strong>des</strong> SoFFin beziehungsweise <strong>des</strong> FMStFG – fest.<br />

Dies gilt insbesondere für Gehälter und andere Vergütungsbestandteile, einschließlich<br />

Pensionszusagen. Mit den Mitgliedern <strong>des</strong> Vorstands werden entsprechende Dienst verträge<br />

geschlossen.<br />

Das Fixum als leistungsunabhängige Grundvergütung wird monatlich als Gehalt ausgezahlt.<br />

Eine Überprüfung findet üblicherweise im Rahmen von Vertragsverlängerungen statt. Die<br />

fest zugesagten Leistungen enthalten im üblichen Rahmen die gewährten Sachbezüge.<br />

Im Wesentlichen sind dies die Nutzung <strong>des</strong> Fahrdienstes zu dienstlichen Zwecken sowie<br />

Prämien für Versicherungen.<br />

Als Nebenleistungen gewährt die <strong>WestLB</strong> AG ihren Vorstandsmitgliedern Organisations-<br />

leistungen wie zum Beispiel den Aufwand für einen Heimarbeitsplatz, jährliche ärztliche<br />

Vorsorgeuntersuchungen, Geschäftsreisen sowie angemessene Sicherheitsmaßnahmen.<br />

Bis zum Inkrafttreten <strong>des</strong> FMStFG und den in diesem Zusammenhang geschlossenen<br />

Verträgen mit dem SoFFin bestand darüber hinaus eine als Anreizsystem konzipierte,<br />

individuelle Jahresabschlussvergütung.<br />

Corporate Governance<br />

233


234<br />

Mit Wirkung zum 1. November 2009 hat die <strong>WestLB</strong> umfangreiche Vertragswerke mit dem<br />

SoFFin zur Stabilisierung der Bank abgeschlossen. In diesem Kontext haben alle Vorstands-<br />

mitglieder eine Verpflichtungserklärung unterschrieben, die auch im Internet öffentlich<br />

zugänglich ist. In diesem Kontext wurde die Gesamtvergütung für je<strong>des</strong> Vorstandsmitglied<br />

seit 1. November 2009 auf 500 T€ p.a. begrenzt.<br />

Aufsichtsratsvergütung<br />

Die Aufsichtsratsmitglieder erhalten nach Abschluss eines Geschäftsjahres eine ange messene<br />

Vergütung, die durch Beschluss der Hauptversammlung festgesetzt ist.<br />

Die Gesellschaft erstattet den Aufsichtsratsmitgliedern grundsätzlich ihre baren Auslagen<br />

und die auf ihre Vergütung entfallende Umsatzsteuer, falls sie Letztere gesondert in Rechnung<br />

stellen.<br />

Bezüge der Organe im Geschäftsjahr 2011<br />

Die Bezüge der Organe der <strong>WestLB</strong> AG im Geschäftsjahr 2011 stellten sich wie folgt dar:<br />

1. 1. – 31. 12. 2011 1. 1. – 31. 12. 2010<br />

Mio € Mio €<br />

Gesamtbezüge Vorstand* 2,9 3,1<br />

– davon fix 2,9 3,1<br />

– davon erfolgsorientiert 0,0 0,0<br />

– davon wegen Aufsichtsratsmandaten<br />

bei Konzerntöchtern 0,0 0,0<br />

Geamtbezüge für ehemalige Vorstandsmitglieder<br />

sowie deren Hinterbliebene 6,1 6,6<br />

Bezüge Aufsichtsratsmitglieder 1,2 1,2<br />

– davon fix 1,2 1,2<br />

– davon erfolgsorientiert 0,0 0,0<br />

– davon erfolgsorientiert bezogen auf den<br />

langfristigen Unternehmenserfolg 0,0 0,0<br />

Pensionsrückstellungen für ehemalige<br />

Vorstandsmitglieder sowie deren Hinterbliebene 68,0 67,5<br />

* Zusätzlich betrugen die Zuführungen zu Pensionsrückstellungen von aktiven Vorstandsmitgliedern im Geschäftsjahr 2011<br />

4,2 Mio € (gegenüber 2,1 Mio € im Vorjahr). Der Wert für das Geschäftsjahr 2011 enthält unter anderem Beträge aus bilanzieller<br />

Umstellung <strong>des</strong> Bewertungsverfahrens.<br />

Im Geschäftsjahr 2011 gab es keine Zusagen von Leistungen im Sinne von Ziffer 4.2.4 DCGK,<br />

die einem Vorstandsmitglied der <strong>WestLB</strong> AG für den Fall der vorzeitigen oder regulären<br />

Beendigung der Tätigkeit als Vorstandsmitglied gewährt oder die während <strong>des</strong> Geschäftsjahres<br />

geändert worden sind.


Directors Dealings (Angaben gemäß Ziffer 6.6 DCGK)<br />

Ein direkter oder indirekter Besitz von Aktien der <strong>WestLB</strong> AG oder sich hierauf beziehender<br />

Finanzinstrumente durch Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder besteht nicht.<br />

Entsprechenserklärung 2011<br />

Vorstand und Aufsichtsrat der <strong>WestLB</strong> AG erklären für das Geschäftsjahr 2011, dass den<br />

Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ in<br />

der Fassung vom 26. Mai 2010 mit folgenden Abweichungen entsprochen wurde:<br />

N N Der Empfehlung in Ziffer 2.3.1 Satz 3 und 2.3.2 DCGK, nach welcher die für die Hauptversammlung<br />

erforderlichen Dokumente auf der Internetseite verfügbar gemacht und die<br />

Einberufungsunterlagen zur Hauptversammlung auf elektronischem Wege übermittelt<br />

werden sollen, wird nicht entsprochen. Die Empfehlung ist auf das Informationsbedürfnis<br />

insbesondere ausländischer Aktionäre börsennotierter Aktiengesellschaften zugeschnitten.<br />

Den besonderen Interessen der Anteilseigner der <strong>WestLB</strong> AG als nicht börsennotierter<br />

Aktiengesellschaft mit überschaubarem Eigentümerkreis wird sie nicht gerecht. Im Einvernehmen<br />

mit ihren Eigentümern stellt die <strong>WestLB</strong> AG die gegenständlichen Unterlagen<br />

und Informationen jeweils unmittelbar postalisch zur Verfügung.<br />

N N Nach Ziffer 4.2.1 Satz 2 DCGK soll eine Geschäftsordnung die Ressortzuständigkeiten<br />

einzelner Vorstandsmitglieder regeln. Zur Gewährleistung eines Höchstmaßes an<br />

Flexibilität sieht die <strong>WestLB</strong> AG von einer Fixierung der Kompetenzverteilung der<br />

Mitglieder <strong>des</strong> Vorstands in der Geschäftsordnung ab. Die Ressortzuständigkeiten der<br />

einzelnen Vorstandsmitglieder sind in einem Geschäftsverteilungsplan geregelt.<br />

N N Den Empfehlungen in Ziffer 5.1.2 Absatz 2 Satz 3 und Ziffer 5.4.1 Satz 2 DCGK, nach<br />

welcher eine Altersgrenze für Vorstandsmitglieder und Aufsichtsratsmitglieder festgelegt<br />

werden soll, wird nicht entsprochen. Das Alter eines Organmitglieds ist nach Auffassung<br />

der <strong>WestLB</strong> AG kein geeignetes Qualifikationskriterium.<br />

N N Nach Ziffer 5.3.3 DCGK soll der Aufsichtsrat einen Nominierungsausschuss bilden, der<br />

dem Aufsichtsrat für <strong>des</strong>sen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung geeignete<br />

Kandidaten vorschlägt. Bei der <strong>WestLB</strong> AG werden aufgrund <strong>des</strong> überschaubaren<br />

Eigentümerkreises die Kandidaten zur Vertretung der Anteilseigner im Aufsichtsrat<br />

regelmäßig von den Eigentümern selbst vorgeschlagen. Die <strong>WestLB</strong> AG verzichtet daher<br />

auf die Einrichtung eines Nominierungsausschusses.<br />

Corporate Governance<br />

235


236<br />

NN Gemäß Ziffer 5.4.6 Absatz 2 Satz 1 DCGK sollen Mitglieder <strong>des</strong> Aufsichtsrates neben<br />

einer festen eine erfolgsorientierte Vergütung erhalten. Die Bank sieht eine erfolgs­<br />

orientierte Vergütung für Mitglieder <strong>des</strong> Aufsichtsrates als Steuerungsinstrument an,<br />

durch das die Unabhängigkeit <strong>des</strong> Kontrollgremiums berührt werden könnte. Die Haupt­<br />

versammlung der <strong>WestLB</strong> AG hat daher eine feste Vergütung für die Mitglieder <strong>des</strong><br />

Aufsichtsrates festgelegt.<br />

Abrufbar unter www.westlb.de im Portal „Unsere Verantwortung/Corporate Governance“.<br />

Düsseldorf, den 20. April 2012<br />

Für den Aufsichtsrat Für den Vorstand<br />

Michael Breuer Dietrich Voigtländer


Standorte<br />

Inland<br />

<strong>WestLB</strong> AG<br />

Herzogstraße 15<br />

40217 Düsseldorf<br />

Tel. + 49 211 826-01<br />

Fax + 49 211 826-6119<br />

Berlin<br />

Kurfürstendamm 22<br />

10719 Berlin<br />

Tel. + 49 30 20189-0<br />

Fax + 49 30 20189-11525<br />

Frankfurt<br />

Bockenheimer Anlage 44<br />

60322 Frankfurt<br />

Tel. + 49 69 2579-01<br />

Fax + 49 69 2579-315<br />

Hamburg<br />

Rathausmarkt 10/<br />

Eingang Mönckebergstraße 22<br />

20095 Hamburg<br />

Tel. + 49 40 33968-0<br />

Fax + 49 40 33968-11515<br />

München<br />

Alter Hof 5<br />

80331 München<br />

Tel. + 49 89 552504-0<br />

Fax + 49 89 552504-60<br />

Stuttgart<br />

Bolzstraße 7 (Königsbau)<br />

70173 Stuttgart<br />

Tel. + 49 711 72236-0<br />

Fax + 49 711 72236-11205<br />

Ausland<br />

Hongkong<br />

11/F Citibank Tower<br />

3 Garden Road<br />

Central<br />

Hongkong<br />

Tel. + 852 2842 0288<br />

Fax + 852 2842 0296<br />

Leiter: Vivek Chatrath<br />

Istanbul<br />

Ebulula Mardin Cad<strong>des</strong>i<br />

Maya Park Towers<br />

34335 Akatlar Istanbul<br />

Tel. + 90 212 3392500<br />

Fax + 90 212 3522242<br />

Leiter: Andreas Schröter, Nese Ertem<br />

London<br />

Woolgate Exchange<br />

25 Basinghall Street<br />

London EC2V 5HA<br />

Tel. + 44 20 7020-2000<br />

Fax + 44 20 7020-2002<br />

Leiter: Stefan Dreesbach,<br />

Michael Eldridge, Stephen Forber,<br />

Tom McCaffrey<br />

Madrid<br />

c/Serrano, 37, 5 a Planta<br />

28001 Madrid<br />

Tel. + 34 91 432-8000<br />

Fax + 34 91 432-8070<br />

Leiter: Berto Nuvoloni<br />

Mailand<br />

Via Canova 36/38/40<br />

20145 Mailand<br />

Tel. + 39 02 34974-1<br />

Fax + 39 02 3450-360<br />

Leiter: Maurizio Fazzari<br />

Standorte<br />

237


238<br />

New York<br />

New York Branch<br />

Cayman Island Branch<br />

International Banking Facility<br />

7 World Trade Center<br />

250 Greenwich Street<br />

New York, NY 10007<br />

Tel. + 1 212 852-6000<br />

Fax + 1 212 852-6300<br />

Leiter: Tom McCaffery,<br />

Michael Frank, Gerhard Steigueber<br />

Shanghai<br />

12th Floor<br />

Hang Seng Bank Tower<br />

1000 Lujiazui Ring Road<br />

Pudong<br />

Shanghai 200120, P.R.C.<br />

Tel. + 86 21 6841-3399<br />

Fax + 86 21 6841-0788<br />

Leiterin: Sheila Xie<br />

Singapur<br />

3 Temasek Avenue<br />

# 23-02 A Centennial Tower<br />

Singapore 039190<br />

Tel. + 65 6 333-2388<br />

Fax + 65 6 333-2399<br />

Leiterin: Ee-Ngoh Teo<br />

Sydney<br />

Level 5, 7 Macquarie Place<br />

Sydney NSW 2000<br />

Australia<br />

Tel. + 61 2 9777-9900<br />

Fax + 61 2 9777-9911<br />

Leiter: John Liles, Leigh Robinson<br />

Tokio<br />

Roppongi Hills Mori Tower<br />

37th Floor<br />

6-10-1 Roppongi, Minato-ku<br />

Tokyo 106-6137<br />

Tel. + 81 3 6439-8200<br />

Fax + 81 3 6439-8202<br />

Leiter: Terence Mark<br />

Tochtergesellschaften<br />

<strong>des</strong> Bankkonzerns<br />

Bank <strong>WestLB</strong> Vostok (ZAO)<br />

Povarskaja ul., 23<br />

Building 4<br />

121069 Moskau<br />

Tel. + 7 495 258-6100<br />

Fax + 7 495 258-6105<br />

Geschäftsleitung: Alik Kassner,<br />

Albrecht Sabelus, Anna Golovenko<br />

<strong>WestLB</strong> Securities Inc.<br />

7 World Trade Center<br />

250 Greenwich Street<br />

New York, NY 10007<br />

Tel. + 1 212 403-3900<br />

Fax + 1 212 597-5407<br />

Geschäftsleitung: Arthur Bances<br />

<strong>WestLB</strong> Mellon Asset Management<br />

Holdings Limited<br />

BNY Mellon Centre,<br />

160 Queen Victoria Street<br />

London EC4V 4LA<br />

Tel. + 44 20 7163-5566<br />

Fax + 44 20 7163-5841<br />

Geschäftsleitung: Martin Tillert<br />

Niederlassung in Deutschland


<strong>WestLB</strong> Mellon Asset Management<br />

(Luxembourg) S.A.<br />

1 rue Jean-Pierre Brasseur<br />

L-1258 Luxembourg<br />

Tel. + 35 2 27015-700<br />

Fax + 35 2 27015-777<br />

Geschäftsleitung: Martin Tillert,<br />

Udo Göbel<br />

<strong>WestLB</strong> Mellon Asset Management<br />

Kapitalanlagegesellschaft mbH<br />

Elisabethstraße 65<br />

40217 Düsseldorf<br />

Tel. + 49 211 23924-01<br />

Fax + 49 211 23924-810<br />

Geschäftsleitung: Dr. Norbert Becker,<br />

Uwe Fuiten, Peter Raab<br />

Banco <strong>WestLB</strong> do Brasil S.A.<br />

Av. Eng° Luiz Carlos Berrini,<br />

716 – 7°, 9° e 10° andares<br />

04571-000 São Paulo SP<br />

Tel. + 55 11 5504-9844<br />

Fax + 55 11 5504-9933<br />

Geschäftsleitung: Kurt Lambert,<br />

Tainer Tamschick<br />

<strong>WestLB</strong> UK Ltd.<br />

Woolgate Exchange<br />

25 Basinghall Street<br />

London EC2V 5HA<br />

Tel. + 44 20 7020-2000<br />

Fax + 44 20 7020-2002<br />

Geschäftsleitung: Stephen Heyworth,<br />

Martin Smith<br />

readybank ag<br />

Friedrichstraße 194–199<br />

10117 Berlin<br />

Tel. + 49 30 20208-0<br />

Fax + 49 30 20208-206<br />

Vorstand: Heinz Mayer,<br />

Dr. Peter Stemper<br />

Westdeutsche ImmobilienBank AG<br />

Große Bleiche 46<br />

55116 Mainz<br />

Tel. + 49 6131 9280-0<br />

Fax + 49 6131 9280-7200<br />

Vorstand: Dr. Peter Knopp,<br />

Claus-Jürgen Cohausz, Rainer Spielmann,<br />

Christiane Wolff<br />

Geschäftsstellen in Berlin, Düsseldorf,<br />

Hamburg, Mainz, München, Münster<br />

Tochtergesellschaft in Tokio<br />

Niederlassung in London<br />

Repräsentanzen in Madrid, New York,<br />

Paris, Prag, Warschau<br />

<strong>WestLB</strong> Europa Holding GmbH<br />

Friedrichstraße 62–80<br />

40217 Düsseldorf<br />

Geschäftsleitung: Heinz-Otto Stamp<br />

Standorte<br />

239


Glossar<br />

240<br />

Abwicklungsanstalt<br />

Eine Abwicklungsanstalt ist eine teilrechtsfähige, wirtschaftlich und organisatorisch<br />

selbstständige Einheit innerhalb der Bun<strong>des</strong>anstalt für Finanzmarkstabilisierung (FMSA).<br />

Advanced Internal Rating Based Approach (AIRB)<br />

Fortgeschrittener, auf internen Ratings basierender Ansatz, bei dem für die Quantifizierung<br />

der risikogewichteten Positionswerte von Adressenausfallrisikopositionen institutsinterne<br />

Schätzungen der Risikoparameter verwendet werden.<br />

Advanced Measurement Approach (AMA)<br />

Messmethodik zur Berechnung der Eigenmittelerfordernisse für operationelle Risiken nach<br />

Basel II. Bei diesem fortgeschrittenen Messansatz entspricht die Risikokennzahl aus dem<br />

bankinternen Messsystem für operationelle Risiken bei Einhaltung bestimmter quantitativer<br />

und qualitativer Min<strong>des</strong>tanforderungen dem regulatorischen Eigenmittelerfordernis. Für<br />

die Anerkennung eines AMAs sind strenge qualitative und quantitative Zulassungskriterien<br />

vorgegeben.<br />

Agio<br />

Aufgeld. Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und dem niedrigeren<br />

Nominalwert.<br />

Asset Backed Commercial Paper (ABCP)-Programm<br />

Forderungsgedecktes Geldmarktpapier-Programm, Verbriefungsprogramm. Die emittierten<br />

Wertpapiere haben in erster Linie die Form von Geldmarktpapieren mit einer ursprünglichen<br />

Laufzeit von einem Jahr oder weniger.<br />

Asset Backed Securities (ABS)<br />

Handelbare Wertpapiere, deren Zins- und Tilgungszahlungen durch zugrunde liegende<br />

Vermögenswerte (i.d.R. ein Forderungspool) unterlegt sind. Sie werden in der Regel durch<br />

eine Zweckgesellschaft im Rahmen einer Verbriefung begeben.<br />

Asset-Based Lending (ABL)<br />

In Deutschland wird der Begriff ABL im Zusammenhang mit bestimmten Varianten der<br />

Forderungsfinanzierung verwendet. Bei dieser Variante der Forderungsfinanzierung handelt<br />

es sich um eine Weiterentwicklung der Möglichkeiten durch Factoring und Asset Backed<br />

Securities. Durch die flexible Produktgestaltung ist bei ABL eine einheitliche Struktur und<br />

Ausgestaltung nur bedingt gegeben.<br />

Assoziiertes Unternehmen<br />

Unternehmen, auf das die Obergesellschaft zwar einen maßgeblichen, aber keinen beherrschenden<br />

Einfluss ausüben kann. In den Konzernabschluss werden solche Unternehmen<br />

nach der Equity-Methode einbezogen.


Available for Sale (AfS)<br />

IAS 39-Kategorie für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte.<br />

Backtesting<br />

Verfahren zur Überwachung der Qualität von Value at Risk (VaR)-Modellen. Hierbei wird<br />

über einen längeren Zeitraum geprüft, ob die über den VaR-Ansatz geschätzten potenziellen<br />

Verluste rückwirkend nicht wesentlich häufiger überschritten wurden, als gemäß dem<br />

angewandten Konfidenzniveau zu erwarten gewesen wäre.<br />

Bankbuch<br />

Auch Anlagebuch (bankaufsichtsrechtlicher Begriff). Risikotragende Positionen, die nicht<br />

dem Handelsbuch zugeordnet werden.<br />

Basel II<br />

Mit „Basel I“ werden die im Jahr 1988 erstmals gesetzten regulatorischen Standards<br />

zur Eigenkapitalunterlegung von Bankgeschäften bezeichnet. Mit Basel II wurden diese<br />

Regelungen vom Baseler Ausschuss überarbeitet. Ziele sind, wie schon bei Basel I, die<br />

Sicherung einer angemessenen Eigenkapitalausstattung von Instituten und die Schaffung<br />

einheitlicher Wettbewerbsbedingungen sowohl für die Kreditvergabe als auch für den<br />

Kredithandel. Hauptziel der Neuregelungen unter Basel II war es, die staatlich verlangten<br />

regulatorischen Eigenkapitalanforderungen stärker am tatsächlichen Risiko auszurichten<br />

und damit dem von Instituten intern ermittelten Eigenkapitalbedarf anzunähern. Die neuen<br />

Eigenkapitalvorschriften müssen seit dem 1. Januar 2007 in den Mitgliedsstaaten der<br />

Europäischen Union für alle Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (= Institute)<br />

angewendet werden.<br />

Basel III<br />

Unter der Überschrift Basel III wurde im Dezember 2010 ein neues Regelwerk veröffentlicht,<br />

das ab 2013 schrittweise in Kraft treten soll. Während Basel II vor allem die Risikomessung<br />

zum Gegenstand hat, geht es in den neuen Regelungen um die Definition <strong>des</strong> Eigenkapitals<br />

und die erforderlichen Min<strong>des</strong>tquoten. Die bisherigen Regelungen von Basel II wurden<br />

dabei durch das neue Paket überarbeitet und ergänzt. Auch wenn mit einer Leverage-Ratio<br />

(„Höchstverschuldungsrate“) und Regelungen zur Min<strong>des</strong>tliquidität neue Themenfelder<br />

aufgenommen wurden, handelt es sich bei Basel III um eine Weiterentwicklung von<br />

Basel II, das grundsätzlich weiter gültig bleibt.<br />

Basispunkt<br />

Ein Hundertstel eines Prozents.<br />

Cashflow<br />

Zufluss und Abfluss von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten.<br />

Glossar<br />

241


242<br />

Commercial Paper<br />

Kurzfristige, unbesicherte Schuldtitel mit flexiblen Laufzeiten (max. 270 Tage), begeben<br />

von Emittenten erstklassiger Bonität. Sie dienen dazu, kurzfristigen Finanzierungsbedarf<br />

direkt bei Großbanken zu decken.<br />

Corporate Finance<br />

Insbesondere von (Investment-)Banken und Finanzinstituten angebotene Dienstleistung<br />

an Unternehmen, deren Finanzmanagement ganz oder teilweise zu übernehmen. Dazu<br />

zählen unter anderem die Anbahnung und Finanzierung von Mergers & Acquisitions (dt.<br />

Unternehmenszusammenschlüsse und Unternehmensübernahmen) und die Beratung und<br />

Durchführung beim Going Public (dt. Börsengang) von Unternehmen.<br />

Corporate Governance<br />

Regeln für eine transparente Leitung und Überwachung von Unternehmen. Die Empfehlungen<br />

<strong>des</strong> Corporate Governance Kodex schaffen Transparenz und stärken das Vertrauen in eine<br />

verantwortungsvolle Unternehmensführung; sie dienen im Besonderen dem Schutz der<br />

Aktionäre.<br />

Credit Default Swap (CDS)<br />

Finanzinstrument zur Übernahme <strong>des</strong> Kreditrisikos aus einem Referenzaktivum (z.B. Wertpapier<br />

oder Kredit). Dafür zahlt der Sicherungsnehmer an den Sicherungsgeber eine Prämie<br />

und erhält bei Eintritt eines vorab vereinbarten Kreditereignisses eine Ausgleichszahlung.<br />

Credit Enhancement<br />

Bereitstellung zusätzlicher Sicherheiten für ein Darlehen allgemein und im Besonderen.<br />

Solche Sicherheiten können auch eine Versicherung für Kreditausfälle oder eine Garantieerklärung<br />

sein.<br />

Credit Linked Note<br />

Von einem Sicherungsnehmer emittiertes Schuldinstrument, <strong>des</strong>sen Verzinsung oder Tilgung<br />

bei Fälligkeit nur dann in voller Höhe erfolgt, wenn ein vertraglich definiertes Kreditereignis<br />

(credit event) bezüglich eines Referenzaktivums beziehungsweise Referenzportfolios nicht<br />

eintritt.<br />

Credit Spread<br />

Risikoprämie, die regelmäßig als Renditedifferenz zwischen einer ausfallrisikofreien<br />

Referenzanleihe und Unternehmensanleihen gleicher Laufzeit (bzw. gleicher Duration)<br />

berechnet wird. Staatsanleihen der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland oder der Vereinigten Staaten<br />

werden beispielsweise als ausfallrisikofrei betrachtet. Unternehmensanleihen sind dagegen<br />

ausfallrisikobehaftet. Für das Ausfallrisiko einer Unternehmensanleihe fordert der Anleger<br />

eine zusätzliche Verzinsung in Form dieser Risikoprämie.


Derivat (Derivativgeschäft)<br />

Aus Basisinstrumenten (z.B. Aktien, Anleihen, Devisen, Indizes) abgeleitetes Finanzprodukt,<br />

<strong>des</strong>sen Preis sich aus dem Kurs eines anderen Wertpapiers oder Finanzprodukts berechnen<br />

lässt. Zu den Derivaten zählen insbesondere Futures, Optionen und Swaps.<br />

Disagio<br />

Abgeld. Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und dem höheren Nominalwert.<br />

Drittrangmittel<br />

Bestandteil der aufsichtsrechtlichen Eigenmittel eines Kreditinstituts. Sie setzen sich aus<br />

kurzfristigen nachrangigen Verbindlichkeiten und dem Nettogewinn aus dem Wertpapierhandel<br />

zusammen. Da die Komponenten, aus denen sie sich zusammensetzen, nur eine<br />

vergleichsweise geringe Haftungsqualität aufweisen, dürfen sie maximal bis zur 2,5-fachen<br />

Höhe <strong>des</strong> freien Kernkapitals (abzüglich <strong>des</strong> freien Ergänzungskapitals) zur Unterlegung<br />

von Marktrisikopositionen genutzt werden.<br />

DRS<br />

Abkürzung für Deutscher Rechnungslegungs Standard.<br />

EAA<br />

Abkürzung für Erste Abwicklungsanstalt.<br />

Effektivzinskonstante Amortisierung<br />

Die Amortisierung zwischen Anschaffungskosten und Nominalwert (Agio/Disagio) unter<br />

Verwendung <strong>des</strong> effektiven Zinssatzes eines finanziellen Vermögenswertes oder einer<br />

finanziellen Verbindlichkeit. Als effektiver Zinssatz gilt der Kalkulationszinssatz, mit dem<br />

der erwartete künftige Zahlungsmittelfluss bis zum Endfälligkeitstermin oder zum nächsten<br />

marktpreisorientierten Zinsanpassungstermin auf den gegenwärtigen Buchwert <strong>des</strong><br />

finanziellen Vermögenswertes oder einer finanziellen Verbindlichkeit abgezinst wird.<br />

Embedded Derivative<br />

Bestandteil eines strukturierten Finanzinstruments (embedded = eingebettet). Sie sind<br />

rechtlich und wirtschaftlich mit dem Basisvertrag verbunden, jedoch unter bestimmten<br />

Voraussetzungen getrennt zu bilanzieren.<br />

Emerging Markets<br />

Bezeichnung für Länder, denen es an politischer Stabilität mangelt, die im gesamten<br />

Finanz bereich oder in einzelnen Bereichen eine rückständige Infrastruktur haben, jedoch<br />

(langfristig) über ein ökonomisches Wachstumspotenzial verfügen.<br />

Glossar<br />

243


244<br />

Equity-Methode<br />

Bewertungsmethode für Anteile an Unternehmen, auf deren Geschäftspolitik ein maß-<br />

geblicher Einfluss ausgeübt werden kann (assoziierte Unternehmen). Der anteilige Jahres-<br />

überschuss/-fehlbetrag <strong>des</strong> Unternehmens geht in den Buchwert der Anteile ein. Bei<br />

Ausschüttungen wird der Wertansatz um den anteiligen Betrag gemindert.<br />

Erfüllungstag<br />

Tag, an dem zum Beispiel ein Wertpapier geliefert wird. Der Erfüllungstag kann vom<br />

Handelstag abweichen.<br />

Ergänzungskapital<br />

Bestandteil <strong>des</strong> haftenden Eigenkapitals und somit auch der Eigenmittel. Ergänzungs kapital<br />

sind alle in § 10 Abs. 2b Satz 1 Nr. 1 bis 9 KWG abschließend aufgezählten Bilanzpositionen,<br />

die eine geringere Haftungsqualität aufweisen als das Kernkapital. Ergänzungskapital<br />

unterliegt verschiedenen Beschränkungen, unter anderem, dass das Ergänzungskapital nicht<br />

größer sein darf als das anrechenbare Kernkapital.<br />

European Banking Authority (EBA)<br />

Am 1. Januar 2011 gegründete europäische Bankenaufsichtsbehörde. Vorläuferorganisation<br />

der EBA war das Committee of European Banking Supervisors (CEBS).<br />

Expected Loss<br />

Messgröße <strong>des</strong> erwarteten Verlustes einer Bank je Forderung bei Ausfall eines bestimmten<br />

Kontrahenten.<br />

Exposure at Default (EaD)<br />

Die Höhe <strong>des</strong> Kredites zum Zeitpunkt <strong>des</strong> Ausfalls (d.h. abzüglich bereits getätigter<br />

Tilgungszahlungen). Gewisse kreditrisikomindernde Instrumente können berücksichtigt<br />

werden.<br />

Fair Value<br />

Betrag, zu dem ein Finanzinstrument zwischen sachverständigen, vertragswilligen und<br />

unabhängigen Geschäftspartnern gehandelt werden kann.<br />

Fair Value Hedge<br />

Absicherung bestehender Vermögenswerte und Verpflichtungen (oder Teilen davon) gegen<br />

Änderungen <strong>des</strong> beizulegenden Zeitwertes, sofern solche Änderungen <strong>des</strong> beizulegenden<br />

Zeitwertes auf ein bestimmtes Risiko (Marktpreisrisiko) zurückzuführen sind und das<br />

Nettoergebnis <strong>des</strong> Unternehmens beeinflussen.


Fair Value-Option (FVO)<br />

IAS 39-Kategorie. Möglichkeit, ab dem Zeitpunkt der erstmaligen Bilanzierung, bei Vor liegen<br />

bestimmter Voraussetzungen, finanzielle Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten freiwillig<br />

erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren.<br />

Financial Institution<br />

Bezeichnung von Kreditinstituten, die vom Publikum Einlagen entgegennehmen und diese<br />

in Form von Krediten auf eigene Rechnung wieder anbieten. Eine Liste aller zugelassenen<br />

MFI im Euro-Raum wird von der Europäischen Zentralbank veröffentlicht.<br />

Financial Stability Board (FSB)<br />

Internationales Gremium, das 1999 auf Initiative der G 7 gegründet wurde, um die Stabilität<br />

<strong>des</strong> internationalen Finanzsystems zu stärken, die Funktionsfähigkeit der Märkte zu verbessern<br />

und Systemrisiken zu vermindern.<br />

Forward Forward Deposit (FFD)<br />

Geldmarktgeschäft auf Termin, bei dem vereinbart wird, dass von einem späteren Zeitpunkt<br />

an (Tag <strong>des</strong> Vertragsabschlusses plus drei, sechs etc. Monate) eine Einlage zu Konditionen<br />

hereingenommen wird, die bereits per Vertragsabschluss fixiert werden.<br />

Forward Rate Agreement (FRA)<br />

Vereinbarung zwischen zwei Vertragsparteien über einen Zinssatz für einen nominellen<br />

Kapitalbetrag für eine in der Zukunft liegende Laufzeit und über einen Referenzzinssatz als<br />

Vergleichszinssatz.<br />

Goodwill<br />

Auch Geschäfts- oder Firmenwert. Betrag, den ein Erwerber eines Unternehmens<br />

unter Berücksichtigung künftiger Ertragserwartungen (= Ertragswert) über den Wert der<br />

einzelnen Vermögenswerte nach Abzug der Schulden hinaus zu zahlen bereit ist.<br />

Handelsbuch<br />

Bankaufsichtsrechtlicher Begriff für Positionen in Finanzinstrumenten im Sinne <strong>des</strong> KWG,<br />

wie Anteile und handelbare Forderungen, die von Kreditinstituten zum Zwecke der kurzfristigen<br />

Wiederveräußerung unter Ausnutzung von Preis- und Zinsschwankungen gehalten<br />

werden.<br />

Handelstag<br />

Tag, an dem zum Beispiel ein Wertpapiergeschäft verbindlich abgeschlossen wird. Ab diesem<br />

Tag errechnet sich die Wertstellung (Valuta) eines Geschäfts, die je nach Wertpapierart<br />

unterschiedlich ist.<br />

Glossar<br />

245


246<br />

Hedge Accounting<br />

Bilanzielle Abbildung von Sicherungsbeziehungen mit dem Ziel einer wirtschaftlichen und<br />

bilanziellen Kompensation von Marktwertänderungen <strong>des</strong> Grundgeschäfts und denen <strong>des</strong><br />

abgeschlossenen, im Wertverlauf gegenläufigen Sicherungsinstruments. Die Notwendigkeit<br />

eigener Vorschriften für Sicherungsbeziehungen ergibt sich aus der unterschiedlichen<br />

Bewertung in den verschiedenen Kategorien von Finanzinstrumenten (mixed model).<br />

Held for Trading (HfT)<br />

IAS 39-Kategorie für zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte und<br />

Verbindlichkeiten.<br />

Held to Maturity (HtM)<br />

IAS 39-Kategorie für bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte.<br />

Hybride Finanzmittel<br />

Mischform zwischen Fremd- und Eigenkapital, sodass im Interessenausgleich zwischen<br />

dem Wunsch nach Risikoübernahme und der Beschränkung der unternehmerischen Führung<br />

stets ein Optimum gefunden werden kann. Typische hybride Finanzmittel sind Nachrangdarlehen,<br />

stille Einlagen oder Genussrechtskapital.<br />

Impairment<br />

Nicht planmäßige Wertherabsetzung von Aktiva (z. B. Geschäfts- oder Firmenwert, Kreditforderungen,<br />

Wertpapiere und Sachanlagen) aufgrund voraussichtlich dauerhafter Wertminderung<br />

der entsprechenden Aktiva.<br />

Internal Assessment Approach (IAA)<br />

Internes Einstufungsverfahren zur Bewertung von bestimmten IRBA-Verbriefungspositionen,<br />

die gegenüber einem ABCP-Programm bestehen und selbst keine forderungsgedeckten<br />

Geldmarktpapiere sind.<br />

Investment Grade<br />

In Abgrenzung zum „Speculative Grade“ Anleihen, die über ein gewisses Min<strong>des</strong>trating<br />

verfügen. Institutionelle Investoren sind per Gesetz oder aufgrund ihrer eigenen Statuten<br />

verpflichtet, nur in Anleihen von Emittenten mit diesem Min<strong>des</strong>trating zu investieren.<br />

IRBA<br />

Siehe AIRB.<br />

Joint Venture<br />

Gemeinschaftsunternehmen oder Gemeinschaft, bei der beide Geschäftspartner durch<br />

Ressourcen, Know-how oder andere Werte <strong>des</strong> anderen gewinnen können.


Kernkapital<br />

Besteht nur aus Kapitalbestandteilen, die dem Institut dauerhaft zur Verfügung stehen.<br />

Ermittlung <strong>des</strong> Kernkapitals erfolgt gemäß § 10 Abs. 2 KWG und orientiert sich im Wesentlichen<br />

am bilanziellen Eigenkapital, korrigiert um noch nicht bilanzwirksam gewordene<br />

Verluste und Positionen, von denen im Insolvenzfall nur eine eingeschränkte Haftungsfunktion<br />

ausgeht (z.B. immaterielle Vermögensgegenstände).<br />

Kernkapitalquote<br />

Betriebswirtschaftliche Kennzahl aus dem Bereich <strong>des</strong> Kreditwesens. Die Quote gibt den<br />

Anteil der durch Eigenmittel gedeckten, anrechnungspflichtigen, risikotragenden Aktiva,<br />

insbesondere Kredite, an.<br />

Konfidenzniveau<br />

Ausdruck für die Wahrscheinlichkeit, mit der ein potenzieller Verlust eine durch den VaR<br />

definierte Verlustobergrenze nicht überschreitet.<br />

Konsortialgeschäft<br />

Ein von mehreren Banken, die alle als Underwriter fungieren, durchgeführtes Geschäft wie<br />

zum Beispiel ein Börsengang oder durch mehrere Banken gemeinsam begebene Großkredite<br />

(Konsortialkredite).<br />

Kreditderivat<br />

Derivatives Finanzinstrument, das einem Beteiligten <strong>des</strong> Geschäfts (dem Risikoverkäufer<br />

bzw. Sicherungsnehmer) erlaubt, das Kreditrisiko einer Forderung oder eines Wertpapiers<br />

an einen anderen (den Risikokäufer oder Sicherungsgeber) gegen Zahlung einer Prämie zu<br />

transferieren. Der Risikokäufer trägt somit das Kreditrisiko der Forderung oder <strong>des</strong> Wertpapiers,<br />

ohne dieses tatsächlich erwerben zu müssen.<br />

Latente Steuern<br />

Zukünftig zu zahlende und zu erhaltende Ertragsteuern, die aus unterschiedlichen Wertansätzen<br />

in der Steuerbilanz und in der Bilanz nach IFRS resultieren. Sie stellen zum Zeitpunkt<br />

der Bilanzierung noch keine tatsächlichen Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Finanzämtern dar.<br />

Leveraged Finance<br />

Bezeichnung für die Finanzierung eines Unternehmenskaufs durch außenstehende Investoren,<br />

wobei die Finanzierung, die ausschließlich, durch den zukünftigen Cashflow <strong>des</strong> übernommenen<br />

Unternehmens bedient und durch die Aktiva dieses Unternehmens gesichert<br />

wird, durch hohe Fremdverschuldung erfolgt.<br />

Glossar<br />

247


248<br />

Liquiditätsverordnung (LiqV)<br />

Verordnung über die Liquidität der Institute. Die LiqV ist eine Verordnung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>-<br />

ministeriums der Finanzen. Sie erlegt Kreditinstituten und Finanzdienstleistungsinstituten<br />

bestimmte Verpflichtungen auf, mit denen deren jederzeitige Zahlungsfähigkeit (Liquidität)<br />

sichergestellt werden soll.<br />

Loans and Receivables (LaR)<br />

IAS 39-Kategorie für bestimmte Kredite und Forderungen.<br />

Loss Given Default (LGD)<br />

Ausfallrate, die bei Ausfall <strong>des</strong> Forderungsschuldners den relativ zur Forderungshöhe auftretenden<br />

Verlust quantifiziert. Angegeben als Prozentsatz der ausstehenden Forderung.<br />

Die Differenz zwischen der Forderungshöhe und der Ausfallrate wird auch als Rückzahlungsquote<br />

bezeichnet. Der LGD ist eine der zentralen Bestimmungsgrößen für den<br />

erwarteten Verlust einer Forderung.<br />

Loss Given Default of Equity (LGDE)<br />

Ausfallhöhe <strong>des</strong> Eigenkapitals einer Beteiligung. Die Differenz zwischen dem Firmenwert<br />

an der Beteiligung und der Summe aus Verbindlichkeiten und aufgezinstem Eigenkapital<br />

der Beteiligung gibt die Höhe <strong>des</strong> möglichen Verlustes an.<br />

Mark-to-Market-Ansatz<br />

Bewertung eines Vermögensgegenstan<strong>des</strong> zum Marktpreis. Das Bewertungskonzept <strong>des</strong><br />

Fair Value stellt auf beobachtbare Marktwerte oder auf mittels anerkannter mathematischer<br />

Bewertungsmodelle bestimmte verlässliche Schätzwerte ab und erfasst Wertsteigerungen<br />

und Wertminderungen von Bilanzposten. Das Fair Value-Konzept kommt insbesondere bei<br />

bestimmten Wertpapierbeständen, Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten<br />

sowie bei der Bewertung von Finanzderivaten (Optionen usw.) zum Tragen.<br />

Methode der laufenden Einmalprämien (Projected Unit Credit-Methode)<br />

Verfahren zur Berechnung der Barwerte für Verpflichtungen aus leistungsorientierten<br />

Pensionsplänen. Dabei wird der aktuelle Rechnungszins unter differenzierter Berücksichtigung<br />

der Fluktuation und <strong>des</strong> Gehaltstrends berücksichtigt.<br />

Mezzanine<br />

Italienisch für Zwischengeschoss. Unter Mezzanine-Finanzierung versteht man eine<br />

Finanzierung mit Hybridkapital. Sie bezieht ihre Position zwischen dem stimmberechtigten<br />

Eigenkapital und dem erstrangigen Fremdkapital. Eine Mezzanine-Finanzierung enthält<br />

sowohl Eigenschaften der Eigen- wie auch der Fremdkapitalfinanzierung.<br />

Mikro-Hedge<br />

Absicherung eines bestimmten Vermögenswertes oder einer Verpflichtung (Grundgeschäft)<br />

durch ein bestimmtes oder eine bestimmte Gruppe von (derivativen) Sicherungsinstrumenten.


Mixed Model Accounting<br />

Bezeichnet die nach IAS 39 mögliche unterschiedliche Bilanzierung und Bewertung von<br />

Sicherungsgeschäften, sofern zum Beispiel das Sicherungsinstrument mit dem beizulegenden<br />

Zeitwert und das Grundgeschäft zu Anschaffungskosten bilanziert werden und die<br />

Bewertungsergebnisse für das Sicherungsinstrument erfolgswirksam und für das Grundgeschäft<br />

erfolgsneutral abzubilden sind. Die Regelungen im IAS 39 zum Hedge Accounting<br />

führen dazu, dass die Positionen eines Sicherungsgeschäfts trotz unterschiedlicher<br />

Bewertungskonzeptionen bilanziell einheitlich abgebildet werden können. Dabei werden<br />

die für finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten prinzipiell geltenden Bewertungsvorschriften<br />

bei Sicherungsgeschäften teilweise außer Kraft gesetzt, um einen ökonomisch<br />

sinnvollen Ausweis <strong>des</strong> Absicherungszusammenhangs zu ermöglichen.<br />

Monetäre Posten<br />

Im Besitz <strong>des</strong> Unternehmens befindliche Währungseinheiten sowie Vermögensgegen stände<br />

und Schulden, für die das Unternehmen eine feste oder bestimmbare Anzahl von Währungseinheiten<br />

erhält oder bezahlen muss.<br />

Monte Carlo-Verfahren<br />

Verfahren zur Erzeugung von Zufallsvariablen und Störtermen aus bestimmten Grundgesamtheiten,<br />

die unter anderem dazu dienen, die asymptotischen Eigenschaften von<br />

Schätz- und Testfunktionen zu studieren.<br />

Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb<br />

Höhe <strong>des</strong> Anteils <strong>des</strong> berichtenden Unternehmens am Nettovermögen dieses Geschäftsbetriebs.<br />

Nicht-monetäre Posten<br />

Diese Posten verkörpern kein Recht auf Erhalt beziehungsweise keine Verpflichtung zur<br />

Bezahlung einer festen oder bestimmten Anzahl von Währungseinheiten.<br />

Non-performing-loan (NPL)<br />

Notleidender Kredit.<br />

Notch<br />

Ausdruck für eine Ratingstufe.<br />

Over the Counter (OTC)<br />

Bezeichnet den außerbörslichen Handel von Finanzinstrumenten.<br />

Glossar<br />

249


250<br />

Patronatserklärung<br />

Patronatserklärungen sind gesetzlich nicht geregelt. Als Patronatserklärungen werden<br />

Erklärungen bezeichnet, die – bei unterschiedlichem Rechtsgehalt – ihre Gemeinsamkeit<br />

darin haben, dass eine Muttergesellschaft (Patron) einem Gläubiger ihrer Tochtergesellschaft<br />

zur Förderung oder Erhaltung der Kreditbereitschaft Maßnahmen oder Unterlassungen in<br />

Aussicht stellt oder zusagt. Je nachdem, wie der Verpflichtungsinhalt der Patronatserklärungen<br />

ausgestattet ist, spricht man von „weichen“ oder „harten“ Patronatserklärungen.<br />

Weiche Patronatserklärungen sind nicht auf Zahlung, sondern auf sonstige Handlungen,<br />

wie Auskünfte, Informationen oder bestimmte Handlungsweisen, gerichtet. Zusagen dergestalt,<br />

Tochtergesellschaften mit ausreichend Liquidität oder Kapital auszustatten, sodass<br />

sie ihren Verbindlichkeiten aus einem Kreditvertrag nachkommen können, sind als harte<br />

Patronatserklärungen zu qualifizieren.<br />

PD/LGD-basiertes Berechnungsmodell<br />

Für die Quantifizierung von Kreditrisiken auf Einzelkreditebene werden diese üblicher weise<br />

in die Bestandteile Ausfallwahrscheinlichkeit (PD = Probability of Default) und Verlustschwere<br />

aufgespalten. Die Verlustschwere ergibt sich aus dem zum Ausfallzeitpunkt ausstehenden<br />

Betrag (EAD = Exposure of Default) und der Verlustquote (LGD = Loss Given Default). Bei<br />

der Aggregation der Risiken auf Poolebene sind zusätzlich Korrelationen zu berücksichtigen,<br />

um Diversifikationseffekte im Forderungspool quantifizieren zu können.<br />

PIIGS-Staaten<br />

Bezeichnung für die Staaten Portugal, Irland, Italien, Griechenland, Spanien.<br />

Portfolio-Hedge<br />

Makro-Hedge. Absicherung einer Gruppe von Vermögenswerten oder Verpflichtungen<br />

(Grundgeschäfte) durch eine Gruppe von (derivativen) Sicherungsinstrumenten.<br />

Probability of Default (PD)<br />

Wahrscheinlichkeit, dass ein Schuldner die gegen ihn bestehende Forderung nicht oder nur<br />

teilweise zurückzahlt. Die PD ist eine der zentralen Bestimmungsgrößen für den erwarteten<br />

Verlust einer Forderung, abgeleitet aus dem Ergebnis <strong>des</strong> Ratingprozesses.<br />

Probability of Default of Equity (PDE)<br />

Verlustquote für das Eigenkapital einer Beteiligung. Wahrscheinlichkeit eines Verlustes<br />

unter der Bedingung, dass ein Ausfall für das Eigenkapital eintritt.<br />

Rating<br />

Bonitätsurteil eines Finanztitels (Emissionsrating) oder eines Schuldners (Emittentenrating),<br />

das durch unabhängige Ratingagenturen vergeben wird oder intern anhand der systematischen<br />

Bewertung quantitativer und qualitativer Faktoren gebildet wird.


Retail-Geschäft<br />

Privatkundengeschäft.<br />

(Reverse) Repo-Geschäft<br />

(Reverse) Repurchase Agreement. Kombination aus Kassakauf oder -verkauf von zum Beispiel<br />

Wertpapieren mit gleichzeitigem Verkauf oder Rückkauf der Wertpapiere auf Termin mit<br />

demselben Kontrahenten.<br />

Risk Taker<br />

Mitarbeiter, die im Rahmen ihrer Tätigkeit einen wesentlichen Einfluss auf das Gesamtrisikoprofil<br />

einer Bank haben.<br />

Risk-Weighted Assets (RWA)<br />

Risikogewichtete Aktiva, die gemäß den Vorschriften von Basel II mit Eigenkapital zu<br />

unterlegen sind.<br />

Senior Supervisors Group (SSG)<br />

Ein Gremium von zehn Aufsichtsbehörden aus sieben Staaten, das am 9. März 2009 in einem<br />

gemeinsamen Bericht (Observations on Management of Recent Credit Default Swap Credit<br />

Events) darlegte, wie wichtige Marktteilnehmer auf dem Credit Default Swap-Markt ihre<br />

Kreditderivat-Transaktionen abwickeln, wenn diese aufgrund eines Kreditereignisses vorzeitig<br />

beendet werden.<br />

Shortfall<br />

Aufsichtsrechtliche Bezeichnung für die Unterdeckung <strong>des</strong> erwarteten Verlustes durch<br />

Wertberichtigungen.<br />

Sicherungsderivat<br />

Derivat, das im Zusammenhang mit einem Sicherungsgeschäft im Rahmen eines Mikro- oder<br />

Makro-Hedges einem Grundgeschäft gegenübersteht.<br />

Solvabilitätsverordnung (SolvV)<br />

Verordnung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums der Finanzen im Rahmen <strong>des</strong> Bankenaufsichtsrechts<br />

über die angemessene Eigenmittelausstattung von Instituten, Institutsgruppen und Finanzholding-Gruppen.<br />

Sie konkretisiert die Anforderungen der §§ 10 ff. <strong>des</strong> Kreditwesengesetzes<br />

über die Min<strong>des</strong>teigenkapitalbestimmungen. Die SolvV deckt die erste und dritte Säule aus<br />

Basel II ab, während die zweite Säule in Deutschland im Rahmen der MaRisk abgedeckt<br />

wird. Neben den Kreditrisikoregelungen sind auch Vorschriften zu Marktpreis- und<br />

Operationellen Risiken enthalten. Ferner beinhaltet die SolvV sogenannte Offenlegungsvorschriften,<br />

die der Markttransparenz dienen sollen.<br />

Glossar<br />

251


252<br />

Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin)<br />

Der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung wurde am 17. Oktober 2008 mit Inkrafttreten<br />

<strong>des</strong> Finanzmarkstabilisierungsgesetzes (FMStG) geschaffen. Ziel dieses Gesetzes und aller<br />

darauf aufbauender Maßnahmen ist es, das Vertrauen in das Finanzsystem wieder herzustellen<br />

und den Finanzsektor zu stabilisieren. Amtlich heißt der Fonds „Finanzmarktstabilisierungsfonds“,<br />

verwaltet wird er von der „Finanzmarktstabilisierungsanstalt“.<br />

Anlassbedingt und wegen seiner zeitlichen Befristung wird er von der Bun<strong>des</strong>anstalt für<br />

Finanzmarktstabilisierung selbst auch „Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin)“<br />

genannt.<br />

Special Purpose Entitiy (SPE)<br />

Siehe Zweckgesellschaft.<br />

Spread<br />

Differenz zwischen zwei Preisen oder Zinssätzen, zum Beispiel Spanne zwischen An- und<br />

Verkaufskurs von Wertpapieren oder bonitätsbedingter Aufschlag auf einen Marktzinssatz.<br />

Stakeholder<br />

Person oder Gruppierung, die ihre berechtigten Interessen wahrnimmt.<br />

Stresstesting<br />

Methode, mit der versucht wird, die verlustmäßigen Auswirkungen externer Marktschwankungen<br />

zu modellieren; geforderte Ergänzung zu den VaR-Analysen.<br />

Strukturierte Produkte<br />

In Anlehnung an den IDW RS HFA 22 lassen sich strukturierte Produkte definieren als<br />

Vermögensgegenstände mit Forderungscharakter beziehungsweise Verbindlichkeiten, die<br />

im Vergleich zu den nicht-strukturierten Produkten hinsichtlich ihrer Verzinsung, ihrer<br />

Laufzeit und/oder ihrer Rückzahlung besondere Ausgestaltungsmerkmale aufweisen. Die<br />

Ausgestaltung strukturierter Produkte besteht in der Regel darin, dass ein zinstragen<strong>des</strong><br />

Kassainstrument (Basisvertrag) mit einem oder mehreren derivativen Finanzinstrumenten<br />

zu einer rechtlichen und wirtschaftlichen Einheit verbunden ist.<br />

Synthetisch<br />

Bezeichnung für eine Position, welche sich aus einer Kombination von Optionen und/oder<br />

Futures ergibt und das gleiche Gewinn-/Verlustprofil aufweist wie das nachvollzogene<br />

Instrument.


Synthetische Verbriefung<br />

Während bei „true sale“-Verbriefungen die Forderung selbst veräußert und nach sachenrechtlichen<br />

Maßstäben übertragen wird, findet bei synthetischen Verbriefungen lediglich<br />

ein schuldrechtlicher Transfer von einzelnen oder allen mit der Forderung zusammenhängenden<br />

Risiken mithilfe von Kreditderivaten statt. Synthetische Verbriefungen haben<br />

– im Gegensatz zu „true sale“-Verbriefungen – keinen Einfluss auf die Höhe <strong>des</strong> in der Bilanz<br />

vorhandenen Kreditbestan<strong>des</strong>, sie reduzieren allerdings unter bestimmten Voraussetzungen<br />

das damit verbundene Ausfallrisiko und somit die dafür geltenden bankaufsichtsrechtlichen<br />

Eigenkapitalanforderungen.<br />

Tier-1-Kapital<br />

Bezeichnet gemäß der Definition der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich das<br />

Kernkapital einer Bank, bestehend in erster Linie aus dem Gezeichneten Kapital (ausgenommen<br />

Aktien, die mit einem nachzuzahlenden Vorzug bei der Verteilung <strong>des</strong> Gewinns<br />

ausgestattet sind – kumulative Vorzugsaktien), den Kapital- und Gewinnrücklagen, hybriden<br />

Kapitalbestandteilen wie zum Beispiel nicht kumulativen Vorzugsaktien („Noncumulative<br />

Trust Preferred Securities“) und Vermögenseinlagen stiller Gesellschafter, abzüglich<br />

Goodwill und sonstiger immaterieller Vermögenswerte sowie anderer Abzugsposten wie<br />

Eigene Aktien im Bestand.<br />

Total Return Swap<br />

Kreditderivat, bei dem der Sicherungsnehmer das gesamte Risiko eines Referenzaktivums<br />

(z.B. einer Anleihe, eines Index) auf den Sicherungsgeber transferiert, indem die Erträge<br />

aus dem Referenzaktivum sowie <strong>des</strong>sen Wertsteigerungen mit dem Sicherungsgeber gegen<br />

die Zahlung eines variablen oder festen Bezugszinses und den Ausgleich der Wertminderungen<br />

periodisch ausgeglichen werden. Weist zu Beginn <strong>des</strong> Geschäfts der Basiswert<br />

<strong>des</strong> Total Return Swaps eine Differenz zum aktuellen Marktpreis <strong>des</strong> Referenzaktivums auf,<br />

so wird diese mittels einer sogenannten Up-Front-Zahlung beglichen.<br />

True Sale-Verbriefung<br />

ABS-Transaktionen, bei denen die Vermögenspositionen mit bilanzbefreiender Wirkung für<br />

den Verkäufer auf den Käufer übertragen werden. Es findet schuldrechtlich ein regressloser<br />

Verkauf der Vermögenspositionen und sachenrechtlich eine Übereignung statt (da es sich<br />

bei den im Wege von ABS-Transaktionen verbrieften Vermögenspositionen in der Regel um<br />

Forderungen handelt, werden diese im Wege der Abtretung übertragen), sodass die<br />

Vermögenspositionen aus dem Vermögen <strong>des</strong> Verkäufers vollständig, das heißt inklusive<br />

aller mit ihnen verbundenen Risiken, ausscheiden.<br />

Unwinding<br />

Als Zinsertrag vereinnahmte Veränderung <strong>des</strong> Barwerts zukünftiger Cashflows bei wertberichtigten<br />

Forderungen.<br />

Glossar<br />

253


254<br />

Value at Risk (VaR)<br />

Kennzeichnet einen möglichen Verlust, der innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums und<br />

Konfidenzniveaus bei unterstellten Veränderungen von Marktparametern auftreten kann.<br />

Das statistische Maß dient zur Vergleichbarkeit der Marktrisiken in verschiedenen Portfolios<br />

der Bank.<br />

Verbriefung<br />

Forderungen (z.B. Kredite) werden dabei in einem Pool gebündelt und regelmäßig in eine<br />

Zweckgesellschaft übertragen. Die Zweckgesellschaft refinanziert sich durch die Emission<br />

von Wertpapieren. Die Rückzahlung und Zinszahlung der Wertpapiere ist direkt an die<br />

Performance der zugrunde liegenden Forderungen geknüpft und nicht an die <strong>des</strong> Emittenten.<br />

Volatilität<br />

Schwankungsbreite bei Preisen beziehungsweise Kursen, Zinssätzen oder auch ganzen<br />

Märkten.<br />

Wholesale-Geschäft<br />

Großkunden- und Interbankengeschäft.<br />

Zweckgesellschaft<br />

Auch Special Purpose Entitiy (SPE). Konstrukt, das einen eng begrenzten und genau<br />

definierten Geschäftszweck erfüllt. Typischerweise haben Zweckgesellschaften beziehungsweise<br />

ihre Geschäftsführung nach der Gründung keine eigene oder nur eine eingeschränkte<br />

Entscheidungsmacht. Üblicherweise kann zudem die ursprünglich durch Gesellschaftsvertrag<br />

oder ähnliche vertragliche Vereinbarung festgelegte Geschäftspolitik nachträglich<br />

nicht geändert werden (Autopilot). Zweckgesellschaften sind normalerweise mit geringem<br />

Eigenkapital ausgestattet, das darüber hinaus in der Regel nicht von dem Unternehmen<br />

eingebracht wird, zu <strong>des</strong>sen Gunsten die Zweckgesellschaft ihren Geschäftszweck ausübt<br />

(Initiator).


255


Impressum/Kontaktadressen<br />

<strong>WestLB</strong> AG<br />

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Fax + 49 211 826-6121<br />

presse@westlb.de<br />

ir@westlb.de<br />

Der Geschäftsbericht liegt auch in englischer Sprache vor und<br />

ist im Internet unter www.westlb.de/Investor Relations eingestellt.<br />

Produktion<br />

valido marketing services GmbH<br />

Konzept und Gestaltung<br />

Tamara Steinhart<br />

Disclaimer<br />

Vorbehalt bei Zukunftsaussagen<br />

Dieser Geschäftsbericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen zu unserer Geschäfts- und<br />

Ertrags entwicklung, die auf unseren derzeitigen Plänen, Einschätzungen, Prognosen und<br />

Erwartungen beruhen. Die Aussagen beinhalten Risiken und Unsicherheiten. Denn es gibt<br />

eine Vielzahl von Faktoren, die auf unser Geschäft einwirken und zu großen Teilen außerhalb<br />

unseres Einflussbereichs liegen. Dazu gehören vor allem die konjunkturelle Entwicklung,<br />

die Verfassung der Finanzmärkte weltweit und mögliche Kreditausfälle. Die tatsächlichen<br />

Ergebnisse und Entwicklungen können also erheblich von unseren heute getroffenen Annahmen<br />

abweichen. Sie haben daher nur zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Gültigkeit.<br />

Wir übernehmen keine Verpflichtung, die zukunftsgerichteten Aussagen angesichts neuer<br />

Informationen oder unerwarteter Ereignisse zu aktualisieren.<br />

FSC_MixV3_sw_w.pdf 17.06.2009 10:54:45 Uhr


<strong>WestLB</strong> AG<br />

Herzogstraße 15<br />

40217 Düsseldorf<br />

www.westlb.de

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