Geschäftsberichte des WestLB Konzerns
Geschäftsberichte des WestLB Konzerns
Geschäftsberichte des WestLB Konzerns
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Geschäftsbericht 2011.<br />
<strong>WestLB</strong> Konzern
<strong>WestLB</strong> AG Konzern in Zahlen<br />
1. 1.– 31. 12. 2011 1. 1.–31. 12. 2010 Veränderung<br />
absolut prozentual<br />
Erfolgszahlen in Mio €<br />
Zinsüberschuss 1.102 1.457 – 355 – 24<br />
Kreditrisikovorsorge – 95 – 242 147 61<br />
Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 1.007 1.215 – 208 – 17<br />
Provisionsüberschuss 288 368 – 80 – 22<br />
Handelsergebnis 300 – 478 778 > 100<br />
Finanzanlageergebnis – 283 – 88 – 195 > – 100<br />
Verwaltungsaufwand 910 1.023 – 113 – 11<br />
Saldo sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
und Erträge 75 111 – 36 – 32<br />
Restrukturierungsaufwendungen 440 238 202 85<br />
Ergebnis vor Steuern 37 – 133 170 > 100<br />
Ertragsteuern – 85 – 107 22 21<br />
Konzernergebnis – 48 – 240 192 80<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010 Veränderung<br />
absolut prozentual<br />
Bilanzzahlen in Mrd €<br />
Bilanzsumme 167,9 191,5 – 23,6 – 12<br />
Eigenkapital 3,0 4,1 – 1,1 – 27<br />
Bankaufsichtsrechtliche Kapitalkennzahlen<br />
nach SolvV<br />
Kernkapital in Mrd € 4,3 5,5 – 1,2 – 22<br />
Eigenmittel in Mrd € 6,7 7,7 – 1,0 – 13<br />
Risikoaktiva in Mrd € 48,3 48,6 – 0,3 – 1<br />
Kernkapitalquote in % 8,8 11,4 – –<br />
Eigenmittelquote in % 13,8 15,9 – –<br />
Mitarbeiter<br />
Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 4.429 4.712 – 283 – 6<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vollzeitkräfte) 4.188 4.473 – 285 – 6<br />
Aktuelle Ratings kurzfristig langfristig öffentlicher Pfandbrief<br />
Moody’s Investors Service P-1 A3 Aaa<br />
Fitch Ratings F1 A- -
Inhalt<br />
<strong>WestLB</strong> AG Konzern in Zahlen<br />
Brief <strong>des</strong> Vorstandsvorsitzenden 3<br />
Der Vorstand 6<br />
Leistungsstarker Partner für anspruchsvolle Finanzfragen 8<br />
Firmenkunden 10<br />
Maßgeschneiderte Lösungen sind Trumpf.<br />
Die Kunden vertrauen auf Expertise und Produktvielfalt.<br />
Spezialfinanzierungskunden 14<br />
Weltweite Reputation und exzellente Kundenbeziehungen.<br />
Mit kreativen Finanzierungslösungen behauptete die Bank ihre gute Position.<br />
Institutionelle Kunden 18<br />
Starkes Netzwerk in Deutschland und fokussiertes Geschäft im Ausland.<br />
Der Schlüssel für jede Lösung: exzellente Produktexpertise.<br />
Verbundkunden 22<br />
Starke Verbindungen bewähren sich in bewegten Zeiten. Die Basis für<br />
eine langjährige Zusammenarbeit: Know-how, das nicht jede Bank bietet.<br />
Immobilienkunden 26<br />
Lokale Marktexpertise ist unverzichtbar.<br />
Die WestImmo bietet umfassenden Service für individuelle Lösungen.<br />
Finanzreport 2011 29<br />
Bestätigungsvermerk <strong>des</strong> Abschlussprüfers 222<br />
Versicherung der gesetzlichen Vertreter 224<br />
Bericht <strong>des</strong> Aufsichtsrates 225<br />
Corporate Governance in der <strong>WestLB</strong> AG 232<br />
Standorte 237<br />
Glossar 240<br />
Impressum/Kontaktadressen<br />
1
Brief <strong>des</strong> Vorstandsvorsitzenden<br />
der vorliegende Geschäftsbericht ist ein ganz besonderer Rückblick. Er zeigt die Erfolge und<br />
die Herausforderungen der <strong>WestLB</strong> im Jahr 2011, dem letzten vollen Geschäftsjahr, in dem<br />
die Bank als internationale Geschäftsbank agierte. Dabei haben wir erneut bewiesen, dass<br />
die ab 2008 konsequent umgesetzte Fokussierung auf das Kundengeschäft zu einer operativ<br />
leistungsstarken Geschäftsbasis geführt hat. Trotz herausforderndem Marktumfeld und<br />
erheblichem Gegenwind durch die langwierigen Verhandlungen mit der Europäischen<br />
Kommission konnte sich die Bank gut behaupten.<br />
Die Ära der <strong>WestLB</strong>, wie wir sie kennen, geht im Juni 2012 unwiderruflich zu Ende. Hintergrund<br />
ist die Entscheidung der Europäischen Kommission vom 20. Dezember 2011. Damit<br />
beendete diese ein langjähriges Beihilfeverfahren gegen die Bank, verhängte aber gleichzeitig<br />
Auflagen, die einen tiefgreifenden Wandel erzwingen: Von einer Universalbank<br />
hin zu einem Unternehmen, das weltweit Dienstleistungen rund um das Thema Portfoliomanagement<br />
erbringen wird. Damit ändert sich auch der Name. Die traditionsreiche<br />
Bezeichnung „<strong>WestLB</strong>“ wird sich vorbehaltlich der Beschlussfassung in einer Hauptversammlung<br />
im Juni zum 1. Juli 2012 in „Portigon Financial Services“ ändern.<br />
Der Vorstand der <strong>WestLB</strong> setzte sich über einen langen Zeitraum für eine andere Lösung<br />
ein. Um der Bank in ihrer Gesamtheit auf Dauer eine Perspektive zu eröffnen, schlug<br />
der Vorstand vor, sie als deutlich verkleinerte Geschäftsbank zu erhalten, die selbstverständlich<br />
auch für weiterführende Lösungen – beispielsweise die Fusion mit einer anderen<br />
Lan<strong>des</strong>bank – zur Verfügung stehen würde. Im Februar 2011 legte der Vorstand <strong>des</strong>halb<br />
einen aus Sicht der Bank genehmigungs- und umsetzungsfähigen Umstrukturierungsplan<br />
vor. Doch Eigentümer, politische Entscheidungsträger sowie Europäische Kommission<br />
wählten einen anderen Weg. Der Vorstand respektiert diese Entscheidung und setzt sich<br />
nun mit aller Kraft für eine professionelle Transformation im Sinne der Kunden, Marktpartner<br />
und Beschäftigten ein.<br />
Die Eigentümer haben ihren Willen in der verbindlichen Eckpunktevereinbarung zum<br />
Restrukturierungsplan der <strong>WestLB</strong> dokumentiert, die sie am 23. Juni 2011 gemeinsam mit<br />
der Bun<strong>des</strong>anstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA), der Erste Abwicklungsanstalt<br />
(EAA) und der <strong>WestLB</strong> unterzeichnet haben. Den finalen Restrukturierungsplan genehmigte<br />
die Europäische Kommission ein halbes Jahr später. Die lange Phase bis zur endgültigen<br />
Entscheidung sorgte bei Kunden, Investoren und Beschäftigten im Jahr 2011 für permanente<br />
Unsicherheit über die künftige Ausrichtung der Bank.<br />
3
4<br />
Trotz dieser schwierigen Lage agierte die <strong>WestLB</strong> operativ erfolgreich. Die große Treue<br />
unserer Kunden und Investoren, für die ich mich aufrichtig bedanke, belegt sowohl die<br />
Leistungsstärke als auch die Produkt- und Lösungskompetenz, die sich die Bank über viele<br />
Jahre erarbeitet hat. Zu Buche schlugen allerdings hohe Restrukturierungsaufwendungen<br />
und die schwierigen Rahmenbedingungen an den Finanzmärkten. Insgesamt verbleibt für<br />
2011 im <strong>WestLB</strong> Konzern ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 37 Mio €.<br />
Die Transformation der <strong>WestLB</strong> geht in den nächsten Monaten weiter und mündet in einer<br />
kompletten Neuaufstellung. Zunächst soll das Geschäft mit Sparkassen und öffentlichen<br />
Kunden einschließlich <strong>des</strong> mittelständischen Firmenkundengeschäfts zum 30. Juni 2012<br />
aus der <strong>WestLB</strong> abgespalten und als sogenannte Verbundbank in die Helaba überführt<br />
werden. Gleichzeitig wird bis zu diesem Stichtag der Verkaufsprozess für Teilbereiche<br />
der Bank fortgeführt. In der Übergangszeit betreibt die <strong>WestLB</strong> weiterhin selektiv Neugeschäft<br />
im Rahmen ihrer jeweiligen Geschäfts- und Risikostrategie. Portfolios, die bis zum<br />
30. Juni 2012 weder verkauft noch Teil der Verbundbank sind, werden auf die EAA übertragen.<br />
Die in Rechtsträgeridentität zur <strong>WestLB</strong> stehende Portigon Financial Services wird<br />
nach Beschlussfassung in der Hauptversammlung ab dem 1. Juli 2012 wettbewerbsfähige<br />
Dienstleistungen zunächst für die Verbundbank und die EAA erbringen und diese zusätzlich<br />
weltweit Dritten anbieten.<br />
Die Transformation der <strong>WestLB</strong> erfolgt in einer Zeit, in der sich die Finanzindustrie selbst<br />
vielen Veränderungen unterziehen muss. Finanzmarkt- und Staatsschuldenkrise sowie<br />
höhere regulatorische Anforderungen haben eine gemeinsame Konsequenz: Viele Banken<br />
müssen Bilanzsummen und Risikoaktiva verringern. Daraus ergeben sich wiederum<br />
Geschäftschancen für die Portigon Financial Services.<br />
Um diese bestmöglich zu nutzen, hat die <strong>WestLB</strong> im März 2012 eine strategische Partner-<br />
schaft mit der Hewlett-Packard (HP) GmbH geschlossen. Die beiden Partner werden künftig<br />
Leistungen für das Management komplexer Portfolios für nationale und internationale<br />
Kunden der Finanzindustrie anbieten. Die Zusammenarbeit erhöht ihre Chancen gerade<br />
auch im Hinblick auf künftige Vergabeverfahren.
Brief <strong>des</strong> Vorstandsvorsitzenden<br />
Beide Seiten bringen ihre jeweiligen Kompetenzen in die strategische Partnerschaft ein.<br />
Die Portigon Financial Services kann an den erfolgreichen Einsatz der <strong>WestLB</strong> für die EAA<br />
anknüpfen. Bereits seit zwei Jahren stellen wir unsere Expertise im Portfoliomanagement,<br />
in der Finanzbericht erstattung, bei den IT-Dienstleistungen, in der Kreditadministration<br />
oder auch im Zahlungsverkehr täglich unter Beweis. Die HP GmbH ist im Verbund mit<br />
den weiteren Unternehmen <strong>des</strong> HP-<strong>Konzerns</strong> ein weltweit operierender Anbieter von<br />
Informationstechnologie und IT-Services und ergänzt in idealer Weise das Know-how der<br />
Portigon Financial Services.<br />
Der Umbau der Bank wird große Veränderungen für Beschäftigte und Kunden mit<br />
sich bringen. Um die anstehenden Aufgaben zu bewerkstelligen, sind leistungsfähige,<br />
spezialisierte und motivierte Teams notwendig. Der Vorstand hat daher entschieden, bis<br />
Ende 2012 auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Er setzt darauf, den sukzessiv<br />
erforderlichen Personalabbau über Abfindungsregelungen und Outplacement-Beratung<br />
sozialverträglich zu gestalten.<br />
Auch in der Phase der Transformation steht die <strong>WestLB</strong> ihren Kunden als zuverlässiger<br />
Partner zur Seite. Besonderes Augenmerk legen wir dabei auf eine reibungslose Überführung<br />
und Begleitung aller Kundenbeziehungen in die jeweiligen Anschlussoptionen.<br />
Der Vorstand möchte sich auch im Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei<br />
allen Kunden und Geschäftspartnern für die lange Zeit bedanken, in der sie der <strong>WestLB</strong><br />
die Treue gehalten haben. Vor allem in der jüngeren Vergangenheit war das keine Selbstverständlichkeit.<br />
Für Ihr Vertrauen danken wir Ihnen.<br />
Ihr<br />
Dietrich Voigtländer<br />
Vorsitzender <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />
5
6<br />
Der Vorstand<br />
Dietrich Voigtländer<br />
53 Jahre<br />
Diplom-Wirtschaftsingenieur<br />
Vorsitzender <strong>des</strong> Vorstands (CEO)<br />
seit September 2009.<br />
Zuständig für Konzernentwicklung,<br />
Recht und Compliance,<br />
Konzernrevision, Personal,<br />
Information Technology,<br />
Organisation & Services, Group<br />
Operations und readybank ag.<br />
Zuvor Mitglied <strong>des</strong> Vorstands<br />
der DZ BANK AG.<br />
Hubert Beckmann<br />
54 Jahre<br />
Jurist<br />
Stellvertretender Vorsitzender<br />
<strong>des</strong> Vorstands seit Juni 2008.<br />
Zuständig für Sparkassen,<br />
Öffentliche Kunden,<br />
Mittelstand, Westdeutsche<br />
ImmobilienBank AG und<br />
Transaction Services.<br />
Zuvor Vorsitzender <strong>des</strong><br />
Vorstands der Westdeutschen<br />
ImmobilienBank AG, davor<br />
Mitglied <strong>des</strong> Vorstands der<br />
Ostsächsischen Sparkasse<br />
Dresden.
Thomas Groß<br />
46 Jahre<br />
Diplom-Wirtschaftsingenieur<br />
Mitglied <strong>des</strong> Vorstands (CFO/CRO)<br />
seit November 2008.<br />
Zuständig für Group Finance,<br />
Konzerncontrolling, Market Risk<br />
Management, Credit & Group Risk<br />
Control, Credit Analysis<br />
& Decision, Global Workout<br />
und Portfolio Exit Group.<br />
Zuvor Mitglied <strong>des</strong> Vorstands<br />
der Unicredit Bank Austria.<br />
Werner Taiber<br />
50 Jahre<br />
Diplom-Kaufmann<br />
Mitglied <strong>des</strong> Vorstands<br />
seit Juni 2006.<br />
Zuständig für Corporates,<br />
Structured Finance, Corporate<br />
& Structured Finance Products,<br />
Debt Markets, Equity Markets,<br />
Research, Treasury und<br />
Asset Management.<br />
Zuvor Leiter Debt Capital Markets<br />
und Leiter Global Distribution.<br />
Der Vorstand<br />
7
8<br />
Leistungsstarker<br />
Partner für anspruchsvolle<br />
Finanzfragen
Starke Verbindungen.<br />
Kompetenz schafft Vertrauen.<br />
Die <strong>WestLB</strong> hat sich 2011 in einer für sie ausgesprochen<br />
schwierigen Lage gut behauptet. Das belegen viele<br />
Erfolge im operativen Geschäft. Und das zeigen loyale<br />
Geschäftspartner – Firmenkunden, Spezialfinan zierungs-<br />
kunden, Institutionelle Kunden, Verbundkunden, Immobilien-<br />
kunden – in aller Welt, in Deutschland und im Heimatmarkt<br />
Nordrhein-Westfalen. Sie vertrauten auf die Expertise, die<br />
Ideen und die Professio nalität einer starken Mannschaft.<br />
Als strategischer Finanzierungspartner überzeugte die<br />
Bank mit ihrer umfassenden Produktpalette, einer engen<br />
Vernetzung aller Kompetenzen und maßgeschneiderten<br />
Lösungen für anspruchsvolle Finanzfragen.<br />
9
10<br />
Firmenkunden
Maßgeschneiderte Lösungen sind Trumpf.<br />
Die Kunden vertrauen auf Expertise und Produktvielfalt.<br />
Die traditionelle Stärke der <strong>WestLB</strong> bei anspruchsvollen Finanzierungslösungen bewährte<br />
sich auch 2011, in einem extrem herausfordernden Jahr. Sie beruhte auf einer im Bereich<br />
der Lan<strong>des</strong>banken einmaligen Kombination: Exzellente Kontakte und langfristige Kundenbeziehungen<br />
verbanden sich mit ausgeprägter Produkt- und Strukturierungskompetenz,<br />
einem vielfältigen Produktangebot, umfassender Branchenexpertise und einer großen<br />
Platzierungskraft am Kapitalmarkt.<br />
Das Fundament, auf dem unser Geschäft ruht, ist vor allem Vertrauen. Das stellten unsere<br />
Kunden auch 2011 unter Beweis: So konnte sich die <strong>WestLB</strong> bis auf wenige Ausnahmen,<br />
die auf die öffentliche Debatte um die Zukunft der Bank zurückzuführen waren, auf ihre<br />
langjährigen und engen Kundenbeziehungen verlassen. Der klassische Kredit war dabei<br />
Ausgangspunkt für beratungsintensive und kreative Lösungen entlang der gesamten<br />
Wertschöpfungskette von Eigen- und Fremdkapital. Im besonderen Maß zählten dazu<br />
Finanzierungsprodukte wie Schuldscheindarlehen, Asset Based Finance (ABS; Verbriefungstransaktionen<br />
und Factoring), syndizierte Kredite und Eigenkapitalmaßnahmen. Mithilfe<br />
von Corporate Finance Advisory und der strategischen Sektoranalyse wurde die Kundenbetreuung<br />
bei der Positionierung der Bank als strategischer Partner unterstützt. Darüber<br />
hinaus setzten Firmenkunden auf unsere ausgewiesene Expertise im Zahlungsverkehr und<br />
im Cash Management.<br />
Die <strong>WestLB</strong> – ein starker Finanzpartner<br />
NN Top-1-Anbieter von ABS-Finanzierungen für Auto- und Konsumentenkredite in Deutschland<br />
NN Top-5-Anbieter von Schuldscheindarlehen in Deutschland<br />
NN Top-10-Anbieter syndizierter Kredite in Deutschland<br />
Rund 1.000 mittlere und große Firmenkunden nutzten unser Know-how, vornehmlich aus<br />
Deutschland, der größten Volkswirtschaft in Europa und eine der führenden Exportnationen<br />
der Welt. In Nordrhein-Westfalen zählten acht der neun hier ansässigen DAX-Unternehmen<br />
zu unseren Top-Kunden, deutschlandweit waren es mehr als 20 der relevanten 25 DAX-<br />
Unternehmen (DAX ohne Finanzinstitute) und mehr als 30 der relevanten 48 MDAX-<br />
Unternehmen. Auch bei SDAX-Unternehmen hatten wir eine starke Position. Die Bank<br />
konzentrierte sich bei ihren Firmenkunden auf fünf Sektoren: Energy, Mobility, TMT<br />
(Telecom, Media & Technology), Healthcare & Chemicals sowie Consumer/Industrials.<br />
Firmenkunden<br />
11
12<br />
Unseren Kunden ermöglichten wir den Zugang zu mehr als 3.000 nationalen und<br />
internationalen Investoren. Die Betreuung deutschsprachiger Unternehmenskunden im<br />
Ausland erfolgte durch den German Desk. An fünf internationalen Standorten standen<br />
unseren Kunden und deren Tochtergesellschaften erfahrene, deutschsprachige Kundenbetreuer<br />
zur Verfügung. Umgekehrt erhielten internationale Kunden durch unsere starke<br />
Präsenz einen leichten Zugang zum deutschen Markt.<br />
Passende Lösungen für Eigen- und Fremdkapital<br />
Im Jahr 2011 strukturierte und arrangierte die <strong>WestLB</strong> mehr als 30 Fremdkapitaltrans aktionen<br />
mit einem anteiligen Transaktionswert von knapp 3 Mrd €. Dazu zählten beispielsweise<br />
syndizierte Kredite für die United Internet AG, die FIEGE Stiftung & Co. KG, die AGRAVIS<br />
Raiffeisen AG oder die Wincor Nixdorf International GmbH. Zudem organisierte die <strong>WestLB</strong><br />
einen Anleiherückkauf für die Evonik Industries AG und platzierte als Joint Bookrunner<br />
unter anderem Anleihen für die ALBA Group plc & Co. KG, die Terna SpA und die Volks wagen<br />
Leasing GmbH. Bei Schuldscheindarlehen zählten wir einmal mehr zu den führenden<br />
Adressen in Deutschland. In einem vitalen Markt platzierten wir neben zahlreichen anderen<br />
Transaktionen Schuldscheine der HOCHTIEF Aktiengesellschaft, der Benteler International<br />
AG, der Scholz AG, der Emmi AG und der Poli-Film-Gruppe. Unsere Vernetzung mit den<br />
Sparkassen, die oft als Investoren auftraten, war eine wichtige Säule für den Erfolg. Auch<br />
bei Eigen kapitalmaßnahmen punkteten wir 2011: Die Bank begleitete Kapitalerhöhungen<br />
bei der GILDEMEISTER Aktiengesellschaft, der buch.de internetstores AG sowie der<br />
SAF-HOLLAND S.A. Zudem unterstützten wir unter anderem United Internet beim Rückkauf<br />
eigener Aktien.<br />
Mit dem Mandat für Evonik Industries<br />
begleitete die <strong>WestLB</strong> erstmals den Anleiherückkauf<br />
eines Unternehmenskunden.<br />
Bildquelle: Evonik Industries
Führend bei der Verbriefung klassischer Kundenforderungen<br />
Traditionell stark war die <strong>WestLB</strong> bei Verbriefungen von klassischen Kundenforderungen.<br />
Für die Volkswagen Bank GmbH sowie die Volkswagen Leasing GmbH arrangierten wir<br />
mehrere Transaktionen von verbrieften Forderungen aus Autokrediten oder Leasing verträgen<br />
in Höhe von insgesamt 1,9 Mrd € und platzierten sie gemeinsam mit weiteren Banken am<br />
Markt. Roadshows führten zu zahlreichen Investoren in London, München und Paris. Über<br />
20 Investoren aus sechs Ländern zeichneten die Papiere. Erfolgreich waren auch<br />
ABS-Programme für die Coutinho & Ferrostaal GmbH & Co. KG, FRoSTA Tiefkühlkost GmbH<br />
oder die Santander Consumer Bank AG, die für die Verbriefung un besicherter Konsumentenkreditforderungen<br />
seit vielen Jahren die <strong>WestLB</strong> mandatiert.<br />
Starker Partner im Zahlungsverkehr und bei Kundenkarten<br />
Als führende Lan<strong>des</strong>bank im Transaction Banking bietet die <strong>WestLB</strong> ihren Firmenkunden<br />
einen umfassenden Service: Er beinhaltet alle Dienstleistungen rund um die Kontoführung,<br />
die Abwicklung <strong>des</strong> Euro- und Auslandszahlungsverkehrs, das Cash Management sowie<br />
die Entwicklung und den Vertrieb von Kunden-, Kredit- und Verbundkartenprogrammen<br />
(Card Services).<br />
Sowohl die Position als auch die Reputation der Bank im Transaction Banking spiegelten<br />
sich in Deutschland im Marktanteil wider: Die <strong>WestLB</strong> hielt ihre Stellung als bedeutende<br />
Clearing-Bank für kartengestützten Zahlungsverkehr. Mit 1,3 Millionen Karten gehört sie<br />
zu den größten Emittenten von Kunden- und Bonuskarten. Diverse Neuabschlüsse<br />
von Verträgen (wie mit der B+S Card Service GmbH) sowie Vertragsverlängerungen mit<br />
Bestandskunden (wie der tobaccoland Automatengesellschaft mbH & Co. KG oder der<br />
HORNBACH-Baumarkt-AG) verdeutlichten die Leistungsfähigkeit.<br />
Den Betreiber <strong>des</strong> italienischen<br />
Stromnetzes Terna SpA<br />
begleiteten wir bei der Emission<br />
einer Benchmark-Anleihe<br />
und stellten damit unsere<br />
Platzierungskraft unter Beweis.<br />
Firmenkunden<br />
13
14<br />
Spezialfinanzierungs-<br />
Kunden
Weltweite Reputation und exzellente Kundenbeziehungen.<br />
Mit kreativen Finanzierungslösungen behauptete die Bank<br />
ihre gute Position.<br />
Die <strong>WestLB</strong> ist weltweit einer der führenden deutschen Anbieter für Projekt- und Spezialfinanzierungen.<br />
Sie konzentrierte sich auch 2011 ausschließlich auf Sektoren, in denen sie<br />
ihre Stärken – eine hohe Produkt- und Branchenexpertise, eine nachhaltige Kundenbasis<br />
und eine im internationalen Maßstab hervorragende Marktstellung – uneingeschränkt ausspielen<br />
kann.<br />
Neben Projekt- und strukturierten Finanzierungen in den Sektoren Infrastruktur, Energie<br />
und Rohstoffe (Öl und Metalle) war die <strong>WestLB</strong> in drei weiteren Geschäftsfeldern tätig. Über<br />
unsere Bereiche Commodity Finance (Rohstofffinanzierungen) sowie Metals & Mining<br />
Finance finanzierten wir größere globale oder regionale Rohstoffhändler und -produzenten.<br />
Das ermöglicht beispielsweise deutschen Unternehmen im Anlagenbau die Finanzierung<br />
von Exporten an Rohstoffproduzenten in den Emerging Markets. Den Absatz global<br />
agierender deutscher Unternehmen sicherten wir über Handels- und Exportfinanzierungen<br />
(Trade & Export Finance). Mit internationalen Akquisitionsfinanzierungen – aber auch mit<br />
Projektfinanzierungen – unterstützten wir ausgewählte Firmenkunden dabei, ihre Marktposition<br />
zu verbessern und Arbeitsplätze zu sichern.<br />
International genießt die <strong>WestLB</strong> in diesem Geschäftsfeld eine hohe Reputation. Für das<br />
Jahr 2011 erhielt sie bislang insgesamt mehr als 60 „Deal of the Year“-Auszeichnungen<br />
renommierter Fachzeitschriften. Die Fachzeitschrift „Project Finance International“ ehrte<br />
sie als „Americas Bank of the Year“, das „EMEA Finance Magazine“ als “Best Syndicated<br />
Loan House in CEE“.<br />
Die <strong>WestLB</strong> – ein starker Finanzpartner<br />
NN Führender deutscher Projektfinanzierer<br />
NN Mehr als 60 „Deal of the Year“-Auszeichnungen<br />
N N „Americas Bank of the Year“ 2011 und „Best Syndicated Loan House in CEE“<br />
Für unsere Kunden waren wir mit unseren Standorten in Düsseldorf, London, New York,<br />
Hongkong, Istanbul, Madrid, Mailand, Moskau, São Paulo, Shanghai, Singapur und Sydney<br />
in allen Zeitzonen und allen wichtigen Wirtschaftsregionen der Welt vertreten. Unabdingbare<br />
Voraussetzung für den Erfolg ist die Fähigkeit, die gesamte Wertschöpfungskette professionell<br />
abzudecken – angefangen bei der Akquisition über die Strukturierung und Distribution bis<br />
zu einer reibungslosen Prozessierung und Betreuung.<br />
Spezialfinanzierungs-<br />
Kunden<br />
15
16<br />
Die Finanzierung von Projekten ist typischerweise so strukturiert, dass Zins und Tilgung weitgehend<br />
aus dem Cashflow <strong>des</strong> Projekts erwirtschaftet werden. Ergänzend bieten wir unseren<br />
Kunden die Absicherung von Zins-, Währungs-, Inflations- und Rohstoffrisiken an – traditionell<br />
eine im Vergleich zu anderen Lan<strong>des</strong>banken besondere Stärke der <strong>WestLB</strong>. Im Jahr 2011<br />
begleiteten wir beispielsweise die Refinanzierung verschiedener Fazilitäten zum Aus- beziehungsweise<br />
Umbau von London Gatwick, dem zweitgrößten Flughafen in Großbritannien, mit<br />
Zins- und Inflationsabsicherungen. Das Projekt steigert die Attraktivität <strong>des</strong> Flughafens und<br />
erhöht die Anzahl von Kunden sowie der Fluglinien, die dort starten und landen.<br />
Über unsere Tochtergesellschaft Banco <strong>WestLB</strong> do Brasil erhielten wir ein Mandat zur<br />
Strukturierung einer Projektfinanzierung für den Ausbau der brasilianischen Eisenerzmine<br />
Serra Su<strong>des</strong>te. Mit der geplanten Produktionsausweitung von 8,7 auf 29 Millionen Tonnen<br />
pro Jahr handelt es sich um eines der derzeit größten Projekte im Minensektor weltweit.<br />
Das Finanzierungsvolumen beträgt insgesamt 2,5 Mrd US-Dollar.<br />
Vorausschauender Partner im Energiesektor<br />
Bei Projekten rund um das Thema Energie versteht sich die <strong>WestLB</strong> als vorausschauender<br />
Partner, der zu einer nachhaltigen und zuverlässigen Versorgung beiträgt. So schlossen wir<br />
für die ACCIONA S.A. die Refinanzierung einer Übernahme von 41 Windparks mit einer<br />
Kapazität von 1.129 Megawatt sowie 24 kleinerer Wasserkraftanlagen mit einer Kapazität<br />
von 177 Megawatt in unterschiedlichen Regionen <strong>des</strong> spanischen Festlands ab. Mit seiner<br />
Größe (Transaktionsvolumen von insgesamt rund 1,4 Mrd €) und der strikten Fokussierung<br />
auf erneuerbare Energien markierte das Projekt einen Meilenstein und wurde von der<br />
renommierten Fachzeitschrift „Project Finance Magazine“ als „European Renewables<br />
Portfolio Refinancing Deal of the Year“ ausgezeichnet. Gemeinsam mit anderen Banken<br />
finanzierten wir für unsere Kernkunden weitere Wind-, Solar-, Biomasse- und Wasserkraftwerke<br />
unter anderem in Spanien, Italien, Großbritannien und Südamerika.<br />
Erneuerbare Energien: Für<br />
ACCIONA schlossen wir die<br />
Refinanzierung einer Übernahme<br />
von 41 Windparks und<br />
24 Wasserkraftanlagen ab.<br />
Bildquelle: ACCIONA
Brücke zu den größten Erdgasreserven der Welt<br />
Als eine von 26 Banken war die <strong>WestLB</strong> auch an der Finanzierung <strong>des</strong> 7,4-Mrd-€-Offshore-<br />
Gaspipeline-Projekts „Nord Stream“ beteiligt, das Europa mit den größten Erdgasreserven<br />
der Welt in Russland verbindet. Die Finanzierung erfolgte in zwei Etappen: Die erste Phase<br />
umfasste 3,9 Mrd € und wurde im März 2010 abgeschlossen. Die zweite Phase über<br />
2,5 Mrd € endete im März 2011. Die Projektkosten wurden zu 30% durch Eigenkapitalbeteiligungen<br />
der Nord-Stream-Eigentümer OAO Gazprom, BASF SE/Wintershall Holding<br />
GmbH, E.ON Ruhrgas AG, N.V. Nederlandse Gasunie und GDF Suez S.A. finanziert, die<br />
verbleibenden 70% durch Darlehen von Banken und Exportkreditagenturen (Euler Hermes,<br />
SACE) sowie über Garantien der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland für ungebundene Finanzkredite<br />
(UFK). Nach der vollständigen Inbetriebnahme im Jahr 2012 werden die beiden<br />
Pipeline-Stränge zusammen jährlich bis zu 55 Milliarden Kubikmeter Gas transportieren<br />
können.<br />
Akquisitionsfinanzierung für die Thyssengas-Übernahme<br />
Eine komplexe Akquisitionsfinanzierung in Höhe von 415 Mio € strukturierte und finanzierte<br />
die <strong>WestLB</strong> für zwei Fonds der australischen Macquarie Gruppe, eine der weltweit ersten<br />
Adressen in der Finanzindustrie. Die Transaktion diente den beiden Fonds zur Übernahme<br />
aller Anteile an der Thyssengas GmbH, die der RWE-Konzern aufgrund eines Vergleichs<br />
mit der europäischen Wettbewerbsbehörde veräußern musste. Thyssengas ist eine eigenständige<br />
Gesellschaft, die im regulierten Gastransportgeschäft tätig ist und jährlich bis zu<br />
10 Milliarden Kubikmeter Erdgas über ihr 4.200 Kilometer langes unterirdisches Leitungsnetz<br />
in Deutschland transportiert. Die <strong>WestLB</strong> war zusammen mit weiteren Banken<br />
Mandated Lead Arranger der Transaktion und beteiligte sich auch an der Bereitstellung der<br />
Zinsswaps.<br />
Eine komplexe Akquisitionsfinanzierung<br />
zur Übernahme<br />
sämtlicher Anteile an der<br />
Thyssengas GmbH arrangierten wir<br />
für zwei Fonds der australischen<br />
Macquarie Gruppe.<br />
Bildquelle: Thyssengas GmbH<br />
Spezialfinanzierungs-<br />
Kunden<br />
17
18<br />
Institutionelle<br />
Kunden
Starkes Netzwerk in Deutschland und fokussiertes<br />
Geschäft im Ausland. Der Schlüssel für jede Lösung:<br />
exzellente Produktexpertise.<br />
Zu den institutionellen Kunden der <strong>WestLB</strong> in Deutschland gehören Versicherungen, Asset<br />
Manager, Pensionskassen, Versorgungswerke und Banken. Als Emittenten und Investoren<br />
bieten wir ihnen Produkte und Dienstleistungen der gesamten Wertschöpfungskette, zum<br />
Beispiel Geldmarktprodukte, Anlageprodukte wie festverzinsliche Anleihen, Aktien und<br />
strukturierte Produkte, Lösungen im Bilanz-, Aktiv-/Passiv- und Risikomanagement sowie<br />
Dienstleistungen im Zahlungsverkehr und in der Wertpapierverwahrung. Die <strong>WestLB</strong> ist<br />
die traditionelle Hausbank für 150 deutsche Versicherungen, Versorgungswerke und<br />
Pensionskassen. Im deutschen Kapitalmarktgeschäft betreuten wir 2011 circa 60 Asset<br />
Manager und Fonds und deckten damit rund 80% <strong>des</strong> deutschen Asset Management-Marktes<br />
ab. Mehr als 240 institutionelle Kunden nutzten zudem unsere Expertise im Transaction<br />
Banking, vornehmlich im in- und ausländischen Zahlungsverkehr, im Cash Management und<br />
in der kurzfristigen Geldanlage. Im Geschäft mit institutionellen Kunden im Ausland überwog<br />
nach wie vor das Finanzierungsgeschäft mit Banken und Fonds.<br />
Ein besonderer Schwerpunkt lag hierbei auf der Finanzierung von Subscription Commitment<br />
Facilities für Fondsunternehmen. Hierdurch ergeben sich auch Finanzierungsmöglichkeiten<br />
für Projektfinanzierungen in unseren langjährigen Kernsektoren Energie und Infrastruktur-<br />
Sektoren, die viele internationale Fonds inzwischen ebenfalls als Kernmärkte betrachten.<br />
Die <strong>WestLB</strong> – ein starker Finanzpartner<br />
NN Traditionelle Hausbank für 150 Versicherungen, Versorgungswerke und Pensionskassen<br />
NN Top 3 im Bereich Research für DAX-Aktienempfehlungen<br />
NN Top 3 der Broker für deutsche Mid- und Small-Cap-Aktien<br />
NN Top 6 der „Best Broker for German Equities“<br />
Die Kapitalmärkte standen 2011 unverändert im Bann der Schuldenkrise. Am Aktienmarkt<br />
zeigte sich das vor allem ab dem Sommer in stark volatilen Kursen mit Abschlägen von bis<br />
zu 35%. Der Aktienprimärmarkt für Kapitalerhöhungen und Börsengänge kam im dritten<br />
Quartal nahezu vollständig zum Erliegen. Die Risikoaversion erfasste neben privaten auch<br />
institutionelle Investoren.<br />
Institutionelle<br />
Kunden<br />
19
20<br />
Plattformen für Emittenten und Investoren<br />
Unsere Expertise als Aktienbroker basiert auf unserer langjährigen Zusammenarbeit mit<br />
institutionellen Kunden im In- und Ausland. Aufgrund unseres hervorragenden Zugangs zu<br />
Investoren platzierten wir im vergangenen Jahr vier Kapitalmarkttransaktionen: Hamborner<br />
REIT AG, GILDEMEISTER, freenet.de GmbH und SAF-HOLLAND. Ein zentrales Element<br />
unseres Brokerage-Angebots sind Veranstaltungen, bei denen wir Emittenten und Investoren<br />
zusammenführen. Im Jahr 2011 fand bereits zum neunten Mal die jährliche <strong>WestLB</strong> Deutschland<br />
Conference statt, einer der renommiertesten Treffpunkte für Investoren in Deutschland.<br />
Vor rund 200 deutschen und internationalen Gästen präsentierten sich 47 börsennotierte<br />
deutsche Unternehmen unterschiedlicher Branchen. Auf großes Interesse stießen im<br />
vergangenen Jahr auch wieder unsere hochkarätig besetzten Sektorkonferenzen, beispielsweise<br />
der Mobility Day oder das Renewable Energy Forum. Die positive Resonanz zeigt: Die<br />
<strong>WestLB</strong> genießt eine hohe Akzeptanz bei institutionellen Investoren im In- und Ausland.<br />
Professionelles Brokerage basiert ganz besonders auf fundiertem Research. Unsere<br />
Aktienanalysten beobachten große, mittlere und kleine Unternehmen – mit Schwerpunkt in<br />
Deutschland. Im Berichtsjahr bewiesen sie erneut ihre Expertise und belegten wieder vordere<br />
Plätze in den maßgeblichen Ranglisten. Beim 2011 verliehenen „AktienAnalystenAward“<br />
der Börsen-Zeitung erreichte die <strong>WestLB</strong> zum Beispiel den dritten Platz in der Gesamtwertung<br />
„Beste Empfehlungen Large Caps“ für deutsche Aktien. Als eines der wenigen<br />
Finanz institute weltweit boten wir „Extra-Financial Research“ an, das sich mit den langfristigen<br />
Chancen und Risiken börsennotierter Unternehmen im Hinblick auf Nachhaltigkeit<br />
befasst. Wir bringen dazu unser Know-how aus der konventionellen Aktienanalyse mit der<br />
Nachhaltigkeits analyse zusammen, die soziale, ökologische und ökonomische Faktoren<br />
integriert.<br />
Bei einer Kapitalerhöhung<br />
für SAF-HOLLAND, einen der<br />
weltweit führenden Systemanbieter<br />
für Nutzfahrzeuge,<br />
koordinierte die <strong>WestLB</strong><br />
bun<strong>des</strong>weit die Nachfrage aus<br />
dem Sparkassen- und<br />
Lan<strong>des</strong>bankensektor.<br />
Bildquelle: SAF-HOLLAND
Asset Management: Investmentlösungen nach Maß<br />
Neben Brokerage und Research erhalten institutionelle Investoren fundierte Investment-<br />
expertise im Haus der <strong>WestLB</strong>. Unser Asset Management haben wir in der <strong>WestLB</strong> Mellon<br />
Asset Management (WMAM) gebündelt, einem Joint Venture mit The Bank of New York<br />
Mellon Corporation. Zu den Kunden zählen Unternehmen, Pensionskassen, Versicherungsgesellschaften,<br />
Fondsgesellschaften, Stiftungen, Banken, kirchliche Anleger, Sparkassen<br />
und Regierungsbehörden.<br />
Zum Jahresende 2011 verwaltete die WMAM 23,9 Mrd € für diese Investoren. Zusätzlich<br />
zu dem Produktangebot in etablierten Assetklassen entwickeln wir neue Produkte entsprechend<br />
den Kundenbedürfnissen und dem Marktumfeld. So wurde im Juni 2011 der<br />
<strong>WestLB</strong> Mellon Compass Fund Euro Credit Short Duration Fund aufgelegt, der sich durch<br />
ein geringes Zinsänderungsrisiko und ein überschaubares Kreditrisiko auszeichnet. Der<br />
Zuschnitt passt: Das Fondsvolumen lag Mitte Februar 2012 bereits bei 215 Mio €. Die im<br />
vergangenen Jahr mit 150 Mio € neu etablierte Strategie „Cross Over“ fokussiert sich auf<br />
Unternehmensanleihen in den Cross Over-Ratingbereichen BBB und BB. Neu hinzu kam die<br />
Aktienstrategie „Minimum-Varianz“ mit einem Volumen von mittlerweile fast 400 Mio €.<br />
Auch für diese Assetklasse wurde die Expertise der WMAM erneut von renommierter<br />
Stelle bestätigt: Der <strong>WestLB</strong> Mellon Compass Fund Euro Small Cap Fund erhielt ein A-Rating<br />
von Standard & Poor’s.<br />
Die jährliche<br />
<strong>WestLB</strong> Deutschland<br />
Conference ist einer<br />
der renommiertesten<br />
Treffpunkte für<br />
Aktieninvestoren in<br />
Deutschland.<br />
Institutionelle<br />
Kunden<br />
21
22<br />
Verbundkunden
Starke Verbindungen bewähren sich in bewegten Zeiten.<br />
Die Basis für eine langjährige Zusammenarbeit:<br />
Know-how, das nicht jede Bank bietet.<br />
Als traditioneller Verbundpartner der Sparkassen in Nordrhein-Westfalen und Brandenburg<br />
ist die <strong>WestLB</strong> exzellent vernetzt. Das größte regionale Sparkassennetz in Deutschland aus<br />
117 Sparkassen mit über 2.900 Filialen bietet mit mehr als zehn Millionen Girokonten den<br />
dauerhaften Zugang zu Privat- und mittelständischen Kunden. Die enge Zusammenarbeit<br />
war auch im Jahr 2011 eine stabile Basis für unser Geschäft. Die Sparkassen nutzten unsere<br />
Expertise als leistungsstarker und zuverlässiger Dienstleister sowohl für ihr Eigengeschäft<br />
als auch für ihr Kundengeschäft. Gemeinsam mit den Sparkassen lieferten wir überzeugende<br />
Antworten auf die Finanzfragen der verschiedenen Kundengruppen: mittelständische<br />
Unternehmen, öffentliche Kunden und private Anleger. Das bewährte Zusammenspiel der<br />
Verbundpartner mit ihren komplementären Stärken kam dabei zum Tragen: die Sparkassen<br />
mit ihrer Kundennähe und die <strong>WestLB</strong> mit ihrer Kompetenz für anspruchsvolle Finanzlösungen.<br />
Die <strong>WestLB</strong> – ein starker Finanzpartner<br />
NN Verbundpartner für Deutschlands größtes regionales Sparkassennetz<br />
NN Anspruchsvolle Lösungen für mittelständische und öffentliche Kunden<br />
NN Professionelle Beratung und attraktive Produkte für das Depot A<br />
NN Top-1-Emittent von Garantiezertifikaten<br />
Sparkassen setzen auf Beratungsexpertise<br />
Die Sparkassen weiteten 2011 das Kreditgeschäft erneut aus und führten im Gegenzug ihre<br />
Depot-A-Anlagen zurück. Zugleich stieg ihre Nachfrage nach Refinanzierungsmöglichkeiten.<br />
Bei der Emission von Sparkassenbriefen nutzte die <strong>WestLB</strong> ihren engen Kontakt zu<br />
institutionellen Investoren und platzierte ein deutlich höheres Volumen als in den Vorjahren.<br />
Auch das Neugeschäft mit festverzinslichen Anlagen zog wieder an; hier boten wir den<br />
Sparkassen attraktive Alternativen etwa zu staatlichen Wertpapieren. Der Handel war von<br />
Zurückhaltung bei längerfristigen Anlagen geprägt. Gleichzeitig schichteten die Sparkassen<br />
ihre Bestände aufgrund der Unsicherheit hinsichtlich der Folgen regulatorischer Änderungen<br />
vermehrt um. Die Diskussionen darüber führten zu einem erhöhten Beratungsbedarf<br />
der Sparkassen. Neben Depot-A- und Zinsbuchanalysen bot die <strong>WestLB</strong> <strong>des</strong>halb auch<br />
Beratungsdienstleistungen und Berechnungen zu den Auswirkungen von Basel III an.<br />
In mehr als 50 individuellen Analysen informierten wir die Sparkassen über relevante<br />
Wechselwirkungen und zeigten ihnen Lösungen auf. Auf hohes Interesse stießen dabei auch<br />
strategische Zinsprodukte und unser Servicepaket „EvaliX“.<br />
Verbundkunden<br />
23
24<br />
Für die Abwicklung <strong>des</strong> Euro- und Auslandszahlungsverkehrs steht den Sparkassen mit<br />
der <strong>WestLB</strong> ein führender Dienstleister im Transaction Banking zur Verfügung. Durch die<br />
Vernetzung mit allen relevanten Zahlungsverkehrssystemen in Europa übernahmen wir die<br />
Funktion als zentrales Clearing-Unternehmen für die Sparkassen-Finanzgruppe in Europa.<br />
Als einer der drei größten Anbieter für Sorten, Edelmetalle und Reiseschecks im Sparkassensektor<br />
versorgten wir 2011 30% aller Sparkassen in Deutschland.<br />
Kapitalschutz bei Privatanlegern hoch im Kurs<br />
Private Anleger hatten auch 2011 ein ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis. Besonders gefragt<br />
war der Schutz <strong>des</strong> eingesetzten Kapitals. Die <strong>WestLB</strong> und die Sparkassen lieferten die<br />
passende Lösung: leicht verständliche Zertifikate mit attraktiven Renditen. Unsere Marktführerschaft<br />
bei kapitalgeschützten Zertifikaten behaupteten wir das zweite Jahr in Folge.<br />
Damit bestätigte die <strong>WestLB</strong> ihre Position unter den Top-Emittenten von Zertifikaten.<br />
Mit einem Marktanteil von gut 14% belegten wir im Berichtsjahr insgesamt Platz vier in<br />
Deutschland (Quelle: Deutscher Derivate Verband).<br />
Corporate Finance-Expertise für den Mittelstand<br />
Gemeinsam mit den Sparkassen betreut die <strong>WestLB</strong> mittelständische Firmenkunden bis zu<br />
einem Jahresumsatz von 250 Mio €. Die enge Zusammenarbeit bewährte sich einmal mehr<br />
im Standardkredit- und Standardprovisionsgeschäft sowie bei Corporate Finance-Lösungen.<br />
Dort war unser Know-how besonders gefragt. Zusammen mit unserer wachstumsstarken<br />
Tochtergesellschaft Universal Factoring GmbH bieten wir beispielsweise mit S-Compact<br />
Factoring eine sehr flexible Finanzierungsmöglichkeit, die sich besonders für kleinere<br />
Mittelständler eignet.<br />
Unsere Expertise bei Forderungsfinanzierungen bewiesen wir mit einer Transaktion für die<br />
im Chemiehandel tätige Hansa Group AG und deren Tochtergesellschaften. So strukturierten<br />
wir ein Asset Backed Securities-(ABS-)Programm mit einem Volumen von 60 Mio € und<br />
einer Laufzeit von fünf Jahren. Mit dieser Transaktion soll die Bilanz der Hansa Group<br />
vollständig von den veräußerten Forderungen entlastet werden.<br />
Für die HEIM & HAUS Gruppe, Deutschlands führenden Direktanbieter von Bauelementen<br />
mit Sitz in Duisburg, stellten wir eine strukturierte Akquisitionsfinanzierung bereit. Diese<br />
ermöglichte es den geschäftsführenden Gesellschaftern, einen zuvor veräußerten Mehrheitsanteil<br />
zurückzuerwerben und so die Nachfolge innerhalb der Gründerfamilien sicherzustellen.<br />
Kapitalmarktzugang für öffentliche Kunden<br />
Kommunale Unternehmen stehen vor erheblichen Investitionen. Das gilt besonders für<br />
Stadtwerke mit ihren Aufgaben in der Energieversorgung sowie im öffentlichen Nahverkehr.
Einer Kreditfinanzierung sind durch die regulatorischen Anforderungen für Banken aber oft<br />
enge Grenzen gesetzt. Die Folge: Kapitalmarktlösungen und komplexere Finanzierungen<br />
wie syndizierte Kredite oder Projektfinanzierungen rücken in den Fokus.<br />
Im Jahr 2011 arrangierte die <strong>WestLB</strong> einige maßgebliche Schuldscheinfinanzierungen für<br />
Stadtwerke und nutzte dabei die Platzierungskraft innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe.<br />
Bei der Debüt-Transaktion der Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21) in Höhe von 143 Mio €<br />
entfielen allein drei Viertel der Order auf den Sparkassensektor. Auch ein Schuldschein-<br />
darlehen der Stadtwerke Duisburg AG fand bei den Sparkassen großes Interesse. Mit einer<br />
bilateralen Finanzierung und Zinssicherungen bildete diese Emission ein passgenaues<br />
Finanzierungspaket für den Investitionsbedarf <strong>des</strong> Kunden.<br />
Eine tragende Rolle spielte die <strong>WestLB</strong> bei einer der bedeutendsten Übernahmefinanzierungen<br />
der vergangenen Jahre auf kommunaler Ebene in Nordrhein-Westfalen: Für die<br />
Übernahme <strong>des</strong> Mehrheitsanteils an der STEAG AG, der zuvor bei Evonik Industries lag,<br />
mandatierte uns ein Konsortium aus sieben Stadtwerken als Koordinator <strong>des</strong> finanzierenden<br />
Bankenkonsortiums. Die beteiligten Stadtwerke avancierten damit zum fünftgrößten Energieerzeuger<br />
in Deutschland.<br />
Auch Bund und Länder setzen bei der Finanzierung und ihren Geldanlagen zunehmend auf<br />
Kapitalmarktinstrumente. Im Jahr 2011 arrangierte und platzierte die <strong>WestLB</strong> erneut zahlreiche<br />
öffentliche Emissionen, Privatplatzierungen und Schuldscheine. Wir erhielten Führungsmandate<br />
für sämtliche Anleihen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen sowie für Emissionen in<br />
Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Thüringen. Im Zahlungsverkehr für die staatliche Ebene<br />
zählten wir erneut zu den Top-3-Banken. Neben dem Zahlungsverkehr bauten wir auch im<br />
Liquiditäts- und Anlagemanagement die Zusammenarbeit mit Hochschulen weiter aus.<br />
Für die im Chemiehandel tätige<br />
Hansa Group AG strukturierten<br />
wir ein ABS-Programm, mit dem<br />
die Bilanz von den veräußerten<br />
Forderungen vollständig entlastet<br />
werden soll.<br />
Verbundkunden<br />
25
26<br />
Immobilienkunden
Lokale Marktexpertise ist unverzichtbar. Die WestImmo<br />
bietet umfassenden Service für individuelle Lösungen.<br />
Immobilienkunden betreut unsere Tochtergesellschaft Westdeutsche ImmobilienBank AG<br />
(WestImmo) mit Sitz in Mainz. Sie konzentriert sich auf die Finanzierung erstklassiger<br />
Gewerbeimmobilien im In- und Ausland. Zielmärkte sind neben Deutschland, wo die<br />
WestImmo eng mit Sparkassen kooperiert, die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union,<br />
die USA und Japan. In Zentral- und Osteuropa liegt der primäre Fokus auf Polen und<br />
Tschechien, in Westeuropa auf Großbritannien und Frankreich. Das Angebot umfasst<br />
neben der Objektfinanzierung auch Eigenkapitalvorfinanzierungen und Bauzwischenfinanzierungen.<br />
Derivate zur Absicherung von Zins- und Währungsschwankungen runden<br />
die Leistungspalette ab.<br />
Erhöhte Funding-Kosten haben das Geschäft für klassische Immobilienfinanzierer in den<br />
vergangenen Jahren erheblich erschwert. Der andauernde Verkaufsprozess, dem sich die<br />
WestImmo auch 2011 stellen musste, belastete ihre Refinanzierungs- und Liquiditäts -<br />
situation zusätzlich. Vor diesem Hintergrund musste die Bank ihr Neugeschäft deutlich<br />
reduzieren. Gleichwohl gelang es ihr, auch im Jahr 2011 nennenswerte Immobilienfinanzierungen<br />
zu realisieren. Ein Erfolgsrezept waren strukturierte Gesamtlösungen, bei denen<br />
eine Gruppe von Finanzierungspartnern gemeinsam ein Darlehen bereitstellt.<br />
Beispielhaft ist die Refinanzierung der Altmarkt-Galerie in der Innenstadt von Dresden. Das<br />
Shopping-Center ist eines der erfolgreichsten europäischen Einkaufszentren. Für eine<br />
Anschlussfinanzierung stellte die WestImmo im Jahr 2011 ein bun<strong>des</strong>weites Konsortium<br />
aus sechs Sparkassen zusammen. Die bewährte Zusammenarbeit mit den Sparkassen<br />
zahlte sich auch bei der Optimierung <strong>des</strong> Shopping-Centers „Stadt-Galerie Plauen“ aus.<br />
Dabei arrangierte die WestImmo die Gesamtfinanzierung und bildete als Konsortialführer<br />
ein Konsortium mit drei Sparkassen. Darüber hinaus begleitete die WestImmo weitere<br />
attraktive Immobilienprojekte, beispielsweise die Refinanzierung <strong>des</strong> „Wertheim Village“.<br />
Das zwischen Frankfurt am Main und Würzburg gelegene Designer-Outlet-Center zählt zu<br />
den umsatzstärksten in Deutschland und zugleich zu den Top Ten in Europa.<br />
Immobilienkunden<br />
27
<strong>WestLB</strong> Konzern<br />
Finanzreport 2011<br />
29
Inhaltsverzeichnis<br />
30<br />
Konzernlagebericht 36<br />
Geschäftliche Entwicklung im Überblick 36<br />
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 37<br />
Entwicklung im Bankenmarkt 40<br />
Strukturelle Entwicklungen 42<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 45<br />
Qualifizierung für die Herausforderung 45<br />
Ausgezeichneter Nachwuchs 46<br />
Familie, Beruf und Gesundheit 46<br />
Vergütung 46<br />
Nachhaltigkeit und Umweltmanagement 46<br />
Nachhaltigkeitsmanagement am Beispiel Energie 47<br />
Nachhaltigkeitsleistung mehrfach von Ratingagenturen ausgezeichnet 47<br />
Ertragslage 49<br />
Zinsüberschuss 50<br />
Kreditrisikovorsorge 51<br />
Provisionsüberschuss 51<br />
Handelsergebnis 51<br />
Finanzanlageergebnis 52<br />
Verwaltungsaufwand 52<br />
Saldo sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge 52<br />
Restrukturierungsaufwendungen 52<br />
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 53<br />
Segmentergebnisse 53<br />
Verbund & Mittelstand 53<br />
Firmenkunden & Strukturierte Finanzierung 53<br />
Kapitalmarktgeschäft 54<br />
Transaction Banking 55<br />
Corporate Center 55<br />
Entflechtung 56<br />
Sonstige Bereiche 56
Bilanz- und Vermögenslage 57<br />
Eigene Mittel 60<br />
Risikobericht 63<br />
Risikoorientierte Gesamtbanksteuerung 64<br />
Organisation <strong>des</strong> Risikomanagements 64<br />
Risikoberichterstattung 66<br />
Adressenausfallrisiken 67<br />
Management von Adressenausfallrisiken 68<br />
– Allgemeine Kreditrisikostrategie und Einzelkreditrisikostrategien 68<br />
Messung von Adressenausfallrisiken 69<br />
– Steuerung von Einzelrisiken 70<br />
– Portfoliosteuerung 71<br />
Kreditrisikovolumen aus Portfoliosicht 72<br />
Problembehaftete Kreditengagements und Risikovorsorge 79<br />
Länderrisiko 80<br />
Adressenausfall- und Länderrisiken aus Handelsgeschäften 81<br />
Beteiligungsrisiken 82<br />
Spezialportfolios 83<br />
Von der <strong>WestLB</strong> gesponsertes ABCP Conduit Compass 83<br />
Engagements mit Monoline-Versicherungen 85<br />
Marktpreisrisiken 86<br />
Überwachung von Marktpreisrisiken 86<br />
Value at Risk 87<br />
– Stressed VaR und IRC im Handelsbuch 88<br />
– Stresstesting 88<br />
Zinsschockszenarien 89<br />
Modellvalidierung 90<br />
Liquiditätsrisiken 91<br />
Kapitalbindungsbilanz 93<br />
Emissionsaktivitäten 94<br />
Operationelle Risiken 96<br />
Management von operationellen Risiken 96<br />
Messung von operationellen Risiken (AMA-Modell) 98<br />
Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem in Bezug<br />
auf den Rechnungslegungsprozess 98<br />
Rechtsrisiken 100<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
31
32<br />
Reputationsrisiken 102<br />
Geschäftsrisiken 103<br />
Kapitalauslastung 104<br />
Regulatorische Kapitalauslastung <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong> 104<br />
Ökonomische Kapitalauslastung (Risikotoleranz) 104<br />
Kapital Stresstesting (Stresstesting unter Liquidationsannahme) 107<br />
Inverses Stresstesting (Stresstesting unter Fortführungsannahmen) 108<br />
EU-Stresstest 108<br />
Vorgänge nach Schluss <strong>des</strong> Geschäftsjahres 109<br />
Ausblick 110<br />
Konzern Gewinn- und Verlustrechnung 114<br />
Konzernbilanz 115<br />
Entwicklung <strong>des</strong> Eigenkapitals 116<br />
Kapitalflussrechnung 117<br />
Konzernanhang (Notes) 119<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden 119<br />
1. Grundlagen der Rechnungslegung 119<br />
2. Angewandte Rechnungslegungsvorschriften 120<br />
3. Noch nicht anzuwendende Rechnungslegungsvorschriften 121<br />
4. Konsolidierungsgrundsätze 126<br />
5. Konsolidierungskreis 127<br />
6. Transformation 128<br />
7. Rechnungslegungsannahmen und Schätzungen 130<br />
8. Finanzinstrumente 131<br />
9. Währungsumrechnung 141<br />
10. Immaterielle Vermögenswerte 142<br />
11. Sachanlagen 142<br />
12. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 143<br />
13. Leasinggeschäft 143<br />
14. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 144<br />
15. Sonstige Rückstellungen 144<br />
16. Finanzgarantien 145
17. Nachrangkapital 145<br />
18. Ertragsteuern 146<br />
19. Eigene Aktien 147<br />
20. Mitarbeitervergütungspläne 147<br />
21. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte<br />
und aufgegebene Geschäftsbereiche 147<br />
Segmentberichterstattung 148<br />
22. Primäre Segmentberichterstattung 148<br />
23. Sekundäre Segmentberichterstattung 151<br />
Erläuterungen zur Konzern Gewinn- und Verlustrechnung 151<br />
24. Zinsüberschuss 151<br />
25. Kreditrisikovorsorge 153<br />
26. Provisionsüberschuss 153<br />
27. Handelsergebnis 153<br />
28. Finanzanlageergebnis 154<br />
29. Verwaltungsaufwand 154<br />
30. Saldo sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge 155<br />
31. Restrukturierungsaufwendungen 155<br />
32. Ertragsteuern 155<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz 158<br />
33. Kategorisierung und Klassenbildung der Finanzinstrumente 158<br />
34. Barreserve 160<br />
35. Forderungen an Kreditinstitute 160<br />
36. Forderungen an Kunden 160<br />
37. Forderungen an Kreditinstitute und Kunden aus dem Finanzierungsleasing 161<br />
38. Risikovorsorge im Kreditgeschäft 162<br />
39. Handelsaktiva 163<br />
40. Marktwerte aus derivativen Sicherungsinstrumenten 163<br />
41. Ausgleichsposten für im Portfolio gesicherte Finanzinstrumente 164<br />
42. Freiwillig zum Fair Value bewertete Aktivbestände 164<br />
43. Finanzanlagen 165<br />
44. Sachanlagen 166<br />
45. Immaterielle Vermögenswerte 166<br />
46. Anlagespiegel 167<br />
47. Ertragsteueransprüche 169<br />
48. Sonstige Aktiva 170<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
33
34<br />
49. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 171<br />
50. Nachrangige Vermögensgegenstände 171<br />
51. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 171<br />
52. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 172<br />
53. Verbriefte Verbindlichkeiten 172<br />
54. Handelspassiva 172<br />
55. Freiwillig zum Fair Value bewertete Passivbestände 172<br />
56. Rückstellungen 173<br />
57. Ertragsteuerverpflichtungen 178<br />
58. Sonstige Passiva 179<br />
59. Nachrangkapital 180<br />
60. Stille Einlagen 181<br />
61. Eigenkapital und Ergebnisverwendung der <strong>WestLB</strong> AG 182<br />
62. Restlaufzeitengliederung 183<br />
63. Wertpapierleihegeschäfte und echte Pensionsgeschäfte 186<br />
64. Ausfallrisiken aus Finanzinstrumenten 186<br />
65. Sicherheiten 187<br />
Sonstige Angaben 188<br />
66. Derivative Finanzinstrumente 188<br />
67. Beizulegende Zeitwerte der Finanzinstrumente 190<br />
68. Änderungen zu IAS 39 und IFRS 7 „Reclassification of Financial Assets“ 199<br />
69. Eventualverbindlichkeiten und andere Verpflichtungen 200<br />
70. Verpflichtungen aus Operating Lease 200<br />
71. Patronatserklärungen 201<br />
72. Einlagensicherung und weitere Sicherungsmechanismen 201<br />
73. Gewährträgerhaftung 202<br />
74. Rechtsfälle 202<br />
75. Sonstige Haftungsverhältnisse 204<br />
76. Treuhandgeschäfte 205<br />
77. Verwaltete Vermögen 205<br />
78. Aufsichtsrechtliche Kennzahlen 206<br />
79. Angaben über Geschäftsbeziehungen zu<br />
nahestehenden Unternehmen und Personen 209<br />
80. Honorar <strong>des</strong> Abschlussprüfers 211<br />
81. Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 211<br />
82. Organe der <strong>WestLB</strong> 212<br />
83. Mandate der Mitglieder <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> 214<br />
84. Angaben zum Anteilsbesitz 215<br />
85. Vorgänge nach Schluss <strong>des</strong> Geschäftsjahres 221
Bestätigungsvermerk <strong>des</strong> Abschlussprüfers 222<br />
Versicherung der gesetzlichen Vertreter 224<br />
Bericht <strong>des</strong> Aufsichtsrates 225<br />
Corporate Governance in der <strong>WestLB</strong> AG 232<br />
Standorte 237<br />
Glossar 240<br />
Impressum/Kontaktadressen<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
35
<strong>WestLB</strong> AG Konzernlagebericht zum 31. Dezember 2011<br />
36<br />
Geschäftliche Entwicklung im Überblick<br />
Das Geschäftsjahr 2011 war geprägt durch einen weiteren Abbau der Risiken und der<br />
Bilanzsumme beziehungsweise der Risikoaktiva sowie ein insgesamt – angesichts der<br />
öffentlichen Diskussionen für den <strong>WestLB</strong> Konzern besonders schwieriges Marktumfeld.<br />
Gleichwohl verzeichneten wir eine vergleichsweise robuste, in einer Reihe von Geschäftsfeldern<br />
erfreuliche Ertragsentwicklung. Von entscheidender Bedeutung für unsere wirtschaftliche<br />
Lage waren jedoch die erheblichen Belastungen infolge einer Grundverständigung<br />
unserer Eigentümer und der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland im April 2011, die zum 23. Juni<br />
2011 in eine Eckpunktevereinbarung überführt und zu wesentlichen Teilen von der Europäischen<br />
Kommission in ihre Entscheidung vom 20. Dezember 2011 aufgenommen wurde.<br />
Aufgrund der anstehenden Umsetzung <strong>des</strong> daraus resultierenden Restrukturierungsplans<br />
und insbesondere <strong>des</strong> damit einhergehenden einschneidenden Personalabbaus waren<br />
Restrukturierungsrückstellungen in signifikanter Größenordnung erforderlich. Darüber<br />
hinaus belasteten Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen, die bei unserer Tochtergesellschaft<br />
Westdeutsche ImmobilienBank AG (WestImmo) geführt werden, sowie<br />
Wertabschläge im Rahmen der Derivatebewertung das Ergebnis. Gegenläufig ergaben sich<br />
hohe positive Bewertungseffekte aus der Anwendung <strong>des</strong> IAS 39.<br />
Mit Blick auf den Vorjahresvergleich ist hervorzuheben, dass das Geschäftsjahr 2010 maßgeblich<br />
durch die Übertragung von Portfolios auf die Erste Abwicklungsanstalt (EAA) am<br />
30. April 2010 geprägt war. Dies führte zum einen dazu, dass in den Ertragspositionen <strong>des</strong><br />
Vorjahres noch Erträge aus den übertragenen Portfolios für die ersten vier Monate ent -<br />
halten waren. Zum anderen waren negative Übertragungseffekte in Höhe von 235 Mio € zu<br />
verkraften, denen teilweise gegenläufige Effekte im Eigenkapital gegenüberstanden.<br />
Insgesamt ergibt sich für 2011 ein Ergebnis vor Steuern von 37 Mio € (Vorjahr – 133 Mio €)<br />
und ein Konzernergebnis von – 48 Mio € (Vorjahr – 240 Mio €). Der Steueraufwand in Höhe<br />
von – 85 Mio € (Vorjahr – 107 Mio €) ist wie im Vorjahr auf einen Rückgang der aktiven<br />
latenten Steuern zurückzuführen.<br />
Die Bilanzsumme reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 24 Mrd € auf 168 Mrd €.<br />
Bereinigt um die positiven Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten beläuft sich<br />
die Bilanzsumme auf 115 Mrd € gegenüber einem vergleichbaren Vorjahreswert von<br />
145 Mrd €.<br />
Die regulatorische Kernkapitalquote der <strong>WestLB</strong> Gruppe beträgt 8,8%, die Eigenmittel quote<br />
13,8%.
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Die Staatsschuldenkrise im Euro-Raum blieb 2011 das beherrschende Thema an den<br />
Finanzmärkten. Daran konnten auch die diversen Stützungsmaßnahmen nichts ändern, die<br />
von den Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union (EU) im Verlauf <strong>des</strong> vergangenen<br />
Jahres beschlossen wurden. Sie reichten von einer Aufstockung <strong>des</strong> Rettungsschirms EFSF<br />
(European Financial Stability Facility) über die Implementierung eines 2012 startenden<br />
permanenten Krisenmechanismus ESM (Europäischer Stabilitätsmechanismus) und die<br />
Verschärfung <strong>des</strong> Stabilitäts- und Wachstumspakts bis hin zu einem neuen Fiskalpakt, der<br />
die Installation von Schuldenbremsen in der Verfassung vorsieht.<br />
Anfang April 2011 ersuchte Portugal als zweites Land nach Irland nach mehreren Wochen<br />
der Unsicherheit finanzielle Unterstützung aus dem EFSF. Zuvor waren die Zinsen für<br />
portugiesische Staatsanleihen in die Höhe geschnellt. Dies hatte die Finanzierung der<br />
Staatsschulden Portugals über den Kapitalmarkt nahezu unmöglich gemacht. Bald danach<br />
geriet wieder Griechenland in das Visier der Märkte. Zum einen wurde deutlich, dass<br />
Griechenland die ambitionierten Konsolidierungsziele, die 2010 im Rahmen <strong>des</strong> Hilfspakts<br />
vereinbart worden waren, nicht erreichen wird. Zum anderen wurde klar, dass das Land<br />
weitere Unterstützung benötigt. Bei der Erstellung <strong>des</strong> Konsolidierungs- und Finanzierungsplans<br />
war davon ausgegangen worden, dass Griechenland bereits 2012 wieder an den<br />
Kapitalmarkt zurückkehren kann.<br />
Eine neue Dimension erreichte die europäische Staatsschuldenkrise im Juli 2011, als mit<br />
Italien die drittgrößte Volkswirtschaft in den Fokus geriet. Während Griechenland, Irland<br />
und Portugal vergleichsweise kleine Volkswirtschaften sind, deren Unterstützung die<br />
anderen Mitgliedsländer grundsätzlich nicht überfordert, sieht dies im Hinblick auf Spanien<br />
und vor allem auf Italien schon anders aus. Eine Unterstützung von Spanien wäre höchstwahrscheinlich<br />
noch zu stemmen, im Fall von Italien wäre dies zu bezweifeln. Über die<br />
staatlichen Maßnahmen hinaus hat die Europäische Zentralbank (EZB) weiter Staatsanleihen<br />
der Krisenländer am Sekundärmarkt gekauft, um deren Zinsen auf tragfähigem Niveau zu<br />
halten. In der zweiten Jahreshälfte war dabei der Fokus vor allem auf italienische und<br />
spanische Anleihen gerichtet. Dass die hohe Staatsverschuldung nicht allein ein europäisches<br />
Problem ist, wurde deutlich, als die Ratingagentur Standard & Poor’s die langfristige<br />
Kreditwürdigkeit der USA im Sommer von AAA auf AA+ herabstufte. Sie begründete dies<br />
mit den unzureichenden Bemühungen der US-Politik, den Staatshaushalt zu konsolidieren,<br />
um die Verschuldungsdynamik mittelfristig zu stabilisieren.<br />
Am 26. Oktober 2011 stellten die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Währungsunion<br />
(EWU) grundsätzlich weitere Unterstützung für Griechenland in Aussicht. Zugleich<br />
wurde auf diesem EU-Gipfel vereinbart, dass die privaten Anleihegläubiger auf freiwilliger<br />
Basis einen nominalen Schuldenverzicht von 50% hinnehmen sollen. Da diesem – mit 53,5%<br />
fällt er noch etwas höher aus – jüngst nicht alle Privatgläubiger zugestimmt haben, kündigte<br />
die griechische Regierung an, unwillige Gläubiger über die Anwendung von Collective Action<br />
Clauses zum Forderungsverzicht zu zwingen. Der Einsatz der Umschuldungsklauseln ist<br />
Lagebericht<br />
37
38<br />
nach Einschätzung der International Swap and Derivatives Association (ISDA) ein Kredit-<br />
ereignis, das die Zahlung von Kreditausfallversicherungen (CDS) nach sich zieht. Mit dem<br />
Schuldenschnitt ist nun der Weg für das zweite Hilfspaket frei. Damit konnte ein unge ordneter<br />
Zahlungsausfall Griechenlands verhindert werden. Ohne weitere finanzielle Unterstützung<br />
hätte Griechenland seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen können.<br />
Da das Land nach wie vor über ein Primärdefizit verfügt, wäre es auch bei Einstellung der<br />
Zins- und Tilgungszahlungen nicht mehr in der Lage gewesen, seine Ausgaben zu tätigen.<br />
An den Finanzmärkten führte die Staatsschuldenkrise zu erheblicher Verunsicherung.<br />
Gefragt waren in diesem Umfeld vor allem sichere Anlagen, wie zum Beispiel deutsche<br />
Staatsanleihen. Die Rendite für zehnjährige Bunds sackte im Herbst zwischenzeitlich auf<br />
unter 1,7% und damit auf einen historischen Tiefstand ab. Vor der neuerlichen Zuspitzung<br />
der Schuldenkrise im Frühjahr hatte die entsprechende Bundrendite noch bei fast 3,5%<br />
gelegen. Zunehmend unter Druck geriet auch der Euro. Der Wechselkurs zum Dollar rutschte<br />
zum Jahresende auf fast 1,28 USD/EUR und damit auf den niedrigsten Stand seit<br />
September 2010. Zudem streifte der Euro die Schwelle von 100 Yen, das tiefste Niveau seit<br />
Sommer 2001.<br />
Weltweit verlor die Konjunkturdynamik im Verlauf <strong>des</strong> vergangenen Jahres zunehmend an<br />
Schwung. Auch vor den Schwellenländern machte diese Entwicklung nicht Halt. Die nachlassende<br />
Wachstumsdynamik reflektiert dort maßgeblich die kaufkraftdämpfenden Effekte<br />
hoher Energie- und Nahrungsmittelpreise sowie die angezogenen geldpolitischen Zügel.<br />
Nach dem vorangegangenen Boom hatten zahlreiche Notenbanken die Geldpolitik gestrafft,<br />
um ein Heißlaufen der Konjunktur und damit eine weitere Verschärfung <strong>des</strong> Preisauftriebs<br />
zu verhindern. Auch die Fiskalpolitik hatte oftmals aus diesem Grund einen Gang zurückgeschaltet.<br />
Gleichwohl blieben die Schwellenländer einmal mehr Vorreiter der Weltwirtschaft.<br />
Angetrieben von China wuchs die Wirtschaftsleistung in Emerging Asia am schnellsten.<br />
Innerhalb der Emerging Markets-Regionen folgen Lateinamerika und mit deutlichem Abstand<br />
Mittel- und Osteuropa.<br />
In den Industrieländern forderte vielerorts die schwierige Lage der öffentlichen Haushalte<br />
ihren Tribut. Hinzu kamen in Japan, Australien und Neuseeland die Belastungen für die<br />
Wirtschaft durch die immensen Schäden, die durch schwere Naturkatastrophen zu Beginn<br />
<strong>des</strong> vergangenen Jahres hervorgerufen worden waren. In den USA ist die Wirtschaft trotz<br />
kräftiger fiskal- und geldpolitischer Impulse nicht in Gang gekommen. Die scharfe Korrektur<br />
an den Immobilienmärkten schmälerte das gesamtwirtschaftliche Wachstum bis zur<br />
Jahresmitte. Die Erholung auf dem Arbeitsmarkt war bislang zu schwach, um für eine durchgreifende<br />
Belebung der Konjunktur zu sorgen. Auch die hohe öffentliche Verschuldung<br />
forderte ihren Preis. Das politische Gerangel in den USA um die Anhebung der Schuldenobergrenze<br />
führte zu einem Vertrauensverlust in die amerikanische Wirtschaftspolitik. Viele<br />
Unternehmen hielten sich bei zusätzlichen Investitionen und damit der Schaffung neuer<br />
Arbeitsplätze zurück. Mit einer Zuwachsrate von 1,7% blieb das Wachstum nicht nur hinter<br />
dem Vorjahresergebnis von 3% deutlich zurück, die Rate lag zudem deutlich unterhalb <strong>des</strong>
langfristigen Trends. Die US-Notenbank signalisierte daher grundsätzlich ihre Bereitschaft<br />
zu weiteren Stützungsmaßnahmen und kündigte zugleich an, den Zielsatz für den Tagesgeldsatz<br />
aller Voraussicht nach noch bis min<strong>des</strong>tens Ende 2014 auf dem außergewöhnlich<br />
tiefen Niveau von 0% bis 0,25% beizubehalten.<br />
Die Konjunktur im Euro-Raum war naturgemäß von der europäischen Staatsschuldenkrise<br />
am stärksten betroffen. Diese dämpfte gleich über mehrere Kanäle die Wirtschaft. Die<br />
vielerorts ergriffenen Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung schmälerten unmittelbar<br />
das Wachstum. Die Verwerfungen an den Finanzmärkten drückten einerseits auf die<br />
Stimmung von Konsumenten und Unternehmen. Andererseits belasten die erfolgten oder<br />
noch vorzunehmenden Abschreibungen auf Wertpapiere die Bankbilanzen. Es gibt längst<br />
deutliche Hinweise auf eine neue Vertrauenskrise im Finanzsystem, in einigen Marktsegmenten<br />
gibt es bereits Finanzierungsengpässe. Darüber hinaus dämpfte die nachlassende<br />
globale Wachstumsdynamik das Wachstum in jenen Mitgliedsländern, die eine hohe<br />
Exportquote aufweisen. Angesichts dieser Belastungen verlor die Konjunktur im Jahresverlauf<br />
merklich an Schwung. Dass das Bruttoinlandsprodukt im Jahresdurchschnitt um<br />
1,5% zugenommen hat, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass zum Jahresende die<br />
Wirtschaftsleistung geschrumpft ist. Zudem bestanden zwischen den einzelnen Mitgliedstaaten<br />
erhebliche Unterschiede. So nahm das Bruttoinlandsprodukt in Griechenland und<br />
Portugal merklich ab. Dagegen verzeichneten Deutschland, Österreich und Finnland überdurchschnittlich<br />
hohe Wachstumsraten.<br />
In Deutschland wuchs das Bruttoinlandsprodukt im Jahresdurchschnitt 2011 um 3,0%.<br />
Damit legte die Wirtschaftsleistung das zweite Jahr in Folge mit einer Drei vor dem Komma<br />
zu (2010: 3,7%). Alle Nachfrageaggregate trugen im vergangenen Jahr zum Wachstum bei.<br />
Die stärksten Impulse gingen dabei von der Inlandsnachfrage aus. Vergleichsweise kräftig<br />
steigerten die privaten Haushalte ihre Konsumausgaben. Das Plus von 1,5% ist der stärkste<br />
Zuwachs seit fünf Jahren. Darin spiegelt sich zum einen die kräftige Zunahme der ver fügbaren<br />
Einkommen und zum anderen der Rückgang der Sparquote wider. Auch die Ausrüstungsund<br />
Bauinvestitionen nahmen deutlich zu. Infolge der nachlassenden globalen Wachstumsdynamik<br />
schwächte sich die Expansion der Ausfuhren zwar ab, mit einer Rate von mehr<br />
als 8% war der Zuwachs aber immer noch hoch. Da die Importe deutlich schwächer<br />
expandierten, ging vom Außenhandel insgesamt immer noch ein kräftiger Wachstumsimpuls<br />
aus. Der gesamtstaatliche Finanzierungssaldo verbesserte sich infolge <strong>des</strong> hohen Wachstums<br />
und der rückläufigen Arbeitslosigkeit merklich: Die Zahl der Arbeitslosen sank 2011 auf<br />
den niedrigsten Stand seit 20 Jahren. Das Staatsdefizit ging von circa 106 Mrd € auf<br />
26,7 Mrd € beziehungsweise die Defizitquote von 4,3% auf 1,0% zurück. Im Vergleich zu<br />
vielen anderen Ländern steht Deutschland im Hinblick auf seine Staatsfinanzen deutlich<br />
besser da. Allerdings wurde das Fundament für das hohe Wachstum 2011 bereits zu<br />
Jahresbeginn gelegt. Im weiteren Jahresverlauf ließ die Konjunkturdynamik zunehmend<br />
nach. Zum Jahresende ist die Wirtschaftsleistung sogar leicht geschrumpft.<br />
Lagebericht<br />
39
40<br />
Nachdem die EZB 2011 infolge <strong>des</strong> gestiegenen Preisdrucks zunächst zweimal die Leitzinsen<br />
für den Euro-Raum angehoben hatte und die Weichen für weitere Zinsanhebungen gestellt<br />
waren, reduzierte sie in den beiden ersten Sitzungen unter dem neuen Präsidenten Draghi<br />
die Leitzinsen überraschend um jeweils 25 Basispunkte. Dies war umso bemerkenswerter,<br />
als die Inflationsrate für den Euro-Raum mit 3,0% im November das Inflationsziel der<br />
Notenbank weit übertroffen hatte. Ausschlaggebend für die Zinssenkungen waren die<br />
gestiegenen Konjunktursorgen und die damit einhergehenden abnehmenden Inflationsrisiken.<br />
Bei nachlassender Wachstumsdynamik besteht die Aussicht, dass sich der<br />
Inflationsdruck wieder abschwächen wird. Dies gab der EZB die Möglichkeit zu Zinssenkungen,<br />
denen nach unserer Einschätzung 2012 zwei weitere folgen werden. Allerdings<br />
birgt die extrem expansive Geldpolitik, zu der neben sehr niedrigen Leitzinsen auch die<br />
umfangreiche Liquiditätsversorgung <strong>des</strong> Finanzsystems zählt, in der Zukunft ein erhebliches<br />
Inflationsrisiko.<br />
Entwicklung im Bankenmarkt<br />
Das Bankenjahr 2011 war von der Eskalation der Schuldenkrise in den Peripheriestaaten<br />
Europas geprägt. Darüber hinaus hatte auch die Erdbeben-/Tsunami-/Atomunfall-Katastrophe<br />
in Japan negative Implikationen für das Geschehen an den Kapitalmärkten: Sie<br />
beendete im März den noch vergleichsweise guten Jahresauftakt insbesondere im Investment<br />
Banking. Im weiteren Jahresverlauf kam es dann mehr und mehr zu einer Verschärfung der<br />
Schuldenkrise. Hatten die Banken und andere institutionelle Anleger gerade dem Verzicht<br />
auf (zunächst 21% und anschließend) 50% der Außenstände Griechenlands zugestimmt,<br />
verlagerte sich der Fokus <strong>des</strong> Marktes auf die Schuldensituation in den größeren Staaten<br />
Italien und Spanien.<br />
Die Politik versuchte durch einen Stresstest, die Märkte zu beruhigen. Doch die Einbeziehung<br />
der Staatsanleihen in den Test bewirkte eine weitere Verschärfung, reduzierte dies doch<br />
den Anreiz für europäische Banken, Staatsanleihen zu kaufen, spürbar, und die Renditen<br />
der Staatsanleihen der Peripheriestaaten Europas stiegen stark an. Demgegenüber markierte<br />
die Rendite zehnjähriger Bun<strong>des</strong>anleihen mit 1,68% am 22. September 2011 einen<br />
historischen Tiefstand. Nach einer kurzen Unterbrechung griff das Misstrauen der Märkte<br />
verstärkt auf Italien über und trieb die Renditen zehnjähriger italienischer Anleihen über<br />
die Marke von 7%. In der zweiten Jahreshälfte 2011 folgte praktisch ein europäischer<br />
Krisengipfel dem anderen, ohne dass eine durchgreifende Erleichterung für die Kapitalmärkte<br />
erreicht wurde.<br />
Das Platzierungsvolumen am Bondmarkt übertraf im ersten Quartal noch das gute<br />
Niveau <strong>des</strong> Vorjahres, fiel aber im Zuge der sich beschleunigenden Schuldenkrise in den<br />
Peripheriestaaten Europas rapide zurück. In der zweiten Jahreshälfte ergab sich gegenüber<br />
dem ohnehin schwachen Vorjahr weltweit ein Rückgang von circa 16%. Dabei dürfte das<br />
Emissionsvolumen in Europa noch deutlich stärker zurückgegangen sein. Im Fixed Income-<br />
Geschäft wurden praktisch nur im ersten Quartal 2011 gute Handels- und Provisionsergebnisse<br />
erzielt. Verschiedentlich wurden die ohnehin schwachen Ergebnisse noch durch
Veräußerungs- und Bewertungsverluste auf Anleihen der von der Schuldenkrise betroffenen<br />
Staaten sowie Abschreibungen auf griechische Anleihen belastet. Darüber hinaus mussten<br />
in den turbulenten Marktphasen, die unter anderem auch von kräftigen Bewegungen in den<br />
Devisenkursen begleitet wurden, auch oft Ergebnisbelastungen hingenommen werden, die<br />
bei „normalem“ Marktgeschehen nicht entstanden wären.<br />
Die Aktienmärkte entwickelten sich insbesondere wegen der Schuldenkrise der Peripherie-<br />
staaten Europas ebenfalls negativ. Dabei war das Marktgeschehen von extrem hoher<br />
Volatilität gekennzeichnet. Bis Ende Juli entwickelte sich der DAX ® noch recht positiv, doch<br />
eine crashartige Kursbewegung im August und September belastete die Jahresperformance.<br />
Allein im August brach der DAX ® um knapp 20% ein. Insgesamt verlor der DAX ® 2011<br />
14,6%. Dabei war die Entwicklung bei den Finanztiteln wegen der verschärften Eigen-<br />
kapitalanforderungen und Belastungen aus der Schuldenkrise in den Peripheriestaaten<br />
sowie teilweise verschlechterter Refinanzierungskonditionen noch deutlich negativer.<br />
Für Börsengänge und Kapitalmaßnahmen gab es in Deutschland nur sehr kleine Zeitfenster.<br />
Diese nutzten unter anderem die Commerzbank – allerdings unter starken Kursabschlägen<br />
– und die RWE im Dezember. Allgemein blieb das Emissionsvolumen bei den<br />
Aktien jedoch stark hinter dem <strong>des</strong> Vorjahres zurück.<br />
Die deutsche Wirtschaft wuchs 2011 weiter. Dies wirkte sich erneut positiv auf die Insolvenzstatistiken<br />
aus. Insgesamt profitierte die Bankenbranche daher von einer rückläufigen<br />
Risikovorsorge für deutsche Kredite.<br />
Bei den Eigenkapitalanforderungen hatten sich die Banken nach der weitgehenden Festlegung<br />
von Basel III auf größere Klarheit eingestellt. Doch die Schuldenkrise mit den<br />
Belastungen aus Staatsanleihen der Peripheriestaaten und der freiwillige Verzicht <strong>des</strong><br />
Bankensektors auf vollständige Rückzahlung reduzierte vielfach das Eigenkapital. Besonders<br />
getroffen wurden die Banken allerdings von erhöhten Eigenkapitalanforderungen der<br />
European Banking Authority (EBA). Die Anforderungen wurden sowohl qualitativ als auch<br />
in absoluter Höhe unter Einbeziehung von unrealisierten Verlusten in Staatspapieren der<br />
europäischen Peripheriestaaten (9% hartes Eigenkapital zum 30. Juni 2012) angezogen.<br />
Zum besonderen Nachteil der deutschen Banken wurde dabei letztlich die Anrechnung von<br />
Reserven in Bun<strong>des</strong>papieren eingeschränkt. Der Stresstest hat die Eigenkapitalnöte vielfach<br />
verschärft. Da die Märkte für Kapitalmaßnahmen praktisch geschlossen waren, wurden<br />
zahlreiche Banken in der zweiten Jahreshälfte noch zurückhaltender bei Neugeschäften und<br />
forcierten den Abbau von Risikopositionen.<br />
Die Kreditvergabe konzentrierte sich 2011 weiterhin auf die besseren Adressen. Da hier ein<br />
hoher Konkurrenzdruck herrschte, verbesserten sich die Margen im Kreditgeschäft auch<br />
wegen höherer Refinanzierungskosten nicht. Unbesicherte Bankanleihen waren in der<br />
zweiten Jahreshälfte de facto nicht zu platzieren, und der Wettbewerb um Kundeneinlagen<br />
verschärfte sich weiter. Zudem wirkten sich vorbereitende Maßnahmen auf erhöhte<br />
Liquiditätsanforderungen negativ auf die Zinsmarge aus. Eine gewisse Entlastung ergab<br />
sich durch die großzügige Liquiditätsbereitstellung der EZB.<br />
Lagebericht<br />
41
42<br />
Strukturelle Entwicklungen<br />
Das Geschäftsjahr 2011 war geprägt vom anstehenden Transformationsprozess der <strong>WestLB</strong>.<br />
Die Eigentümer der <strong>WestLB</strong> und die Bun<strong>des</strong>republik Deutschland verständigten sich im<br />
April 2011 auf Grundsätze, die am 23. Juni 2011 in eine Eckpunktevereinbarung überführt<br />
wurden. Am 30. Juni 2011 wurde der finale Restrukturierungsplan von der Bun<strong>des</strong>republik<br />
Deutschland bei der Europäischen Kommission notifiziert. Die Kommission genehmigte<br />
diesen abschließend am 20. Dezember 2011.<br />
Entsprechend der Entscheidung der Europäischen Kommission soll das Verbundgeschäft<br />
mit Sparkassen und öffentlichen Kunden einschließlich <strong>des</strong> mittelständischen Firmen-<br />
kundengeschäfts mit einer Bilanzsumme von circa 40 Mrd € und circa 400 Beschäftigten<br />
zum 30. Juni 2012 aus der <strong>WestLB</strong> herausgelöst und als sogenannte Verbundbank im Rahmen<br />
einer „Andock-Lösung“ in die Helaba Lan<strong>des</strong>bank Hessen-Thüringen (Helaba) überführt<br />
werden.<br />
Bereits im April 2011 hatten sich die Eigentümer der <strong>WestLB</strong> klar zur Verbundbank bekannt.<br />
Damit trat der zuvor verfolgte Verkauf der Bank als Ganzes in den Hintergrund. Der Vorstand<br />
intensivierte seitdem den Verkauf von Teilbereichen <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong>, der noch bis zum<br />
30. Juni 2012 erfolgen kann. Portfolios, die bis dahin nicht verkauft werden und nicht in die<br />
Verbundbank gehen, übernimmt die Erste Abwicklungsanstalt (EAA) zu risikoadäquaten<br />
Buchwerten. Bis zu diesem Zeitpunkt kann die <strong>WestLB</strong> Neugeschäft im Rahmen der geltenden<br />
Geschäfts- und Risikostrategie vornehmen. Nach Abschluss der dargestellten Transfervorgänge<br />
wird somit die bisherige Unternehmenstätigkeit von der <strong>WestLB</strong> weitestgehend<br />
nicht mehr fortgeführt, die bisherige <strong>Konzerns</strong>truktur wird nahezu vollständig aufgelöst.<br />
Bei der Bilanzierung und Bewertung im vorliegenden Jahresabschluss wurden die Auswirkungen<br />
der verschiedenen Übertragungen auf die Vermögenslage entsprechend unseren<br />
Erwartungen sowie auf Basis der Eckpunktevereinbarung und der Entscheidung der<br />
Europäischen Kommission berücksichtigt.<br />
Die <strong>WestLB</strong> wird nach dem 30. Juni 2012 als Service- und Portfoliomanagement-Bank<br />
(Arbeitstitel: SPM-Bank) Dienstleistungen für die Verbundbank und die EAA sowie für Port-<br />
folios Dritter erbringen. Das Land Nordrhein-Westfalen wird zum 1. Juli 2012 alleiniger<br />
Eigentümer und übernimmt die Verantwortung für die SPM-Bank. Der Rheinische<br />
Spar kassen- und Giroverband (RSGV), der Sparkassenverband Westfalen-Lippe (SVWL)<br />
sowie die Landschaftsverbände scheiden als Aktionäre aus. Die SPM-Bank wird auch künftig<br />
Mitglied der Sicherungsreserve der Lan<strong>des</strong>banken und Girozentralen bleiben. Die Bedin-<br />
gungen dieser Mitgliedschaft sind nach Abschluss der Transaktion einvernehmlich zwischen<br />
dem Land Nordrhein-Westfalen und dem DSGV zu regeln. Wie schon in der Eckpunktevereinbarung<br />
festgelegt, wird der Servicevertrag für die Verbundbank zunächst für zwei<br />
Jahre abgeschlossen und der bis 2013 bestehende Kooperationsvertrag mit der EAA um<br />
weitere drei Jahre bis 2016 verlängert.
Die SPM-Bank wird als Service- und Portfolio Manager unter anderem folgende Dienst-<br />
leistungen anbieten: Portfoliosteuerung und -management, Kreditanalyse, Treasury, Finanzen<br />
und Controlling, Risikocontrolling, Kreditadministration, IT-Dienstleistungen sowie verschiedene<br />
Corporate Center-Funktionen.<br />
Die SPM-Bank kann aus mehreren Gesellschaften bestehen. Wesentlicher Bestandteil ist<br />
eine Servicegesellschaft, die mit einer Zielgröße von circa 1.000 Mitarbeitern auch Dienstleistungen<br />
für Portfolios Dritter anbieten wird. Die Bruttoerlöse aus dem Servicegeschäft<br />
mit Dritten dürfen maximal 50% der Bruttoerlöse der SPM-Bank betragen. Es ist vor gesehen,<br />
dass die SPM-Holding inklusive der Servicegesellschaft bis zum 31. Dezember 2016 verkauft<br />
werden soll. Mit einem Eigentümerwechsel entfällt die Limitierung bei den Bruttoerlösen.<br />
Gelingt ein Verkauf bis 31. Dezember 2016 nicht, so ist die Servicegesellschaft im Zeitverlauf<br />
abzuwickeln, und ihre Aktivitäten sind mit Wirkung zum 31. Dezember 2017 einzustellen.<br />
Es ist vorgesehen, Dienstleistungen in allen Zeitzonen anzubieten und über Standorte in<br />
Deutschland, London, New York und Hongkong zu verfügen.<br />
Die Lasten der Restrukturierung werden unter anderem durch die Eigenmittel abgeschirmt,<br />
die in der <strong>WestLB</strong> nach Übertragung der Verbundbank verbleiben, durch 1 Mrd € zusätzliche<br />
und möglichst nachrangige Haftung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen sowie durch die<br />
vom Land Nordrhein-Westfalen übernommene Verantwortung für die SPM-Bank. Die stille<br />
Einlage <strong>des</strong> Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS) in der <strong>WestLB</strong> soll durch Teilrückzahlung<br />
an den FMS um 1 Mrd € reduziert werden. Das im Gegenzug einzurichtende, zusätzliche<br />
Kapitalinstrument <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen über 1 Mrd € soll an derjenigen Rangstelle<br />
entstehen, die min<strong>des</strong>tens erforderlich ist, um die aufsichtsrechtlichen Anforderungen<br />
in der <strong>WestLB</strong> unter Berücksichtigung der Teilrückzahlung der stillen Einlage <strong>des</strong> FMS<br />
weiterhin zu erfüllen. Als Gegenleistung für die Anteile an der Verbundbank werden die<br />
Sparkassenverbände ihre Eigenkapitalanteile an der <strong>WestLB</strong> unentgeltlich auf das Land<br />
Nordrhein-Westfalen übertragen.<br />
Die <strong>WestLB</strong>, die Eigentümer und die EAA haben sich über geeignete Maßnahmen zur<br />
Absicherung der Liquidität während der Transformationsphase abgestimmt. Die Beteiligten<br />
gehen unverändert davon aus, dass die derzeitige Liquiditätsbereitstellung durch Sparkassen,<br />
das Land Nordrhein-Westfalen und die EAA für die Dauer der Transformationsphase auf-<br />
rechterhalten bleibt. Darüber hinaus haben sich die <strong>WestLB</strong>, das Land Nordrhein-Westfalen<br />
und die EAA über geeignete Maßnahmen zur Erhaltung der Akzeptanz der <strong>WestLB</strong> als<br />
Marktkontrahent maximal im bestehenden Geschäftsumfang, insbesondere für Derivate,<br />
abgestimmt.<br />
Im Oktober 2011 zog sich HSBC Trinkaus & Burkhardt aus dem Bieterverfahren für Teile<br />
<strong>des</strong> Firmenkundengeschäfts der <strong>WestLB</strong> zurück. Der Verkaufsprozess wird seitdem mit<br />
einem sektoralen und regionalen Fokus fortgeführt.<br />
Lagebericht<br />
43
44<br />
Hinsichtlich <strong>des</strong> von der Europäischen Kommission ursprünglich bis zum 31. März 2011<br />
geforderten Verkaufs der readybank ag stellte die <strong>WestLB</strong> fristgemäß am 31. Januar 2011<br />
einen Antrag auf Fristverlängerung. Der Verkauf von rund 86% der Kreditbestände der<br />
readybank ag sowie ihrer Tochtergesellschaft readypartner gmbh an die S-Kreditpartner<br />
GmbH, Berlin, beziehungsweise an die BankenService GmbH, Berlin, erfolgte am 31. Oktober<br />
2011. Die <strong>WestLB</strong> plant unverändert die Veräußerung der Anteile an der readybank ag<br />
beziehungsweise den Verkauf <strong>des</strong> in der readybank ag verbliebenen Portfolios.<br />
Zur Veräußerung der Tochtergesellschaft WestImmo hatte die <strong>WestLB</strong> zuletzt Gespräche<br />
auf exklusiver Basis mit Gesellschaften der Apollo Global Management, LLC (Apollo) geführt.<br />
Die <strong>WestLB</strong> beendete die Verhandlungen am 15. Dezember 2011. Die Verhandlungen mit<br />
Apollo konzentrierten sich auf das Pfandbriefbankgeschäft der WestImmo. Um die Veräußerungschancen<br />
für die WestImmo zu erhöhen, hatte der <strong>WestLB</strong> Vorstand bereits Ende<br />
2010 das Konzept einer auf eine Pfandbriefbank fokussierten WestImmo entwickelt. In den<br />
vergangenen Monaten verschlechterte sich die ohnehin schwierige Marktsituation nochmals<br />
erheblich. Diese Entwicklung belastet die Geschäftsaussichten einer Pfandbriefbank und<br />
hätte die Risiken für die <strong>WestLB</strong> und ihre Eigentümer, insbesondere aus der Nachhaftung<br />
für Verbindlichkeiten der WestImmo, erhöht. Darüber hinaus war der zuletzt gebotene<br />
Kaufpreis nicht akzeptabel, insbesondere auch unter Berücksichtigung der in der Eckpunktevereinbarung<br />
zur <strong>WestLB</strong> getroffenen Festlegungen.<br />
Die Sparkassen-Finanzgruppe und die Lan<strong>des</strong>banken einigten sich auf eine Neuordnung<br />
der Eigentümerstruktur bei der DekaBank Deutsche Girozentrale (DekaBank). Am 7. April<br />
2011 erfolgte die Unterzeichnung der Verträge für den Verkauf der Eigentumsanteile der<br />
Lan<strong>des</strong>banken an der DekaBank. Die <strong>WestLB</strong> veräußerte ihren Anteil von 7,61%, den sie<br />
über die GLB GmbH & Co. OHG an der DekaBank hielt, ebenfalls. Das Closing erfolgte am<br />
8. Juni 2011.<br />
Die <strong>WestLB</strong> trennte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auch von ihrer 100%igen<br />
Tochtergesellschaft WestRM WestRisk Markets AG, Baar, Schweiz (WestRM). Diese Rückversicherungsgesellschaft<br />
wurde mit Wirkung zum 17. November 2011 veräußert.<br />
Im Geschäftsjahr schloss die Bank ihren Standort in Toronto.<br />
Mit Wirkung zum 15. Juni 2011 sprach das Board of Directors der <strong>WestLB</strong> New York<br />
Capital Investment Ltd. (WCIL) die Kündigung sämtlicher Vorzugsaktien der Gesellschaft<br />
(869 Mio €) aus, da eine weitere Nutzung <strong>des</strong> Kapitalinstruments ökonomisch nicht mehr<br />
sinnvoll war. Die erforderlichen Gremienbeschlüsse sowie die Zustimmungen der Bun<strong>des</strong>anstalt<br />
für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), der Bun<strong>des</strong>anstalt für Finanzmarktstabilisierung<br />
(FMSA) und der Europäischen Kommission wurden zuvor eingeholt. Das<br />
Kapital wurde zu 100% zurückgezahlt.
Die Hauptversammlung der <strong>WestLB</strong> wählte am 24. Februar 2011 Wolfgang Steller als neues<br />
Mitglied in den Aufsichtsrat. Er folgte dem Aufsichtsratsmitglied Dr. Siegfried Luther, der<br />
am 31. Dezember 2010 sein Amt niederlegte. Zum 23. Mai <strong>des</strong> Jahres wurde Thomas Kreyer<br />
als Arbeitnehmervertreter vom Amtsgericht Düsseldorf zum Mitglied <strong>des</strong> Aufsichtsrates<br />
bestellt. Er folgt damit Dietmar Fischer, der am 5. Mai 2011 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden<br />
ist. Darüber hinaus wählte die Hauptversammlung am 24. Juni 2011 Dr. Bruno<br />
Kahl, Ministerialdirektor im Bun<strong>des</strong>ministerium der Finanzen, und Uwe Schröder,<br />
Ministerialdirigent im Bun<strong>des</strong>ministerium der Finanzen, mit sofortiger Wirkung als neue<br />
Mitglieder in den Aufsichtsrat der Bank. Als Vertreter <strong>des</strong> von der FMSA verwalteten<br />
Sonderfonds für Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) folgten sie den Aufsichtsratsmitgliedern<br />
Hildegard Müller und Dr. Annette Messemer, die am 9. Juni 2011 aus dem Gremium der<br />
Bank ausgeschieden sind.<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
Aus Sicht der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war das Geschäftsjahr 2011 insbesondere<br />
von den Entscheidungen der Eigentümer der Bank und der Europäischen Kommission zur<br />
Zukunft der <strong>WestLB</strong> geprägt. Die Umsetzung wird mit einem deutlichen Personalabbau<br />
verbunden sein. Hierzu hat der Vorstand im November 2011 mit der Gewerkschaft ver.di<br />
einen „Tarifvertrag zur Restrukturierung und Beschäftigungssicherung bei der <strong>WestLB</strong> AG“<br />
abgeschlossen. Mit diesem Haustarifvertrag wurde ein Rahmenregelwerk zur personalwirtschaftlichen<br />
Umsetzung der anstehenden Transformation der Bank geschaffen. Die<br />
verhandelten Konditionen sind marktgerecht und bieten faire personalwirtschaftliche<br />
Instrumente.<br />
Zum 31. Dezember 2011 beschäftigte der <strong>WestLB</strong> Konzern 4.429 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter beziehungsweise 4.188 Vollzeitarbeitskräfte. Ende 2010 waren es noch<br />
4.712 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beziehungsweise 4.473 Vollzeitarbeitskräfte. Der<br />
Rückgang um circa 6% ist im Wesentlichen auf Fluktuation zurückzuführen.<br />
Qualifizierung für die Herausforderung<br />
Einen Schwerpunkt bildete 2011 das Training der Führungskräfte, die mit ihren Teams die<br />
Leistungsfähigkeit der <strong>WestLB</strong> aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Transformation der<br />
Bank voranzutreiben hatten. Weltweit haben sich circa 240 Führungskräfte mit Instrumenten<br />
der Führung und Motivation in herausfordernden Situationen vertraut gemacht. In mehrtägigen<br />
Workshops wurden auch aktuelle Kenntnisse zur Entwicklung konkreter Strategien<br />
und Szenarios, zum Management von Veränderungsprozessen und zur Kommunikation in<br />
kritischen Situationen vermittelt. Darüber hinaus konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
auf ausgewählte interne und externe Trainingsinstrumente zurückgreifen, um ihr<br />
Wissen und ihre Fähigkeiten systematisch und fokussiert weiterzuentwickeln.<br />
Lagebericht<br />
45
46<br />
Ausgezeichneter Nachwuchs<br />
Zum Ende <strong>des</strong> Geschäftsjahres 2011 befanden sich 45 Auszubildende in unseren Aus-<br />
bildungszweigen. Die Abschlussergebnisse unserer Auszubildenden waren erneut über-<br />
durchschnittlich gut. Die Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf würdigte die<br />
herausragenden Leistungen der <strong>WestLB</strong> bei der Berufsausbildung und zeichnete drei<br />
Auszubildende als Jahrgangsbeste aus. Etwas mehr als zwei Drittel unserer Absolventen<br />
nahmen nach ihrer Ausbildung eine Beschäftigung im <strong>WestLB</strong> Konzern auf.<br />
Familie, Beruf und Gesundheit<br />
Die <strong>WestLB</strong> unterstützt ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterhin bei der Vereinbarkeit<br />
von Beruf und Familie. Das Angebot an beispielsweise flexiblen Teilzeit- und Arbeitszeitmodellen,<br />
(Notfall-)Kinderbetreuung, Betreuungszuschüssen und -beratung erhielt die<br />
Bank trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aufrecht. Auch die<br />
Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist für die <strong>WestLB</strong> weiterhin von besonderer<br />
Bedeutung. Das Gesundheitsmanagement wurde im zurückliegenden Jahr weiter ausgebaut.<br />
Neben dem ständigen betriebsärztlichen Dienst und der Sozialberatung runden umfangreiche<br />
Aktivitäten <strong>des</strong> Betriebssports, Themenwochen zur gesunden Ernährung in der Kantine und<br />
gesundheitsfördernde Seminare wie „Aktive Stressbewältigung“ das Angebot ab.<br />
Vergütung<br />
Im Jahr 2011 hat die <strong>WestLB</strong> ihr Vergütungssystem auf Basis neuer regulatorischer<br />
Vorschriften weiterentwickelt. So setzte die Bank insbesondere die Vorschriften der am<br />
13. Oktober 2010 in Kraft getretenen Institutsvergütungsverordnung um. Hervorzuheben<br />
ist hierbei die Anpassung der Vergütungssystematik für sogenannte Risk Taker, bei denen<br />
verschärfte Regelungen zur aufgeschobenen Auszahlung der variablen Vergütung<br />
(sogenannte Deferral-Regelungen) zur Anwendung kommen. Die <strong>WestLB</strong> verfügt somit über<br />
ein modernes Vergütungssystem, das die Anforderungen der internationalen Regulatoren<br />
und zugleich die im internationalen Vergleich strengeren Richtlinien der Institutsvergütungsverordnung<br />
und <strong>des</strong> Finanzmarktstabilisierungsgesetzes berücksichtigt.<br />
Nachhaltigkeit und Umweltmanagement<br />
Umwelt- und Sozialrisiken sind bei der <strong>WestLB</strong> systematisch in das Bankgeschäft<br />
integriert – sowohl bei der Risikostrukturierung als auch bei der strategischen Ausrichtung<br />
bestimmter Geschäftsbereiche. Die „<strong>WestLB</strong> Geschäftsgrundsätze für Umwelt und Soziales“<br />
definieren hierbei die Min<strong>des</strong>tanforderungen, außerdem gibt es entsprechende Sektorpolitiken,<br />
zum Beispiel für den Bereich Kohlekraft (siehe hierzu auch unsere Erläuterungen<br />
im aktuellen Nachhaltigkeitsbericht). Unter der Federführung <strong>des</strong> Bereichs Sustainability<br />
Management baute die <strong>WestLB</strong> 2011 ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten weiter aus und bestätigte<br />
ihre führende Position im Nachhaltigkeitsmanagement.
Der Bereich Sustainability Management ist in die Analyse und Steuerung <strong>des</strong> Portfolios<br />
eingebunden. So erfolgt die Bewertung von Finanzierungen – die Voraussetzung für eine<br />
Kreditbewilligung – gemeinsam mit der Kreditanalyse. Als größter deutscher Projektfinanzierer<br />
setzen wir uns im Lenkungskreis <strong>des</strong> internationalen Nachhaltigkeitsstandards<br />
„Equator Principles“ für eine Verbesserung der Standards und deren Umsetzung ein.<br />
Nachhaltigkeitsmanagement am Beispiel Energie<br />
Die <strong>WestLB</strong> ist eine der führenden Banken für Finanzierungen im Energiesektor. Unter<br />
Berücksichtigung von sozioökologischen Aspekten erarbeiten wir Regelungen zum Nachhaltigkeitsmanagement<br />
für einzelne Geschäftsfelder und Kreditrisikostrategien.<br />
Im Bereich Kohlekraft haben wir 2011 unsere Geschäftsgrundsätze überarbeitet. So werden<br />
nun auch die Treibhausgasemissionen pro Kopf im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung und<br />
zum Entwicklungsstand eines Lan<strong>des</strong>, der vorhandene Energiemix und Veränderungen<br />
hierbei berücksichtigt. Diese Systematik ermöglicht eine sinnvolle Einordnung von Ländern<br />
mit Blick auf die Themen Klimawandel und Energiesicherheit. Als erste international tätige<br />
Bank legte die <strong>WestLB</strong> bereits 2009 konkrete Bedingungen für Finanzierungen im Bereich<br />
Kohlekraft fest. Dazu zählen ein Min<strong>des</strong>twirkungsgrad von 43%, das Vorhandensein von<br />
Platz für Anlagen zur Abscheidung von CO2 und eine Wirtschaftlichkeitsanalyse, die<br />
CCS- oder CCU-Szenarien (Carbon Capture and Storage oder Usage) berücksichtigt.<br />
Mehrere Banken sind diesem Ansatz inzwischen gefolgt und haben ähnliche Min<strong>des</strong>tkriterien<br />
definiert.<br />
Unsere besonderen Produkt- und Strukturierungserfahrungen sowie unsere Nachhaltigkeitskompetenz<br />
und Marktkenntnis kennzeichnen auch unsere Arbeit im Bereich der erneuerbaren<br />
Energien. Gemeinsam mit anderen Banken und Nichtregierungsorganisationen hat die<br />
<strong>WestLB</strong> 2010/2011 wesentliche Vorarbeiten für Geschäftsgrundsätze für Bioenergien<br />
entwickelt. Neben einer übergeordneten Biofuels Policy werden dabei Min<strong>des</strong>tkriterien<br />
für bestimmte Rohstoffe wie etwa Palmöl, Soja, Holz und Zuckerrohr festgelegt. Bis zur<br />
Verabschiedung der Policy erfolgt weiterhin eine intensive Einzelfallprüfung.<br />
Nachhaltigkeitsleistung mehrfach von Ratingagenturen ausgezeichnet<br />
ESG-Kriterien (ESG = Environmental, Social and Governance) werden zunehmend in das<br />
Kapitalmarktgeschäft integriert. Mit entsprechenden Produkten und Dienstleistungen<br />
fördern wir Nachhaltigkeit: Firmenkunden unterstützt die <strong>WestLB</strong> bei der Analyse und<br />
Ansprache potenzieller ESG-Investoren. Außerdem bieten wir strukturierte Kapitalanlageprodukte<br />
an, die zum Beispiel den Klimaschutz direkt oder indirekt fördern.<br />
Lagebericht<br />
47
48<br />
Unser mehrfach ausgezeichnetes Extra Financial Research integriert soziale, ökologische<br />
und ökonomische Faktoren in die Unternehmensanalyse und -bewertung. Dieses spezielle<br />
Know-how ist bei Kunden, auf internationalen Konferenzen und bei entsprechenden Gremien<br />
gleichermaßen gefragt. Im Herbst 2011 veröffentlichten wir gemeinsam mit dem Carbon<br />
Disclosure Project erneut die von der <strong>WestLB</strong> verfasste Analyse zu Klimarisiken und<br />
-chancen für die 200 größten deutschen Unternehmen.<br />
Eine nachhaltige Unternehmensführung ist maßgeblich durch Transparenz und Information<br />
geprägt. Unsere Nachhaltigkeitsberichte wurden mehrfach von der Unternehmens-Umweltinitiative<br />
future e.V. und dem Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) zu den<br />
besten in der deutschen Finanzdienstleistungsbranche gezählt. Alle nachhaltigkeits relevanten<br />
Informationen veröffentlichen wir außerdem regelmäßig auf unseren Internetseiten<br />
(www.westlb.de/nachhaltigkeit).<br />
Zur Fortentwicklung <strong>des</strong> Nachhaltigkeitsmanagements führen wir intensive Dialoge: Im<br />
<strong>WestLB</strong> Dialogforum Nachhaltigkeit tauschen wir uns regelmäßig mit Vertretern führender<br />
umwelt- und entwicklungspolitischer sowie wissenschaftlicher Organisationen in einem<br />
unabhängig und extern moderierten Prozess aus. Der Fokus liegt auf Unternehmensverantwortung,<br />
Geschäftsrisiken und -chancen.<br />
Auch beim Management von Reputationsrisiken integriert die <strong>WestLB</strong> Nachhaltigkeitsaspekte<br />
in das Tagesgeschäft der Bank. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind verpflichtet,<br />
besondere Reputationsrisiken und mögliche Reputationsschäden zu melden.<br />
Das aktuelle Rating von Sustainalytics sieht die <strong>WestLB</strong> auf Platz 9 von 63 untersuchten<br />
Finanzinstituten. Die <strong>WestLB</strong> liegt dabei in allen relevanten Nachhaltigkeitskategorien weit<br />
über dem Branchendurchschnitt und verbesserte ihren Punktewert gegenüber 2010 um<br />
5 Punkte auf 66. Auch die Ratingagentur oekom zeichnete die <strong>WestLB</strong> bereits im Jahr 2010<br />
mit dem Status „Prime“ aus und zählt sie im Hinblick auf Nachhaltigkeit zur Spitzenklasse<br />
der deutschen Finanzinstitute. Die Ratingagentur imug bewertet die <strong>WestLB</strong> ebenfalls als<br />
überdurchschnittlich und verlieh mit einem Schwerpunkt auf den Emissionen von<br />
Anleihen das Rating „Positiv“. Auch im Rahmen betrieblicher Prozesse spielt Nachhaltigkeit<br />
bei der <strong>WestLB</strong> eine große Rolle. Die seit Dezember 2007 bestehende Zertifizierung nach<br />
der internationalen Umweltmanagementnorm ISO 14001 wurde 2011 bestätigt.
Ertragslage<br />
Das Geschäftsjahr 2011 war geprägt durch einen weiteren Abbau der Risiken und der<br />
Bilanzsumme beziehungsweise der Risikoaktiva sowie ein insgesamt angesichts der öffent-<br />
lichen Diskussionen für die <strong>WestLB</strong> besonders schwieriges Marktumfeld. Gleichwohl<br />
verzeichneten wir eine vergleichsweise robuste, in einer Reihe von Geschäftsfeldern<br />
erfreuliche Ertragsentwicklung. Verwaltungsaufwendungen und Kreditrisikovorsorge<br />
reduzierten sich deutlich. Von entscheidender Bedeutung für unsere wirtschaftliche<br />
Lage waren jedoch die erheblichen Belastungen infolge einer Grundverständigung unserer<br />
Eigentümer und der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland im April 2011, die am 23. Juni 2011 in<br />
eine Eckpunktevereinbarung überführt und zu wesentlichen Teilen von der Europäischen<br />
Kommission in ihre Entscheidung vom 20. Dezember 2011 aufgenommen wurde. Aufgrund<br />
der anstehenden Umsetzung <strong>des</strong> daraus resultierenden Restrukturierungsplans und insbesondere<br />
<strong>des</strong> damit einhergehenden einschneidenden Personalabbaus waren Restrukturierungsrückstellungen<br />
in signifikanter Größenordnung erforderlich. Darüber hinaus<br />
belasteten Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen, die bei unserer Tochtergesellschaft<br />
WestImmo geführt werden, sowie Wertabschläge im Rahmen der Derivatebewertung<br />
das Ergebnis. Gegenläufig ergaben sich hohe positive Bewertungseffekte aus der Anwendung<br />
<strong>des</strong> IAS 39.<br />
Mit Blick auf den Vorjahresvergleich ist hervorzuheben, dass das Geschäftsjahr 2010 maßgeblich<br />
durch die Übertragung von Portfolios auf die Erste Abwicklungsanstalt (EAA) am<br />
30. April 2010 geprägt war. Dies führte zum einen dazu, dass in den Ertragspositionen <strong>des</strong><br />
Vorjahres noch Erträge aus den übertragenen Portfolios für die ersten vier Monate ent halten<br />
waren. Zum anderen waren negative Übertragungseffekte in Höhe von 235 Mio € zu verkraften,<br />
denen teilweise gegenläufige Effekte im Eigenkapital gegenüberstanden. Wir<br />
verweisen diesbezüglich auf unseren Geschäftsbericht 2010.<br />
Die Erträge <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong> erhöhten sich im Berichtszeitraum insgesamt um 112 Mio € auf<br />
1.482 Mio €. Eine Vergleichbarkeit zum Vorjahr ist aufgrund der zahlreichen Sondereffekte<br />
im Berichtsjahr und im Vorjahr allerdings nur sehr eingeschränkt möglich.<br />
Die Zuführung zur Kreditrisikovorsorge beläuft sich auf 95 Mio €, nach 242 Mio € im Vorjahr.<br />
Auf der Kostenseite waren wir auch im Geschäftsjahr 2011 erfolgreich und senkten unseren<br />
Verwaltungsaufwand um 113 Mio € (– 11%) auf nunmehr 910 Mio €. Die Restrukturierungsaufwendungen<br />
betragen 440 Mio € (Vorjahr 238 Mio €).<br />
Lagebericht<br />
49
<strong>WestLB</strong> Konzern Erfolgsrechnung vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011<br />
1. 1. – 31. 12. 2011 1. 1. – 31. 12. 2010 Veränderung<br />
Mio € Mio € Mio € in %<br />
Zinsüberschuss 1.102 1.457 – 355 – 24<br />
Kreditrisikovorsorge – 95 – 242 147 61<br />
Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 1.007 1.215 – 208 – 17<br />
Provisionsüberschuss 288 368 – 80 – 22<br />
Handelsergebnis 300 – 478 778 > 100<br />
Finanzanlageergebnis – 283 – 88 – 195 > – 100<br />
Verwaltungsaufwand 910 1.023 – 113 – 11<br />
Saldo sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
und Erträge 75 111 – 36 – 32<br />
Restrukturierungsaufwendungen 440 238 202 85<br />
Ergebnis vor Steuern 37 – 133 170 > 100<br />
Laufende Ertragsteuern – 15 – 5 – 10 > – 100<br />
Latente Ertragsteuern – 70 – 102 32 31<br />
Konzernergebnis – 48 – 240 192 80<br />
davon:<br />
– auf Aktionäre der <strong>WestLB</strong> entfallend – 48 – 240 192 80<br />
– auf nicht beherrschende Anteile entfallend 0 0 0 –<br />
50<br />
Insgesamt ergibt sich für 2011 ein Ergebnis vor Steuern von 37 Mio € (Vorjahr – 133 Mio €)<br />
und ein Konzernergebnis von – 48 Mio € (Vorjahr – 240 Mio €). Der Steueraufwand in Höhe<br />
von – 85 Mio € (Vorjahr – 107 Mio €) ist wie im Vorjahr auf einen Rückgang der aktiven<br />
latenten Steuern zurückzuführen.<br />
Zinsüberschuss<br />
Der Zinsüberschuss erreichte 1.102 Mio € im Vergleich zu 1.457 Mio € im Vorjahr. Der<br />
Rückgang ist zum einen auf die als Folge der Umsetzung einer EU-Auflage deutlich reduzierte<br />
Bilanzsumme sowie eine aufgrund der strukturellen Einschnitte insgesamt rückläufige<br />
Geschäftstätigkeit vor allem im Kapitalmarktgeschäft zurückzuführen. Zum anderen ist zu<br />
berücksichtigen, dass die am 30. April 2010 auf die EAA übertragenen Portfolios in den<br />
ersten vier Monaten <strong>des</strong> Geschäftsjahres 2010 noch Zinsergebnisbeiträge für den Konzern<br />
generiert haben. Wegen <strong>des</strong> Jahresfehlbetrages im Einzelabschluss der <strong>WestLB</strong> AG werden<br />
für das Geschäftsjahr 2011 keine Zinsen auf Genussscheine gezahlt. Positiv wirkten sich in<br />
Höhe von 27 Mio € geänderte Cashflow-Erwartungen hinsichtlich der Nachbedienung <strong>des</strong><br />
Genussrechtskapitals aus (zu dem methodischen Hintergrund verweisen wir auf Note 17).<br />
In Abhängigkeit von unseren Risikosteuerungsaktivitäten in Zinsinstrumenten und<br />
zugehörigen Zinsderivaten werden Ertragsbestandteile entweder im Zinsergebnis oder im<br />
Handelsergebnis ausgewiesen. Vor diesem Hintergrund stehen die genannten GuV-Positionen<br />
in einem engen Zusammenhang.
Kreditrisikovorsorge<br />
Die Kreditrisikovorsorge weist eine deutlich rückläufige Nettozuführung von 95 Mio €<br />
gegenüber dem Vorjahr (242 Mio €) auf. Der Rückgang der Nettozuführung spiegelt die<br />
verbesserte gesamtwirtschaftliche Entwicklung und das konservative Risikoprofil wider.<br />
Wir haben allen erkennbaren Kreditrisiken in angemessener Form Rechnung getragen.<br />
Provisionsüberschuss<br />
Der Provisionsüberschuss sank gegenüber dem Vorjahr deutlich um 80 Mio € auf 288 Mio €.<br />
Der Rückgang ist zum einen auf die Geschäftsreduktionen im Vorjahr zurückzuführen. 2010<br />
verzeichneten wir noch Provisionsüberschüsse aus den Portfolios, die am 30. April 2010<br />
auf die EAA übertragen wurden, sowie aus den Tochtergesellschaften Banque d’Orsay S.A.<br />
und <strong>WestLB</strong> International S.A., die im zweiten Halbjahr 2010 veräußert wurden. Zum anderen<br />
reduzierte sich der Provisionsüberschuss insbesondere im laufenden Kredit- und Konsortialgeschäft.<br />
Auch hier wirkten sich die schwierigen Rahmenbedingungen im Zusammenhang<br />
mit der anstehenden Transformation der Bank belastend aus.<br />
Handelsergebnis<br />
Das Handelsergebnis beträgt 300 Mio € gegenüber – 478 Mio € im Vorjahr.<br />
Im Geschäftsjahr 2011 ergaben sich aus der Bewertung von Staatsanleihen und vergleichbaren<br />
Aktiva Bewertungsverluste von 8 Mio €. Im Vorjahr verzeichneten wir hier Verluste<br />
in Höhe von 327 Mio €, die nahezu ausschließlich auf die zum 30. April 2010 auf die EAA<br />
übertragenen Portfolios entfielen. Positive Effekte in Höhe von 222 Mio € (Vorjahr 3 Mio €)<br />
resultierten aus marktbedingten Credit Spread-Veränderungen bei eigenen Passiva, die<br />
wir der Fair Value-Option zugeordnet haben. Aus Bewertungsinkongruenzen, die trotz<br />
ökonomisch abgesicherter Positionen aufgrund der Vorschriften <strong>des</strong> IAS 39 nicht vermeidbar<br />
sind, entstanden Ergebnisentlastungen in Höhe von 269 Mio € (Vorjahr 172 Mio €).<br />
Insgesamt summieren sich die aufgeführten Bewertungseffekte auf 483 Mio € (Vorjahr<br />
– 152 Mio €).<br />
Gegenläufig wirkten sich im Berichtsjahr zum einen Marktwertbelastungen aufgrund von<br />
Rechtstreitigkeiten im Zusammenhang mit dem Derivategeschäft mit kommunalen Kunden<br />
sowie geänderte Preisermittlungsusancen auf dem Markt für Over-the-Counter (OTC)-<br />
Derivate, zum anderen die rückläufigen Aktivitäten im Kapitalmarktgeschäft aus.<br />
Lagebericht<br />
51
52<br />
Finanzanlageergebnis<br />
Das Finanzanlageergebnis in Höhe von – 283 Mio € (Vorjahr – 88 Mio €) resultiert über-<br />
wiegend aus außerplanmäßigen Wertberichtigungen auf griechische Staatsanleihen unserer<br />
Tochter gesellschaft WestImmo. Die auf diese als Available for Sale (AfS) kategorisierten<br />
Papiere entfallenden Marktwertverluste waren bislang erfolgsneutral im Eigenkapital ausgewiesen<br />
und wurden infolge der nunmehr eingetretenen Wertminderung in der Gewinnund<br />
Verlustrechnung berücksichtigt. Zu weiteren Erläuterungen unserer „PIIGS“-Exposures<br />
insgesamt verweisen wir auf die Ausführungen im Risikobericht. Das Ergebnis <strong>des</strong> Vorjahres<br />
reflektierte die Auflösung der Neubewertungsrücklage für Bestände, die auf die EAA übertragen<br />
wurden.<br />
Verwaltungsaufwand<br />
Den Verwaltungsaufwand senkten wir erneut kräftig um 11% auf 910 Mio €.<br />
Der Personalaufwand verringerte sich gegenüber dem Vorjahr insgesamt um 26 Mio €<br />
(– 5% ) auf 460 Mio €. Diese Entwicklung ist insbesondere auf weitere Personalrückgänge<br />
sowie die Veräußerung von Tochterunternehmen zurückzuführen. Die Zahl der Beschäftigten<br />
belief sich im Jahresdurchschnitt 2011 auf 4.572, das sind 400 Mitarbeiter weniger als im<br />
Jahresdurchschnitt 2010.<br />
Die anderen Verwaltungsaufwendungen führten wir um 81 Mio € (– 18%) auf 379 Mio €<br />
zurück.<br />
Saldo sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge<br />
Der Saldo aus sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen erreichte 75 Mio €<br />
gegenüber einem Vorjahreswert von 111 Mio €. Aus der Verlustpartizipation von Genussrechten<br />
für das Geschäftsjahr 2011, die aufgrund ihrer bevorstehenden Fälligkeit voraussichtlich<br />
nicht wieder aufgefüllt werden, vereinnahmten wir einen Ertrag in Höhe von<br />
50 Mio €. Zudem wirkten sich im Berichtszeitraum in Höhe von 11 Mio € geänderte<br />
Cashflow-Erwartungen hinsichtlich der Wiederauffüllung <strong>des</strong> Genussrechtskapitals im<br />
Zusammenhang mit Verlustpartizipationen aus 2009 positiv aus (zu dem methodischen<br />
Hintergrund verweisen wir auf Note 17).<br />
Restrukturierungsaufwendungen<br />
Die Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 440 Mio € (Vorjahr 238 Mio €) entfallen<br />
im Wesentlichen auf die Bildung von Rückstellungen für den anstehenden Personalabbau<br />
im Zuge der Umstrukturierung und weitere zu erwartende Ressourcenabflüsse im<br />
Zusammenhang mit der Übertragung von Tochterunternehmen sowie auf Umstrukturierungsaufwendungen<br />
insbesondere für Beratungshonorare.
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />
Der Steueraufwand in Höhe von 85 Mio € (Vorjahr 107 Mio €) ist vorwiegend auf latente<br />
Steuern zurückzuführen, deren Aktivierung infolge der anstehenden Transformation der<br />
<strong>WestLB</strong> nicht mehr aufrechterhalten werden konnte.<br />
Segmentergebnisse<br />
Zum Vorsteuerergebnis <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong> per 31. Dezember 2011 trugen die einzelnen<br />
Bereiche wie folgt bei:<br />
Verbund & Mittelstand<br />
Im Segment Verbund & Mittelstand wird gemäß der Produktverantwortung ausschließlich<br />
das Kreditgeschäft mit Firmenkunden <strong>des</strong> Mittelstands, mit Sparkassen, deren Kunden und<br />
mit öffentlichen Kunden ausgewiesen. Organisatorisch sind in diesem Segment auch die<br />
Vertriebseinheiten für das Verbundgeschäft gebündelt. Deren Kosten werden entsprechend<br />
dem Vertriebserfolg in die Segmente Kapitalmarktgeschäft, Firmenkunden & Strukturierte<br />
Finanzierung sowie Transaction Banking verrechnet, wo auch die entsprechenden Erträge<br />
aus dem Verbundgeschäft ausgewiesen werden. Damit spiegelt dieses Segment nur einen<br />
Teil der Vertriebsleistung wider.<br />
Das Vorsteuerergebnis lag 2011 mit 11 Mio € um 14 Mio € unter dem Vorjahresergebnis.<br />
Im Wesentlichen ist der Rückgang auf Sondereffekte im Jahr 2010 aus dem Verkauf einer<br />
Beteiligung sowie einer erhöhten Risikovorsorge in 2011 zurückzuführen.<br />
Firmenkunden & Strukturierte Finanzierung<br />
Im Segment Firmenkunden & Strukturierte Finanzierung werden alle Ergebnisse <strong>des</strong><br />
nationalen und internationalen Firmenkundengeschäfts sowie <strong>des</strong> Geschäfts mit Finanzinstituten,<br />
bezogen auf Standard-, Corporate Finance- und strukturierte Finanzierungen,<br />
ausgewiesen.<br />
Ungeachtet eines schwierigen Marktumfel<strong>des</strong> und der für die <strong>WestLB</strong> ungünstigen Rahmenbedingungen<br />
entwickelte sich das Segment mit einem Vorsteuerergebnis in Höhe von<br />
403 Mio € (Vorjahr 370 Mio €) sehr positiv, insbesondere im Structured Finance-Geschäft.<br />
Gleichwohl wurde es ab dem vierten Quartal merklich schwieriger, Neugeschäft zu<br />
akquirieren. Darüber hinaus belasteten gestiegene Refinanzierungsaufwendungen. Positiv<br />
wirkte sich demgegenüber eine geringere Kreditrisikovorsorge über alle Geschäftsbereiche<br />
aus.<br />
Lagebericht<br />
53
54<br />
Mit Erträgen in Höhe von 741 Mio € wurde das hohe Vorjahresniveau (795 Mio €) allerdings<br />
nicht erreicht. Die wesentlichen Komponenten, Zins- und Provisionsüberschuss, lagen um<br />
22 Mio € beziehungsweise 14 Mio € unter dem jeweiligen Vergleichswert. Zu berücksichtigen<br />
ist allerdings, dass die Erträge der Vergleichsperiode durch einen hohen Einmalertrag<br />
aus der Auflösung einer Rückstellung für Prozesskostenrisiken in Höhe von 34 Mio €<br />
begünstigt war.<br />
Aufgrund der guten Marktpositionierung im strukturierten und Corporate Finance-Geschäft<br />
gewannen wir über alle Produktgruppen hinweg weiterhin attraktive Leadmandate im<br />
In- und Ausland. Insbesondere bei Finanzierungen für Financial Institutions und Infrastrukturprojekten<br />
übertrafen wir das Vorjahresergebnis zum Teil deutlich.<br />
Die Kreditrisikovorsorge ist infolge der konjunkturbedingt verbesserten Entwicklung sowohl<br />
bei den inländischen als auch den ausländischen Firmenkunden gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />
um 72 Mio € auf 44 Mio € gesunken.<br />
Der Verwaltungsaufwand in Höhe von 128 Mio € lag auf Vorjahresniveau.<br />
Kapitalmarktgeschäft<br />
Das Segment Kapitalmarktgeschäft setzt sich aus den Geschäftsbereichen Debt Markets,<br />
Equity Markets, Research und Treasury zusammen.<br />
Das Ergebnis vor Steuern beträgt – 159 Mio € und liegt damit um – 219 Mio € unter dem<br />
Vorjahresergebnis.<br />
Die Erträge in Höhe von 245 Mio € halbierten sich im Vergleich zum Vorjahr nahezu. Dies<br />
ist zum einen auf die Zuspitzung der Schuldenkrise und das damit verbundene volatile<br />
Markt umfeld und die daraus resultierende Kundenzurückhaltung zurückzuführen. Zum<br />
anderen belasteten frühere Auflagen der Europäischen Kommission für die <strong>WestLB</strong>, insbesondere<br />
bezüglich der Bilanzsummenreduktion, sowie die mit der Entscheidung zur Umstrukturierung<br />
der <strong>WestLB</strong> zusammenhängende, deutlich spürbare Kundenzurückhaltung.<br />
Negativ wirkten sich zudem Marktwertbelastungen aufgrund von Rechtsstreitigkeiten und<br />
geänderten Preisermittlungsusancen auf dem Markt für OTC-Derivate aus.<br />
Im Geschäftsbereich Debt Markets werden sämtliche Primär- und Sekundärmarktaktivitäten<br />
in Zins-, Fremdwährungs-, Geldmarkt- und Kreditprodukten gebündelt. Dieser Bereich war<br />
besonders von den schwierigen Rahmenbedingungen betroffen. Gleichwohl verlief das<br />
Geschäft mit strukturierten und nicht strukturierten Zinsprodukten, die wir vor allem bei<br />
Verbund- und institutionellen Kunden platzierten, erfreulich. Im Marktsegment der Zinszertifikate<br />
verteidigten wir unsere führende Rolle.
Im Geschäftsbereich Equity Markets setzte sich die zurückhaltende Kundennachfrage im<br />
Retail-Geschäft mit Aktien-Zertifikaten fort. Die gestiegene Marktvolatilität erzeugte darüber<br />
hinaus erhöhte Kosten für das Hedgeportfolio <strong>des</strong> ausstehenden Zertifikatevolumens.<br />
Der Verwaltungsaufwand ging auf 103 Mio € (Vorjahr 110 Mio €) zurück.<br />
Transaction Banking<br />
Im Segment Transaction Banking werden die Aktivitäten <strong>des</strong> Geschäftsfel<strong>des</strong> Transaction<br />
Services dargestellt. Das Produktportfolio umfasst alle Dienstleistungen rund um die Themen<br />
Kontoführung, Abwicklung <strong>des</strong> Euro- und Auslandszahlungsverkehrs für Sparkassen und<br />
Direktkunden, CashManagement (Liquiditätsmanagement), Entwicklung und Vertrieb von<br />
Kunden-, Kredit und Verbundkartenprogrammen sowie die Durchführung <strong>des</strong> Sorten-,<br />
Edelmetall- und Reisescheckgeschäfts.<br />
Das Transaktionsvolumen <strong>des</strong> Bereichs Transaction Services hat sich im Vorjahres vergleich<br />
trotz der weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen insgesamt um 10% auf 2,1 Mrd €<br />
erhöht. Die Bestandskunden zeigten ein unverändert ausgeprägtes Maß an Loyalität gegen-<br />
über der <strong>WestLB</strong>.<br />
Das Float- und Sichteinlagenvolumen erreichte nahezu das Vorjahresniveau. Die aktuelle<br />
Zinsentwicklung wirkte sich positiv auf den Float- und Sichteinlagennutzen aus, sodass ein<br />
um 8 Mio € auf 35 Mio € verbesserter Zinsüberschuss erzielt wurde. Die Provisionserträge<br />
und Verwaltungsaufwendungen bewegten sich insgesamt auf Vorjahresniveau. Das Segment<br />
weist ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 12 Mio € (Vorjahr – 7 Mio €) aus.<br />
Corporate Center<br />
Die Corporate Center-Bereiche erbringen Serviceleistungen für die Markt- und Vertriebsbereiche<br />
und nehmen zentrale Steuerungsaufgaben im Konzern wahr. Diese beinhalten die<br />
Funktionen IT und Services, zentrale Stäbe, Risikomanagement sowie Finanzen und<br />
Controlling.<br />
Aufgrund der anhaltenden Kostensenkungs- und Restrukturierungsprogramme reduzierten<br />
wir den Verwaltungsaufwand weiter um 59 Mio € (– 9%) auf nunmehr 566 Mio €. Zu<br />
berücksichtigen ist zudem, dass Aufwandserstattungen der EAA, die auch Verwaltungsaufwendungen<br />
der Corporate Center-Bereiche betreffen, aus Steuerungsgründen insgesamt<br />
im Segment Sonstige Bereiche erfasst werden.<br />
Sämtliche Aufwendungen und Erträge der Corporate Center-Bereiche wurden im Rahmen<br />
der internen Verrechnung auf die übrigen Unternehmensbereiche verteilt.<br />
Lagebericht<br />
55
56<br />
Entflechtung<br />
Im Segment Entflechtung sind die Ergebnisse der Beteiligungen WestImmo und readybank<br />
enthalten.<br />
Das Vorsteuerergebnis liegt mit – 218 Mio € um 358 Mio € über dem Vorjahreswert und ist<br />
maßgeblich geprägt durch Wertberichtigungen in Höhe von 244 Mio € auf Griechenlandanleihen<br />
und damit zusammenhängende Zinssicherungsderivate bei der WestImmo, die<br />
erfolgswirksam auf ihre Marktwerte abgeschrieben wurden, sowie von einem Teil der<br />
Restrukturierungsaufwendungen (65 Mio €). In den Vorjahreszahlen werden Ergebnisse<br />
aus den Portfolios gezeigt, die als nicht strategienotwendig identifiziert und auf die EAA<br />
übertragen wurden. Darüber hinaus enthalten die Vorjahreszahlen auch noch Ergebnisbeiträge<br />
für Tochtergesellschaften, die im weiteren Jahresverlauf 2010 veräußert wurden.<br />
Ab 2011 wird der Bereich PEG als Cost Center für die Servicierung der EAA im Segment<br />
Sonstige Bereiche geführt. Übertragungsergebnisse, die separat von der Kernbank auszuweisen<br />
wären, fallen nicht mehr an. Demzufolge wurde das Segment von PEG/Entflechtung<br />
in Entflechtung umbenannt.<br />
Das Ergebnis der readybank ist von der Veräußerung wesentlicher Teile <strong>des</strong> Kreditbestan<strong>des</strong><br />
im Geschäftsjahr geprägt.<br />
Ein Vergleich mit dem Vorjahresergebnis in den einzelnen Ergebniskomponenten ist aufgrund<br />
der Vielzahl von Sondereffekten im Vorjahr nicht sinnvoll.<br />
Sonstige Bereiche<br />
In diesem Segment weisen wir Konsolidierungen, Überleitungspositionen zu den Konzernzahlen<br />
sowie Ergebnisbeiträge aus, die nicht in die Verantwortung der anderen Segmente<br />
fallen, wie beispielsweise die Zuführungen zu Rückstellungen für Pensionäre und Spenden.<br />
Darüber hinaus sind hier auch die Bewertungseffekte aus der Anwendung <strong>des</strong> IAS 39<br />
enthalten, die nicht auf die Segmente Kapitalmarktgeschäft und PEG/Entflechtung entfallen.<br />
Davon betreffen die 189 Mio € (Vorjahr 172 Mio €) Bewertungsinkongruenzen aus ökonomisch<br />
gesicherten Positionen und 116 Mio € (Vorjahr – 30 Mio €) Credit Spread-induzierte<br />
Bewertungsergebnisse aus eigenen Passiva.<br />
Die Verwaltungsaufwendungen enthalten in Höhe von 77 Mio € Aufwandserstattungen<br />
der EAA, denen Verwaltungsaufwendungen in anderen Segmenten, insbesondere dem<br />
Corporate Center und PEG, gegenüberstehen.<br />
Zudem ist mit 375 Mio € ein Großteil der Restrukturierungsaufwendungen in diesem Segment<br />
ausgewiesen.
Bilanz- und Vermögenslage<br />
Die Vermögenslage <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong> ist maßgeblich durch einen deutlichen Rückgang<br />
<strong>des</strong> Wertpapierpensionsgeschäfts, einen weiteren Abbau <strong>des</strong> Forderungsbestan<strong>des</strong> sowie<br />
Marktwertschwankungen bei Derivaten gekennzeichnet.<br />
Im IFRS-Eigenkapital führten die Umbuchung von Teilen der stillen Einlage (siehe Note 60)<br />
sowie das erfolgswirksame und das erfolgsneutrale Periodenergebnis zu einer Reduktion von<br />
1,2 Mrd €.<br />
Zum 31. Dezember 2011 beläuft sich das Engagement gegenüber der EAA auf 10,3 Mrd €<br />
Forderungen an Kunden, 0,7 Mrd € Forderungen aus Wertpapierpensionsgeschäften<br />
(Reverse Repo-Geschäfte) und 3,0 Mrd € Handelsaktiva. Dem stehen Einlagen der EAA<br />
(Verbindlichkeiten gegenüber Kunden) in Höhe von 6,6 Mrd € und Handelspassiva in Höhe<br />
von 1,9 Mrd € sowie freiwillig zum Fair Value bewertete Passivbestände in Höhe von<br />
3,1 Mrd € gegenüber. Damit reduzierte sich das Nettoengagement gegenüber der EAA seit<br />
dem 31. Dezember 2010 um 17,5 Mrd €. Es ist vorgesehen, die Refinanzierung der EAA<br />
durch die <strong>WestLB</strong> im Zuge <strong>des</strong> aktiven Kapitalmarktauftritts der EAA weiter sukzessive<br />
abzubauen.<br />
Aktiva<br />
Lagebericht<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010 Veränderung<br />
Mrd € Mrd € Mrd € in %<br />
Barreserve 3,3 2,2 1,1 50<br />
Forderungen an Kreditinstitute 11,4 11,6 – 0,2 – 2<br />
Forderungen an Kunden 72,9 82,1 – 9,2 – 11<br />
Wertberichtigungen auf Forderungen – 0,8 – 0,9 0,1 11<br />
Forderungen aus Wertpapierpensionsgeschäften<br />
(Reverse Repo-Geschäfte) 12,1 26,0 – 13,9 – 53<br />
Handelsaktiva 57,1 56,3 0,8 1<br />
Freiwillig zum Fair Value bewertete Aktivbestände 6,0 7,1 – 1,1 – 15<br />
Finanzanlagen 3,3 4,4 – 1,1 – 25<br />
Übrige Aktiva 2,6 2,7 – 0,1 – 4<br />
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 0,0 0,0 0,0 –<br />
Summe Aktiva 167,9 191,5 – 23,6 – 12<br />
Die Bilanzsumme <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong> verringerte sich im Vergleich zum Vorjahresende<br />
um 23,6 Mrd € (– 12%) auf 167,9 Mrd €.<br />
Bereinigt um positive Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten, die als Handels aktiva<br />
ausgewiesen werden, und aus derivativen Sicherungsinstrumenten beläuft sich die Bilanzsumme<br />
zum 31. Dezember 2011 auf rund 115 Mrd €.<br />
Auf den mit 9,2 Mrd € auf 72,9 Mrd € deutlichen Rückgang der Forderungen an Kunden<br />
entfallen 6,8 Mrd € auf die EAA.<br />
57
Kreditvolumen<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010 Veränderung<br />
Mrd € Mrd € Mrd € in %<br />
Forderungen an Kreditinstitute 11,4 11,6 – 0,2 – 1,7<br />
Forderungen an Kunden 72,9 82,1 – 9,2 – 11,2<br />
Forderungen aus Wertpapierpensionsgeschäften<br />
(Reverse Repo-Geschäfte; LaR-kategorisiert) 0,0 0,1 – 0,1 –<br />
Eventualverbindlichkeiten 4,6 5,2 – 0,6 – 11,5<br />
Kreditvolumen 88,9 99,0 – 10,1 – 10,2<br />
Risikovorsorge im Kreditgeschäft<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010 Veränderung<br />
Mio € Mio € Mio € in %<br />
Risikovorsorge 851 949 – 98 – 10,3<br />
Inanspruchnahme bestehender<br />
Wertberichtigungen – 159 – 147 – 12 – 8,2<br />
58<br />
Das IFRS-Kreditvolumen, das sich aus den gemäß IAS 39 als Loans and Receivables<br />
kategorisierten Finanzinstrumenten sowie den Eventualverbindlichkeiten im Kreditgeschäft<br />
zusammensetzt, sank um 10,1 Mrd € auf 88,9 Mrd €.<br />
Der Begriff Kreditrisikovolumen, den wir im Rahmen unserer Risikosteuerung verwenden<br />
(siehe Risikobericht), umfasst darüber hinaus auch die Bestände der IFRS-Kategorien Held<br />
for Trading, Available for Sale, Held to Maturity sowie freiwillig zum Fair Value bewertete<br />
Aktiva.<br />
Die in der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung gesondert ausgewiesene Kredit-<br />
risikovorsorge bezieht sich nur auf das IFRS-Kreditvolumen:<br />
Bei einer im Vergleich zum Vorjahr unveränderter Bestandsquote erhöhte sich die Kreditausfallquote<br />
leicht auf 0,2%.<br />
Risikovorsorgequoten<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
in % in %<br />
Bestandsquote* 0,9 0,9<br />
Kreditausfallquote** 0,2 0,1<br />
** Risikovorsorgebestand im Verhältnis zum Kreditvolumen<br />
** Kreditausfälle im Verhältnis zum Kreditvolumen
Das Reverse Repo-Geschäft hat sich gegenüber dem Vorjahresende auf 12,1 Mrd € mehr<br />
als halbiert.<br />
In den Posten Handelsaktiva und Handelspassiva sind unsere Handelsaktivitäten mit<br />
Wertpapieren, Derivaten und sonstigen Handelsbeständen zusammengefasst. Zum<br />
31. Dezember 2011 belief sich das Volumen der Handelsaktiva auf 57,1 Mrd €. Die Zunahme<br />
um 0,8 Mrd € resultiert aus dem Anstieg der Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten<br />
(6,6 Mrd €) – im Wesentlichen bedingt durch Zins- und Wechselkursänderungen –, dem vor<br />
allem verringerte Bestände an Anleihen und Schuldverschreibungen (2,7 Mrd €) und von<br />
sonstigen Handelsbeständen (2,5 Mrd €) gegenüberstanden.<br />
Passiva<br />
Lagebericht<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010 Veränderung<br />
Mrd € Mrd € Mrd € in %<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 11,0 17,9 – 6,9 – 39<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 24,5 23,8 0,7 3<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten 19,3 21,4 – 2,1 – 10<br />
Verbindlichkeiten aus<br />
Wertpapierpensionsgeschäften (Repo-Geschäfte) 4,9 29,0 – 24,1 – 83<br />
Handelspassiva 52,1 46,8 5,3 11<br />
Freiwillig zum Fair Value<br />
bewertete Passivbestände 43,3 39,2 4,1 10<br />
Übrige Passiva 6,0 5,2 0,8 15<br />
Nachrangkapital 2,8 4,1 – 1,3 – 32<br />
Stille Einlagen 1,0 0,0 1,0 –<br />
Eigenkapital 3,0 4,1 – 1,1 – 27<br />
Summe Passiva 167,9 191,5 – 23,6 – 12<br />
Die Reduktion der Passiva um 23,6 Mrd € auf 167,9 Mrd € ist vornehmlich auf die um<br />
24,1 Mrd € auf 4,9 Mrd € gesunkene Mittelbeschaffung durch Repo-Geschäfte zurückzuführen.<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten verringerten sich von 17,9 Mrd €<br />
auf 11,0 Mrd €.<br />
Die Handelspassiva stiegen deutlich von 46,8 Mrd € auf 52,1 Mrd €. Dies war analog zur<br />
Entwicklung der Handelsaktiva auf den zins- und währungsbedingten Anstieg der negativen<br />
Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten zurückzuführen. Rückläufig waren die<br />
Lieferverpflichtungen aus Leerverkäufen von Wertpapieren.<br />
59
60<br />
Aufgrund einer Ausweitung der Termineinlagen erhöhten sich zum Jahresende 2011 die<br />
freiwillig zum Fair Value bewerteten Passivbestände um 4,1 Mrd € auf 43,3 Mrd €; diese<br />
beinhalten unter anderem Termineinlagen der EAA in Höhe von 3,1 Mrd €.<br />
Im Berichtsjahr wurden vom <strong>WestLB</strong> Konzern insgesamt 9,7 Mrd € besicherte und unbe-<br />
sicherte Emissionen am Kapitalmarkt platziert. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das<br />
einer Reduzierung um circa 35%. Die Emissionsplanung für 2011 war bereits bedarfsgerecht<br />
reduziert worden, um der stabilen mittelfristigen Liquiditätssituation und der Neugeschäfts-<br />
planung gerecht zu werden. Es wurden unbesicherte Inhaberschuldverschreibungen und<br />
Schuldscheindarlehn im Volumen von 9,1 Mrd € begeben; davon entfallen 8,3 Mrd € auf die<br />
Emittenten <strong>WestLB</strong> AG und 0,8 Mrd € auf die WestImmo. Die durchschnittliche Laufzeit<br />
der Neuemissionen beträgt zwei bis drei Jahre. 7,9 Mrd € <strong>des</strong> unbesicherten Emissionsgeschäfts<br />
2011 betreffen dieses Laufzeitband, was einer Verkürzung im Vergleich zum<br />
Vorjahr entspricht. Unterjährig wurden 1,2 Mrd € platziert. Im Pfandbriefmarkt wurde die<br />
Planung für besicherte Emissionen dem Neugeschäftsvolumen <strong>des</strong> deckungsstockfähigen<br />
Kreditgeschäfts angepasst. Erwartungsgemäß wurden im Konzern 576 Mio € begeben.<br />
Davon entfallen 337 Mio € auf die <strong>WestLB</strong> AG und 239 Mio € auf die WestImmo.<br />
Der Rückgang <strong>des</strong> Nachrangkapitals von 4,1 Mrd € auf 2,8 Mrd € ist im Wesentlichen auf<br />
die Kündigung der Vorzugsaktion der <strong>WestLB</strong> New York Capital Investment Ltd. zum<br />
15. Juni 2011 (0,9 Mrd €), die Umbuchung der zum Bilanzstichtag fälligen Genussrechte<br />
in die sonstige Passiva (0,2 Mrd €) sowie die Verlustpartizipation von Genussrechten<br />
(0,1 Mrd €) zurückzuführen.<br />
Eigene Mittel<br />
Die <strong>WestLB</strong> berechnet ihre Kennzahlen nach den Baseler Eigenkapitalvereinbarungen<br />
(Basel II) und der Umsetzung der entsprechenden EU-Richtlinien in Form der Solvabilitätsverordnung<br />
(SolvV). Gemäß § 10 KWG beziehungsweise § 2 SolvV hat die <strong>WestLB</strong> ihre<br />
Geschäftstätigkeit in angemessener Höhe mit Eigenmitteln zu unterlegen.<br />
Im Einzelnen dürfen die Eigenmittel 8% der Summe aus den gewichteten Adressenausfallrisiken,<br />
den operationellen Risiken und dem 12,5-fachen Anrechnungsbetrag der Marktrisikopositionen<br />
nicht unterschreiten. Die geforderte Eigenmittelunterlegung wurde von der<br />
<strong>WestLB</strong> AG Gruppe im Jahr 2011 jederzeit übertroffen.
Die bankaufsichtsrechtlich anerkannten Eigenmittel gemäß SolvV setzen sich aus dem<br />
Kern- und Ergänzungskapital sowie den Drittrangmitteln zusammen und betragen zum<br />
31. Dezember 2011 für die <strong>WestLB</strong> AG Gruppe:<br />
<strong>WestLB</strong> AG Gruppe<br />
31. 12. 2011<br />
Mio €<br />
nach<br />
Jahresergebnis AG<br />
<strong>WestLB</strong> AG Gruppe<br />
31. 12. 2010<br />
Mio €<br />
nach<br />
Jahresergebnis AG<br />
Kernkapital 4.259 5.528<br />
Eingezahltes Kapital/offene Rücklagen (einschl.<br />
Konsolidierungsposten) und aufsichtsrechtliche<br />
aktivische Unterschiedsbeträge 1.338 1.561<br />
Vermögenseinlagen stiller Gesellschafter 3.068 3.440<br />
Hybridkapital 0 869<br />
Fonds für allgemeine Bank risiken gemäß § 340g HGB 47 47<br />
Abzugsposten – 194 – 389<br />
Ergänzungskapital 2.248 2.193<br />
Modifiziertes verfügbares Eigenkapital 6.507 7.721<br />
Drittrangmittel 174 0<br />
Ungenutzte Drittrangmittel 0 0<br />
Eigenmittel nach SolvV 6.681 7.721<br />
Die Eigenmittel der <strong>WestLB</strong> AG Gruppe verringerten sich im Berichtszeitraum gegenüber<br />
dem Vorjahr im Wesentlichen durch die Rückzahlung der Vorzugsaktien der <strong>WestLB</strong> New<br />
York Capital Investment Ltd. sowie durch das Jahresergebnis 2011 der <strong>WestLB</strong> AG.<br />
Teilweise kompensiert wurde der Kapitalrückgang durch den Verkauf der Anteile an<br />
der DekaBank, da sich der Abzugsposten für nicht konsolidierte Beteiligungen gemäß<br />
§ 10 Abs. 6 Satz 1 Nr. 1 KWG entsprechend reduzierte. Weitere positive Kapitaleffekte<br />
ergaben sich durch verringerte Abzugsbeträge im Rahmen <strong>des</strong> Shortfalls sowie durch<br />
Jahresabschlusseffekte bei der Westdeutschen ImmobilienBank AG.<br />
Die Vermögenseinlagen stiller Gesellschafter reduzierten sich im Jahr 2011 durch die<br />
Teilnahme am HGB-Verlust um 372 Mio € auf 3.068 Mio €. Die stille Einlage <strong>des</strong> SoFFin in<br />
Höhe von 2.679 Mio € stellt Kapital im Sinne von § 10 Abs. 2a Nr. 8 KWG und somit bis zum<br />
Ablauf der vorgesehenen Grandfatheringperiode 2018 hartes Kernkapital dar.<br />
Die in den regulatorischen Eigenmitteln einbezogenen Genussrechte und nachrangigen<br />
Verbindlichkeiten der <strong>WestLB</strong> AG erfüllen die Voraussetzungen für die Anrechenbarkeit<br />
nach § 10 Abs. 5 beziehungsweise Abs. 5a KWG. Für die nachrangigen Verbindlichkeiten<br />
kann eine vorzeitige Rückzahlungsverpflichtung nicht entstehen. Im Falle <strong>des</strong> Konkurses<br />
oder der Liquidation werden Genussrechte und nachrangige Verbindlichkeiten erst nach<br />
Befriedigung aller nicht nachrangigen Gläubiger zurückgezahlt.<br />
Lagebericht<br />
61
62<br />
Genussrechte sind im Ergänzungskapital mit 55 Mio € angerechnet worden. Nachrangige<br />
Verbindlichkeiten sind mit 2.376 Mio € im Ergänzungskapital angerechnet worden. Die<br />
nachrangigen Verbindlichkeiten wurden entsprechend den Emissionsbedingungen bedient.<br />
Auf Basis der gemäß SolvV anrechenbaren Eigenmittel wurden zum 31. Dezember 2011<br />
nach Jahresabschlusseffekten die folgenden Kennziffern ermittelt:<br />
Risikoaktiva und Eigenmittelunterlegung<br />
<strong>WestLB</strong> AG Gruppe<br />
31. 12. 2011<br />
Mio €<br />
nach<br />
Jahresergebnis AG<br />
<strong>WestLB</strong> AG Gruppe<br />
31. 12. 2010<br />
Mio €<br />
nach<br />
Jahresergebnis AG<br />
Adressrisiken 39.975 43.100<br />
Operationelle Risiken 3.500 3.925<br />
12,5-facher Anrechnungs betrag für<br />
Marktrisiko positionen 4.825 1.525<br />
Gesamt 48.300 48.550<br />
Kernkapitalquote (in %) 8,8 11,4<br />
Gesamtkennziffer nach SolvV (in %) 13,8 15,9<br />
Gemäß den Regelungen der Solvabilitätsverordnung erreichten per 31. Dezember 2011 die<br />
Risikoaktiva 48,3 Mrd €. Dies bedeutet einen Rückgang um rund 0,3 Mrd € gegenüber<br />
Vorjahr.<br />
Die Adressenausfallrisiken sanken in Summe um 3,1 Mrd € RWA; hierbei überwogen ent-<br />
lastende Effekte aus dem Abbau von Geschäftsvolumen (4,4 Mrd € RWA, i.W. bei Derivaten-<br />
und Repo-Geschäft sowie in der Gruppe). Gegenläufige Effekte ergaben sich aus<br />
Abbildungsveränderungen (0,9 Mrd € RWA, vor allem bei Verbriefungen und Projekt-<br />
finanzierungen) sowie Währungsrelationen (0,4 Mrd € RWA).<br />
Die operationellen Risiken verringerten sich im gleichen Zeitraum um 0,4 Mrd €. Im Vergleich<br />
zum Vorjahr konnte der erwartete Verlust wieder vom Risikokapital abgezogen werden.<br />
Darüber hinaus wirkten sich die verringerte Anzahl der Schäden in der <strong>WestLB</strong> und<br />
aktualisierte externe Daten reduzierend auf das Risikokapital aus.<br />
Größtenteils kompensiert wurden diese Effekte durch den Anstieg der Marktpreisrisiken<br />
um rund 3,3 Mrd € infolge der erhöhten Eigenmittelanforderungen im Rahmen der nationalen<br />
Umsetzung der europäischen Richtlinie CRD III, die insbesondere erweiterte Anforderungen<br />
an die Eigenmittelunterlegung im Handelsbuch beinhaltet (Incremental Risk Charge, Stress-<br />
VaR und Correlation Trading Portfolio).
Die Kernkapitalquote reduzierte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2010 (nach Jahres-<br />
ergebnis AG) von 11,4% auf 8,8%, liegt aber weiterhin deutlich über den Min<strong>des</strong>tkapital-<br />
quoten sowie den Vorgaben einer Min<strong>des</strong>tquote von 7%, wie sie in den Rahmenverein-<br />
barungen mit dem SoFFin vereinbart wurde. Die Gesamtkennziffer reduzierte sich von 15,9%<br />
auf 13,8%.<br />
Mit Risikoaktiva in Höhe von 48,3 Mrd € haben wir das Reduktionsziel der Europäischen<br />
Kommission zum 31. März 2011 (52 Mrd €) weiterhin unterschritten.<br />
Risikobericht<br />
Wir verweisen auf die Ausführungen im Abschnitt „Strukturelle Entwicklungen“ zu den<br />
Auflagen der Europäischen Kommission hinsichtlich der zukünftigen Fortführung der<br />
Unternehmenstätigkeit der SPM-Bank.<br />
Das Geschäftsjahr 2011 war – wie im Kapitel „Strukturelle Entwicklungen“ dargestellt – vom<br />
anstehenden Transformationsprozess der <strong>WestLB</strong> geprägt. Diesen Prozess nutzte die<br />
<strong>WestLB</strong> auch, um ihr Risikoprofil durch aktive Risikoreduzierungsmaßnahmen auf Basis der<br />
2010 erfolgten Auslagerung risikobehafteter und nicht strategienotwendiger Geschäftssegmente<br />
in die EAA und ihre Risikosteuerungssysteme und -prozesse durch kontinuierliche<br />
methodische Weiterentwicklungen weiter zu verbessern.<br />
Die Kreditrisikosteuerung erfolgt in der <strong>WestLB</strong> unverändert auf Basis <strong>des</strong> „Advanced<br />
Internal Ratings Based Approach“ (AIRBA) beziehungsweise <strong>des</strong> „Internal Assessment<br />
Approach“ (IAA). Zur Messung operationeller Risiken wendet die Bank den „Advanced<br />
Measurement Approach“ (AMA) Full Use für die <strong>WestLB</strong> Gruppe an. Zur Ermittlung <strong>des</strong><br />
aufsichtsrechtlichen Kapitalbedarfs für die allgemeinen und spezifischen Marktpreisrisiken<br />
im Handelsbuch sowie für die Fremdwährungsrisiken im Bankbuch wird ein internes Value<br />
at Risk (VaR)-Modell für den Full Use angewendet. Alle Modelle zur Risikosteuerung sind<br />
von der Bun<strong>des</strong>anstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht zugelassen.<br />
Da die Risikosteuerung der <strong>WestLB</strong> auf den <strong>WestLB</strong> Konzern ausgerichtet ist, beziehen sich<br />
insbesondere die Zahlenangaben in diesem Risikobericht grundsätzlich auf den <strong>WestLB</strong><br />
Konzern. Für Kennzahlen, die sich explizit auf die <strong>WestLB</strong> AG beziehen, ist dies jeweils<br />
angegeben.<br />
Lagebericht<br />
63
64<br />
Risikoorientierte Gesamtbanksteuerung<br />
Organisation <strong>des</strong> Risikomanagements<br />
Ziel <strong>des</strong> Risikomanagements der <strong>WestLB</strong> ist es, das Risikoprofil an der Risikotragfähigkeit<br />
der Bank auszurichten, alle Risiken transparent darzustellen und eine vorausschauende,<br />
aktive Steuerung aller relevanten Risiken zu ermöglichen. Die Kernprozesse <strong>des</strong> Risikomanagements<br />
sind die unabhängige Ermittlung, Überwachung, Analyse und Steuerung der<br />
Risiken <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong> einschließlich der dazugehörigen Risikoberichterstattung. Dazu setzt<br />
die Bank ökonomische Kapitalmodelle ein, die im Lauf <strong>des</strong> Jahres durch erweiterte aufsichtsrechtliche<br />
Vorschriften zu Risikotragfähigkeitskonzepten weiterentwickelt wurden.<br />
Das Risikomanagement erfolgt gemäß den Min<strong>des</strong>tanforderungen an das Risikomanagement<br />
(MaRisk) organisatorisch unabhängig von den Marktbereichen.<br />
Das Rahmenwerk für die Risikosteuerung der <strong>WestLB</strong> Gruppe bildet die Gesamtbankrisiko-<br />
strategie. Sie enthält Grundsätze <strong>des</strong> Risikomanagements, definiert die wesentlichen Risiko-<br />
arten gemäß MaRisk und nennt Kernelemente der Risikomanagementprozesse. Bei der<br />
Definition der wesentlichen Risikoarten wird festgelegt, welche Risikoarten im ökonomischen<br />
Kapital quantifiziert beziehungsweise über spezifische Risikomanagementprozesse überwacht<br />
und gesteuert werden.<br />
Die Gesamtbankrisikostrategie wird konkretisiert durch spezifische Risikostrategien für die<br />
einzelnen Risikoarten sowie Sektoren, Produkte und Kundengruppen einschließlich der<br />
damit verbundenen Geschäftsstrategien.<br />
Der Vorstand legt die jährlich zu überarbeitenden Geschäfts- und Risikostrategien sowie<br />
die Grundsätze der Risikopolitik und der Risikosteuerung fest und erörtert diese mit dem<br />
Risikoausschuss <strong>des</strong> Aufsichtsrates. Die bankweite Risiko-Governance basiert auf einer<br />
unternehmens- und geschäftsbereichsübergreifenden Komiteestruktur, die sich an der<br />
Aufbauorganisation <strong>des</strong> Risikobereichs unter enger Einbindung <strong>des</strong> Geschäftsbereichs<br />
Treasury orientiert.
Nachfolgend sind die für die Gesamtbanksteuerung verantwortlichen Komitees sowie Risikobereiche<br />
dargestellt:<br />
Komiteestruktur<br />
Global Risk<br />
Committee<br />
(GRC)<br />
Bereiche <strong>des</strong> Risikomanagements<br />
Global Risk Management<br />
& Control<br />
(GRMC)<br />
Die Komitees sind verantwortlich für die operative Risikosteuerung gemäß den vom Vorstand<br />
festgelegten Geschäfts- und Risikostrategien. Der Chief Risk Officer (CRO) hat den Vorsitz<br />
im Global Risk Committee, im Credit Committee und im Market Risk Committee. Die Marktbereiche<br />
sind in den Risikokomitees vertreten und stimmberechtigt. Sie können jedoch die<br />
Entscheidungen <strong>des</strong> Risikomanagements nicht überstimmen. Den Vorsitz <strong>des</strong> Asset Liability<br />
Committees nimmt der für den Unternehmensbereich Kapitalmarktgeschäft verantwortliche<br />
Vorstand wahr.<br />
Die Verantwortlichkeiten der Komitees umfassen:<br />
N N GRC: übergreifende Risikosteuerung über alle wesentlichen Risikoarten (Ausnahme:<br />
Liquiditätspositionen), Allokation <strong>des</strong> ökonomischen Kapitals, Steuerung <strong>des</strong> bankweiten<br />
Kreditportfolios, Definition <strong>des</strong> Risikoappetits bezüglich aller Risiko- und Geschäfts-<br />
strategien durch Beschlussvorschläge an den Vorstand sowie Genehmigung von bank-<br />
weiten Risikoprozessen und -verfahren<br />
Aufsichtsrat<br />
Prüfungsausschuss Risikoausschuss<br />
Credit<br />
Committee<br />
(CC)<br />
Vorstand<br />
Credit Analysis<br />
& Decision<br />
(CAD)<br />
Market Risk<br />
Committee<br />
(MaCo)<br />
Asset Liability<br />
Committee<br />
(ALCO)<br />
Global<br />
Workout<br />
(GWO)<br />
N N CC: Genehmigung von Kredit- und Beteiligungsanträgen, Steuerung von Kredit- und<br />
Beteiligungsrisiken für Einzelnamen beziehungsweise von Einzelkonzentrationsrisiken<br />
und Länderrisiken<br />
Lagebericht<br />
65
66<br />
N N MaCo: Überwachung und Steuerung der Marktpreisrisikopositionen beziehungsweise<br />
Strategien, Allokation von VaR-Limiten sowie Überwachung der Mark-to-Market-Entwick-<br />
lung<br />
N N ALCO: Planung und Steuerung der strukturellen Liquidität, der Kapitalausstattung und<br />
-allokation und der Bilanzstruktur sowie Beschlussvorschläge bezüglich der strukturellen<br />
Liquidität und der Emission von Kapitalinstrumenten<br />
Eine enge Verzahnung zwischen Vorstand, den Komitees sowie den Risiko- und Markt-<br />
bereichen wird durch regelmäßige und unabhängige Berichterstattung der Risikobereiche<br />
über die Adressenausfall-, Marktpreis-, Liquiditäts-, Beteiligungs-, operationellen und<br />
Reputationsrisiken sichergestellt.<br />
Im Juli 2011 wurde der Unternehmensbereich Risikomanagement durch die Bündelung von<br />
Funktionen und Kompetenzen neu aufgestellt. Die Bereiche Credit & Group Risk Control<br />
und Market Risk Management wurden in den neuen Bereich Global Risk Management<br />
& Control zusammengeführt.<br />
Im Unternehmensbereich Risikomanagement verantworten die einzelnen Bereiche nach-<br />
folgende Aufgaben:<br />
N N GRMC: Risikocontrolling für alle Schlüsselrisiken der Bank sowie Gesamtrisikosteuerung<br />
auf Basis der Risikotragfähigkeit, Portfoliomanagement, Kreditportfoliomodell, interne<br />
und externe Berichterstattung, Entwicklung und Validierung der internen Ratingsysteme,<br />
Messung und Steuerung von operationellen Risiken, Management von Reputationsrisiken,<br />
Überwachung der Marktpreis- und Liquiditätsrisiken sowie Überwachung der Kontrahenten-<br />
und Länderrisiken von Handelsprodukten<br />
N N CAD: unabhängige Überwachung von Adressenausfallrisiken, insbesondere Kredit-,<br />
Emittenten- und Kontrahentenrisiken, Genehmigung von Neuengagements, Über wachung<br />
bestehender Adressenausfallrisiken und Kreditadministration<br />
N N Global Workout: zentral gesteuertes Management von Kreditengagements mit erhöhtem<br />
Risikoprofil oder bereits eingetretenen Leistungsstörungen (Problemkredit bearbeitung<br />
und Abwicklung von Krediten)<br />
Risikoberichterstattung<br />
Für eine nachhaltige Risikosteuerung und -überwachung ist es essenziell, sämtliche Risiken<br />
zu identifizieren, Transparenz über ihre Einschätzung herzustellen und die Ergebnisse<br />
entscheidungsrelevant aufzubereiten sowie zu kommunizieren. Damit ist die Risikoberichterstattung<br />
eine der Kernaufgaben <strong>des</strong> Risikomanagements. Den verantwortlichen Komitees,
dem Vorstand sowie den Aufsichtsgremien werden zusammen mit dem Geschäftsbereich<br />
Konzerncontrolling unabhängig, regelmäßig und adressatengerecht Informationen über alle<br />
risiko- beziehungsweise ertragsrelevanten Entwicklungen der Bank zur Verfügung gestellt.<br />
Die wesentlichen Berichte an den Vorstand sind der tägliche und der wöchentliche Markt-<br />
preis- und Liquiditätsrisikobericht sowie der monatliche „Bericht zur Risikolage der <strong>WestLB</strong>“,<br />
der zudem als Grundlage für die ausführliche Quartalsberichterstattung an den Risiko-<br />
ausschuss <strong>des</strong> Aufsichtsrates dient. Die zuständigen Komitees treffen entsprechende<br />
Entscheidungen beziehungsweise veranlassen Maßnahmen zur Risikopositionierung unter<br />
Berücksichtigung der Risikolage und <strong>des</strong> Risikoappetits der Bank.<br />
Gemäß Solvabilitätsverordnung (SolvV) veröffentlicht die <strong>WestLB</strong> in einem separaten<br />
Offenlegungsbericht weitere qualitative und quantitative Informationen. Im Fokus stehen<br />
dabei Angaben unter anderem zur Eigenmittelausstattung, zu den eingegangenen Risiken<br />
und deren Risikomanagementverfahren einschließlich der verwendeten Berechnungsmethoden<br />
zu Adressenausfall-, Marktpreis- und operationellen Risiken sowie Kreditrisikominderungstechniken<br />
und Verbriefungstransaktionen. Der Bericht stellt die aktuelle<br />
Risikosituation auf Basis bankaufsichtsrechtlicher Vorgaben dar; er wird auf der Website<br />
der <strong>WestLB</strong> veröffentlicht.<br />
Im Einklang mit einer Empfehlung <strong>des</strong> Financial Stability Boards (FSB) und der Senior<br />
Supervisors Group (SSG) legt die Bank spezielle Portfoliodaten halbjährlich auf ihrer Website<br />
offen. Aufgrund einer stetigen Reduzierung dieser Portfolios werden diese Daten nun in<br />
den vorliegenden Risikobericht (siehe Abschnitt „Spezialportfolios“) integriert.<br />
Adressenausfallrisiken<br />
Das Adressenausfallrisiko ist definiert als das Risiko möglicher Verluste durch den Ausfall<br />
einer vom Geschäftspartner zugesicherten vertraglichen Leistung. Es umfasst das klassische<br />
Kreditrisiko ebenso wie Emittenten-, Kontrahenten- und Länderrisiken.<br />
Die Darstellung der Adressenausfallrisiken erfolgt auf Basis <strong>des</strong> Exposure at Default (EaD)<br />
als Hauptrisikomaßeinheit in der Risikoberichterstattung. In der internen Steuerung wird<br />
der EaD-Anteil, der durch SolvV-konforme Bürgschaften, Garantien und Credit Default Swaps<br />
abgedeckt ist, beim entsprechenden Sicherungsgeber ausgewiesen (Bürgensubstitution),<br />
sofern dieser besser geratet ist als der Kreditnehmer.<br />
Unterschiede zwischen der internen Risikosteuerung und der bilanziellen Darstellung sind<br />
im Wesentlichen auf eine abweichende Exposure-Definition bei Handelsprodukten, primär<br />
(Reverse) Repos sowie Over-the-Counter (OTC)-Derivate zurückzuführen. Anders als die<br />
bilanzielle Darstellung erlauben die Systeme der internen Risikosteuerung die Berücksichtigung<br />
etwaiger Netting- sowie Besicherungsmechanismen der Handelsprodukte als<br />
reduzierende Faktoren bei der Exposure-Ermittlung.<br />
Lagebericht<br />
67
68<br />
Management von Adressenausfallrisiken<br />
Ausgehend von der Geschäftsstrategie hat die <strong>WestLB</strong> eine gesamtbankübergreifende<br />
Strategie für Adressenausfallrisiken (Kreditrisikostrategie) unter Berücksichtigung von Art<br />
und Umfang der Geschäfte sowie der geplanten Entwicklung <strong>des</strong> gesamten Kreditgeschäfts<br />
festgelegt.<br />
Diese Strategie setzt den Handlungsrahmen für die geschäftlichen Aktivitäten der <strong>WestLB</strong>,<br />
die mit Adressenausfallrisiken behaftet sind. Die Kreditrisikostrategie umfasst die übergeordnete<br />
Allgemeine Kreditrisikostrategie sowie ergänzende, spezifische Einzelkreditrisikostrategien<br />
für bestimmte Sektoren, Produkte oder Kundengruppen.<br />
Bei der geplanten Entwicklung <strong>des</strong> Kreditgeschäfts wird der Budgetierung (inklusive<br />
Risikokapitalbudget) sowie der Risikoabsorptionsfähigkeit der Bank Rechnung getragen.<br />
Allgemeine Kreditrisikostrategie und Einzelkreditrisikostrategien<br />
Die eng mit der Geschäftsstrategie verzahnte Allgemeine Kreditrisikostrategie legt die<br />
Grundsätze der Risikosteuerung fest und definiert die Leitlinien für sämtliche Aktivitäten<br />
im Kreditgeschäft. Ein weiteres Kernelement der Allgemeinen Kreditrisikostrategie ist das<br />
Limitkonzept, das einseitige Portfolioentwicklungen verhindert und eine ausgewogene<br />
Risikostreuung gewährleistet. Für das Kreditrisiko existieren auf Portfolioebene festgelegte<br />
Limite und Referenzwerte für identifizierte Risikobranchen sowie Limite für Regionen und<br />
für spezifische Länderrisiken. Ergänzend gibt es Teilportfoliolimite beispielsweise für bestimmte<br />
Ratingklassen und Produkte beziehungsweise Assetklassen. Bei der Ableitung von<br />
Limiten und Referenzwerten werden auch die Ergebnisse der Stresstests berücksichtigt.<br />
Diese Limitstruktur und ihre zeitnahe Anpassung haben sich auch in Zeiten der Finanzmarktkrise<br />
und dem dadurch ausgelösten weltweiten Konjunktureinbruch als adäquates<br />
Steuerungsinstrument erwiesen. Sie basiert auf einem ausgewogenen Verhältnis von<br />
Geschäftsorientierung und Risikoabsorptionsfähigkeit.<br />
Insgesamt wurden 2011 die in der Allgemeinen Kreditrisikostrategie enthaltenen Regelungen<br />
zum Kreditgeschäft sowie das Limitkonzept mit folgenden Schwerpunkten weiterentwickelt<br />
und an die Marktentwicklung angepasst:<br />
NN Konzentration auf die Kerngeschäftsfelder<br />
N N Steuerung der Geschäftsbereiche auf Basis der Risikotragfähigkeit <strong>des</strong> Instituts mit<br />
entsprechenden Risikokapitalvorgaben für die einzelnen Risikoarten<br />
N N Differenzierte Steuerung der Konzentrationsrisiken, darunter auch die Berücksichtigung<br />
von Ertragskonzentrationen
N N Etablierung frühzeitiger, adäquater Reporting Trigger zur Vermeidung von sich ab-<br />
zeichnenden Konzentrationen bei korrelierenden Risiken (z. B. Risiken im Zusammenhang<br />
mit der Änderung regulatorischer Rahmenbedingungen eines Produkts)<br />
Die Allgemeine Kreditrisikostrategie wird um neun Einzelkreditrisikostrategien für spezifische<br />
Sektoren, Kundengruppen oder Produkte ergänzt. Diese decken Kerngeschäftsfelder sowie<br />
bedeutende Portfolios der Bank ab. Die neun Strategien beziehen sich auf die Geschäftsfelder,<br />
die im Rahmen <strong>des</strong> „Modifizierten Restrukturierungsplans“, der Gegenstand der<br />
Entscheidung der Europäischen Kommission von Dezember 2011 war, bis zu ihrem Verkauf,<br />
ihrer Abspaltung in die Verbundbank oder bis zur Übertragung in die EAA fortgeführt<br />
werden.<br />
Der Fokus der 2011 überarbeiteten Strategien lag auf der weiteren Verschärfung qualitativer<br />
Min<strong>des</strong>tanforderungen an das Neugeschäft (z.B. auf Basis von Marktveränderungen und<br />
Erfahrungen aus der Problemkreditbearbeitung). Unter anderem wurde eine weitere<br />
Anpassung von Limiten für einzelne Produkte beziehungsweise Produktbereiche vorgenommen.<br />
Des Weiteren wurden die Geschäftsmöglichkeiten in den von der Staatsschuldenkrise<br />
am stärksten getroffenen Regionen deutlich beschränkt.<br />
Messung von Adressenausfallrisiken<br />
Das Adressenausfallrisiko wird über selbst entwickelte und laufend validierte, interne<br />
Ratingverfahren ermittelt, anhand derer Ausfallwahrscheinlichkeiten, Wiedereinbringungsquoten<br />
und Ziehungsquoten von externen, nicht ausgenutzten Linien geschätzt werden.<br />
Diese Parameter gehen gleichermaßen in die aufsichtliche Meldung sowie in das interne<br />
Kreditportfoliomodell ein, das unter gewissen Korrelationsannahmen die Verlustverteilung<br />
<strong>des</strong> Konzernportfolios simuliert und die Basis für die ökonomische Kapitalsteuerung darstellt<br />
(siehe auch Abschnitte zur ökonomischen Kapitalauslastung im Liquidationsansatz und zum<br />
Kapital Stresstesting).<br />
Die <strong>WestLB</strong> erhielt 2008 die aufsichtsrechtliche Zulassung für die Anwendung <strong>des</strong> „Advanced<br />
Internal Ratings Based Approach“ (AIRBA) beziehungsweise <strong>des</strong> „Internal Assessment<br />
Approach“ (IAA). Eine Kernaufgabe <strong>des</strong> Risikomanagements ist es, die zugelassenen<br />
Verfahren laufend zu validieren und weiterzuentwickeln. Erfahrungen aus beobachteten<br />
und Einschätzungen aus möglichen Krisen werden sorgfältig analysiert und fließen in die<br />
kontinuierliche Weiterentwicklung der internen Ratingsysteme, <strong>des</strong> Kreditportfoliomodells<br />
und auch der Stressanalysen ein.<br />
Schwerpunkte der Weiterentwicklung der internen Messsysteme für Adressenausfallrisiken<br />
im Jahr 2011 waren:<br />
N N Inbetriebnahme eines neuen IT-Systems für die Beschleunigung der Ratingprozesse<br />
(unter anderem durch die automatisierte Verarbeitung risikorelevanter Informationen)<br />
und die Verbesserung der Datenqualität<br />
Lagebericht<br />
69
70<br />
N N Einstellung der Ratingverfahren für Leveraged Finance und Leasinggesellschaften zum<br />
30. Juni 2011, da das Geschäftsfeld Leveraged Finance mit Finanzsponsoren Anfang 2010<br />
beendet sowie die Portfolios beider Geschäftsfelder stetig reduziert wurden; die<br />
Restportfolios werden nun mit dem Ratingverfahren für Firmenkunden abgedeckt<br />
N N Aktualisierung der Parametrisierung <strong>des</strong> Kreditportfoliomodells, um die Anforderungen<br />
zur Berechnung der aufsichtlichen „Incremental Risk Charge“ (IRC) zu erfüllen; das Modell<br />
wurde 2011 durch eine Nachprüfung von der Bun<strong>des</strong>bank abgenommen<br />
Steuerung von Einzelrisiken<br />
Die Höhe individueller Einzelrisiken wird abhängig von Rating (PD) und Ratingverfahren<br />
sowie auf Basis <strong>des</strong> Exposure at Default (EaD) beziehungsweise <strong>des</strong> Risikokapitalbedarfs<br />
gesteuert und limitiert.<br />
Die Prüfung, Bewertung, Überwachung und Steuerung sowie Entscheidung von Adressausfallrisiken<br />
erfolgt auf Basis dokumentierter, bankeinheitlicher Standards und Prozesse.<br />
Kernelemente im Risikoprozess sind dabei die Kreditgenehmigung, die laufende Überwachung<br />
(sowohl auf Einzelkreditebene als auch auf Portfolioebene) sowie die Erkennung<br />
und Behandlung von problembehafteten Engagements.<br />
Je<strong>des</strong> neue oder zu prolongierende Einzelgeschäft sowie jede materielle Veränderung eines<br />
bestehenden Kreditengagements bedürfen der Genehmigung durch die zuständigen<br />
Kompetenzträger. Die Genehmigung basiert auf differenzierter Analyse und unabhängiger<br />
Risikobemessung, wobei auch die aktuelle Kreditrisikostrategie, Portfolioaspekte, das<br />
Gesamtengagement und Risiko-Ertrags-Relationen berücksichtigt werden. Die für eine<br />
Kreditentscheidung relevanten Ergebnisse werden in einer standardisierten Kreditvorlage<br />
dokumentiert. Ratings, die das Ergebnis ausführlich dokumentierter Bewertungsprozesse<br />
sind, bei denen sowohl quantitative als auch qualitative Faktoren systematisch beurteilt<br />
werden, sind integraler Bestandteil der Kreditvorlagen und aller damit verbundenen, nachgelagerten<br />
Prozesse.<br />
Integrierte Risikomanagementprozesse stellen sicher, dass Kreditfälle mit auffälligem oder<br />
erhöhtem Risikoprofil identifiziert und in die Intensivbetreuung beziehungsweise Problemkreditbearbeitung<br />
überführt werden sowie dass bei Bedarf in ausreichendem Maß Risikovorsorge<br />
gebildet wird. Problemkredite unterliegen einer speziellen Betreuung durch<br />
Workout-Teams unter Leitung der Spezialisten <strong>des</strong> Bereichs Global Workout. Ziel ist dabei<br />
die Verbesserung <strong>des</strong> Risikos durch ein aktives Management, in der Regel durch entsprechende<br />
Restrukturierungs- oder Rückführungsmaßnahmen (inklusive etwaiger Verkäufe<br />
auf dem Sekundärmarkt). In insolvenznahen Fällen beziehungsweise bei Insolvenzverfahren<br />
ist in Deutschland ein spezialisiertes Abwicklungs- und Verwertungsteam federführend, um<br />
die Rückführung <strong>des</strong> jeweiligen Kredits zu maximieren.
Portfoliosteuerung<br />
Die <strong>WestLB</strong> steuert ihr Risikoprofil mithilfe <strong>des</strong> Risikotoleranzkonzepts „<strong>WestLB</strong> Capital<br />
Adequacy Programme“ (WestCAP). Dieses stellt sicher, dass gemäß MaRisk die wesentlichen<br />
Risiken <strong>des</strong> Instituts durch das Risikodeckungspotenzial unter Berücksichtigung von<br />
Risikokonzentrationen laufend gedeckt sind. Die <strong>WestLB</strong> berücksichtigt erhöhte Verlust-<br />
gefahren aus Risikokonzentrationen angemessen im WestCAP. Auftretende Konzentrationen<br />
werden regelmäßig überwacht, quantitativ und qualitativ bewertet und in der Risikobericht-<br />
erstattung dargelegt.<br />
Der Bereich GRMC initiiert Maßnahmen zur Steuerung von Kreditrisikopositionen unter<br />
Gesamtbank- und Portfoliogesichtspunkten. Außerdem werden laufend die Kreditrisiken<br />
auf Portfolioebene überwacht. Zur Vermeidung von Risikokonzentrationen hat die Bank auf<br />
Basis der Risikotoleranz ein Gesamtbanklimitsystem abgeleitet. Hierzu werden Limite für<br />
die ökonomische Kapitalauslastung den Geschäftsbereichen pro Risikoart zugewiesen.<br />
Alle Einzelkonzentrationsrisiken werden auf Basis der in der Allgemeinen Kreditrisiko-<br />
strategie festgelegten Limitstruktur monatlich überwacht und auf Abbaumöglichkeiten<br />
analysiert. Die Berichterstattung an das CC erfolgt quartalsweise, inklusive ausführlicher<br />
Detailanalysen über Ratingmigrationen und Volumensveränderungen, auf deren Basis<br />
Einzelmaßnahmen zum Engagementabbau beschlossen werden. Darüber hinaus wird ein<br />
Überblick über Reduzierungsmöglichkeiten an den Märkten und risikomindernde Maßnahmen<br />
gegeben. Zum Stichtag waren mit der Ausnahme einer geringfügigen Über schreitung<br />
<strong>des</strong> Regionenlimits Osteuropa, die mit Blick auf unmittelbar Anfang 2012 abschmelzen<strong>des</strong><br />
Geschäft akzeptabel ist, Limite und Referenzwerte eingehalten. Insgesamt war 2011 eine<br />
angemessene Diversifizierung <strong>des</strong> Kreditportfolios auf Kontrahenten- und auf Sektorebene<br />
jederzeit sichergestellt.<br />
Darüber hinaus adressiert die <strong>WestLB</strong> das Thema der Interdependenzen zwischen den<br />
wesentlichen Risikoarten:<br />
N N Bei der Einzelkunden- und -produktanalyse werden auf Basis von Projektionen und<br />
Sensitivitäten auch risikoartenübergreifende Effekte (z. B. Zins- und Währungsrisiken)<br />
berücksichtigt, die die wirtschaftlichen Verhältnisse der Einzeltransaktionen beeinflussen<br />
können. Die Ergebnisse dieser Analysen spiegeln sich in den Ratings und den Ausfallwahrscheinlichkeiten<br />
(PD) wider und sind somit steuerungsrelevant. Entsprechende<br />
Vorgaben und Risikorichtlinien sind in den Einzelrisikostrategien produktspezifisch<br />
verankert.<br />
N N In den Risikostrategien wurden „Reporting-Trigger“ eingeführt, die auf Portfolioebene<br />
eine kontrollierte Steuerung von korrelierten Risiken sicherstellen und verhindern, dass<br />
ungewollte Kombinationen von Markt- und Kreditrisiken sowie gegebenenfalls weiteren<br />
Risikoarten entstehen, die sich gegenseitig verstärken.<br />
Lagebericht<br />
71
72<br />
N N Zudem beziehen sich die in den Kreditrisikostrategien festgelegten Limitsysteme auf<br />
Bankbuch- und auf Handelsbuchpositionen und sind damit risikoartenübergreifend<br />
festgelegt.<br />
Ferner hat die Bank bereits 2010 eine Begrenzung von Ertragskonzentrationen in ihr Risikomanagementsystem<br />
integriert, die auf einer Beschränkung <strong>des</strong> Anteils der Erträge einer<br />
bestimmten Produktart beziehungsweise eines Sektors am Gesamtbudget beruht.<br />
Kreditrisikovolumen aus Portfoliosicht<br />
Das Kreditrisikovolumen aus Portfoliosicht umfasst alle Adressenausfallrisiken und setzt<br />
sich aus folgenden Risikoarten zusammen:<br />
N N Kreditrisiko: beinhaltet im Wesentlichen klassische Kredite, Geldmarktgeschäfte sowie<br />
Avale und Garantien<br />
NN Emittentenrisiko: resultierend aus Wertpapierpositionen<br />
N N Wiedereindeckungsrisiko (potenzieller Verlust aus derivativen Finanzinstrumenten, der<br />
durch den zusätzlichen Aufwand eines Neuabschlusses <strong>des</strong> ausfallenden Geschäfts<br />
verursacht würde): resultierend aus OTC-Derivaten sowie Repo-Geschäften<br />
Die wesentlichen Risikokennzahlen, die die positive Entwicklung der <strong>WestLB</strong> durch aktive<br />
Risikoreduzierungsmaßnahmen auf Basis der 2010 erfolgten Auslagerung risikobehafteter<br />
und nicht strategienotwendiger Geschäftssegmente in die EAA dokumentieren, stellen sich<br />
zum Stichtag wie folgt dar:<br />
Risikokennzahlen 31. 12. 2010 31. 12. 2011<br />
(Mrd €) Konzern Konzern<br />
Risikogewichtete Aktiva (RWA) 48,6 48,3<br />
Exposure at Default (EaD) 131,1 114,0<br />
Expected Loss (EL) 1 251,4 210,7<br />
Ökonomisches Kapital (EC) 2,6 2,8<br />
Handelsbuch Value at Risk (VaR) 1 6,2 6,4<br />
Watchlist Volumen 6,9 6,1<br />
Bestand Kreditrisikovorsorge (KRV) 0,9 0,9<br />
Quoten (%)<br />
Risikodichte 2 0,19 0,18<br />
Deckungsquote Risikovorsorge 3 89 83<br />
Ø Ausfallwahrscheinlichkeit 4 1,9 2,1<br />
1 in Mio €<br />
2 EL/EaD<br />
3 Bestand Kreditrisikovorsorge/NPL netto (Non Performing Loan gem. IFRS abzüglich Sicherheiten)<br />
4 EaD-gewichtet<br />
Der Anstieg <strong>des</strong> EC ist im Wesentlichen auf die Umsetzung von verschärften aufsichtlichen<br />
Anforderungen an das Risikotragfähigkeitskonzept, insbesondere auf die Herausnahme der<br />
Diversifikationseffekte zwischen den wesentlichen Risikoarten, zurückzuführen.
Aufteilung <strong>des</strong> Exposure at Default<br />
<strong>WestLB</strong> Konzern (zum 31. Dezember 2011)<br />
<strong>WestLB</strong> AG 80%<br />
Aufteilung nach Unternehmensbereichen<br />
<strong>WestLB</strong> Konzern<br />
Der deutliche Rückgang von EaD und EL ist dabei auf eine selektive Streichung von Kredit-<br />
linien, die aktive Verschärfung von Kreditvergabekriterien und nicht erneuertes, auslaufen<strong>des</strong><br />
Geschäft zurückzuführen.<br />
114 Mrd €<br />
Dieser Rückgang erfolgte, wie nachstehende Tabelle zeigt, über nahezu alle Komponenten<br />
der Adressenausfallrisiken:<br />
Aufteilung nach Risikoarten (Exposure at Default)<br />
<strong>WestLB</strong> Konzern<br />
Westdeutsche<br />
ImmobilienBank<br />
(WestImmo) 19%<br />
Rest 1%<br />
Exposure at Default (in Mrd €) 31. 12. 2010 31. 12. 2011<br />
Kreditrisiko 83 75<br />
Emittentenrisiko 37 28<br />
Wiedereindeckungsrisiko 11 11<br />
131 114<br />
Lagebericht<br />
Unternehmensbereiche Exposure at Default (EaD) Expected Loss (EL) Risikodichte (EL/EaD)<br />
(Mio €)<br />
(Mio €)<br />
(%)<br />
31. 12. 2010 31. 12. 2011 31. 12. 2010 31. 12. 2011 31. 12. 2010 31. 12. 2011<br />
Verbund & Mittelstand<br />
Firmenkunden &<br />
4.560 4.569 20 12 0,43 0,27<br />
Strukturierte Finanzierung 47.914 48.099 143 126 0,30 0,26<br />
Kapitalmarktgeschäft 32.629 26.688 26 22 0,08 0,08<br />
Transaction Banking 665 699 0 0 0,04 0,01<br />
Sonstige 2.928 2.413 2 1 0,06 0,02<br />
davon FB PEG* 1.976 1.775 0 0 0,02 0,01<br />
Entflechtung 42.455 31.487 60 50 0,14 0,16<br />
davon WestImmo 25.469 22.271 59 50 0,23 0,22<br />
davon ALM Winddown 16.449 9.217 0 0 0,00 0,00<br />
<strong>WestLB</strong> Konzern 131.149 113.954 251 211 0,19 0,18<br />
* Enthält im Wesentlichen das durch die EAA garantierte Geschäft.<br />
73
74<br />
Nachfolgende Grafik zeigt die Historie der internen, Basel-II-konformen Ratingklassen-<br />
verteilung:<br />
Aufteilung nach Ratingklassen (Exposure at Default)<br />
<strong>WestLB</strong> Konzern<br />
A0– A4 A5 –B3 B4 –C2 C3 –C5 D1 –D5 E ungeratet<br />
AAA –AA- A+ – A- BBB+ – BBB- BB+ – BB- B+ – C Default<br />
(gem. Basel II)<br />
m 52.405 23.651 31.929 14.768 3.876 1.736 2.784<br />
m 47.519 20.044 25.824 13.281 3.206 1.829 2.251<br />
m EAA<br />
m EaD 31. 12. 2010 (131.149)<br />
m EaD 31. 12. 2011 (113.954) Angaben in Mio €<br />
Hinweis: Die Vergleichsdaten 2010 werden trotz methodischer und technischer Veränderungen der Berechnungsbasis auf unveränderter Basis gezeigt.<br />
Der Investment Grade-Anteil (A0 bis C2) am gerateten Gesamtportfolio von 81% ohne<br />
Berücksichtigung <strong>des</strong> direkten und garantierten Exposures mit der EAA beziehungsweise von<br />
84% inklusive EAA zeigt die nach wie vor hohe Qualität <strong>des</strong> Gesamtportfolios (70% <strong>des</strong> Engagements<br />
mit der EAA entfallen auf die Refinanzierung für die EAA, 30% auf durch die EAA<br />
garantiertes Geschäft). Das Engagement mit Kunden im Sub Investment Grade-Bereich geht<br />
um 2,1 Mrd € (– 10%) weiter zurück, 73% <strong>des</strong> Engagements entfallen auf Kunden in den<br />
besseren Ratingklassen <strong>des</strong> Sub Investment Grade-Bereichs (C3 bis C5).<br />
Die EaD-gewichtete Ausfallwahrscheinlichkeit <strong>des</strong> Kreditportfolios im <strong>WestLB</strong> Konzern ist vor<br />
allem aufgrund <strong>des</strong> zurückgehenden EAA Exposures sowie <strong>des</strong> überproportionalen Abbaus von<br />
besonders gut geratetem Geschäft durch den Abbau von Kapitalmarktaktivitäten von 1,9% auf<br />
2,1% gestiegen.
Verteilung Ratingmigration (auf Basis Exposure at Default)<br />
<strong>WestLB</strong> Konzern<br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
51%<br />
49%<br />
72%<br />
28%<br />
31. 12. 2010 31. 3. 2011 30. 6. 2011 30. 9. 2011 31. 12. 2011<br />
Downgra<strong>des</strong> Upgra<strong>des</strong><br />
Die ersten drei Quartale 2011 sind durch Ratingverbesserungen geprägt. Die Ratingmigrationen<br />
im vierten Quartal sind im Wesentlichen zurückzuführen auf die in diesem Zeitraum umgesetzten<br />
Rekalibrierungen der internen Ratingsysteme für Banken, Staaten und Firmenkunden, die in<br />
die Ratingsysteme der Bank eingehende erwartete zukünftige Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen<br />
Entwicklung (Konjunkturfaktor) sowie Bonitätsverschlechterungen.<br />
Aufteilung nach Branchen (Exposure at Default)<br />
<strong>WestLB</strong> Konzern<br />
Industrie und Finanzsektor Öffentliche<br />
Dienstleistungen (inkl. Sonstige) Verwaltung<br />
m 53.089 43.517 34.543<br />
m 45.053 38.485 30.416<br />
m EAA<br />
m EaD 31. 12. 2010 (131.149)<br />
m EaD 31. 12. 2011 (113.954) Angaben in Mio €<br />
66%<br />
34%<br />
81%<br />
19%<br />
Lagebericht<br />
63%<br />
37%<br />
75
76<br />
Der branchenbezogene Schwerpunkt liegt mit 40% unverändert im Industrie- und Dienstleistungssektor,<br />
gefolgt vom Finanzsektor mit 34% (Vorjahr 33%). Ohne die EAA beträgt<br />
der EaD-Anteil <strong>des</strong> Industrie- und Dienstleistungssektors 46% (Vorjahr 48%) und der <strong>des</strong><br />
Finanzsektors 36% (Vorjahr 35%).<br />
Aufteilung <strong>des</strong> Industrie- und Dienstleistungssektors nach Subsektoren<br />
<strong>WestLB</strong> AG<br />
31. Dezember 2011<br />
Immobilien und Bau 7%<br />
Stahl- und metallverarbeitende<br />
Industrie 5%<br />
Telekommunikation 7% Chemie und Pharma 5%<br />
Groß- und Einzelhandel 9%<br />
Transport, Logistik, Reisen 15%<br />
Energie, Versorger 33%<br />
31. Dezember 2010<br />
Energie, Versorger 32%<br />
Elektronikindustrie 3%<br />
Automobilindustrie 3%<br />
Sonstige Subsektoren<br />
(je < 3%) 13%<br />
Immobilien und Bau 7%<br />
Stahl- und metallverarbeitende<br />
Industrie 5%<br />
Telekommunikation 8% Chemie und Pharma 5%<br />
Groß- und Einzelhandel 10%<br />
Transport, Logistik, Reisen 13%<br />
Unternehmensdienstleistung 4%<br />
Automobilindustrie 2%<br />
Sonstige Subsektoren<br />
(je < 3%) 14%<br />
Der Industrie- und Dienstleistungssektor als größter Sektor setzt sich aus 15 Subsektoren<br />
zusammen und ist somit breit diversifiziert. Der Subsektor „Energie, Versorger“ spiegelt<br />
mit 33% (Vorjahr 32%) EaD-Anteil eines der Kerngeschäftsfelder der Bank wider. Zusätzlich<br />
besteht im Industrie- und Dienstleistungssektor ein EaD-Volumen in Höhe von 15 Mrd €<br />
(Vorjahr 21 Mrd €) bei der WestImmo. Für folgende Einzelsektoren sind spezifische Limite<br />
festgelegt: „Immobilien“, „Energie, Versorger“, „Transport, Logistik, Reisen“, „Groß- und<br />
Einzelhandel“, „Telekommunikation“, „Bau und Bauzulieferer“ und „Automobilindustrie“.
Aufteilung nach Laufzeiten (Exposure at Default)<br />
<strong>WestLB</strong> Konzern<br />
bis auf Weiteres bis 1 Jahr 1 bis 4 Jahre 4 bis 8 Jahre 8 bis 15 Jahre über 15 Jahre<br />
m 7.381 39.378 42.148 21.825 8.441 11.976<br />
m 9.102 31.222 34.230 19.153 9.185 11.062<br />
m EAA<br />
m EaD 31. 12. 2010 (131.149)<br />
m EaD 31. 12. 2011 (113.954) Angaben in Mio €<br />
Der Rückgang <strong>des</strong> EaD im Vergleich zum Vorjahr verteilt sich im Wesentlichen auf die<br />
Laufzeitbänder „bis 1 Jahr“ sowie über ein Jahr bis acht Jahre. Der laufzeitbezogene<br />
Schwerpunkt der Engagements liegt mit einem Anteil von 65% (Vorjahr 64%) nahezu<br />
unverändert auf den mittel- bis langfristigen Laufzeiten „1 bis 4 Jahre“ beziehungsweise<br />
über 4 Jahre (67% ohne die EAA, unverändert zum Vorjahr). Bei den mittel- bis langfristigen<br />
Engagements handelt es sich überwiegend um Kreditgeschäft (im Wesentlichen Firmen-/<br />
Immobilienkunden).<br />
Aufteilung nach Regionen (Exposure at Default)<br />
<strong>WestLB</strong> Konzern<br />
Deutschland Industrie- Industrie- Industrie- Osteuropa sonstige<br />
nationen nationen nationen Regionen**<br />
Europa* Amerika Asien<br />
m 68.767 31.223 14.518 4.295 4.431 7.915<br />
m 55.716 27.735 14.042 3.795 4.907 7.759<br />
m EAA<br />
m EaD 31. 12. 2010 (131.149)<br />
m EaD 31. 12. 2011 (113.954) Angaben in Mio €<br />
** ohne Deutschland<br />
** Mittlerer Osten und Afrika, Emerging Markets Amerika, Emerging Markets Asien<br />
Die regionale Verteilung beinhaltet sowohl das länderrisikorelevante Fremdwährungsgeschäft<br />
(Transferrisiko) als auch das Lokalwährungsgeschäft. Deutschland und die europäischen<br />
Industrienationen stellen mit 73%, 69% ohne die EAA (Vorjahr 76%; 72% ohne die EAA),<br />
weiterhin den bedeutendsten Anteil im Kreditportfolio. Der Anteil <strong>des</strong> Engagements in<br />
Schwellenländern (inklusive Osteuropa) beträgt 11% (Vorjahr 9%).<br />
Lagebericht<br />
77
78<br />
Aufteilung <strong>des</strong> Sektors „Öffentliche Verwaltung“ nach Regionen (Exposure at Default)<br />
<strong>WestLB</strong> Konzern<br />
Deutschland Industrie- Industrie- Industrie- Osteuropa sonstige<br />
nationen nationen nationen Regionen**<br />
Europa* Amerika Asien<br />
m 27.689 4.022 1.565 437 442 388<br />
m 23.941 2.916 2.243 618 431 267<br />
m EAA<br />
m EaD 31. 12. 2010 (34.543)<br />
m EaD 31. 12. 2011 (30.416) Angaben in Mio €<br />
** ohne Deutschland<br />
** Mittlerer Osten und Afrika, Emerging Markets Amerika, Emerging Markets Asien<br />
Aufgrund der Verschärfung der Verschuldungslage in den Industriestaaten hat die Bank<br />
auch das Engagement in einigen Industrieländern, insbesondere bei stark verschuldeten<br />
EWU-Mitgliedstaaten wie Portugal, Italien, Irland, Griechenland und Spanien (PIIGS) – und<br />
hier insbesondere das direkte Staatsexposure (inklusive Gebietskörperschaften und garantierten<br />
Transaktionen) –, im Fokus einer strikteren Risikoüberwachung. Daher werden in<br />
den meisten Ländern Exposure mit direktem wie indirektem Staatsbezug generell zunehmend<br />
restriktiv gehandhabt. Schon im Rahmen der Übertragung nicht strategienotwendiger<br />
Aktiva auf die EAA hatte sich das europäische Staatsexposure, insbesondere auch in den<br />
PIIGS-Staaten, erheblich reduziert. Auch 2011 wurde das Exposure mit Staaten wie insbesondere<br />
Griechenland und Italien weiter zurückgeführt. Der Anstieg <strong>des</strong> Staatsexposures<br />
in Portugal und Irland ist allein durch eine methodische und technische Veränderung der<br />
Berechnungsbasis bedingt. Der Anstieg im Staatsexposure mit Spanien ist auf den Abschluss<br />
von Exportfinanzierungen zurückzuführen, die von der staatlichen Kreditversicherungsagentur<br />
CESCE garantiert sind.<br />
Aufteilung <strong>des</strong> Staats- und Bankenexposure in den PIIGS-Staaten (Exposure at Default)<br />
<strong>WestLB</strong> Konzern<br />
31. 12. 2011 Staatsexposure<br />
(Mio €) Exposure at Buchwert Beizulegender<br />
IFRS-<br />
Default*<br />
Zeitwert Kategorie**<br />
Portugal 170 156 153 FVO, LaR<br />
Italien 1.104 806 807 Afs, LaR<br />
Irland 26 28 28 Afs<br />
Griechenland 74 51 51 Afs<br />
Spanien 727 716 686 LaR, Afs, HfT
31. 12. 2010 Staatsexposure<br />
(Mio €) Exposure at Buchwert Beizulegender<br />
IFRS-<br />
Default*<br />
Zeitwert Kategorie**<br />
Portugal 158 160 158 FVO, LaR, HfT<br />
Italien 1.528 1.386 1.395 Afs, HfT, LaR<br />
Irland 14 25 25 Afs, HfT<br />
Griechenland 244 247 247 Afs, FVO, HfT<br />
Spanien 644 760 722 LaR, Afs, HfT<br />
31. 12. 2011 Bankenexposure in den jeweiligen Ländern<br />
(Mio €) Exposure at Buchwert Beizulegender<br />
IFRS-<br />
Default*<br />
Zeitwert Kategorie**<br />
Portugal 2 – – –<br />
Italien 440 403 404 Afs, HfT, LaR<br />
Irland1 15 6 6 HfT<br />
Griechenland – – – –<br />
Spanien2 321 49 49 LaR<br />
31. 12. 2010 Bankenexposure in den jeweiligen Ländern<br />
(Mio €) Exposure at Buchwert Beizulegender<br />
IFRS-<br />
Default*<br />
Zeitwert Kategorie**<br />
Portugal 50 45 45 HfT, LaR<br />
Italien 512 467 467 Afs, HfT, LaR<br />
Irland 374 24 24 HfT<br />
Griechenland 2 1 1 LaR<br />
Spanien 284 205 205 LaR, HfT<br />
** Enthält auch Derivate, Wertpapierpensionsgeschäfte, ungenutzte Linien und Garantien; EaD einzelner Derivate können<br />
auch negativ sein.<br />
** Nennung der Haltekategorien sortiert nach absteigendem Volumen.<br />
1 Das auf die EAA Tochtergesellschaft EAA Covered Bond Bank entfallende EaD hat sich deutlich von 342 Mio € auf 6 Mio €<br />
gegenüber dem Vorjahr reduziert.<br />
2 310 Mio € EaD entfallen per 31. Dezember 2011 auf kurzfristige Einlagen bei der deutschen Tochtergesellschaft einer<br />
spanischen Bank, die zur Barbesicherung von Verpflichtungen der <strong>WestLB</strong> dienen, die im Rahmen von A1-/P1-gerateten<br />
Commercial Papers bestehen, die vom durch die <strong>WestLB</strong> gesponserten ABCP Conduit Compass emittiert werden.<br />
Problembehaftete Kreditengagements und Risikovorsorge<br />
Problembehaftete Kreditengagements werden zentral und konzernweit in der <strong>WestLB</strong><br />
Global Watchlist (WGW) erfasst. Sie ist die Grundlage für die Risikosteuerung und das<br />
Risikomanagement kritischer Bonitätsrisiken im <strong>WestLB</strong> Konzern. Als Frühwarnsystem<br />
gemäß MaRisk definiert, dient sie zur Erfassung, Überwachung und Berichterstattung von<br />
Einzelkreditengagements sowie von Kreditportfolios,<br />
N N die ein auffälliges beziehungsweise erhöhtes Risikoprofil, erwartete Leistungsstörungen<br />
oder bereits eingetretene Leistungsstörungen gemäß Basel II aufweisen oder<br />
N N für die aufgrund teilweiser oder gänzlich eingestellter Kreditrückzahlungen eine spezifische<br />
Risikovorsorge gebildet wird (notleidende Kredite).<br />
Lagebericht<br />
79
80<br />
Die Aufnahme in die WGW erfolgt nach festgelegten Risikoindikatoren in verschiedene<br />
Kategorien. Die Risikoindikatoren werden periodisch einer Überprüfung (Backtesting)<br />
unterzogen und gegebenenfalls entsprechend adjustiert. Die in der WGW erfassten Informationen<br />
und Daten werden kontinuierlich gepflegt und überwacht, um eine regelmäßige<br />
Berichterstattung über die aktuelle Risikolage dieser Kredite sowie die Risikovorsorgesituation<br />
der Bank an die Gremien (CC, GRC, Vorstand, Risikoausschuss <strong>des</strong> Aufsichtsrates)<br />
durchführen und gewährleisten zu können.<br />
Kreditengagements mit auffälligem Risikoprofil werden darüber hinaus zur Überwachung<br />
in die Intensivbetreuung übernommen. Kreditengagements mit erhöhtem Risikoprofil oder<br />
bereits eingetretenen Leistungsstörungen sowie notleidende Kredite werden gemäß MaRisk<br />
grundsätzlich in die Problemkreditbearbeitung (Bereich Global Workout) transferiert.<br />
Länderrisiko<br />
Das Länderrisiko ist definiert als das Risiko, dass ein Kreditnehmer seine Fremdwährungsverbindlichkeiten<br />
aufgrund eines von der Regierung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> verhängten Transferstopps<br />
oder aufgrund einer Verschlechterung der gesamtwirtschaftlichen Lage seines Lan<strong>des</strong> nicht<br />
(mehr) bedienen kann. Demnach sind alle Engagements, die nicht in der nationalen Währung<br />
<strong>des</strong> Kreditnehmers herausgelegt sind, potenziell mit einem Länderrisiko behaftet und in ein<br />
Länderobligo einzustellen.<br />
Alle für die Bank relevanten Länder, auch die außerhalb der bestehenden Länderlimit-<br />
steuerung, erhalten ein internes Rating. Länderlimite zur Steuerung von Länderrisiken<br />
vergibt die Bank für alle Länder mit einem Rating von B1 und schlechter außerhalb der EWU.<br />
Dieses orientiert sich neben dem Rating an der Größe <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> und der Risikotragfähig-<br />
keit der Bank. Die Genehmigung der einzeln beschlossenen Länderlimite sowie die<br />
Genehmigung einer möglichen Abweichung vom rechnerischen Limit im Einzelfall erfolgt<br />
durch das CC. Die Kundengeschäftsbereiche steuern die Ausnutzung eigenverantwortlich,<br />
maximal bis zur Höhe der festgelegten Länderlimite.<br />
Die Länderrisiken 2011 waren durch gegensätzliche Entwicklungen geprägt. Während infolge<br />
der Staatsschuldenkrise im Euro-Raum, insbesondere in den EWU-Peripheriestaaten, weitere<br />
Verschlechterungen der Ratings vorgenommen wurden, kam es in vielen Schwellenländern<br />
zu Ratingverbesserungen, die die Bank jedoch nur in sehr begrenztem Maße für Limitausweitungen<br />
genutzt hat.
Auslastung aller limitierten Länder nach Länderratingkategorien<br />
<strong>WestLB</strong> Konzern<br />
31. Dezember 2011<br />
B1 B2–B3 B4 –B5 C1–C2 C3–E Sonstige*<br />
m 3.250 3.360 4.758 2.456 2.608 0<br />
m 1.686 1.919 3.120 949 1.671 2.053,0<br />
m Konzernländerlimite (16,4 Mrd €)<br />
m Inanspruchnahme (11,4 Mrd €) Angaben in Mio €<br />
* Internationale Organisationen sowie Offshore Risk: nicht geratet, nicht limitiert<br />
31. Dezember 2010<br />
B1 B2–B3 B4 –B5 C1–C2 C3–E<br />
m 2.855 7.528 3.764 5.555 2.272<br />
m 1.014 3.005 1.622 2.323 1.103<br />
m Konzernländerlimite (22,0 Mrd €)<br />
m Inanspruchnahmen (11,1 Mrd €) Angaben in Mio €<br />
Adressenausfall- und Länderrisiken aus Handelsgeschäften<br />
Die Adressenausfallrisiken im Handelsgeschäft unterteilen sich in das Wiedereindeckungsrisiko<br />
(Pre-Settlement-Risiko) aus Derivatgeschäften, Emittentenrisiko aus Wertpapiergeschäften,<br />
Settlement-Risiko aus Fremdwährungsgeschäften und Wertpapiergeschäften<br />
sowie Kreditrisiko aus Geldmarktgeschäften. Die Adressenausfallrisiken fließen nach Maßgabe<br />
der internen Regelungen auch in die Länderrisikoberechnung ein.<br />
Die Ermittlung <strong>des</strong> Emittentenrisikos aus Wertpapiergeschäften basiert im Handelsbuch<br />
auf dem Mark-to-Market-Ansatz und im Bankbuch auf Buchwerten. Zur Ermittlung der<br />
Wiedereindeckungsrisiken aus Derivatgeschäften setzt die <strong>WestLB</strong> ein auf einem Monte<br />
Carlo-Verfahren basieren<strong>des</strong> Portfolio-Simulationstool ein. Adressenausfallrisiken aus<br />
Handelsgeschäften werden täglich auf die entsprechenden Kreditlinien angerechnet.<br />
Lagebericht<br />
81
82<br />
Die <strong>WestLB</strong> hat interne Standards zur Anerkennung risikomindernder Maßnahmen in der<br />
Linienanrechnung etabliert. Dazu zählen zum Beispiel Regelungen zur Aufrechnung von<br />
Kauf- und Verkaufspositionen im Wertpapiergeschäft sowie Standards zur Anerkennung<br />
von Close-out-Netting und Sicherheiten im OTC-Derivatgeschäft, das unter marktüblichen<br />
Rahmenverträgen abgeschlossen wurde. Die Genehmigung von Standards zum Close-out-<br />
Netting und zur Anerkennung von Sicherheiten unterliegt der Verantwortung <strong>des</strong> Netting<br />
Committees, einem Unterkomitee <strong>des</strong> GRC.<br />
Das Adressenausfallrisiko aus OTC-Derivaten wird im Rahmen von Credit Value Adjustments<br />
(CVA) handelsunabhängig bewertet und aktiv vom CVA Desk gesteuert.<br />
Beteiligungsrisiken<br />
Das Beteiligungsrisiko bildet Risiken aus der Bereitstellung von Nachrang- und Eigen kapital<br />
ab. Die Beteiligungsrisiken werden in der <strong>WestLB</strong> konzernübergreifend gesteuert. Der<br />
Bereich Corporate & Structured Finance Products verantwortet Beteiligungen aus dem<br />
Bereich Private Equity-/Mezzanine-Finanzierungen. Strategische Beteiligungen und<br />
Konzern unternehmen begleitet der Bereich Konzernentwicklung. Die Einheiten überwachen<br />
und steuern die Risiken aus diesen Beteiligungen, bei strategischen Beteiligungen erfolgt<br />
dies unter Einbeziehung der ergebnisverantwortlichen Marktbereiche. Dabei gilt jenen<br />
Engagements besondere Aufmerksamkeit, die originären unternehmerischen Risiken ausgesetzt<br />
sind. Die Marktfolgefunktion gemäß den Vorgaben der MaRisk wird durch den<br />
Bereich CAD wahrgenommen.<br />
Ein fortlaufen<strong>des</strong> Controlling analysiert die bestehenden und zukünftigen Risiken der<br />
Beteiligungen. Mithilfe dieser Informationen werden die Beteiligungen aus Gesellschaftersicht<br />
begleitet und im Sinne der Geschäftsstrategie für Beteiligungen gesteuert.<br />
Konzernunternehmen mit eigenem Bankstatus sind darüber hinaus vollständig in die<br />
Risikosteuerung und in die betriebswirtschaftliche Steuerung der Bank einbezogen. Zusätzlich<br />
wird ein Teil der Beteiligungen von Fachbereichen begleitet, die auch deren Risikosituation<br />
überwachen. Dieser Ansatz ermöglicht eine optimale Betreuung von Unternehmen,<br />
die aufgrund ihres Tätigkeitsfel<strong>des</strong> eng mit den Aktivitäten <strong>des</strong> entsprechenden Produktbereichs<br />
verzahnt sind. Risiken aus Private Equity-/Mezzanine-Finanzierungen werden über<br />
Diversifizierungs- und Volumenvorgaben sowie durch Ausstiegsszenarien begrenzt.<br />
Die <strong>WestLB</strong> nutzt zur Ermittlung <strong>des</strong> ökonomischen Kapitals für Beteiligungsrisiken ein PD/<br />
LGD-basiertes Berechnungsmodell. Die Risikomessung erfolgt auf Basis der Banken- und<br />
Corporates-Risikogewichtungsformel nach Basel II. Um dem erhöhten Risikogehalt von<br />
Eigenkapital- gegenüber Fremdkapitalfinanzierungen Rechnung zu tragen, werden jedoch<br />
modifizierte Risikoparameter, Probability of Default of Equity (PDE) und Loss Given Default<br />
of Equity (LGDE) verwendet. Diese berücksichtigen das Risiko eines Wertverlustes aus der<br />
Beteiligung, das über das reine Ausfallrisiko hinausgeht.
Aufgrund von verschärften aufsichtlichen Anforderungen wird seit September 2011 keine<br />
Diversifikation mehr zwischen den wesentlichen Risikoarten (Kredit-, Markt-, operationelles,<br />
Geschäfts- und Beteiligungsrisiko) unterstellt, wodurch das Beteiligungsrisiko im dritten<br />
Quartal stark angestiegen ist. Trotz dieser neuen Anforderungen hat sich das Beteiligungsrisiko<br />
durch Kapitalrückführungen und Abschreibungen im Geschäftsjahr 2011 insgesamt<br />
von 75 Mio € auf 73 Mio € reduziert.<br />
Spezialportfolios<br />
Von der <strong>WestLB</strong> gesponsertes ABCP Conduit Compass<br />
Das ABCP Conduit Compass wird von der <strong>WestLB</strong> verwaltet. Die Bank stellt dem Conduit<br />
zudem Kreditfazilitäten zur Verfügung. Compass kann zwei Commercial Paper-Serien<br />
begeben: Bei der einen Serie mit dem Rating von A-1 (sf)/P-1 (sf) sind die Verpflichtungen<br />
der <strong>WestLB</strong> unter den vorgenannten Kreditfazilitäten in voller Höhe der emittierten<br />
Commercial Papers (inklusive Transaktionskosten) barbesichert. Seit April 2011 kann<br />
Compass auch eine zweite Serie mit einem Rating von A-2 (sf)/P-2 (sf) emittieren, bei der<br />
eine solche Besicherung nicht besteht.<br />
Zum 31. Dezember 2011 beträgt der Bestand der von Compass emittierten Commercial<br />
Paper 682 Mio € beziehungsweise 882 Mio USD (Vorjahr 326 Mio € beziehungsweise<br />
432 Mio USD); der Gesamtfinanzierungsbetrag basierend auf angekauften Forderungen,<br />
beträgt 2,1 Mrd € (Vorjahr 2,4 Mrd €), die durch emittierte Commercial Papers und Ziehungen<br />
der von der <strong>WestLB</strong> zur Verfügung gestellten Kreditfazilitäten refinanziert werden. Im<br />
Compass-Programm sind 37 (Vorjahr 36) Transaktionen gebucht. Die Kreditrisiken sind<br />
durch Credit Enhancements, die durch die Forderungsverkäufer oder Drittparteien gestellt<br />
werden, gegen ein Mehrfaches <strong>des</strong> erwarteten Verlustes abgesichert.<br />
Aufgrund der weiterhin schwierigen Lage im Commercial Paper-Markt refinanziert die<br />
<strong>WestLB</strong> einen Großteil <strong>des</strong> Compass-Programms über Kreditfazilitäten. Daneben sind<br />
europäische Commercial Papers in Höhe von 643 Mio € weitgehend liquiditätsneutral in<br />
der besicherten Wertpapierleihe herausgegeben.<br />
in Mrd € Programmvolumen Gesamtvolumen von <strong>WestLB</strong><br />
der emittierten CPs gekaufte CPs<br />
31. 12. 2010 2,4 0,3 0<br />
31. 12. 2011 2,1 0,7 0,6<br />
Die folgenden Abbildungen zeigen die wesentlichen Merkmale der dem Programm zugrunde<br />
liegenden Portfolios und Transaktionen (volumensgewichtet).<br />
Lagebericht<br />
83
84<br />
Verteilung der Transaktionen nach Assetklassen<br />
31. Dezember 2011<br />
Handelsforderungen 56%<br />
Verteilung der Transaktionen nach Assetklassen<br />
31. Dezember 2010<br />
Handelsforderungen 49%<br />
Verteilung der zugrunde liegenden Forderungen nach Regionen<br />
31. Dezember 2011<br />
Deutschland 62%<br />
Verteilung der zugrunde liegenden Forderungen nach Regionen<br />
31. Dezember 2010<br />
Deutschland 64%<br />
Autodarlehen 30%<br />
Future Flow 4%<br />
Leasingforderungen 10%<br />
Autodarlehen 29%<br />
Kreditanforderungen 9%<br />
Future Flow 6%<br />
Leasingforderungen 7%<br />
Europa ohne<br />
Deutschland 21%<br />
USA 17%<br />
Europa ohne<br />
Deutschland 22%<br />
USA 14%
Verteilung der Transaktionen nach internen Ratings<br />
A1– A4 A5 –B3 B4 –C2 C3 –C5 D1 –D5 E<br />
AAA –AA- A+ – A- BBB+ – BBB- BB+ – BB- B+ – C Default<br />
(gem. Basel II)<br />
m 27 52 19 0 0 2<br />
m 21 51 27 0 0 1<br />
m 31. 12. 2011<br />
m 31. 12. 2010 Angaben in %<br />
Die den Transaktionen zugrunde liegenden Forderungen sind breit diversifiziert auf<br />
Schuldner vornehmlich aus Deutschland und Europa und zu einem geringen Anteil aus den<br />
USA. Im Jahresverlauf 2011 führte die positivere wirtschaftliche Lage, insbesondere in<br />
Deutschland, zu einer Verbesserung der Portfolioqualität im Vergleich zum Vorjahr. Über<br />
drei Viertel der Transaktionen weisen eine Bonitätseinstufung auf, die min<strong>des</strong>tens einem<br />
externen A-Rating entspricht. Der Anteil der Transaktionen im Sub Investment Grade-Bereich<br />
beläuft sich lediglich auf 2% (Vorjahr 1%).<br />
Engagements mit Monoline-Versicherungen<br />
Das Portfolio besteht aus direkten Engagements der <strong>WestLB</strong> mit US-Anleiheversicherern,<br />
sogenannte Monoline-Versicherungen, beziehungsweise aus von diesen Unternehmen<br />
versicherten Engagements mit Dritten.<br />
2011 wurde das Exposure mit Monoline-Versicherungen insgesamt weiter stark reduziert.<br />
Das direkte Exposure, bestehend aus Wertpapieren, nahm aufgrund gestiegener Marktwerte<br />
auf 6,5 Mio € zu (Bestand 31. Dezember 2010: 3,5 Mio €).<br />
Das indirekte Exposure sank gegenüber 2010 um 40% auf 76 Mio € (Bestand 31. Dezember<br />
2010: 127 Mio €). Die zugrunde liegenden Geschäfte mit Fälligkeiten in den Jahren 2012 bis<br />
2014 sind aus heutiger Sicht nach wie vor auch ohne Monoline-Absicherung von ausreichender<br />
Qualität.<br />
Lagebericht<br />
85
86<br />
Marktpreisrisiken<br />
Marktpreisrisiken resultieren aus der Unsicherheit über Preis-, Kurs- und Volatilitätsver-<br />
änderungen an den Finanzmärkten sowie aus Korrelationen, die zwischen unterschiedlichen<br />
Märkten und Produkten bestehen.<br />
Überwachung von Marktpreisrisiken<br />
Die <strong>WestLB</strong> verwendet ein VaR-Modell mit der aktuellen tagesbezogenen Parametrisierung<br />
als klassisches VaR-Modell. Dieses Modell wird auch mit einer Parametrisierung resultierend<br />
aus einer Periode portfoliobezogenen Marktstresses für die Ermittlung der potenziellen<br />
Krisenrisikobeträge (Stressed VaR) eingesetzt. Ebenso verwendet die <strong>WestLB</strong> einen eigenen<br />
Ansatz für das zusätzliche Ausfall- und Migrationsrisiko (Incremental Risk Charge – IRC).<br />
Das VaR-Modell wurde seitens der Bun<strong>des</strong>anstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)<br />
im Jahr 2005 zur Ermittlung <strong>des</strong> aufsichtsrechtlichen Kapitalbedarfs für die allgemeinen<br />
und spezifischen Marktpreisrisiken im Handelsbuch sowie für die Fremdwährungsrisiken<br />
im Bankbuch zugelassen (Full Use). Die Bank hat 2011 – sowohl für die Anwendung <strong>des</strong><br />
Modells für den Stressed VaR – als auch für den IRC-Ansatz die Genehmigung der BaFin<br />
erhalten.<br />
Das VaR-Modell kalkuliert täglich für das Handels- und Bankbuch Zinsänderungs-, Aktienund<br />
Währungsrisiken (inklusive Rohwarenrisiken) einschließlich der jeweiligen Volatilitätsrisiken.<br />
Für interne Zwecke werden zur Ermittlung <strong>des</strong> VaR ein Konfidenzintervall von 99%<br />
sowie eine eintägige Haltedauer der Positionen unterstellt. Für aufsichtsrechtliche Zwecke<br />
wird eine Haltedauer von zehn Tagen angenommen.<br />
Der potenzielle Krisenrisikobetrag wird mit der Stressed-VaR-Parametrisierung <strong>des</strong> VaR-<br />
Modells im wöchentlichen Turnus ermittelt. Die zugrunde liegende Periode ist aktuell ein<br />
Zeitraum von 250 Geschäftstagen von September 2008 bis September 2009, der den Lehman-<br />
Konkurs mit einschließt.<br />
Die IRC wird wöchentlich auf Basis eines mehrperiodischen Asset Value-Modells berechnet.<br />
Die über einen Vollbewertungsansatz ermittelten, potenziellen Verlustbeiträge werden nach<br />
Ausfall- und Migrationsrisiko unterschieden. Der Simulationsansatz der IRC erfolgt unter<br />
Annahme <strong>des</strong> konstanten Risikoniveaus über die regulatorisch geforderte Haltedauer von<br />
einem Jahr und einem Konfidenzniveau von 99,9%. Dabei finden pro Einzelposition auf<br />
Basis eines parametergestützten Ansatzes bestimmte Umschichtungszeithorizonte Eingang<br />
in das potenzielle Verlustergebnis.
Darüber hinaus werden wöchentlich historische und parametrische Stresstests kalkuliert,<br />
die unabhängig von statistisch beobachteten Eintrittswahrscheinlichkeiten die Auswirkung<br />
auch solcher Marktpreisrisiken simulieren, die nicht durch den VaR abgedeckt sind. Das<br />
Szenarioset im Stresstesting wurde um weitere Szenarien zur gesamtwirtschaftlichen<br />
Entwicklung ergänzt.<br />
Die VaR-Limite und -Schwellenwerte für die Stresstests – abgeleitet aus dem für Marktpreisrisiken<br />
allokierten ökonomischen Kapital – werden in den Marktpreisrisikostrategien festgelegt<br />
und dienen als Grundlage für das Management und die Berichterstattung über<br />
Marktpreisrisiken.<br />
Weitere mögliche Risiken aus dem Handelsgeschäft, die nicht durch die vorgenannten<br />
Methoden erfasst werden (z.B. Liquiditäts-, Konzentrations- und Korrelationsrisiken),<br />
werden regelmäßig analysiert und bei entsprechender Materialität mithilfe von speziellen<br />
Stresstests sowie Sensitivitäts- und Nominallimiten überwacht.<br />
Das Marktpreisrisikoprofil der <strong>WestLB</strong> hat sich 2011 nicht wesentlich verändert.<br />
Die größte Risikokonzentration ergibt sich aus dem Risiko sich ändernder <strong>WestLB</strong> Kreditrisikoprämien<br />
(Fair Value-bewertete <strong>WestLB</strong> Eigenemissionen). Daneben existieren keine<br />
wesentlichen Risikokonzentrationen; ein zukünftiger Aufbau wird unter anderem mit einer<br />
ausgewogenen Limitierung und Überwachung der Stresstestergebnisse vermieden.<br />
Value at Risk<br />
Vorwiegend durch eine höhere Volatilität in der <strong>WestLB</strong> Kreditrisikoprämie stieg das Marktpreisrisiko<br />
der <strong>WestLB</strong> um 14 Mio € auf 91 Mio €. Der VaR im Handelsbuch blieb dagegen<br />
trotz <strong>des</strong> 2011 beobachteten Anstiegs der Volatilität in vielen Märkten im Jahresverlauf<br />
innerhalb der von der Bank gesetzten engen Bandbreite weitgehend konstant.<br />
VaR im Handels- und Bankbuch<br />
Lagebericht<br />
Gesamtauslastung davon Handelsbuch<br />
Konfidenzniveau 99%/<br />
1. 1.–31. 12. 2011 1. 1.–31. 12. 2010 1. 1.–31. 12. 2011 1. 1.–31. 12. 2010<br />
1 Tag<br />
Mio €<br />
Mio €<br />
Mio €<br />
Mio €<br />
Value at Risk am Stichtag 91 77 6 6<br />
Minimaler Value at Risk 74 67 4 4<br />
Maximaler Value at Risk 95 143 12 13<br />
Value at Risk Durchschnitt 83 99 7 7<br />
87
Entwicklung <strong>des</strong> VaR<br />
120<br />
80<br />
40<br />
0<br />
88<br />
Jan. 2011 März 2011 Mai 2011 Juli 2011 Aug. 2011 Okt. 2011 Dez. 2011<br />
Gesamt Handelsbuch Angaben in Mio €<br />
Stressed VaR und IRC im Handelsbuch<br />
Die Zahlen für den potenziellen Krisenrisikobetrag werden mit der Stressed VaR-Parametrisierung<br />
<strong>des</strong> VaR-Modells ermittelt. Die aktuell zugrunde liegende Krisenperiode von<br />
September 2008 und September 2009 war geprägt von hohen Volatilitäten der Kreditrisikoprämien.<br />
Die IRC hinterlegt regulatorisches Eigenkapital für das Ausfall- und Ratingmigrationsrisiko<br />
von Handelsbuchpositionen, die dem spezifischen Zinsrisiko unterliegen und das nicht im<br />
VaR-Modell abgebildet ist.<br />
Stressed VaR und IRC<br />
31. 12. 2011 (Mio €) Auslastung Stressed VaR Auslastung IRC<br />
Auslastung am Stichtag 8 164<br />
minimale Auslastung* 8 164<br />
maximale Auslastung* 9 221<br />
durchschnittliche Auslastung* 9 178<br />
* Bezieht sich aufgrund der offiziellen Modellanerkennung/<strong>des</strong> Starts der Zeitreihe auf das vierte Quartal<br />
Stresstesting<br />
Neben dem VaR sind Stresstests ein wesentliches Instrument zur Überwachung und<br />
Steuerung der Marktpreisrisiken der <strong>WestLB</strong>. Der Risikoappetit ist in Form von maximal<br />
akzeptierten Verlusten im Stressfall über die Marktpreisrisikostrategien festgelegt und mit<br />
ökonomischem Kapital abgedeckt.<br />
120<br />
80<br />
40<br />
0
Sowohl Verluste als auch Gewinne aus den wichtigsten Stressszenarien in der <strong>WestLB</strong> haben<br />
sich im Lauf <strong>des</strong> Jahres 2011 verringert. Im Szenario, das unter anderem einen starken<br />
Anstieg von Zinsen und Kreditrisikoprämien simuliert, der im statistischen Mittel einmal im<br />
Jahr eintritt, wurde zum Jahresultimo ein potenzieller Gewinn in Höhe von circa 378 Mio €<br />
erzeugt (Ende 2010: ca. 400 Mio €). Hierbei sorgen die <strong>WestLB</strong> Eigenemissionen für<br />
potenzielle Gewinne bei Ausweitung der Kreditrisikoprämien.<br />
Neben Szenarien, die die Entwicklung der Kreditrisikoprämie der <strong>WestLB</strong> simulieren, waren<br />
weiterhin Zinsszenarien von zentraler Bedeutung. Das Szenario, das eine Erhöhung <strong>des</strong><br />
Zinsniveaus um 100 Basispunkte simuliert, führte am Jahresultimo 2011 zu einem potenziellen<br />
Verlust in Höhe von circa – 148 Mio € (Ende 2010: ca. – 325 Mio €). Diese deutliche<br />
Reduzierung ist in erster Linie auf die Auflösung <strong>des</strong> Kapitalanlagemodells und die daraus<br />
resultierende Schließung der internen Festzinsanlage mittels Abschluss von Gegenswaps<br />
zurückzuführen.<br />
Stresstestergebnisse aus Zinsszenarien<br />
Szenario (Mio €) 31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Einmal im Jahr 371 400<br />
Zinsen + 100 Basispunkte – 148 – 325<br />
Die Stressszenarien werden regelmäßig hinsichtlich der aktuellen Marktgegebenheiten und<br />
Portfoliostrukturen überprüft und aktualisiert.<br />
Zinsschockszenarien<br />
Als Teil der Stresstests wird für die Quantifizierung von Zinsänderungsrisiken im Bankbuch<br />
die Barwertänderung relevanter Positionen unter von der BaFin definierten Zinsschockszenarien<br />
für die <strong>WestLB</strong> ermittelt und überwacht. Bis Oktober 2011 waren dies die Szenarien<br />
„plus 130 Basispunkte“ und „minus 190 Basispunkte“. Im November wurden diese von der<br />
BaFin auf „plus 200 Basispunkte“ und „minus 200 Basispunkte“ geändert.<br />
Per Jahresultimo 2011 hätte ein währungsübergreifender Zinsanstieg um 200 Basispunkte<br />
zu einer negativen Wertveränderung zinstragender Positionen im Bankbuch der <strong>WestLB</strong><br />
in Höhe von – 224 Mio € geführt. Der Schwellenwert der Barwertverluste, ab dem für<br />
Einzelinstitute die aufsichtsrechtliche Anzeigepflicht greift (Ausreißerkriterium), beträgt<br />
20% der bankaufsichtsrechtlichen Eigenmittel. Dieser Schwellenwert wurde mit maximal<br />
6,6% weder zum Jahresultimo 2011 noch im Verlauf <strong>des</strong> Jahres erreicht.<br />
Lagebericht<br />
89
90<br />
Modellvalidierung<br />
Die relevanten Marktpreisrisikopositionen werden gemäß den Vorgaben der deutschen<br />
Bankenaufsicht für die Verwendung interner Marktpreisrisikomodelle kontinuierlich einem<br />
sogenannten Backtesting unterzogen. Dabei werden täglich die tatsächlichen Marktwertveränderungen<br />
(hypothetische P&L) den durch das VaR-Modell prognostizierten potenziellen<br />
Marktwertveränderungen gegenübergestellt.<br />
2011 wurden drei Backtesting-Überschreitungen festgestellt (Vorjahr: vier Überschreitungen).<br />
Die Anzahl der Backtesting-Überschreitungen bewegt sich damit innerhalb der<br />
aufsichtsrechtlich festgelegten Toleranzgrenzen. Die Betrachtung der Backtesting-Zeit -<br />
reihen erfolgt auf einem 250-Tage-Horizont.<br />
Die Backtesting-Überschreitungen wurden durch besonders große Bewegungen an den<br />
Renten- und CDS-Märkten ausgelöst. Interne Analysen belegen, dass diese Fälle nicht durch<br />
das VaR-Modell zu prognostizieren waren. Damit sehen wir insgesamt die hohe Qualität<br />
sowie die Prognosegüte unseres VaR-Modells bestätigt.<br />
Backtesting internes Modell für das Handelsbuch<br />
<strong>WestLB</strong> AG<br />
31. Dezember 2011<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
– 5<br />
– 10<br />
– 15<br />
Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.<br />
2011 2011 2011 2011 2011 2011 2011 2011 2011 2011 2011 2011<br />
Backtesting VaR hypothetische P&L Backtesting Ausnahme Angaben in Mio €<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
– 5<br />
– 10<br />
– 15
31. Dezember 2010<br />
10<br />
5<br />
0<br />
– 5<br />
– 10<br />
– 15<br />
Jan. 2010 März 2010 Mai 2010 Juli 2010 Aug. 2010 Okt. 2010 Dez. 2010<br />
Lagebericht<br />
Backtesting VaR hypothetische P&L Backtesting Ausnahme Angaben in Mio €<br />
Über das Backtesting hinaus wird das VaR-Modell einer regelmäßigen Validierung der<br />
wesentlichen Modellannahmen unterzogen. Hierbei wird die Gültigkeit und Angemessenheit<br />
der wesentlichen Annahmen der VaR-Modellierung unter veränderten Rahmenbedingungen<br />
hinsichtlich Marktparametern und Portfoliozusammensetzung überprüft. Die Ergebnisse<br />
dieser Überprüfung werden an das MaCo berichtet und ebenfalls der deutschen Bankenaufsicht<br />
zur Verfügung gestellt. Im Rahmen dieses Prozesses wird das VaR-Modell kontinuierlich<br />
weiterentwickelt.<br />
Über die Überprüfung der Wahl <strong>des</strong> Zeitraums der Parametrisierung für den potenziellen<br />
Krisenrisikobetrag hinaus ist keine weitere spezifische Validierung <strong>des</strong> Stressed VaR<br />
erforderlich.<br />
Die Validierung <strong>des</strong> Ansatzes zur Ermittlung <strong>des</strong> IRC baut insbesondere auf dem Nachweis<br />
der Angemessenheit der – dem Ansatz für interne Ratings (IRBA) entstammenden –<br />
Ausfallwahrscheinlichkeiten und Verlustquoten auf. Ebenso wird die Angemessenheit der<br />
modellspezifischen Parameter für Korrelationen und Migrationswahrscheinlichkeiten sowie<br />
der Umschichtungszeithorizonte validiert. Darüber hinaus erfolgen Sensitivitätsrechnungen<br />
und Stresstests der IRC.<br />
Liquiditätsrisiken<br />
Das Liquiditätsrisiko stellt das Risiko dar, dass den gegenwärtigen und zukünftigen<br />
Zahlungsverpflichtungen nicht vollständig oder nicht zeitgerecht nachgekommen werden<br />
kann oder dass im Fall eines Liquiditätsengpasses Verbindlichkeiten nur zu erhöhten Markt-<br />
sätzen refinanziert (Refinanzierungsrisiko) beziehungsweise Aktiva nur mit Abschlägen zu<br />
den Marktsätzen liquidiert werden können (Marktliquiditätsrisiko).<br />
10<br />
5<br />
0<br />
– 5<br />
– 10<br />
– 15<br />
91
92<br />
Der Geschäftsbereich Treasury verantwortet das Liquiditätsmanagement <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong>.<br />
Darüber hinaus werden im Geschäftsbereich GRMC die Liquiditätsrisiken unabhängig über-<br />
wacht und die regulatorischen Meldungen der Liquiditätsausstattung erstellt.<br />
Im Liquiditätsmanagement wird zwischen der operativen, der taktischen und der strategischen<br />
Liquidität unterschieden. Für diese einzelnen Zeithorizonte sind in der Liquiditätsrisikostrategie<br />
die Berichtsinstrumente und Steuerungsziele definiert. Die Liquiditäts- und<br />
Refinanzierungsstrategie legt dann auf dieser Basis die Risikotoleranz für die einzelnen<br />
Steuerungsziele fest. Beide werden min<strong>des</strong>tens jährlich überprüft.<br />
Das Ziel der operativen Liquiditätssteuerung ist die Sicherstellung der untertägigen und<br />
kurzfristigen Liquidität für einen Zeitraum von bis zu einer Woche. Dazu dienen tägliche<br />
Cashflow-Projektionen, der operative Liquiditätsstresstest sowie Projektionen der Entwicklung<br />
der Liquiditätsreserve, insbesondere der zentralbankfähigen Sicherheiten.<br />
Die taktische Liquiditätssteuerung dient der Sicherstellung der Liquidität von bis zu einem<br />
Jahr. Hierzu wird täglich das vertragliche Fälligkeitsprofil aller liquiditätswirksamen Aktiva<br />
und Passiva ermittelt und um potenzielle Ab- und Zuflüsse aus der Liquiditätsreserve und<br />
modellierter Einlagen, Annahmen zum Zugang zu unbesicherter Refinanzierung sowie<br />
Eventualverbindlichkeiten ergänzt. In den taktischen wie operativen Stresstests werden<br />
entsprechend den vordefinierten Szenarien die liquiditätsbezogenen Verhaltensweisen<br />
einzelner Komponenten simuliert. Auf dieser Grundlage wurden für die kumulative Liquiditätsposition<br />
quantitative Ziele als Risikotoleranz definiert.<br />
Alle in die Stresstests eingehenden Parameter unterliegen einer ständigen Überprüfung<br />
(Backtesting) und Anpassung an veränderte Marktgegebenheiten.<br />
Das strategische Liquiditätsmanagement stellt sicher, dass die Bank ihren überjährigen<br />
Liquiditätsanforderungen gerecht werden kann. Mit der Kapitalbindungsbilanz werden<br />
mögliche strukturelle Liquiditätsüberschüsse beziehungsweise -engpässe aufgezeigt. Die<br />
strategische Risikotoleranz wird auf Basis der Differenz zwischen Aktiva und Passiva nach<br />
einem Jahr festgelegt; sie wurde 2011 jederzeit eingehalten.<br />
Die Liquiditätssteuerung wird durch Liquiditätsnotfallpläne ergänzt. Wesentliche Bestandteile<br />
der Notfallplanung sind zum einen die Beschreibung von Ereignissen, die zu einer<br />
Liquiditätsnotfallsituation führen können, zum anderen die Definition der Instrumente, mit<br />
denen Notfallsituationen festgestellt werden und von Maßnahmen, die im Fall einer Notfallsituation<br />
ergriffen werden. Dies beinhaltet auch Kommunikationsmaßnahmen. Liquiditätsnotfallpläne<br />
existieren für den <strong>WestLB</strong> Konzern sowie für die Niederlassungen New York,<br />
London und Asia/Pacific.
Kapitalbindungsbilanz<br />
31. Dezember 2011<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Lagebericht<br />
0Y 1Y 2Y 3Y 4Y 5Y 6Y 7Y 8Y 9Y 10Y<br />
m Aktiva<br />
N m Passiva<br />
N m Kapital<br />
m Liquiditätsüberschuss Angaben in Mrd €<br />
31. Dezember 2010<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
131<br />
145<br />
0Y 1Y 2Y 3Y 4Y 5Y 6Y 7Y 8Y 9Y 10Y<br />
m Aktiva<br />
N m Passiva<br />
N m Kapital<br />
m Liquiditätsüberschuss Angaben in Mrd €<br />
93
94<br />
2011 wurde die Liquiditätssteuerung entsprechend den Rahmenbedingungen weiter-<br />
entwickelt. So wurden die zusätzlichen Anforderungen an Liquiditätsstresstests gemäß der<br />
Novelle der MaRisk umgesetzt. Weiterhin wurden Liquiditätsstresstests für relevante<br />
Fremdwährungen eingeführt.<br />
Der bestehende regelmäßige Dialog mit Aufsichtsbehörden und Zentralbanken wurde 2011<br />
fortgeführt.<br />
Bei OTC-Derivatgeschäften schließt die Bank auf Kundenwunsch Vereinbarungen zur<br />
Stellung von Sicherheiten ab. Diese können eine Aufstockung der gestellten Sicherheiten<br />
für den Fall vorsehen, dass das Rating der Bank herabgestuft wird. Die Auswirkungen<br />
zusätzlicher Sicherheitenstellung auf die Liquiditätssituation der <strong>WestLB</strong> bei einer Ratingverschlechterung<br />
um einen Notch werden im Rahmen <strong>des</strong> Stresstests „Downgrade Scenario“<br />
simuliert. Dabei wird das jeweils niedrigste, veröffentlichte <strong>WestLB</strong> Rating zugrunde gelegt.<br />
Das Liquiditätsrisiko, das sich aus den abgeschlossenen Collateral-Vereinbarungen ergibt,<br />
ist im Vergleich mit anderen Liquiditätsrisiken überschaubar.<br />
Die Liquidität eines Kreditinstituts wird bankaufsichtsrechtlich anhand der Liquiditätskennzahl<br />
nach der Liquiditätsverordnung (LiqV) beurteilt. Diese Kennzahl setzt die innerhalb<br />
eines Monats verfügbaren Zahlungsmittel ins Verhältnis zu den in diesem Zeitraum abrufbaren<br />
Zahlungsverpflichtungen. Die Liquidität gilt als ausreichend, wenn die Kennzahl<br />
min<strong>des</strong>tens 1,0 beträgt. In der <strong>WestLB</strong> belief sich der Wert im Zeitraum Januar bis Dezember<br />
2011 auf durchschnittlich 1,35 und verbesserte sich damit im Vergleich zum Vorjahr (1,26).<br />
Die Liquidität <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong> war 2011 jederzeit sichergestellt.<br />
Emissionsaktivitäten<br />
Auch 2011 war ein erfolgreiches Jahr für die Emissionstätigkeit der <strong>WestLB</strong>. Das Funding-<br />
Programm in Höhe von 6,9 Mrd € für überjährige unbesicherte Schuldtitel wurde erfüllt.<br />
Insgesamt wurden 7,5 Mrd € unbesicherte überjährige Schuldtitel aufgelegt (Vorjahr<br />
8,7 Mrd €).<br />
Mit einem Anteil von 97% (Vorjahr 77%) blieb der Sparkassenverbund wie in den Vorjahren<br />
die tragende Säule der Refinanzierung. Insbesondere der hohe Absatz im Sparkassen-<br />
Retailsegment (einschließlich Zertifikate) mit einem Anteil von 64% (Vorjahr 43%) zeigt<br />
die langfristige Qualität unserer Platzierungskraft.
Jährliches Emissionsvolumen (unbesichert, überjährig)<br />
20<br />
16<br />
12<br />
8<br />
4<br />
0<br />
H2 2005* 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />
* Emissionsvolumen nach Wegfall der Gewährträgerhaftung im zweiten Halbjahr 2005,<br />
annualisiert auf das Geschäftsjahr 2005 Angaben in Mrd €<br />
Unbesicherte Emissionstätigkeit der <strong>WestLB</strong> AG nach Investoren<br />
Retail Sparkassen 64%<br />
31. Dezember 2010<br />
Institutionelle Sparkassen 34%<br />
Sonstige Retail 4%<br />
Sparkassen Depot B 43%<br />
Sparkassen Depot A 33%<br />
Institutionelle Inland 3%<br />
Institutionelle<br />
Deutschland 17%<br />
Institutionelle Ausland 2%<br />
Lagebericht<br />
95
96<br />
Neben der unbesicherten Emissionstätigkeit stehen der <strong>WestLB</strong> zur Refinanzierung Pfand-<br />
briefe, kurzfristige Einlagen von Kunden und Sparkassen, der unbesicherte Interbankenmarkt<br />
sowie Repos mit Kunden, Brokern und Banken zur Verfügung.<br />
Operationelle Risiken<br />
Operationelle Risiken betreffen die Gefahr von Verlusten, die ihre Ursache(n) in der Unangemessenheit<br />
oder dem Versagen von Geschäftsprozessen, Technologie oder Personal der<br />
Bank haben oder als Folge externer Ereignisse eintreten. Die Definition umfasst Rechtsrisiken,<br />
jedoch nicht strategische und Reputationsrisiken.<br />
Management von operationellen Risiken<br />
Die zentrale Einheit Operational Risk Management (ORM) im Geschäftsbereich GRMC verantwortet<br />
das OpRisk-Rahmenwerk und die zugehörigen Instrumente und Richtlinien. Dabei<br />
sorgt diese Einheit konzernweit für die Konsistenz der Steuerung operationeller Risiken,<br />
erfasst diese, nimmt Stellung dazu und berät die Geschäftsbereiche <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong>.<br />
Eine einheitliche Qualität bei der Analyse, Messung, Steuerung und Überwachung der<br />
operationellen Risiken wird somit sichergestellt.<br />
Die primäre Verantwortung für das Management operationeller Risiken liegt in den einzelnen<br />
Geschäfts- und Funktionsbereichen. Die Bereichsleitung wird dabei vom jeweiligen dezentralen<br />
Operational Risk Manager unterstützt, der für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
<strong>des</strong> Bereichs Ansprechpartner in Fragen der Steuerung operationeller Risiken ist. Der<br />
dezentrale Operational Risk Manager steht im engen Austausch mit dem zentralen Bereich<br />
ORM.<br />
Die Sensibilisierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bank für operationelle Risiken<br />
erfolgt durch das konzernweit eingeführte E-Learning-Programm. Zusätzlich dienen die<br />
regelmäßig stattfindenden OpRisk-Foren in den Regionen (Amerika, Asien-Pazifik, Großbritannien,<br />
Kontinentaleuropa) dem systematischen Informationsaustausch zu aktuellen<br />
Schadensfällen, die der <strong>WestLB</strong> und anderen Banken im Zusammenhang mit operationellen<br />
Risiken entstanden sind.<br />
Eine enge Zusammenarbeit von ORM mit zentralen Stellen (z.B. Notfallplanung, Revision,<br />
Recht und Compliance, Versicherungen, IT- und Non-IT-Security) erfolgt in regelmäßigen<br />
Arbeitstreffen.
Die folgenden OpRisk-Instrumente kommen zum Einsatz:<br />
NN Interne/externe Datensammlung<br />
NN Risk Self Assessment der Bankprozesse und Bankanwendungen<br />
NN Risikoindikatoren<br />
NN Szenarioanalyse<br />
N N Überwachung der von den einzelnen Geschäftsbereichen zur Reduzierung von<br />
operationellen Risiken eingeleiteten Maßnahmen<br />
Zudem koordiniert ORM einmal jährlich den Review der „wesentlichen Outsourcings“ gemäß<br />
MaRisk.<br />
Für den Austausch externer Daten ist die <strong>WestLB</strong> im Datenkonsortium „Operational Riskdata<br />
eXchange Association“ (ORX) vertreten.<br />
Weiterhin kommen Anreizsysteme zum Einsatz, mit denen die Qualität <strong>des</strong> dezentralen<br />
OpRisk-Managements gesteigert werden soll. Das sind insbesondere:<br />
N N Scorecard-Verfahren: Die Qualität <strong>des</strong> dezentralen OpRisk-Managements wird über verschiedene<br />
Kategorien und Kriterien bewertet und verglichen. Infolge<strong>des</strong>sen wird das im<br />
internen Modell kalkulierte (regulatorische und ökonomische) OpRisk-Kapital adjustiert.<br />
N N Selbstversicherungsmodell: Die Geschäftsbereiche budgetieren einen Vorsorgebetrag<br />
für das Eintreten operationeller Risiken (= Versicherungsprämie). Im Gegenzug erhalten<br />
sie im Fall einer Schadensmeldung eine Erstattung (abzüglich Selbstbeteiligung).<br />
Für Schäden, die aus operationellen Risiken entstehen können, ist der Risikotransfer mittels<br />
Versicherungen teilweise möglich und unter Kosten-Nutzen-Erwägungen auch sinnvoll. Die<br />
<strong>WestLB</strong> verfügt auf Konzernebene über einen globalen Versicherungsschutz, der in einem<br />
zentralen Versicherungsportfolio zusammengefasst ist. Andere Instrumente zur Risikoverlagerung<br />
kommen derzeit in der <strong>WestLB</strong> nicht zum Einsatz.<br />
Mit Beschluss der Europäischen Kommission vom 20. Dezember 2011 besteht die Gefahr,<br />
dass sich die 2011 beobachtete Abwanderung von Leistungsträgern auch zukünftig fortsetzt.<br />
Personalrisiken und hieraus resultierende weitere operationelle Risiken werden sowohl für<br />
den Geschäftsbetrieb als auch im <strong>WestLB</strong> Transformationsprojekt daher laufend analysiert<br />
und bewertet, um rechtzeitig Maßnahmen zur Reduzierung operationeller Risiken einleiten<br />
zu können. Ein Anstieg operationeller Schäden durch Eigenkündigungen wurde bislang<br />
nicht verzeichnet.<br />
Lagebericht<br />
97
98<br />
Messung von operationellen Risiken (AMA-Modell)<br />
Seit 2008 wendet die <strong>WestLB</strong> den „Advanced Measurement Approach“ (AMA) Full Use zur<br />
Messung operationeller Risiken für die <strong>WestLB</strong> Gruppe an.<br />
Das ökonomische Kapital für die interne Steuerung operationeller Risiken wird über das von<br />
der <strong>WestLB</strong> entwickelte Modell bestimmt. Das Modell basiert auf einem Verlustverteilungsansatz.<br />
Die Schätzung der Verteilungsparameter erfolgt aus den internen Verlustdaten, den<br />
Daten aus dem ORX-Konsortium sowie den Daten aus der Szenarioanalyse.<br />
Es werden Korrelationen der Schadensanzahl (innerhalb eines Geschäftsbereichs über Event<br />
Types hinweg) berücksichtigt. Zudem werden für einige Teilbereiche innerhalb <strong>des</strong> Modells<br />
Versicherungsleistungen basierend auf den Parametern Selbstbehalt, maximale Deckungssumme<br />
und Eintrittswahrscheinlichkeit mit einbezogen. Dies hat eine geringfügige<br />
Reduzierung <strong>des</strong> operationellen Risikokapitals zur Folge. Die Kapitaladjustierung erfolgt<br />
über die „BU Scorecard“ und die Risikoindikatoren. Das Kapital wird auf Geschäftsbereiche<br />
und rechtliche Einheiten aufgeteilt.<br />
Der von ORM aus der Historie ermittelte erwartete Verlust aus operationellen Risiken (OpRisk<br />
Expected Loss) wird im Rahmen <strong>des</strong> Budgetprozesses in den Geschäftsbereichen berücksichtigt<br />
und entsprechend in der Berechnung <strong>des</strong> operationellen Risikokapitals abgezogen.<br />
Damit stellt der OpRisk Expected Loss die Obergrenze der Risikotoleranz der Bank für<br />
operationelle Risiken dar.<br />
Das OpRisk-Kapital wird regelmäßig einem Stresstest unterzogen. Auf Basis hypothetischer<br />
Szenarioannahmen werden für die betroffenen Basel-II-Ereigniskategorien die Input-<br />
Parameter Schadenshäufigkeit, Schadenshöhe und Gewicht variiert (gestresst), und das<br />
entsprechende OpRisk-Kapital wird berechnet. Die Ergebnisse finden jeweils Eingang in<br />
den bankweiten Kapitalstresstest.<br />
Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem in Bezug<br />
auf den Rechnungslegungsprozess<br />
Ziel eines rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems<br />
(IKS/RMS) ist die Sicherstellung der Einhaltung der in Bezug auf die Rechnungslegung<br />
bestehenden Standards und Vorschriften sowie die Gewährleistung der Ordnungsmäßigkeit<br />
der Rechnungslegung.<br />
Die <strong>WestLB</strong> hat im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess ein der Unternehmenstätigkeit<br />
angemessenes IKS und RMS implementiert.
Das rechnungslegungsbezogene IKS/RMS der <strong>WestLB</strong> umfasst im Wesentlichen Richtlinien<br />
und Prozesse, die<br />
N N eine angemessene Sicherheit für eine vollständige, zeitnahe, richtige und periodengerechte<br />
Erfassung und Buchung von Geschäftsvorfällen in Übereinstimmung mit den gesetzlichen<br />
und sonstigen Vorschriften bieten, um eine die tatsächlichen Verhältnisse darstellende<br />
öffentliche Finanzberichterstattung sicherzustellen (Ordnungsmäßigkeit und Verlässlich-<br />
keit der Rechnungslegung);<br />
N N eine regelmäßige und zeitnahe Information der Entscheidungsträger und Gremien mit<br />
den für die Unternehmenssteuerung relevanten Rechnungslegungsdaten gewährleisten<br />
(interne Berichterstattung);<br />
N N eine angemessene Sicherheit verschaffen, damit nicht genehmigte Anschaffungen und<br />
die nicht genehmigte Nutzung oder Veräußerung von Vermögenswerten, die einen<br />
wesentlichen Einfluss auf die Rechnungslegung haben könnten, verhindert oder frühzeitig<br />
erkannt werden;<br />
N N ein angemessenes Kontroll- und Dokumentationsumfeld bereitstellen (z. B. Funktionstrennung,<br />
Einhaltung festgelegter Genehmigungs- bzw. Kompetenzstufen, Einhaltung<br />
<strong>des</strong> Vier-Augen-Prinzips bei der Erfassung von Geschäftsvorfällen, Versand von Geschäftsund<br />
Saldenbestätigungen, geordnetes Belegwesen);<br />
N N die Archivierung und Datensicherung von Dokumenten und buchungsbegründenden<br />
Unterlagen regeln, die hinreichend detailliert, korrekt und angemessen Auskunft über<br />
Geschäftsbewegungen und die Verwendung von Vermögenswerten geben.<br />
Das rechnungslegungsbezogene IKS/RMS unterliegt einer fortlaufenden Überwachung<br />
seiner Wirksamkeit. Bestehende technische und fachliche Kontrollen sind regelmäßig<br />
Prüfungsgegenstand der internen Revision sowie externer Prüfungen.<br />
Zudem sind die Rechnungslegungsprozesse in den allgemeinen Risikomanagementprozess<br />
hinsichtlich der operationellen Risiken der Gesamtbank eingebunden, um Fehler oder Fehlaussagen<br />
so weit wie möglich zu verhindern beziehungsweise frühzeitig aufzudecken.<br />
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind in elektronischen Handbüchern dokumentiert<br />
und weltweit allen Geschäftsbereichen zugänglich. Jahres-, Quartals- beziehungsweise<br />
Monatsabschlüsse werden nach einem abgestimmten Terminplan erstellt. Die Einhaltung<br />
der Termine wird systemseitig unterstützt und überwacht.<br />
Lagebericht<br />
99
100<br />
Die zeitnahe Umsetzung und Kommunikation neuer gesetzlicher und regulatorischer<br />
Anforderungen erfolgt in Abhängigkeit vom jeweiligen Umfang und von der Bedeutung für<br />
die Bank unter anderem in Form organisatorisch eigenständiger Projekte und durch schriftliche<br />
Anweisungen. Dabei werden in Abhängigkeit von der Themenstellung alle relevanten<br />
Geschäftsbereiche und Managementebenen gemäß den internen Projektrichtlinien eingebunden.<br />
Durch die personelle Einbindung <strong>des</strong> Rechnungswesens in die relevanten Risiko- und<br />
Steuerungskomitees ist sichergestellt, dass strategische und risikobezogene Entwicklungen<br />
auch in der Rechnungslegung beziehungsweise der Berichterstattung zeitnah Berücksichtigung<br />
finden.<br />
Transaktionen mit neuen Produkten und/oder wesentlichen Special Purpose Entities (SPEs)<br />
durchlaufen den dafür vorgesehenen New Product Approval (NPA)- beziehungsweise<br />
SPE-Prozess, in den das Rechnungswesen eingebunden ist.<br />
§ 107 Abs. 3 Satz 2 AktG konkretisiert die Überwachungsaufgaben <strong>des</strong> vom Aufsichtsrat<br />
gebildeten Prüfungsausschusses zum Rechnungslegungsprozess, zur Wirksamkeit <strong>des</strong> internen<br />
Kontrollsystems, <strong>des</strong> Risikomanagementsystems und <strong>des</strong> internen Revisionssystems<br />
sowie der Abschlussprüfung – hier vor allem der Unabhängigkeit <strong>des</strong> Abschlussprüfers, zur<br />
Erteilung der Prüfungsaufträge und zur Angemessenheit <strong>des</strong> Prüfungshonorars.<br />
Rechtsrisiken<br />
Der Bereich Recht und Compliance verantwortet vorrangig die Identifizierung und Steuerung<br />
der Rechtsrisiken <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong>. Dabei findet eine enge Zusammenarbeit mit sämtlichen<br />
Fachbereichen im Konzern statt. Jeder Fachbereich soll die im eigenen Verantwortungsbereich<br />
auftretenden oder drohenden rechtlichen Risiken erkennen. Sie werden dann<br />
mit den erforderlichen Maßnahmen möglichst umfassend gemindert oder ausgeschlossen.<br />
Dabei werden Vorgänge erfasst, die sich aus rechtlichen Gründen Schaden verursachend<br />
auswirken können. Des Weiteren werden geeignete vorbeugende Gegenmaßnahmen<br />
getroffen.<br />
Gegen die <strong>WestLB</strong> wurde beim Supreme Court of the State of New York eine Klage von<br />
Investoren nachrangiger Schuldverschreibungen eingereicht. Die Klage richtet sich gegen<br />
die <strong>WestLB</strong> AG und eine Konzerngesellschaft, die mit dem Management der Investmentgesellschaften<br />
befasst war, die die Schuldverschreibungen begeben haben. Diesen wird<br />
unter anderem Missmanagement und fehlerhafte Berichterstattung vorgeworfen. Es wird<br />
erwartet, dass die Vorwürfe abgewiesen werden. Die <strong>WestLB</strong> hat zwischenzeitlich ihre<br />
Beteiligung an der mitverklagten Konzerngesellschaft einschließlich der anhängigen<br />
Prozessrechtsverhältnisse wirtschaftlich rückwirkend zum 1. Januar 2010 im Wege der<br />
Bar-Unterbeteiligung auf die EAA übertragen.
Im Dezember 2005 hat die <strong>WestLB</strong> einen Kredit in Höhe von rund 100 Mio USD heraus-<br />
gelegt, der grundpfandrechtlich durch eine Vielzahl von Immobilienobjekten in den USA<br />
besichert war. Im Zusammenhang mit der Verwertung der Sicherheiten wurden gegen die<br />
<strong>WestLB</strong> verschiedene Klagen erhoben, unter anderem mit dem Vorwurf, Ansprüche auf<br />
Rückzahlung der Kredite seien wegen überhöhter Kreditzinssätze nicht durchsetzbar. Es<br />
wird derzeit davon ausgegangen, dass die Kläger eine Verletzung entsprechender Rechtsvorschriften<br />
nicht Erfolg versprechend geltend machen können. Das wirtschaftliche Risiko<br />
aus diesem Engagement ist aufgrund entsprechender Garantien auf die EAA übergegangen<br />
und durch Teilverkäufe von Immobilien weiter reduziert worden. Insgesamt wurde das<br />
Engagement weitgehend wertberichtigt.<br />
Die <strong>WestLB</strong> hat den mit einem Service-Provider abgeschlossenen Vertrag Ende 2010 zum<br />
wesentlichen Teil aus wichtigem Grund vorzeitig beendet. Der Provider vertritt die Auffassung,<br />
dass die Beendigung unwirksam sei. Die <strong>WestLB</strong> rechnet im Zuge der Beendigung<br />
mit eigenen Schäden im Umfang von circa 45 Mio €. Im Verhandlungsweg konnte keine<br />
gütliche Einigung mit dem Provider erzielt werden, sodass die <strong>WestLB</strong> im Jahr 2011 Klage<br />
gegen den Provider erhoben hat. Der Ausgang <strong>des</strong> gerichtlichen Verfahrens hängt maßgeblich<br />
vom Ergebnis einer umfangreichen Beweiswürdigung ab. Im Fokus eines solchen<br />
Verfahrens wird die Frage stehen, ob das Leistungsverhalten <strong>des</strong> Providers die vorzeitige<br />
Beendigung <strong>des</strong> Vertrags durch die <strong>WestLB</strong> gerechtfertigt hat. Aus Sicht der <strong>WestLB</strong><br />
sprechen die überwiegenden Gründe dafür, dass sie den Vertrag aufgrund der mangelhaften<br />
Leistungen <strong>des</strong> Vertragspartners im relevanten Umfang zu Recht vorzeitig beenden konnte<br />
und dass ihr infolge<strong>des</strong>sen entsprechende Schadensersatzansprüche zustehen. Der Provider<br />
widerspricht dem Schadensersatzanspruch und verlangt im Wege der Widerklage Zahlung<br />
einbehaltener Honoraranteile. Klage und Widerklage beziehen sich auf den gleichen Sachverhalt.<br />
Im Laufe <strong>des</strong> Jahres 2011 wurde die <strong>WestLB</strong> AG in insgesamt 17 Klageverfahren im<br />
Zusammenhang mit angeblichen Pflichtverletzungen bei der Quotierung von USD-LIBOR<br />
Zinssätzen von einer Reihe von Klägern im Rahmen einer sogenannten Sammelklage vor<br />
verschiedenen US-Gerichten verklagt. Neben der <strong>WestLB</strong> richten sich diese Klagen gegen<br />
alle weiteren Banken, die – wie die <strong>WestLB</strong> – als Mitglieder <strong>des</strong> sogenannten LIBOR-Panels<br />
(„BBA Panels“) arbeitstäglich Quotierungen an die British Bankers Association („BBA“)<br />
gemeldet hatten. Die Klagen erstrecken sich auf einen Zeitraum vom 1. Januar 2006 bis zum<br />
31. Dezember 2009. Der nicht bezifferte Anspruch auf Schadensersatz wird auf kollusives<br />
Zusammenwirken der Mitglieder <strong>des</strong> BBA-Panels, angebliche Manipulation und Über -<br />
mittlung von wissentlich falschen LIBOR-Zinssätzen durch die Mitglieder <strong>des</strong> BBA-Panels<br />
gestützt, die angeblich dadurch ihre tatsächlichen Refinanzierungkosten zu verschleiern<br />
suchten und sich darüber hinaus dadurch ungerechtfertigte Vorteile im Derivategeschäft<br />
verschaffen wollten.<br />
Lagebericht<br />
101
102<br />
Die an verschiedenen Gerichten in den USA anhängig gemachten Klagen wurden zwischen-<br />
zeitlich beim „United States District Court Southern District of New York“ als Sammelklage<br />
zusammengefasst. Eine erste Entscheidung über die weitere prozessuale Vorgehensweise<br />
wird für März 2012 erwartet. Eine Entscheidung in der Sache dürfte aber im Jahr 2012 nicht<br />
zu erwarten sein. Die nahezu identischen Klagen, die bis zum März in eine einheitliche<br />
Klage zusammengefasst werden, stützen sich ausschließlich auf Presseberichte und<br />
angebliche eigene Untersuchungen der Kläger. Wir gehen davon aus, dass diese Klagen<br />
beziehungsweise die Sammelklage zumin<strong>des</strong>t zum Teil bereits in einem frühen Verfahrensstadium<br />
(„Motion to Dismiss“) und danach insgesamt abgewiesen werden, da sich die<br />
vorgebrachten Behauptungen jedenfalls in Bezug auf die <strong>WestLB</strong> nicht aufrechterhalten<br />
lassen.<br />
Reputationsrisiken<br />
Das Reputationsrisiko bedeutet die Gefahr eines sich verschlechternden Rufes der<br />
<strong>WestLB</strong> aus Sicht der Anspruchsgruppen/Stakeholder hinsichtlich von Leistungsfähigkeit,<br />
Kompetenz, Integrität und Vertrauenswürdigkeit der Bank.<br />
Das Reputationsrisiko ist in der <strong>WestLB</strong> als wesentliche Risikoart über alle Kerngeschäftsfelder<br />
und die damit einhergehenden Produkte hinweg definiert. Reputationsrisiken unterliegen<br />
keiner separaten Quantifizierung. Sie werden anhand qualitativer Kriterien analysiert<br />
und bewertet, da sich ein entsprechen<strong>des</strong> Risiko aufgrund zahlreicher subjektiver Faktoren<br />
schwer messen lässt.<br />
Die Zuständigkeit für die Überwachung von Reputationsrisiken in der <strong>WestLB</strong> liegt im<br />
Operational Risk Management. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit den Bereichen<br />
Kommunikation, Compliance/Anti-Money Laundering und Sustainability Management. Im<br />
Rahmen interner Veranstaltungen erfolgt die Sensibilisierung der Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter für Reputationsrisiken.<br />
Reputationsrisiken, die bei Geschäftsanbahnung auf der Markt- oder der Marktfolgeseite<br />
identifiziert werden, ziehen eine spezielle Prüfung <strong>des</strong> Geschäfts nach sich. Das daraus<br />
resultierende RepRisk-Votum, das in Zusammenarbeit mit allen für die Steuerung von<br />
Reputationsrisiken verantwortlichen Bereichen erstellt wird, ist Bestandteil <strong>des</strong> Kreditentscheidungsprozesses<br />
(zweites Votum) sowie <strong>des</strong> Neuprodukt-Prozesses. Zudem werden<br />
Reputationsrisiken auch im Outsourcing-Prozess analysiert, wenn der für die Auslagerung<br />
zuständige Fachbereich die Reputationsrisiken als materiell einschätzt.
Geschäftsrisiken<br />
Das Geschäftsrisiko bezeichnet die Gefahr, dass ein Unternehmen seine Ziele als Folge von<br />
unternehmerischen Risiken (globale, lokale, branchenspezifische Risiken) sowie Risiken aus<br />
den Geschäftsprozessen (Risiken aus der Prozessdurchführung) nicht erreicht.<br />
Die <strong>WestLB</strong> hat das Geschäftsrisiko als wesentliche Risikoart gemäß MaRisk definiert und<br />
in die Berechnung der Risikodeckungsmasse integriert. Die Höhe <strong>des</strong> Geschäftsrisikos wird<br />
min<strong>des</strong>tens jährlich validiert. Dabei werden anhand eines Szenarioansatzes die realisierten<br />
Erträge sowie Aufwendungen ihren budgetierten Werten gegenübergestellt und mögliche<br />
Budgetabweichungen der vergangenen Jahre erhoben sowie der sich daraus ergebende<br />
ökonomische Kapitalbedarf ermittelt. Das Geschäftsrisiko wird als Abzugsposten in der<br />
Risikotoleranz berücksichtigt.<br />
Bei der Bestimmung der Risikodeckungsmasse werden gemäß den aufsichtlichen Anfor-<br />
derungen erwartete Verluste aus dem Jahresabschluss 2011 und ersten Halbjahr 2012<br />
berücksichtigt. Dadurch reduziert sich das im Geschäftsrisiko widergespiegelte Risiko<br />
zusätzlicher negativer Budgetabweichungen. Entsprechend wurde der Abzugsposten für<br />
das Geschäftsrisiko auf 200 Mio € angepasst.<br />
Ergeben sich im Jahresverlauf zusätzliche Erkenntnisse über die Gefahr negativer Budgetabweichungen<br />
und damit über eine erneute Ausweitung <strong>des</strong> Geschäftsrisikos, wird die<br />
Bemessung der Risikodeckungsmasse entsprechend adjustiert.<br />
Lagebericht<br />
103
104<br />
Kapitalauslastung<br />
Regulatorische Kapitalauslastung <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong><br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
15,9%<br />
11,4%<br />
1,53<br />
3,93<br />
43,10<br />
13,8%<br />
8,8%<br />
4,82<br />
3,50<br />
39,98<br />
31. 12. 2010 31. 12. 2011<br />
nach nach<br />
Jahresergebnis AG Jahresergebnis AG<br />
m Adressenausfallrisiko m Operationelles Risiko m Marktpreisrisiko<br />
16%<br />
12%<br />
Kernkapitalquote Gesamtkennziffer Angaben in Mrd €<br />
Die <strong>WestLB</strong> hat ihre Kennzahlen nach den Baseler Eigenkapitalvereinbarungen (Basel II)<br />
und der entsprechenden EU-Richtlinie beziehungsweise der SolvV zu berechnen. Gemäß<br />
§ 10 KWG beziehungsweise § 2 SolvV hat die <strong>WestLB</strong> ihre Geschäftstätigkeit in ange messener<br />
Höhe mit Eigenmitteln zu unterlegen. Die geforderte Eigenmittelunterlegung wurde von<br />
der <strong>WestLB</strong> Gruppe im Jahr 2011 jederzeit übertroffen.<br />
Zum Jahresende 2011 lagen die regulatorischen Kapitalzahlen der <strong>WestLB</strong> Gruppe bei 8,8%<br />
(Kernkapitalquote) beziehungsweise 13,8% (Gesamtkennziffer).<br />
Zu detaillierten Ausführungen verweisen wir auf den Abschnitt „Eigene Mittel“.<br />
Ökonomische Kapitalauslastung (Risikotoleranz)<br />
Gemäß Säule 2 <strong>des</strong> Basel-II-Rahmenwerks müssen Kreditinstitute über ein Verfahren zur<br />
Beurteilung ihrer angemessenen Eigenkapitalausstattung im Verhältnis zu ihrem Risiko profil<br />
sowie über eine Strategie für den Erhalt ihres Eigenkapitalniveaus (Internal Capital<br />
Adequacy Assessment Process – ICAAP) verfügen. Mit der Einführung <strong>des</strong> „<strong>WestLB</strong> Capital<br />
Adequacy Programme“ (WestCAP) hat die <strong>WestLB</strong> seit 2004 ein entsprechen<strong>des</strong> Konzept<br />
implementiert, das auf den Anforderungen der Säule 2 sowie auf den MaRisk basiert. Die<br />
MaRisk stellen die Umsetzung der Säule-2-Anforderungen von Basel II in deutsches<br />
Aufsichtsrecht dar. Im Jahr 2011 wurden die Anforderungen an den ICAAP durch die<br />
Bun<strong>des</strong>bank/BaFin durch das Papier „Aufsichtliche Beurteilung bankinterner Risikotragfähigkeitskonzepte“<br />
weiter konkretisiert.<br />
8%<br />
4%<br />
0%
Die Bank hat die neuen Anforderungen in das WestCAP übernommen. Dabei wird die Risiko-<br />
tragfähigkeit wie gefordert nun nicht mehr ausschließlich unter Liquidations-, sondern auch<br />
unter Fortführungsannahmen betrachtet. Ausgangspunkt für die Ermittlung der Risiko-<br />
deckungsmasse ist das solvenzrechtliche Kernkapital <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong>. Je nach Annahme<br />
– Liquidation oder Fortführung der Geschäftstätigkeit – sind unterschiedliche Abzüge vom<br />
Risikodeckungspotenzial vorzunehmen, um zu der verfügbaren Risikodeckungsmasse zu<br />
gelangen.<br />
Im Liquidationsansatz werden der Risikodeckungsmasse Risiken gegenübergestellt, die<br />
über einen Horizont von einem Jahr auf Basis eines Konfidenzniveaus von 99,95% berechnet<br />
wurden. Dazu werden alle als wesentlich eingestuften Risiken mit internen Modellen<br />
quantifiziert und mittels eines Top-Down-Ansatzes zu einem Gesamtrisiko aggregiert. Hierbei<br />
wurde bisher unterstellt, dass ein Diversifikationspotenzial zwischen den Risikoarten existiert<br />
und somit nicht alle Risiken notwendigerweise gleichzeitig schlagend werden. Der Diversi-<br />
fikationseffekt wurde dabei im Rahmen der Berichterstattung transparent gemacht. Aufgrund<br />
von verschärften aufsichtlichen Anforderungen wird seit September 2011 keine Diversifikation<br />
mehr zwischen den Risikoarten unterstellt (Umsetzung für das Marktpreisrisiko ist<br />
ab November 2011 erfolgt). Die Risikoarten, die derzeit mithilfe <strong>des</strong> ökonomischen Kapitals<br />
quantifiziert werden, sind das Kreditrisiko (Verluste aus Kreditausfällen und Ratingverschlechterungen),<br />
das Marktpreisrisiko, das Beteiligungsrisiko, das operationelle Risiko<br />
und das Geschäftsrisiko. Das Geschäftsrisiko wird als Abzugsposten vom ökonomischen<br />
Kapital berücksichtigt, während die anderen Risikoarten in der monatlichen Bericht -<br />
erstattung explizit der verbleibenden Risikodeckungsmasse gegenübergestellt werden.<br />
Die ökonomische Kapitalauslastung ergibt sich aus der Relation <strong>des</strong> Gesamtrisikos zur verfügbaren<br />
Risikodeckungsmasse.<br />
Um die ökonomische Kapitalauslastung zu steuern und Konzentrationen im Portfolio zu<br />
vermeiden, wird jedem Geschäftsbereich im Rahmen <strong>des</strong> Budgetprozesses ein ökonomisches<br />
Kapitallimit für die einzelnen Risikoarten zugeteilt. Die Limiteinhaltung wird regelmäßig<br />
überwacht und im Global Risk Committee berichtet, in dem auch über eventuelle Maß nahmen<br />
zur Limiteinhaltung entschieden wird.<br />
Die ökonomische Kapitalauslastung lag zum 31. Dezember 2011 bei 75%. Der Anstieg der<br />
Kapitalauslastung im Vergleich zum Vorjahreswert in Höhe von 62% ist hauptsächlich auf<br />
die Umsetzung von verschärften aufsichtlichen Anforderungen an das Risikotragfähigkeitskonzept<br />
im Liquidationsansatz zurückzuführen.<br />
Vor diesem Hintergrund wird seit September 2011 keine Diversifikation mehr zwischen den<br />
wesentlichen Risikoarten (Kredit-, Markt-, operationelles, Geschäfts- und Beteiligungs risiko)<br />
unterstellt, wodurch der bisher entlastende Effekt für alle genannten Risikoarten entfällt.<br />
Dies führt für alle Risikoarten zu einem Anstieg <strong>des</strong> ökonomischen Kapitals, der im Marktpreisrisiko<br />
aufgrund der späteren Umsetzung im November 2011 zu beobachten ist.<br />
Lagebericht<br />
105
106<br />
Bei der Bestimmung der Risikodeckungsmasse werden gemäß aufsichtlichen Anforderungen<br />
erwartete Verluste aus dem Jahresabschluss 2011 und ersten Halbjahr 2012 berücksichtigt.<br />
Dadurch ist die Risikodeckungsmasse gegenüber dem Vorjahr gesunken und die ökonomische<br />
Kapitalauslastung gleichzeitig gestiegen.<br />
Ökonomische Kapitalauslastung im Liquidationsansatz <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong><br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
62%<br />
0,264<br />
0,438<br />
1,925<br />
Dez. 2010 Dez. 2011<br />
m Kreditrisiko m Marktpreisrisiko m Sonstige Risiken<br />
Auslastung Risikodeckungsmasse Angaben in Mrd €<br />
Im Fortführungsansatz wird basierend auf der oben definierten Risikodeckungsmasse der<br />
Risikoappetit festgelegt. Für die Festlegung <strong>des</strong> Risikoappetits können nur solche finanziellen<br />
Ressourcen verwendet werden, die noch nicht gebunden sind, um Min<strong>des</strong>tkapitalquoten zu<br />
erreichen, wie sie beispielsweise von Regulatoren, Ratingagenturen oder anderen Marktteilnehmern<br />
gefordert werden.<br />
Dieser Risikoappetit wird auf Kreditrisiken und Marktrisiken aufgeteilt (die sonstigen<br />
Risikoarten werden entweder nicht mehr als wesentlich angesehen oder werden nicht aktiv<br />
gesteuert). Der VaR für Marktrisiken und Kreditrisiken zu einem 90%- und 95%-Quantil<br />
(bezogen auf einen Risikohorizont von einem Jahr) wird dem entsprechenden Risikoappetit<br />
gegenübergestellt.<br />
75%<br />
0,460<br />
0,457<br />
1,856<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%
Kapital Stresstesting (Stresstesting unter Liquidationsannahmen)<br />
Um sicherzustellen, dass die Risikotragfähigkeit unter Liquidationsannahmen auch unter<br />
adversen ökonomischen Entwicklungen gegeben ist, werden min<strong>des</strong>tens einmal pro Quartal<br />
die Auswirkungen von makroökonomischen Szenarien mit einem Prognosehorizont von zwei<br />
Jahren auf die ökonomische und regulatorische Kapitalauslastung simuliert. Hierfür werden<br />
neben dem Planungsszenario ein mil<strong>des</strong> und ein schweres Abschwungszenario auf Basis<br />
volkswirtschaftlicher Annahmen <strong>des</strong> Geschäftsbereichs Research ausgearbeitet beziehungs-<br />
weise aktualisiert. Diese Annahmen umfassen unter anderem Einschätzungen zum Bruttoinlandsprodukt<br />
und zu Verbraucherpreisen, Immobilienmärkten, Aktienmärkten, Zinsen,<br />
Credit Spreads, Wechselkursen sowie Marktvolatilitäten und unterstellen im aktuellen<br />
schweren Stressszenario eine globale Rezession, eine erhebliche Verschärfung der EWU-<br />
Staatsschuldenkrise und eine stark rückläufige Aktienmarktentwicklung.<br />
Die Auswirkungen dieser volkswirtschaftlichen Annahmen auf die Entwicklung <strong>des</strong><br />
Bonitäts profils und der Wiedereinbringungsquoten in den verschiedenen Anlageklassen,<br />
Branchen und Regionen werden zusammen mit den jeweils verantwortlichen Kreditanalysebereichen<br />
untersucht. Entsprechend werden auch die Auswirkungen auf die anderen<br />
Risikoarten (Marktpreisrisiko, Beteiligungsrisiko und operationelles Risiko) quantifiziert.<br />
Insgesamt werden Effekte sowohl auf die Risikodeckungsmasse/Risikotoleranz (Effekte aus<br />
Verlusten, die aus der Aufstellung einer Gewinn- und Verlustrechnung unter Stressannahmen<br />
resultieren) als auch auf die Risikoseite (gemessen in ökonomischem Kapital und Risiko-<br />
aktiva) simuliert.<br />
Die Berechnungen der Stresstests zur regulatorischen beziehungsweise ökonomischen<br />
Kapitalauslastung werden dem Global Risk Committee, dem Vorstand und dem Risikoausschuss<br />
<strong>des</strong> Aufsichtsrates berichtet. Außerdem werden die Stresstests zur regulatorischen<br />
Kapitalauslastung der Bun<strong>des</strong>bank gemeldet. Dem Global Risk Committee obliegt es, bei<br />
Bedarf entsprechende Gegenmaßnahmen zu initiieren.<br />
Im Dezember 2011 war die Risikodeckungsmasse unter Liquidationsannahmen zuzüglich<br />
Ergänzungskapital ausreichend, um auch die negativen Entwicklungen in allen unterstellten<br />
Stressszenarien abzudecken. Sämtliche regulatorische Min<strong>des</strong>tkapitalquoten wurden auch<br />
im Stress eingehalten.<br />
Lagebericht<br />
107
108<br />
Inverses Stresstesting (Stresstesting unter Fortführungsannahmen)<br />
Eine Risikotragfähigkeitssteuerung unter Fortführungsannahmen ist die Grundlage für die<br />
Konstruktion von inversen Stressszenarien, wie sie in den neuen MaRisk gefordert sind.<br />
Inverse Stressszenarien wurden ab dem zweiten Quartal 2011 quartalsweise für Marktrisiken<br />
und Kreditrisiken separat so konstruiert, dass der jeweilige Risikoappetit im Fortführungsszenario<br />
voll ausgeschöpft werden würde.<br />
Für das Kreditrisiko wurde je nach Forderungsklasse (Firmen, Finanzinstitute, Projekt-<br />
finanzierungen, souveräne Schuldner und Verbriefungen) die minimale Anzahl von Kredit-<br />
nehmerausfällen identifiziert, deren ökonomischer Verlust (Verlust der zum Ausfallzeitpunkt<br />
abzüglich Sicherheiten entstehen würde) den Kreditrisikoappetit aufzehrt. Diese Analysen<br />
wurden differenziert für das Gesamtportfolio und für das Subinvestment Grade-Portfolio<br />
der Bank durchgeführt.<br />
Im Marktrisiko wurden Szenarien identifiziert, die aufgrund von Änderungen im Zinsniveau<br />
beziehungsweise in Volatilitäten zu Verlusten in Höhe <strong>des</strong> Marktrisikoappetits führen.<br />
Im Liquiditätsrisiko wurden Szenarien identifiziert, die im taktischen Liquiditätsstresstest<br />
am Beobachtungszeitpunkt Woche 4 zu einer Nettoliquiditätsposition von „0“ führen. Die<br />
Durchführung der inversen Liquiditätsstresstests erfolgt im Halbjahresrhythmus.<br />
In einer Erörterung der jeweiligen Szenarien in den dafür verantwortlichen Gremien der<br />
Bank wurde im Wesentlichen auf die Eintrittswahrscheinlichkeiten abgestellt, um daraus<br />
die Notwendigkeit von Maßnahmen ableiten zu können.<br />
EU-Stresstest<br />
Die <strong>WestLB</strong> hat erwartungsgemäß im Juli 2011 den EU-weiten Stresstest bestanden, der<br />
von der neu ins Leben gerufenen European Banking Authority (EBA) koordiniert wurde.<br />
Insgesamt nahmen 90 Banken aus 21 Ländern teil. Um den Test zu bestehen, war eine<br />
harte Kernkapitalquote (Tier 1) von min<strong>des</strong>tens 5% per Ende 2012 im adversen Szenario<br />
erforderlich. Mit einer Quote von 6,1% erzielte die <strong>WestLB</strong> ein komfortables Ergebnis.<br />
Datenbasis der Untersuchung war nach den Vorgaben der EBA das Portfolio <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong><br />
<strong>Konzerns</strong> per Ende 2010 (einschließlich WestImmo und readybank). Die stille Einlage der<br />
Bun<strong>des</strong>anstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA) in Höhe von 3 Mrd € wurde als<br />
Bestandteil <strong>des</strong> harten Kernkapitals berücksichtigt.
Dieser Stresstest fiel im Vergleich zu 2010 deutlich schärfer aus. So erhöhte die EBA die<br />
Anforderungen an die anrechenbaren Kapitalbestandteile und beschränkte sie auf hartes<br />
Kernkapital. Im Vergleich zum vorherigen Stresstest waren die makroökonomischen<br />
Annahmen im adversen Szenario schärfer (z. B. BIP-Rückgang um 4% über zwei Jahre<br />
gegenüber 3%). Auch Staatsverbindlichkeiten im Anlagebuch wurden berücksichtigt.<br />
Aussagen zu den tatsächlich erwarteten Werten für die Jahre 2011 und 2012 wurden durch<br />
diesen Stresstest nicht getroffen. Auch darf die für diesen Stress festgelegte Hürde von 5%<br />
nicht als regulatorisches Minimum interpretiert werden, das unverändert bei 4% liegt.<br />
Unberücksichtigt bleiben auch mögliche Gegenmaßnahmen der Bank in einer Krise, die zur<br />
Minimierung von Verlusten sowie zur Reduktion <strong>des</strong> Kapitalbedarfs eingeleitet werden<br />
können.<br />
Aufgrund der anhaltenden EWU-Staatsschuldenkrise hat die EBA im vierten Quartal 2011<br />
einen weiteren Stresstest koordiniert. Insgesamt nahmen daran 71 Banken aus Europa teil.<br />
Ziel dieses Stresstests war es, zur Beruhigung der Märkte beizutragen.<br />
Neben der verschärften Forderung, einen Kapitalpuffer bis Juni 2012 aufzubauen, der eine<br />
harte Kernkapitalquote von 9% sicherstellt, sind auch Effekte aus der Capital Requirements<br />
Directive (CRD) III vorzeitig berücksichtigt worden. Auch waren bei Staatsexposures von<br />
30 Staaten bestehende stille Lasten, die nur eingeschränkt mit stillen Reserven verrechnet<br />
werden durften, vom Kapital abzuziehen. Daraus ergibt sich für die Bank unter den<br />
aktualisierten Stresstestanforderungen ein Kapitalbedarf in Höhe von 224 Mio €. Aufgrund<br />
<strong>des</strong> laufenden Restrukturierungsprozesses der <strong>WestLB</strong>, der in einer Aufspaltung der Bank<br />
per 30. Juni 2012 mündet, werden jedoch im Einvernehmen mit den nationalen Aufsichtsbehörden<br />
keine zusätzlichen Kapitalmaßnahmen/Pläne erforderlich sein.<br />
Vorgänge nach Schluss <strong>des</strong> Geschäftsjahres<br />
Klemens Breuer, Kapitalmarktvorstand der <strong>WestLB</strong> AG, schied mit Wirkung zum 30. Januar<br />
2012 aus der Bank aus. Seine Aufgaben als Kapitalmarktvorstand übernahm Werner Taiber,<br />
Vorstand Firmenkunden und Strukturierte Finanzierungen, zusätzlich zu seinen bisherigen<br />
Verantwortungsbereichen.<br />
Im Zuge <strong>des</strong> Transformationsprozesses hat der Vorstand im Februar 2012 beschlossen, in<br />
einem ersten Schritt das Neugeschäft in den Geschäftsbereichen Equity Markets und<br />
Research spätestens bis zum 30. Juni 2012 einzustellen und hat hierzu den Mitbestimmungsprozess<br />
eingeleitet.<br />
Lagebericht<br />
109
110<br />
Ausblick<br />
In diesem Jahr dürfte sich das globale Wachstum zunächst weiter verlangsamen. Dem<br />
werden sich auch die Emerging Markets nicht entziehen können. Allerdings rechnen wir<br />
dort nicht mit einem Einbruch der Konjunktur. Viele Schwellenländer haben noch genügend<br />
Spielraum für zusätzlichen wirtschaftspolitischen Stimulus. Von diesem dürften sie – sofern<br />
notwendig – Gebrauch machen. In den Industrieländern wird vielerorts auch 2012 die<br />
angespannte Haushaltslage die Konjunktur belasten. Sei es, weil – wie im Euro-Raum –<br />
weitere Sparmaßnahmen zur Konsolidierung der öffentlichen Finanzen ergriffen werden<br />
oder sei es, weil – wie in den USA – eine weitere Lockerung der Fiskalpolitik an haushaltsrechtliche<br />
Grenzen stößt. Die zinspolitischen Spielräume sind überwiegend ausgereizt, und<br />
weitere Maßnahmen dürften keine nennenswerten Impulse auf die Konjunktur haben.<br />
Während sich in den USA unserer Einschätzung nach die Phase schwachen Wachstums<br />
fortsetzen wird, steht dem Euro-Raum wohl eine kräftige Abschwächung ins Haus. Mit einem<br />
erwarteten jahresdurchschnittlichen Wachstum von gerade einmal 0,1% ist der Grat zum<br />
Rückfall in eine erneute deutliche Rezession sehr schmal. Innerhalb <strong>des</strong> Euro-Raums wird<br />
es wohl bei beträchtlichen Divergenzen bleiben.<br />
Deutschland dürfte dabei weiterhin zu den Ländern mit den höchsten Wachstumsraten<br />
zählen. Allerdings dürfte die konjunkturelle Dynamik zunächst sehr verhalten bleiben. Als<br />
Belastung werden sich aller Voraussicht nach die Exporte und Ausrüstungsinvestitionen<br />
erweisen. Angesichts <strong>des</strong> robusten Arbeitsmarktes und der damit einhergehenden positiven<br />
Einkommensentwicklung rechnen wir aber weiterhin mit einer moderaten Ausweitung<br />
<strong>des</strong> privaten Konsums. Um die Jahresmitte wird sich aller Voraussicht nach bei wieder<br />
zunehmender Expansion <strong>des</strong> Welthandels auch die Konjunktur hierzulande erholen. Gleichwohl<br />
ist damit zu rechnen, dass das Bruttoinlandsprodukt im Jahresdurchschnitt 2012<br />
bestenfalls um 0,8% zunehmen wird. Nach dem hohen Wachstum in den beiden Vorjahren<br />
wäre diese Wachstumsabschwächung teilweise auch zyklisch bedingt und insofern<br />
normal. Die Zahl der Arbeitslosen dürfte in diesem Jahr weiter – wenn auch nur noch<br />
geringfügig – sinken.<br />
Dass Deutschland im Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern wirtschaftlich<br />
derzeit besser abschneidet, ist neben der hohen internationalen Wettbewerbsfähigkeit auch<br />
auf die relativ stabile Lage der öffentlichen Haushalte zurückzuführen. Die Notwendigkeit,<br />
die Staatsfinanzen zu konsolidieren, ist wesentlich geringer. Gleichwohl bleibt die europäische<br />
Staatsschuldenkrise, für die sich bislang kein Ende abzeichnet, das größte Risiko<br />
für die Konjunktur- und Finanzmarktentwicklung. Notwendig könnten weitere Rettungsmaßnahmen<br />
sein, die wiederum zusätzliche Sparbemühungen und Strukturreformen<br />
erforderlich machen. Ein erhöhter Abschreibungsbedarf auf Wertpapiere könnte die ohnehin<br />
mancherorts dünne Kapitaldecke bei Banken weiter schmälern. Zurückhaltung in der<br />
Kreditvergabe an Unternehmen und private Haushalte (Credit Crunch) wäre die Folge. Sollte<br />
es entgegen unseren Erwartungen sogar im Extremfall zu einem Auseinanderdriften der
Währungsunion kommen, wären erhebliche Verwerfungen an den Finanzmärkten wahrscheinlich.<br />
Realwirtschaftlich wäre eine schwere Rezession im Euro-Raum, der sich auch<br />
die deutsche Wirtschaft nicht entziehen könnte, wohl unausweichlich.<br />
In der Kreditwirtschaft gehen wir angesichts der scharfen Erhöhung der Eigenkapital-<br />
erfordernisse in der zweiten Jahreshälfte 2011 davon aus, dass sich dies allmählich in erhöhten<br />
Margen für Kredite widerspiegeln wird. Wir erwarten daher eine gewisse Abwälzung auf<br />
die Realwirtschaft. Davon dürften bonitätsstarke Kunden allerdings weitgehend verschont<br />
bleiben, da diese weiterhin heftig umworben werden. Bei geringerer Kreditqualität lassen<br />
sich allerdings schon höhere Margen durchsetzen. Größeren Druck auf die Zinsmargen<br />
erwarten wir allerdings von den Refinanzierungskosten, die sich im Jahresverlauf 2011 auch<br />
bedingt durch die Schuldenkrise der Peripheriestaaten Europas vielfach deutlich erhöht<br />
haben. Am Markt für unbesicherte Bankanleihen zeichnet sich noch keine Entspannung ab<br />
und der Wettbewerb um Kundeneinlagen ist tendenziell eher intensiver geworden. Da sich<br />
im Zuge der strengeren Eigenkapitalanforderungen der Abbau von Aktiva eher verstärkt<br />
fortsetzen dürfte, sollte sich das Volumen der zinstragenden Aktiva verringern. Damit sind<br />
die Aussichten für den Zinsüberschuss per saldo weiter negativ.<br />
Der Bondmarkt dürfte sich positiv entwickeln, wenn sich die Schuldenkrise der Peripheriestaaten<br />
Europas nicht weiter verschärft. Für gute Adressen liegt es nach wie vor im eigenen<br />
Interesse, den Bondmarkt gegenüber der Kreditfinanzierung zu bevorzugen. Die Finanzierungsbedürfnisse<br />
der öffentlichen Hand dürften ohnehin hoch bleiben. Zudem hat sich im<br />
Zuge der Emissionsflaute seit Ende Frühjahr 2011 ein gewisser Nachholbedarf aufgestaut.<br />
Die Aussichten für das Fixed Income-Emissionsgeschäft schätzen wir daher für das Gesamtjahr<br />
eher gut ein. Im Fixed Income-Geschäft allgemein erwarten wir weiterhin einen leichten<br />
Rückgang der Margen, bedingt durch den Abbau höhermargiger Positionen. Dies könnte<br />
jedoch durch eine Wiederbelebung der Kundenaktivität mehr als kompensiert werden.<br />
Das gesunkene Kursniveau an den Aktienmärkten hat dagegen einen negativen Einfluss auf<br />
die Erträge im Aktiengeschäft. Allerdings sehen wir Nachholpotenzial bei der Kundenaktivität,<br />
die 2011 in den margenstärkeren Bereichen nochmals zurückgegangen ist. Einer<br />
Verbesserung <strong>des</strong> Aktienemissionsgeschäfts steht allerdings das ermäßigte Kursniveau<br />
entgegen. Das allgemein niedrigere Kursniveau dürfte sich negativ auf die Provisions erträge<br />
im Wertpapier- und Asset Management-Geschäft auswirken. Allerdings besteht nach wie<br />
vor Potenzial durch eine höhere Kundenaktivität, die 2011 durch eine erhöhte Risikoaversion<br />
belastet war. Die Aussagen zu den Perspektiven <strong>des</strong> Kapitalmarktgeschäfts stehen<br />
allerdings unter dem Vorbehalt der weiteren Entwicklung der Schuldenkrise. Bei einer<br />
weiteren Verschärfung sind Verschlechterungen auf der Ertragsseite – ausgehend vom Fixed<br />
Income-Geschäft, aber wohl kaum auf diesen Geschäftsbereich begrenzt – zu erwarten.<br />
Umgekehrt kann eine Entspannung auch zu einem deutlich positiveren Geschäftsverlauf<br />
führen. Aufgrund der verstärkten wirtschaftlichen Unsicherheiten, reduzierter globaler<br />
Wachstumsprognosen sowie der zu erwartenden Verschärfung der Kreditkonditionen im<br />
Lagebericht<br />
111
112<br />
Zuge <strong>des</strong> erhöhten Eigenkapitalbedarfs der Banken dürfte die Kreditrisikovorsorge tendenziell<br />
steigen. Die Kosten im Bankensektor sollten weiter zurückgehen, da 2011 mit einem<br />
schwächeren Investment Banking erneut Kostensenkungsprogramme aufgelegt wurden.<br />
Angesichts der vielfach knappen Eigenkapitalausstattung in Bezug auf den EBA-Stresstest<br />
sind einige Banken gezwungen, Risikoaktiva zu reduzieren. Dabei wird es nicht bei der<br />
Abgabe von Randbereichen und der Veräußerung einzelner Aktiva bleiben, sondern es kann<br />
auch ganze Geschäftsbereiche betreffen. Dies dürfte die Konzentration im Sektor weiter<br />
erhöhen. Banken mit guter Eigenmittelausstattung und Refinanzierungsbasis sollten<br />
zulasten der schwächeren weitere Marktanteile gewinnen.<br />
Die <strong>WestLB</strong> wird 2012 die von den Eigentümern beschlossene und von der Europäischen<br />
Kommission am 20. Dezember 2011 genehmigte Restrukturierung weiter umsetzen. Zum<br />
30. Juni 2012 soll das Verbundgeschäft mit Sparkassen und öffentlichen Kunden einschließlich<br />
<strong>des</strong> mittelständischen Firmenkundengeschäfts mit einer Bilanzsumme von circa<br />
40 Mrd € und circa 400 Beschäftigten von der <strong>WestLB</strong> herausgelöst und als sogenannte<br />
Verbundbank im Rahmen einer „Andock-Lösung“ in die Helaba überführt werden. Auf<br />
Basis der durch die Träger der Helaba am 12. Dezember 2011 gefassten richtungsweisenden<br />
Grundsatzbeschlüsse und der Bestätigung der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland gegenüber der<br />
Europäischen Kommission vom 13. Dezember 2011 zur Übernahme der Verbundbank durch<br />
die Helaba wird im ersten Halbjahr 2012 die erforderliche weitere rechtliche und faktische<br />
Umsetzung zu konkretisieren sein. Weitere Gespräche wurden hierzu bereits geführt. Bis<br />
zum 30. Juni 2012 wird die <strong>WestLB</strong> die regional und sektoral fokussierten Verkaufsprozesse<br />
weiter vorantreiben. Portfolios, die bis zu diesem Datum nicht verkauft werden und nicht in<br />
die Verbundbank gehen, werden auf die EAA übertragen. Analog gilt das auch für den<br />
derzeit noch laufenden Veräußerungsprozess der WestImmo. Für den Fall, dass kein Käufer<br />
gefunden wird, werden die Aktivitäten <strong>des</strong> Immobilienfinanzierers ebenfalls auf die EAA<br />
übergehen. Grundsätzlich kommen als Transferwege auf die EAA Abspaltung, Unterbeteiligung<br />
oder Garantien in Betracht. Garantien der EAA zugunsten der <strong>WestLB</strong> werden<br />
verwendet, wenn Positionen aus rechtlichen, technischen oder steuerlichen Gründen nicht<br />
auf die EAA übertragen werden können. Diese Positionen verbleiben synthetisch in den<br />
Büchern der <strong>WestLB</strong>, das wirtschaftliche Risiko wird vollständig auf die EAA übertragen.<br />
Infolge der beschriebenen Vorgänge wird die <strong>WestLB</strong> zum 1. Juli 2012 von einer Universal-<br />
bank zu einer Service- und Portfoliomanagement-Bank (Arbeitstitel: SPM-Bank) umgebaut.<br />
Die Umfirmierung der <strong>WestLB</strong> soll ebenfalls zum 1. Juli 2012, im Fall technischer Hindernisse<br />
spätestens aber zum 1. Oktober 2012 erfolgen. Es ist geplant, dass die SPM-Bank bis<br />
spätestens Ende 2014 in Form einer Holding mit einer Betriebs- und einer Servicegesellschaft<br />
aufgesetzt wird. Die Servicegesellschaft soll sich auf das umfassende Servicing von Verbundbank-,<br />
EAA- und Drittportfolios, den Betrieb der gemäß Servicierungsanforderungen<br />
restrukturierten IT sowie auf Finance- und Controlling-Leistungen für die Holding sowie<br />
ihre beiden Töchter fokussieren. Aufgaben der Betriebsgesellschaft sollen die Restruktu-
ierung der nicht benötigten Personalkapazitäten sowie die Bereitstellung von Dienst-<br />
leistungen, die nicht zum Aufgabenbereich der Servicegesellschaft zählen, sein. Die<br />
SPM-Bank wird so lange wie notwendig Mitglied der Sicherungsreserve der Sparkassen-<br />
Finanzgruppe bleiben und wird damit weiterhin über eine Institutssicherung verfügen. Die<br />
SPM-Bank wird über eine (Teil-)Banklizenz verfügen. Sie wird deutschen Regularien und<br />
Gesetzen für Banken unterliegen und wird von der Bankenaufsicht kontrolliert werden.<br />
Der Transformationsprozess der <strong>WestLB</strong> bleibt mit hoher Unsicherheit verbunden und wird<br />
negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Bank haben. Der<br />
Umbau der <strong>WestLB</strong> in eine Service- und Portfoliomanagement-Bank und die Etablierung<br />
als Dienstleister am Markt wird mit Anlaufverlusten verbunden sein. Wir gehen daher davon<br />
aus, dass die SPM-Bank/-Holding die Geschäftsjahre 2012 und 2013 mit Verlusten jeweils<br />
in der Größenordnung eines mittleren dreistelligen Millionenbetrages abschließen wird.<br />
Die SPM-Bank wird über eine deutlich reduzierte Bilanzsumme verfügen, die sich im<br />
Wesentlichen aus Positionen zusammensetzt, deren Risiko nur synthetisch auf die EAA<br />
transferiert werden konnte. Das Volumen der risikogewichteten Aktiva wird gering sein und<br />
nur noch operationale Risiken, jedoch keine Kredit- oder Marktrisiken beinhalten. Die<br />
regulatorischen Kapitalquoten werden anfänglich sehr hoch sein.<br />
Lagebericht<br />
113
Konzern Gewinn- und Verlustrechnung<br />
2011 2010 Veränderung<br />
Notes Mio € Mio € Mio € in %<br />
Zinserträge 5.438 6.320 – 882 – 14<br />
Zinsaufwendungen 4.336 4.863 – 527 – 11<br />
Zinsüberschuss (24) 1.102 1.457 – 355 – 24<br />
Kreditrisikovorsorge (25) – 95 – 242 147 61<br />
Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge 1.007 1.215 – 208 – 17<br />
Provisionserträge 398 514 – 116 – 23<br />
Provisionsaufwendungen 110 146 – 36 – 25<br />
Provisionsüberschuss (26) 288 368 – 80 – 22<br />
Handelsergebnis (27) 300 – 478 778 > 100<br />
Finanzanlageergebnis (28) – 283 – 88 – 195 > – 100<br />
Verwaltungsaufwand (29) 910 1.023 – 113 – 11<br />
Saldo sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
und Erträge (30) 75 111 – 36 – 32<br />
Restrukturierungsaufwendungen (31) 440 238 202 85<br />
Ergebnis vor Steuern 37 – 133 170 > 100<br />
Laufende Ertragsteuern (32) – 15 – 5 – 10 > – 100<br />
Latente Ertragsteuern (32) – 70 – 102 32 31<br />
Konzernergebnis – 48 – 240 192 80<br />
darunter:<br />
– auf Aktionäre der <strong>WestLB</strong> entfallend – 48 – 240 192 80<br />
– auf nicht beherrschende Anteile entfallend 0 0 0 –<br />
Gesamtergebnisrechnung<br />
114<br />
2011 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Konzernergebnis – 48 – 240<br />
Saldo der direkt im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen – 129 103<br />
Veränderung der Neubewertungsrücklage (nach latenten Steuern) – 27 109<br />
– Nicht realisiertes Ergebnis aus zur Veräußerung verfügbaren Finanzanlagen – 25 – 226<br />
– In die Gewinn- und Verlustrechnung transferiertes Ergebnis aus dem Verkauf<br />
zur Veräußerung verfügbarer Finanzanlagen – 4 386<br />
– Latente Steuern auf die Veränderung der Neubewertungsrücklage 2 – 51<br />
Veränderung der Rücklage aus der Währungsumrechnung (nach latenten Steuern) – 19 65<br />
– Nicht realisierte Differenzen aus der Währungsumrechnung – 14 65<br />
– In die Gewinn- und Verlustrechnung transferierte Differenzen<br />
aus der Währungsumrechnung – 5 0<br />
– Latente Steuern auf die Veränderung der Rücklage aus der Währungsumrechnung 0 0<br />
Veränderung der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste<br />
(nach latenten Steuern) – 83 – 71<br />
– Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste – 92 – 82<br />
– Latente Steuern auf die Veränderung der versicherungsmathematischen<br />
Gewinne und Verluste 9 11<br />
Erfolgswirksames und erfolgsneutrales Periodenergebnis – 177 – 137<br />
darunter:<br />
– auf Aktionäre der <strong>WestLB</strong> entfallend – 177 – 137<br />
– auf nicht beherrschende Anteile entfallend 0 0
Konzernbilanz<br />
Aktiva<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010 Veränderung<br />
Notes Mio € Mio € Mio € in %<br />
Barreserve (34) 3.345 2.219 1.126 51<br />
Forderungen an Kreditinstitute (35) 11.416 11.632 – 216 – 2<br />
Forderungen an Kunden (36) 72.861 82.146 – 9.285 – 11<br />
Wertberichtigungen auf Forderungen<br />
Forderungen aus Wertpapierpensionsgeschäften<br />
(38) – 806 – 907 101 11<br />
(Reverse Repo-Geschäfte) 12.108 25.961 – 13.853 – 53<br />
Handelsaktiva<br />
Positive Marktwerte aus derivativen<br />
(39) 57.083 56.317 766 1<br />
Sicherungsinstrumenten<br />
Aktivischer Ausgleichsposten für im Portfolio<br />
(40) 1.325 1.237 88 7<br />
gesicherte Finanzinstrumente (41) 322 72 250 > 100<br />
Freiwillig zum Fair Value bewertete Aktivbestände (42) 5.983 7.066 – 1.083 – 15<br />
Finanzanlagen (43) 3.261 4.351 – 1.090 – 25<br />
Sachanlagen (44) 371 421 – 50 – 12<br />
Immaterielle Vermögenswerte (45) 137 147 – 10 – 7<br />
Laufende Ertragsteueransprüche (47) 148 437 – 289 – 66<br />
Latente Ertragsteueransprüche (47) 44 75 – 31 – 41<br />
Sonstige Aktiva (48) 269 338 – 69 – 20<br />
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte (49) 43 11 32 > 100<br />
Summe Aktiva 167.910 191.523 – 23.613 – 12<br />
Passiva<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010 Veränderung<br />
Notes Mio € Mio € Mio € in %<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (51) 11.006 17.873 – 6.867 – 38<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (52) 24.460 23.756 704 3<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten<br />
Verbindlichkeiten aus Wertpapierpensionsgeschäften<br />
(53) 19.310 21.387 – 2.077 – 10<br />
(Repo-Geschäfte) 4.870 28.963 – 24.093 – 83<br />
Handelspassiva<br />
Negative Marktwerte aus derivativen<br />
(54) 52.109 46.763 5.346 11<br />
Sicherungsinstrumenten<br />
Passivischer Ausgleichsposten für im Portfolio<br />
(40) 968 798 170 21<br />
gesicherte Finanzinstrumente (41) 689 396 293 74<br />
Freiwillig zum Fair Value bewertete Passivbestände (55) 43.298 39.217 4.081 10<br />
Rückstellungen (56) 2.296 1.904 392 21<br />
Laufende Ertragsteuerverpflichtungen (57) 419 459 – 40 – 9<br />
Latente Ertragsteuerverpflichtungen (57) 44 14 30 > 100<br />
Sonstige Passiva (58) 1.718 1.815 – 97 – 5<br />
Zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten 0 2 – 2 –<br />
Nachrangkapital (59) 2.778 4.069 – 1.291 – 32<br />
Stille Einlagen (60) 991 0 991 –<br />
Eigenkapital (61) 2.954 4.107 – 1.153 – 28<br />
– Gezeichnetes Kapital 967 967 0 0<br />
– Kapitalrücklage 0 97 – 97 –<br />
– Stille Einlagen 2.069 3.441 – 1.372 – 40<br />
– Gewinnrücklagen 340 – 105 445 > 100<br />
– Rücklage aus der Währungsumrechnung – 33 – 14 – 19 > – 100<br />
– Neubewertungsrücklage<br />
– Versicherungsmathematische Gewinne und<br />
– 238 – 211 – 27 – 13<br />
Verluste aus Pensionsverpflichtungen – 151 – 68 – 83 > – 100<br />
– Nicht beherrschende Anteile 0 0 0 –<br />
Summe Passiva 167.910 191.523 – 23.613 – 12<br />
Bilanz<br />
115
Entwicklung <strong>des</strong> Eigenkapitals<br />
Eigenkapitalveränderungsrechnung<br />
Mio € Gezeichnetes<br />
Kapital<br />
116<br />
Kapitalrücklage<br />
Stille<br />
Ein-<br />
lagen<br />
Gewinnrücklagen<br />
Rücklage<br />
aus der<br />
Währungs-<br />
umrechnung<br />
Neu-<br />
bewertungsrücklage<br />
aus<br />
AfS-Finanz-<br />
instrumenten<br />
Versiche-<br />
rungsmathe-<br />
matische<br />
Gewinne und<br />
Verluste aus<br />
Pensionsver-<br />
pflichtungen<br />
Eigen-<br />
kapital<br />
vor<br />
Anteilen<br />
Dritter<br />
Nicht<br />
beherrschende<br />
Anteile<br />
Konzern-<br />
eigen-<br />
kapital<br />
Stand zum 1. 1. 2010 2.270 1.259 1.113 – 513 – 79 – 320* 3 3.733 0 3.733<br />
Ausschüttung an<br />
Anteilseigner<br />
Kapitalerhöhung/<br />
Kapitalherabsetzung<br />
Zuführung zu den stillen Einlagen<br />
Entnahme aus den stillen Einlagen<br />
Erfolgsneutrale<br />
2.328 2.328 2.328<br />
Übertragungseffekte<br />
Sonstige<br />
– 1.303 – 1.162 605<br />
– 1.860 – 1.860<br />
Kapitalveränderungen<br />
Erfolgswirksames<br />
und erfolgsneutrales<br />
43<br />
43<br />
43<br />
Periodenergebnis<br />
– 240<br />
65<br />
109*<br />
– 71 – 137<br />
– 137<br />
Stand zum 31. 12. 2010 967 97 3.441 – 105 – 14 – 211* – 68 4.107 0 4.107<br />
Stand zum 1. 1. 2011<br />
Ausschüttung an<br />
Anteilseigner<br />
Kapitalerhöhung/<br />
Kapitalherabsetzung/<br />
967 97 3.441 – 105 – 14 – 211* – 68 4.107 0 4.107<br />
Auflösung Rücklagen<br />
Zuführung zu stillen Einlagen<br />
– 97 97<br />
Entnahme aus stillen Einlagen<br />
Erfolgsneutrale<br />
Übertragungseffekte<br />
Sonstige<br />
– 372 372<br />
Kapitalveränderungen<br />
Erfolgswirksames<br />
und erfolgsneutrales<br />
– 1.000 24<br />
– 976<br />
– 976<br />
Periodenergebnis<br />
– 48 – 19 – 27*<br />
– 83 – 177<br />
– 177<br />
Stand zum 31. 12. 2011 967 0 2.069 340 – 33 – 238* – 151 2.954 0 2.954<br />
* enthält – 2 Mio € aus zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten
Kapitalflussrechnung<br />
Kapitalflussrechnung<br />
2011 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Konzernjahresüberschuss/-fehlbetrag inklusive nicht beherrschende Anteile – 48 – 240<br />
Überleitung auf den Cashflow aus operativer Tätigkeit:<br />
Im Jahresüberschuss enthaltene zahlungswirksame und zahlungsunwirksame Posten<br />
aus den Cashflows aus Investitions- beziehungsweise Finanzierungstätigkeit 322 81<br />
Im Jahresüberschuss enthaltene zahlungsunwirksame Posten – 320 381<br />
Zwischensumme – 46 222<br />
Veränderung von Vermögenswerten und Verbindlichkeiten der operativen<br />
Geschäftstätigkeit nach Korrektur um zahlungsunwirksame Vorgänge<br />
Handelsbestand 6.041 5.204<br />
Forderungen an Kreditinstitute und Kunden 9.309 12.821<br />
Freiwillig zum Fair Value bewertete Aktiv- und Passivbestände 4.708 534<br />
Wertpapierpensionsgeschäfte – 10.251 – 1.517<br />
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte (IFRS 5) 12 871<br />
Andere Aktiva und Passiva aus operativer Geschäftstätigkeit – 143 648<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und Kunden – 6.153 – 13.103<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten – 2.088 – 9.819<br />
Zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten (IFRS 5) 0 – 4<br />
Nettocashflow aus operativer Geschäftstätigkeit 1.389 – 4.143<br />
Einzahlungen aus der Veräußerung von Anlagevermögen<br />
sowie zur Veräußerung gehaltenen Werten<br />
Sachanlagevermögen 0 3<br />
Finanzanlagevermögen<br />
– Finanzanlagevermögen – AfS-monetär 397 2.886<br />
– Finanzanlagevermögen – HtM 106 159<br />
– Finanzanlagevermögen – AfS – nicht monetär/at-Equity 517 352<br />
– Investment Properties 0 2<br />
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte (IFRS 5) 0 1.100<br />
Immaterielle Vermögenswerte 3 0<br />
Auszahlungen aus dem Erwerb von Anlagevermögen<br />
sowie zur Veräußerung gehaltenen Werten<br />
Sachanlagevermögen – 5 – 16<br />
Finanzanlagevermögen<br />
– Finanzanlagevermögen – AfS-monetär – 157 – 117<br />
– Finanzanlagevermögen – HtM 0 0<br />
– Finanzanlagevermögen – AfS – nicht monetär/at-Equity – 56 – 77<br />
– Investment Properties 0 0<br />
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte (IFRS 5) 0 – 3<br />
Immaterielle Vermögenswerte – 34 – 37<br />
Auszahlungen aus dem Erwerb von Tochterunternehmen beziehungsweise<br />
sonstigen Geschäftseinheiten 0 – 1<br />
Einzahlungen aus der Veräußerung von Tochterunternehmen und<br />
sonstigen Geschäftseinheiten 1 626<br />
Nettocashflow aus Investitionstätigkeit 772 4.877<br />
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen (Kapitalerhöhung, Verkauf eigener Anteile etc.) 0 2.328<br />
Auszahlungen an Unternehmenseigner und Minderheitsgesellschafter<br />
Eigenkapitalrückzahlung beziehungsweise -auszahlung 0 – 2.465<br />
Dividendenzahlungen 0 0<br />
Sonstiges 0 0<br />
Mittelveränderung aus Nachrangkapital – 1.034 – 428<br />
Zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten (IFRS 5) 0 0<br />
Nettocashflow aus Finanzierungstätigkeit – 1.034 – 565<br />
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte (IFRS 5) 0 0<br />
Zugang von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten aus Erstkonsolidierung 0 0<br />
Nettoeffekte aus Wechselkursänderungen der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente – 1 2<br />
Nettoveränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente – 1 2<br />
Anfangsbestand Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 2.219 2.048<br />
Zahlungsmittelbestand zum Ende der Periode 3.345 2.219<br />
117
118<br />
In der Kapitalflussrechnung wird die Veränderung <strong>des</strong> Zahlungsmittelbestan<strong>des</strong> <strong>des</strong><br />
Geschäftsjahres durch die Zahlungsströme aus der operativen Geschäftstätigkeit, der<br />
Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit dargestellt.<br />
2011 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Ergänzende Informationen zur Kapitalflussrechnung<br />
Der Nettocashflow aus operativer Tätigkeit beinhaltet:<br />
Erhaltene Zinsen 4.593 6.186<br />
Erhaltene Dividenden 69 73<br />
Gezahlte Zinsen – 3.544 – 4.674<br />
Ertragsteuerzahlungen 264 – 5<br />
Der ausgewiesene Zahlungsmittelbestand entspricht dem Bilanzposten Barreserve und<br />
umfasst somit den Kassenbestand, die Guthaben bei den Zentralnotenbanken sowie die<br />
Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei Zentralnotenbanken<br />
zugelassen sind.<br />
Hinsichtlich <strong>des</strong> Liquiditätsrisikomanagements <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong> verweisen wir auf die<br />
Ausführungen im Risikobericht.
<strong>WestLB</strong> AG Konzernanhang (Notes) zum 31. Dezember 2011<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
1. Grundlagen der Rechnungslegung<br />
Die <strong>WestLB</strong> AG mit Sitz in Düsseldorf betreibt Bankgeschäfte aller Art und ergänzende<br />
Geschäfte einschließlich der Übernahme von Beteiligungen. Darüber hinaus obliegen<br />
der <strong>WestLB</strong> AG die Aufgaben einer Sparkassenzentralbank und einer Kommunalbank. Als<br />
Teil der Sparkassenorganisation umfasst der Geschäftszweck auch die Entwicklung und<br />
Bereitstellung von Bankprodukten für Sparkassen und öffentliche Kunden. Die Aktien der<br />
<strong>WestLB</strong> AG sind nicht an einer Börse notiert.<br />
Der Konzernabschluss der <strong>WestLB</strong> AG (<strong>WestLB</strong>) zum 31. Dezember 2011 wurde gemäß<br />
der Verordnung (EG) Nr. 1606/2002 <strong>des</strong> Europäischen Parlaments und <strong>des</strong> Rates vom<br />
19. Juli 2002 (IAS-Verordnung) in Übereinstimmung mit den International Financial<br />
Reporting Standards (IFRS) aufgestellt.<br />
Die unter dem Sammelbegriff IFRS vom International Accounting Standard Board (IASB)<br />
veröffentlichten Standards und Interpretationen umfassen die International Financial<br />
Reporting Standards, die International Accounting Standards (IAS) sowie deren<br />
Interpretationen durch das ehemalige Standing Interpretations Committee (SIC) beziehungs-<br />
weise das International Financial Reporting Interpretation Committee (IFRS IC).<br />
Der Konzernabschluss enthält die Konzern Gewinn- und Verlustrechnung, die Gesamt-<br />
ergebnisrechnung, die Konzernbilanz, die Entwicklung <strong>des</strong> Eigenkapitals, die Kapitalfluss-<br />
rechnung, den Konzernanhang (Notes) sowie – innerhalb der Notes – die Segmentberichterstattung.<br />
Der gemäß § 315a HGB in Verbindung mit § 315 HGB zusätzlich zu erstellende<br />
Konzernlagebericht enthält auch den Bericht über die Chancen und Risiken der künftigen<br />
Entwicklung (Risikobericht). Die Angaben im Risikobericht ergänzen die Darstellung zu<br />
Art und Umfang von Risiken aus Finanzinstrumenten im Anhang.<br />
Am 13. März 2012 wurden der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht vom Vorstand<br />
aufgestellt und zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Konzernabschluss<br />
wird gemäß der §§ 325 und 328 HGB beim Betreiber <strong>des</strong> elektronischen Bun<strong>des</strong>anzeigers<br />
(www.ebun<strong>des</strong>anzeiger.de) eingereicht und bekannt gemacht.<br />
Der Rechnungslegung im <strong>WestLB</strong> Konzern liegen einheitliche Bilanzierungs- und<br />
Bewertungsmethoden zugrunde. Berichtswährung <strong>des</strong> Konzernabschlusses ist Euro. Die<br />
Beträge sind in der Regel in Mio € angegeben und auf volle Mio € gerundet.<br />
Anhang<br />
119
120<br />
2. Angewandte Rechnungslegungsvorschriften<br />
Die <strong>WestLB</strong> wendet die durch die EU im Endorsement-Verfahren anerkannten IFRS an. Von<br />
den zum IAS 39 durch die EU erlassenen, optionalen Ausschlussregelungen zum Hedge<br />
Accounting macht die <strong>WestLB</strong> keinen Gebrauch.<br />
Der Konzernabschluss der <strong>WestLB</strong> zum 31. Dezember 2011 basiert auf dem IASB-Rahmenkonzept<br />
und den folgenden IAS/IFRS sowie SIC/IFRIC:<br />
IAS 1 Darstellung <strong>des</strong> Abschlusses<br />
IAS 7 Kapitalflussrechnungen<br />
IAS 8 Rechnungslegungsmethoden, Änderungen von rechnungslegungsbezogenen<br />
Schätzungen und Fehler<br />
IAS 10 Ereignisse nach der Berichtsperiode<br />
IAS 12 Ertragsteuern<br />
IAS 16 Sachanlagen<br />
IAS 17 Leasingverhältnisse<br />
IAS 18 Umsatzerlöse<br />
IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer<br />
IAS 20 Bilanzierung und Darstellung von Zuwendungen der öffentlichen Hand<br />
IAS 21 Auswirkungen von Wechselkursänderungen<br />
IAS 23 Fremdkapitalkosten<br />
IAS 24 Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen<br />
IAS 27 Konzern- und Einzelabschlüsse<br />
IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen<br />
IAS 31 Anteile an Gemeinschaftsunternehmen<br />
IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung<br />
IAS 36 Wertminderung von Vermögenswerten<br />
IAS 37 Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen<br />
IAS 38 Immaterielle Vermögenswerte<br />
IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung<br />
IAS 40 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien<br />
IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse<br />
IFRS 5 Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche<br />
IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben<br />
IFRS 8 Geschäftssegmente<br />
SIC-12 Konsolidierung – Zweckgesellschaften<br />
SIC-15 Operating-Leasingverhältnisse – Anreize<br />
SIC-27 Beurteilung <strong>des</strong> wirtschaftlichen Gehalts von Transaktionen in der<br />
rechtlichen Form von Leasingverhältnissen<br />
SIC-32 Immaterielle Vermögenswerte – Kosten von Internetseiten<br />
IFRIC 4 Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält<br />
IFRIC 9 Neubeurteilung eingebetteter Derivate<br />
IFRIC 13 Kundenbindungsprogramme<br />
IFRIC 15 Verträge über die Errichtung von Immobilien<br />
IFRIC 16 Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb<br />
Nicht berücksichtigt wurden IAS 2, 11, 26, 29, 33, 34, 41, IFRS 1, 2, 4, 6, 9, 10, 11, 12, 13,<br />
SIC 7, 10, 13, 21, 25, 29, 31, IFRIC 1, 2, 5, 6, 7, 10, 12, 14, 17, 18, 19, 20, da sie nicht einschlägig<br />
oder noch nicht verpflichtend anzuwenden sind.
Das jährliche Verbesserungsprojekt <strong>des</strong> IASB zielt auf Detailverbesserungen der Rechnungs-<br />
legungsvorschriften ab, wobei diese Änderungen regelmäßig die Anpassung dazugehöriger<br />
Grundlagen für Schlussfolgerungen und Leitlinien für die Anwendung sowie in einigen<br />
Fällen auch Folgeanpassungen anderer Standards nach sich ziehen. Zu unterscheiden sind<br />
dabei Änderungen, die Auswirkungen auf die Bilanzierung haben, und Formulierungsänderungen<br />
beziehungsweise redaktionelle Anpassungen mit keinen oder nur geringen<br />
Auswirkungen auf die Bilanzierung. Im Mai 2010 veröffentlichte der IASB im Rahmen <strong>des</strong><br />
dritten Verbesserungsprojektes Änderungen an sechs Standards sowie einer Interpretation.<br />
Die Änderungen treten für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Juli 2010<br />
beziehungsweise am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen. Sie wurden im Februar 2011<br />
durch die EU in europäisches Recht übernommen. Wesentliche Auswirkungen auf den<br />
<strong>WestLB</strong> Konzernabschluss ergeben sich nicht.<br />
Andere, nicht gesondert aufgeführte Regelungen <strong>des</strong> IASB beziehungsweise <strong>des</strong> IFRS IC<br />
sind entweder nicht einschlägig oder hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf den<br />
Konzernabschluss.<br />
3. Noch nicht anzuwendende Rechnungslegungsvorschriften<br />
Die am 16. Juni 2011 veröffentlichten Änderungen <strong>des</strong> IAS 1 (Darstellung <strong>des</strong> Abschlusses)<br />
stellen den zweiten von drei Teilabschnitten dar, mit denen eine Angleichung der Regelungen<br />
von International Accounting Standards Board (IASB) und Financial Accounting Standards<br />
Board (FASB) erreicht werden soll. Die Überarbeitung widmet sich vor allem der Darstellung<br />
der Gewinn- und Verlustrechnung und <strong>des</strong> sonstigen Ergebnisses. Die Wahlmöglichkeit der<br />
Abbildung der Gewinn- und Verlustrechnung und <strong>des</strong> sonstigen Ergebnisses in einem oder<br />
zwei getrennten Bestandteilen bleibt bestehen. Neu ist, dass bei letzterer Darstellungsvariante<br />
beide Rechenwerke unmittelbar aufeinander folgen müssen. Ferner wurde eine<br />
Umbenennung der Gesamtergebnisrechnung in Darstellung von Gewinn und Verlust und<br />
sonstigem Ergebnis beschlossen, wobei auch andere Bezeichnungen unverändert zulässig<br />
sind. Die grundlegendste Änderung betrifft die Unterteilung der einzelnen Komponenten<br />
<strong>des</strong> sonstigen Ergebnisses danach, ob der jeweilige Posten <strong>des</strong> sonstigen Ergebnisses bei<br />
Eintritt bestimmter Ereignisse in die Gewinn- und Verlustrechnung reklassifiziert wird oder<br />
nicht. Unverändert können die steuerlichen Auswirkungen im sonstigen Ergebnis entweder<br />
auf Vor- oder Nachsteuerbasis gezeigt werden. Bei letzterer Alternative sind jedoch die<br />
steuerlichen Auswirkungen getrennt für die zu reklassifizierenden und nicht zu reklassifizierenden<br />
Komponenten anzugeben. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden,<br />
die am oder nach dem 1. Juli 2012 beginnen und bedürfen noch der Übernahme in europäisches<br />
Recht durch die EU.<br />
Anhang<br />
121
122<br />
Mit den am 20. Dezember 2010 veröffentlichten punktuellen Änderungen <strong>des</strong> IAS 12<br />
(Ertragsteuern) wird eine verpflichtende Ausnahmeregelung zur Bewertung latenter Steuern<br />
eingeführt. Die derzeit geltenden Vorschriften sehen vor, dass in den Fällen der zum Zeitwert<br />
bewerteten, als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien die Steuerlatenzen mit den aus der<br />
geplanten Verwendungsabsicht <strong>des</strong> zugrunde liegenden Vermögenswertes (oder der Schuld)<br />
zu erwartenden steuerlichen Folgen zu bewerten sind. Nach der Neuregelung sind aktive<br />
und passive Steuerlatenzen dagegen auf Grundlage der steuerlichen Folgen eines Verkaufs<br />
zu bewerten, es sei denn der Bilanzierende erbringt einen Nachweis, dass er den Buchwert<br />
<strong>des</strong> Vermögenswerts vollständig durch Nutzung realisieren wird. Die geänderte Fassung<br />
ist verpflichtend anzuwenden für am oder nach dem 1. Januar 2012 beginnende Geschäftsjahre.<br />
Eine freiwillige vorzeitige Anwendung ist erlaubt. Die Änderungen bedürfen aber<br />
noch der Übernahme in europäisches Recht durch die EU, die für das dritte Quartal 2012<br />
geplant ist. Da die Änderungen vornehmlich für Länder von Bedeutung sind, in denen<br />
Nutzung und Veräußerung dieser Vermögenswerte unterschiedlich besteuert werden, wird<br />
ihre Anwendung voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss<br />
haben.<br />
Infolge der am 16. Juni 2011 veröffentlichten Änderungen <strong>des</strong> IAS 19 (Leistungen an<br />
Arbeitnehmer) werden die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste in Neu-<br />
bewertungen/Umbewertungen (Remeasurement) umbenannt. Sie sind sofort bei Entstehen<br />
im sonstigen Ergebnis zu erfassen und auch später nicht mehr umzugliedern. Die Korridormethode<br />
sowie die sofortige erfolgswirksame Erfassung versicherungsmathematischer<br />
Gewinne und Verluste sind nicht mehr zulässig. Da das noch bestehende Wahlrecht von der<br />
<strong>WestLB</strong> zugunsten der Erfassung im sonstigen Ergebnis ausgeübt wird, ergibt sich aus dem<br />
geänderten Standard keine Auswirkung auf den Ausweis. Als eine weitere wesentliche<br />
Änderung ist vorgesehen, den Zinsaufwand auf die leistungsorientierte Verpflichtung sowie<br />
den erwarteten Ertrag aus dem Planvermögen durch einen Nettozinsaufwand oder -ertrag<br />
zu ersetzen. Dieser errechnet sich zukünftig aus der Nettoposition von Verbindlichkeit<br />
und Planvermögen (net interest approach). Darüber hinaus legt der geänderte Standard<br />
umfangreiche Anpassungen bestehender und neuer Angabepflichten fest. Eine verpflichtende<br />
Anwendung ist für Geschäftsjahre nach dem 1. Januar 2013 vorgesehen. Eine<br />
Übernahme <strong>des</strong> Standards in europäisches Recht steht derzeit noch aus. Die Auswirkungen<br />
aus dem überarbeiteten IAS 19 werden derzeit von der <strong>WestLB</strong> geprüft.<br />
Der IASB hat am 16. Dezember 2011 Änderungen zu den Aufrechnungsvorschriften in IAS<br />
32 (Finanzinstrumente: Ausweis) und IFRS 7 (Finanzinstrumente: Angaben) veröffentlicht,<br />
die der Klarstellung der Voraussetzungen für die Saldierung von finanziellen Vermögenswerten<br />
und finanziellen Verbindlichkeiten dienen. Der IASB beabsichtigt mit diesen<br />
Ergänzungen keine Änderung <strong>des</strong> bestehenden Saldierungsprinzips in IAS 32. Klargestellt<br />
wird unter anderem, dass ein Aufrechnungsanspruch am Abschlussstichtag tatsächlich<br />
bstehen muss und eine Bruttoabwicklungsmethode in bestimmten Fällen unter den<br />
Anwendungsbereich <strong>des</strong> IAS 32 fällt. In diesem Kontext wurden ergänzende Zusatzangaben<br />
eingeführt, die unter anderem eine künftige tabellarische Darstellung der Brutto- und<br />
Nettobeträge aus der bilanziellen Aufrechnung sowie die Angabe von Beträgen für bestehende,
nicht den Saldierungskriterien genügende, Saldierungsrechte vorsehen. Die bislang nicht<br />
in europäisches Recht übernommenen Änderungen <strong>des</strong> IAS 32 treten für Berichtsperioden<br />
in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen. Die Änderungen <strong>des</strong> IFRS 7 sind<br />
bereits für Berichtsperioden, welche am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen, rückwirkend<br />
anzuwenden. Die <strong>WestLB</strong> prüft derzeit die Auswirkungen der geänderten Standards.<br />
Im Oktober 2010 veröffentlichte der IASB Änderungen zu IFRS 7, deren Gegenstand die<br />
Angabepflichten im Zusammenhang mit dem Transfer von finanziellen Vermögenswerten<br />
sind. Nach IAS 39 (Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung) kann die Übertragung der<br />
Rechte an einem finanziellen Vermögenswert oder die Verpflichtung, Zahlungen aus einem<br />
finanziellen Vermögenswert an einen Dritten weiterzuleiten, zur Ausbuchung, zur fortgesetzten<br />
Bilanzierung <strong>des</strong> finanziellen Vermögenswertes in Höhe <strong>des</strong> anhaltenden<br />
Engagements oder zur fortgesetzten Bilanzierung <strong>des</strong> gesamten finanziellen Vermögenswertes<br />
führen. Mit der Änderung von IFRS 7 sind nunmehr auch bei vollständiger Ausbuchung<br />
<strong>des</strong> finanziellen Vermögenswertes umfassende Angaben zu möglicherweise zurückbehaltenen<br />
beziehungsweise im Rahmen der Transaktion übernommenen Rechten und<br />
Pflichten (wie z. B. Ausfallgarantien oder Rückkaufvereinbarungen) erforderlich. Dabei ist<br />
eine Differenzierung der umfangreichen quantitativen und qualitativen Angaben nach dem<br />
Typ <strong>des</strong> verbleibenden Engagements vorzunehmen. Dies kann sowohl nach Art der Rechte<br />
und Pflichten als auch nach Transaktionsarten erfolgen. Die Änderungen sind für Berichtsjahre<br />
anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2011 beginnen. Eine Übernahme <strong>des</strong><br />
Standards in europäisches Recht ist am 23. November 2011 im Amtsblatt der EU erfolgt.<br />
Diese Änderung wird den Umfang der Angaben zu Finanzinstrumenten voraussichtlich<br />
weiter ausdehnen. Sie wird jedoch keine Auswirkungen auf den Ansatz und die Bewertung<br />
von Vermögenswerten und Schulden im Konzernabschluss und die Ergebnisse in künftigen<br />
Geschäftsjahren haben.<br />
Mit der Veröffentlichung von IFRS 9 (Finanzinstrumente) im November 2009 wurden<br />
neue Vorschriften für die Kategorisierung und Bewertung finanzieller Vermögenswerte<br />
eingeführt. Danach sind finanzielle Vermögenswerte in Abhängigkeit <strong>des</strong> Geschäftsmodells<br />
<strong>des</strong> Unternehmens sowie der vertraglich vereinbarten Zahlungsströme der Finanz instrumente<br />
in jeweils eine von zwei Bewertungskategorien einzuordnen. Sofern das Geschäftsmodell<br />
auf das Halten der Finanzinstrumente zur Erzielung von vertraglich vereinbarten Zahlungsströmen<br />
ausgerichtet ist und die Zahlungsströme aus den finanziellen Vermögenswerten<br />
ausschließlich auf die Zahlung <strong>des</strong> Kapitals und der Zinsen auf das ausstehende Kapital<br />
zurückzuführen sind, ist grundsätzlich eine Zuordnung zur Kategorie der zu fortgeführten<br />
Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente vorzunehmen. Ist min<strong>des</strong>tens eine der<br />
beiden Voraussetzungen nicht erfüllt, ist das jeweilige Finanzinstrument der Kategorie der<br />
zum beizulegenden Zeitwert zu bewertenden Finanzinstrumente zuzuordnen. Weitere<br />
wesentliche Neuerungen betreffen die Einführung einer Pflicht zur Umklassifizierung<br />
finanzieller Vermögenswerte bei Änderung <strong>des</strong> Geschäftsmodells, das Verbot der Trennung<br />
von in finanzielle Vermögenswerte (Basisverträge) eingebetteten Derivaten sowie umfassende<br />
Sondervorschriften zur Klassifizierung vertraglich verknüpfter Finanzinstrumente,<br />
bei denen eine Konzentration von Kreditrisiken vorliegt (z.B. Wertpapiere aus Verbriefungs-<br />
Anhang<br />
123
124<br />
transaktionen). Mit der Erweiterung um Regelungen zur Bilanzierung finanzieller Verbindlichkeiten<br />
und zur Ausbuchung von Finanzinstrumenten im Oktober 2010 hat der IASB den<br />
ersten Teil eines dreiphasigen Projekts zur Ablösung von IAS 39 (Finanzinstrumente:<br />
Ansatz und Bewertung) durch einen neuen Standard abgeschlossen. Dabei wurden mit<br />
Ausnahme der Regelungen für freiwillig zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle<br />
Verbindlichkeiten die Vorschriften im Wesentlichen unverändert aus IAS 39 in IFRS 9<br />
übernommen. Darüber hinaus beabsichtigt der IASB im Rahmen der Phase 2 <strong>des</strong> Projekts<br />
einen geänderten Entwurf zur Wertminderung von zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />
bilanzierten Finanzinstrumenten sowie im Rahmen der Phase 3 <strong>des</strong> Projekts (Bilanzierung<br />
von Sicherungsinstrumenten) neue generelle Vorschriften zum Hedge Accounting sowie<br />
einen Standardentwurf zur Bilanzierung von Macro-Hedges zu veröffentlichen. Am<br />
16. Dezember 2011 veröffentlichte der IASB Änderungen <strong>des</strong> IFRS 9, die den Zeitpunkt <strong>des</strong><br />
Inkrafttretens und die Übergangsvorschriften betreffen. Die derzeit noch ausstehende<br />
Übernahme <strong>des</strong> Standards in europäisches Recht vorausgesetzt, sind die neuen Vorschriften<br />
aus heutiger Sicht nunmehr für Geschäftsjahre beginnend am oder nach dem 1. Januar 2015<br />
verpflichtend anzuwenden. Zusätzlich wurden Ausnahmeregelungen zu den Übergangsvorschriften<br />
eingeführt, unter denen auf eine Anpassung von Vorjahreszahlen verzichtet<br />
werden kann. Eine frühere Anwendung der Vorschriften für finanzielle Vermögenswerte ist<br />
auch ohne vorzeitige Anwendung der Neuregelungen zu finanziellen Verbindlichkeiten<br />
zulässig. Eine frühere Anwendung der Vorschriften zu finanziellen Verbindlichkeiten setzt<br />
dagegen die entsprechend vorzeitige Anwendung der Neuregelungen zu finanziellen<br />
Vermögenswerten voraus. Etwaige Auswirkungen durch die Anwendung von IFRS 9 auf den<br />
Konzernabschluss werden derzeit untersucht.<br />
Am 12. Mai 2011 hat das IASB als Ergebnis der Projekte „Consolidation“, „Joint arrangement“<br />
und „Disclosure of Interests in Other Entities“ mit der Veröffentlichung von 5 überarbeiteten<br />
beziehungsweise neuen Standards die bisherigen Regelungen zur Konzernrechnungslegung<br />
nach IFRS wesentlich geändert.<br />
Kern der neuen Regelungen bildet IFRS 10 (Konzernabschlüsse), der die bisherigen die<br />
Konzernrechnungslegung betreffenden Regelungen von IAS 27 (Konzern- und Einzel-<br />
abschlüsse) sowie die Interpretation SIC 12 (Konsolidierung von Zweckgesellschaften)<br />
ersetzt. Mit IFRS 10 wurde das bisherige Control-Konzept überarbeitet. Die Beurteilung,<br />
ob Kontrolle vorliegt, erfolgt zukünftig auf der Grundlage einer überarbeiteten Definition<br />
<strong>des</strong> Beherrschungsbegriffs einheitlich für die Beziehung zu allen Unternehmen und sonstigen<br />
Wirtschaftseinheiten. Der infolge <strong>des</strong> Konsolidierungsprojekts geänderte IAS 27 ist künftig<br />
ausschließlich für die Bilanzierung von Beteiligungen an Tochter-, gemeinschaftlich geführten<br />
sowie assoziierten Unternehmen in Einzelabschlüssen gültig.
Gleichzeitig wurde IFRS 11 (Gemeinschaftliche Vereinbarungen) veröffentlicht, der die<br />
Bilanzierung von gemeinschaftlichen Tätigkeiten und Gemeinschaftsunternehmen regelt<br />
und IAS 31 (Anteile an Gemeinschaftsunternehmen) sowie die Interpretation SIC 13<br />
(Gemeinschaftlich geführte Unternehmen – Nicht-monetäre Einlagen durch Partnerunternehmen)<br />
ersetzt. Mit IFRS 11 wird das Beherrschungskonzept aus IFRS 10 übernommen<br />
sowie eine konzeptionell neue, ausschließlich von den für die jeweiligen Parteien entstehenden<br />
Rechten und Pflichten abhängige Abgrenzung gemeinschaftlicher Vereinbarungen<br />
eingeführt sowie die Quotenkonsolidierung für Gemeinschaftsunternehmen abgeschafft.<br />
Entsprechend wurde im geänderten IAS 28 (Anteile an assoziierten Unternehmen und<br />
Gemeinschaftsunternehmen) die Anwendung der Equity-Methode ausgeweitet.<br />
In IFRS 12 (Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen) werden die Angabevorschriften<br />
zu Beteiligungen an Tochter-, assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen sowie nicht<br />
konsolidierten strukturierten Einheiten zusammengefasst. Die Angaben nach IFRS 12 sollen<br />
den Abschlussadressaten in die Lage versetzen, die Art der Beziehung sowie die damit<br />
verbundenen Risiken und Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
einzuschätzen.<br />
Die neuen und überarbeiteten Standards sind erstmals verpflichtend für Geschäftsjahre<br />
anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Eine freiwillige vorzeitige<br />
Anwendung ist zulässig und setzt grundsätzlich die gleichzeitige Anwendung von IFRS 10,<br />
11 und 12 sowie IAS 27 und IAS 28 in der geänderten Version (2011) voraus. Hiervon abweichend<br />
darf IFRS 12 sowohl in Gänze als auch in Teilen isoliert vorzeitig angewendet<br />
werden. Die neuen und überarbeiteten Standards bedürfen noch der Übernahme in gelten<strong>des</strong><br />
Recht der EU. Die <strong>WestLB</strong> prüft aktuell die Auswirkungen aus den überarbeiteten und<br />
neuen Standards.<br />
IFRS 13 (Bewertung mit dem beizulegenden Zeitwert) wurde am 12. Mai 2011 veröffentlicht.<br />
Ziel ist es, standardübergreifend eine einheitliche Fair Value-Bewertung für sämtliche<br />
Vermögenswerte und Verbindlichkeiten mittels einer einheitlichen und geänderten Begriffsbestimmung<br />
und Ermittlungsmethodik vorzugeben. Darüber hinaus müssen mit der Einführung<br />
<strong>des</strong> ab 1. Januar 2013 verpflichtend anzuwendenen Standards zusätzliche Anhangangaben<br />
für jede Klasse an Vermögenswerten und Schulden erbracht werden. Die<br />
Aufnahme der Vorschriften <strong>des</strong> neuen Standards in europäisches Recht der EU steht noch<br />
aus. Die zukünftige Anwendung von IFRS 13 wird nach heutigem Kenntnisstand keine<br />
wesentlichen Auswirkungen auf zukünftige Abschlüsse haben.<br />
Andere, nicht separat aufgeführte Neuregelungen <strong>des</strong> IASB beziehungsweise <strong>des</strong> IFRS IC<br />
sind entweder nicht einschlägig oder haben voraussichtlich keine Auswirkungen auf<br />
zukünftige Abschlüsse.<br />
Anhang<br />
125
126<br />
4. Konsolidierungsgrundsätze<br />
Tochterunternehmen, das heißt solche Unternehmen, an denen die <strong>WestLB</strong> entweder direkt<br />
oder indirekt über mehr als die Hälfte der Stimmrechte verfügt oder deren Finanz- und<br />
Geschäftstätigkeit anderweitig bestimmen kann, werden in den Konsolidierungskreis einbezogen.<br />
Bei der Bestimmung, ob die <strong>WestLB</strong> ein anderes Unternehmen in diesem Sinn<br />
beherrschen kann, werden auch die Existenz und die Auswirkung potenzieller Stimmrechte,<br />
die zum Bilanzstichtag ausgeübt oder umgewandelt werden könnten, berücksichtigt.<br />
Die <strong>WestLB</strong> unterstützt die Gründung von Zweckgesellschaften (sog. Special Purpose<br />
Entities, SPEs) für Verbriefungstransaktionen, Projektfinanzierungen, Asset Management<br />
und eine Vielzahl weiterer Zielsetzungen. Um festzustellen, ob eine SPE zu konsolidieren<br />
ist, ist eine Reihe von Kriterien zu prüfen. Diese beinhalten eine Analyse, a) ob die<br />
Aktivitäten der SPE zugunsten <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong> entsprechend seiner besonderen Geschäfts-<br />
bedürfnisse geführt werden, sodass dieser aus der Geschäftstätigkeit der SPE Nutzen zieht;<br />
b) ob der Konzern über die Entscheidungsmacht zur Erzielung der Mehrheit <strong>des</strong> Nutzens<br />
verfügt; c) ob der Konzern die Mehrheit <strong>des</strong> Nutzens aus der Geschäftstätigkeit einer SPE<br />
zieht und d) ob der Konzern die Mehrheit der mit den Vermögenswerten verbundenen<br />
Residual- oder Eigentumsrisiken behält, um Nutzen aus ihrer Geschäftstätigkeit zu ziehen.<br />
Sofern diese Analyse ergibt, dass eine Zweckgesellschaft durch den <strong>WestLB</strong> Konzern<br />
beherrscht wird, ist sie zu konsolidieren.<br />
Tochterunternehmen werden erstmals ab dem Zeitpunkt, an dem die <strong>WestLB</strong> die Beherrschungsmöglichkeit<br />
über das erworbene Unternehmen erlangt, konsolidiert. Eine Entkonsolidierung<br />
wird vorgenommen, sobald die <strong>WestLB</strong> die Beherrschungsmöglichkeit<br />
verliert.<br />
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode. Dabei werden die Anschaffungskosten<br />
für das erworbene Unternehmen mit dem anteiligen, neu bewerteten Reinvermögen<br />
zum Zeitpunkt <strong>des</strong> Erwerbs verrechnet. Dieses Reinvermögen stellt den Residualwert<br />
zwischen den Vermögenswerten und den Schulden <strong>des</strong> erworbenen Unternehmens dar,<br />
grundsätzlich bewertet mit ihren beizulegenden Zeitwerten (Fair Values) zum Erstkonsolidierungszeitpunkt.<br />
Ein positiver Unterschiedsbetrag zwischen den höheren<br />
Anschaffungskosten und dem anteiligen, neu berechneten Reinvermögen ist als Geschäftsoder<br />
Firmenwert (Goodwill) in der Bilanz unter den immateriellen Vermögenswerten<br />
auszuweisen. Ein Geschäfts- oder Firmenwert wird gemäß IAS 36 nicht planmäßig<br />
abgeschrieben, sondern auf Basis von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten min<strong>des</strong>tens<br />
jährlich einem Werthaltigkeitstest unterzogen.<br />
Forderungen und Verbindlichkeiten sowie Aufwendungen und Erträge aus Geschäften<br />
zwischen einbezogenen Konzerngesellschaften werden im Rahmen der Schulden-<br />
konsolidierung beziehungsweise Aufwands- und Ertragskonsolidierung eliminiert. Ebenso<br />
werden Zwischenergebnisse, die aus Geschäften zwischen den einbezogenen Unternehmen<br />
angefallen sind, konsolidiert.
Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen werden nach der Equity- Methode<br />
in den Konzernabschluss einbezogen. Der Ausweis der Anteile an diesen Unternehmen<br />
erfolgt unter den Finanzanlagen. Sofern ein at equity bewertetes Unternehmen abweichende<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden anwendet, werden entsprechende Anpassungen<br />
an die IFRS-Konzernvorgaben vorgenommen.<br />
Die nicht dem Mutterunternehmen zustehenden Anteile Dritter am Eigenkapital von<br />
Tochterunternehmen werden innerhalb <strong>des</strong> Konzerneigenkapitals als nicht beherrschende<br />
Anteile ausgewiesen.<br />
5. Konsolidierungskreis<br />
Zum <strong>WestLB</strong> Konzern zählen am 31. Dezember 2011 im Einzelnen folgende Gesellschaften<br />
und Teilkonzerne:<br />
<strong>WestLB</strong> Konzern (Gesellschaften, direkt konsolidiert)<br />
<strong>WestLB</strong> AG, Düsseldorf<br />
Bank <strong>WestLB</strong> Vostok (ZAO), Moskau, Russland<br />
Compass Securitisation Limited, Dublin, Irland<br />
Compass Securitization LLC, Wilmington/Delaware, USA<br />
GOD Grundstücksverwaltungsgesellschaft & Co. KG, Mainz<br />
GOH Grundstücksverwaltungsgesellschaft & Co. KG, Mainz<br />
readybank ag, Berlin<br />
Universal Factoring GmbH, Essen<br />
<strong>WestLB</strong> Europa Holding GmbH, Düsseldorf<br />
<strong>WestLB</strong> Europe (UK) Holdings Ltd., London, Großbritannien<br />
<strong>WestLB</strong> Finance Curaçao N.V., Willemstad, Niederländische Antillen<br />
<strong>WestLB</strong> Mellon Asset Management Holdings Ltd., London, Großbritannien<br />
<strong>WestLB</strong> Securities Inc., Dover/Delaware, USA<br />
<strong>WestLB</strong> UK Ltd., London, Großbritannien<br />
West Merchant Ltd., London, Großbritannien<br />
Banco <strong>WestLB</strong> do Brasil S.A., São Paulo, Brasilien Teilkonzern mit 2 Unternehmen<br />
Westdeutsche ImmobilienBank AG, Mainz Teilkonzern mit 7 Unternehmen<br />
Die <strong>WestLB</strong> Mellon Asset Management Holdings Ltd. (WMAM), London, Großbritannien,<br />
wird als Gemeinschaftsunternehmen in den Konzernabschluss einbezogen. Die Bewertung<br />
erfolgt at equity.<br />
Mit Abschluss der Liquidation zum 3. Mai 2011 wird die englische Tochter <strong>WestLB</strong> Fund<br />
Investments Ltd. nicht mehr im Konsolidierungskreis berücksichtigt.<br />
Nach Beendigung der Liquidation der chinesischen Tochter <strong>WestLB</strong> Securities Pacific Ltd.<br />
schied diese mit Wirkung zum 27. Juli 2011 aus dem Konsolidierungskreis aus.<br />
Die <strong>WestLB</strong> New York Capital Investment Ltd. wird nach Beendigung der Liquidation am<br />
23. Dezember 2011 nicht mehr im Konsolidierungskreis berücksichtigt.<br />
Anhang<br />
127
128<br />
Im Teilkonzern der Westdeutsche ImmobilienBank AG, Mainz, wurden die WIRE 2008-1<br />
GmbH und die FEN Fachmarktzentrum Nürnberg GmbH im Geschäftsjahr 2011 entkonsolidiert.<br />
Die WIRE 2008-1 GmbH schied aufgrund der Rückabwicklung der entsprechenden<br />
Verbriefungstransaktion zum 22. März 2011 aus dem Konsolidierungskreis aus. Die FEN<br />
Fachmarktzentrum Nürnberg GmbH wurde zum 8. August 2011 an die OMG Objekt-<br />
Marketing GmbH & Co. Kommanditgesellschaft für Projektentwicklung, Berlin, veräußert<br />
und wird seit dem 31. August 2011 nicht mehr im Konsolidierungskreis geführt.<br />
Hinsichtlich der vollständigen Angaben zum Anteilsbesitz gemäß §§ 313 Abs. 2, 340a<br />
Abs. 4 Nr. 2 HGB wird auf Note 84 verwiesen.<br />
6. Transformation<br />
Die Eigentümer der <strong>WestLB</strong> und die Bun<strong>des</strong>republik Deutschland verständigten sich<br />
im April 2011 auf Grundsätze zur Restrukturierung der <strong>WestLB</strong>, die am 23. Juni 2011 in<br />
eine Eckpunktevereinbarung überführt wurden. Am 30. Juni 2011 wurde der finale<br />
Restrukturierungsplan von der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland bei der Europäischen<br />
Kommission notifiziert. Die Europäische Kommission genehmigte diesen abschließend am<br />
20. Dezember 2011.<br />
Entsprechend der Entscheidung der Europäischen Kommission soll das Verbundgeschäft<br />
mit Sparkassen und öffentlichen Kunden einschließlich <strong>des</strong> mittelständischen Firmenkundengeschäfts<br />
mit einer Bilanzsumme von circa 40 Mrd € und circa 400 Beschäftigten zum<br />
30. Juni 2012 aus dem <strong>WestLB</strong> Konzern herausgelöst und als sogenannte Verbundbank in<br />
die Helaba Lan<strong>des</strong>bank Hessen-Thüringen (Helaba) überführt werden.<br />
Bereits im April 2011 hatten sich die Eigentümer der <strong>WestLB</strong> klar zur Verbundbank bekannt.<br />
Damit trat der zuvor verfolgte Verkauf der Bank als Ganzes in den Hintergrund. Der Vorstand<br />
intensivierte seitdem den Verkauf von Teilbereichen <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong>, der noch bis zum<br />
30. Juni 2012 erfolgen kann. Portfolios, die bis dahin nicht verkauft werden und nicht in die<br />
Verbundbank gehen, übernimmt die EAA zu risikoadäquaten Buchwerten. Nach Abschluss<br />
der dargestellten Transfervorgänge wird somit die bisherige Unternehmenstätigkeit von der<br />
<strong>WestLB</strong> weitestgehend nicht mehr fortgeführt, die bisherige <strong>Konzerns</strong>truktur wird nahezu<br />
vollständig aufgelöst. Bei der Bilanzierung und Bewertung im vorliegenden Jahresabschluss<br />
wurden die Auswirkungen der verschiedenen Übertragungen auf die Vermögenslage<br />
entsprechend unserer Erwartungen sowie auf Basis der Eckpunktevereinbarung und der<br />
Entscheidung der Europäischen Kommission berücksichtigt.
Bis zum 30. Juni 2012 wird die <strong>WestLB</strong> Neugeschäft im Rahmen der geltenden Geschäftsund<br />
Risikostrategie vornehmen.<br />
Die <strong>WestLB</strong> wird nach dem 30. Juni 2012 als Service- und Portfoliomanagement-Bank<br />
(Arbeitstitel: SPM-Bank) Dienstleistungen für die Verbundbank und die Erste Abwicklungs-<br />
anstalt sowie neu zu akquirierende Drittkunden erbringen. Diese Dienstleistungen werden<br />
insbesondere umfassen: Portfoliosteuerung und -management, Kreditanalyse, Treasury,<br />
Finanzen und Controlling, Risikocontrolling, Kreditadministration, IT-Dienstleistungen sowie<br />
verschiedene Corporate Center-Funktionen.<br />
Das Land Nordrhein-Westfalen wird zum 1. Juli 2012 alleiniger Eigentümer und übernimmt<br />
die Verantwortung für die SPM-Bank. Der Rheinische Sparkassen- und Giroverband, der<br />
Sparkassenverband Westfalen-Lippe sowie die Landschaftsverbände scheiden als Aktionäre<br />
aus. Die SPM-Bank wird auch künftig Mitglied der Sicherungsreserve der Sparkassen-<br />
Finanzgruppe bleiben. Die Bedingungen dieser Mitgliedschaft sind nach Abschluss der<br />
Transaktion einvernehmlich zwischen dem Land NRW und dem DSGV zu regeln.<br />
Wie schon in der Eckpunktevereinbarung festgelegt, wird der Servicevertrag für die<br />
Verbundbank zunächst für zwei Jahre abgeschlossen und die derzeit bis 2013 vertraglich<br />
festgelegte Servicierung der EAA um weitere drei Jahre bis 2016 verlängert.<br />
In Abhängigkeit der noch nicht erfolgten finalen Festlegung der Transferwege ist derzeit<br />
nicht auszuschließen, dass die SPM-Bank aufgrund von (z.B. rechtlichen) Transfer-<br />
hemmnissen bezüglich einer dinglichen Übertragung auch nach dem 30. Juni 2012 Teilport-<br />
folios ausweisen wird. In diesem Fall ist eine synthetische Übertragung der Adressen- und<br />
Marktpreisrisiken vorgesehen.<br />
Die gesellschaftsrechtliche Zielstruktur kann aus mehreren Einheiten bestehen. Wesentlicher<br />
Bestandteil ist eine Servicegesellschaft, die mit einer Zielgröße von circa 1.000 Mitarbeitern<br />
auch Dienstleistungen für Portfolios Dritter anbieten wird. Die Bruttoerlöse aus dem<br />
Servicegeschäft mit Dritten dürfen maximal 50% der Bruttoerlöse der SPM-Bank betragen.<br />
Es ist vorgesehen, dass die SPM-Holding inklusive der Servicegesellschaft bis zum<br />
31. Dezember 2016 verkauft werden soll. Mit einem Eigentümerwechsel entfällt die<br />
Limitierung bei den Bruttoerlösen. Gelingt ein Verkauf bis 31. Dezember 2016 nicht, so ist<br />
die Servicegesellschaft im Zeitverlauf abzuwickeln, und ihre Aktivitäten sind mit Wirkung<br />
zum 31. Dezember 2017 einzustellen. Es ist vorgesehen, Dienstleistungen in allen Zeitzonen<br />
anzubieten und über Standorte in Deutschland, London, New York und Hongkong zu<br />
verfügen.<br />
Anhang<br />
129
130<br />
Die Lasten der Restrukturierung werden vor allem durch die bestehenden Eigenmittel<br />
abgeschirmt, die in der <strong>WestLB</strong> nach Abspaltung der Verbundbank verbleiben, durch<br />
1 Mrd € zusätzliche Haftung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> NRW sowie durch die vom Land NRW über -<br />
nommene Verantwortung für die SPM-Bank gemäß der Eckpunktevereinbarung. Die stille<br />
Einlage <strong>des</strong> FMS in der <strong>WestLB</strong> soll durch Teilrückzahlung an den FMS um 1 Mrd € reduziert<br />
werden. Das im Gegenzug einzurichtende, zusätzliche Kapitalinstrument <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> NRW<br />
über 1 Mrd € soll an derjenigen Rangstelle entstehen, die min<strong>des</strong>tens erforderlich ist, um<br />
die aufsichtsrechtlichen Anforderungen in der <strong>WestLB</strong> unter Berücksichtigung der Teilrückzahlung<br />
der stillen Einlage <strong>des</strong> FMS weiterhin zu erfüllen. Als Gegenleistung für die<br />
Anteile an der Verbundbank werden die Sparkassenverbände ihre Eigenkapitalanteile an<br />
der <strong>WestLB</strong> unentgeltlich auf das Land NRW übertragen.<br />
Insbesondere aufgrund <strong>des</strong> mit der Restrukturierung verbundenen, unausweichlichen<br />
Personalabbaus, aber auch zur Berücksichtigung erwarteter Gebäudeleerstände und notwendiger<br />
Maßnahmen zur Aufrechterhaltung <strong>des</strong> Geschäftsbetriebs war im vorliegenden<br />
Jahresabschluss die Bildung von Restrukturierungsrückstellungen erforderlich, die die<br />
Gewinn- und Verlustrechnung 2011 mit 440 Mio € belastete. Hinsichtlich der immateriellen<br />
Vermögenswerte wurde entsprechend der Planungen für die SPM-Bank von einer weiteren<br />
Nutzung ausgegangen, sodass keine außerplanmäßigen Abschreibungen erforderlich waren.<br />
Gemäß der Entscheidung der Europäischen Kommission ist vorgesehen, dass die auf die<br />
Verbundbank und die EAA zu übertragenen Portfolios in der Bilanz der <strong>WestLB</strong> zum<br />
30. Juni 2012 noch enthalten sein werden.<br />
7. Rechnungslegungsannahmen und Schätzungen<br />
Die Anwendung der IFRS erfordert in einigen Fällen – insbesondere auch mit Blick auf die<br />
in Teilbereichen anhaltende Marktilliquidität – Annahmen und Schätzungen durch das<br />
Management, die auf subjektiven Beurteilungen zukünftiger Entwicklungen beruhen und<br />
zwangsläufig mit Prognoseunsicherheiten behaftet sind. Auch wenn wir im Rahmen der<br />
Schätzungen auf verfügbare Informationen, historische Erfahrungen und andere Beurteilungsfaktoren<br />
zurückgegriffen haben, können die tatsächlichen zukünftigen Ereignisse von<br />
den Schätzungen abweichen. Dies kann sich nicht unerheblich auf die Vermögens-, Finanzund<br />
Ertragslage auswirken.<br />
Annahmen und Schätzungen waren im Wesentlichen notwendig bei der:<br />
N N Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte (Fair Values) bestimmter Derivate, strukturierter<br />
Produkte und anderer Finanzinstrumente<br />
NN Abgrenzung eines aktiven Marktes<br />
NN Bemessung der Risikovorsorge (Impairment)<br />
NN Ermittlung latenter Steuern<br />
NN Ermittlung der Pensions- und anderen Rückstellungen<br />
NN Einschätzung von Chancen- und Risikoprofilen bei Zweckgesellschaften<br />
NN Ermittlung der fortgeführten Anschaffungskosten von Genussrechtsverbindlichkeiten
Die Annahmen und Schätzungen selbst sowie die zugrunde liegenden Beurteilungsfaktoren<br />
und Schätzverfahren werden regelmäßig überprüft und mit den tatsächlich eingetretenen<br />
Ereignissen abgeglichen. Nach unserer Ansicht sind die verwendeten Parameter sachgerecht<br />
und vertretbar.<br />
8. Finanzinstrumente<br />
a) Kategorisierung finanzieller Vermögenswerte und Verbindlichkeiten<br />
Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei dem einen Unternehmen zu einem<br />
finanziellen Vermögenswert und bei dem anderen zu einer finanziellen Verbindlichkeit oder<br />
einem Eigenkapitalinstrument führt. Gemäß IAS 39 sind alle Vermögenswerte und Verpflichtungen<br />
einschließlich aller derivativen Finanzinstrumente bilanziell zu erfassen, in die folgenden<br />
Bestandskategorien zu klassifizieren und in Abhängigkeit von dieser Kategorisierung<br />
zu bewerten:<br />
N N Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value) angesetzte finanzielle Vermögenswerte<br />
und Verbindlichkeiten (At Fair Value through Profit or Loss), davon:<br />
– zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten (Held<br />
for Trading; HfT);<br />
– freiwillig erfolgswirksam zum Fair Value angesetzte Finanzinstrumente (Designated at<br />
Fair Value through Profit or Loss; Fair Value-Option; FVO)<br />
NN Kredite und Forderungen (Loans and Receivables; LaR)<br />
NN Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte (Held to Maturity; HtM)<br />
NN Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Available for Sale; AfS)<br />
NN Andere finanzielle Verbindlichkeiten (Other Liabilities; OL)<br />
Die Klassenbildung von Finanzinstrumenten gemäß IFRS 7.6 erfolgt in der <strong>WestLB</strong> nach<br />
den verschiedenen Bilanzposten und den außerbilanziellen Verpflichtungen. Sofern zweckmäßig,<br />
erfolgt für einzelne Angaben eine Zusammenfassung der Bilanzposten beziehungsweise<br />
eine weitere Untergliederung:<br />
Handelsaktiva und Handelspassiva (HfT)<br />
Der Kategorie HfT können sowohl aktivische als auch passivische Finanzinstrumente zuge-<br />
ordnet werden. Unter den Handelsaktiva werden alle finanziellen Vermögenswerte angesetzt,<br />
die zu Handelszwecken gehalten werden. Hierzu zählen Geldhandelsforderungen, Reverse<br />
Repo-Geschäfte, verzinsliche Wertpapiere, Schuldscheindarlehen und andere handelbare<br />
Kredite sowie Aktien und derivative Finanzinstrumente mit positivem Marktwert. Den<br />
Handelspassiva werden alle finanziellen Verbindlichkeiten zugeordnet, die zu Handelszwecken<br />
gehalten werden. Es handelt sich hierbei im Wesentlichen um Lieferverpflichtungen<br />
aus Wertpapier-Leerverkäufen, Repo-Geschäfte und derivative Finanzinstrumente mit<br />
negativem Marktwert.<br />
Anhang<br />
131
132<br />
(Reverse) Repo-Geschäfte werden unabhängig von ihrer Kategorisierung in einer gesonderten<br />
Aktiv- beziehungsweise Passivposition in der Bilanz ausgewiesen.<br />
Sicherungsderivate, die im Rahmen der Risikosteuerung eingesetzt werden, sich jedoch<br />
nicht für das Hedge Accounting gemäß IAS 39 qualifizieren, werden ebenfalls in den<br />
Handelsaktiva beziehungsweise in den Handelspassiva ausgewiesen.<br />
Handelsaktiva und Handelspassiva werden zum Fair Value bewertet und die Bewertungsergebnisse<br />
in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Zur Bewertung werden Börsen- oder<br />
Marktkurse von aktiven Märkten herangezogen, sofern solche verfügbar sind. Wenn derartige<br />
Börsen- oder Marktkurse nicht existieren beziehungsweise nicht verlässlich<br />
beobachtbar sind, werden entweder quotierte Marktpreise vergleichbarer Produkte<br />
verwendet oder die beizulegenden Zeitwerte auf der Basis von marktüblichen Preis modellen<br />
oder diskontierten Cashflows ermittelt. Als Preisquellen dienen verlässliche Markt parameter,<br />
wobei keine Preise aus Transaktionen verwendet werden, die unter einseitigem Verkaufszwang<br />
zustande gekommen sind.<br />
Der Ausweis der Zins- und Dividendenergebnisse aus HfT-Beständen erfolgt grundsätzlich<br />
im Zinsergebnis. Verkaufs- und Bewertungsergebnisse werden im Handelsergebnis ausgewiesen.<br />
Provisionsaufwendungen, die in Verbindung mit Geschäften der Kategorie Held for Trading<br />
stehen, insbesondere Vertriebsprovisionen in Verbindung mit dem Sparkassenzertifikategeschäft<br />
sowie andere Transaktionsnebenkosten, werden im Handelsergebnis erfasst.<br />
Freiwillig erfolgswirksam zum Fair Value angesetzte Finanzinstrumente<br />
(Fair Value-Option; FVO)<br />
Nach der Fair Value-Option ist es zulässig, je<strong>des</strong> Finanzinstrument unter Beachtung<br />
bestimmter Voraussetzungen durch freiwillige Designation erfolgswirksam zum Fair Value<br />
zu bewerten. Die Entscheidung zur Anwendung der Fair Value-Option ist unwiderruflich im<br />
Zeitpunkt <strong>des</strong> Zugangs <strong>des</strong> Finanzinstruments zu treffen.<br />
Wir wenden die Fair Value-Option fallweise gemäß den nach IAS 39 zulässigen Konstellationen<br />
an, das heißt bei<br />
N N wesentlichen Ansatz- oder Bewertungsinkonsistenzen, die aus dem sogenannten „Mixed<br />
Model Accounting“ <strong>des</strong> IAS 39 resultieren,<br />
N N Gruppen von finanziellen Vermögenswerten und/oder Verbindlichkeiten, die zusammen<br />
auf Portfoliobasis gesteuert werden und deren Ergebnisse im Rahmen von Risikomanagement<br />
und internem Reporting auf Fair Value-Basis ermittelt werden und<br />
N N strukturierten Finanzinstrumenten, die trennungspflichtige eingebettete Derivate<br />
enthalten.
Zur Bewertung werden Börsen- oder Marktkurse von aktiven Märkten herangezogen, sofern<br />
solche verfügbar sind. Wenn derartige Börsen- oder Marktkurse nicht existieren beziehungs-<br />
weise nicht verlässlich beobachtbar sind, werden entweder quotierte Marktpreise vergleich-<br />
barer Produkte verwendet oder die Fair Values auf der Basis von marktüblichen Preis modellen<br />
oder diskontierten Cashflows ermittelt. Bei der Bewertung der finanziellen Verpflichtungen<br />
dieser Kategorie wird der Credit Spread (eigenes Kreditrisiko), zu dem der Konzern zum<br />
Bilanzstichtag ähnliche Finanzinstrumente begeben würde, berücksichtigt.<br />
Die Bewertungsergebnisse aus freiwillig erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten<br />
werden im Handelsergebnis erfasst. Der Ausweis der Zins- und Dividendenzahlungen<br />
erfolgt im Zinsergebnis. Dividenden vereinnahmen wir erst, wenn der rechtliche<br />
Anspruch entstanden ist. Die Bestände werden in der Bilanz in den Bilanzposten „Freiwillig<br />
zum Fair Value bewertete Aktivbestände“ beziehungsweise „Freiwillig zum Fair Value<br />
bewertete Passivbestände“ ausgewiesen. Freiwillig zum Fair Value bewertete nachrangige<br />
Verbindlichkeiten sind im Bilanzposten „Nachrangkapital“ ausgewiesen.<br />
Kredite und Forderungen (LaR)<br />
Unter die Kategorie LaR fallen nicht-derivative Finanzinstrumente mit festen oder bestimm-<br />
baren Zahlungsansprüchen, sofern für diese bei Zugang kein aktiver Markt besteht.<br />
Die Finanzinstrumente der Kategorie LaR sind in den Bilanzposten „Forderungen an<br />
Kreditinstitute“ und „Forderungen an Kunden“ ausgewiesen; sie werden zu ihren fort-<br />
geführten Anschaffungskosten angesetzt, sofern sie nicht Grundgeschäfte eines aner-<br />
kannten Mikro Fair Value Hedges sind. Agien beziehungsweise Disagien werden über die<br />
Laufzeit effektivzinskonstant amortisiert und erfolgswirksam im Zinsergebnis vereinnahmt.<br />
Die Risikovorsorge wird gesondert ausgewiesen.<br />
Bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte (HtM)<br />
Der Kategorie HtM dürfen nicht-derivative finanzielle Vermögenswerte mit festen oder<br />
bestimmbaren Zahlungen sowie einer festen Laufzeit zugeordnet werden, sofern die Absicht<br />
und die Fähigkeit bestehen, diese bis zur Endfälligkeit zu halten.<br />
Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten, wobei Agien beziehungs -<br />
weise Disagien über die Laufzeit effektivzinskonstant amortisiert und erfolgswirksam im<br />
Zinsergebnis vereinnahmt werden.<br />
Im Falle bonitätsinduzierter, dauerhafter Wertminderungen (Impairment) werden diese im<br />
Finanzanlageergebnis erfasst.<br />
Wir verwenden diese Kategorie nur in eng begrenzten Ausnahmefällen; die Bestände<br />
werden in dem Bilanzposten „Finanzanlagen“ ausgewiesen.<br />
Anhang<br />
133
134<br />
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (AfS)<br />
In der Kategorie AfS erfassen wir alle nicht-derivativen finanziellen Vermögenswerte, die<br />
keiner der vorgenannten Kategorien zugeordnet wurden oder für die eine Designation als<br />
zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte erfolgte. Dabei handelt es sich im<br />
Wesentlichen um Teile unseres Bestands an Schuldverschreibungen und Eigenkapitalinstrumenten<br />
sowie an Finanzbeteiligungen. Der Ausweis der AfS-Vermögenswerte erfolgt<br />
unter den Finanzanlagen.<br />
Finanzinstrumente <strong>des</strong> AfS-Bestan<strong>des</strong> sind zum Fair Value zu bewerten. Die Differenz<br />
zu den fortgeführten Anschaffungskosten wird bis zur Veräußerung, Fälligkeit oder einer<br />
dauerhaften Wertminderung (Impairment) <strong>des</strong> Vermögenswertes in einem gesonderten<br />
Eigenkapitalbilanzposten „Neubewertungsrücklage“ ausgewiesen; dabei werden latente<br />
Steuern berücksichtigt. Ergebnisse aus der Erfassung dauerhafter Wertminderungen<br />
(Impairment) oder aus Veräußerungen werden im Finanzanlageergebnis erfasst.<br />
Sofern die Gründe für ein Impairment entfallen sind, erfolgt eine Wertaufholung bis maximal<br />
zur Höhe der (fortgeführten) Anschaffungskosten, die im Fall von Fremdkapitalinstrumenten<br />
erfolgswirksam, im Fall von Eigenkapitalinstrumenten erfolgsneutral über das Eigenkapital<br />
vorzunehmen ist.<br />
Ist der Marktwert eines als AfS kategorisierten Eigenkapitalinstrumentes nicht verlässlich<br />
ermittelbar, erfolgt die Bewertung zu Anschaffungskosten; wie im Vorjahr waren zum<br />
31. Dezember 2011 derartige Eigenkapitalinstrumente nicht im Bestand. In diesen Fällen<br />
wäre bei Wegfall der Gründe für eine dauerhafte Wertminderung (Impairment) eine Wertaufholung<br />
nicht zulässig. Denkbar wären hier Anteile an nicht-börsennotierten Unternehmen,<br />
für die aufgrund eines inaktiven Marktes und zum Teil schwer zu prognostizierender<br />
Zukunftserwartungen realistische Schätzungen nicht möglich sind.<br />
Zu weiteren Angabe zur Bewertung von Finanzinstrumenten der Kategorie AfS verweisen<br />
wir auf Note 67.<br />
Agien und Disagien werden effektivzinskonstant über die Laufzeit amortisiert und im Zins-<br />
ergebnis vereinnahmt. Dividenden vereinnahmen wir erst, wenn der rechtliche Anspruch<br />
entstanden ist.<br />
Andere finanzielle Verbindlichkeiten (OL)<br />
Dieser Kategorie werden alle finanziellen Verbindlichkeiten zugeordnet, die weder Handels-<br />
passiva darstellen noch freiwillig erfolgswirksam zum Fair Value bilanziert werden.
Der Ansatz dieser Verbindlichkeiten erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten, sofern<br />
diese nicht Grundgeschäfte eines anerkannten Mikro Fair Value Hedges sind. Agien<br />
beziehungsweise Disagien werden über die Laufzeit effektivzinskonstant amortisiert und<br />
im Zinsergebnis ausgewiesen.<br />
b) Eingebettete Derivate<br />
IAS 39 regelt auch die bilanzielle Behandlung von Derivaten, die in originäre Finanzinstrumente<br />
eingebettet beziehungsweise mit diesen verbunden sind (Embedded Derivatives).<br />
Diese Strukturen werden auch als hybride (zusammengesetzte) Finanzinstrumente<br />
bezeichnet.<br />
Die Regelungen <strong>des</strong> IAS 39 sehen vor, dass eingebettete Derivate, sofern sie Derivate im<br />
Sinne <strong>des</strong> IAS 39 darstellen und deren wirtschaftliche Merkmale und Risiken nicht eng mit<br />
denen <strong>des</strong> originären Trägerkontraktes (Host Contract) verbunden sind, zum beizulegenden<br />
Zeitwert (Fair Value) anzusetzen sind. Hierzu ist entweder das gesamte hybride (zusammengesetzte)<br />
Finanzinstrument erfolgswirksam zum Fair Value zu bilanzieren (Kategorisierung<br />
als Held for Trading beziehungsweise Anwendung der Fair Value-Option) oder das Derivat<br />
ist vom Trägerkontrakt zu trennen und separat wie ein freistehen<strong>des</strong> Derivat zum beizulegenden<br />
Zeitwert (Fair Value) anzusetzen.<br />
Im Fall der Trennung ist das eingebettete Derivat als Teil <strong>des</strong> Handelsbestan<strong>des</strong> anzusehen;<br />
die Bilanzierung <strong>des</strong> Trägerkontraktes folgt hingegen den Vorschriften der einschlägigen<br />
Kategorie <strong>des</strong> Finanzinstruments.<br />
Sofern die Charakteristika und Risiken <strong>des</strong> eingebetteten Derivats eng mit denen <strong>des</strong><br />
Trägerkontraktes verbunden sind, wird das Derivat nicht abgetrennt und das hybride<br />
(zusammengesetzte) Finanzinstrument nach den allgemeinen Vorschriften <strong>des</strong> IAS 39<br />
angesetzt.<br />
c) Echte Pensionsgeschäfte und Wertpapierleihegeschäfte<br />
Echte Pensionsgeschäfte beziehungsweise (Reverse) Repo-Geschäfte sind Kombinationen<br />
aus Kassakäufen oder -verkäufen von Wertpapieren mit gleichzeitigem Verkauf oder<br />
Rückkauf auf Termin mit demselben Kontrahenten. Wertpapiere, die mit einer Verkaufs-<br />
verpflichtung gekauft wurden (Reverse Repo-Geschäfte) und solche, die mit einer Rück-<br />
kaufsverpflichtung verkauft wurden (Repo-Geschäfte), werden in der Regel als besicherte<br />
Finanzgeschäfte betrachtet.<br />
Die bei Repo-Geschäften in Pension gegebenen Wertpapiere (Kassaverkauf) werden in der<br />
Konzernbilanz weiterhin als Wertpapierbestand bilanziert. Die im Rahmen <strong>des</strong> Repo-<br />
Geschäfts erhaltene Bareinlage einschließlich aufgelaufener Zinsen wird passiviert.<br />
Anhang<br />
135
136<br />
Bei Reverse Repo-Geschäften wird eine entsprechende Forderung einschließlich aufge-<br />
laufener Zinsen bilanziert. Die dem Geldgeschäft zugrunde liegenden, in Pension genommenen<br />
Wertpapiere (Kassakauf) werden nicht in der Bilanz ausgewiesen.<br />
Wertpapierleihegeschäfte bilanzieren wir analog dem Ausweis von Wertpapieren aus echten<br />
Pensionsgeschäften beziehungsweise (Reverse) Repo-Geschäften. Verliehene Wertpapiere<br />
verbleiben weiterhin im Wertpapierbestand; entliehene Wertpapiere werden dagegen nicht<br />
bilanziert. Durch uns gestellte Sicherheiten für Wertpapierleihegeschäfte werden unter den<br />
Forderungen an Kunden beziehungsweise Forderungen an Kreditinsitute und erhaltene<br />
Sicherheiten unter den Verbindlichkeiten gegenüber Kunden beziehungsweise Verbindlich-<br />
keiten gegenüber Kreditinstituten ausgewiesen.<br />
Bewertung und Ergebnisausweis richten sich nach der gemäß IAS 39 vorgenommenen<br />
Kategorisierung.<br />
Forderungen beziehungsweise Verbindlichkeiten aus (Reverse) Repo-Geschäften werden<br />
unabhängig von ihrer Kategorisierung in einer gesonderten Aktiv- beziehungsweise<br />
Passivposition in der Bilanz ausgewiesen.<br />
d) Bilanzierung von Sicherungszusammenhängen (Hedge Accounting)<br />
Wir wenden Fair Value Hedge Accounting sowohl auf Portfoliobasis (Portfolio-Hedges) als<br />
auch in einigen Fällen auf Einzelgeschäftsbasis (Mikro-Hedges) bei abgesicherten Zinsänderungsrisiken<br />
in Verbindung mit festverzinslichen Forderungen, festverzinslichen<br />
Wertpapieren der Kategorie Available for Sale und festverzinslichen Verbindlichkeiten an.<br />
Zusätzlich wird Mikro Fair Value Hedge Accounting angewendet bei abgesicherten<br />
Bonitätsrisiken in Verbindung mit Forderungen und bei abgesicherten Fremdwährungsrisiken.<br />
Zur bilanziellen Abbildung von Sicherungszusammenhängen gemäß IAS 39 sind<br />
bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen, die dazu führen, dass nicht für alle ökonomischen<br />
Sicherungsbeziehungen Hedge Accounting angewendet werden kann.<br />
Zum Zeitpunkt der Designation werden die Sicherungsbeziehungen zwischen Sicherungs-<br />
instrument(en) und abgesichertem/en Grundgeschäft(en), die Risikomanagementziel-<br />
setzungen und -strategien im Hinblick auf die Absicherung sowie die Methoden zur Messung<br />
der Effektivität der Sicherungsbeziehung dokumentiert. In Übereinstimmung mit der festgelegten<br />
Sicherungsstrategie wird zu jedem Bilanzstichtag beurteilt, ob die <strong>des</strong>ignierten<br />
Sicherungsgeschäfte die Wertänderungen der abgesicherten Grundgeschäfte in hohem<br />
Maße wirksam kompensieren. Eine Sicherungsbeziehung wird nur dann als in hohem Maße<br />
wirksam angesehen, wenn das Verhältnis der Fair Value-Änderungen <strong>des</strong> Grundgeschäfts<br />
und der Fair Value-Änderungen <strong>des</strong> Sicherungsinstruments in einer Spanne von 80% bis<br />
125% liegt. Dabei wird zunächst bei Abschluss der Sicherungsbeziehung und während der<br />
Laufzeit monatlich eine Effektivitätsvermutung abgegeben (prospektiver Effektivitätstest).<br />
Diese Vermutung wird während der Laufzeit monatlich rückwirkend bestätigt (retro spektiver<br />
Effektivitätstest).
Werden Sicherungsinstrumente im Rahmen <strong>des</strong> Hedge Accounting gemäß IAS 39 eingesetzt,<br />
sind sie unter den Bilanzposten „Positive Marktwerte aus derivativen Sicherungs instrumenten“<br />
beziehungsweise „Negative Marktwerte aus derivativen Sicherungsinstrumenten“ mit ihrem<br />
Fair Value gesondert ausgewiesen. Derivate, die sich nicht für die Anwendung von Hedge<br />
Accounting gemäß IAS 39 qualifizieren, verbleiben in den Bilanzposten Handelsaktiva<br />
beziehungsweise Handelspassiva.<br />
Bei Fair Value Hedges werden die Fair Value-Änderungen <strong>des</strong> Sicherungsderivats und <strong>des</strong><br />
abgesicherten Grundgeschäfts bezüglich <strong>des</strong> gesicherten Risikos einander weitgehend<br />
kompensierend im Zinsergebnis erfasst. Bei Mikro-Hedges werden die Buchwerte der abgesicherten<br />
Grundgeschäfte, die ohne Hedge Accounting zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />
bilanziert werden, in Höhe der Veränderungen <strong>des</strong> Fair Values bezüglich <strong>des</strong><br />
gesicherten Risikos angepasst. Bei der Absicherung von Zinsrisiken auf Portfoliobasis werden<br />
die Fair Value-Änderungen von aktivischen beziehungsweise passivischen Grundgeschäften,<br />
die dem gesicherten Zinsrisiko zuzuordnen sind, in dem separaten Bilanzposten „Aktivischer<br />
Ausgleichsposten für im Portfolio gesicherte Finanzinstrumente“ beziehungsweise „Passivischer<br />
Ausgleichsposten für im Portfolio gesicherte Finanzinstrumente“ ausgewiesen. Ein<br />
saldierter Ausweis nur auf der Aktiv- oder Passivseite ist nicht zulässig. Für die Aktiva und<br />
die Passiva werden die betragsmäßigen Änderungen getrennt für Aktiva und Passiva gebucht;<br />
somit kann der jeweilige Ausgleichsposten auch negative Werte annehmen. Werden im<br />
Rahmen von Portfolio-Hedges Grundgeschäfte der Kategorie AfS abgesichert, wird kein<br />
Ausgleichsposten gebildet, da die Bilanz bereits den Fair Value enthält.<br />
In folgenden Fällen stellen wir die Anwendung <strong>des</strong> Hedge Accounting ein:<br />
NN Sicherungsinstrument wird fällig, veräußert, beendet oder ausgeübt<br />
N N Sicherungsbeziehung erfüllt nicht mehr die erforderlichen Kriterien gemäß IAS 39,<br />
insbesondere nicht die Effektivitätskriterien<br />
NN Sicherungsbeziehung wird vorzeitig beendet<br />
Wird bei Mikro-Hedges eine Sicherungsbeziehung ohne Abgang <strong>des</strong> Grundgeschäfts<br />
beendet, so wird die während der Sicherung vorgenommene Anpassung <strong>des</strong> Buchwerts<br />
eines zinstragenden Grundgeschäfts über die verbleibende Restlaufzeit im Zinsergebnis<br />
amortisiert.<br />
Bei Portfolio-Hedges wird die bis zur Beendigung der Sicherungsbeziehung entstandene<br />
Fair Value-Änderung der abgesicherten Grundgeschäfte, die in dem Bilanzposten „Aktivischer<br />
Ausgleichsposten für im Portfolio gesicherte Finanzinstrumente“ beziehungsweise<br />
„Passivischer Ausgleichsposten für im Portfolio gesicherte Finanzinstrumente“ ausgewiesen<br />
ist, über die verbleibende Restlaufzeit im Zinsergebnis amortisiert. Bei Abgang eines Grund-<br />
geschäfts, das zuvor Bestandteil einer Portfolio-Sicherungsbeziehung war, wird der entsprechende<br />
Anteil <strong>des</strong> Ausgleichspostens zum Zeitpunkt <strong>des</strong> Abgangs vollständig gegen<br />
das Zinsergebnis ausgebucht.<br />
Anhang<br />
137
138<br />
Zur Absicherung der Währungsrisiken einer Nettoinvestition in einen ausländischen<br />
Geschäftsbetrieb wenden wir in geringem Umfang „Hedge of a Net Investment in a Foreign<br />
Operation“ an. Im Rahmen dieser Absicherungsmethode werden Sicherungsderivate<br />
<strong>des</strong>igniert, um durch die erfolgsneutrale Erfassung <strong>des</strong> jeweils effektiven Teils der Fair<br />
Value-Änderung in der Währungsumrechnungsrücklage die aus der Umrechnung einer<br />
Nettoinvestition resultierende Volatilität <strong>des</strong> Eigenkapitals zu verringern. Während der<br />
Berichtsperiode wurden im Rahmen dieser Absicherung – 21 Mio € (Vorjahr 31 Mio €) direkt<br />
im Eigenkapital erfasst.<br />
Cashflow Hedge Accounting wenden wir gegenwärtig nicht an.<br />
e) Wertberichtigungen und Rückstellungen für Kreditrisiken<br />
(Kreditrisikovorsorge)<br />
Allen identifizierbaren Bonitätsrisiken im Kreditgeschäft tragen wir durch Bildung von<br />
Wertberichtigungen für als LaR kategorisierte Forderungen an Kunden und Kreditinstitute<br />
und durch Rückstellungen nach konzerneinheitlichen Maßstäben Rechnung. Der Wertberichtigungsbestand<br />
für Kredite wird als separater Aktivposten ausgewiesen. Den Risiken<br />
aus Eventualverbindlichkeiten, unwiderruflichen Kreditzusagen sowie anderen finanziellen<br />
Verpflichtungen hingegen wird in Form von Rückstellungen Rechnung getragen.<br />
Anhand objektivierbarer Indikatoren, wie der finanziellen und wirtschaftlichen Situation <strong>des</strong><br />
Kreditnehmers sowie der Erfüllung seiner Zins- und Tilgungsverpflichtungen, wird Einzelfall<br />
bezogen geprüft, ob Anzeichen eines bonitätsbedingten Wertminderungssachverhaltes<br />
vorliegen, die darauf schließen lassen, dass der Kreditnehmer eventuell seinen Zahlungsverpflichtungen<br />
nicht oder nicht in vollem Umfang nachkommen kann.<br />
Die Quantifizierung der Risikovorsorge ergibt sich aus dem Differenzbetrag zwischen dem<br />
Buchwert der Forderung und dem Barwert der geschätzten zukünftigen Cashflows in Form<br />
von Zins- und Tilgungsleistungen, Zahlungsströmen aus der Restrukturierung, jeweils abgezinst<br />
mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz, sowie den diskontierten, voraussichtlichen<br />
Verwertungserlösen von Sicherheiten. Dabei wird der unter Verwendung <strong>des</strong> ursprünglichen<br />
Zinssatzes ermittelte Aufzinsungsbetrag <strong>des</strong> Barwerts (Unwinding) als Zinsertrag vereinnahmt.<br />
Zukünftige Entwicklungen bezüglich der Höhe und <strong>des</strong> erwarteten Zeitpunkts der<br />
Zahlungsströme werden zum nächsten Bewertungsstichtag durch Anpassung der entsprechenden<br />
Cashflows und Wertberichtigungen berücksichtigt. Sowohl die Bildung als<br />
auch die Veränderung einer Wertberichtigung wird erfolgswirksam erfasst.<br />
Verbessert sich die finanzielle Lage eines Kreditnehmers derart, dass die Gründe für die<br />
Bildung der Wertberichtigung entfallen sind, wird die Wertaufholung bis maximal zur Höhe<br />
der fortgeführten Anschaffungskosten erfolgswirksam erfasst.
Für bestimmte Forderungen mit gleichartigen Risikomerkmalen im Retail- und Wholesale-<br />
Geschäft, bei denen im jeweiligen Einzelfall keine Hinweise auf eine Wertminderung<br />
vorliegen, wird eine Wertberichtigung auf Portfolio-Basis gebildet. Dabei erfolgt die<br />
Zusammenstellung unserer Portfolios nach geografischen Standorten und Produktgruppen.<br />
Die Portfoliowertberichtigung nach geografischen Standorten (Länderrisikovorsorge) wird<br />
für Kreditvergaben an Kreditnehmer in Länder mit akutem Transferrisiko gebildet. Die Höhe<br />
der Wertberichtigungssätze leiten wir aus dem Renditeunterschied zwischen Staatsanleihen<br />
erster Bonität und am Markt beobachtbarer Preise für Staatspapiere <strong>des</strong> betreffenden Lan<strong>des</strong><br />
innerhalb <strong>des</strong> jeweiligen Restlaufzeitrasters der Kreditvergabe ab. Bei Ländern ohne<br />
beobachtbare Marktpreise für Staatsanleihen greifen wir auf regelmäßig aktualisierte Wert-<br />
berichtigungsquoten externer Ratingagenturen zurück.<br />
Der Kreis der Länder mit erhöhtem Risiko basiert auf dem internen Rating der <strong>WestLB</strong>,<br />
welches aktuelle und erwartete volkswirtschaftliche Daten sowie die politische Gesamtsituation<br />
<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> widerspiegelt.<br />
Zusätzlich werden für alle zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente<br />
der Kategorien LaR und HtM Portfoliowertberichtigungen auf Basis statistischer<br />
Ausfallwahrscheinlichkeiten gebildet. Die statistischen Ausfallwahrscheinlichkeiten werden<br />
regelmäßig an die aktuellen Marktgegebenheiten angepasst. Portfoliowertberichtigungen<br />
für Finanzinstrumente der Kategorie HtM werden im Finanzanlageergebnis ausgewiesen.<br />
Uneinbringliche Forderungen buchen wir zulasten der Einzelwertberichtigungen oder<br />
direkt zulasten der Gewinn- und Verlustrechnung aus. Eingänge auf abgeschriebene<br />
Forderungen weisen wir ebenfalls in der Kreditrisikovorsorge aus.<br />
f) Buchung bei Zugang und Abgang finanzieller Vermögenswerte<br />
und Verbindlichkeiten<br />
Der erstmalige Ansatz von finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten<br />
erfolgt, wenn wir Vertragspartei durch den Eintritt in die vertraglichen Regelungen <strong>des</strong><br />
Finanzinstruments werden.<br />
Den Zugang von finanziellen Vermögenswerten buchen wir in Abhängigkeit vom jeweiligen<br />
Sachverhalt entweder zum Handelstag oder zum Erfüllungstag. Sofern die Buchung zum<br />
Erfüllungstag erfolgt, werden die Geschäfte gleichwohl zum Handelstag erfasst.<br />
Anhang<br />
139
140<br />
Entsprechend den Abgangsvorschriften <strong>des</strong> IAS 39 buchen wir finanzielle Vermögenswerte<br />
aus, wenn die vertraglichen Rechte aus diesen Vermögenswerten verfallen, ausgeübt oder<br />
vollständig beziehungsweise nahezu vollständig übertragen werden. Für die Ausbuchung<br />
infolge einer Übertragung ist von besonderer Bedeutung, dass die Chancen und Risiken aus<br />
den Vermögenswerten vollständig oder nahezu vollständig übergehen. Ist dies nicht der<br />
Fall, so werden die transferierten Vermögenswerte nicht aus der Bilanz ausgebucht; typische<br />
Anwendungsbeispiele hierfür sind Wertpapierpensionsgeschäfte und Wertpapierleihen.<br />
Bei Transaktionen, bei denen wir die Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum an<br />
finanziellen Vermögenswerten verbunden sind, weder (nahezu) vollständig transferieren<br />
noch einbehalten, werden die Vermögenswerte ausgebucht, wenn die Verfügungsgewalt<br />
übergegangen ist. Behält die <strong>WestLB</strong> die Verfügungsgewalt, so sind die finanziellen<br />
Vermögenswerte im Umfang <strong>des</strong> anhaltenden Engagements (continuing involvement) zu<br />
erfassen. Dies entspricht dem Umfang, in dem die <strong>WestLB</strong> Wertänderungen der transferierten<br />
Vermögenswerte ausgesetzt ist; derartige Transaktionen wurden im Geschäftsjahr<br />
nicht durchgeführt.<br />
Finanzielle Verbindlichkeiten werden ausgebucht, wenn die vertraglichen Verpflichtungen<br />
abgegolten beziehungsweise getilgt oder verfallen sind. Zurückgekaufte eigene Schuldverschreibungen<br />
werden bei den korrespondierenden Passivbeständen als Abgang behandelt.<br />
g) Verbriefungen (Securitisation)<br />
Die Verbriefung von Forderungsportfolios von Kunden der <strong>WestLB</strong> zur Optimierung der<br />
Rendite/Risiko-Relation steht im Fokus der Verbriefungsaktivitäten. Das Verbriefungsprodukt<br />
bietet aus Kundensicht die Möglichkeit einer Refinanzierung zu attraktiven Konditionen bei<br />
gleichzeitiger Diversifizierung der Finanzierungsquellen. Die <strong>WestLB</strong> erwirtschaftet hierdurch<br />
sowohl Provisions- als auch stetige Zinserträge mit einem attraktiven Rendite/Risiko-<br />
Profil. Ausgerichtet sind die Verbriefungsaktivitäten der <strong>WestLB</strong> auf Forderungsportfolios<br />
wie Handelsforderungen aus Lieferung und Leistung für gewerbliche Kunden sowie Ratenkredit-<br />
und Leasingforderungen für Financial Institutions (inkl. Absatzfinanzierungs- und<br />
Leasinggesellschaften).<br />
Schwerpunktmäßig tritt die <strong>WestLB</strong> als Arrangeur von Verbriefungstransaktionen auf<br />
und fokussiert diese durch den auf Langfristigkeit angelegten Relationship-Ansatz. Zur<br />
Vervollständigung <strong>des</strong> Geschäftsmodells ist eine Factoring-Gesellschaft zur Stärkung der<br />
Positionierung der <strong>WestLB</strong> integriert worden. Die <strong>WestLB</strong> übernimmt das Underwriting<br />
vorrangiger Verbriefungspositionen oder stellt im Rahmen von Asset Backed Commercial<br />
Paper-Programmen (ABCP-Programme) die Liquiditätslinie. Die Übernahme von vorrangigen<br />
Verbriefungspositionen erlaubt der <strong>WestLB</strong>, ihren Kunden eine Finanzierung zu attraktiven
Finanzierungskonditionen zur Verfügung zu stellen. Die Konditionen sind weitestgehend<br />
unabhängig vom Kreditrating <strong>des</strong> Kunden und ermöglichen diesem eine Diversifizierung<br />
seiner Refinanzierung. Daneben werden den Kunden der <strong>WestLB</strong> weitere Funktionen wie<br />
Treuhänder, Zahlstelle, Listing Agent, Account Bank oder Partner für Zins- und Währungssicherungsgeschäfte<br />
angeboten.<br />
Die von der <strong>WestLB</strong> übernommenen Funktionen <strong>des</strong> Originators, Sponsors und Investors<br />
umfassen die Aktivitäten der Strukturierung von Transaktionen sowie den Erwerb von<br />
Verbriefungspositionen zwecks Weiterverkauf oder zum Eigenerwerb mit Halteabsicht.<br />
Die in den Büchern erfassten Verbriefungspositionen inklusive Liquiditätsfazilitäten der<br />
<strong>WestLB</strong> werden entsprechend IAS 39 angesetzt und bewertet. Zu den Bilanzierungs- und<br />
Bewertungsmethoden verweisen wir auf Note 8a und 67. Für drohende Risiken aus offenen<br />
Liquiditätszusagen werden Rückstellungen gebildet, soweit eine Inanspruchnahme wahrscheinlich<br />
ist und deren Höhe zuverlässig geschätzt werden kann. Instrumente zur Absicherung<br />
von Zins- oder Währungsrisiken werden als Derivate gemäß IAS 39 dem Handelsbestand<br />
zugeordnet und zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Konzernexterne<br />
Refinanzierungen der konsolidierten Verbriefungsgesellschaften werden zu fortgeführten<br />
Anschaffungskosten bewertet und als verbriefte Verbindlichkeiten ausgewiesen.<br />
Bei True Sale-Verbriefungen (sog. „traditionelle Verbriefungen“) findet – soweit die Chancen<br />
und Risiken aus dem Forderungsportfolio an den Erwerber übertragen worden sind – ein<br />
Abgang der Forderungen statt. Bei synthetischen Verbriefungen verbleiben die Vermögenswerte<br />
in aller Regel in der Bilanz der <strong>WestLB</strong>; die finanziellen Vermögenswerte und die<br />
abgeschlossenen Kreditderivate werden nach den Vorschriften <strong>des</strong> IAS 39 bilanziert.<br />
9. Währungsumrechnung<br />
Auf fremde Währung lautende monetäre Vermögenswerte und Schulden, nicht-monetäre<br />
Vermögenswerte, die zum Fair Value bewertet werden sowie schwebende Fremdwährungskassageschäfte<br />
sind mit den letzten, zum Jahresende 2011 durch die EZB festgestellten<br />
Referenzkursen umgerechnet, schwebende Fremdwährungstermingeschäfte zum Terminmittelkurs<br />
<strong>des</strong>selben Tages. Nicht-monetäre Posten, die zu Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />
bewertet werden, sind zu historischen Währungskursen angesetzt. Aufwendungen<br />
und Erträge in Fremdwährung wurden mit dem zum jeweiligen Monatsultimo gültigen<br />
Stichtagskurs umgerechnet.<br />
Währungskursdifferenzen schlagen sich grundsätzlich in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
nieder; bei nicht-monetären Vermögenswerten sind die nicht realisierten Währungskursdifferenzen<br />
Teil der Veränderung <strong>des</strong> gesamten Fair Values und folgen <strong>des</strong>sen Erfassung<br />
im sonstigen Ergebnis.<br />
Anhang<br />
141
142<br />
Bei ausländischen Tochtergesellschaften und Niederlassungen, die als wirtschaftlich selbst-<br />
ständige Teileinheiten anzusehen sind und nicht in Euro bilanzieren, werden Bilanzposten<br />
mit den letzten, zum Jahresende 2011 durch die EZB festgestellten Referenzkursen umgerechnet.<br />
Die Erträge und Aufwendungen werden zu Periodendurchschnittskursen in die<br />
Konzernwährung umgerechnet. Hieraus entstehende Wertdifferenzen sowie Umrechnungsergebnisse<br />
aus der Kapitalkonsolidierung sind als separater Posten „Rücklage aus der<br />
Währungsumrechnung“ innerhalb <strong>des</strong> Eigenkapitals ausgewiesen. Beim (Teil-)Abgang einer<br />
wirtschaftlich selbstständigen Teileinheit sind die bis dahin aufgelaufenen Umrechnungsdifferenzen<br />
(anteilig) in das Abgangsergebnis mit einbezogen.<br />
10. Immaterielle Vermögenswerte<br />
Unter den immateriellen Vermögenswerten ist im Wesentlichen erworbene und selbst -<br />
erstellte Software ausgewiesen. Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte sind<br />
mit ihren Anschaffungskosten angesetzt. Selbst entwickelte Software wird zu Herstellungskosten<br />
aktiviert, sofern die Ansatzkriterien gemäß IAS 38 erfüllt sind. Die planmäßige<br />
Abschreibung erfolgt linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer von bis zu zehn Jahren.<br />
Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis 150 € werden im Geschäftsjahr der Anschaffung<br />
voll, Wirtschaftsgüter mit darüber hinausgehenden Anschaffungskosten bis 1.000 €<br />
werden im Jahr der Anschaffung sowie in den folgenden vier Geschäftsjahren linear mit<br />
jeweils 20% abgeschrieben. Außerplanmäßige Abschreibungen werden bei dauerhafter<br />
Wertminderung (Impairment) vorgenommen.<br />
11. Sachanlagen<br />
Die als Sachanlagen ausgewiesenen selbst genutzten Grundstücke und Gebäude sowie die<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige<br />
lineare Abschreibungen entsprechend der erwarteten Nutzungsdauer angesetzt.<br />
Die Sachanlagen werden über die folgenden Zeiträume abgeschrieben:<br />
Voraussichtliche Nutzungsdauer<br />
in Jahren<br />
Gebäude 50<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 –15<br />
Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis 150 € werden im Geschäftsjahr der Anschaffung<br />
voll, Wirtschaftsgüter mit darüber hinausgehenden Anschaffungskosten bis 1.000 €<br />
werden im Jahr der Anschaffung sowie in den folgenden vier Geschäftsjahren linear mit<br />
jeweils 20% abgeschrieben. Außerplanmäßige Abschreibungen werden bei dauerhafter<br />
Wertminderung (Impairment) vorgenommen.
12. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien<br />
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (Investment Property) dienen der Erwirtschaf-<br />
tung von Mieterträgen oder der Wertsteigerung und sind zu Anschaffungskosten, vermindert<br />
um planmäßige lineare Abschreibungen entsprechend der erwarteten Nutzungsdauer<br />
bilanziert. Außerplanmäßige Abschreibungen werden bei dauerhafter Wertminderung vorgenommen.<br />
Die voraussichtliche Nutzungsdauer liegt bei 50 Jahren.<br />
13. Leasinggeschäft<br />
Ausschlaggebend für die Bilanzierung von Leasingverträgen ist gemäß IAS 17 deren<br />
Klassifizierung als Operating Lease oder als Finance Lease. Operating Lease liegt dann vor,<br />
wenn der Leasinggeber im Wesentlichen alle mit dem wirtschaftlichen Eigentum an dem<br />
Leasinggegenstand verbundenen Chancen und Risiken behält. Sofern im Wesentlichen alle<br />
Chancen und Risiken auf den Leasingnehmer übertragen werden, handelt es sich um Finance<br />
Lease.<br />
Konzern als Leasinggeber<br />
Im Operating Lease verbleibt das wirtschaftliche Eigentum bei der Konzerngesellschaft. Die<br />
Leasinggegenstände werden entsprechend ihrer Klassifizierung (Sachanlagen, Investment<br />
Property, immaterielle Vermögenswerte) im Anlagevermögen aktiviert. Der Wertansatz<br />
erfolgt zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um die über die wirtschaftliche<br />
Nutzungsdauer planmäßig vorzunehmenden Abschreibungen oder aufgrund von dauerhaften<br />
Wertminderungen erforderlichen außerplanmäßigen Abschreibungen. Die Leasingerlöse<br />
werden, sofern in Einzelfällen nicht eine andere Verteilung geboten ist, linear über die<br />
Vertragslaufzeit vereinnahmt.<br />
Beim Finance Lease weisen wir eine Forderung gegenüber dem Leasingnehmer in Höhe<br />
<strong>des</strong> Nettoinvestitionswertes zum Zeitpunkt <strong>des</strong> Vertragsabschlusses aus. Die erhaltenen<br />
Leasingzahlungen werden in einen Tilgungs- und einen Zinsanteil aufgeteilt; der Zinsertrag<br />
wird als konstante periodische Rendite auf Basis <strong>des</strong> Nettoinvestitionswertes errechnet.<br />
Konzern als Leasingnehmer<br />
Die gezahlten Leasingraten aus Operating Lease-Verhältnissen werden als Verwaltungsaufwand<br />
erfasst. Der Aufwand wird wie eine Mietzahlung auf einer planmäßigen, dem<br />
Nutzungsverlauf entsprechenden Grundlage ermittelt.<br />
Anhang<br />
143
144<br />
Im Finance Lease werden der Leasinggegenstand als Sachanlage aktiviert und eine<br />
Verbindlichkeit in Höhe der Leasingverpflichtung passiviert. Der Ansatz <strong>des</strong> Leasinggegenstands<br />
erfolgt in Höhe <strong>des</strong> beizulegenden Zeitwertes zu Beginn <strong>des</strong> Leasingverhältnisses<br />
oder, sofern dieser niedriger ist, mit dem Barwert der Min<strong>des</strong>tleasingzahlungen. In den<br />
Folgeperioden werden planmäßige – oder im Fall dauerhafter Wertminderungen – außerplanmäßige<br />
Abschreibungen vorgenommen. Die gezahlten Leasingraten werden in einen<br />
Zins- und einen Tilgungsanteil aufgeteilt. Der Tilgungsanteil vermindert die Restschuld; der<br />
Zinsanteil wird als Zinsaufwand erfasst.<br />
Zur Einschätzung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält, wenden wir<br />
IFRIC 4 an.<br />
14. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen<br />
Die Barwerte der Verpflichtungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen werden von<br />
unabhängigen Versicherungsmathematikern gemäß IAS 19 nach der Methode der laufenden<br />
Einmalprämien (Projected Unit Credit-Methode) unter Berücksichtigung zukünftiger Gehaltsund<br />
Rentensteigerungen ermittelt.<br />
Durch die Änderung der Bewertungsparameter, unerwartete Bestandsveränderungen im<br />
Berechtigtenkreis und Abweichungen zwischen dem tatsächlichen und dem erwarteten<br />
Ertrag aus Planvermögen entstehen versicherungsmathematische Gewinne oder Verluste,<br />
die unmittelbar im Eigenkapital erfasst und deren Veränderungen in der Gesamtergebnisrechnung<br />
gesondert ausgewiesen werden.<br />
15. Sonstige Rückstellungen<br />
Sonstige Rückstellungen haben wir für ungewisse Verbindlichkeiten gegenüber Dritten, für<br />
drohende Verluste aus schwebenden Geschäften sowie für Restrukturierungsmaßnahmen<br />
nach der bestmöglichen Schätzung <strong>des</strong> Erfüllungsbetrags unter Berücksichtigung der uns<br />
bekannten Risiken und Unsicherheiten angesetzt. Eine Rückstellung wird gebildet, wenn<br />
aus einem vergangenen Ereignis zum Bilanzstichtag eine Verpflichtung besteht, die<br />
wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führen wird und deren Höhe zuverlässig<br />
geschätzt werden kann. Ist ein Abfluss von Ressourcen nicht wahrscheinlich oder kann die<br />
Höhe der Verpflichtung nicht zuverlässig geschätzt werden, wird eine Eventualverbindlichkeit<br />
ausgewiesen. Besteht aus einem vergangenen Ereignis zum Bilanzstichtag eine mögliche<br />
Verpflichtung, deren Eintritt von künftigen Ereignissen abhängt, die nicht vollständig unter<br />
unserer Kontrolle stehen, wird ebenfalls eine Eventualverbindlichkeit ausgewiesen.
16. Finanzgarantien<br />
Eine Finanzgarantie gemäß IAS 39 ist ein Vertrag, bei dem der Garantiegeber zur Leistung<br />
bestimmter Zahlungen verpflichtet ist, die den Garantienehmer für einen Verlust ent-<br />
schädigen, der entsteht, weil ein bestimmter Schuldner seinen Zahlungsverpflichtungen<br />
gemäß den ursprünglichen oder veränderten Bedingungen eines Schuldinstruments nicht<br />
fristgerecht nachkommt.<br />
Zum Zeitpunkt <strong>des</strong> Vertragsabschlusses ist eine Finanzgarantie zum Fair Value anzusetzen.<br />
Dieser setzt sich aus dem Barwert der erwarteten Leistungen und dem gegenläufigen<br />
Barwert der zukünftigen Prämien zusammen.<br />
Die Folgebewertung richtet sich grundsätzlich nach den Vorschriften <strong>des</strong> IAS 39 in<br />
Verbindung mit IAS 18 und IAS 37. Für den Fall, dass der Garantienehmer die Prämie im<br />
Voraus leistet, erfolgt dementsprechend eine Fortschreibung <strong>des</strong> Erstansatzes um die<br />
Amortisation der erhaltenen Prämie. Sofern sich infolge drohender Verluste aus einer<br />
Inanspruchnahme bei Anwendung der für Rückstellungen geltenden Regeln jedoch ein<br />
höherer Wert ergibt, ist dieser Betrag anzusetzen. Die aus den Garantien erwachsenen<br />
Eventualverpflichtungen werden in Note 69 offengelegt.<br />
17. Nachrangkapital<br />
Unter dem Nachrangkapital weisen wir die nachrangigen Verbindlichkeiten und unser<br />
Genussrechtskapital aus. Darüber hinaus enthielt dieser Bilanzposten im Vorjahr Vorzugsaktien<br />
einer Tochtergesellschaft, die aufsichtsrechtlich Kernkapital, gemäß IAS 32 jedoch<br />
eine finanzielle Verbindlichkeit darstellten, und im Berichtsjahr gekündigt wurden.<br />
Die von der <strong>WestLB</strong> AG emittierten Genussrechte nehmen vertragsmäßig am handelsrechtlichen<br />
Bilanzverlust <strong>des</strong> Jahres 2011 teil. Zusätzlich unterbleibt für diese Genussrechte die<br />
Zahlung von Zinsen für das Jahr 2011. Vertraglich sind die Genussrechte grundsätzlich so<br />
ausgestattet, dass im Falle eines späteren Bilanzgewinns beziehungsweise Jahresüberschusses<br />
(nach Berücksichtigung der Verzinsung der Genüsse für das jeweils laufende<br />
Geschäftsjahr) die um die Verlustbeteiligung verminderten Rückzahlungsansprüche zunächst<br />
wieder auf den Nennbetrag aufzufüllen und dann in Vorjahren ausgefallene Zinsen nachträglich<br />
(in voller Höhe) zu zahlen sind. Aufgrund geänderter Cashflow-Erwartungen für die<br />
Zukunft wird zum Bilanzstichtag nicht von einer späteren, nachträglichen Zinszahlung und<br />
einer Wiederauffüllung ausgegangen.<br />
Das Genussrechtskapital wird im Rahmen der Folgebewertung zu fortgeführten<br />
Anschaffungskosten angesetzt.<br />
Anhang<br />
145
146<br />
Die Frage der bilanziellen Behandlung von am Gewinn beziehungsweise Verlust teil-<br />
nehmenden finanziellen Verbindlichkeiten war Gegenstand einer Anfrage an das IFRIC<br />
und wurde von diesem im März beziehungsweise Mai 2009 behandelt. Zwar beschloss das<br />
IFRIC, diese Fragestellung nicht auf seine Agenda zu nehmen, da bereits spezifische<br />
Anwendungs vorschriften existieren, legte in diesem Zusammenhang aber ausdrücklich dar,<br />
dass die Vorschriften von IAS 39.AG6-AG8 die relevante Anleitung zur Anwendung der<br />
Effektivzinsmethode im Rahmen der Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />
bilanzierter Finanzinstrumente beinhalten. Die Anpassung <strong>des</strong> Buchwerts <strong>des</strong> Genussrechtskapitals<br />
an die geänderten Cashflow-Erwartungen führte im Geschäftsjahr 2011 zu einer<br />
ertrags wirksamen Rücknahme der in der Bewertung der Vorjahre berücksichtigten<br />
erwarteten Wiederauffüllung und erwarteten Nachholung der für die Geschäftsjahre 2009<br />
und 2010 ausgefallenen Zinszahlungen.<br />
Nachrangige Verbindlichkeiten werden ebenfalls gemäß IAS 39 grundsätzlich zu fortgeführten<br />
Anschaffungskosten bilanziert. Zur Vermeidung von Ansatz- und Bewertungsinkongruenzen<br />
werden Teile der nachrangigen Verbindlichkeiten entweder freiwillig zum<br />
Fair Value bewertet oder im Rahmen anerkannter Fair Value Hedge-Beziehungen abgebildet.<br />
18. Ertragsteuern<br />
Die Bilanzierung und Bewertung von Ertragsteuern erfolgt gemäß IAS 12. Tatsächliche<br />
Ertragsteueransprüche beziehungsweise -verpflichtungen werden mit den geltenden<br />
Steuersätzen ermittelt, die zum Zeitpunkt der Erstattung beziehungsweise Zahlung an die<br />
Finanzbehörden zur Anwendung kommen.<br />
Latente Steuern werden grundsätzlich auf Basis <strong>des</strong> bilanzorientierten Ansatzes auf alle<br />
temporären Differenzen zwischen den Wertansätzen nach IFRS und den steuerlichen<br />
Wertansätzen ermittelt. Latente Ertragsteueransprüche und Ertragsteuerverpflichtungen<br />
werden nur saldiert, wenn die Voraussetzungen für die Saldierung gegeben sind. Latente<br />
Steuern auf bisher ungenutzte steuerliche Verlustvorträge werden nur dann angesetzt, wenn<br />
mit hinreichender Wahrscheinlichkeit von einer zukünftigen Nutzung ausgegangen werden<br />
kann. Die erfolgswirksame beziehungsweise erfolgsneutrale Bewertung der latenten<br />
Steuern erfolgt auf Basis der erwarteten Steuersätze. Eine Abzinsung wird nicht vorgenommen.<br />
Die Steueransprüche und Steuerverpflichtungen werden in den Bilanzposten<br />
„Laufende Ertragsteueransprüche“ und „Latente Ertragsteueransprüche“ beziehungs weise<br />
„Laufende Ertragsteuerverpflichtungen“ und „Latente Ertragsteuerverpflichtungen“<br />
gesondert ausgewiesen.
19. Eigene Aktien<br />
Während <strong>des</strong> gesamten Geschäftsjahres hat der <strong>WestLB</strong> Konzern keine eigenen Aktien<br />
erworben. Am Jahresende befanden sich keine eigenen Aktien im Bestand.<br />
20. Mitarbeitervergütungspläne<br />
Mitarbeitervergütungspläne gemäß IFRS 2 liegen nicht vor.<br />
21. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte<br />
und aufgegebene Geschäftsbereiche<br />
Langfristige Vermögenswerte beziehungsweise Vermögensgruppen, die zum Verkauf<br />
bestimmt sind, sowie die damit direkt in Verbindung stehenden Verbindlichkeiten weisen<br />
wir in den Bilanzposten „Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte“ beziehungsweise<br />
„Zur Veräußerung gehaltene Verbindlichkeiten“ aus. Damit im Zusammenhang stehende,<br />
im sonstigen Ergebnis erfasste Beträge werden bei der Darstellung <strong>des</strong> Eigenkapitals separat<br />
berücksichtigt.<br />
Mit Ausnahme der in IFRS 5.5 genannten Vermögenswerte, insbesondere finanzieller<br />
Vermögenswerte gemäß IAS 39 und finanzieller Verbindlichkeiten als Teil einer Veräußerungsgruppe,<br />
erfolgt die Bewertung zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem<br />
Zeitwert (Fair Value) abzüglich Veräußerungskosten. Sämtliche zum 31. Dezember 2011<br />
gemäß IFRS 5 gesondert ausgewiesenen Vermögenswerte unterliegen den Bewertungsvorschriften<br />
<strong>des</strong> IAS 39. Aufgegebene Geschäftsbereiche im Sinne <strong>des</strong> IFRS 5 lagen zum<br />
Bilanzstichtag nicht vor.<br />
Für weitere Ausführungen verweisen wir auf Note 49.<br />
Anhang<br />
147
Segmente im Konzern<br />
Verbund & Mittelstand<br />
Verbund<br />
Entflechtung<br />
readybank ag<br />
Westdeutsche<br />
ImmobilienBank AG<br />
148<br />
Segmentberichterstattung<br />
22. Primäre Segmentberichterstattung<br />
Die Ergebnisrechnung und die Ergebnissteuerung <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong> erfolgen anhand<br />
der Profitcenter-Rechnung auf Ebene der Geschäftsbereiche. Die Bestände, Ergebnisse und<br />
Ressourcen der einzelnen Geschäftsbereiche werden nach Segmenten zusammengefasst,<br />
die die Geschäfts- und Tätigkeitsfelder <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong> darstellen.<br />
Die Segmentberichterstattung ist gemäß IFRS 8 erstellt. Die Bildung der Segmente orientiert<br />
sich an der internen Steuerung <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong> und spiegelt die geschäftliche Ausrichtung<br />
und den Marktauftritt der Geschäftsbereiche sowie das funktionale Zusammenwirken<br />
der Organisationseinheiten wider.<br />
Firmenkunden<br />
& Strukturierte Finanzierung<br />
Corporates<br />
Structured Finance<br />
Corporate & Structured<br />
Finance Products<br />
Asset Management<br />
Corporate Center<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
Risiko Management<br />
Finanzen & Controlling<br />
Personal<br />
Information Technology<br />
Organisation & Services<br />
Group Operations<br />
Kapitalmarktgeschäft<br />
Equity Markets<br />
Debt Markets<br />
Research<br />
Treasury<br />
Sonstige Bereiche<br />
Konsolidierungen/<br />
Verrechnungen<br />
Portfolio Exit Group<br />
Transaction Banking<br />
Transaction Services<br />
Im Segment Verbund & Mittelstand ist das Geschäft mit Sparkassen, öffentlichen Kunden<br />
sowie Privat- und Firmenkunden <strong>des</strong> Mittelstan<strong>des</strong> in Nordrhein-Westfalen zusammengefasst.<br />
Organisatorisch sind hier insbesondere die Vertriebseinheiten <strong>des</strong> Verbun<strong>des</strong><br />
gebündelt. Die mit diesen Einheiten verbundenen Erträge weisen wir zu großen Teilen in<br />
den Segmenten Kapitalmarktgeschäft und Transaction Banking aus.
Im Segment Firmenkunden & Strukturierte Finanzierung werden die Ergebnisse aus<br />
standardisierten und strukturierten Finanzierungen <strong>des</strong> Firmenkundengeschäftes ausge-<br />
wiesen. Weiter werden hier auch die Ergebnisse aus dem Joint Venture im Asset Management<br />
gezeigt.<br />
Das Segment Kapitalmarktgeschäft fasst alle Aktivitäten der <strong>WestLB</strong> auf den inter nationalen<br />
Kapitalmärkten zusammen. Fokus ist das europäische, kundenbezogene Handelsgeschäft.<br />
Der Bereich Treasury ist für das Kapital-, Funding- und Liquiditätsmanagement im Konzern<br />
verantwortlich. Der Bereich Research unterstützt mit seinen Produkten die Betreuung<br />
unserer Zielkunden.<br />
Im Segment Transaction Banking werden die Aktivitäten im nationalen und internationalen<br />
Zahlungsverkehr gezeigt.<br />
Im Segment Entflechtung sind die Ergebnisse der wesentlichen Beteiligungen enthalten,<br />
für die im Rahmen der Entscheidung der Europäischen Kommission vom Mai 2009 ein<br />
Beteiligungsverkauf auferlegt wurde (readybank und WestImmo). Darüber hinaus werden<br />
in den Vorjahreszahlen Ergebnisse aus den Portfolios gezeigt, die als nicht strategienotwendig<br />
identifiziert und auf die EAA übertragen wurden. Ab 2011 wird der Bereich PEG<br />
als Cost Center für die Servicierung der EAA im Segment Sonstige Bereiche geführt. Übertragungsergebnisse,<br />
die separat von der Kernbank auszuweisen wären, fallen nicht mehr<br />
an. Demzufolge wurde das Segment von PEG/Entflechtung in Entflechtung umbenannt.<br />
Die im Segment Corporate Center zusammengefassten Bereiche erbringen Serviceleistungen<br />
für die Markt- und Vertriebsbereiche und nehmen zentrale Steuerungsaufgaben wahr. Die<br />
Steuerung der Corporate Center-Bereiche basiert auf ausgewiesenen Aufwendungen. Im<br />
Rahmen der internen Verrechnung werden die Serviceleistungen auf Basis der Istkosten<br />
verursachungsgerecht auf die übrigen Unternehmensbereiche verteilt.<br />
Im Segment Sonstige Bereiche werden neben Konsolidierungen und Überleitungspositionen<br />
zum Konzernergebnis die Ergebnisbeiträge, die nicht in die Verantwortung anderer Segmente<br />
fallen gezeigt. Ab 2011 wird der Bereich PEG, der die Dienstleistungen für die EAA im<br />
<strong>WestLB</strong> Konzern koordiniert, in diesem Segment abgebildet.<br />
Der Bereich PEG sowie insbesondere die Corporate Center-Bereiche und der Bereich Treasury<br />
erbringen umfangreiche Serviceleistungen für die EAA, die von dem Leistungsempfänger<br />
erstattet werden.<br />
Anhang<br />
149
Mio € Verbund &<br />
Mittelstand<br />
150<br />
Die Beiträge der einzelnen Segmente zum Konzernergebnis für das Geschäftsjahr 2010 und<br />
2011 sind nachfolgend dargestellt. Grundlage für die Segmentergebnisse sind die internen<br />
Steuerungsdaten, die zu den Daten der Finanzbuchhaltung überleitbar sind. Im Rahmen der<br />
internen Steuerung bestehen zwischen einzelnen Segmenten interne Transaktionen, die<br />
zum Beispiel der internen Mittelweitergabe, der Aufteilung von Struktur- und Konditionenbeiträgen<br />
sowie der Risikosteuerung dienen. Demzufolge könnten Erträge mit externen<br />
Kunden pro Segment nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand ermittelt werden. Etwaige<br />
Nettoergebnisse aus internen Transaktionen werden im Segment Sonstige Bereiche<br />
eliminiert.<br />
Mit Blick auf die Vorjahreswerte ist zu berücksichtigen, dass die Segmentberichterstattung<br />
2010 an die Veränderungen innerhalb <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong> angepasst wurde.<br />
Bewertungsunterschiede zur Konzernbilanz existieren nicht.<br />
Firmen-<br />
kunden &<br />
Strukturierte<br />
Finanzierung<br />
Kapital-<br />
markt-<br />
geschäft<br />
Trans-<br />
action<br />
Banking<br />
Corporate<br />
Center<br />
Ent-<br />
flechtung<br />
Sonstige<br />
Bereiche<br />
<strong>WestLB</strong><br />
Konzern<br />
Zinsüberschuss<br />
31. 12. 2011 18 461 330 35 – 23 238 43 1.102<br />
31. 12. 2010 18 483 587 27 – 29 361 10 1.457<br />
Kreditrisikovorsorge<br />
31. 12. 2011 0 – 44 – 12 0 0 – 37 – 2 – 95<br />
31. 12. 2010 8 – 116 – 5 – 5 0 – 59 – 65 – 242<br />
Provisionsüberschuss<br />
31. 12. 2011 9 265 3 41 – 20 – 3 – 7 288<br />
31. 12. 2010 9 279 12 41 – 23 52 – 2 368<br />
Handelsergebnis<br />
31. 12. 2011 0 – 16 – 88 0 0 58 346 300<br />
31. 12. 2010 0 0 – 121 0 0 – 406 49 – 478<br />
Finanzanlageergebnis<br />
31. 12. 2011 0 23 6 0 – 2 – 286 – 24 – 283<br />
31. 12. 2010 4 – 6 8 – 2 – 5 – 103 16 – 88<br />
Verwaltungsaufwand<br />
31. 12. 2011 20 128 103 25 566 107 – 39 910<br />
31. 12. 2010 21 128 110 23 625 202 – 86 1.023<br />
Saldo sonstige betriebliche<br />
Aufwendungen und Erträge<br />
31. 12. 2011 0 8 – 6 1 11 – 2 63 75<br />
31. 12. 2010 0 39 – 1 – 4 7 47 23 111<br />
Restrukturierungsaufwendungen<br />
31. 12. 2011 0 0 0 0 0 65 375 440<br />
31. 12. 2010 0 0 0 0 0 237 1 238<br />
Interne Verrechnung<br />
31. 12. 2011 4 – 166 – 289 – 40 600 – 14 – 95 0<br />
31. 12. 2010 7 – 181 – 310 – 41 675 – 29 – 121 0<br />
Ergebnis vor Steuern<br />
31. 12. 2011 11 403 – 159 12 0 – 218 – 12 37<br />
31. 12. 2010 25 370 60 – 7 0 – 576 – 5 – 133
23. Sekundäre Segmentberichterstattung<br />
Die sekundäre Segmentberichterstattung bildet die regionale Verteilung <strong>des</strong> Ergebnisses<br />
vor Steuern und <strong>des</strong> Segmentvermögens <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong> zum 31. Dezember 2011<br />
und zum 31. Dezember 2010 ab. Die Zuordnung der unterschiedlichen Komponenten der<br />
sekundären Segmentberichterstattung zu Regionen erfolgt nach dem Sitz der die Bestände<br />
bilanzierenden Niederlassungen beziehungsweise Tochterunternehmen.<br />
in Mio € Deutschland Europa<br />
(Übrige)<br />
Amerika Asien/Afrika/<br />
Australien<br />
Anhang<br />
Überleitung <strong>WestLB</strong><br />
Konzern<br />
Ergebnis vor Steuern<br />
31. 12. 2011 – 334 127 285 67 – 108 37<br />
31. 12. 2010 – 302 42 100 29 – 2 – 133<br />
Segmentvermögen<br />
31. 12. 2011 129.236 51.467 18.933 6.281 – 38.007 167.910<br />
31. 12. 2010 154.539 62.248 18.721 7.929 – 51.914 191.523<br />
Erläuterungen zur Konzern Gewinn- und Verlustrechnung<br />
24. Zinsüberschuss<br />
2011 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Zinserträge aus<br />
– Forderungen an Kreditinstitute und Kunden 2.667 2.985<br />
– Finanzanlagen Available for Sale 113 145<br />
– Finanzanlagen Held to Maturity<br />
Laufende Erträge aus<br />
1 3<br />
– Finanzanlagen Available for Sale<br />
Zins- und Dividendenergebnis aus<br />
69 75<br />
– Handelsgeschäft (Held for Trading) 650 826<br />
– freiwillig zum Fair Value bewerteten Beständen<br />
Zinsaufwendungen aus<br />
– Verbindlichkeiten gegenüber<br />
– 826 – 786<br />
Kreditinstituten und Kunden 1.003 1.507<br />
– Verbrieften Verbindlichkeiten 594 625<br />
– Nachrangkapital (ohne <strong>des</strong>ignierte Bestände) 113 146<br />
Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen 9 – 7<br />
Ergebnis aus sonstigen Geschäften 129 494<br />
Zinsüberschuss 1.102 1.457<br />
151
152<br />
Das Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen setzt sich wie folgt zusammen:<br />
2011 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Ergebnis aus Sicherungsderivaten 156 217<br />
– aus Mikro Fair Value Hedge Accounting 56 – 108<br />
– aus Portfolio Fair Value Hedge Accounting 100 325<br />
Ergebnis aus gesicherten Grundgeschäften – 147 – 224<br />
– aus Mikro Fair Value Hedge Accounting – 59 106<br />
– aus Portfolio Fair Value Hedge Accounting – 88 – 330<br />
Gesamt 9 – 7<br />
Das Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen enthält die Bewertungsergebnisse aus<br />
effektiven Sicherungsbeziehungen im Rahmen <strong>des</strong> Mikro und Portfolio Fair Value Hedge<br />
Accountings.<br />
Das Ergebnis aus sonstigen Geschäften enthält im Wesentlichen Zinsaufwendungen aus der<br />
Aufzinsung der Pensionsverpflichtungen und Effekte aus dem IAS 39 Hedge Accounting,<br />
vor allem aus dem Portfolio Hedge Accounting.<br />
Wir wenden die IAS-39-Vorschriften zum Hedge Accounting überwiegend auf festverzinsliche<br />
Verbindlichkeiten an. Die Absicherung gegen zinsinduzierte Veränderungen <strong>des</strong> Fair<br />
Value erfolgt im Wesentlichen durch den Einsatz von Zinsswaps. Da es sich bei Zinsswaps,<br />
die in das Hedge Accounting einbezogen werden, nicht um Handelsderivate handelt, werden<br />
die Zinserträge und Zinsaufwendungen im Ergebnis aus sonstigen Geschäften gezeigt.<br />
Darüber hinaus sind hier Amortisationsbuchungen im Zusammenhang mit dem Hedge<br />
Accounting erfasst.<br />
Im Ergebnis aus sonstigen Geschäften sind <strong>des</strong> Weiteren durch Zeitablauf bedingte<br />
Erhöhungen der Barwerte (Aufzinsungseffekte aus Unwinding) in Höhe von 26 Mio € (Vorjahr<br />
36 Mio €) berücksichtigt, die zu einer Auflösung innerhalb der Kreditrisikovorsorge führen.<br />
Das Zinsergebnis enthält ein Nettoergebnis aus der Tilgung von Verbindlichkeiten, die zu<br />
Anschaffungskosten bilanziert werden, in Höhe von 1 Mio € (Vorjahr 15 Mio €). Ein Veräußerungsergebnis<br />
von Finanzinstrumenten der Kategorie Loans and Receivables ist wie<br />
im Vorjahr nicht angefallen.
25. Kreditrisikovorsorge<br />
2011 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Zuführungen<br />
– zu Wertberichtigungen auf Forderungen – 245 – 467<br />
– zu Rückstellungen im Kreditbereich<br />
Auflösungen<br />
– 11 – 47<br />
– von Wertberichtigungen auf Forderungen 171 234<br />
– von Rückstellungen im Kreditbereich 8 59<br />
Eingänge auf abgeschriebene Forderungen 24 18<br />
Direktabschreibungen auf Forderungen – 42 – 39<br />
Kreditrisikovorsorge – 95 – 242<br />
26. Provisionsüberschuss<br />
2011 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Kredit- und Konsortialgeschäft 245 298<br />
Wertpapier- und Depotgeschäft – 20 – 2<br />
Zahlungsverkehr 56 57<br />
Treuhandgeschäft 5 4<br />
Sonstiges 2 11<br />
Provisionsüberschuss 288 368<br />
Der Provisionsüberschuss setzt sich aus 398 Mio € (Vorjahr 514 Mio €) Provisionserträgen<br />
und 110 Mio € (Vorjahr 146 Mio €) Provisionsaufwendungen zusammen. Dabei stehen<br />
die gesamten Provisionserträge <strong>des</strong> laufenden Geschäftsjahres (Vorjahr 502 Mio €) und<br />
gesamten Provisionsaufwendungen <strong>des</strong> laufenden Geschäftsjahres (Vorjahr 141 Mio €) nicht<br />
im Zusammenhang mit erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten.<br />
Provisionsaufwendungen, die in Verbindung mit Geschäften der Kategorie Held for Trading<br />
stehen, insbesondere Vertriebsprovisionen in Verbindung mit dem Sparkassenzertifikategeschäft<br />
sowie andere Transaktionsnebenkosten, werden nicht im Provisionsüberschuss,<br />
sondern im Handelsergebnis gezeigt.<br />
27. Handelsergebnis<br />
2011 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Ergebnis aus dem Verkauf von Handelsbeständen – 424 – 343<br />
Ergebnis aus der Bewertung von Handelsbeständen 1.478 159<br />
Provisionsergebnis aus Handelsbeständen – 72 – 107<br />
Devisenergebnis/Edelmetallgeschäfte – 166 – 6<br />
Ergebnis aus dem Verkauf von Finanzinstrumenten,<br />
die freiwillig zum Fair Value bewertet werden – 41 35<br />
Ergebnis aus der Bewertung von Finanzinstrumenten,<br />
die freiwillig zum Fair Value bewertet werden – 475 – 216<br />
Handelsergebnis 300 – 478<br />
Anhang<br />
153
154<br />
28. Finanzanlageergebnis<br />
2011 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Ergebnis aus dem Verkauf von AfS-Beständen 5 – 47<br />
Ergebnis aus der Bewertung von AfS-Beständen – 260 – 35<br />
Ergebnis aus dem Verkauf und der Bewertung von<br />
Anteilen an assoziierten Unternehmen – 19 0<br />
Ergebnis aus dem Verkauf und der Bewertung von<br />
Investment Property 0 1<br />
Sonstiges Finanzanlageergebnis – 9 – 7<br />
Finanzanlageergebnis – 283 – 88<br />
Hinsichtlich der als AfS und HtM kategorisierten Finanzinstrumente sowie <strong>des</strong> Investment<br />
Property enthält das Finanzanlageergebnis alle Veräußerungs- und in der Gewinn- und<br />
Verlustrechnung zu erfassenden Bewertungseffekte.<br />
Die Bewertungseffekte bei AfS-Beständen enthalten als dauerhaft eingeschätzte Wert-<br />
minderungen in Höhe von 263 Mio € (Vorjahr 38 Mio €).<br />
Das sonstige Finanzanlageergebnis betrifft Aufwendungen aus Verlustübernahmen.<br />
29. Verwaltungsaufwand<br />
2011 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Personalaufwand 460 486<br />
– Löhne und Gehälter 386 413<br />
– Soziale Abgaben 50 50<br />
– Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung 24 23<br />
Andere Verwaltungsaufwendungen 379 460<br />
Abschreibungen 71 77<br />
– auf Sachanlagen 29 36<br />
– auf Software und sonstige immaterielle Vermögenswerte 42 41<br />
Verwaltungsaufwand 910 1.023<br />
In dieser Position sind Aufwandserstattungen der EAA in Höhe von 77 Mio € (Vorjahr<br />
60 Mio €) enthalten.
30. Saldo sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge<br />
2011 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Sonstige betriebliche Erträge 189 775<br />
Auflösung von Rückstellungen 31 85<br />
Abgang von Sachanlagen 0 1<br />
Entkonsolidierungseffekte 5 164<br />
Verlustpartizipation von Genussrechten 61 12<br />
Teilportfolios readybank ag 33 0<br />
Übrige 59 513<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 114 664<br />
Abgang von Sachanlagen 1 3<br />
Entkonsolidierungseffekte 1 16<br />
Stützungsmaßnahmen Lebensversicherungsgeschäft 0 40<br />
Aufwand aus Rechtsstreitigkeiten 0 10<br />
Bankenabgabe 6 0<br />
Zuführung Reservefonds 43 0<br />
DSGV Sicherungsreserve 7 15<br />
Übrige 56 580<br />
Saldo sonstige betriebliche Aufwendungen und Erträge 75 111<br />
Im Vorjahr wurden die der EAA infolge der rückwirkenden Übertragung für den Zeitraum<br />
1. Januar bis 30. April 2010 zustehenden Erträge in Höhe von 426 Mio € (z.B. Zinserträge)<br />
und Aufwendungen in Höhe von 489 Mio € (z.B. Zinsaufwendungen) unter den sonstigen<br />
betrieblichen Aufwendungen beziehungsweise Erträgen brutto erfasst (Nettoeffekt<br />
– 63 Mio €).<br />
31. Restrukturierungsaufwendungen<br />
Im Zusammenhang mit der anstehenden Umsetzung <strong>des</strong> Restrukturierungsplans und<br />
insbesondere mit dem damit einhergehenden einschneidenden Personalabbau haben wir<br />
Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 440 Mio € (Vorjahr 238 Mio €) berück sichtigt.<br />
32. Ertragsteuern<br />
2011 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Laufende Ertragsteuern – 15 – 5<br />
Latente Ertragsteuern – 70 – 102<br />
Ertragsteuern – 85 – 107<br />
Anhang<br />
155
156<br />
Der im Geschäftsjahr 2011 angefallene laufende Steueraufwand enthält einen saldierten<br />
Steuerertrag von 37 Mio € (Vorjahr 40 Mio €) aus Vorjahren.<br />
Der latente Steueraufwand, der auf das Entstehen beziehungsweise die Umkehrung<br />
temporärer Unterschiede zurückzuführen ist, beträgt 260 Mio € (Vorjahr 855 Mio €).<br />
Für die Ermittlung der laufenden Steuern in Deutschland wird auf ausgeschüttete und<br />
einbehaltene Gewinne ein einheitlicher Körperschaftsteuersatz von 15% (Vorjahr 15%) und<br />
darauf ein Solidaritätszuschlag von 5,5% zugrunde gelegt. Unter Berücksichtigung der<br />
Nichtabzugsfähigkeit der Gewerbesteuer als Betriebsausgabe ab dem Geschäftsjahr 2008<br />
ergibt sich für die Gewerbesteuer ein durchschnittlicher Steuersatz von 15%. Hieraus<br />
resultiert ein inländischer Gesamtsteuersatz von gerundet 30%. Für die Berechnung der<br />
latenten Steueransprüche und -verbindlichkeiten werden die Steuersätze zugrunde gelegt,<br />
die im Zeitpunkt der Realisierung <strong>des</strong> Vermögenswerts beziehungsweise der Erfüllung<br />
der Schuld gültig sind. Latente Steueransprüche und -verbindlichkeiten wurden mit dem<br />
inländischen Gesamtsteuersatz von 30% bewertet.<br />
Nachfolgend wird die Überleitung vom erwarteten Ertragsteueraufwand auf den ausgewiesenen<br />
Ertragsteueraufwand gezeigt: Die Berechnung <strong>des</strong> erwarteten Steueraufwands<br />
basiert auf der Anwendung <strong>des</strong> inländischen Gesamtsteuersatzes von 30% für das<br />
Geschäftsjahr 2011, der sich gegenüber dem Vorjahr nicht geändert hat.<br />
2011 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Ergebnis vor Steuern 37 – 133<br />
Anzuwendender Steuersatz in % 30 30<br />
Rechnerischer Ertragsteueraufwand 11 – 40<br />
Auswirkungen wegen abweichender Steuersätze<br />
bei erfolgswirksamen Steuerabgrenzungen 21 0<br />
Auswirkungen von im Geschäftsjahr erfassten<br />
Steuern aus Vorjahren 131 20<br />
Auswirkungen von Steuersatzänderungen 1 – 1<br />
Auswirkungen nicht anrechenbarer Ertragsteuern<br />
(Quellensteuern und ausländische Steuern) 3 8<br />
Auswirkungen von nicht abziehbaren Betriebsausgaben 402 1.051<br />
Auswirkungen steuerfreier Erträge – 101 – 205<br />
Auswirkungen permanenter Effekte bilanzieller Natur – 30 408<br />
Auswirkungen aus mit abweichenden Steuersätzen<br />
besteuerten Einkünften 6 3<br />
Auswirkungen von Wertberichtigungen und<br />
Ansatzkorrekturen – 435 – 1.119<br />
Auswirkungen von Bemessungsgrundlagentransfers 73 – 25<br />
Steuereffekt aus Hinzurechnungen und<br />
Kürzungen für lokale Steuern 3 7<br />
Ertragsteueraufwand 85 107
Die Auswirkungen der mit abweichenden Steuersätzen besteuerten Einkünfte basieren auf<br />
unterschiedlichen Steuersätzen in den einzelnen Ländern.<br />
Die Auswirkungen von Wertberichtigungen und Ansatzkorrekturen enthalten die Effekte<br />
aus der Verminderung und Erhöhung von latenten Steueransprüchen und aus nicht angesetzten<br />
latenten Steuern aufgrund von steuerlichen Verlustvorträgen und temporären<br />
Differenzen <strong>des</strong> Geschäftsjahres 2011.<br />
Eine Minderung <strong>des</strong> latenten Steueraufwands aufgrund bisher nicht berücksichtigter Verluste,<br />
aufgrund von Steuergutschriften oder infolge eines bisher nicht berücksichtigten<br />
temporären Unterschie<strong>des</strong> einer früheren Periode ist im Geschäftsjahr 2011, wie auch im<br />
Vorjahr, nicht entstanden.<br />
Der latente Steuerertrag infolge der Aufhebung einer früheren Abwertung eines latenten<br />
Steueranspruchs beträgt 36 Mio € (Vorjahr 61 Mio €).<br />
Anhang<br />
157
158<br />
Erläuterungen zur Konzernbilanz<br />
33. Kategorisierung und Klassenbildung der Finanzinstrumente<br />
Die Klassenbildung von Finanzinstrumenten gemäß IFRS 7.6 erfolgt in der <strong>WestLB</strong><br />
nach den verschiedenen Bilanzposten und den außerbilanziellen Verpflichtungen. Sofern<br />
zweckmäßig, erfolgt für einzelne Angaben eine Zusammenfassung der Bilanzposten<br />
beziehungsweise eine weitere Untergliederung:<br />
31. 12. 2011 Zum Fair Value bewertet Zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />
bewertet<br />
Held for<br />
Trading<br />
Freiwillig zum<br />
Fair Value<br />
bewertet<br />
Available<br />
for Sale<br />
Sonstige Loans and<br />
Receivables<br />
Held to<br />
Maturity<br />
Other Sonstige Summe<br />
Liabilities<br />
Mio € Mio € Mio € Mio € Mio € Mio € Mio € Mio € Mio €<br />
Aktiva<br />
Barreserve 24 9 3.307 5 3.345<br />
Forderungen an Kreditinstitute 11.416 11.416<br />
Forderungen an Kunden 72.861 72.861<br />
Forderungen aus<br />
Wertpapierpensionsgeschäften<br />
(Reverse Repo-Geschäfte) 12.099 9 12.108<br />
Handelsaktiva 57.083 57.083<br />
Positive Marktwerte aus derivativen<br />
Sicherungsinstrumenten 1.325 1.325<br />
Aktivischer Ausgleichsposten<br />
für im Portfolio gesicherte<br />
Finanzinstrumente 322 322<br />
Freiwillig zum Fair Value<br />
bewertete Aktivbestände 5.983 5.983<br />
Finanzanlagen Available for Sale 3.182 3.182<br />
Finanzanlagen Held to Maturity 23 23<br />
Zur Veräußerung gehaltene<br />
Vermögenswerte 5 38 43<br />
Summe 69.182 6.007 3.196 1.325 87.631 23 327 167.691<br />
Passiva<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten 11.006 11.006<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kunden 24.460 24.460<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten 19.310 19.310<br />
Verbindlichkeiten aus<br />
Wertpapierpensionsgeschäften<br />
(Repo-Geschäfte) 4.300 570 4.870<br />
Handelspassiva 52.109 52.109<br />
Negative Marktwerte aus<br />
derivativen Sicherungsinstrumenten 968 968<br />
Passivischer Ausgleichsposten<br />
für im Portfolio gesicherte<br />
Finanzinstrumente 689 689<br />
Freiwillig zum Fair Value<br />
bewertete Passivbestände 43.298 43.298<br />
Zur Veräußerung gehaltene<br />
Verbindlichkeiten<br />
Nachrangkapital 132 2.646 2.778<br />
Summe 56.409 43.430 968 57.992 689 159.488<br />
Außerbilanzielle Verpflichtungen<br />
Eventualverbindlichkeiten aus<br />
Bürgschaften, Garantien und<br />
Gewährleistungsverträgen 4.591 4.591<br />
Andere Verpflichtungen aus<br />
unwiderruflichen Kreditzusagen 15.731 15.731
31. 12. 2010 Zum Fair Value bewertet Zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />
bewertet<br />
Held for<br />
Trading<br />
Freiwillig zum<br />
Fair Value<br />
bewertet<br />
Available<br />
for Sale<br />
Sonstige Loans and<br />
Receivables<br />
Held to<br />
Maturity<br />
Unter den sonstigen, nicht nach IAS 39 kategorisierten Finanzinstrumenten werden unter<br />
anderem Leasingpositionen und Sachverhalte aus Fair Value Hedge Accounting ausgewiesen.<br />
Anhang<br />
Other Sonstige Summe<br />
Liabilities<br />
Mio € Mio € Mio € Mio € Mio € Mio € Mio € Mio € Mio €<br />
Aktiva<br />
Barreserve 152 35 17 2.009 6 2.219<br />
Forderungen an Kreditinstitute 11.632 11.632<br />
Forderungen an Kunden 82.146 82.146<br />
Forderungen aus<br />
Wertpapierpensionsgeschäften<br />
(Reverse Repo-Geschäfte) 25.819 142 25.961<br />
Handelsaktiva 56.317 56.317<br />
Positive Marktwerte aus derivativen<br />
Sicherungsinstrumenten 1.237 1.237<br />
Aktivischer Ausgleichsposten<br />
für im Portfolio gesicherte<br />
Finanzinstrumente 72 72<br />
Freiwillig zum Fair Value<br />
bewertete Aktivbestände 7.066 7.066<br />
Finanzanlagen Available for Sale 4.166 4.166<br />
Finanzanlagen Held to Maturity 129 129<br />
Zur Veräußerung gehaltene<br />
Vermögenswerte 11 11<br />
Summe 82.288 7.101 4.183 1.237 95.940 129 78 190.956<br />
Passiva<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten 17.873 17.873<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kunden 23.756 23.756<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten 21.387 21.387<br />
Verbindlichkeiten aus<br />
Wertpapierpensionsgeschäften<br />
(Repo-Geschäfte) 27.789 1.174 28.963<br />
Handelspassiva 46.763 46.763<br />
Negative Marktwerte aus<br />
derivativen Sicherungsinstrumenten 798 798<br />
Passivischer Ausgleichsposten<br />
für im Portfolio gesicherte<br />
Finanzinstrumente 396 396<br />
Freiwillig zum Fair Value<br />
bewertete Passivbestände 39.217 39.217<br />
Zur Veräußerung gehaltene<br />
Verbindlichkeiten 2 2<br />
Nachrangkapital 108 3.961 4.069<br />
Summe 74.552 39.325 798 68.153 396 183.224<br />
Außerbilanzielle Verpflichtungen<br />
Eventualverbindlichkeiten aus<br />
Bürgschaften, Garantien und<br />
Gewährleistungsverträgen 5.222 5.222<br />
Andere Verpflichtungen aus<br />
unwiderruflichen Kreditzusagen 17.660 17.660<br />
159
160<br />
34. Barreserve<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Kassenbestand 5 6<br />
Guthaben bei Zentralnotenbanken 3.307 2.009<br />
Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur<br />
Refinanzierung bei Zentralnotenbanken zugelassen sind 33 204<br />
davon:<br />
Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen<br />
sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen 33 204<br />
Barreserve 3.345 2.219<br />
35. Forderungen an Kreditinstitute<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Kredite 2.911 2.128<br />
Sonstige Forderungen 8.505 9.504<br />
Forderungen an Kreditinstitute 11.416 11.632<br />
darunter:<br />
– inländische Kreditinstitute 2.954 2.841<br />
– ausländische Kreditinstitute 8.462 8.791<br />
36. Forderungen an Kunden<br />
Untergliedert nach Kontrahenten:<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Firmenkunden 52.381 53.689<br />
Öffentliche Stellen 15.360 22.024<br />
Privatkunden 5.120 6.433<br />
Forderungen an Kunden 72.861 82.146<br />
darunter:<br />
– Kunden im Inland 32.673 40.018<br />
– Kunden im Ausland 40.188 42.128<br />
Die Forderungen an öffentliche Stellen enthalten zum 31. Dezember 2011 Refinanzierungsmittel<br />
der EAA in Höhe von 10,3 Mrd € (Vorjahr 17,1 Mrd €).
Untergliedert nach Geschäftsarten:<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Kredite 52.857 56.478<br />
Sonstige Forderungen 20.004 25.668<br />
Forderungen an Kunden 72.861 82.146<br />
davon:<br />
– Kommunalkredite 2.647 2.901<br />
– durch Grundpfandrechte gesicherte Kredite 10.355 10.808<br />
37. Forderungen an Kreditinstitute und Kunden aus dem<br />
Finanzierungsleasing<br />
Fälligkeitsstruktur der künftig zu erhaltenden Min<strong>des</strong>tleasingzahlungen im Finanzierungsleasing<br />
als Leasinggeber:<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Min<strong>des</strong>tleasingzahlungen 0 6<br />
– bis 1 Jahr 0 6<br />
– 1 bis 5 Jahre 0 0<br />
Bruttoinvestitionswert 0 6<br />
Fälligkeitsstruktur der künftig zu erhaltenden Nettoinvestitionswerte im Finanzierungsleasing<br />
als Leasinggeber:<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Nettoinvestitionswerte 0 6<br />
– bis 1 Jahr 0 6<br />
– 1 bis 5 Jahre 0 0<br />
Unrealisierter Finanzertrag 0 0<br />
Bruttoinvestitionswert 0 6<br />
Zum 31. Dezember 2011 bestehen keine Verträge mehr, bei denen die <strong>WestLB</strong> Leasinggeber<br />
in einem Finanzierungsleasing ist.<br />
Anhang<br />
161
162<br />
38. Risikovorsorge im Kreditgeschäft<br />
Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft setzt sich zusammen aus Einzel- und Portfoliowertberichtigungen<br />
auf Forderungen der Kategorie LaR, die auf der Aktivseite separat ausgewiesen<br />
werden, sowie aus Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten und andere<br />
Verpflichtungen:<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Einzelwertberichtigungen 688 725<br />
Forderungen an Kreditinstitute 53 53<br />
Forderungen an Kunden 635 672<br />
Portfoliowertberichtigungen 118 182<br />
Forderungen an Kunden 118 182<br />
Wertberichtigungen auf Forderungen 806 907<br />
Rückstellungen für Eventualverbindlichkeiten 45 42<br />
Rückstellungen für Einzelrisiken 44 42<br />
Rückstellungen für Portfoliorisiken 1 0<br />
Risikovorsorge im Kreditgeschäft 851 949<br />
Die Risikovorsorge hat sich wie folgt entwickelt:<br />
Einzel-<br />
wertberichtigungen<br />
Portfolio-<br />
wertberichtigungen<br />
Rückstellungen für<br />
Eventualverbindlichkeiten<br />
Gesamt<br />
2011 2010 2011 2010 2011 2010 2011 2010<br />
Mio € Mio € Mio € Mio € Mio € Mio € Mio € Mio €<br />
Bestand zum 1. 1. 725 1.482 182 185 42 63 949 1.730<br />
Erfolgswirksame Veränderungen<br />
Zuführungen 198 360 47 107 11 47 256 514<br />
Auflösungen – 97 – 173 – 100 – 97 – 8 – 59 – 205 – 329<br />
Erfolgsneutrale Veränderungen<br />
Zu- und Abgänge im<br />
Konsolidierungskreis 0 1 0 – 14 0 0 0 – 13<br />
Inanspruchnahme von bestehenden<br />
Wertberichtigungen – 149 – 142 – 10 0 0 – 5 – 159 – 147<br />
Währungsumrechnungen und andere<br />
nicht erfolgswirksame Veränderungen 11 – 803 – 1 1 0 – 4 10 – 806<br />
Bestand zum 31. 12. 688 725 118 182 45 42 851 949
39. Handelsaktiva<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche<br />
Wertpapiere 2.578 5.288<br />
– Geldmarktpapiere 51 38<br />
– Anleihen und Schuldverschreibungen 2.527 5.250<br />
davon:<br />
– börsennotiert 2.300 4.502<br />
– von öffentlichen Emittenten 1.142 2.647<br />
– von anderen Emittenten 1.436 2.641<br />
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 443 991<br />
davon:<br />
– börsennotiert 403 828<br />
Positive Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 51.512 44.948<br />
Sonstige Handelsbestände 2.550 5.090<br />
Handelsaktiva 57.083 56.317<br />
Die sonstigen Handelsbestände setzen sich im Wesentlichen aus Geldhandelsgeschäften<br />
zusammen.<br />
40. Marktwerte aus derivativen Sicherungsinstrumenten<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Positive Marktwerte aus<br />
Mikro Fair Value Hedge Accounting<br />
Positive Marktwerte aus<br />
323 194<br />
Portfolio Fair Value Hedge Accounting<br />
Positive Marktwerte aus der Absicherung von<br />
992 1.041<br />
Nettoinvestitionen in einen ausländischen Geschäftsbetrieb 10 2<br />
Positive Marktwerte aus<br />
derivativen Sicherungsinstrumenten 1.325 1.237<br />
Negative Marktwerte aus<br />
Mikro Fair Value Hedge Accounting 267 269<br />
Negative Marktwerte aus<br />
Portfolio Fair Value Hedge Accounting 695 472<br />
Negative Marktwerte aus der Absicherung von<br />
Nettoinvestitionen in einen ausländischen Geschäftsbetrieb 6 57<br />
Negative Marktwerte aus<br />
derivativen Sicherungsinstrumenten 968 798<br />
Die positiven und negativen Marktwerte beziehen sich auf Derivate, die zur Absicherung<br />
eingesetzt sind und die Voraussetzungen für den Einsatz im Rahmen <strong>des</strong> Hedge Accounting<br />
nach IAS 39 erfüllen. Als Sicherungsinstrumente werden überwiegend Zinsswaps eingesetzt.<br />
Anhang<br />
163
164<br />
41. Ausgleichsposten für im Portfolio gesicherte Finanzinstrumente<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Aktivischer Ausgleichsposten für im Portfolio gesicherte<br />
Finanzinstrumente<br />
Passivischer Ausgleichsposten für im Portfolio gesicherte<br />
332 72<br />
Finanzinstrumente 689 396<br />
Diese Bilanzposten enthalten die zinsinduzierten Wertänderungen der dem Portfolio Fair<br />
Value Hedge Accounting zugeordneten aktivischen und passivischen Grundgeschäfte.<br />
42. Freiwillig zum Fair Value bewertete Aktivbestände<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Schuldverschreibungen und andere<br />
festverzinsliche Wertpapiere 1.636 2.039<br />
Anleihen und Schuldverschreibungen 1.636 2.039<br />
davon:<br />
– börsennotiert 1.261 1.502<br />
– von öffentlichen Emittenten 1.183 1.536<br />
– von anderen Emittenten 453 503<br />
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 48 58<br />
davon:<br />
– börsennotiert 0 0<br />
Forderungen an Kreditinstitute 2.369 2.635<br />
Forderungen an Kunden 1.930 2.334<br />
Freiwillig zum Fair Value bewertete Aktivbestände 5.983 7.066
43. Finanzanlagen<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
AfS-Finanzanlagen 3.182 4.166<br />
Forderungen an Kreditinstitute 139 145<br />
Forderungen an Kunden 117 183<br />
Schuldverschreibungen und andere<br />
festverzinsliche Wertpapiere 2.650 3.071<br />
davon:<br />
– börsennotiert 2.600 3.036<br />
Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 88 88<br />
davon:<br />
– börsennotiert 43 38<br />
Finanzbeteiligungen 188 679<br />
davon:<br />
– börsennotiert 1 0<br />
HtM-Finanzanlagen 23 129<br />
Schuldverschreibungen und andere<br />
festverzinsliche Wertpapiere 23 129<br />
davon:<br />
– börsennotiert 23 129<br />
Anteile an at equity bewerteten Unternehmen 28 53<br />
Investment Property 28 3<br />
Finanzanlagen 3.261 4.351<br />
Der im Juni 2011 erfolgte Verkauf der über die GLB GmbH & Co. OHG gehaltenen Anteile an<br />
der DekaBank Deutsche Girozentrale verringerte die Finanzbeteiligungen um 343 Mio €.<br />
Der Rückgang der HtM-Finanzanlagen resultiert aus Tilgungen im Jahr 2011.<br />
Der Rückgang der Anteile an at equity bewerteten Unternehmen ist auf Buchwertkorrekturen<br />
der <strong>WestLB</strong> Mellon Asset Management Holdings Ltd (WMAM) zurückzuführen.<br />
Der Fair Value der Investment Property entspricht dem Buchwert.<br />
Anhang<br />
165
166<br />
44. Sachanlagen<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Grundstücke und Gebäude 313 351<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung 52 63<br />
Sonstige Sachanlagen 6 7<br />
Sachanlagen 371 421<br />
45. Immaterielle Vermögenswerte<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte 0 0<br />
Software 137 147<br />
darunter:<br />
– selbst erstellt 102 107<br />
– nicht selbst erstellt 35 40<br />
Immaterielle Vermögenswerte 137 147<br />
Die Bruttozugänge an immateriellen Vermögenswerten von 34 Mio € (Vorjahr 37 Mio €)<br />
entfallen mit 25 Mio € (Vorjahr 28 Mio €) auf selbst erstellte Vermögenswerte.
46. Anlagespiegel<br />
Nachfolgend ist die Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte und der Sachanlagen<br />
sowie der Finanz- und At-Equity-Beteiligungen in den Geschäftsjahren 2010 und 2011<br />
dargestellt:<br />
Mio € Immaterielle<br />
Vermögenswerte<br />
Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />
Grundstücke<br />
und Gebäude<br />
Anhang<br />
Betriebs- und<br />
Geschäftsausstattung<br />
Stand 1. 1. 2010 535 483 338<br />
Zugänge im laufenden Geschäftsjahr 37 1 15<br />
Abgänge im laufenden Geschäftsjahr – 33 – 1 – 58<br />
Umbuchungen/Veränderungen <strong>des</strong> Konsolidierungskreises – 11 0 – 8<br />
Währungsdifferenzen 0 0 0<br />
Stand 31. 12. 2010 528 483 287<br />
Abschreibungen<br />
Stand 1. 1. 2010 379 118 265<br />
Abschreibungen im laufenden Geschäftsjahr 41 14 22<br />
davon:<br />
– außerplanmäßige Abschreibungen 0 0 0<br />
Zuschreibungen im laufenden Geschäftsjahr 0 0 0<br />
Abgänge im laufenden Geschäftsjahr – 33 0 – 55<br />
Umbuchungen/Veränderungen <strong>des</strong> Konsolidierungskreises – 6 0 – 8<br />
Währungsdifferenzen 0 0 0<br />
Stand 31. 12. 2010 381 132 224<br />
Buchwert zum 31. 12. 2010 147 351 63<br />
Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />
Stand 1. 1. 2011 528 483 287<br />
Zugänge im laufenden Geschäftsjahr 34 0 3<br />
Abgänge im laufenden Geschäftsjahr – 26 0 – 7<br />
Umbuchungen/Veränderungen <strong>des</strong> Konsolidierungskreises 1 – 31 1<br />
Währungsdifferenzen 0 0 0<br />
Stand 31. 12. 2011 537 452 284<br />
Abschreibungen<br />
Stand 1. 1. 2011 381 132 224<br />
Abschreibungen im laufenden Geschäftsjahr 42 13 14<br />
davon:<br />
– außerplanmäßige Abschreibungen 0 0 0<br />
Zuschreibungen im laufenden Geschäftsjahr 0 0 0<br />
Abgänge im laufenden Geschäftsjahr – 25 0 – 7<br />
Umbuchungen/Veränderungen <strong>des</strong> Konsolidierungskreises 2 – 6 1<br />
Währungsdifferenzen 0 0 0<br />
Stand 31. 12. 2011 400 139 232<br />
Buchwert zum 31. 12. 2011 137 313 52<br />
167
Mio € Investment<br />
Property<br />
Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />
168<br />
Finanz-<br />
beteiligungen<br />
Anteile an at equity<br />
bewerteten Unternehmen<br />
Stand 1. 1. 2010 7 1.422 80<br />
Zugänge im laufenden Geschäftsjahr 3 93 0<br />
Abgänge im laufenden Geschäftsjahr – 3 – 391 – 17<br />
Umbuchungen/Veränderungen <strong>des</strong> Konsolidierungskreises 0 – 3 0<br />
Währungsdifferenzen 0 11 0<br />
Stand 31. 12. 2010 7 1.132 63<br />
Abschreibungen<br />
Stand 1. 1. 2010 4 561 25<br />
Abschreibungen im laufenden Geschäftsjahr 0 37 0<br />
davon:<br />
– außerplanmäßige Abschreibungen 0 0 0<br />
Zuschreibungen im laufenden Geschäftsjahr 0 – 16 0<br />
Abgänge im laufenden Geschäftsjahr 0 – 131 – 15<br />
Umbuchungen/Veränderungen <strong>des</strong> Konsolidierungskreises 0 – 8 0<br />
Währungsdifferenzen 0 10 0<br />
Stand 31. 12. 2010 4 453 10<br />
Buchwert zum 31. 12. 2010 3 679 53<br />
Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />
Stand 1. 1. 2011 7 1.132 63<br />
Zugänge im laufenden Geschäftsjahr 0 51 0<br />
Abgänge im laufenden Geschäftsjahr 0 – 531 – 7<br />
Umbuchungen/Veränderungen <strong>des</strong> Konsolidierungskreises 31 4 1<br />
Währungsdifferenzen 0 11 0<br />
Stand 31. 12. 2011 38 667 57<br />
Abschreibungen<br />
Stand 1. 1. 2011 4 453 10<br />
Abschreibungen im laufenden Geschäftsjahr 0 16 19<br />
davon:<br />
– außerplanmäßige Abschreibungen 0 0 0<br />
Zuschreibungen im laufenden Geschäftsjahr 0 0 0<br />
Abgänge im laufenden Geschäftsjahr 0 – 1 0<br />
Umbuchungen/Veränderungen <strong>des</strong> Konsolidierungskreises 6 1 0<br />
Währungsdifferenzen 0 10 0<br />
Stand 31. 12. 2011 10 479 29<br />
Buchwert zum 31. 12. 2011 28 188 28
47. Ertragsteueransprüche<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Laufende Ertragsteueransprüche 148 437<br />
Latente Ertragsteueransprüche 44 75<br />
Ertragsteueransprüche 192 512<br />
Latente Ertragsteueransprüche sind für folgende Bilanzposten gebildet worden:<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Forderungen an Kreditinstitute 0 4<br />
Forderungen an Kunden 21 10<br />
Wertberichtigungen auf Forderungen 58 78<br />
Forderungen aus Wertpapierpensionsgeschäften<br />
(Reverse Repo-Geschäfte) 251 0<br />
Handelsaktiva 34 138<br />
Saldo Marktwerte aus derivativen Sicherungsinstrumenten 285 338<br />
Freiwillig zum Fair Value bewertete Aktivbestände 3 7<br />
Finanzanlagen 34 256<br />
Sachanlagen 3 5<br />
Immaterielle Vermögenswerte 1 2<br />
Sonstige Aktiva 419 815<br />
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 0 0<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 9 107<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 70 25<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten 23 8<br />
Handelspassiva 591 240<br />
Passivischer Ausgleichsposten für im Portfolio<br />
gesicherte Finanzinstrumente 213 123<br />
Freiwillig zum Fair Value bewertete Passivbestände 225 281<br />
Rückstellungen 170 203<br />
Sonstige Passiva 123 18<br />
Nachrangkapital 13 13<br />
Steuerliche Verlustvorträge 0 8<br />
Übrige Bilanzposten 0 2<br />
Gesamt 2.546 2.681<br />
Saldierung mit passiven latenten Steuern – 2.502 – 2.606<br />
Latente Ertragsteueransprüche 44 75<br />
Für die Ermittlung der latenten Steuern der ausländischen Stellen wurden die jeweiligen<br />
nationalen Steuersätze, die im Zeitpunkt der Realisierung <strong>des</strong> Vermögenswerts beziehungsweise<br />
der Erfüllung der Schuld gültig sind, herangezogen.<br />
Ausschlaggebend für die Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern ist die<br />
Einschätzung <strong>des</strong> Managements zur Realisierung der aktiven latenten Steuern. Dies ist<br />
abhängig von der Entstehung künftiger steuerpflichtiger Gewinne während der Perioden,<br />
in denen sich steuerliche Bewertungsunterschiede umkehren und steuerliche Verlust -<br />
vorträge geltend gemacht werden können. Hierbei werden die Wahrscheinlichkeit der<br />
Umkehrung der passiven latenten Steuern sowie die zukünftigen steuerlichen Gewinne<br />
berücksichtigt.<br />
Anhang<br />
169
170<br />
Für abzugsfähige Differenzen in Höhe von 779 Mio € (Vorjahr 4.754 Mio €) wurde kein<br />
latenter Steueranspruch angesetzt.<br />
Zum Bilanzstichtag wurden keine latenten Steuern (Vorjahr 8 Mio €) auf Verlustvorträge<br />
gebildet.<br />
Von den bestehenden Verlustvorträgen in Höhe von 5.747 Mio € (Vorjahr 6.079 Mio €) sind<br />
5.681 Mio € (Vorjahr 5.979 Mio €) zeitlich unbegrenzt nutzbar.<br />
Zeitlich beschränkt nutzbare Verlustvorträge können nur bis zum Ablauf der folgenden<br />
Jahre genutzt werden:<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
2012 11 10<br />
2013 0 2<br />
2014 0 1<br />
2015 und darüber hinaus 55 62<br />
Für die steuerlichen Verlustvorträge in Höhe von 5.747 Mio € (Vorjahr 6.061 Mio €) wurden<br />
gemäß IAS 12 keine latenten Steueransprüche angesetzt.<br />
Es bestehen latente Steueransprüche in Höhe von 21 Mio € (Vorjahr 5 Mio €) hinsichtlich<br />
Unternehmen, die in der laufenden oder der Vorperiode im gleichen Steuerrechtskreis, auf<br />
den sich der latente Steueranspruch bezieht, Verluste erlitten haben.<br />
Die aktiven latenten Steuern für Sachverhalte, die erfolgsneutral im Eigenkapital berücksichtigt<br />
wurden, betragen 42 Mio € (Vorjahr 30 Mio €).<br />
48. Sonstige Aktiva<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 24 25<br />
Forderungen aus Ergebnisabführungsverträgen<br />
und Dividendenansprüchen 13 17<br />
Sonstige Vermögenswerte 232 296<br />
Sonstige Aktiva 269 338
49. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte<br />
Ende Oktober 2011 veräußerte die in unserer Segmentberichterstattung im Segment<br />
Entflechtung berücksichtigte Tochter readybank ag einen Großteil ihres Portfolios an<br />
Konsumentenkrediten an die S-Kreditpartner GmbH. Die technische Migration der Bestände<br />
ist für Ende März 2012 vorgesehen. Hinsichtlich <strong>des</strong> zwischenzeitlich entstandenen Neugeschäfts<br />
erfolgt der Risikoübergang erst zum Migrationszeitpunkt, sodass es folglich<br />
bilanziell weiterhin bei unserer Tochter zu berücksichtigen ist. Aufgrund <strong>des</strong>sen sind für<br />
das bis Ende Dezember 2011 entstandene Neugeschäft aus Konsumentenkrediten die<br />
Kriterien <strong>des</strong> IFRS 5 zum Bilanzstichtag vollumfänglich erfüllt.<br />
Am 21. November 2011 wurde zwischen der <strong>WestLB</strong> AG und der Landmark Real Estate<br />
Partners VI PV II, L.P., Delaware, ein Kaufvertrag über die Veräußerung unserer Beteiligung<br />
an der Apollo Real Estate Finance Corporation geschlossen. Die Anfang 2012 erfolgreich<br />
durchgeführte Verkaufstransaktion unserer im Segment Sonstige Bereiche einbezogenen<br />
Beteiligung unterliegt zum Bilanzstichtag den Anforderungen nach IFRS 5.<br />
Die nach IFRS 5 bilanzierten Vermögenswerte entstammen folgenden Bilanzposten:<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Forderungen an Kunden 39 12<br />
Wertberichtigungen auf Forderungen – 1 – 1<br />
Handelsaktiva 0 0<br />
Finanzanlagen 5 0<br />
davon Neubewertungsrücklage – 2 0<br />
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte 43 11<br />
50. Nachrangige Vermögensgegenstände<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Forderungen an Kreditinstitute 120 120<br />
Forderungen an Kunden 78 84<br />
– Firmenkunden 77 83<br />
– Privatkunden 1 1<br />
Finanzanlagen 87 149<br />
Gesamt 285 353<br />
51. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Inländische Kreditinstitute 7.589 14.546<br />
Ausländische Kreditinstitute 3.417 3.327<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 11.006 17.873<br />
Anhang<br />
171
172<br />
52. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Firmenkunden 16.354 18.365<br />
Öffentliche Stellen 8.090 5.369<br />
Privatkunden 16 22<br />
– Spareinlagen 1 2<br />
– Andere Verbindlichkeiten 15 20<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 24.460 23.756<br />
darunter:<br />
– Kunden im Inland 23.678 22.841<br />
– Kunden im Ausland 782 915<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber öffentlichen Stellen enthalten per 31. Dezember 2011<br />
Einlagen der EAA in Höhe von 6,6 Mrd €.<br />
53. Verbriefte Verbindlichkeiten<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Begebene Schuldverschreibungen 14.603 17.299<br />
Geldmarktpapiere 4.707 4.088<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten 19.310 21.387<br />
54. Handelspassiva<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Negative Marktwerte aus derivativen Finanzinstrumenten 50.440 44.281<br />
Lieferverpflichtungen aus Leerverkäufen von Wertpapieren 804 1.724<br />
Sonstige Handelsbestände 865 758<br />
Handelspassiva 52.109 46.763<br />
Die sonstigen Handelsbestände enthalten im Wesentlichen Zertifikate und Geldhandelsgeschäfte.<br />
55. Freiwillig zum Fair Value bewertete Passivbestände<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 6.305 6.336<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 22.834 17.192<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten 14.159 15.689<br />
Freiwillig zum Fair Value bewertete Passivbestände 43.298 39.217
Der Rückzahlungsbetrag bei Fälligkeit der freiwillig zum Fair Value bewerteten Verbind-<br />
lichkeiten beläuft sich auf 42.396 Mio € (Vorjahr 38.934 Mio €). Die Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Kunden beinhalten Termineinlagen der EAA in Höhe von 3.093 Mio €.<br />
56. Rückstellungen<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Rückstellungen für Pensionen und<br />
ähnliche Verpflichtungen 843 806<br />
Rückstellungen im Kreditgeschäft 45 42<br />
Rückstellungen im Personalbereich 280 292<br />
Restrukturierungsrückstellungen 938 575<br />
Sonstige Rückstellungen 190 189<br />
Rückstellungen 2.296 1.904<br />
Für den Großteil der aktiven und ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter existieren<br />
beitrags- oder leistungsorientierte Pensionspläne mit Zusagen auf Alters-, Hinterbliebenenund<br />
Invaliditätsleistungen. Die Leistungen <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong> bestimmen sich hierbei in<br />
Abhängigkeit der rechtlichen und steuerlichen Gegebenheiten <strong>des</strong> jeweiligen Lan<strong>des</strong>.<br />
Leistungsorientierte Pensionspläne:<br />
Die Bank hat allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Inland, die bis zum 31. Januar 1985<br />
einen Anstellungs- oder Ausbildungsvertrag abgeschlossen hatten, nach 20-jähriger<br />
Betriebszugehörigkeit einen Versorgungsvertrag nach beamtenrechtlichen Grundsätzen<br />
angeboten. Diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden im Rahmen der Teilung der<br />
Westdeutschen Lan<strong>des</strong>bank Girozentrale im Jahr 2002 der NRW.BANK (damals Lan<strong>des</strong>bank<br />
NRW) zugeordnet, aber tatsächlich beurlaubt, um mit der <strong>WestLB</strong> AG ein zweites Arbeitsverhältnis<br />
zu begründen. Das Versorgungswerk wird von der NRW.BANK unterhalten;<br />
seitens der <strong>WestLB</strong> AG besteht eine Erstattungspflicht. Die Verpflichtung aus den<br />
Pensionszusagen dieser Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird in den sonstigen Passiva<br />
ausgewiesen.<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>WestLB</strong> AG im Inland, die in dem Zeitraum 1. Februar<br />
1985 bis 31. Dezember 1996 in die Bank eintraten, werden ausschließlich über die Unterstützungseinrichtung<br />
der <strong>WestLB</strong> GmbH versorgt. Der Leistungsplan für diesen Personenkreis<br />
sieht Versorgungsleistungen vor, die von den letzten ruhegehaltsfähigen Bezügen<br />
abhängen und mit den zurückgelegten Dienstjahren ansteigen.<br />
Anhang<br />
173
174<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>WestLB</strong> AG im Inland, die in dem Zeitraum 1. Februar<br />
1997 bis 30. Juni 2006 in die Bank eintraten, erhalten in jedem Jahr einen Versorgungsbaustein<br />
zugeteilt, <strong>des</strong>sen Höhe von den Bezügen dieses Jahres und vom Alter bei Zuteilung<br />
abhängt. Im Versorgungsfall ergibt sich die Höhe der Versorgungsleistung aus der Summe<br />
der zugeteilten Versorgungsbausteine.<br />
Die Versorgungsleistungen der Pensionspläne im Ausland basieren in der Regel auf den<br />
letzten ruhegehaltsfähigen Bezügen und der Beschäftigungsdauer der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter.<br />
Die Finanzierung der Pensionsverpflichtungen erfolgt in Deutschland zum überwiegenden<br />
Teil durch die Dotierung von Rückstellungen. Für die Pensionsverpflichtungen im Ausland<br />
bestehen im Wesentlichen externe Planvermögen. Übersteigt die Pensionsverpflichtung bei<br />
fondsfinanzierten Versorgungssystemen das zur Deckung bestimmte Planvermögen, bildet<br />
die Bank für die Unterdeckung zusätzliche Pensionsrückstellungen.<br />
Beitragsorientierte Pensionspläne:<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>WestLB</strong> AG im Inland mit einem Eintrittsdatum ab<br />
dem 1. Juli 2006 erhalten von der Bank eine mittelbare Versorgungszusage. Zur Finanzierung<br />
der Versorgungszusage leistet die Bank unter Beteiligung der Arbeitnehmer festgelegte<br />
Beiträge an die BVV Versorgungskasse <strong>des</strong> Bankgewerbes e.V., Berlin, aus denen sich die<br />
Höhe der künftigen Versorgungsleistung bestimmt.<br />
Zusätzlich bestehen bei den ausländischen Niederlassungen und Tochtergesellschaften<br />
verschiedene beitragsorientierte Versorgungssysteme bei privaten Rentenversicherern, an<br />
die der Konzern aufgrund gesetzlicher oder vertraglicher Bestimmungen Beiträge zahlt.<br />
Mit Zahlung der Beiträge bestehen für den Konzern keine weiteren Leistungsverpflichtungen.<br />
Die als laufender Aufwand erfassten Beitragszahlungen betrugen im Konzern 7 Mio €.<br />
Zur Ermittlung der Barwerte der Verpflichtung aus leistungsorientierten Pensionsplänen<br />
und <strong>des</strong> in den Pensionsaufwendungen enthaltenen erwarteten Ertrags aus dem Planvermögen<br />
wurden folgende Rechnungsparameter und Annahmen zugrunde gelegt:<br />
Inland* Ausland<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010 31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
in % in % in % in %<br />
Abzinsungssatz 4,80 5,30 4,60 5,30<br />
Gehaltstrend 2,50 4,00 0,50 0,60<br />
Rententrend 2,00 2,00 3,10 3,50<br />
Erwarteter Ertrag aus dem Planvermögen 2,20 3,40 6,30 6,90<br />
* unter Verwendung der Heubeck-Richttafeln 2005 G
In der Bilanz erfasste Beträge für leistungsorientierte Pensionsverpflichtungen:<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Anwartschaftsbarwert der fondsfinanzierten<br />
Verpflichtungen 480 492<br />
Fair Value <strong>des</strong> Planvermögens 373 387<br />
Unterdeckung<br />
Anwartschaftsbarwert der rückstellungsfinanzierten<br />
107 105<br />
Verpflichtungen 1.788 1.672<br />
Nicht erfasster nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 0<br />
In der Bilanz ausgewiesene Nettoverpflichtung 1.895 1.777<br />
davon:<br />
– ohne Doppelvertragsmodelle 843 806<br />
Veränderungen <strong>des</strong> Anwartschaftsbarwertes der Pensionsverpflichtungen und <strong>des</strong> Planvermögens<br />
unter Berücksichtigung der entsprechenden Rechnungsparameter:<br />
2011 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Anwartschaftsbarwert zum 1. 1. 2.164 2.063<br />
Laufender Dienstzeitaufwand 31 29<br />
Zinsaufwand 113 115<br />
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 0<br />
Plankürzungen, Planabgeltungen und Plananpassungen – 54 – 36<br />
Pensionszahlungen aus dem Planvermögen – 12 – 11<br />
Pensionszahlungen aus Rückstellungen – 71 – 68<br />
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste 87 97<br />
Währungsveränderungen 11 – 12<br />
Sonstige Veränderungen – 1 – 13<br />
Anwartschaftsbarwert zum 31. 12. 2.268 2.164<br />
davon:<br />
– ohne Doppelvertragsmodelle 1.216 1.193<br />
Die Veränderung der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste enthält auch<br />
Effekte aus der Änderung <strong>des</strong> Konsolidierungskreises.<br />
2011 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Fair Value <strong>des</strong> Planvermögens zum 1. 1. 387 317<br />
Erwartete Erträge aus dem Planvermögen 24 20<br />
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste – 6 15<br />
Arbeitgeberbeiträge 22 54<br />
Plankürzungen und Planabgeltungen – 52 0<br />
Pensionszahlungen – 12 – 11<br />
Währungsveränderungen 10 2<br />
Sonstige Veränderungen 0 – 10<br />
Fair Value <strong>des</strong> Planvermögens zum 31. 12. 373 387<br />
davon:<br />
– ohne Doppelvertragsmodelle 373 387<br />
Anhang<br />
175
176<br />
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasster Aufwand für leistungsorientierte und<br />
beitragsorientierte Pensionspläne und sonstige Pensionsaufwendungen:<br />
2011 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Aufwand für leistungsorientierte Pläne 118 89<br />
Laufender Dienstzeitaufwand 31 29<br />
Zinsaufwand 113 115<br />
Erwartete Erträge aus dem Planvermögen – 24 – 20<br />
Gewinne/Verluste aus Plankürzungen/-anpassungen/<br />
-abgeltungen – 2 – 36<br />
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 1<br />
Pensionsaufwendungen aus beitragsorientierten<br />
Pensionsplänen 7 11<br />
Sonstige Pensionsaufwendungen – 12 12<br />
Pensionsaufwendungen 113 112<br />
Aus der Anlage <strong>des</strong> Planvermögens ergaben sich Erträge in Höhe von 18 Mio € (Vorjahr<br />
35 Mio €).<br />
Die erwartete Verzinsung <strong>des</strong> Planvermögens basiert auf Prognosen der <strong>WestLB</strong> Mellon<br />
Asset Management Kapitalanlagegesellschaft mbH, Düsseldorf, und der im Ausland mit der<br />
Verwaltung betrauten Fondsmanager zur Entwicklung der Gesamtmarktrenditen und der<br />
in dem Planvermögen enthaltenen Wertpapiere.<br />
Zu den jeweiligen Stichtagen wies das Planvermögen folgende Portfoliostruktur auf:<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
% %<br />
Vermögenskategorie<br />
Aktien 46 60<br />
Festverzinsliche Wertpapiere 52 39<br />
Kassenvermögen 2 0<br />
Sonstiges 0 1<br />
100 100<br />
Die im Geschäftsjahr 2011 geleisteten Arbeitgeberbeiträge in das Planvermögen betragen<br />
in Deutschland 2 Mio € und im Ausland 20 Mio €. Für das Jahr 2012 werden Einzahlungen<br />
in Deutschland in Höhe von 3 Mio € und im Ausland in Höhe von 5 Mio € erwartet.
Erfahrungsbedingte Anpassungen entwickelten sich wie folgt:<br />
Anhang<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010 31. 12. 2009 31. 12. 2008 31. 12. 2007<br />
Mio € Mio € Mio € Mio € Mio €<br />
Anwartschaftsbarwert 2.268 2.164 2.063 1.981 2.083<br />
Planvermögen 373 387 317 274 339<br />
Plandefizit 1.895 1.777 1.746 1.707 1.744<br />
Versicherungsmathematische Gewinne/<br />
Verluste – 92 – 82 13 44 192<br />
darunter:<br />
– aus Anwartschaftsbarwert – 86 – 97 – 6 95 195<br />
– aus Planvermögen – 6 15 19 – 51 – 3<br />
Die anderen Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt:<br />
Mio €<br />
Rückstellungen<br />
im Kreditgeschäft<br />
Rückstellungen im<br />
Personalbereich<br />
Restrukturierungsrückstellungen<br />
Sonstige<br />
Rückstellungen<br />
Gesamt<br />
Stand zum 1. 1. 2011 42 292 575 189 1.098<br />
Erfolgswirksame Veränderungen<br />
– Zuführungen 11 52 413 63 539<br />
– Auflösungen – 8 – 8 – 16 – 25 – 57<br />
Erfolgsneutrale Veränderungen<br />
– Veränderungen <strong>des</strong> Konsolidierungskreises<br />
– Veränderungen aus der Währungsumrechnung<br />
und sonstige Änderungen 0 2 – 2 – 2 – 2<br />
– Verbrauch 0 – 58 – 32 – 35 – 125<br />
Stand zum 31. 12. 2011 45 280 938 190 1.453<br />
In den Zuführungen sind Zinsaufwendungen aus der Aufzinsung der Rückstellungen in Höhe<br />
von 19 Mio € enthalten. Hiervon entfallen 7 Mio € auf die Rückstellungen im Personalbereich,<br />
7 Mio € auf die Restrukturierungsrückstellungen und 5 Mio € auf die Sonstigen Rückstellungen.<br />
Die Rückstellungen im Personalbereich entfallen überwiegend auf Verpflichtungen aus<br />
Vorruhestandsvereinbarungen. Die Restrukturierungsrückstellungen betreffen Auf wendungen<br />
für die anstehenden Personalabbaumaßnahmen, weitere zu erwartende Ressourcenabflüsse<br />
im Zusammenhang mit der Veräußerung beziehungsweise Übertragung von<br />
Tochterunternehmen sowie Dienstleistungen für die Erste Abwicklungsanstalt. Bei den<br />
Sonstigen Rückstellungen handelt es sich im Wesentlichen um Rückstellungen zur<br />
Ab deckung von Prozessrisiken (74 Mio €), für die Risikobereinigung bei unserem ver bliebenen<br />
Immobilienportfolio (41 Mio €) sowie für Vertriebsprovisionen (15 Mio €).<br />
Den Rückstellungen stehen keine Erstattungsansprüche gegenüber.<br />
177
Mio €<br />
178<br />
Der erwartete Mittelabfluss der zum 31. Dezember 2011 bilanzierten anderen Rückstellungen<br />
verteilt sich wie folgt:<br />
Rückstellungen<br />
im Kreditgeschäft<br />
57. Ertragsteuerverpflichtungen<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Laufende Ertragsteuerverpflichtungen 419 459<br />
Latente Ertragsteuerverpflichtungen 44 14<br />
Ertragsteuerverpflichtungen 463 473<br />
Die laufenden Ertragsteuerverpflichtungen entfallen im Wesentlichen auf Verbindlichkeiten<br />
aus laufenden Ertragsteuern gegenüber inländischen und ausländischen Steuerbehörden<br />
sowie Rückstellungen für potenzielle Steuerverpflichtungen, für die noch kein rechtskräftiger<br />
Steuerbescheid ergangen ist.<br />
Rückstellungen im<br />
Personalbereich<br />
Restrukturierungsrückstellungen<br />
Sonstige<br />
Rückstellungen<br />
Gesamt<br />
2012 43 55 685 41 824<br />
2013 1 53 97 63 214<br />
2014 1 41 50 33 125<br />
2015 0 32 53 10 95<br />
2016 0 26 50 6 82<br />
2017 und später 0 73 3 37 113<br />
Summe 45 280 938 190 1.453
Latente Ertragsteuerverpflichtungen wurden im Zusammenhang mit folgenden Posten<br />
gebildet:<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Barreserve 2 3<br />
Forderungen an Kreditinstitute 118 65<br />
Forderungen an Kunden 59 264<br />
Wertberichtigungen auf Forderungen 2 6<br />
Handelsaktiva 694 622<br />
Saldo Marktwerte aus derivativen Sicherungsinstrumenten 388 410<br />
Aktivischer Ausgleichsposten für im Portfolio<br />
gesicherte Finanzinstrumente 96 21<br />
Freiwillig zum Fair Value bewertete Aktivbestände 132 165<br />
Finanzanlagen 97 323<br />
Sachanlagen 24 20<br />
Immaterielle Vermögenswerte 32 33<br />
Sonstige Aktiva 37 14<br />
Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte 13 0<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 0 1<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 62 39<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten 5 4<br />
Verbindlichkeiten aus Wertpapierpensionsgeschäften<br />
(Repo-Geschäfte) 243 0<br />
Handelspassiva 284 75<br />
Freiwillig zum Fair Value bewertete Passivbestände 1 5<br />
Rückstellungen 41 71<br />
Sonstige Passiva 197 464<br />
Nachrangkapital 19 15<br />
Gesamt 2.546 2.620<br />
Saldierung mit aktiven latenten Steuern – 2.502 – 2.606<br />
Latente Ertragsteuerverpflichtungen 44 14<br />
Temporäre Unterschiede im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen,<br />
Zweigniederlassungen und assoziierten sowie Gemeinschaftsunternehmen, für die keine<br />
Steuerschulden bilanziert worden sind, bestehen nicht (Vorjahr 5 Mio €).<br />
Die passiven latenten Steuern für Sachverhalte, die erfolgsneutral im Eigenkapital berücksichtigt<br />
wurden, betragen 2 Mio € (Vorjahr 5 Mio €).<br />
58. Sonstige Passiva<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Pensionszusagen aus Doppelvertragsmodellen 1.052 971<br />
Verbindlichkeiten aus Ergebnisabführungsverträgen 8 2<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 18 13<br />
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern 22 16<br />
Verbindlichkeiten aus fälligen Genussrechten 214 267<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 404 546<br />
Sonstige Passiva 1.718 1.815<br />
Anhang<br />
179
180<br />
Die sonstigen Verbindlichkeiten umfassen im Wesentlichen Verrechnungssalden und ab-<br />
gegrenzte Verbindlichkeiten. Die abgegrenzten Verbindlichkeiten enthalten vor allem<br />
Verpflichtungen aus Lieferungen und Leistungen, kurzfristige Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und sonstige abgegrenzte Verbindlichkeiten für<br />
Provisionen, Zinsen und Sachaufwand.<br />
59. Nachrangkapital<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Nachrangige Verbindlichkeiten 2.432 2.399<br />
Genussrechtskapital 257 693<br />
Hybri<strong>des</strong> Kapital 0 869<br />
Zinsabgrenzungen 48 86<br />
Bewertungseffekte (IAS 39) 41 22<br />
Nachrangkapital 2.778 4.069<br />
Der Rückgang beim Genussrechtskapital resultiert im Wesentlichen aus Endfälligkeiten.<br />
Dabei werden die zum 31. Dezember 2011 endfälligen Genussscheine in Höhe von 214 Mio €<br />
unter den sonstigen Passiva ausgewiesen.<br />
Die von der <strong>WestLB</strong> AG emittierten Genussrechte nehmen in Höhe von insgesamt 50 Mio €<br />
vertragsmäßig am handelsrechtlichen Bilanzverlust <strong>des</strong> Jahres 2011 teil. Zusätzlich unterbleibt<br />
für diese Genussrechte die Zahlung von Zinsen für das Jahr 2011. Vertraglich sind die<br />
Genussrechte grundsätzlich so ausgestattet, dass im Falle eines späteren Bilanzgewinns<br />
beziehungsweise Jahresüberschusses (nach Berücksichtigung der Verzinsung der Genüsse<br />
für das jeweils laufende Geschäftsjahr) die um die Verlustbeteiligung verminderten Rückzahlungsansprüche<br />
zunächst wieder auf den Nennbetrag aufzufüllen und dann in Vorjahren<br />
ausgefallene Zinsen nachträglich (in voller Höhe) zu zahlen sind. Aufgrund geänderter<br />
Cashflow-Erwartungen für die Zukunft wird zum Bilanzstichtag und entgegen der Vorjahre<br />
nicht von einer späteren, nachträglichen Zinszahlung und einer Wiederauffüllung ausgegangen.<br />
Dies wirkt sich positiv in Höhe von 27 Mio im Zinsüberschuss und in Höhe von<br />
11 Mio € im Saldo der betrieblichen Aufwendungen und Erträge aus. Zum methodischen<br />
Hintergrund verweisen wir auf Note 17.<br />
Die bislang unter dem hybriden Kapital ausgewiesenen Vorzugsaktien der <strong>WestLB</strong><br />
New York Capital Investment Ltd. wurden zum 15. Juni 2011 gekündigt.<br />
Die Bewertungseffekte im Zusammenhang mit IAS 39 betreffen Fair Value-Änderungen aus<br />
der Anwendung der Fair Value-Option.
60. Stille Einlagen<br />
Die Eckpunktevereinbarung (vgl. Note 6) sieht eine Teilrückzahlung der stillen Einlage <strong>des</strong><br />
FMS in Höhe von 1 Mrd € vor. Des Weiteren ist in der Eckpunktevereinbarung geregelt,<br />
dass das Land NRW im Gegenzug in Höhe von 1 Mrd € mit einem zusätzlichen und möglichst<br />
nachrangigen Kapitalinstrument in die <strong>WestLB</strong> eintritt. Das zusätzliche Kapitalinstrument<br />
<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> NRW soll gemäß Eckpunktevereinbarung an derjenigen Rangstelle in der SPM-<br />
Bank entstehen, die min<strong>des</strong>tens erforderlich ist, um die aufsichtsrechtlichen Anforderungen<br />
in der SPM-Bank mit Blick auf die Teilrückzahlung der stillen Einlage <strong>des</strong> FMS zu erfüllen.<br />
Die Regelungen der Eckpunktevereinbarung stehen insgesamt unter verschiedenen<br />
Wirksamkeitsbedingungen, die bislang nicht vollständig eingetreten sind. Ungeachtet der<br />
schwebenden Unwirksamkeit der Eckpunktevereinbarung sind die rechtlichen Folgen, die<br />
eintreten, sobald die Eckpunktevereinbarung wirksam wird, bereits festgelegt. Dazu gehört,<br />
dass sich die <strong>WestLB</strong> einer möglichen, zumin<strong>des</strong>t mittelbaren Verpflichtung zur Teilrückzahlung<br />
der stillen Einlage nicht entziehen kann, sofern die weiteren Vertragsparteien der<br />
Eckpunktevereinbarung ihren Verpflichtungen aus der Eckpunktevereinbarung nachkommen.<br />
Vor diesem Hintergrund ist eine vertragliche Verpflichtung zur Lieferung flüssiger Mittel<br />
im Sinne von IAS 32 gegeben. Bezogen auf die Teilrückzahlung sind die Eigenkapital kriterien<br />
nach IFRS nicht mehr erfüllt. Entsprechend wurde die stille Einlage teilweise vom Eigen- ins<br />
Fremdkapital umgegliedert.<br />
Die Teilrückzahlung in Höhe von 1 Mrd € von der <strong>WestLB</strong> an den FMS und im Gegenzug<br />
der Eintritt <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen in Höhe von 1 Mrd € mit einem zusätzlichen<br />
und möglichst nachrangigen Kapitalinstrument in die <strong>WestLB</strong> sind gemäß Eckpunktevereinbarung<br />
in einem engen Gesamtzusammenhang vereinbart. Beide Schritte haben zur Umsetzung<br />
der Eckpunktevereinbarung zu erfolgen. Im Konzernabschluss zum 31. Dezember<br />
2011 ist dennoch nicht der vollständige Gehalt der Eckpunktevereinbarung im Hinblick auf<br />
die stille Einlage abbildbar, mit der Folge, dass zwar einerseits die mittelbare Verpflichtung<br />
zur Teilrückzahlung die teilweise Umbuchung der stillen Einlage ins Fremdkapital erfordert,<br />
andererseits aber der Anspruch auf die Haftung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Nordrhein-Westfalen im<br />
Gegenzug noch nicht erfasst werden darf.<br />
Der Ansatz der vereinbarten Teilrückzahlung von 1 Mrd € hat gemäß IFRS barwertig zu<br />
erfolgen. Die Differenz zwischen Buchwert und Fair Value wurde innerhalb <strong>des</strong> Eigen kapitals<br />
in die Gewinnrücklage umgegliedert.<br />
Anhang<br />
181
182<br />
61. Eigenkapital und Ergebnisverwendung der <strong>WestLB</strong> AG<br />
Zum 31. Dezember 2011 belief sich das gezeichnete Kapital der <strong>WestLB</strong> auf 966,6 (Vorjahr<br />
966,6) Mio €. Es bestand zum Stichtag aus 22.695.306 (Vorjahr 22.695.306) Stück nennwertlosen,<br />
auf den Namen lautende Aktien. Hiervon sind 8.107.400 Stück mit einem bis zum<br />
Jahr 2016 geltenden Dividendenvorzug ausgestattet. Der auf die einzelne Stückaktie entfallende<br />
rechnerische Betrag am Grundkapital beträgt 42,59 (Vorjahr 42,59) €. Alle Aktien<br />
sind mit dem gleichen Stimmrecht ausgestattet. Hiervon entfällt auf die NRW.BANK ein<br />
Anteil von 30,510% (Vorjahr 30,862%), auf das Land Nordrhein-Westfalen wie im Vorjahr<br />
ein Anteil von 17,766%, auf den Rheinischen Sparkassen- und Giroverband und den Sparkassenverband<br />
Westfalen-Lippe entsprechend Vorjahr jeweils ein Anteil von 25,032% und<br />
auf die beiden Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe jeweils ein Anteil von<br />
0,830% (Vorjahr 0,654%).<br />
2005 hat die <strong>WestLB</strong> stille Einlagen über 300 Mio US$ und 240 Mio € (insgesamt 469 Mio €)<br />
begeben. Die stillen Gesellschafter nehmen an einem Bilanzverlust im Verhältnis <strong>des</strong><br />
Buchwerts ihrer stillen Einlage zum Gesamtbuchwert aller am Verlust teilnehmenden Kernkapitalanteile<br />
der <strong>WestLB</strong> teil. Für das Geschäftsjahr 2009 wurde den stillen Gesellschaftern<br />
ein Anteil am Verlust in Höhe von 28 Mio € zugewiesen. Nach einem ausgeglichenen<br />
Jahresergebnis im Geschäftsjahr 2010 nehmen die stillen Gesellschafter am nach den<br />
Entnahmen aus Rücklagen verbleibenden Verlust <strong>des</strong> Geschäftsjahres 2011 in Höhe von<br />
52 Mio € teil.<br />
Gemäß dem Vertrag über die Errichtung einer stillen Gesellschaft vom 12. Dezember 2009<br />
leistete der SoFFin zum 23. Dezember 2009 die erste Tranche der stillen Einlage in Höhe<br />
von 672 Mio € an die <strong>WestLB</strong>. Der Vertrag sieht die Teilnahme <strong>des</strong> stillen Gesellschafters<br />
an einem Bilanzverlust im Verhältnis <strong>des</strong> jeweiligen Einlagennennbetrags zum Gesamtbuchwert<br />
aller am Bilanzverlust teilnehmenden Haftkapitalanteile (§ 10 Abs. 2a, 4 und 5 KWG)<br />
vor. Die Gesamtverlustbeteiligung <strong>des</strong> SoFFin ist auf seine stille Einlage beschränkt. Am<br />
Verlust 2009 nahm die erste Tranche der stillen Einlage pro rata temporis teil. Die zweite<br />
Tranche der stillen Einlage in Höhe von 1,5 Mrd € wurde am 4. Januar 2010 und die dritte<br />
Tranche in Höhe von 828 Mio € am 30. April 2010 eingezahlt. Der Vorstand der Bank wurde<br />
von der außerordentlichen Hauptversammlung am 23. April 2010 ermächtigt, dem Finanzmarktstabilisierungsfonds<br />
(FMS) das Recht einzuräumen, die stille Einlage ganz oder teilweise<br />
in Aktien der <strong>WestLB</strong> AG umzutauschen. Hierzu wurde eine neue Aktiengattung C<br />
eingerichtet, die mit einem Dividendenvorzug von 10%, einem Vorzug bei Gewinnen aus<br />
dem Verkauf von Betriebsteilen und Tochtergesellschaften sowie einem Vorrang im<br />
Liquidationsfall ausgestattet ist. Die Beteiligung <strong>des</strong> FMS darf 49,9% <strong>des</strong> Grundkapitals<br />
nicht übersteigen. Es wurde gemäß § 7a Finanzmarktstabilisierungsbeschleunigungsgesetz<br />
(FMStBG) in Verbindung mit § 192 ff. AktG eine bedingte Kapitalerhöhung in Höhe von<br />
967 Mio € vorgenommen. Der Vertrag über die Einräumung eines Wandlungsrechts wurde<br />
im April 2010 abgeschlossen. Die Bewertung <strong>des</strong> Wandlungsrechts führte nicht zu einer<br />
Reduktion der als Eigenkapital zu bilanzierenden stillen Einlage. Das Wandlungsrecht wurde<br />
bis zur Aufstellung dieses Konzernabschlusses nicht ausgeübt.
Aufgrund <strong>des</strong> ausgeglichenen Jahresergebnisses erfolgte auf die stille Einlage keine Wiederauffüllung<br />
und demzufolge auch keine Ausschüttung für 2010. Am nach den Entnahmen<br />
aus Rücklagen verbleibenden Verlust <strong>des</strong> Geschäftsjahres 2011 nimmt die stille Einlage <strong>des</strong><br />
SoFFin in Höhe von 320 Mio € teil.<br />
Den Genussscheininhabern wurde ein Anteil an dem nach vollständiger Auflösung Rück-<br />
lagen verbleibenden Verlust der <strong>WestLB</strong> AG in Höhe von 50 Mio € zugewiesen.<br />
Das Bilanzergebnis der <strong>WestLB</strong> AG umfasst auch die Zuführung zu beziehungsweise<br />
Auflösung von Reserven gemäß § 340f HGB sowie – mit Einschränkungen – § 340g HGB<br />
und liegt insoweit im Ermessen der Bank.<br />
Der nach den Entnahmen aus den Rücklagen sowie der Verlustteilnahme der Genussscheininhaber<br />
und stillen Gesellschafter verbleibende Bilanzverlust beträgt 98 Mio €.<br />
62. Restlaufzeitengliederung<br />
Die undiskontierten Zahlungsströme der Vermögenswerte (ohne Finanzanlagen in Aktien<br />
und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren, Finanzbeteiligungen, Anteile an<br />
assoziierten Unternehmen sowie Anteile an Tochterunternehmen) und Verbindlichkeiten<br />
gliedern sich wie folgt:<br />
Anhang<br />
Restlaufzeiten zum 31. 12. 2011<br />
täglich fällig bis 3 Monate 3 Monate 1 Jahr bis über 5 Jahre<br />
Mio €<br />
bis 1 Jahr 5 Jahre<br />
Barreserve 3.312 9 24<br />
Forderungen an Kreditinstitute 7.695 774 1.267 1.497 225<br />
Forderungen an Kunden<br />
Forderungen aus Wertpapierpensionsgeschäften<br />
3.497 5.799 11.313 34.143 21.428<br />
(Reverse Repo-Geschäfte) 179 9.514 2.416<br />
Handelsaktiva1 Freiwillig zum Fair Value bewertete<br />
Aktivbestände (Forderungen, Anleihen und<br />
5.571<br />
Schuldverschreibungen)<br />
Finanzanlagen (Forderungen, Anleihen<br />
189 693 3.507 1.640<br />
und Schuldverschreibungen) 65 294 288 2.069 1.375<br />
Gesamt 20.319 16.579 16.001 41.216 24.668<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.796 665 827 4.102 777<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 6.185 5.504 1.034 4.766 8.347<br />
Verbindlichkeiten aus<br />
Wertpapierpensionsgeschäften (Repo-Geschäfte) 307 3.449 1.115<br />
Freiwillig zum Fair Value bewertete Passivbestände 325 19.501 4.649 13.158 6.969<br />
Handelspassiva 1 1.669<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten 28 768 4.783 12.874 1.094<br />
Nachrangige Verbindlichkeiten und<br />
Genussrechtskapital 9 39 235 1.267 1.239<br />
Gesamt 13.319 29.926 12.643 36.167 18.426<br />
Finanzgarantien 2 4.591<br />
Unwiderrufliche Kreditzusagen 2 15.731<br />
1 Die angegebenen Werte (Fair Values) beinhalten nur die nicht-derivativen Handelsaktiva und -passiva, die wir aufgrund ihrer Zuordnung zum Handelsbestand dem<br />
Laufzeitband „täglich fällig“ zugeordnet haben. Zur Überleitung auf die Bilanzbestände sind die von uns als täglich fällig angesehenen derivativen Handelsaktiva und<br />
-passiva zu berücksichtigen, soweit es sich nicht um Sicherungsderivate handelt.<br />
2 Die Liquiditätsanforderungen bezüglich unwiderruflicher Kreditzusagen und Eventualverbindlichkeiten sind wesentlich geringer als der zugesagte Betrag, da wir keine<br />
vollständige Inanspruchnahme erwarten. Der gesamte Betrag entspricht daher nicht unbedingt den zukünftigen Zahlungsströmen und Liquiditätsanforderungen.<br />
183
Restlaufzeiten zum 31. 12. 2010<br />
täglich fällig bis 3 Monate 3 Monate 1 Jahr bis über 5 Jahre<br />
Mio €<br />
bis 1 Jahr 5 Jahre<br />
Barreserve 2.167 52<br />
Forderungen an Kreditinstitute 7.224 1.229 933 1.896 395<br />
Forderungen an Kunden<br />
Forderungen aus Wertpapierpensionsgeschäften<br />
3.365 7.261 11.566 42.137 21.135<br />
(Reverse Repo-Geschäfte) 368 17.584 8.009<br />
Handelsaktiva1 Freiwillig zum Fair Value bewertete<br />
Aktivbestände (Forderungen, Anleihen und<br />
11.369<br />
Schuldverschreibungen)<br />
Finanzanlagen (Forderungen, Anleihen<br />
234 524 4.297 1.741<br />
und Schuldverschreibungen) 109 92 451 2.680 1.768<br />
Gesamt 24.602 26.452 21.483 51.010 25.039<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4.938 5.787 1.626 4.496 1.271<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 6.664 3.046 1.973 4.440 9.278<br />
Verbindlichkeiten aus<br />
Wertpapierpensionsgeschäften (Repo-Geschäfte) 381 27.584 998<br />
Freiwillig zum Fair Value bewertete Passivbestände 15.829 2.543 12.316 10.244<br />
Handelspassiva 1 2.482<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten 1.578 3.021 15.701 1.504<br />
Nachrangige Verbindlichkeiten und<br />
Genussrechtskapital 17 1.319 1.493 1.223<br />
Gesamt 14.465 53.841 11.480 38.446 23.520<br />
Finanzgarantien 2 5.222<br />
Unwiderrufliche Kreditzusagen 2 17.660<br />
1 Die angegebenen Werte (Fair Values) beinhalten nur die nicht-derivativen Handelsaktiva und -passiva, die wir aufgrund ihrer Zuordnung zum Handelsbestand dem<br />
Laufzeitband „täglich fällig“ zugeordnet haben. Zur Überleitung auf die Bilanzbestände sind die von uns als täglich fällig angesehenen derivativen Handelsaktiva und<br />
-passiva zu berücksichtigen, soweit es sich nicht um Sicherungsderivate handelt.<br />
2 Die Liquiditätsanforderungen bezüglich unwiderruflicher Kreditzusagen und Eventualverbindlichkeiten sind wesentlich geringer als der zugesagte Betrag, da wir keine<br />
vollständige Inanspruchnahme erwarten. Der gesamte Betrag entspricht daher nicht unbedingt den zukünftigen Zahlungsströmen und Liquiditätsanforderungen.<br />
184<br />
In der folgenden Tabelle wird der Liquiditätsab- oder -zufluss aus Sicherungsderivaten<br />
dargestellt. Dabei sind sowohl Sicherungsderivate berücksichtigt, die nach den Vorschriften<br />
zum Hedge Accounting bilanziert sind als auch solche, die zwar ebenfalls zu Sicherungszwecken<br />
eingegangen wurden, jedoch nicht nach den Vorschriften <strong>des</strong> Hedge Accounting<br />
abgebildet werden. Andere Derivate werden als täglich fällig angesehen, da diese in der<br />
Regel vor ihrer Fälligkeit veräußert beziehungsweise glattgestellt werden.
Anhang<br />
Liquiditätsab- oder -zufluss aus Sicherungsderivaten zum 31. 12. 2011<br />
Mio € täglich fällig bis 3 Monate 3 Monate bis 1 Jahr 1 Jahr bis 5 Jahre über 5 Jahre<br />
Derivate mit positivem Marktwert<br />
Liquiditätszufluss 3 23.169 14.186 48.562 16.223<br />
Liquiditätsabfluss 0 22.078 13.182 42.649 11.714<br />
Nettozufluss (+)/Nettoabfluss (–) 3 1.091 1.004 5.913 4.509<br />
Derivate mit negativem Marktwert<br />
Liquiditätszufluss 0 27.618 16.825 55.005 11.359<br />
Liquiditätsabfluss 0 28.828 18.034 61.024 15.775<br />
Nettozufluss (+)/Nettoabfluss (–) 0 – 1.210 – 1.209 – 6.019 – 4.416<br />
Summe der Nettozuflüsse (+)/<br />
Nettoabflüsse (–) 3 – 119 – 205 – 106 93<br />
Liquiditätsab- oder -zufluss aus Sicherungsderivaten zum 31. 12. 2010<br />
Mio € täglich fällig bis 3 Monate 3 Monate bis 1 Jahr 1 Jahr bis 5 Jahre über 5 Jahre<br />
Derivate mit positivem Marktwert<br />
Liquiditätszufluss 0 35.355 35.395 55.650 21.319<br />
Liquiditätsabfluss 2 34.088 33.083 49.312 16.821<br />
Nettozufluss (+)/Nettoabfluss (–) – 2 1.267 2.312 6.338 4.498<br />
Derivate mit negativem Marktwert<br />
Liquiditätszufluss 0 28.601 29.818 62.336 15.310<br />
Liquiditätsabfluss 0 29.728 31.614 68.176 19.879<br />
Nettozufluss (+)/Nettoabfluss (–) 0 – 1.127 – 1.796 – 5.840 – 4.569<br />
Summe der Nettozuflüsse (+)/<br />
Nettoabflüsse (–) – 2 140 516 498 – 71<br />
Die Restlaufzeiten im Zusammenhang mit Leasingverträgen sind in Note 37 dargestellt.<br />
185
186<br />
63. Wertpapierleihegeschäfte und echte Pensionsgeschäfte<br />
Im Rahmen von Wertpapierleihegeschäften waren zum Bilanzstichtag Wertpapiere in<br />
Höhe von 487 Mio € verliehen (Vorjahr 0 Mio €) und in Höhe von 2.342 Mio € (Vorjahr<br />
5.098 Mio €) entliehen.<br />
Der Buchwert der bei Repo-Geschäften in Pension gegebenen Wertpapiere beträgt zum<br />
Bilanzstichtag 967 Mio € (Vorjahr 2.033 Mio €).<br />
64. Ausfallrisiken aus Finanzinstrumenten<br />
Das maximale Ausfallrisiko ohne Berücksichtigung vorhandener Sicherheiten oder anderer<br />
Kreditverbesserungen (IFRS 7.36 [a]) und nach Abzug der Einzelwertberichtigungen bei<br />
den Forderungen an Kreditinstitute und Kunden entspricht dem in der Bilanz angesetzten<br />
Buchwert. Das Ausfallrisiko aus Eventualverbindlichkeiten aus Bürgschaften, Garantien und<br />
Gewährleistungsverträgen beträgt 4.591 Mio € und aus anderen Verpflichtungen aus<br />
unwiderruflichen Kreditzusagen 15.731 Mio €.<br />
Nachstehende Tabelle enthält eine Aufgliederung der Finanzinstrumente, bei denen zum<br />
Bilanzstichtag ein Zahlungsverzug von über 90 Tagen besteht, aber bislang keine Wertberichtigung<br />
erfolgt ist:<br />
Verzug 3 bis 6 Monate Verzug 6 bis 12 Monate Verzug über 12 Monate Summe<br />
Mio € 31. 12. 2011 31. 12. 2010 31. 12. 2011 31. 12. 2010 31. 12. 2011 31. 12. 2010 31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Forderungen an<br />
Kreditinstitute<br />
(LaR) 4 13 4 8 21 31 29 52<br />
Forderungen an<br />
Kunden (LaR) 0 2 60 0 0 0 60 2<br />
Summe<br />
überfällige<br />
Kredite ohne<br />
Wertminderung 4 15 64 8 21 31 89 54
65. Sicherheiten<br />
Die <strong>WestLB</strong> hat Sicherheiten in Form von Finanz- und Sachwerten erhalten. Darüber hinaus<br />
bestehen Gewährleistungsansprüche.<br />
Das Ausfallrisiko wird durch erhaltene Sicherheiten in Höhe von insgesamt 24,2 Mrd €<br />
(Vorjahr 25,3 Mrd €) vermindert. Davon entfallen 2,6 Mrd € (Vorjahr 3,0 Mrd €) auf Finanzsicherheiten,<br />
11,6 Mrd € (Vorjahr 12,6 Mrd €) auf Immobiliensicherheiten, 9,2 Mrd €<br />
(Vorjahr 8,9 Mrd €) auf Gewährleistungen sowie 0,8 Mrd € (Vorjahr 0,8 Mrd €) auf sonstige<br />
Sicherheiten. Die Sicherheiten stehen im Wesentlichen mit Forderungen an Kunden im<br />
Zusammenhang.<br />
Der bilanzwirksam erfasste Buchwert der gehaltenen Sicherheiten beläuft sich auf<br />
30 Mio € (Vorjahr 2 Mio €). Diese sind nicht unmittelbar liquidierbar.<br />
Im Zusammenhang mit Wertpapierpensionsgeschäften und anderen Wertpapiertransaktionen<br />
hält die <strong>WestLB</strong> per 31. Dezember 2011 Sicherheiten mit einem Marktwert von<br />
7,8 Mrd € (Vorjahr 8,4 Mrd €), die ohne Ausfall <strong>des</strong> Sicherungsgebers weiterverpfändet<br />
werden dürfen. Der Marktwert der erhaltenen Sicherheiten, die weiterverpfändet wurden<br />
und für die eine Rückübertragungsverpflichtung besteht, beträgt 7,8 Mrd € (Vorjahr<br />
17,7 Mrd €).<br />
Der Buchwert der gestellten Sicherheiten für eigene Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten<br />
beträgt insgesamt 50,6 Mrd € (Vorjahr 56,6 Mrd €); davon entfallen<br />
9,2 Mrd € (Vorjahr 18,1 Mrd €) auf Wertpapierleihegeschäfte, Wertpapierpensionsgeschäfte<br />
(Repo-Geschäfte) und OTC-Handelsgeschäfte. Die verbleibenden Sicherheiten sind im<br />
Wesentlichen bei der Europäischen Zentralbank sowie öffentlichen Stellen und Kreditinstituten<br />
im Ausland hinterlegt.<br />
Die <strong>WestLB</strong> hat öffentliche Pfandbriefe und Namenspfandbriefe sowie Hypothekenpfandbriefe<br />
mit einem Volumen von 17,8 Mrd € (Vorjahr 20,2 Mrd €) begeben, die Deckungs masse<br />
beträgt 21,1 Mrd € (Vorjahr 23,2 Mrd €).<br />
Die Bestellung von Sicherheiten für eigene Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten<br />
erfolgt zu marktüblichen Bedingungen und Konditionen. Gleiches gilt hinsichtlich der<br />
Verwendung erhaltener Sicherheiten.<br />
Anhang<br />
187
188<br />
Sonstige Angaben<br />
66. Derivative Finanzinstrumente<br />
Derivative Finanzinstrumente sind Finanzinstrumente, deren Wert sich von einem oder<br />
mehreren zugrunde liegenden Vermögenswerten oder einer anderen Variable (Basiswert)<br />
ableiten lässt. Beim Basiswert handelt es sich in der Regel um Zinssätze, Waren- und<br />
Rohstoffpreise, Indexwerte sowie Aktien-, Währungs- oder Anleihekurse.<br />
Derivate können als Kontrakte mit standardisierten Nominalbeträgen und Erfüllungs terminen<br />
an der Börse oder außerbörslich mit individuell ausgehandelten Nominalbeträgen, Laufzeiten<br />
und Preisen abgeschlossen werden (OTC-Derivate).<br />
Die Unternehmen <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong> schließen im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit<br />
derivative Geschäfte folgender Art ab:<br />
N N Zinsbezogene Produkte<br />
Zinsswaps, Forward-Zinsswaps, Forward Forward Deposits (FFDs), Forward Rate<br />
Agreements (FRAs), Zins- und Rentenoptionen, begebene Zinsoptionsscheine, Swaptions,<br />
Zinscaps, Zinsfloors, Zinscollars, Zinsfutures, Wertpapiertermingeschäfte<br />
N N Währungsbezogene Produkte<br />
Devisentermingeschäfte, Währungsswaps, Forward-Währungsswaps, Devisenoptionen,<br />
Swaptions, begebene Währungsoptionsscheine, Zins-/Währungsswaps, Forward-Zins-/<br />
Währungsswaps<br />
N N Aktien- und sonstige preisbezogene Produkte<br />
Aktientermingeschäfte, Aktienoptionen, Index-Terminkontrakte, Index-Optionen, begebene<br />
Aktien- und Index-Optionsscheine, edelmetallpreis- und rohwarenpreisbezogene Termingeschäfte<br />
und Optionen<br />
N N Kreditderivate<br />
Credit Default Swaps, Total Return Swaps, Credit Linked Notes
Der Nominalbetrag gibt das von dem Konzern gehandelte Kontraktvolumen an. Er dient<br />
grundsätzlich als Basis für die Ermittlung der Fair Value-Änderung <strong>des</strong> Derivats und als<br />
Referenzgröße für die gegenseitig vereinbarten Ausgleichszahlungen (z.B. Zinszahlungen<br />
aus Zinsswaps), stellt jedoch keine bilanzierungsfähige Forderung oder Verbindlichkeit dar.<br />
Derivate werden in der Bilanz mit positiven beziehungsweise negativen Marktwerten<br />
(Fair Values) ausgewiesen. Die Marktwerte entsprechen den Kosten, die dem Konzern<br />
beziehungsweise der Gegenpartei für den Ersatz der Transaktionen entstehen würden.<br />
Der Konzern verwendet Derivate sowohl für Handels- als auch für Absicherungszwecke. Die<br />
zu Absicherungszwecken abgeschlossenen Derivate dienen im Wesentlichen der Steuerung<br />
und Begrenzung von Zinsänderungs-, Kredit-, Währungs- und sonstigen Preisrisiken.<br />
Aufgrund der Regelungen <strong>des</strong> IAS 39 sind die wirtschaftlich bestehenden Sicherungsbeziehungen<br />
weder durch die Anwendung <strong>des</strong> Hedge Accountings noch durch die<br />
Anwendung der Fair Value-Option vollumfänglich im IFRS-Konzernabschluss abbildbar. Die<br />
zu Handelszwecken abgeschlossenen Derivate dienen insbesondere der Realisierung einer<br />
Handelsspanne.<br />
Sicherungsderivate im Rahmen <strong>des</strong> Hedge Accountings nach IAS 39 werden in den Bilanzposten<br />
„Positive Marktwerte aus derivativen Sicherungsinstrumenten“ beziehungsweise<br />
„Negative Marktwerte aus derivativen Sicherungsinstrumenten“, alle anderen unter<br />
„Handelsaktiva“ beziehungsweise „Handelspassiva“ ausgewiesen. Veränderungen der<br />
Marktwerte von Derivaten werden im Handelsergebnis erfasst, mit Ausnahme der Derivate,<br />
die die Anforderungen <strong>des</strong> Hedge Accountings nach IAS 39 erfüllen. Deren Fair Value-<br />
Änderungen werden im Zinsergebnis erfasst. Am 31. Dezember 2011 standen nahezu<br />
ausschließlich Zinsswaps in bilanziellen Sicherungszusammenhängen nach IAS 39, deren<br />
Fair Values in den Bilanzposten „Positive Marktwerte aus derivativen Sicherungsinstrumenten“<br />
(1.325 Mio €, Vorjahr 1.237 Mio €) beziehungsweise „Negative Marktwerte<br />
aus derivativen Sicherungsinstrumenten“ (968 Mio €, Vorjahr 798 Mio €) enthalten sind.<br />
Das Nominalvolumen der Sicherungsderivate mit positivem Marktwert beträgt 14,6 Mrd €<br />
(Vorjahr 19,9 Mrd €) und der Sicherungsderivate mit negativem Marktwert 2,1 Mrd €<br />
(Vorjahr 8,6 Mrd €).<br />
Das Gesamtvolumen der derivativen Finanzinstrumente am Bilanzstichtag beträgt auf Basis<br />
von Nominalwerten 1.486,0 Mrd € (Vorjahr 2.284,8 Mrd €). Der Schwerpunkt liegt<br />
unverändert bei den zinsbezogenen Produkten, deren Anteil sich auf 81,3% (Vorjahr 84,0%)<br />
<strong>des</strong> Gesamtvolumens verringerte.<br />
Anhang<br />
189
190<br />
Die Nominalwerte der derivativen Finanzinstrumente setzen sich zu den Stichtagen wie<br />
folgt zusammen:<br />
Nominalbetrag Positive<br />
Marktwerte<br />
Negative<br />
Marktwerte<br />
Mio € 31. 12. 2011 31. 12. 2010 31. 12. 2011 31. 12. 2010 31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Zinsbezogene Produkte 1.208.255 1.918.323 43.971 35.090 41.786 33.777<br />
OTC-Produkte 1.169.995 1.757.782 43.971 35.089 41.786 33.776<br />
Börsengehandelte Produkte 38.260 160.541 0 1 0 1<br />
Währungsbezogene Produkte 205.721 269.402 5.110 7.495 5.305 6.696<br />
OTC-Produkte 204.618 264.848 5.110 7.253 5.304 6.696<br />
Börsengehandelte Produkte 1.103 4.554 0 242 1 0<br />
Aktien- und sonstige<br />
preisbezogene Produkte 28.930 43.343 2.245 2.478 2.806 3.446<br />
OTC-Produkte 8.425 18.632 986 922 1.146 1.503<br />
Börsengehandelte Produkte 20.505 24.711 1.259 1.556 1.660 1.943<br />
Kreditderivate 43.140 53.714 1.511 1.122 1.511 1.160<br />
OTC-Produkte 43.140 53.714 1.511 1.122 1.511 1.160<br />
Insgesamt 1.486.046 2.284.782 52.837 46.185 51.408 45.079<br />
OTC-Produkte 1.426.178 2.094.976 51.578 44.386 49.747 43.135<br />
Börsengehandelte Produkte 59.868 189.806 1.259 1.799 1.661 1.944<br />
Der <strong>WestLB</strong> Konzern schließt derivative Geschäfte vor allem mit Kontrahenten guter Bonität<br />
ab.<br />
67. Beizulegende Zeitwerte der Finanzinstrumente<br />
Der Fair Value (beizulegender Zeitwert) entspricht gemäß IAS 32 dem Betrag, zu dem<br />
zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander unabhängigen Geschäftspartnern<br />
ein Vermögenswert getauscht beziehungsweise eine Verbindlichkeit erfüllt<br />
werden könnte.<br />
Sofern ein aktiver Markt vorhanden ist, ermitteln wir den Fair Value von Finanzinstrumenten<br />
anhand der Marktpreise oder anderer Marktnotierungen (Level 1). Dies gilt im Wesentlichen<br />
für an Börsen gehandelte Wertpapiere und Derivate sowie für börsennotierte Schuldtitel.<br />
Für die meisten außerbörslich gehandelten Derivate und nicht-börsennotierten Finanzinstrumente,<br />
für die keine Marktnotierungen von aktiven Märkten vorliegen, kalkulieren wir<br />
den Fair Value anhand beobachtbarer Marktpreise vergleichbarer Instrumente oder anhand<br />
marktüblicher Barwert- oder anderer Bewertungsmethoden, wobei Daten basierend auf<br />
Marktkonditionen verwendet werden (Level 2).<br />
Bei einigen Finanzinstrumenten kann der Fair Value weder direkt anhand von Marktnotierungen<br />
noch indirekt mit Bewertungsmodellen, die von beobachtbaren Marktpreisen<br />
oder anderen Marktnotierungen unterstützt werden, berechnet werden. In diesen Fällen
werden der Ermittlung realistische, auf Marktgegebenheiten basierende Annahmen und<br />
Schätzungen zugrunde gelegt, die sich insbesondere auf die Bemessung von Bonitäts- und<br />
Modellrisiken sowie auf die angemessene Berücksichtigung der Marktliquidität beziehen<br />
(Level 3).<br />
Im Einzelnen verwenden wir für die relevanten Produktkategorien die folgenden<br />
Bewertungsmethoden und -parameter:<br />
Zinsprodukte: Liquide börsengehandelte Produkte (z.B. Futures) werden mit ihren Börsenpreisen<br />
bewertet. Für viele nicht börsengehandelte (OTC-)Derivate gibt es standardisierte<br />
Spezifikationen (z. B. Swaps, Caps, Swaptions) und Bewertungsverfahren (Black 76) sowie<br />
zuverlässige Marktquotierungen (Swapsätze, Cap-Volatilitäten). Sofern diese verfügbar sind,<br />
werden sie zur Bewertung herangezogen. Für exotischere OTC-Derivate (z. B. Bermudan<br />
Swaptions, CMS-Spread-Swaps) werden eigenentwickelte Modelle verwandt, die auf dem<br />
Markov-Funktional-Ansatz beruhen. Wertpapiere mit exotischen Kupons werden konsistent<br />
mit den entsprechenden Absicherungs-OTC-Derivaten bewertet. Dabei wird für die<br />
Barwertrechnung zusätzlich der Credit Spread <strong>des</strong> jeweiligen Emittenten verwendet.<br />
Schuldverschreibungen werden über Marktpreise bewertet. Weniger liquide Papiere, bei<br />
denen Marktpreise nicht direkt zur Verfügung stehen, werden entweder zu beobachtbaren<br />
Marktpreisen vergleichbarer Instrumente oder aber mittels Diskontierung von Cashflows<br />
unter Berücksichtigung von Credit Spreads bewertet, die aus den beobachtbaren Preisen<br />
für vergleichbare Instrumente abgeleitet werden.<br />
Aktien- und Rohstoffprodukte: Liquide börsengehandelte Produkte (Terminkontrakte,<br />
Optionen) werden mit ihren Börsenpreisen bewertet. Die Preisbestimmung klassischer<br />
Aktien- und Rohstoff-Derivate mit einem einzelnen Basiswert (z.B. Kauf- und Verkaufs-<br />
Optionen, Knock Out-Optionen, Digital-Optionen) erfolgt mittels Finiter Differenzen-Methoden<br />
für die Black Scholes-Differenzialgleichung. Exotischere Derivate mit potenziell<br />
mehreren Basiswerten werden hingegen über Monte Carlo-Simulationen bewertet. Hier<br />
kommen eigenentwickelte Routinen, basierend auf marktetablierten Modellen, zum Einsatz.<br />
Bei allen Aktien- und Rohstoffderivaten wird für die Ermittlung <strong>des</strong> beizulegenden Zeitwerts<br />
die eine Zinskurve unter Berücksichtigung von Kontrahentenrisiken verwendet. Bei Aktienprodukten<br />
sind außerdem Dividendenschätzungen, bei Rohstoffprodukten sogenannte<br />
Nutzenkurven einzubeziehen. Die Nutzenkurven bilden mit dem Rohstoffhandel verbundene<br />
monetäre Vor- als auch Nachteile ab. Sofern die Derivate optionale Komponenten beinhalten,<br />
müssen die Volatilitäten der Basiswerte berücksichtigt werden. Gibt es mehr als einen<br />
Basiswert, so werden die Korrelationen zwischen diesen einbezogen. Währungskursvolatilitäten<br />
und die Korrelationen zwischen Basiswerten und Währungskursen sind immer<br />
dann relevant, wenn sich die Währungen von Derivat und Basiswert(en) unterscheiden. Bei<br />
Fondsderivaten entsprechen die jeweiligen Ausschüttungen den Dividendenzahlungen bei<br />
Aktien. Wenn die Derivate Partizipationszertifikaten entsprechen, kann für die Bewertung<br />
eine analytische Formel ohne Simulation verwendet werden. In diesem Fall sind keine<br />
Fondsvolatilitäten erforderlich.<br />
Anhang<br />
191
Produkt Bewertungsmodell Bewertungsparameter<br />
Zinsprodukte Standardswaps Barwertmethode Zinssätze<br />
Exotische Swaps Markov Funktional Zinssätze<br />
Zinsvolatilitäten<br />
FRAs Barwertmethode Zinssätze<br />
Standard-Caps, -Floors, Black 76 Zinssätze<br />
-Collars<br />
Zinsvolatilitäten<br />
Exotische Caps, Floors Markov Funktional Zinssätze<br />
Zinsvolatilitäten<br />
Europäische<br />
Black 76 Zinssätze<br />
Standard-Swaptions<br />
Zinsvolatilitäten<br />
Exotische Swaptions Markov Funktional Zinssätze<br />
Zinsvolatilitäten<br />
Währungsprodukte Währungsswaps Barwertmethode Zinssätze<br />
Währungskurse<br />
Optionen Black 76 Zinssätze<br />
Währungskurse<br />
Währungskursvolatilitäten<br />
Forward-Zins-/<br />
Barwertmethode Zinssätze<br />
Währungsswaps<br />
Währungskurse<br />
Aktien-, Fonds- und Terminkontrakte Finite Differenzen Preis <strong>des</strong> Basiswertes, Zinssätze<br />
Rohstoffprodukte<br />
Dividendenzahlungen<br />
(inkl. Edelmetalle) Standard-Optionen<br />
Finite Differenzen Preis <strong>des</strong> Basiswertes, Zinssätze<br />
(einzelner Basiswert)<br />
Dividendenzahlungen (Aktien, Aktienindizes)<br />
Nutzenkurven (Rohstoffe)<br />
Volatilitäten (Basiswert, Währungskurs)<br />
Währungskurs-Basiswert-Korrelation<br />
Exotische Optionen Monte Carlo-Simulation Preis <strong>des</strong> Basiswertes, Zinssätze<br />
Dividendenzahlungen (Aktien, Aktienindizes)<br />
Nutzenkurven (Rohstoffe)<br />
Volatilitäten (Basiswerte, Währungskurse)<br />
Korrelationen (Basiswerte, Währungskurse)<br />
Partizipationszertifikate Analytische Formel Preis <strong>des</strong> Basiswertes, Zinssätze<br />
Kapitalgarantierte Zertifikate Analytische Formel Preis <strong>des</strong> Basiswertes, Zinssätze<br />
Finite Differenzen Fondsausschüttungen<br />
Fondsvolatilitäten<br />
Kreditprodukte Credit Default Swaps<br />
Hazard-Rate-<br />
Credit Spreads<br />
(einzelner Referenzschuldner) Bootstrapping-Modell<br />
Basket Credit Default Swaps Hazard-Rate-<br />
Credit Spreads<br />
(homogen in Korrelationen Bootstrapping-Modell Korrelationsfaktoren<br />
und Restbedienungsquoten) Ein-Faktor-Gauß-Modell (abgeleitet aus Markt konsensdaten)<br />
Basket Credit Default Swaps Hazard-Rate-<br />
Credit Spreads<br />
(inhomogen in Korrelationen Bootstrapping-Modell Korrelationsfaktoren<br />
oder Restbedienungsquoten) Monte Carlo-Simulation (abgeleitet aus Markt konsensdaten)<br />
Collateralized Synthetic Hazard-Rate-<br />
Credit Spreads<br />
Obligation<br />
Bootstrapping-Modell<br />
Ein-Faktor-Gauß-Modell<br />
Korrelationen (abgeleitet aus Marktdaten)<br />
Forderungsbesicherte Bloomberg-Cash-Flow- Credit Spreads<br />
Wertpapiere<br />
Modell<br />
Conditional Prepayment Rate<br />
192<br />
Kreditprodukte: Wertpapiere mit exotischen Kupons oder mit Kreditkomponenten wie Credit<br />
Linked Notes und weitere von Kreditderivaten abgeleitete Produkte wie Perfect Asset<br />
Swaps werden konsistent mit den entsprechenden OTC-Derivaten bewertet. Wo notwendig,<br />
wird dabei für die Barwertrechnung zusätzlich der Credit Spread <strong>des</strong> jeweiligen Emittenten<br />
verwendet.<br />
Bei der Bewertung barbesicherter Derivate erfolgt die Diskontierung zukünftiger Cashflows<br />
für die wesentlichen Portfolios nunmehr auf der Basis von EONIA-Swapkurven („OIS-<br />
Discounting“). Mit dieser Anpassung der Bewertungsparameter folgen wir den veränderten<br />
Usancen bei der Preisermittlung für diese Produkte am Markt. Aus der Umstellung resultierte<br />
eine einmalige Ergebnisbelastung von 46 Mio €.
Hinsichtlich Rechnungslegungsannahmen und Schätzungen verweisen wir auf Note 7, zu<br />
weiteren Angaben über die Bewertungsverfahren auf Note 8.<br />
Gemäß IFRS 7.27A ergibt sich für die zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumente folgende<br />
Aufteilung:<br />
Mrd € Notierte<br />
Marktpreise<br />
(Level 1)<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Auf Marktdaten<br />
basierende<br />
Bewertungs-<br />
methoden<br />
(Level 2)<br />
Nicht aus-<br />
schließlich auf<br />
Marktdaten<br />
basierende<br />
Bewertungs-<br />
methoden<br />
(Level 3)<br />
Summe Notierte<br />
Marktpreise<br />
(Level 1)<br />
Auf Marktdaten<br />
basierende<br />
Bewertungs-<br />
methoden<br />
(Level 2)<br />
Nicht aus-<br />
schließlich auf<br />
Marktdaten<br />
basierende<br />
Bewertungs-<br />
methoden<br />
(Level 3)<br />
Anhang<br />
Summe<br />
Aktiva<br />
Barreserve 0,0 0,0 0,0 0,0 0,2 0,0 0,0 0,2<br />
Handelsaktiva 4,1 52,6 0,4 57,1 6,8 48,9 0,7 56,4<br />
Forderungen aus<br />
Wertpapierpensionsgeschäften<br />
(Reverse-Repos) 0,0 12,1 0,0 12,1 0,0 25,8 0,0 25,8<br />
Positive Marktwerte aus<br />
derivativen Sicherungsinstrumenten<br />
0,0 1,3 0,0 1,3 0,0 1,2 0,0 1,2<br />
Freiwillig zum Fair Value<br />
bewertete Aktivbestände 0,7 5,2 0,1 6,0 1,0 5,8 0,3 7,1<br />
Finanzanlagen<br />
Available for Sale 1,5 1,4 0,2 3,1 2,7 0,8 0,7 4,2<br />
Summe 6,3 72,6 0,7 79,6 10,7 82,5 1,7 94,9<br />
Passiva<br />
Handelspassiva 2,2 49,7 0,2 52,1 3,3 42,9 0,6 46,8<br />
Verbindlichkeiten aus<br />
Wertpapierpensionsgeschäften<br />
(Repos) 0,0 4,3 0,0 4,3 0,0 27,8 0,0 27,8<br />
Negative Marktwerte aus<br />
derivativen Sicherungsinstrumenten<br />
0,0 1,0 0,0 1,0 0,1 0,7 0,0 0,8<br />
Freiwillig zum Fair Value<br />
bewertete Passivbestände<br />
(inkl. Nachrangkapital) 2,7 40,4 0,3 43,4 2,9 36,2 0,2 39,3<br />
Summe 4,9 95,4 0,5 100,8 6,3 107,6 0,8 114,7<br />
193
Mio € Analytische<br />
Formel<br />
194<br />
Folgende Darstellung zeigt die Zuordnung der Finanzinstrumente in Level 3 auf Basis<br />
verwendeter Bewertungsmodelle per 31. Dezember 2011:<br />
Fair Value auf Basis folgender Bewertungsmodelle<br />
Konzernexterne<br />
Zulieferung<br />
(Fonds-<br />
Manager)<br />
Barwert-<br />
Methode<br />
Finite<br />
Differenzen<br />
Modell<br />
Monte Carlo-<br />
Simulation<br />
Summe<br />
Aktiva<br />
Handelsaktiva<br />
– Anleihen und Schuldverschreibungen 0 0 0 0 24 24<br />
– Aktienbezogene Zertifikate 2 0 0 0 16 18<br />
– Zinsbezogene Derivate 0 0 0 0 0 0<br />
– Aktienbezogene Derivate 53 0 0 1 87 141<br />
– Sonstige Handelsaktiva 0 0 177 0 0 177<br />
Fair Value-Option (Aktiva)<br />
– Forderungen an Kunden 0 0 117 0 0 117<br />
Finanzanlagen<br />
– AfS-Finanzanlagen<br />
– Anleihen und Schuldverschreibungen 0 0 39 0 0 39<br />
– Aktien und andere nicht<br />
festverzinsliche Wertpapiere 0 19 0 0 0 19<br />
– Finanzbeteiligungen 0 0 188 0 0 188<br />
Summe Level 3 Aktiva 55 19 521 1 127 723<br />
Passiva<br />
Handelspassiva<br />
– Aktienbezogene Derivate 49 0 0 0 107 156<br />
– Sonstige Handelspassiva 6 0 0 8 1 15<br />
Fair Value-Option (Passiva) 0 0 0 1 324 325<br />
Summe Level 3 Passiva 55 0 0 9 432 496<br />
Saldo Level 3 Aktiva und Passiva 0 19 521 – 8 – 305 227<br />
Unter Anwendung alternativer, ebenfalls realistischer Annahmen würde sich in den Level-<br />
3-Fällen der Fair Value der betreffenden Finanzinstrumente bei einer Worst Case- Betrachtung<br />
um 4 Mio € (Vorjahr 71 Mio €) reduzieren, im Fall vorteilhafterer Annahmen um 2 Mio €<br />
(Vorjahr 72 Mio €) erhöhen.<br />
Bei der zinsinduzierten Sensitivitätsanalyse haben wir die Spreads um 10% reduziert<br />
beziehungsweise um 20% erhöht. Im Fall von Aktienderivaten/-zertifikaten wurden die<br />
Korrelationen auf Basis einer statistischen Analyse um 0,03 erhöht beziehungsweise<br />
reduziert. Bei der Sensitivitätsanalyse zu den Finanzbeteiligungen wurden Reduzierungen<br />
der erwarteten Cashflows um 10% und Veränderungen <strong>des</strong> Beta-Faktors um +/– 0,2 Punkte<br />
unterstellt.
Folgende Tabellen zeigen die nach IFRS 7.27B geforderte Überleitungsrechnung für Finanzinstrumente<br />
in Level 3:<br />
Aktiva<br />
in Mio € Handelsaktiva Freiwillig zum Fair Value<br />
bewertete Aktivbestände<br />
Available for Sale-<br />
Finanzanlagen<br />
Anhang<br />
Summe<br />
Bestand zum 1. 1. 2011 719 326 740 1.785<br />
Gewinne und Verluste<br />
– in der Gewinn- und Verlustrechnung 1 103 – 5 99<br />
– im Sonstigen Ergebnis 0 0 – 8 – 8<br />
Zugänge 36 0 22 58<br />
Abgänge<br />
(inkl. Glattstellungen, Erfüllungen) – 396 – 312 – 503 – 1.211<br />
Umgliederungen in Level 3 0 0 0 0<br />
Umgliederungen aus Level 3 0 0 0 0<br />
Bestand zum 31. 12. 2011 360 117 246 723<br />
Gewinne (+) und Verluste (–)<br />
für in der Bilanz ausgewiesene<br />
Vermögenswerte 5 – 13 – 9<br />
Ausweis der Gewinne und Verluste<br />
in folgenden GuV-Positionen<br />
Aktiva<br />
Handelsergebnis<br />
Zinsergebnis<br />
Handelsergebnis<br />
Zinsergebnis<br />
in Mio € Handelsaktiva Freiwillig zum Fair Value<br />
bewertete Aktivbestände<br />
Ergebnis aus<br />
Finanzanlagen<br />
Zinsergebnis<br />
Available for Sale-<br />
Finanzanlagen<br />
Summe<br />
Bestand zum 1. 1. 2010 1.139 3.824 949 5.912<br />
Gewinne und Verluste<br />
– in der Gewinn- und Verlustrechnung – 93 0 – 9 – 102<br />
– im Sonstigen Ergebnis 0 0 32 32<br />
Zugänge 519 100 96 715<br />
Abgänge<br />
(inkl. Glattstellungen, Erfüllungen) – 848 – 3.598 – 372 – 4.818<br />
Umgliederungen in Level 3 2 0 44 46<br />
Umgliederungen aus Level 3 0 0 0 0<br />
Bestand zum 31. 12. 2010 719 326 740 1.785<br />
Gewinne (+) und Verluste (–)<br />
für in der Bilanz ausgewiesene<br />
Vermögenswerte 110 0 – 38<br />
Ausweis der Gewinne und Verluste<br />
in folgenden GuV-Positionen<br />
Handelsergebnis<br />
Zinsergebnis<br />
Handelsergebnis<br />
Zinsergebnis<br />
Ergebnis aus<br />
Finanzanlagen<br />
Zinsergebnis<br />
195
Passiva<br />
in Mio € Handelspassiva Freiwillig zum Fair Value<br />
bewertete Passivbestände<br />
196<br />
Summe<br />
Bestand zum 1. 1. 2011 555 341 896<br />
Gewinne und Verluste<br />
– in der Gewinn- und Verlustrechnung – 25 – 7 – 32<br />
Zugänge 6 94 100<br />
Abgänge (inkl. Glattstellungen, Erfüllungen) – 364 – 103 – 467<br />
Emissionen 0 0 0<br />
Umgliederungen in Level 3 0 0 0<br />
Umgliederungen aus Level 3 0 0 0<br />
Bestand zum 31. 12. 2011 172 325 497<br />
Gewinne (+) und Verluste (–) für in der<br />
Bilanz ausgewiesene Verbindlichkeiten 31 – 6<br />
Ausweis der Gewinne und Verluste<br />
in folgenden GuV-Positionen<br />
Passiva<br />
Handelsergebnis<br />
Zinsergebnis<br />
Handelsergebnis<br />
Zinsergebnis<br />
in Mio € Handelspassiva Freiwillig zum Fair Value<br />
bewertete Passivbestände<br />
Summe<br />
Bestand zum 1. 1. 2010 778 203 981<br />
Gewinne und Verluste<br />
– in der Gewinn- und Verlustrechnung 33 3 36<br />
Zugänge 505 163 668<br />
Abgänge (inkl. Glattstellungen, Erfüllungen) – 761 – 28 – 789<br />
Emissionen 0 0 0<br />
Umgliederungen in Level 3 0 0 0<br />
Umgliederungen aus Level 3 0 0 0<br />
Bestand zum 31. 12. 2010 555 341 896<br />
Gewinne (+) und Verluste (–) für in der<br />
Bilanz ausgewiesene Verbindlichkeiten 71 – 1<br />
Ausweis der Gewinne und Verluste<br />
in folgenden GuV-Positionen<br />
Handelsergebnis<br />
Zinsergebnis<br />
Handelsergebnis<br />
Zinsergebnis<br />
Im Geschäftsjahr wurden aufgrund eingeschränkter Verfügbarkeit beobachtbarer Marktpreise<br />
Umgliederungen aus Level 1 nach Level 2 von rund 820 Mio € (Vorjahr 26 Mio €)<br />
vorgenommen. Aus Level 2 nach Level 1 wurden keine Finanzinstrumente umgegliedert<br />
(Vorjahr 98 Mio €).<br />
Aus einer marktinduzierten Änderung <strong>des</strong> eigenen Credit Spreads um 10 Basispunkte bei<br />
freiwillig zum Fair Value bilanzierten Verbindlichkeiten würde ein Effekt in der Gewinn- und<br />
Verlustrechnung in Höhe von rund 42 Mio € (Vorjahr 40 Mio €) resultieren.
Sofern bei der Anwendung von Bewertungsmodellen im wesentlichen Umfang nicht am<br />
Markt beobachtbare Parameter verwendet werden, erfolgt die Erfassung <strong>des</strong> betreffenden<br />
Finanzinstruments zum Transaktionspreis. Ein am Handelstag aus der Modellbewertung<br />
entstehen<strong>des</strong> Ergebnis wird über die Laufzeit beziehungsweise Verweildauer abgegrenzt.<br />
Während dieser Periode werden abgegrenzte Handelstagsergebnisse in der Gewinn- und<br />
Verlustrechnung vollständig erfasst, sobald beobachtbare Marktdaten vorliegen.<br />
Die folgende Überleitungsrechnung zeigt die bestehenden Abgrenzungsbeträge sowie<br />
deren Entwicklung:<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Anfangsbestand 44,9 33,1<br />
Neue Transaktionen 4,0 11,0<br />
In der Gewinn- und Verlustrechnung erfasste<br />
Beträge der Periode 35,5 – 0,8<br />
Endbestand 13,4 44,9<br />
Alle Bewertungsmodelle werden einer eingehenden Prüfung unterzogen, bevor sie als<br />
Grundlage der Finanzberichterstattung verwendet werden. Die eingesetzten Modelle werden<br />
auch im Zeitablauf regelmäßig überprüft.<br />
Wir sind davon überzeugt, dass die Fair Values sowohl für die in der Bilanz zum Fair Value<br />
bewerteten Finanzinstrumente als auch für die zu amortisierten Kosten bilanzierten Finanz-<br />
instrumente, bei denen der Fair Value lediglich Vergleichszwecken dient, angemessen sind<br />
und den zugrunde liegenden wirtschaftlichen Sachverhalten entsprechen.<br />
Anhang<br />
197
198<br />
Beizulegende Zeitwerte Buchwerte Differenz<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010 31. 12. 2011 31. 12. 2010 31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mrd € Mrd € Mrd € Mrd € Mrd € Mrd €<br />
Aktiva<br />
Barreserve 3,3 2,2 3,3 2,2 0,0 0,0<br />
Forderungen an Kreditinstitute 11,4 11,7 11,4 11,6 0,0 0,1<br />
Forderungen an Kunden 74,5 83,9 72,6 81,5 1,9 2,4<br />
Forderungen aus<br />
Wertpapierpensions geschäften<br />
(Reverse-Repos) 12,1 26,0 12,1 26,0 0,0 0,0<br />
Handelsaktiva 57,1 56,3 57,1 56,3 0,0 0,0<br />
Positive Marktwerte aus<br />
Sicherungsderivaten 1,3 1,2 1,3 1,2 0,0 0,0<br />
Aktivischer Ausgleichsposten<br />
für im Portfolio gesicherte<br />
Finanzinstrumente 0,3 0,1 0,3 0,1 0,0 0,0<br />
Freiwillig zum Fair Value<br />
bewertete Aktivbestände 6,0 7,1 6,0 7,1 0,0 0,0<br />
Finanzanlagen 3,3 4,4 3,3 4,4 0,0 0,0<br />
Zur Veräußerung gehaltene<br />
Vermögenswerte 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0<br />
Passiva<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten 11,1 18,0 11,3 17,9 – 0,2 0,1<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kunden 25,6 24,5 24,6 24,0 1,0 0,5<br />
Verbriefte Verbindlichkeiten 19,5 21,6 19,6 21,6 – 0,1 0,0<br />
Verbindlichkeiten aus<br />
Wertpapierpensionsgeschäften<br />
(Repos) 4,9 29,0 4,9 29,0 0,0 0,0<br />
Handelspassiva 52,1 46,8 52,1 46,8 0,0 0,0<br />
Negative Marktwerte aus<br />
Sicherungsderivaten 1,0 0,8 1,0 0,8 0,0 0,0<br />
Passivischer Ausgleichsposten<br />
für im Portfolio gesicherte<br />
Finanzinstrumente 0,7 0,4 0,7 0,4 0,0 0,0<br />
Freiwillig zum Fair Value<br />
bewertete Passivbestände 43,3 39,2 43,3 39,2 0,0 0,0<br />
Nachrangkapital 2,6 4,1 2,8 4,1 – 0,2 0,0<br />
Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte (Fair Values) der Finanzinstrumente wird nach<br />
den oben beschriebenen Verfahren vorgenommen. Bei nicht verbrieften Finanzinstrumenten<br />
erfolgt die Ermittlung grundsätzlich über die Discounted Cashflow-Methode.<br />
Die saldierten beizulegenden Zeitwerte der Aktiva und Passiva liegen zum 31. Dezember<br />
2011 mit 1,4 Mrd € (Vorjahr 1,9 Mrd €) über den Buchwerten. In den Buchwerten zu den<br />
Forderungen an Kreditinstitute und Kunden wurden die Einzelwertberichtigungen abgezogen.<br />
Für ansonsten als Loans and Receivables zu kategorisierende Forderungen, die der Fair<br />
Value-Option zugeordnet wurden, ergaben sich im Jahr 2011 analog zum Vorjahr keine<br />
wesentlichen bonitätsinduzierten Wertänderungen.
Für Verbindlichkeiten, die der Fair Value-Option zugeordnet wurden, betragen die<br />
bonitätsinduzierten Wertänderungen aufgrund von Ratingveränderungen der <strong>WestLB</strong><br />
kumuliert zum 31. Dezember 2011 rund 134 Mio € (Vorjahr 118 Mio €).<br />
Effekte, die auf Marktbedingungen zurückzuführen sind, wie zum Beispiel Marktzins-<br />
änderungen und Ausweitung der am Markt beobachtbaren Credit Spreads, stellen keine<br />
bonitätsbedingten Wertänderungen dar. Die <strong>WestLB</strong> folgt mit dieser Angabe zu Loans and<br />
Receivables und Verbindlichkeiten in der Fair Value-Option der geltenden Interpretation zu<br />
IFRS 7.9 f.<br />
Wie im Vorjahr bestanden zum 31. Dezember 2011 keine Kreditderivate oder ähnliche<br />
Instrumente, die das Kreditrisiko der freiwillig zum Fair Value bewerteten Forderungen<br />
verringert haben.<br />
68. Änderungen zu IAS 39 und IFRS 7<br />
„Reclassification of Financial Assets“<br />
Im Einklang mit den Änderungen zu IAS 39 und IFRS 7 wurden im zweiten Halbjahr 2008<br />
bestimmte Handelsaktiva und Vermögenswerte der Kategorie Available for Sale in die<br />
Kategorie Loans and Receivables umkategorisiert. Dies betrifft jene Vermögenswerte, bei<br />
denen zum Stichtag der Umkategorisierung aufgrund inaktiver Märkte keine kurzfristige<br />
Verkaufs- oder Handelsabsicht mehr bestand und die bis auf absehbare Zeit im Bestand<br />
gehalten werden sollen. Die Umkategorisierungen erfolgten zu den jeweils am Stichtag<br />
ermittelten Fair Values und führten im Berichtszeitraum zu einer Entlastung <strong>des</strong> Eigenkapitals<br />
in Höhe von 25 Mio € (Vorjahr 25 Mio €) bei Available for Sale-Vermögenswerten.<br />
Nach dem vierten Quartal 2008 wurden keine Umkategorisierungen mehr vorgenommen.<br />
Die Buchwerte und Fair Values der umklassifizierten Vermögenswerte haben wir in der<br />
nachstehenden Tabelle dargestellt:<br />
Buchwert zum Zeitpunkt<br />
der Umkategorisierung<br />
Mrd €<br />
31. 12. 2011<br />
Mrd €<br />
Buchwert Fair Value<br />
31. 12. 2010<br />
Mrd €<br />
31. 12. 2011<br />
Mrd €<br />
Anhang<br />
31. 12. 2010<br />
Mrd €<br />
Handelsaktiva umgegliedert in die<br />
Kategorie Loans and Receivables 1,6 0,0 0,0 0,0 0,0<br />
Available for Sale-Vermögenswerte<br />
umgegliedert in die Kategorie Loans<br />
and Receivables 3,9 0,9 1,0 1,0 1,0<br />
Summe 5,5 0,9 1,0 1,0 1,0<br />
199
200<br />
Zum Zeitpunkt der Umkategorisierung lagen die Effektivzinssätze der umkategorisierten<br />
Vermögenswerte zwischen 1,3% und 14,4% – mit erwarteten erzielbaren Cashflows von<br />
8,3 Mrd €.<br />
Im Berichtszeitraum haben die umkategorisierten Handelsaktiva mit 1 Mio € (Vorjahr<br />
24 Mio €), die umkategorisierten Vermögenswerte der Kategorie Available for Sale mit<br />
23 Mio € (Vorjahr 57 Mio €) zum Ergebnis vor Steuern beigetragen.<br />
69. Eventualverbindlichkeiten und andere Verpflichtungen<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Eventualverbindlichkeiten 4.591 5.222<br />
– aus Bürgschaften, Garantien und<br />
Gewährleistungsverträgen 4.591 5.222<br />
Andere Verpflichtungen 15.731 17.660<br />
– aus unwiderruflichen Kreditzusagen 15.731 17.660<br />
Den Bonitätsrisiken aus Eventualverbindlichkeiten und anderen Verpflichtungen wurde<br />
durch die Bildung von Rückstellungen in angemessener Höhe Rechnung getragen.<br />
70. Verpflichtungen aus Operating Lease<br />
Die Summe der künftig zu leistenden Min<strong>des</strong>tleasingzahlungen aufgrund von unkündbaren<br />
Mietverhältnissen aus Operating Lease als Leasingnehmer setzt sich wie folgt zusammen:<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010*<br />
Mio € Mio €<br />
Min<strong>des</strong>tleasingzahlungen<br />
– bis 1 Jahr 53 51<br />
– 1 bis 5 Jahre 172 167<br />
– über 5 Jahre 187 216<br />
Summe 412 434<br />
* Angaben für das Jahr 2010 aufgrund ursprünglicher Berücksichtigung von <strong>Konzerns</strong>achverhalten angepasst<br />
Die Summe der künftig zu erhaltenen Min<strong>des</strong>tleasingzahlungen aus unkündbaren Untermietverhältnissen<br />
beläuft sich zum Stichtag auf 50 Mio € (Vorjahr 51 Mio €).
Im Geschäftsjahr sind im Operating Lease (Leasingnehmer) Zahlungen von 55 Mio € (Vorjahr<br />
55 Mio €) angefallen; 12 Mio € (Vorjahr 11 Mio €) wurden aus Untermietverhältnissen<br />
vereinnahmt.<br />
71. Patronatserklärungen<br />
Die <strong>WestLB</strong> AG trägt, abgesehen vom Fall <strong>des</strong> politischen Risikos, in Höhe ihrer<br />
Beteiligungsquote dafür Sorge, dass die Kreditinstitute und die Finanzierungs- und<br />
Verwaltungsgesellschaften, an denen sie mehrheitlich beteiligt ist, ihre Verpflichtungen<br />
erfüllen können. In dem Umfang, in dem sich unsere Anteilsbesitzquote an der jeweiligen<br />
Gesellschaft vermindert, reduziert sich auch jeweils unsere Verpflichtung aus der vorstehenden<br />
Patronatserklärung hinsichtlich solcher Verpflichtungen der entsprechenden<br />
Gesellschaft, die erst nach dem jeweiligen Absinken unserer Anteilsbesitzquote begründet<br />
werden; sinkt die Anteilsbesitzquote dabei unter eine Mehrheitsbeteiligung, erlischt unsere<br />
Patronatserklärung hinsichtlich solcher Verpflichtungen der entsprechenden Gesellschaft,<br />
die erst nach dem Absinken unserer Anteilsbesitzquote unter eine Mehrheitsbeteiligung<br />
begründet werden. Die von dieser Erklärung erfassten 4 Unternehmen (Vorjahr 5 Unternehmen)<br />
und die Anteilsquote (direkte und indirekte Anteile), nach der die <strong>WestLB</strong> diese<br />
Verpflichtung übernimmt, sind:<br />
Anteilsquote<br />
Banco <strong>WestLB</strong> do Brasil S.A., São Paulo 100%<br />
Bank <strong>WestLB</strong> Vostok (ZAO), Moskau 100%<br />
Westdeutsche ImmobilienBank AG, Mainz 100%<br />
<strong>WestLB</strong> do Brasil Cayman Ltd., George Town 100%<br />
Für die PE Projekt-Entwicklungsgesellschaft mbH & Co. Büro- und Businesscenter Leipzig<br />
Park KG, Düsseldorf, waren in der Vergangenheit zwei Patronatserklärungen gegenüber<br />
Dritten abgegeben, die nicht mehr bestehen.<br />
72. Einlagensicherung und weitere Sicherungsmechanismen<br />
Die <strong>WestLB</strong> ist Mitglied in der Sicherungsreserve der Lan<strong>des</strong>banken und Girozentralen beim<br />
Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV). Dabei handelt es sich um eine institutssichernde<br />
Einrichtung im Sinne <strong>des</strong> § 12 <strong>des</strong> Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetzes<br />
(EAEG), die Teil <strong>des</strong> Sicherungssystems der Sparkassen-Finanzgruppe<br />
(Haftungsverbund) ist.<br />
Anhang<br />
201
202<br />
Das Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe setzt sich aus elf Sparkassen-<br />
Stützungsfonds der regionalen Sparkassen- und Giroverbände, der Sicherungsreserve der<br />
Lan<strong>des</strong>banken und Girozentralen und dem Sicherungsfonds der Lan<strong>des</strong>bausparkassen<br />
zusammen, die gemeinsam einen Haftungsverbund bilden. Zwischen den regionalen und<br />
überregionalen Fonds bestehen Regelungen zum Ausgleich bei Stützungsfällen (Überlaufvereinbarungen).<br />
Im Geschäftsjahr 2011 ergab sich eine rechnerische Nachschussverpflichtung<br />
in Höhe von 135 Mio € (Vorjahr 384 Mio €) aufgrund der Vereinbarung über die<br />
Sicherungsreserve der Lan<strong>des</strong>banken und Girozentralen.<br />
Seit dem 1. Oktober 2004 haben der Rheinische Sparkassen- und Giroverband (RSGV) und<br />
der Sparkassenverband Westfalen-Lippe (SVWL) gemeinsam mit der <strong>WestLB</strong> je einen<br />
Reservefonds mit einem Volumen von jeweils 500 Mio € zur Stützung der Mitglieds sparkassen<br />
und der <strong>WestLB</strong> für den Fall finanzieller Schwierigkeiten eingerichtet. Die Fonds setzen<br />
sich jeweils aus Barmitteln in Höhe von 250 Mio € und einer Nachschusspflicht in gleicher<br />
Höhe zusammen, die für die Phoenix-Transaktion gebunden sind. Die Westdeutsche<br />
ImmobilienBank AG (WestImmo), Mainz, ist am 15. Dezember 2011 aus dem Reservefonds<br />
<strong>des</strong> SVWL und am 17. Januar 2012 aus dem Reservefonds <strong>des</strong> RSGV vereinbarungsgemäß<br />
ausgeschieden.<br />
73. Gewährträgerhaftung<br />
Die <strong>WestLB</strong> haftet im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen noch als Gewährträger<br />
der LRP Lan<strong>des</strong>bank Rheinland-Pfalz, Mainz (für bis zum 1. Oktober 2004 begründete<br />
Verbindlichkeiten), und der HSH Nordbank AG, Hamburg/Kiel, sowie der Westdeutschen<br />
ImmobilienBank AG, Mainz, und der DekaBank Deutsche Girozentrale, Frankfurt/Main. Da<br />
Neuverbindlichkeiten dieser Institute seit 19. Juli 2005 nicht mehr der Gewährträgerhaftung<br />
unterliegen, reduziert sich das Volumen der gedeckten Verbindlichkeiten durch die Rückführung<br />
zwischenzeitlich fälliger Beträge kontinuierlich.<br />
74. Rechtsfälle<br />
Der Bereich Recht und Compliance verantwortet vorrangig die Identifizierung und Steuerung<br />
der Rechtsrisiken <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong>. Dabei findet eine enge Zusammenarbeit mit<br />
sämtlichen Fachbereichen im Konzern statt. Jeder Fachbereich soll die im eigenen<br />
Verantwortungsbereich auftretenden oder drohenden rechtlichen Risiken erkennen. Sie<br />
werden dann mit den erforderlichen Maßnahmen möglichst umfassend gemindert oder<br />
ausgeschlossen. Dabei werden Vorgänge erfasst, die sich aus rechtlichen Gründen Schaden<br />
verursachend auswirken können. Des Weiteren werden geeignete vorbeugende Gegenmaßnahmen<br />
getroffen.
Gegen die <strong>WestLB</strong> wurde beim Supreme Court of the State of New York eine Klage von<br />
Investoren nachrangiger Schuldverschreibungen eingereicht. Die Klage richtet sich gegen<br />
die <strong>WestLB</strong> AG und eine Konzerngesellschaft, die mit dem Management der Investmentgesellschaften<br />
befasst war, die die Schuldverschreibungen begeben haben. Diesen wird<br />
unter anderem Missmanagement und fehlerhafte Berichterstattung vorgeworfen. Es wird<br />
erwartet, dass die Vorwürfe abgewiesen werden. Die <strong>WestLB</strong> hat zwischenzeitlich ihre<br />
Beteiligung an der mitverklagten Konzerngesellschaft einschließlich der anhängigen<br />
Prozessrechtsverhältnisse wirtschaftlich rückwirkend zum 1. Januar 2010 im Wege der<br />
Bar-Unterbeteiligung auf die EAA übertragen.<br />
Im Dezember 2005 hat die <strong>WestLB</strong> einen Kredit in Höhe von rund 100 Mio USD herausgelegt,<br />
der grundpfandrechtlich durch eine Vielzahl von Immobilienobjekten in den USA<br />
besichert war. Im Zusammenhang mit der Verwertung der Sicherheiten wurden gegen die<br />
<strong>WestLB</strong> verschiedene Klagen erhoben, unter anderem mit dem Vorwurf, Ansprüche auf<br />
Rückzahlung der Kredite seien wegen überhöhter Kreditzinssätze nicht durchsetzbar. Es<br />
wird derzeit davon ausgegangen, dass die Kläger eine Verletzung entsprechender Rechtsvorschriften<br />
nicht Erfolg versprechend geltend machen können. Das wirtschaftliche Risiko<br />
aus diesem Engagement ist aufgrund entsprechender Garantien auf die EAA übergegangen<br />
und durch Teilverkäufe von Immobilien weiter reduziert worden. Insgesamt wurde das<br />
Engagement weitgehend wertberichtigt.<br />
Die <strong>WestLB</strong> hat den mit einem Service-Provider abgeschlossenen Vertrag Ende 2010 zum<br />
wesentlichen Teil aus wichtigem Grund vorzeitig beendet. Der Provider vertritt die Auffassung,<br />
dass die Beendigung unwirksam sei. Die <strong>WestLB</strong> rechnet im Zuge der Beendigung<br />
mit eigenen Schäden im Umfang von circa 45 Mio €. Im Verhandlungsweg konnte keine<br />
gütliche Einigung mit dem Provider erzielt werden, sodass die <strong>WestLB</strong> im Jahr 2011 Klage<br />
gegen den Provider erhoben hat. Der Ausgang <strong>des</strong> gerichtlichen Verfahrens hängt maßgeblich<br />
vom Ergebnis einer umfangreichen Beweiswürdigung ab. Im Fokus eines solchen<br />
Verfahrens wird die Frage stehen, ob das Leistungsverhalten <strong>des</strong> Providers die vorzeitige<br />
Beendigung <strong>des</strong> Vertrags durch die <strong>WestLB</strong> gerechtfertigt hat. Aus Sicht der <strong>WestLB</strong><br />
sprechen die überwiegenden Gründe dafür, dass sie den Vertrag aufgrund der mangelhaften<br />
Leistungen <strong>des</strong> Vertragspartners im relevanten Umfang zu Recht vorzeitig beenden konnte<br />
und dass ihr infolge<strong>des</strong>sen entsprechende Schadensersatzansprüche zustehen. Der Provider<br />
widerspricht dem Schadensersatzanspruch und verlangt im Wege der Widerklage Zahlung<br />
einbehaltener Honoraranteile. Klage und Widerklage beziehen sich auf den gleichen Sachverhalt.<br />
Im Laufe <strong>des</strong> Jahres 2011 wurde die <strong>WestLB</strong> AG in insgesamt 17 Klageverfahren im<br />
Zusammen hang mit angeblichen Pflichtverletzungen bei der Quotierung von USD-LIBOR<br />
Zinssätzen von einer Reihe von Klägern im Rahmen einer sogenannten Sammelklage vor<br />
verschiedenen US-Gerichten verklagt. Neben der <strong>WestLB</strong> richten sich diese Klagen gegen<br />
alle weiteren Banken, die – wie die <strong>WestLB</strong> – als Mitglieder <strong>des</strong> sogenannten LIBOR-Panels<br />
(„BBA Panels“) arbeitstäglich Quotierungen an die British Bankers Association („BBA“)<br />
gemeldet hatten. Die Klagen erstrecken sich auf einen Zeitraum vom 1. Januar 2006 bis zum<br />
Anhang<br />
203
204<br />
31. Dezember 2009. Der nicht bezifferte Anspruch auf Schadensersatz wird auf kollusives<br />
Zusammenwirken der Mitglieder <strong>des</strong> BBA-Panels, angebliche Manipulation und Über mittlung<br />
von wissentlich falschen LIBOR-Zinssätzen durch die Mitglieder <strong>des</strong> BBA-Panels gestützt,<br />
die angeblich dadurch ihre tatsächlichen Refinanzierungkosten zu verschleiern suchten und<br />
sich darüber hinaus dadurch ungerechtfertigte Vorteile im Derivategeschäft verschaffen<br />
wollten.<br />
Die an verschiedenen Gerichten in den USA anhängig gemachten Klagen wurden zwischenzeitlich<br />
beim „United States District Court Southern District of New York“ als Sammelklage<br />
zusammengefasst. Eine erste Entscheidung über die weitere prozessuale Vorgehensweise<br />
wird für März 2012 erwartet. Eine Entscheidung in der Sache dürfte aber im Jahr 2012 nicht<br />
zu erwarten sein. Die nahezu identischen Klagen, die bis zum März in eine einheitliche<br />
Klage zusammengefasst werden, stützen sich ausschließlich auf Presseberichte und angebliche<br />
eigene Untersuchungen der Kläger. Wir gehen davon aus, dass diese Klagen beziehungsweise<br />
die Sammelklage zumin<strong>des</strong>t zum Teil bereits in einem frühen Verfahrensstadium<br />
(„Motion to Dismiss“) und danach insgesamt abgewiesen werden, da sich die vorgebrachten<br />
Behauptungen – jedenfalls in Bezug auf die <strong>WestLB</strong> – nicht aufrechterhalten lassen.<br />
75. Sonstige Haftungsverhältnisse<br />
Die <strong>WestLB</strong> hat im Zusammenhang mit den von Drittunternehmen herausgegebenen Restwertgarantien<br />
einzelne „Letter of Undertaking“ abgegeben. Diese Letter of Undertaking<br />
enthalten Bedingungen, nach deren Eintreten von den Begünstigten der Restwertgarantien<br />
die Ausstellung von Rückgarantien für die Verpflichtungen der Drittunternehmen aus den<br />
Restwertgarantien verlangt werden kann. In zwei Fällen wurde im Jahr 2006 jeweils eine<br />
entsprechende Rückgarantie ausgestellt; zwei weitere Fälle werden derzeit hinsichtlich<br />
einer Rückgarantie verhandelt.<br />
Die Nachschussverpflichtungen der <strong>WestLB</strong> aus ihrer Beteiligung an der Liquiditätskonsortialbank<br />
betragen unverändert 65,5 Mio €. Der Bank können weitere Verpflichtungen aus der<br />
Mithaftung für die Nachschussverpflichtungen gegenüber der Liquiditätskonsortialbank<br />
von Gesellschaftern entstehen, die Mitglieder <strong>des</strong> Deutschen Sparkassen- und Giroverban<strong>des</strong><br />
(DSGV) sind.<br />
Die <strong>WestLB</strong> hat gegenüber einer früheren Tochtergesellschaft die im Rahmen einer<br />
Immobilienfinanzierung eingegangenen langfristigen „Erbpachtzinsverpflichtungen“<br />
gegenüber dem Grundstückseigentümer bis zum Jahr 2110 garantiert. Der Berechtigte aus<br />
der Garantie hat im Rahmen <strong>des</strong> Verkaufs der Tochtergesellschaft die <strong>WestLB</strong> aus dieser<br />
Verpflichtung nicht entlassen. Um diese vertragliche Verpflichtung aufseiten der <strong>WestLB</strong><br />
abzusichern, verpflichtete sich wiederum der Erwerber der Tochtergesellschaft, die <strong>WestLB</strong><br />
aus dieser Garantie freizustellen. Zur Unterlegung der abgegebenen Rückgarantie wurden<br />
der <strong>WestLB</strong> die Gesellschaftsanteile der verkauften Tochtergesellschaft verpfändet.
76. Treuhandgeschäfte<br />
Das Treuhandvermögen umfasst alle von dem <strong>WestLB</strong> Konzern ausschließlich zu Anlagezwecken<br />
verwalteten oder gehaltenen Kundenvermögen. Die Bank agiert in diesen Fällen<br />
in eigenem Namen als Vermögensverwalter oder in treuhänderischer Funktion für Rechnung<br />
Dritter. Im Rahmen solcher Aktivitäten verwaltete Vermögen werden nicht in der Bilanz<br />
ausgewiesen. Dem Treuhandvermögen stehen Treuhandverbindlichkeiten in derselben Höhe<br />
gegenüber.<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Forderungen an Kunden 19 23<br />
Finanzanlagen 500 565<br />
Treuhandvermögen 519 588<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 12 14<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden 507 574<br />
Treuhandverbindlichkeiten 519 588<br />
Aus diesen Transaktionen und Vermögen werden Kommissions- und Gebührenerträge<br />
erwirtschaftet. Die Bank setzt sich im Falle grober Vernachlässigung der treuhänderischen<br />
und vertraglichen Pflichten bei derartigen Tätigkeiten einem Haftungsrisiko aus. Die Risiken<br />
im Zusammenhang mit diesem Geschäftsfeld werden durch die innerhalb <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong><br />
<strong>Konzerns</strong> gültigen Grundsätze zum Risikomanagement abgedeckt.<br />
Das Treuhandvermögen wird mit fortgeführten Anschaffungskosten beziehungsweise<br />
Nennwerten angesetzt.<br />
77. Verwaltete Vermögen<br />
Das verwaltete Vermögen umfasst alle von der <strong>WestLB</strong> ausschließlich zu Anlagezwecken<br />
verwalteten oder gehaltenen Kundenvermögen, insbesondere verwaltetes Fondsvermögen.<br />
Vermögenswerte, die lediglich im Rahmen eines Verwahrungsvertrags (Custody-only)<br />
gehalten werden sowie Transaktions- und Kontokorrentkonten, nicht bankfähige Vermögenswerte<br />
und Einlagen von Drittbanken zu Finanzierungs- oder Handelszwecken zählen wir<br />
nicht zu den verwalteten Vermögen.<br />
Vermögen mit Verwaltungsmandat umfassen Kundengelder, bei denen die <strong>WestLB</strong> ent-<br />
scheidet, wie die Mittel angelegt werden. Andere verwaltete Vermögen betreffen jene<br />
Vermögenswerte, bei denen der Kunde entscheidet, wie sie angelegt werden.<br />
Anhang<br />
205
206<br />
In der folgenden Darstellung ist das verwaltete Fondsvermögen der <strong>WestLB</strong> Mellon Asset<br />
Management Holdings Ltd. anteilig entsprechend der Beteiligungsquote enthalten.<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Verwaltetes Fondsvermögen 11.678 12.333<br />
Vermögen mit Verwaltungsmandat 0 0<br />
Andere verwaltete Vermögen 1 1<br />
Verwaltete Vermögen 11.679 12.334<br />
78. Aufsichtsrechtliche Kennzahlen<br />
Die <strong>WestLB</strong> berechnet ihre Kennzahlen nach den Baseler Eigenkapitalvereinbarungen<br />
(Basel II) und der Umsetzung der entsprechenden EU-Richtlinien in Form der Solvabilitätsverordnung<br />
(SolvV). Gemäß § 10 KWG beziehungsweise § 2 SolvV hat die <strong>WestLB</strong> ihre<br />
Geschäftstätigkeit in angemessener Höhe mit Eigenmitteln zu unterlegen.<br />
Im Einzelnen dürfen die Eigenmittel 8% der Summe aus den gewichteten Adressenausfallrisiken,<br />
den operationellen Risiken und dem 12,5-fachen Anrechnungsbetrag der Marktrisikopositionen<br />
nicht unterschreiten. Die geforderte Eigenmittelunterlegung wurde von der<br />
<strong>WestLB</strong> AG Gruppe im Jahr 2011 jederzeit übertroffen.<br />
Die bankaufsichtsrechtlich anerkannten Eigenmittel gemäß SolvV setzen sich aus dem<br />
Kern- und Ergänzungskapital sowie den Drittrangmitteln zusammen und betragen zum<br />
31. Dezember 2011 für die <strong>WestLB</strong> AG Gruppe:<br />
<strong>WestLB</strong> AG Gruppe<br />
31. 12. 2011<br />
Mio €<br />
nach<br />
Jahresergebnis AG<br />
<strong>WestLB</strong> AG Gruppe<br />
31. 12. 2010<br />
Mio €<br />
nach<br />
Jahresergebnis AG<br />
Kernkapital 4.259 5.528<br />
Eingezahltes Kapital/offene Rücklagen (einschl.<br />
Konsolidierungsposten) und aufsichtsrechtliche<br />
aktivische Unterschiedsbeträge 1.338 1.561<br />
Vermögenseinlagen stiller Gesellschafter 3.068 3.440<br />
Hybridkapital 0 869<br />
Fonds für allgemeine Bank risiken nach § 340 g HGB 47 47<br />
Abzugsposten – 194 – 389<br />
Ergänzungskapital 2.248 2.193<br />
Modifiziertes verfügbares Eigenkapital 6.507 7.721<br />
Drittrangmittel 174 0<br />
Ungenutzte Drittrangmittel 0 0<br />
Eigenmittel nach SolvV 6.681 7.721
Die Eigenmittel der <strong>WestLB</strong> AG Gruppe verringerten sich im Berichtszeitraum gegenüber<br />
dem Vorjahr im Wesentlichen durch die Rückzahlung der Vorzugsaktien der <strong>WestLB</strong><br />
New York Capital Investment sowie durch das Jahresergebnis 2011 der <strong>WestLB</strong> AG.<br />
Teilweise kompensiert wurde der Kapitalrückgang durch den Verkauf der Anteile an<br />
der DekaBank, da sich der Abzugsposten für nicht konsolidierte Beteiligungen gemäß<br />
§ 10 Abs. 6 Satz 1 Nr. 1 KWG entsprechend reduzierte. Weitere positive Kapitaleffekte<br />
ergaben sich durch verringerte Abzugsbeträge im Rahmen <strong>des</strong> Shortfalls sowie durch<br />
Jahresabschlusseffekte bei der Westdeutschen ImmobilienBank AG.<br />
Die Vermögenseinlagen stiller Gesellschafter reduzierten sich im Jahr 2011 durch die<br />
Teilnahme am HGB-Verlust um 372 Mio € auf 3.068 Mio €. Die stille Einlage <strong>des</strong> SoFFin in<br />
Höhe von 2.679 Mio € stellt Kapital im Sinne von § 10 Abs. 2a Nr. 8 KWG und somit bis zum<br />
Ablauf der vorgesehenen Grandfatheringperiode 2018 hartes Kernkapital dar.<br />
Die in den regulatorischen Eigenmitteln einbezogenen Genussrechte und nachrangigen<br />
Verbindlichkeiten der <strong>WestLB</strong> AG erfüllen die Voraussetzungen für die Anrechenbarkeit<br />
nach § 10 Abs. 5 beziehungsweise Abs. 5a KWG. Für die nachrangigen Verbindlichkeiten<br />
kann eine vorzeitige Rückzahlungsverpflichtung nicht entstehen. Im Falle <strong>des</strong> Konkurses<br />
oder der Liquidation werden Genussrechte und nachrangige Verbindlichkeiten erst nach<br />
Befriedigung aller nicht nachrangigen Gläubiger zurückgezahlt.<br />
Genussrechte sind im Ergänzungskapital mit 55 Mio € angerechnet worden. Nachrangige<br />
Verbindlichkeiten sind mit 2.376 Mio € im Ergänzungskapital angerechnet worden. Die<br />
nachrangigen Verbindlichkeiten wurden entsprechend den Emissionsbedingungen bedient.<br />
Anhang<br />
207
208<br />
Auf Basis der gemäß SolvV anrechenbaren Eigenmittel wurden zum 31. Dezember 2011<br />
nach Jahresabschlusseffekten die folgenden Kennziffern ermittelt:<br />
Risikoaktiva und Eigenmittelunterlegung<br />
<strong>WestLB</strong> AG Gruppe<br />
31. 12. 2011<br />
Mio €<br />
nach<br />
Jahresergebnis AG<br />
<strong>WestLB</strong> AG Gruppe<br />
31. 12. 2010<br />
Mio €<br />
nach<br />
Jahresergebnis AG<br />
Adressrisiken 39.975 43.100<br />
Operationelle Risiken 3.500 3.925<br />
12,5-facher Anrechnungs betrag für<br />
Marktrisikopositionen 4.825 1.525<br />
Gesamt 48.300 48.550<br />
Kernkapitalquote (in %) 8,8 11,4<br />
Gesamtkennziffer nach SolvV (in %) 13,8 15,9<br />
Gemäß den Regelungen der Solvabilitätsverordnung erreichten per 31. Dezember 2011 die<br />
Risikoaktiva 48,3 Mrd €. Dies bedeutet einen Rückgang um rund 0,3 Mrd € gegenüber<br />
Vorjahr.<br />
Die Adressenausfallrisiken sanken in Summe um 3,1 Mrd € RWA; hierbei überwogen<br />
entlastende Effekte aus dem Abbau von Geschäftsvolumen (4,4 Mrd € RWA, im Wesentlichen<br />
bei Derivaten- und Repo-Geschäft sowie in der Gruppe). Gegenläufige Effekte ergaben sich<br />
aus Abbildungsveränderungen (0,9 Mrd € RWA, vor allem bei Verbriefungen und Projektfinanzierungen)<br />
sowie Währungsrelationen (0,4 Mrd € RWA).<br />
Die operationellen Risiken verringerten sich im gleichen Zeitraum um 0,4 Mrd €. Im Vergleich<br />
zum Vorjahr konnte der erwartete Verlust wieder vom Risikokapital abgezogen werden.<br />
Darüber hinaus wirkten sich die verringerte Anzahl der Schäden in der <strong>WestLB</strong> und aktualisierte<br />
externe Daten reduzierend auf das Risikokapital aus.<br />
Größtenteils kompensiert wurden diese Effekte durch den Anstieg der Marktpreisrisiken<br />
um rund 3,3 Mrd € infolge der erhöhten Eigenmittelanforderungen im Rahmen der nationalen<br />
Umsetzung der europäischen Richtlinie CRD III, die insbesondere erweiterte Anforderungen<br />
an die Eigenmittelunterlegung im Handelsbuch beinhaltet (Incremental Risk Charge, Stress-<br />
VaR und Correlation Trading Portfolio).<br />
Die Kernkapitalquote reduzierte sich im Vergleich zum 31. Dezember 2010 (nach Jahres-<br />
ergebnis AG) von 11,4% auf 8,8%, liegt aber weiterhin deutlich über den Min<strong>des</strong>tkapital-<br />
quoten sowie den Vorgaben einer Min<strong>des</strong>tquote von 7%, wie sie in den Rahmenverein-<br />
barungen mit dem SoFFin vereinbart wurde. Die Gesamtkennziffer reduzierte sich von 15,9%<br />
auf 13,8%.
Mit Risikoaktiva in Höhe von 48,3 Mrd € haben wir das Reduktionsziel der Europäischen<br />
Kommission zum 31. März 2011 (52 Mrd €) weiterhin unterschritten.<br />
79. Angaben über Geschäftsbeziehungen zu<br />
nahestehenden Unternehmen und Personen<br />
Geschäftsbeziehungen zu nicht konsolidierten Tochterunternehmen, assoziierten Unternehmen<br />
und zu Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht:<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Forderungen an Kunden<br />
– nicht konsolidierte Tochterunternehmen 482 492<br />
– assoziierte Unternehmen und Unternehmen,<br />
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 40 49<br />
Handelsaktiva<br />
– nicht konsolidierte Tochterunternehmen 42 134<br />
Freiwillig zum Fair Value bewertete Bestände<br />
– assoziierte Unternehmen und Unternehmen,<br />
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 46 55<br />
Finanzanlagen<br />
– nicht konsolidierte Tochterunternehmen 15 1<br />
– assoziierte Unternehmen und Unternehmen,<br />
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1 2<br />
31. 12. 2011 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />
– nicht konsolidierte Tochterunternehmen 70 19<br />
– assoziierte Unternehmen und Unternehmen,<br />
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 13 37<br />
Handelspassiva<br />
– nicht konsolidierte Tochterunternehmen 0 28<br />
– assoziierte Unternehmen und Unternehmen,<br />
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0 5<br />
Freiwillig zum Fair Value bewertete Passivbestände<br />
– nicht konsolidierte Tochterunternehmen 40 130<br />
– assoziierte Unternehmen und Unternehmen,<br />
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 21 19<br />
Nicht ausgenutzte unwiderrufliche Kreditlinien<br />
– nicht konsolidierte Tochterunternehmen 9 28<br />
– assoziierte Unternehmen und Unternehmen,<br />
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 12 0<br />
Eventualforderungen<br />
– nicht konsolidierte Tochterunternehmen 130 127<br />
Anhang<br />
209
210<br />
Die NRW.BANK, das Land NRW, der Rheinische Sparkassen- und Giroverband sowie der<br />
Sparkassenverband Westfalen-Lippe stellen aufgrund ihrer Beteiligungsquote an der<br />
<strong>WestLB</strong> AG beziehungsweise ihrer Beteiligung untereinander nahe stehende Unternehmen<br />
dar. Die jeweiligen Beteiligungsquoten und ihre Vertretung in den Organen der <strong>WestLB</strong><br />
ermöglicht es ihnen, maßgeblichen Einfluss auf die <strong>WestLB</strong> auszuüben.<br />
Als Körperschaften öffentlichen Rechts oder Anstalt öffentlichen Rechts sind sie dem<br />
öffentlichen Sektor zuzuordnen. Die <strong>WestLB</strong> tätigt mit ihren Anteilseignern banktypische<br />
Geschäfte (z.B. Derivate- und Wertpapiertransaktionen) zu marktüblichen Konditionen, die<br />
nach Art und Höhe jeweils und in ihrer Gesamtheit für den Konzern insgesamt als nicht<br />
signifikant einzustufen sind.<br />
Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen, die nicht dem Eigentümerkreis zuzuordnen<br />
sind, werden ebenfalls ausschließlich zu marktgerechten Konditionen durchgeführt und<br />
resultieren aus dem Bankgeschäft.<br />
Bezüge der Organe<br />
2011 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Gesamtbezüge Vorstand 2,9 3,1<br />
darunter:<br />
– fix 2,9 3,1<br />
– erfolgsorientiert 0,0 0,0<br />
– erfolgsorientiert mit langzeitiger Anreizwirkung 0,0 0,0<br />
– für Aufsichtsratsmandate bei Konzerntöchtern 0,0 0,0<br />
Geamtbezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder<br />
und deren Hinterbliebene 6,1 6,6<br />
Gesamtbezüge Aufsichtsratsmitglieder 1,2 1,2<br />
darunter:<br />
– fix 1,2 1,2<br />
– erfolgsorientiert 0,0 0,0<br />
– erfolgsorientiert bezogen auf den langfristigen<br />
Unternehmenserfolg 0,0 0,0<br />
Pensionsrückstellungen für ehemalige<br />
Vorstandsmitglieder und deren Hinterbliebene 86,8 82,1<br />
Bei den Bezügen der Aufsichtsratsmitglieder in Höhe von 1,2 Mio € (Vorjahr 1,2 Mio €)<br />
handelt es sich um die pauschale Abrechnung der baren Auslagen der Aufsichtsratsmitglieder<br />
in Höhe von 0,2 Mio € (Vorjahr 0,2 Mio €) sowie um eine Rückstellungsbildung für die<br />
Vergütung in Höhe von 1,0 Mio € (Vorjahr 1,0 Mio €).<br />
Die Vergütung der Mitarbeitervertreter im Aufsichtsrat für ihre Tätigkeit in der <strong>WestLB</strong><br />
beträgt im Geschäftsjahr 1,0 Mio € (Vorjahr 1,0 Mio €).
Kredite an Organe<br />
Den Mitgliedern <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> sowie den sonstigen Gremienvertretern der <strong>WestLB</strong> AG<br />
wurden keine Vorschüsse und Kredite gewährt.<br />
80. Honorar <strong>des</strong> Abschlussprüfers<br />
2011 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Abschlussprüfungsleistungen 5,6 5,7<br />
Andere Bestätigungsleistungen 0,9 1,4<br />
Steuerberatungsleistungen 0,0 0,0<br />
Sonstige Leistungen 0,0 0,0<br />
Gesamt 6,5 7,1<br />
81. Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
Anzahl der Beschäftigten im Jahresdurchschnitt 2011:<br />
männlich weiblich Insgesamt 2011 Insgesamt 2010<br />
Inländische Konzerngesellschaften/<br />
Niederlassungen<br />
Ausländische Konzerngesellschaften/<br />
1.885 1.589 3.474 3.617<br />
Niederlassungen 658 440 1.098 1.355<br />
Insgesamt 2.543 2.029 4.572 4.972<br />
Durchschnittlich 60 (Vorjahr 89) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befanden sich in einem<br />
Ausbildungs- oder ausbildungsähnlichen Verhältnis.<br />
Anhang<br />
211
212<br />
82. Organe der <strong>WestLB</strong><br />
Vorstand der <strong>WestLB</strong><br />
Dietrich Voigtländer, Vorsitzender<br />
Hubert Beckmann, Stellvertretender Vorsitzender<br />
Thomas Groß<br />
Werner Taiber<br />
Klemens Breuer (bis 30. 1. 2012)<br />
Dr. Hans-Jürgen Niehaus (bis 30. 4. 2011)<br />
Aufsichtsrat der <strong>WestLB</strong><br />
Michael Breuer<br />
Vorsitzender<br />
Präsident, Rheinischer Sparkassen- und Giroverband<br />
Doris Ludwig<br />
Stellvertretende Vorsitzende<br />
Direktorin, <strong>WestLB</strong> AG Düsseldorf<br />
Raimund Bär<br />
Betriebsratsvorsitzender, Westdeutsche ImmobilienBank AG<br />
Dietmar P. Binkowska<br />
Vorsitzender <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong>, NRW.BANK<br />
Rolf Finger<br />
Gewerkschaftssekretär im Fachbereich Finanzdienstleistungen,<br />
ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft<br />
Dietmar Fischer (bis 5. 5. 2011)<br />
Executive Director, <strong>WestLB</strong> AG Düsseldorf<br />
Dr. Rolf Gerlach<br />
Präsident, Sparkassenverband Westfalen-Lippe<br />
Volker Goldmann<br />
Vorsitzender <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong>, Sparkasse Bochum<br />
Cornelia Hintz<br />
Gewerkschaftssekretärin, ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Sigrid Janetzko<br />
Bankdirektorin, <strong>WestLB</strong> AG Düsseldorf<br />
Dr. Bruno Kahl (seit 24. 6. 2011)<br />
Ministerialdirektor, Bun<strong>des</strong>ministerium der Finanzen<br />
Thomas Kreyer (seit 23. 5. 2011)<br />
Direktor, <strong>WestLB</strong> AG Düsseldorf<br />
Christiane Kutil-Bleibaum<br />
Direktorin, <strong>WestLB</strong> AG Düsseldorf<br />
Annette Lipphaus<br />
Lan<strong>des</strong>rechtsschutz-Leiterin, ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft<br />
Manfred Matthewes<br />
Direktor, <strong>WestLB</strong> AG Düsseldorf<br />
Dr. Annette Messemer (bis 9. 6. 2011)<br />
Investmentbankerin, Frankfurt<br />
Hildegard Müller (bis 9. 6. 2011)<br />
Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung,<br />
BDEW Bun<strong>des</strong>verband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.<br />
Heinz Paus<br />
Bürgermeister, Stadt Paderborn<br />
Heinz-Günter Sander<br />
Direktor, <strong>WestLB</strong> AG Düsseldorf<br />
Uwe Schröder (seit 24. 6. 2011)<br />
Ministerialdirigent, Bun<strong>des</strong>ministerium der Finanzen<br />
Wolfgang Steller (seit 24. 2. 2011)<br />
Staatssekretär a.D., Düsseldorf<br />
Dr. Norbert Walter-Borjans<br />
Finanzminister, Land Nordrhein-Westfalen<br />
Alexander Wüerst<br />
Vorsitzender <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong>, Kreissparkasse Köln<br />
Anhang<br />
213
214<br />
83. Mandate der Mitglieder <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong><br />
In den nachfolgend aufgeführten Gesellschaften sind Vorstandsmitglieder der <strong>WestLB</strong><br />
Mitglieder beziehungsweise Vorsitzende eines Aufsichtsrates oder anderer Kontrollgremien.<br />
Bei den mit * gekennzeichneten Mandaten handelt es sich um freiwillige Angaben, die über<br />
die Angabepflicht von Mandaten bei großen Kapitalgesellschaften gemäß § 340a Abs. 4<br />
Nr. 1 in Verbindung mit § 267 Abs. 3 HGB hinausgehen.<br />
Dietrich Voigtländer<br />
DekaBank Deutsche Girozentrale (bis 8. 6. 2011)*<br />
readybank ag<br />
Hubert Beckmann<br />
readybank ag<br />
Westdeutsche ImmobilienBank AG<br />
Thomas Groß<br />
Westdeutsche ImmobilienBank AG<br />
Werner Taiber<br />
Banco <strong>WestLB</strong> do Brasil S.A.<br />
<strong>WestLB</strong> Mellon Asset Management Kapitalanlagegesellschaft mbH<br />
Klemens Breuer<br />
DekaBank Deutsche Girozentrale (bis 8. 6. 2011)*<br />
Westdeutsche ImmobilienBank AG (seit 4. 5. 2011 bis 30. 1. 2012)<br />
<strong>WestLB</strong> Mellon Asset Management Kapitalanlagegesellschaft mbH (bis 30. 1. 2012)<br />
Dr. Hans-Jürgen Niehaus<br />
Westdeutsche ImmobilienBank AG (bis 31. 3. 2011)
84. Angaben zum Anteilsbesitz<br />
Liste <strong>des</strong> Anteilsbesitzes<br />
Melden<strong>des</strong> Unternehmen: <strong>WestLB</strong> AG<br />
Stand: 31. 12. 2011<br />
Zielwährung/Einheit: EUR/in Tsd.<br />
Angabe Kapitalanteil und abweichende Stimmrechte in %<br />
I. In den Konzernabschluss einbezogene Unternehmen<br />
1. Voll konsolidierte Tochterunternehmen<br />
a. Tochterunternehmen nach IAS 27<br />
Lfd.<br />
Nr.<br />
Name Ort Kapital-<br />
anteil<br />
abw.<br />
Stimm-<br />
rechte<br />
WKZ Eigen-<br />
kapital<br />
Anhang<br />
Ergebnis<br />
1 Banco <strong>WestLB</strong> do Brasil S.A. 2 3 14 São Paulo,<br />
Brasilien 100,00 BRL 205.628,54 23.666,13<br />
2 Bank <strong>WestLB</strong> Vostok (ZAO) 3 14 Moscow,<br />
Russische<br />
Föderation 100,00 RUB 99.341,71 7.885,56<br />
3 readybank ag 3 14 Berlin 100,00 EUR 46.788,25 0,00<br />
4 Universal Factoring GmbH 4 14 Ratingen 100,00 EUR 1.242,01 0,00<br />
5 West Merchant Limited 1 14 London,<br />
United Kingdom 100,00 GBP 54,00 273,04<br />
6 Westdeutsche Immobilienbank AG 3 4 14 Mainz 100,00 EUR 876.577,27 0,00<br />
7 Westdeutsche ImmobilienHolding GmbH 1 4 14 Mainz 94,60 EUR 5.539,47 0,00<br />
8 WestGKA Management Gesellschaft für<br />
kommunale Anlagen mbH 2 4 14 Düsseldorf 94,87 100,00 EUR 1.127,70 0,00<br />
9 <strong>WestLB</strong> do Brasil Cayman Limited 1 3 14 George Town,<br />
Cayman Island 100,00 USD 20.881,06 2.150,09<br />
10 <strong>WestLB</strong> Europa Holding GmbH 4 14 Düsseldorf 100,00 EUR 133.237,58 0,00<br />
11 <strong>WestLB</strong> Europe (UK) Holdings Limited 14 London,<br />
United Kingdom 100,00 GBP 26.350,73 – 3.840,16<br />
12 <strong>WestLB</strong> Finance Curaçao N.V. 14 Willemstad,<br />
Curaçao,<br />
Niederländische<br />
Antillen 100,00 EUR 46,00 489,46<br />
13 <strong>WestLB</strong> Securities Inc. 14 New York, USA 100,00 USD 28.280,31 2.376,61<br />
14 <strong>WestLB</strong> UK Limited 1 14 London,<br />
United Kingdom 100,00 GBP 0,00 781,42<br />
15 WestProject & Consult Gesellschaft für<br />
Projektentwicklung und Consulting mbH 1 4 14 Düsseldorf 94,60 100,00 EUR 1.559,56 0,00<br />
16 WIB Real Estate Finance Japan K.K. 1 14 Minato-ku, Japan 100,00 JPY 4.385,62 – 2.698,21<br />
17 WMO Erste Entwicklungsgesellschaft<br />
mbH & Co. KG 1 14 Bonn 47,54 50,25 EUR – 6.562,81 934,39<br />
b. Tochterunternehmen nach SIC-12<br />
Lfd.<br />
Nr.<br />
Name Ort Kapital-<br />
anteil<br />
abw.<br />
Stimmrechte<br />
WKZ Eigen-<br />
kapital<br />
Ergebnis<br />
18 Compass Securitisation Limited 6 Dublin 2, Irland 0,00 EUR 8,00 k.A.<br />
19 Compass Securitization LLC New York, USA 0,00 k.A. k.A.<br />
20 GOD Grundstücksverwaltungsgesellschaft<br />
& Co. KG 10 Mainz 94,00 11,11 EUR 167.809,35 7.563,34<br />
21 GOH Grundstücksverwaltungsgesellschaft<br />
& Co. KG 10 Mainz 94,00 11,11 EUR 140.076,21 5.936,36<br />
215
2. Joint Venture at equity einbezogen<br />
Lfd.<br />
Nr.<br />
216<br />
Name Ort Kapital-<br />
anteil<br />
22 <strong>WestLB</strong> Mellon Asset Management<br />
Holdings Limited 10<br />
3. Assoziierte Unternehmen at equity einbezogen<br />
Lfd.<br />
Nr.<br />
Name Ort Kapital-<br />
anteil<br />
abw.<br />
Stimm-<br />
rechte<br />
WKZ Eigen-<br />
kapital<br />
Ergebnis<br />
London,<br />
United Kingdom 50,00 EUR 116.217,86 – 6.151,31<br />
abw.<br />
Stimm-<br />
rechte<br />
WKZ Eigen-<br />
kapital<br />
Ergebnis<br />
23 EMG Projekt Gewerbepark Ludwigsfelde/<br />
Löwenbruch GmbH 1 14 Berlin 47,50 EUR 450,78 1.354,81<br />
II. In den Konzernabschluss nicht einbezogene Unternehmen<br />
1. Nicht einbezogene Tochterunternehmen<br />
a. Tochterunternehmen nach IAS 27<br />
Lfd.<br />
Nr.<br />
Name Ort Kapital-<br />
anteil<br />
abw.<br />
Stimmrechte<br />
WKZ Eigen-<br />
kapital<br />
Ergebnis<br />
24 Allvaris GmbH 1 14 Düsseldorf 94,92 100,00 EUR 866,78 125,57<br />
25 BfP Beteiligungsgesellschaft für Projekte mbH 1 14 Düsseldorf 75,68 80,00 EUR 25,37 0,00<br />
26 Compagnie Belge de la <strong>WestLB</strong> (CBW) S.A. 2 12 Braine l’Alleud,<br />
Belgien 100,00 EUR 22.848,39 30.412,56<br />
27 Dussinvest2 Beteiligungsgesellschaft mbH 4 10 Düsseldorf 100,00 EUR 232,20 0,00<br />
28 Dusskapital Vierunddreißig<br />
Beteiligungsgesellschaft mbH 14 Düsseldorf 100,00 EUR 25,30 0,00<br />
29 Dusskapital Zwanzig<br />
Beteiligungsgesellschaft mbH 14 Düsseldorf 100,00 EUR 35,88 2,82<br />
30 Fischerinsel Beteiligungs-GmbH 1 14 Mainz 100,00 EUR 18,60 – 1,60<br />
31 Fischerinsel Vermietungs GmbH & Co. KG 1 14 Mainz 100,00 EUR 1.386,78 – 535,42<br />
32 GKA Gesellschaft für kommunale Anlagen mbH 1 14 Düsseldorf 94,87 100,00 EUR 163,36 – 12,06<br />
33 GkA Grundstücksgesellschaft Hilden mbH 1 14 Düsseldorf 45,54 60,00 EUR 59,12 0,11<br />
34 Harrier Capital Management (Bermuda) Ltd. 5 Hamilton,<br />
Bermuda 100,00 USD 137,78 0,07<br />
35 Infrastrukturentwicklungsgesellschaft<br />
Hilden mbH 1 14 Düsseldorf 49,33 52,00 EUR 125,41 43,42<br />
36 KA Deutschland Beteiligungs GmbH & Co KG 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR – 3.463,31 – 1.486,54<br />
37 Kainit Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH 1 14 Mainz 100,00 EUR 5,85 – 13,50<br />
38 Kassiterit Beteiligungs GmbH 1 14 Düsseldorf 100,00 EUR 22,64 – 0,23<br />
39 KB Zwei Länder Beteiligungs- und<br />
Verwaltungs KG 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 782,40 52,86<br />
40 KB Zwei Länder Beteiligungsgesellschaft mbH 1 14 Düsseldorf 100,00 EUR 694,80 – 17,69<br />
41 Leasing Belgium N.V. 1 10 Antwerpen,<br />
Belgien 100,00 EUR 824,21 – 10,03<br />
42 LIFE.VALUE Construction GmbH 1 14 Düsseldorf 94,87 100,00 EUR 628,34 76,75<br />
43 LIFE.VALUE GmbH & Co. Building 1 KG 1 14 Düsseldorf 85,20 100,00 EUR – 4,79 – 5,23<br />
44 LIFE.VALUE GmbH & Co. LivingLofts KG 1 14 Düsseldorf 85,20 100,00 EUR – 13,53 – 14,15<br />
45 LIFE.VALUE GmbH & Co. Loft 1 KG 1 14 Düsseldorf 85,20 100,00 EUR – 8,79 – 8,80<br />
46 LIFE.VALUE GmbH & Co. Palace 1 KG 1 14 Düsseldorf 85,20 100,00 EUR – 10,61 – 11,29<br />
47 LIFE.VALUE GmbH & Co. 10 Broome KG 1 14 Düsseldorf 85,20 100,00 EUR – 43,73 – 854,34<br />
48 LIFE.VALUE GmbH & Co. 11/14 Centre KG 1 14 Düsseldorf 85,20 100,00 EUR – 259,83 – 624,30<br />
49 LIFE.VALUE GmbH & Co. 6 Houston KG 1 14 Düsseldorf 85,20 100,00 EUR 27,39 – 639,55<br />
50 LIFE.VALUE GmbH & Co. 7/8 Prince KG 1 14 Düsseldorf 85,20 100,00 EUR 213,20 – 2.085,30<br />
51 LIFE.VALUE GmbH & Co. 9 Spring KG 1 14 Düsseldorf 85,20 100,00 EUR – 42,85 – 953,68<br />
52 Life.Value Properties GmbH 1 14 Düsseldorf 85,27 100,00 EUR 194,22 20,28<br />
53 Methuselah Life Markets Limited 1 14 London,<br />
United Kingdom 100,00 GBP 14.655,29 – 2.575,53<br />
54 Monolith Grundstücksverwaltungsgesellschaft<br />
mbH 1 14 Mainz 100,00 EUR 76,09 6,66<br />
55 Monolith Grundstücksverwaltungsgesellschaft<br />
mbH & Co. Objekt Neubau<br />
Sparkassen-Versicherungen Sachsen OHG 1 14 Mainz 5,00 76,00 EUR – 24.622,46 404,29<br />
56 Montelucia Phoenix Inc. 1 Dover, USA 100,00 k.A. k.A.
Anhang<br />
57 Nephelin Grundstücksverwaltungsgesellschaft<br />
mbH 1 14 Mainz 100,00 EUR – 37,49 – 2,91<br />
58 PE Projekt-Entwicklungsgesellschaft mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 25,06 0,00<br />
59 PE Projekt-Entwicklungsgesellschaft mbH & Co.<br />
Büro- und Businesscenter Leipzig Park KG 2 3 14 Düsseldorf 100,00 EUR 552,05 323,45<br />
60 PM Portfolio Management GmbH 1 14 Düsseldorf 94,92 100,00 EUR 16,68 – 0,34<br />
61 Projekt Carrée am Bahnhof GmbH & Co.<br />
Bürozentrum KG 1 Bad Homburg 48,38 51,00 k.A. k.A.<br />
62 Projekt Carrée am Bahnhof Verwaltungs GmbH 1 Bad Homburg 48,38 51,00 k.A. k.A.<br />
63 Projektentwicklungsgesellschaft Gartenstadt<br />
Wildau Röthegrund II mbH 2 14 Wildau 100,00 EUR – 6.213,81 – 32,21<br />
64 Projektgesellschaft Klosterberg mbH 2 14 Münster 100,00 EUR – 520,08 – 19,54<br />
65 Schloss Krickenbeck GmbH 4 10 Nettetal 100,00 EUR 153,40 0,00<br />
66 Systemhaus der ABC Privatkunden-Bank GmbH 1 14 Berlin 100,00 EUR 51,23 0,02<br />
67 Treuhand- und Finanzierungsgesellschaft für<br />
Wohnungs- und Bauwirtschaft mit beschränkter<br />
Haftung, Treufinanz 14 Düsseldorf 65,41 66,37 EUR 3.365,38 – 417,60<br />
68 Vivaldis Gesellschaft für strukturierte<br />
Lösungen S.A. 14<br />
Luxembourg,<br />
Luxemburg 100,00 EUR 1,77 – 14,10<br />
69 West Treuhand- und<br />
Verwaltungsgesellschaft mbH 14 Düsseldorf 100,00 EUR 32,95 7,06<br />
70 West Zwanzig GmbH 1 4 14 Mainz 100,00 EUR 25,23 0,00<br />
71 Westdeutsche Immobilien Fonds<br />
Beteiligungsgesellschaft mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 41,73 0,00<br />
72 WestFonds Geschäftsführungsgesellschaft 1<br />
mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 21,46 – 3,52<br />
73 WestFonds Geschäftsführungsgesellschaft 2<br />
mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 21,48 – 3,52<br />
74 WestFonds Gesellschaft für geschlossene<br />
Immobilienfonds mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 79,75 6,25<br />
75 WestFonds Holland Grundstücksgesellschaft<br />
Voorburg und s’Hertogenbosch mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 33,39 – 3,84<br />
76 WestFonds Immobilien Gesellschaft Objekt<br />
Halle/Saale Charlottenstraße mbH 1 14 Düsseldorf 100,00 EUR 0,00 – 1.052,87<br />
77 WestFonds Immobilien Gesellschaft Objekt<br />
Magdeburg An der Steinkuhle 2–2e mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 6,15 – 19,85<br />
78 WestFonds Immobilien Gesellschaft Objekt<br />
Magdeburg Rogätzer Str. 8 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 5,78 – 19,40<br />
79 WestFonds Immobilien Gesellschaft<br />
Objekt Wien Heiligenstädter Lände 29 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 4,81 – 20,19<br />
80 WestFonds Immobilien-Anlagegesellschaft mbH 4 10 Düsseldorf 100,00 EUR 1.176,58 0,00<br />
81 WestFonds Immobiliengesellschaft Objekt Essen<br />
Schnieringshof 10–14 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 5,13 – 20,09<br />
82 Westfonds 6 Palazzo Michelangelo Frankfurt KG 1 10 Düsseldorf 94,23 EUR – 2.832,94 – 571,67<br />
83 WestFonds-PHG<br />
Gesellschaft RWI-Fonds 120 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />
84 WestFonds-PHG<br />
Gesellschaft RWI-Fonds 125 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />
85 WestFonds-PHG<br />
Gesellschaft RWI-Fonds 140 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,36 – 2,64<br />
86 WestFonds-PHG<br />
Gesellschaft RWI-Fonds 43 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />
87 WestFonds-PHG<br />
Gesellschaft RWI-Fonds 47 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />
88 WestFonds-PHG<br />
Gesellschaft WestFonds Wien 2 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />
89 WestFonds-PHG<br />
Gesellschaft WestFonds 1 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />
90 WestFonds-PHG<br />
Gesellschaft WestFonds 2 D mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,36 – 2,64<br />
91 WestFonds-PHG<br />
Gesellschaft WestFonds 2 H mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />
92 WestFonds-PHG<br />
Gesellschaft WestFonds 5 Aachen mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />
93 WestFonds-PHG<br />
Gesellschaft WestFonds 5 Bremen mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />
94 WestFonds-PHG<br />
Gesellschaft WestFonds 5 Frankfurt mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />
95 WestFonds-PHG<br />
Gesellschaft Westfonds 6 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />
217
96 WestFonds-PHG<br />
Gesellschaft WestFonds 7 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />
97 WestFonds-PHG-<br />
Gesellschaft BI-Fonds 12 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />
98 WestFonds-PHG-<br />
Gesellschaft BI-Fonds 14 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />
99 WestFonds-PHG-<br />
Gesellschaft BI-Fonds 17 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />
100 WestFonds-PHG-<br />
Gesellschaft BI-Fonds 18 S mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,36 – 2,64<br />
101 WestFonds-PHG-<br />
Gesellschaft BI-Fonds 19 S mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />
102 WestFonds-PHG-<br />
Gesellschaft BI-Fonds 23 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />
103 WestFonds-PHG-<br />
Gesellschaft BI-Fonds 6 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />
104 WestFonds-PHG-Gesellschaft KA Deutschland<br />
Beteiligungsgesellschaft mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,37 – 2,63<br />
105 WestFonds-PHG-Gesellschaft KB Zwei Länder<br />
Beteiligungsgesellschaft mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />
106 WestFonds-PHG-<br />
Gesellschaft RWI-Fonds 25 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />
107 WestFonds-PHG-<br />
Gesellschaft RWI-Fonds 34 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />
108 WestFonds-PHG-<br />
Gesellschaft RWI-Fonds 40 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />
109 WestFonds-PHG-<br />
Gesellschaft WestFonds 3 Berlin mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,43 – 2,57<br />
110 WestFonds-PHG-<br />
Gesellschaft WestFonds 3 Düsseldorf mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,30 – 2,70<br />
111 WestFonds-PHG-<br />
Gesellschaft WestFonds 4 mbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 22,37 – 2,64<br />
112 WestIB Westdeutsche Immobilien<br />
Beteiligungsgesellschaft mbH 4 14 Düsseldorf 100,00 EUR 203,11 0,00<br />
113 West-ISH-Beteiligungsgesellschaft mbH 4 14 Düsseldorf 100,00 EUR 13.500,00 0,00<br />
114 <strong>WestLB</strong> do Brasil Participacoes,<br />
Representacoes e Negocios Ltda. 14<br />
São Paulo,<br />
Brasilien 100,00 BRL 2.763,77 119,62<br />
115 <strong>WestLB</strong> Holborn Limited 10 George Town,<br />
Cayman Island 100,00 GBP 5,29 0,00<br />
116 <strong>WestLB</strong> International Leasing GmbH 1 14 Düsseldorf 100,00 EUR 219,25 18,62<br />
117 WESTLB INTERNATIONAL SERVICES LTD. 1 14 St. Helier, Jersey 100,00 GBP 437,55 – 11,22<br />
118 <strong>WestLB</strong> Life Markets GmbH 4 10 Düsseldorf 100,00 EUR 1.287,16 0,00<br />
119 <strong>WestLB</strong> Limited 1 14 London,<br />
United Kingdom 100,00 GBP 37,85 – 0,65<br />
120 <strong>WestLB</strong> Property Services Limited 1 14 London,<br />
United Kingdom 100,00 GBP 0,00 430,52<br />
121 <strong>WestLB</strong> Securities SA (Pty) Ltd. 1 13 Johannesburg,<br />
Südafrika 100,00 ZAR 79,83 – 424,32<br />
122 <strong>WestLB</strong> Servicios S.A. 1 14 Buenos Aires,<br />
Argentinien 95,00 ARS 2,12 – 0,36<br />
123 <strong>WestLB</strong> Trust Premium Select<br />
Management GmbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 49,55 10,21<br />
124 <strong>WestLB</strong> Trust Premium Select<br />
Verwaltung GmbH 1 10 Düsseldorf 100,00 EUR 35,63 4,12<br />
125 <strong>WestLB</strong> Trust Verwaltung GmbH 1 10 Schönefeld 100,00 EUR 24,41 – 19,06<br />
126 <strong>WestLB</strong> Versorgungskasse GmbH 10 Düsseldorf 100,00 EUR 25,26 0,08<br />
127 WestLeasing<br />
Westdeutsche Leasing Holding GmbH 4 14 Düsseldorf 100,00 EUR 11.624,75 0,00<br />
128 WestMerchant Beteiligungs GmbH 1 14 Düsseldorf 100,00 EUR 26,22 – 0,22<br />
129 WestTA Beteiligungsgesellschaft mbH 4 14 Düsseldorf 100,00 EUR 646,36 0,00<br />
130 WestUBG – Westdeutsche<br />
Unternehmensbeteiligungsgesellschaft mbH 4 9 Düsseldorf 100,00 EUR 10.635,13 0,00<br />
131 WestVerkehr Beteiligungsgesellschaft mbH 1 14 Düsseldorf 100,00 EUR 227,52 78,74<br />
132 WIP Westdeutsche Immobilien Portfolio<br />
Managementgesellschaft mbH 1 4 14 Düsseldorf 100,00 EUR 614,05 3,02<br />
133 WMB Beteiligungs GmbH 1 8 Düsseldorf 100,00 EUR 156,24 3,05<br />
134 WMB Leasing Nine Limited 1 14 London,<br />
United Kingdom 100,00 GBP 516,20 182,15<br />
135 WMB Leasing Seven Limited 1 14 London,<br />
United Kingdom 100,00 GBP 516,20 182,15<br />
218
Anhang<br />
136 WMB Leasing Ten Limited 1 14 London,<br />
United Kingdom 100,00 GBP 1.040,31 k.A.<br />
137 WMO Entwicklungsgesellschaft mbH 1 10 Bonn 47,54 100,00 EUR 31,20 1,26<br />
b. Tochterunternehmen nach SIC-12<br />
Lfd.<br />
Nr.<br />
Name Ort Kapital-<br />
anteil<br />
abw.<br />
Stimmrechte<br />
WKZ Eigen-<br />
kapital<br />
Ergebnis<br />
138 RN Beteiligungs-GmbH 15 Stuttgart 50,00 EUR 1.290,00 0,00<br />
139 Tersicore Finance S.r.l. 7 Conegliano,<br />
Italien 0,00 EUR 10,00 0,60<br />
140 Teseo Finance S.r.l. 7 Conegliano,<br />
Italien 0,00 EUR 10,00 0,00<br />
141 Westcommodities Limited George Town,<br />
Cayman Island 0,00 k.A. k.A.<br />
142 <strong>WestLB</strong> Mellon Pension Dynamic-Fonds <strong>WestLB</strong><br />
Mellon AM KAG mbH Beschr.verf.ber.gem.InvG Düsseldorf 0,00 k.A. k.A.<br />
2. Joint Venture<br />
Lfd.<br />
Nr.<br />
Name Ort Kapital-<br />
anteil<br />
abw.<br />
Stimmrechte<br />
WKZ Eigen-<br />
kapital<br />
Ergebnis<br />
143 Frankonia Eurobau Max-Viertel GmbH 1 10 Nettetal 25,00 EUR 3.240,37 50,75<br />
144 GID Gesellschaft für Innenstadtentwicklung<br />
in Duisburg mbH 1 14 Hamburg 45,00 EUR – 2,89 – 1,44<br />
145 Grundstücksentwicklungsgesellschaft<br />
Krohnstieg-Süd mbH 1 14 Bremen 45,00 EUR – 2.792,12 149,92<br />
146 Objektgesellschaft KAP am Südkai GmbH i.L. Köln 25,00 k.A. k.A.<br />
3. Assoziierte Unternehmen<br />
Lfd.<br />
Nr.<br />
Name Ort Kapital-<br />
anteil<br />
abw.<br />
Stimmrechte<br />
WKZ Eigen-<br />
kapital<br />
Ergebnis<br />
147 Börse Düsseldorf AG 10 Düsseldorf 21,95 EUR 36.394,96 4.310,65<br />
148 Entwicklungsgesellschaft Wohnpark<br />
Unna-Süd mbH 1 14 Unna 33,33 EUR 426,08 – 30,84<br />
149 European Policy Exchange Limited 14 London,<br />
United Kingdom 72,90 38,61 EUR 8.498,90 3.021,04<br />
150 GML Gewerbepark Münster-Loddenheide GmbH 1 14 Münster 33,33 EUR 13.868,67 657,67<br />
151 Platin 183. GmbH 14 Frankfurt am<br />
Main 39,00 EUR 23,26 – 0,43<br />
152 Projekt Zeppelin-Center Friedrichshafen<br />
Verwaltungs GmbH i.L. 1 Bonndorf 25,00 k.A. k.A.<br />
153 Reschop Carré Hattingen GmbH 1 14 Düsseldorf 40,00 EUR – 1.788,72 – 724,06<br />
154 Reschop Carré Marketing GmbH 1 14 Düsseldorf 40,00 EUR 25,61 9,58<br />
155 S-Chancen-Kapitalfonds NRW GmbH 10 Münster 50,00 EUR 25.982,32 – 2.225,29<br />
156 StadtGalerie Witten GmbH 1 14 Düsseldorf 40,00 EUR – 898,93 58,51<br />
157 StadtGalerie Witten Marketing GmbH 1 14 Düsseldorf 40,00 EUR – 8,74 – 34,48<br />
158 S-Verbund-Clearing NRW GmbH 10 Düsseldorf 33,33 EUR 30,00 0,00<br />
159 SWest Objektgesellschaft<br />
Rechenzentrum mbH i.L. 10 Düsseldorf 50,00 EUR 5.129,87 989,97<br />
160 WPW Immobilienentwicklungsgesellschaft<br />
Nr. 1 mbH i.L. 1 Trier 33,33 k.A. k.A.<br />
4. Unternehmensanteile<br />
a. Kapitalanteil von min<strong>des</strong>tens 20%<br />
Lfd.<br />
Nr.<br />
Name Ort Kapital-<br />
anteil<br />
abw.<br />
Stimm-<br />
rechte<br />
WKZ Eigen-<br />
kapital<br />
Ergebnis<br />
161 COREplus Private Equity Partners<br />
GmbH & Co. KG 1 14 Düsseldorf 36,52 0,00 EUR 32.381,69 – 499,97<br />
162 Garnet Real Estate LLC New York, USA 100,00 k.A. k.A.<br />
163 IFV ImmobilienFonds Verwaltungsgesellschaft<br />
Objekte Halle, Essen und Magdeburg mbH 10<br />
Ingelheim am<br />
Rhein 40,00 EUR 40,18 5,18<br />
164 Indigo Holdco LLC New York, USA 100,00 k.A. k.A.<br />
219
165 Lantana W. Holdings LLC New York, USA 100,00 k.A. k.A.<br />
166 METRO Properties Management GmbH 14 Saarbrücken 33,33 0,00 EUR 47,84 – 0,27<br />
167 S Institut für Marketing & Kundenbindung GmbH 14 Elsdorf 37,50 EUR 4.890,80 481,20<br />
168 Westfälische Textil-Gesellschaft<br />
Klingenthal & Co. mit beschränkter Haftung 11 Salzkotten 25,26 EUR 10.658,65 – 455,21<br />
169 Westfonds 5 Büropark Aachen Laurensberg KG 1 10 Düsseldorf 49,11 EUR 9.299,95 524,37<br />
170 WestFonds 5 Palazzo Fiorentino Frankfurt KG 1 10 Düsseldorf 45,62 EUR 69,00 – 8.137,38<br />
171 WestFonds 5 Walle-Center Bremen KG 1 10 Düsseldorf 46,03 EUR 14.708,19 824,86<br />
172 White W. Holding LLC New York, USA 100,00 k.A. k.A.<br />
173 WLB ASA Ethanol LLC New York, USA 100,00 k.A. k.A.<br />
b. Stimmanteil von über 5% (große Kapitalgesellschaften)<br />
Lfd.<br />
Nr.<br />
220<br />
Name Ort Kapital-<br />
anteil<br />
abw.<br />
Stimm-<br />
rechte<br />
WKZ Eigen-<br />
kapital<br />
Ergebnis<br />
174 AKA Ausfuhrkredit-Gesellschaft mit beschränkter<br />
Haftung 14<br />
Frankfurt am<br />
Main 5,02 EUR 161.822,10 8.605,00<br />
175 DEUTSCHE ANLAGEN-LEASING GmbH 1 14 Mainz 6,00 EUR 20.405,33 2.792,34<br />
176 Deutscher Sparkassenverlag GmbH 10 Stuttgart 5,41 EUR 95.620,98 15.007,75<br />
c. Sonstige Personengesellschaften, bei denen <strong>WestLB</strong> unbeschränkt haftender Gesellschafter ist<br />
Lfd.<br />
Nr.<br />
Name Ort Kapital-<br />
anteil<br />
abw.<br />
Stimm-<br />
rechte<br />
WKZ Eigen-<br />
kapital<br />
Ergebnis<br />
177 GBR Industrie- und Handelskammer<br />
Rheinisch-Westfälische-Börse Düsseldorf 5,88 5,00 k.A. k.A.<br />
178 GLB GmbH & Co. OHG Frankfurt am<br />
Main 15,47 k.A. k.A.<br />
Fußnoten<br />
1 = Mittelbar gehalten<br />
2 = Einschließlich mittelbar gehaltener Anteile<br />
3 = Es besteht eine Patronatserklärung.<br />
4 = Mit der Gesellschaft besteht ein Ergebnisabführungsvertrag.<br />
5 = Es liegen Daten zum 31. 12. 2005 vor.<br />
6 = Es liegen Daten zum 31. 3. 2006 vor.<br />
7 = Es liegen Daten zum 31. 12. 2006 vor.<br />
8 = Es liegen Daten zum 31. 12. 2007 vor.<br />
9 = Es liegen Daten zum 30. 9. 2009 vor.<br />
10 = Es liegen Daten zum 31. 12. 2009 vor.<br />
11 = Es liegen Daten zum 30. 6. 2010 vor.<br />
12 = Es liegen Daten zum 31. 10. 2010 vor.<br />
13 = Es liegen Daten zum 21. 12. 2010 vor.<br />
14 = Es liegen Daten zum 31. 12. 2010 vor.<br />
15 = Es liegen Daten zum 1. 4. 2011 vor.
85. Vorgänge nach Schluss <strong>des</strong> Geschäftsjahres<br />
Klemens Breuer, Kapitalmarktvorstand der <strong>WestLB</strong> AG, schied mit Wirkung zum 30. Januar<br />
2012 aus der Bank aus. Seine Aufgaben als Kapitalmarktvorstand übernahm Werner Taiber,<br />
Vorstand Firmenkunden und Strukturierte Finanzierungen, zusätzlich zu seinen bisherigen<br />
Verantwortungsbereichen.<br />
Im Zuge <strong>des</strong> Transformationsprozesses hat der Vorstand im Februar 2012 beschlossen, in<br />
einem ersten Schritt das Neugeschäft in den Geschäftsbereichen Equity Markets und<br />
Research spätestens bis zum 30. Juni 2012 einzustellen und hat hierzu den Mitbestimmungsprozess<br />
eingeleitet.<br />
Düsseldorf, den 13. März 2012<br />
<strong>WestLB</strong> AG<br />
Der Vorstand<br />
Dietrich Voigtländer Hubert Beckmann<br />
Thomas Groß Werner Taiber<br />
Anhang<br />
221
Bestätigungsvermerk <strong>des</strong> Abschlussprüfers<br />
222<br />
Zu dem Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht haben wir folgenden Bestätigungs-<br />
vermerk erteilt:<br />
„Wir haben den von der <strong>WestLB</strong> AG, Düsseldorf, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend<br />
aus Konzern Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Konzernbilanz,<br />
Entwicklung <strong>des</strong> Eigenkapitals, Kapitalflussrechnung und Konzernanhang – sowie den<br />
Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2011 bis 31. Dezember 2011 geprüft.<br />
Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in<br />
der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden<br />
handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der<br />
Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung<br />
eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom<br />
Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen,<br />
dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung <strong>des</strong> durch den Konzernabschluss<br />
unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch<br />
den Konzernlagebericht vermittelten Bil<strong>des</strong> der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung<br />
der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das<br />
wirtschaftliche und rechtliche Umfeld <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong> sowie die Erwartungen über mögliche<br />
Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit <strong>des</strong> rechnungslegungsbezogenen<br />
internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss<br />
und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt.<br />
Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss<br />
einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung <strong>des</strong> Konsolidierungskreises, der angewandten<br />
Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der<br />
gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung <strong>des</strong> Konzernabschlusses<br />
und <strong>des</strong> Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend<br />
sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht<br />
der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend<br />
nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt<br />
unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen<strong>des</strong><br />
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong>. Der Konzernlagebericht steht<br />
in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffen<strong>des</strong> Bild von<br />
der Lage <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong> und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />
zutreffend dar.<br />
Ohne diese Beurteilung einzuschränken, weisen wir auf die Ausführungen im Abschnitt<br />
‚Strukturelle Entwicklungen‘ und im Abschnitt ‚Ausblick‘ <strong>des</strong> Konzernlageberichts hin.<br />
Dort ist dargestellt, dass die <strong>WestLB</strong> AG ihre bisherige Geschäftstätigkeit weitestgehend<br />
aufgeben und zu einer Service- und Portfoliomanagement- Bank umgebaut wird. Dies führt<br />
auch dazu, dass die bisherige <strong>Konzerns</strong>truktur nahezu vollständig aufgelöst wird. Der Transformationsprozess<br />
bleibt mit hoher Unsicherheit verbunden und wird negative Auswirkungen<br />
auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben. Sollte ein Verkauf der Gesellschaft bis<br />
2016 nicht gelingen, sieht die Europäische Kommission die Abwicklung der Gesellschaft<br />
vor.“<br />
Düsseldorf, den 13. März 2012<br />
Ernst & Young GmbH<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Werthmann Lösken<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />
Bestätigungsvermerk <strong>des</strong> Abschlussprüfers<br />
223
Versicherung der gesetzlichen Vertreter<br />
224<br />
Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen<br />
der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen<strong>des</strong><br />
Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong> vermittelt und im Konzernlagebericht<br />
der Geschäftsverlauf einschließlich <strong>des</strong> Geschäftsergebnisses und die Lage<br />
<strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong> so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen<strong>des</strong><br />
Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen<br />
Entwicklung <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong> beschrieben sind.<br />
Düsseldorf, den 13. März 2012<br />
<strong>WestLB</strong> AG<br />
Der Vorstand<br />
Dietrich Voigtländer<br />
Hubert Beckmann<br />
Thomas Groß<br />
Werner Taiber
Bericht <strong>des</strong> Aufsichtsrates<br />
Das Geschäftsjahr 2011 der <strong>WestLB</strong> AG war richtungsweisend für die weitere Entwicklung<br />
der <strong>WestLB</strong>. Die Bun<strong>des</strong>republik Deutschland hatte im November 2010 der EU-Kommission<br />
zugesichert, bis zum 15. Februar 2011 einen Überarbeiteten Umstrukturierungsplan für die<br />
<strong>WestLB</strong> vorzulegen. Auf Basis der in den Gremien und im Lenkungsausschuss erarbeiteten<br />
Ergebnisse erfolgte am 15. Februar 2011 die fristgerechte Übersendung von Unterlagen<br />
durch die Bun<strong>des</strong>republik Deutschland an die EU-Kommission. Diese Unterlagen umfassten<br />
zum einen den Überarbeiteten Umstrukturierungsplan, zum anderen einen Bericht zum<br />
Status <strong>des</strong> Verkaufsprozesses und <strong>des</strong> Weiteren ein von der Sparkassenorganisation<br />
erarbeitetes Verbundbankkonzept.<br />
Das von der Bun<strong>des</strong>regierung zunächst streng subsidiär zum Überarbeiteten Umstrukturierungsplan<br />
der EU-Kommission ebenfalls am 15. Februar 2011 vorgestellte Verbundbankkonzept<br />
wurde in weiterentwickelter Form am 15. April 2011 als „Fortschrittsbericht zur<br />
Ausarbeitung <strong>des</strong> Verbundbankkonzepts“ der EU-Kommission durch die Bun<strong>des</strong>regierung<br />
übermittelt. Zeitlich unmittelbar vor dem 15. April 2011 gab es im Eigentümerkreis eine<br />
weitreichende Grundsatzentscheidung, nunmehr das Ziel der Etablierung einer Verbundbank<br />
plus Verkauf beziehungsweise Abwicklung der übrigen Teile der <strong>WestLB</strong> zu verfolgen.<br />
Mit Schreiben vom 29. April 2011 unterrichtete die EU-Kommission das Bun<strong>des</strong>finanzministerium<br />
darüber, dass der Überarbeitete Umstrukturierungsplan aus Sicht der Kommission<br />
nicht genehmigungsfähig sei und daher eine Negativentscheidung drohe, wenn nicht bis<br />
Ende Juni 2011 ein auf dem Verbundbankkonzept basierender, neuer Umstrukturierungsplan<br />
vorgelegt werde. Vor dem Hintergrund dieser Positionierung der EU-Kommission und der<br />
genannten Entscheidung der Eigentümer sah sich die Bank in der Verantwortung, unter den<br />
veränderten Rahmenbedingungen an der Erarbeitung eines neuen umfassenden Plans für<br />
alle Teile der Bank mit den Stakeholdern mitzuwirken und so weitreichende Folgen einer<br />
Negativentscheidung für die Bank zu vermeiden. Diesem Vorgehen stimmte der Aufsichtsrat<br />
in seiner Sitzung am 5. Mai 2011 zu.<br />
Nach intensiven Verhandlungen verständigten sich FMSA, EAA, <strong>WestLB</strong> und ihre Eigentümer<br />
am 23. Juni 2011 auf die sogenannte Eckpunktevereinbarung, auf deren Grundlage der Finale<br />
Restrukturierungsplan verfasst und schließlich durch Deutschland am 30. Juni 2011 bei der<br />
EU-Kommission notifiziert wurde. Die Eckpunkte für die Lasten verteilung wurden im Vorfeld<br />
zwischen den Eigentümern verhandelt. Der Finale Restrukturierungsplan sah unter anderem<br />
folgende wesentliche Elemente vor:<br />
N N Übertragung der Verbundbankaktivitäten <strong>des</strong> <strong>WestLB</strong> <strong>Konzerns</strong> auf eine rechtlich<br />
selbstständige Verbundbank und/oder eine separat zu gründende Einheit unter der<br />
Kontrolle der Sparkassen-Finanzgruppe. RSGV und SVWL scheiden in diesem Zusammenhang<br />
aus dem Eigentümerkreis der <strong>WestLB</strong> aus.<br />
N N Möglichkeit zur Veräußerung (Signing) weiterer Teilbereiche und Beteiligungen der<br />
<strong>WestLB</strong> bis zum 30. Juni 2012.<br />
N N Wirtschaftliche und möglichst auch rechtliche Übertragung der verbleibenden Aktivitäten<br />
auf die EAA zum 30. Juni 2012.<br />
N N Die <strong>WestLB</strong> wird als Service- und Portfoliomanagementbank („SPM-Bank“) Servicer für<br />
EAA, Verbundbank und gegebenenfalls Drittportfolien. Alleinige Eigentümerin wird das<br />
Land Nordrhein-Westfalen.<br />
Bericht <strong>des</strong> Aufsichtsrates<br />
225
226<br />
Am 20. Dezember 2011 erfolgte die Entscheidung der EU-Kommission. Das förmliche<br />
Prüfverfahren in Sachen <strong>WestLB</strong>, das die EU-Kommission mit ihrem Beschluss vom<br />
22. Dezember 2009 eröffnet und mit dem Beschluss vom 5. November 2010 erweitert hatte,<br />
ist damit beendet worden. Mit dem Beschluss hat die EU-Kommission auch die „Phoenix“-<br />
Entscheidung aus dem Jahr 2009 aufgehoben. Dies hat zur Folge, dass die Bedingungen<br />
aus dieser Entscheidung nunmehr gegenstandslos geworden sind. Damit musste insbesondere<br />
die <strong>WestLB</strong> ihr Neugeschäft nicht zum 1. Januar 2012 einstellen.<br />
Das zweite Halbjahr 2011 war parallel zu dem laufenden EU-Verfahren geprägt von der<br />
Arbeit in den Teilprojekten für den Transformationsprozess, die sich insbesondere mit dem<br />
Verbundbankkonzept und der Veräußerung von Teilbereichen beziehungsweise Beteiligungen<br />
der Bank befassten. Der Aufsichtsrat wurde regelmäßig und zeitnah über den jeweiligen<br />
Sachstand der Teilprojekte informiert. Dies geschah im Rahmen der Gremiensitzungen und<br />
durch die Übersendung relevanter Unterlagen.<br />
Am 12. Dezember 2011 informierten die Träger der Lan<strong>des</strong>bank Hessen-Thüringen (Helaba),<br />
dass sie den Vorstand der Helaba mit der Aufnahme konkreter Verhandlungen zur Integration<br />
<strong>des</strong> Verbundbankgeschäfts der <strong>WestLB</strong> beauftragt hätten. Zugleich wurde die grundsätzliche<br />
Bereitschaft zur Übernahme <strong>des</strong> Sparkassenzentralbankgeschäfts der Sparkassen in<br />
Nordrhein-Westfalen erklärt. Am 15. Dezember 2011 teilte der Vorstand der <strong>WestLB</strong> mit,<br />
dass das Angebot <strong>des</strong> Bieters Apollo für die Westdeutsche ImmobilienBank AG für die<br />
<strong>WestLB</strong> nicht vertretbar sei. Am 20. Dezember 2011 erfolgte, wie berichtet, schließlich die<br />
finale Genehmigung <strong>des</strong> Restrukturierungsplans für die <strong>WestLB</strong> durch die EU-Kommission.<br />
Auch über diese Entscheidung wurde der Aufsichtsrat zeitnah unterrichtet.<br />
Vor diesem Hintergrund waren der Aufsichtsrat und seine Ausschüsse im vergangenen<br />
Geschäftsjahr erneut in besonderer Weise gefordert, den Vorstand in seinen Aufgaben<br />
beratend zu unterstützen, sich zeitnah über aktuelle Entwicklungen unterrichten zu lassen<br />
sowie die erforderlichen Entscheidungen zu treffen.<br />
Überwachung und Beratung der Geschäftsführung<br />
Der Aufsichtsrat tagte im Geschäftsjahr 2011 insgesamt 15 Mal, um den Vorstand zu<br />
beraten, <strong>des</strong>sen Geschäftsführung zu überwachen und die Bank im Rahmen der dem<br />
Gremium gesetzlich vorgegebenen Aufgabenstellungen aktiv zu begleiten. Der Aufsichtsrat<br />
ist damit seinen Aufgaben entsprechend den gesetzlichen Vorgaben sowie den Regelwerken<br />
der Bank vollumfänglich nachgekommen. Der Aufsichtsrat und seine Ausschüsse wurden<br />
vom Vorstand kontinuierlich und ausführlich über die maßgeblichen Fragen der Unternehmensplanung,<br />
der Geschäftsentwicklung, der Unternehmensführung und -strategie<br />
sowie wesentliche Ereignisse und Geschäftsvorfälle unterrichtet. Soweit Entscheidungen<br />
und Geschäftsvorgänge der Zustimmung <strong>des</strong> Aufsichtsrates bedurften, wurden diese<br />
vorgelegt und entschieden.
Die Überwachung und die Prüfung der Geschäftsführung <strong>des</strong> Vorstands durch den Aufsichtsrat<br />
erfolgten anhand erteilter beziehungsweise eingeforderter Informationen sowie<br />
aufgrund bereitgestellter Unterlagen. Der Aufsichtsratsvorsitzende, seine Stellvertreterin<br />
und der Vorstandsvorsitzende haben in regelmäßigen Gesprächen aktuelle Einzelthemen<br />
und Entscheidungen <strong>des</strong> Vorstands erörtert.<br />
Aufsichtsratsplenum<br />
Der Aufsichtsrat kam im Verlauf <strong>des</strong> Jahres 2011 am 11. und 26. Januar, 11. Februar,<br />
24. März, am 4., 12. und 14. April, am 5. und 18. Mai, am 10. und 28. Juni, 21. Juli,<br />
22. September, 16. November sowie am 12. Dezember zusammen. Des Weiteren wurden<br />
am 22. Februar, 6. April, 16. Mai und 24. Juni Beschlüsse jeweils im Rahmen eines Umlaufverfahrens<br />
getroffen.<br />
Regelmäßige Schwerpunktthemen waren die ausführliche Erörterung der aktuellen<br />
Geschäftslage der Bank auf Basis <strong>des</strong> vom Vorstand vorgetragenen Berichts zur Lage, die<br />
Berichterstattung der Vorsitzenden von Prüfungs- und Risikoausschuss über die Arbeit<br />
in den Ausschüssen, die Behandlung von Vorstandsangelegenheiten, die Befassung<br />
mit aufsichtsratsrelevanten Beteiligungsengagements (insbesondere Westdeutsche<br />
ImmobilienBank AG, readybank ag, GLB GmbH & Co. OHG/DekaBank) sowie die Berufung<br />
und Abberufung von Mitgliedern der Beiräte. Darüber hinaus wurde in der Sitzung am<br />
11. Januar 2011 über den Status aktueller Prüfungshandlungen berichtet.<br />
In der Aufsichtsratssitzung am 26. Januar 2011 erörterte der Vorstand neben den turnusmäßigen<br />
Themen ausführlich den aktuellen Status der Überarbeitung <strong>des</strong> Umstrukturierungsplans;<br />
in dieser Sitzung erfolgte zudem die jährliche Berichterstattung der Vorsitzenden<br />
<strong>des</strong> Vergütungsausschusses über die Arbeit <strong>des</strong> Vergütungsausschusses der Bank.<br />
In der Aufsichtsratssitzung am 11. Februar ließ sich der Aufsichtsrat darüber hinaus vom<br />
Vorstand ausführlich über den aktuellen Status <strong>des</strong> EU-Verfahrens, insbesondere über den<br />
Überarbeiteten Umstrukturierungsplan informieren.<br />
Im Rahmen eines Umlaufverfahrens beschloss der Aufsichtsrat am 22. Februar 2011, der<br />
Hauptversammlung zu empfehlen, Herrn Wolfgang Steller, Staatssekretär a.D., zum Mitglied<br />
<strong>des</strong> Aufsichtsrates zu wählen, wählte ihn vorbehaltlich der Wahl durch die Haupt -<br />
versammlung zum Mitglied <strong>des</strong> Präsidiums, <strong>des</strong> Prüfungs- und <strong>des</strong> Risikoausschusses und<br />
bestellte ihn – ebenfalls vorbehaltlich der Wahl durch die Hauptversammlung – zum Vorsitzenden<br />
<strong>des</strong> Risikoausschusses. Die Wahl von Herrn Steller zum Mitglied <strong>des</strong> Aufsichtsrates<br />
erfolgte in der Hauptversammlung am 24. Februar 2011.<br />
Bericht <strong>des</strong> Aufsichtsrates<br />
227
228<br />
In der Aufsichtsratssitzung am 24. März 2011 befasste sich der Aufsichtsrat schwerpunktmäßig<br />
mit dem Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2010: Auf Grundlage <strong>des</strong> Berichts<br />
<strong>des</strong> Prüfungsausschussvorsitzenden und <strong>des</strong> Abschlussprüfers erfolgten die Prüfung,<br />
Beratung und Feststellung <strong>des</strong> Jahresabschlusses und <strong>des</strong> Lageberichts 2010 beziehungsweise<br />
die Prüfung, Beratung und Billigung <strong>des</strong> Konzernabschlusses und <strong>des</strong> Konzernlageberichts<br />
2010. Darüber hinaus befand der Aufsichtsrat über den Bericht <strong>des</strong> Aufsichtsrates<br />
im Geschäftsbericht für das Jahr 2010 und schlug der Hauptversammlung die Entlastung<br />
der Mitglieder <strong>des</strong> Vorstands und <strong>des</strong> Aufsichtsrates sowie die Bestellung <strong>des</strong> Jahres- und<br />
Konzernabschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2011 vor. Des Weiteren beriet er über den<br />
Corporate Governance-Bericht der <strong>WestLB</strong> AG im Geschäftsbericht 2010.<br />
In der Aufsichtsratssitzung am 4. April 2011 beriet der Aufsichtsrat im Rahmen einer<br />
Telefonkonferenz über die Veräußerung einer Beteiligung. Eine entsprechende Beschluss-<br />
fassung erfolgte per Umlaufbeschluss am 6. April 2011.<br />
Am 12. April 2011 kam der Aufsichtsrat erneut zusammen und ließ sich unter anderem über<br />
den Stand der Umsetzung der EU-Auflagen unterrichten.<br />
In der Aufsichtsratssitzung am 14. April 2011 beriet der Aufsichtsrat im Rahmen einer<br />
Telefonkonferenz über Vorstandsangelegenheiten.<br />
In einer weiteren Sitzung <strong>des</strong> Aufsichtsrates am 5. Mai 2011 wurden neben der Behandlung<br />
der regelmäßigen Themen die Herren Dr. Hans-Jürgen Niehaus und Dietmar Fischer verabschiedet.<br />
Herr Dr. Niehaus schied mit Ablauf <strong>des</strong> 30. April 2011 aus dem Vorstand aus,<br />
Herr Fischer hatte mit Ablauf <strong>des</strong> 5. Mai 2011 sein Aufsichtsratsmandat niedergelegt.<br />
Als sein Nachfolger wurde Herr Thomas Kreyer, Direktor bei der <strong>WestLB</strong> AG in Berlin,<br />
vom Amtsgericht Düsseldorf zum 23. Mai 2011 gerichtlich bestellt.<br />
Im Rahmen eines Umlaufverfahrens fasste der Aufsichtsrat am 16. Mai 2011 einen Beschluss<br />
zur <strong>WestLB</strong> New York Capital Investment Limited.<br />
In einer weiteren Sitzung am 10. Juni 2011 wurden unter anderem die Mandatsnieder-<br />
legungen von Frau Dr. Annette Messemer, Investmentbankerin, und Frau Hildegard Müller,<br />
Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung <strong>des</strong> BDEW Bun<strong>des</strong>verbands der Energie- und<br />
Wasserwirtschaft e.V., erörtert. Frau Dr. Messemer und Frau Müller hatten ihre Mandate<br />
mit Wirkung zum Ende <strong>des</strong> 9. Juni 2011 niedergelegt.
Im Rahmen eines Umlaufverfahrens beschloss der Aufsichtsrat mit Schreiben vom<br />
22. Juni 2011, der Hauptversammlung zu empfehlen, Herrn Dr. Bruno Kahl, Ministerial-<br />
direktor, sowie Herrn Uwe Schröder, Ministerialdirigent, beide tätig im Bun<strong>des</strong>ministerium<br />
der Finanzen, zu Mitgliedern <strong>des</strong> Aufsichtsrates zu wählen. Vorbehaltlich der Wahl durch<br />
die Hauptversammlung wählte der Aufsichtsrat Herrn Dr. Kahl zum Mitglied <strong>des</strong> Präsidiums<br />
und Herrn Schröder zum Mitglied <strong>des</strong> Prüfungs- und <strong>des</strong> Risikoausschusses. Die Wahl von<br />
Herrn Dr. Kahl und Herrn Schröder zu Mitgliedern <strong>des</strong> Aufsichtsrates erfolgte in der Hauptversammlung<br />
am 24. Juni 2011.<br />
In seiner Sitzung am 28. Juni 2011 befasste sich der Aufsichtsrat insbesondere mit der oben<br />
genannten Eckpunktevereinbarung. Er nahm die „Eckpunktevereinbarung zum Restrukturierungsplan<br />
der <strong>WestLB</strong>“ zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen, dem Rheinischen<br />
Sparkassen- und Giroverband, Düsseldorf, dem Sparkassenverband Westfalen-Lippe,<br />
Münster, dem Landschaftsverband Rheinland, Köln, dem Landschaftsverband Westfalen-<br />
Lippe, Münster, dem Finanzmarktstabilisierungsfonds, Frankfurt am Main, der <strong>WestLB</strong> AG,<br />
Düsseldorf, und der Ersten Abwicklungsanstalt, Düsseldorf, zur Kenntnis und stimmte mit<br />
der Maßgabe, dass die uneingeschränkte Zustimmung der Hauptversammlung der <strong>WestLB</strong><br />
zum Abschluss dieser Eckpunktevereinbarung vorab vorliegen müsse, dieser Eckpunktevereinbarung<br />
und der Einreichung der Eckpunktevereinbarung bei der Bun<strong>des</strong>regierung<br />
zum Zweck der Weitergabe an die EU-Kommission zu.<br />
In weiteren Sitzungen <strong>des</strong> Aufsichtsrates am 21. Juli 2011 und am 22. September 2011<br />
wurden die regelmäßigen Themen sowie der aktuelle Status <strong>des</strong> EU-Verfahrens behandelt.<br />
In der Aufsichtsratssitzung am 16. November 2011 berichtete der Vorstand erneut zum<br />
Status <strong>des</strong> EU-Verfahrens. Des Weiteren wurde ein Beschluss zum Thema „ D&O-Versicherung<br />
2012/2013“ gefasst. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Berichterstattung <strong>des</strong> Vorstands<br />
zum Status der Verkaufsgespräche hinsichtlich der Westdeutschen ImmobilienBank AG und<br />
der readybank ag.<br />
In seiner letzten Sitzung im Jahr 2011 am 12. Dezember erörterte der Aufsichtsrat neben<br />
den regelmäßigen Themen insbesondere den Status <strong>des</strong> EU-Verfahrens und <strong>des</strong> Transformationsprozesses.<br />
Auch in dieser Sitzung erfolgte ein ausführlicher Bericht über den<br />
aktuellen Sachstand im Verkaufsprozess der Westdeutschen ImmobilienBank.<br />
Arbeit in den Ausschüssen<br />
Das Präsidium trat im Jahr 2011 insgesamt acht Mal zusammen, und zwar am 26. Januar,<br />
24. März, am 5. und 18. Mai, am 10. Juni, 22. September, 16. November sowie am<br />
12. Dezember. In seinen Sitzungen befasste sich das Gremium neben der Vorbereitung der<br />
jeweils nachfolgenden Aufsichtsratssitzung turnusmäßig mit den Mandaten <strong>des</strong> Vorstands<br />
sowie mit Vorstandsangelegenheiten und ließ sich zudem über den Status laufender<br />
Gerichtsverfahren unterrichten. In der Sitzung am 16. November 2011 traf das Präsidium<br />
überdies den Vorratsbeschluss gemäß § 15 KWG für das Jahr 2012.<br />
Bericht <strong>des</strong> Aufsichtsrates<br />
229
230<br />
Der Prüfungsausschuss befasste sich in seiner Sitzung am 22. März 2011 mit allen jahres-<br />
und konzernabschlussrelevanten Themen. Neben der Erörterung der diesbezüglichen<br />
Prüfberichte und den zugehörigen Beschlussfassungen wurde der Ausschuss auch über die<br />
Ergebnisse beauftragter Sonderprüfungen unterrichtet. Des Weiteren empfahl der<br />
Prüfungsausschuss dem Aufsichtsrat, der Hauptversammlung Vorschläge hinsichtlich der<br />
Entlastung der Vorstandsmitglieder und der Wahl <strong>des</strong> Abschlussprüfers zu machen. In<br />
seiner Sitzung am 29. Juni 2011 behandelte der Prüfungsausschuss verschiedene Sonderprüfungsberichte<br />
(u.a. Basel II), legte die Prüfungsschwerpunkte im Rahmen der Prüfung<br />
<strong>des</strong> Jahresabschlusses 2012 fest und empfahl dem Aufsichtsrat, auf eine Ausschreibung zur<br />
Bestellung <strong>des</strong> Jahres- und Konzernabschlussprüfers für das Jahr 2012 zu verzichten.<br />
Der Risikoausschuss kam im Jahr 2011 insgesamt fünf Mal zusammen. In seiner ersten<br />
Sitzung am 21. Februar 2011 befasste er sich insbesondere mit der Liquiditätssituation der<br />
Bank und dem Status <strong>des</strong> EU-Prozesses. In den weiteren turnusmäßigen Sitzungen am<br />
2. März, 5. Mai, 11. Juli und am 13. Oktober erörterte er die Risikolage der <strong>WestLB</strong>, befasste<br />
sich intensiv mit den Risikostrategien der Bank, stimmte den ihm vorgelegten Organkrediten<br />
gemäß § 15 KWG zu, nahm die Großkredite gemäß § 13a KWG zur Kenntnis und ließ sich<br />
vom Vorstand über wesentliche Abweichungen von der Kreditrisikostrategie und über die<br />
Arbeit im Kreditkomitee informieren. Darüber hinaus diskutierte der Risikoausschuss unter<br />
anderem über die Basel-II-Compliance der Bank, über den EBA-Stresstest, über das<br />
Sicherheitsmanagement, über die Ergebnisse externer internationaler Prüfungen, über die<br />
Novellierung der Min<strong>des</strong>tanforderungen an das Risikomanagement sowie das Derivategeschäft<br />
mit kommunalen Kunden. Daneben stimmte der Risikoausschuss in insgesamt<br />
sieben Umlaufverfahren Kreditfällen nach § 15 KWG zu.<br />
In einer gemeinsamen Sitzung von Prüfungs- und Risikoausschuss am 1. Juni 2011 wurden<br />
die Ausschussmitglieder vom Vorstand über die potenziellen Auswirkungen <strong>des</strong> Restrukturierungsplans<br />
auf die Rechnungslegung unterrichtet.<br />
Der Vermittlungsausschuss tagte im Jahr 2011 nicht.<br />
Prüfung und Feststellung von Jahres- und Konzernabschluss 2011<br />
In seiner Sitzung am 20. April 2012 stellte der Aufsichtsrat den Jahresabschluss der Bank<br />
fest und billigte den Konzernabschluss 2011. Darüber hinaus gab der Aufsichtsrat eine<br />
Empfehlung an die Hauptversammlung hinsichtlich der Entlastung der Mitglieder von<br />
Vorstand und Aufsichtsrat sowie hinsichtlich der Bestellung <strong>des</strong> Abschlussprüfers für das<br />
Geschäftsjahr 2012.
Den Aufsichtsratsmitgliedern wurden der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss und<br />
Lagebericht der Bank sowie der Konzernabschluss und Konzernlagebericht, die Prüfungsberichte<br />
<strong>des</strong> Abschlussprüfers zum Jahresabschluss und Konzernabschluss sowie der<br />
Jahresbericht der Konzernrevision gemäß den Min<strong>des</strong>tanforderungen an die Interne<br />
Revision rechtzeitig zur Verfügung gestellt. Der Abschlussprüfer, die Ernst & Young GmbH,<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, nahm an den relevanten Sitzungen sowohl <strong>des</strong> Aufsichtsrates<br />
als auch <strong>des</strong> Prüfungsausschusses teil. Der Prüfungsausschuss behandelte in seinen<br />
Sitzungen am 9. März 2012 und am 30. März 2012 die Prüfungsberichte zum Jahresabschluss<br />
und zum Konzernabschluss. Der Abschlussprüfer prüfte den Jahresabschluss inklusive<br />
Lagebericht sowie den Konzernabschluss inklusive Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr<br />
2011. Jahresabschluss und Lagebericht der <strong>WestLB</strong> AG und <strong>des</strong> <strong>Konzerns</strong> einschließlich der<br />
ihnen zugrunde liegenden Buchführung wurden mit uneingeschränktem Bestätigungsvermerk<br />
versehen.<br />
Aufsichtsrat und Prüfungsausschuss erörterten die Abschlüsse, prüften die Lageberichte<br />
und diskutierten die Berichte <strong>des</strong> Abschlussprüfers über die Ergebnisse seiner Prüfung.<br />
Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung wurden keine Einwendungen erhoben.<br />
Düsseldorf, den 20. April 2012<br />
Der Vorsitzende <strong>des</strong> Aufsichtsrates<br />
Michael Breuer<br />
Bericht <strong>des</strong> Aufsichtsrates<br />
231
Corporate Governance in der <strong>WestLB</strong> AG<br />
232<br />
Kohärente Corporate Governance-Standards sind für eine verantwortungsvolle und trans-<br />
parente Unternehmensführung der internationalen Finanzmarktakteure unabdingbar und<br />
sind Teil <strong>des</strong> Selbstverständnisses der <strong>WestLB</strong> AG.<br />
Die <strong>WestLB</strong> AG legt ihrer Corporate Governance <strong>des</strong>halb bereits seit dem Jahr 2006 frei -<br />
willig den Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) in seiner jeweils gültigen Fassung<br />
zugrunde, obschon eine derartige Verpflichtung nur für börsennotierte Unternehmen besteht.<br />
Im Jahr 2011 wurde der DCGK nicht angepasst, sodass für dieses Jahr noch der Kodex in<br />
der Fassung vom 26. Mai 2010 Gültigkeit besitzt.<br />
Der DCGK spiegelt wesentliche gesetzliche Vorschriften zur Leitung und Überwachung<br />
deutscher börsennotierter Gesellschaften wider und enthält international und national aner-<br />
kannte Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung. Der Kodex verdeutlicht<br />
die Verpflichtung von Vorstand und Aufsichtsrat, im Einklang mit den Prinzipien<br />
der sozialen Marktwirtschaft für den Bestand <strong>des</strong> Unternehmens und eine nachhaltige<br />
Wertschöpfung Sorge zu tragen.<br />
Über die Einhaltung der Empfehlungen <strong>des</strong> DCGK informiert die <strong>WestLB</strong> AG regelmäßig auf<br />
freiwilliger Basis im Geschäftsbericht und auf der Internetseite unter www.westlb.de.<br />
Vergütungsbericht<br />
Das Thema Vergütung ist im Rahmen der Finanzmarktkrise in den öffentlichen Fokus<br />
gerückt. Das Financial Stability Board hat auf Wunsch der Staaten der G 20 im April 2009<br />
„Principles for Sound Compensation Practices“ veröffentlicht, die Ende September 2009<br />
um detaillierte „Implementation Standards“ ergänzt wurden. Deutschland und die übrigen<br />
G-20-Staaten haben sich zur Umsetzung der Anforderungen <strong>des</strong> FSB verpflichtet.<br />
Dementsprechend hat der Vorstand der <strong>WestLB</strong> AG in Hinblick auf die Umsetzung der<br />
FSB-Standards am 4. Dezember 2009 folgende Selbstverpflichtungserklärung abgegeben:<br />
„Die Einrichtung angemessener Governance-Strukturen und geeigneter Risikomanagement-<br />
instrumente hat für uns als global tätiges Unternehmen mit umfangreichen und komplexen<br />
Geschäftsaktivitäten hohe Priorität. Unsere Vergütungssysteme werden so ausgestaltet,<br />
dass sie unsere auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Unternehmensziele noch stärker<br />
unterstützen. Wir bekennen uns daher ausdrücklich zu den ‚Principles for Sound<br />
Compensation Practices – Implementation Standards‘ <strong>des</strong> Financial Stability Boards (FSB)<br />
vom 25. September 2009. Wir setzen diese Grundsätze schnellstmöglich um, soweit dies<br />
zivil-, arbeits- sowie gesellschaftsrechtlich möglich ist und werden sie bereits bei der<br />
Bemessung der Vergütung für das Geschäftsjahr 2009 berücksichtigen. Da sich alle Staaten<br />
der G 20 zur Umsetzung der Grundsätze <strong>des</strong> FSB verpflichtet haben, leisten wir damit auch<br />
einen wichtigen Beitrag, um ein weltweites Level Playing Field sicherzustellen.“
Durch diese Selbstverpflichtung unterstreicht die <strong>WestLB</strong> AG, dass sie die FSB-Standards<br />
ernst nimmt und eine auf Nachhaltigkeit abzielende Vergütungspolitik verfolgt.<br />
Die <strong>WestLB</strong> hat ihr Vergütungssystem entsprechend ausgerichtet.<br />
Die Vergütung <strong>des</strong> Vorstands legt die <strong>WestLB</strong> AG in einem Vergütungsbericht offen, der als<br />
Teil <strong>des</strong> Corporate Governance-Berichts auch das Vergütungssystem für die Vorstandsmitglieder<br />
in seinen Grundzügen erläutert. Überdies enthält der Vergütungsbericht unter<br />
anderem Angaben über die Zusammensetzung und die Höhe der Vergütung <strong>des</strong> Aufsichtsrates.<br />
Im Übrigen erfolgt die Veröffentlichung zur Vergütung der Organmitglieder nach Maßgabe<br />
<strong>des</strong> Finanzmarktstabilisierungsfondsgesetzes (FMStFG) und den mit dem Sonderfonds<br />
Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) geschlossenen Verträgen.<br />
Vorstandsvergütung<br />
Die Vorbereitung der Bestellung von Vorstandsmitgliedern einschließlich deren Anstellungsverträgen<br />
erfolgt durch das Präsidium <strong>des</strong> Aufsichtsrates der <strong>WestLB</strong> AG. Auf dieser Grundlage<br />
legt der Aufsichtsrat die Vergütung <strong>des</strong> Vorstands der <strong>WestLB</strong> AG – entsprechend den<br />
gesetzlichen Vorgaben und nach Maßgabe <strong>des</strong> SoFFin beziehungsweise <strong>des</strong> FMStFG – fest.<br />
Dies gilt insbesondere für Gehälter und andere Vergütungsbestandteile, einschließlich<br />
Pensionszusagen. Mit den Mitgliedern <strong>des</strong> Vorstands werden entsprechende Dienst verträge<br />
geschlossen.<br />
Das Fixum als leistungsunabhängige Grundvergütung wird monatlich als Gehalt ausgezahlt.<br />
Eine Überprüfung findet üblicherweise im Rahmen von Vertragsverlängerungen statt. Die<br />
fest zugesagten Leistungen enthalten im üblichen Rahmen die gewährten Sachbezüge.<br />
Im Wesentlichen sind dies die Nutzung <strong>des</strong> Fahrdienstes zu dienstlichen Zwecken sowie<br />
Prämien für Versicherungen.<br />
Als Nebenleistungen gewährt die <strong>WestLB</strong> AG ihren Vorstandsmitgliedern Organisations-<br />
leistungen wie zum Beispiel den Aufwand für einen Heimarbeitsplatz, jährliche ärztliche<br />
Vorsorgeuntersuchungen, Geschäftsreisen sowie angemessene Sicherheitsmaßnahmen.<br />
Bis zum Inkrafttreten <strong>des</strong> FMStFG und den in diesem Zusammenhang geschlossenen<br />
Verträgen mit dem SoFFin bestand darüber hinaus eine als Anreizsystem konzipierte,<br />
individuelle Jahresabschlussvergütung.<br />
Corporate Governance<br />
233
234<br />
Mit Wirkung zum 1. November 2009 hat die <strong>WestLB</strong> umfangreiche Vertragswerke mit dem<br />
SoFFin zur Stabilisierung der Bank abgeschlossen. In diesem Kontext haben alle Vorstands-<br />
mitglieder eine Verpflichtungserklärung unterschrieben, die auch im Internet öffentlich<br />
zugänglich ist. In diesem Kontext wurde die Gesamtvergütung für je<strong>des</strong> Vorstandsmitglied<br />
seit 1. November 2009 auf 500 T€ p.a. begrenzt.<br />
Aufsichtsratsvergütung<br />
Die Aufsichtsratsmitglieder erhalten nach Abschluss eines Geschäftsjahres eine ange messene<br />
Vergütung, die durch Beschluss der Hauptversammlung festgesetzt ist.<br />
Die Gesellschaft erstattet den Aufsichtsratsmitgliedern grundsätzlich ihre baren Auslagen<br />
und die auf ihre Vergütung entfallende Umsatzsteuer, falls sie Letztere gesondert in Rechnung<br />
stellen.<br />
Bezüge der Organe im Geschäftsjahr 2011<br />
Die Bezüge der Organe der <strong>WestLB</strong> AG im Geschäftsjahr 2011 stellten sich wie folgt dar:<br />
1. 1. – 31. 12. 2011 1. 1. – 31. 12. 2010<br />
Mio € Mio €<br />
Gesamtbezüge Vorstand* 2,9 3,1<br />
– davon fix 2,9 3,1<br />
– davon erfolgsorientiert 0,0 0,0<br />
– davon wegen Aufsichtsratsmandaten<br />
bei Konzerntöchtern 0,0 0,0<br />
Geamtbezüge für ehemalige Vorstandsmitglieder<br />
sowie deren Hinterbliebene 6,1 6,6<br />
Bezüge Aufsichtsratsmitglieder 1,2 1,2<br />
– davon fix 1,2 1,2<br />
– davon erfolgsorientiert 0,0 0,0<br />
– davon erfolgsorientiert bezogen auf den<br />
langfristigen Unternehmenserfolg 0,0 0,0<br />
Pensionsrückstellungen für ehemalige<br />
Vorstandsmitglieder sowie deren Hinterbliebene 68,0 67,5<br />
* Zusätzlich betrugen die Zuführungen zu Pensionsrückstellungen von aktiven Vorstandsmitgliedern im Geschäftsjahr 2011<br />
4,2 Mio € (gegenüber 2,1 Mio € im Vorjahr). Der Wert für das Geschäftsjahr 2011 enthält unter anderem Beträge aus bilanzieller<br />
Umstellung <strong>des</strong> Bewertungsverfahrens.<br />
Im Geschäftsjahr 2011 gab es keine Zusagen von Leistungen im Sinne von Ziffer 4.2.4 DCGK,<br />
die einem Vorstandsmitglied der <strong>WestLB</strong> AG für den Fall der vorzeitigen oder regulären<br />
Beendigung der Tätigkeit als Vorstandsmitglied gewährt oder die während <strong>des</strong> Geschäftsjahres<br />
geändert worden sind.
Directors Dealings (Angaben gemäß Ziffer 6.6 DCGK)<br />
Ein direkter oder indirekter Besitz von Aktien der <strong>WestLB</strong> AG oder sich hierauf beziehender<br />
Finanzinstrumente durch Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder besteht nicht.<br />
Entsprechenserklärung 2011<br />
Vorstand und Aufsichtsrat der <strong>WestLB</strong> AG erklären für das Geschäftsjahr 2011, dass den<br />
Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ in<br />
der Fassung vom 26. Mai 2010 mit folgenden Abweichungen entsprochen wurde:<br />
N N Der Empfehlung in Ziffer 2.3.1 Satz 3 und 2.3.2 DCGK, nach welcher die für die Hauptversammlung<br />
erforderlichen Dokumente auf der Internetseite verfügbar gemacht und die<br />
Einberufungsunterlagen zur Hauptversammlung auf elektronischem Wege übermittelt<br />
werden sollen, wird nicht entsprochen. Die Empfehlung ist auf das Informationsbedürfnis<br />
insbesondere ausländischer Aktionäre börsennotierter Aktiengesellschaften zugeschnitten.<br />
Den besonderen Interessen der Anteilseigner der <strong>WestLB</strong> AG als nicht börsennotierter<br />
Aktiengesellschaft mit überschaubarem Eigentümerkreis wird sie nicht gerecht. Im Einvernehmen<br />
mit ihren Eigentümern stellt die <strong>WestLB</strong> AG die gegenständlichen Unterlagen<br />
und Informationen jeweils unmittelbar postalisch zur Verfügung.<br />
N N Nach Ziffer 4.2.1 Satz 2 DCGK soll eine Geschäftsordnung die Ressortzuständigkeiten<br />
einzelner Vorstandsmitglieder regeln. Zur Gewährleistung eines Höchstmaßes an<br />
Flexibilität sieht die <strong>WestLB</strong> AG von einer Fixierung der Kompetenzverteilung der<br />
Mitglieder <strong>des</strong> Vorstands in der Geschäftsordnung ab. Die Ressortzuständigkeiten der<br />
einzelnen Vorstandsmitglieder sind in einem Geschäftsverteilungsplan geregelt.<br />
N N Den Empfehlungen in Ziffer 5.1.2 Absatz 2 Satz 3 und Ziffer 5.4.1 Satz 2 DCGK, nach<br />
welcher eine Altersgrenze für Vorstandsmitglieder und Aufsichtsratsmitglieder festgelegt<br />
werden soll, wird nicht entsprochen. Das Alter eines Organmitglieds ist nach Auffassung<br />
der <strong>WestLB</strong> AG kein geeignetes Qualifikationskriterium.<br />
N N Nach Ziffer 5.3.3 DCGK soll der Aufsichtsrat einen Nominierungsausschuss bilden, der<br />
dem Aufsichtsrat für <strong>des</strong>sen Wahlvorschläge an die Hauptversammlung geeignete<br />
Kandidaten vorschlägt. Bei der <strong>WestLB</strong> AG werden aufgrund <strong>des</strong> überschaubaren<br />
Eigentümerkreises die Kandidaten zur Vertretung der Anteilseigner im Aufsichtsrat<br />
regelmäßig von den Eigentümern selbst vorgeschlagen. Die <strong>WestLB</strong> AG verzichtet daher<br />
auf die Einrichtung eines Nominierungsausschusses.<br />
Corporate Governance<br />
235
236<br />
NN Gemäß Ziffer 5.4.6 Absatz 2 Satz 1 DCGK sollen Mitglieder <strong>des</strong> Aufsichtsrates neben<br />
einer festen eine erfolgsorientierte Vergütung erhalten. Die Bank sieht eine erfolgs<br />
orientierte Vergütung für Mitglieder <strong>des</strong> Aufsichtsrates als Steuerungsinstrument an,<br />
durch das die Unabhängigkeit <strong>des</strong> Kontrollgremiums berührt werden könnte. Die Haupt<br />
versammlung der <strong>WestLB</strong> AG hat daher eine feste Vergütung für die Mitglieder <strong>des</strong><br />
Aufsichtsrates festgelegt.<br />
Abrufbar unter www.westlb.de im Portal „Unsere Verantwortung/Corporate Governance“.<br />
Düsseldorf, den 20. April 2012<br />
Für den Aufsichtsrat Für den Vorstand<br />
Michael Breuer Dietrich Voigtländer
Standorte<br />
Inland<br />
<strong>WestLB</strong> AG<br />
Herzogstraße 15<br />
40217 Düsseldorf<br />
Tel. + 49 211 826-01<br />
Fax + 49 211 826-6119<br />
Berlin<br />
Kurfürstendamm 22<br />
10719 Berlin<br />
Tel. + 49 30 20189-0<br />
Fax + 49 30 20189-11525<br />
Frankfurt<br />
Bockenheimer Anlage 44<br />
60322 Frankfurt<br />
Tel. + 49 69 2579-01<br />
Fax + 49 69 2579-315<br />
Hamburg<br />
Rathausmarkt 10/<br />
Eingang Mönckebergstraße 22<br />
20095 Hamburg<br />
Tel. + 49 40 33968-0<br />
Fax + 49 40 33968-11515<br />
München<br />
Alter Hof 5<br />
80331 München<br />
Tel. + 49 89 552504-0<br />
Fax + 49 89 552504-60<br />
Stuttgart<br />
Bolzstraße 7 (Königsbau)<br />
70173 Stuttgart<br />
Tel. + 49 711 72236-0<br />
Fax + 49 711 72236-11205<br />
Ausland<br />
Hongkong<br />
11/F Citibank Tower<br />
3 Garden Road<br />
Central<br />
Hongkong<br />
Tel. + 852 2842 0288<br />
Fax + 852 2842 0296<br />
Leiter: Vivek Chatrath<br />
Istanbul<br />
Ebulula Mardin Cad<strong>des</strong>i<br />
Maya Park Towers<br />
34335 Akatlar Istanbul<br />
Tel. + 90 212 3392500<br />
Fax + 90 212 3522242<br />
Leiter: Andreas Schröter, Nese Ertem<br />
London<br />
Woolgate Exchange<br />
25 Basinghall Street<br />
London EC2V 5HA<br />
Tel. + 44 20 7020-2000<br />
Fax + 44 20 7020-2002<br />
Leiter: Stefan Dreesbach,<br />
Michael Eldridge, Stephen Forber,<br />
Tom McCaffrey<br />
Madrid<br />
c/Serrano, 37, 5 a Planta<br />
28001 Madrid<br />
Tel. + 34 91 432-8000<br />
Fax + 34 91 432-8070<br />
Leiter: Berto Nuvoloni<br />
Mailand<br />
Via Canova 36/38/40<br />
20145 Mailand<br />
Tel. + 39 02 34974-1<br />
Fax + 39 02 3450-360<br />
Leiter: Maurizio Fazzari<br />
Standorte<br />
237
238<br />
New York<br />
New York Branch<br />
Cayman Island Branch<br />
International Banking Facility<br />
7 World Trade Center<br />
250 Greenwich Street<br />
New York, NY 10007<br />
Tel. + 1 212 852-6000<br />
Fax + 1 212 852-6300<br />
Leiter: Tom McCaffery,<br />
Michael Frank, Gerhard Steigueber<br />
Shanghai<br />
12th Floor<br />
Hang Seng Bank Tower<br />
1000 Lujiazui Ring Road<br />
Pudong<br />
Shanghai 200120, P.R.C.<br />
Tel. + 86 21 6841-3399<br />
Fax + 86 21 6841-0788<br />
Leiterin: Sheila Xie<br />
Singapur<br />
3 Temasek Avenue<br />
# 23-02 A Centennial Tower<br />
Singapore 039190<br />
Tel. + 65 6 333-2388<br />
Fax + 65 6 333-2399<br />
Leiterin: Ee-Ngoh Teo<br />
Sydney<br />
Level 5, 7 Macquarie Place<br />
Sydney NSW 2000<br />
Australia<br />
Tel. + 61 2 9777-9900<br />
Fax + 61 2 9777-9911<br />
Leiter: John Liles, Leigh Robinson<br />
Tokio<br />
Roppongi Hills Mori Tower<br />
37th Floor<br />
6-10-1 Roppongi, Minato-ku<br />
Tokyo 106-6137<br />
Tel. + 81 3 6439-8200<br />
Fax + 81 3 6439-8202<br />
Leiter: Terence Mark<br />
Tochtergesellschaften<br />
<strong>des</strong> Bankkonzerns<br />
Bank <strong>WestLB</strong> Vostok (ZAO)<br />
Povarskaja ul., 23<br />
Building 4<br />
121069 Moskau<br />
Tel. + 7 495 258-6100<br />
Fax + 7 495 258-6105<br />
Geschäftsleitung: Alik Kassner,<br />
Albrecht Sabelus, Anna Golovenko<br />
<strong>WestLB</strong> Securities Inc.<br />
7 World Trade Center<br />
250 Greenwich Street<br />
New York, NY 10007<br />
Tel. + 1 212 403-3900<br />
Fax + 1 212 597-5407<br />
Geschäftsleitung: Arthur Bances<br />
<strong>WestLB</strong> Mellon Asset Management<br />
Holdings Limited<br />
BNY Mellon Centre,<br />
160 Queen Victoria Street<br />
London EC4V 4LA<br />
Tel. + 44 20 7163-5566<br />
Fax + 44 20 7163-5841<br />
Geschäftsleitung: Martin Tillert<br />
Niederlassung in Deutschland
<strong>WestLB</strong> Mellon Asset Management<br />
(Luxembourg) S.A.<br />
1 rue Jean-Pierre Brasseur<br />
L-1258 Luxembourg<br />
Tel. + 35 2 27015-700<br />
Fax + 35 2 27015-777<br />
Geschäftsleitung: Martin Tillert,<br />
Udo Göbel<br />
<strong>WestLB</strong> Mellon Asset Management<br />
Kapitalanlagegesellschaft mbH<br />
Elisabethstraße 65<br />
40217 Düsseldorf<br />
Tel. + 49 211 23924-01<br />
Fax + 49 211 23924-810<br />
Geschäftsleitung: Dr. Norbert Becker,<br />
Uwe Fuiten, Peter Raab<br />
Banco <strong>WestLB</strong> do Brasil S.A.<br />
Av. Eng° Luiz Carlos Berrini,<br />
716 – 7°, 9° e 10° andares<br />
04571-000 São Paulo SP<br />
Tel. + 55 11 5504-9844<br />
Fax + 55 11 5504-9933<br />
Geschäftsleitung: Kurt Lambert,<br />
Tainer Tamschick<br />
<strong>WestLB</strong> UK Ltd.<br />
Woolgate Exchange<br />
25 Basinghall Street<br />
London EC2V 5HA<br />
Tel. + 44 20 7020-2000<br />
Fax + 44 20 7020-2002<br />
Geschäftsleitung: Stephen Heyworth,<br />
Martin Smith<br />
readybank ag<br />
Friedrichstraße 194–199<br />
10117 Berlin<br />
Tel. + 49 30 20208-0<br />
Fax + 49 30 20208-206<br />
Vorstand: Heinz Mayer,<br />
Dr. Peter Stemper<br />
Westdeutsche ImmobilienBank AG<br />
Große Bleiche 46<br />
55116 Mainz<br />
Tel. + 49 6131 9280-0<br />
Fax + 49 6131 9280-7200<br />
Vorstand: Dr. Peter Knopp,<br />
Claus-Jürgen Cohausz, Rainer Spielmann,<br />
Christiane Wolff<br />
Geschäftsstellen in Berlin, Düsseldorf,<br />
Hamburg, Mainz, München, Münster<br />
Tochtergesellschaft in Tokio<br />
Niederlassung in London<br />
Repräsentanzen in Madrid, New York,<br />
Paris, Prag, Warschau<br />
<strong>WestLB</strong> Europa Holding GmbH<br />
Friedrichstraße 62–80<br />
40217 Düsseldorf<br />
Geschäftsleitung: Heinz-Otto Stamp<br />
Standorte<br />
239
Glossar<br />
240<br />
Abwicklungsanstalt<br />
Eine Abwicklungsanstalt ist eine teilrechtsfähige, wirtschaftlich und organisatorisch<br />
selbstständige Einheit innerhalb der Bun<strong>des</strong>anstalt für Finanzmarkstabilisierung (FMSA).<br />
Advanced Internal Rating Based Approach (AIRB)<br />
Fortgeschrittener, auf internen Ratings basierender Ansatz, bei dem für die Quantifizierung<br />
der risikogewichteten Positionswerte von Adressenausfallrisikopositionen institutsinterne<br />
Schätzungen der Risikoparameter verwendet werden.<br />
Advanced Measurement Approach (AMA)<br />
Messmethodik zur Berechnung der Eigenmittelerfordernisse für operationelle Risiken nach<br />
Basel II. Bei diesem fortgeschrittenen Messansatz entspricht die Risikokennzahl aus dem<br />
bankinternen Messsystem für operationelle Risiken bei Einhaltung bestimmter quantitativer<br />
und qualitativer Min<strong>des</strong>tanforderungen dem regulatorischen Eigenmittelerfordernis. Für<br />
die Anerkennung eines AMAs sind strenge qualitative und quantitative Zulassungskriterien<br />
vorgegeben.<br />
Agio<br />
Aufgeld. Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und dem niedrigeren<br />
Nominalwert.<br />
Asset Backed Commercial Paper (ABCP)-Programm<br />
Forderungsgedecktes Geldmarktpapier-Programm, Verbriefungsprogramm. Die emittierten<br />
Wertpapiere haben in erster Linie die Form von Geldmarktpapieren mit einer ursprünglichen<br />
Laufzeit von einem Jahr oder weniger.<br />
Asset Backed Securities (ABS)<br />
Handelbare Wertpapiere, deren Zins- und Tilgungszahlungen durch zugrunde liegende<br />
Vermögenswerte (i.d.R. ein Forderungspool) unterlegt sind. Sie werden in der Regel durch<br />
eine Zweckgesellschaft im Rahmen einer Verbriefung begeben.<br />
Asset-Based Lending (ABL)<br />
In Deutschland wird der Begriff ABL im Zusammenhang mit bestimmten Varianten der<br />
Forderungsfinanzierung verwendet. Bei dieser Variante der Forderungsfinanzierung handelt<br />
es sich um eine Weiterentwicklung der Möglichkeiten durch Factoring und Asset Backed<br />
Securities. Durch die flexible Produktgestaltung ist bei ABL eine einheitliche Struktur und<br />
Ausgestaltung nur bedingt gegeben.<br />
Assoziiertes Unternehmen<br />
Unternehmen, auf das die Obergesellschaft zwar einen maßgeblichen, aber keinen beherrschenden<br />
Einfluss ausüben kann. In den Konzernabschluss werden solche Unternehmen<br />
nach der Equity-Methode einbezogen.
Available for Sale (AfS)<br />
IAS 39-Kategorie für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte.<br />
Backtesting<br />
Verfahren zur Überwachung der Qualität von Value at Risk (VaR)-Modellen. Hierbei wird<br />
über einen längeren Zeitraum geprüft, ob die über den VaR-Ansatz geschätzten potenziellen<br />
Verluste rückwirkend nicht wesentlich häufiger überschritten wurden, als gemäß dem<br />
angewandten Konfidenzniveau zu erwarten gewesen wäre.<br />
Bankbuch<br />
Auch Anlagebuch (bankaufsichtsrechtlicher Begriff). Risikotragende Positionen, die nicht<br />
dem Handelsbuch zugeordnet werden.<br />
Basel II<br />
Mit „Basel I“ werden die im Jahr 1988 erstmals gesetzten regulatorischen Standards<br />
zur Eigenkapitalunterlegung von Bankgeschäften bezeichnet. Mit Basel II wurden diese<br />
Regelungen vom Baseler Ausschuss überarbeitet. Ziele sind, wie schon bei Basel I, die<br />
Sicherung einer angemessenen Eigenkapitalausstattung von Instituten und die Schaffung<br />
einheitlicher Wettbewerbsbedingungen sowohl für die Kreditvergabe als auch für den<br />
Kredithandel. Hauptziel der Neuregelungen unter Basel II war es, die staatlich verlangten<br />
regulatorischen Eigenkapitalanforderungen stärker am tatsächlichen Risiko auszurichten<br />
und damit dem von Instituten intern ermittelten Eigenkapitalbedarf anzunähern. Die neuen<br />
Eigenkapitalvorschriften müssen seit dem 1. Januar 2007 in den Mitgliedsstaaten der<br />
Europäischen Union für alle Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (= Institute)<br />
angewendet werden.<br />
Basel III<br />
Unter der Überschrift Basel III wurde im Dezember 2010 ein neues Regelwerk veröffentlicht,<br />
das ab 2013 schrittweise in Kraft treten soll. Während Basel II vor allem die Risikomessung<br />
zum Gegenstand hat, geht es in den neuen Regelungen um die Definition <strong>des</strong> Eigenkapitals<br />
und die erforderlichen Min<strong>des</strong>tquoten. Die bisherigen Regelungen von Basel II wurden<br />
dabei durch das neue Paket überarbeitet und ergänzt. Auch wenn mit einer Leverage-Ratio<br />
(„Höchstverschuldungsrate“) und Regelungen zur Min<strong>des</strong>tliquidität neue Themenfelder<br />
aufgenommen wurden, handelt es sich bei Basel III um eine Weiterentwicklung von<br />
Basel II, das grundsätzlich weiter gültig bleibt.<br />
Basispunkt<br />
Ein Hundertstel eines Prozents.<br />
Cashflow<br />
Zufluss und Abfluss von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten.<br />
Glossar<br />
241
242<br />
Commercial Paper<br />
Kurzfristige, unbesicherte Schuldtitel mit flexiblen Laufzeiten (max. 270 Tage), begeben<br />
von Emittenten erstklassiger Bonität. Sie dienen dazu, kurzfristigen Finanzierungsbedarf<br />
direkt bei Großbanken zu decken.<br />
Corporate Finance<br />
Insbesondere von (Investment-)Banken und Finanzinstituten angebotene Dienstleistung<br />
an Unternehmen, deren Finanzmanagement ganz oder teilweise zu übernehmen. Dazu<br />
zählen unter anderem die Anbahnung und Finanzierung von Mergers & Acquisitions (dt.<br />
Unternehmenszusammenschlüsse und Unternehmensübernahmen) und die Beratung und<br />
Durchführung beim Going Public (dt. Börsengang) von Unternehmen.<br />
Corporate Governance<br />
Regeln für eine transparente Leitung und Überwachung von Unternehmen. Die Empfehlungen<br />
<strong>des</strong> Corporate Governance Kodex schaffen Transparenz und stärken das Vertrauen in eine<br />
verantwortungsvolle Unternehmensführung; sie dienen im Besonderen dem Schutz der<br />
Aktionäre.<br />
Credit Default Swap (CDS)<br />
Finanzinstrument zur Übernahme <strong>des</strong> Kreditrisikos aus einem Referenzaktivum (z.B. Wertpapier<br />
oder Kredit). Dafür zahlt der Sicherungsnehmer an den Sicherungsgeber eine Prämie<br />
und erhält bei Eintritt eines vorab vereinbarten Kreditereignisses eine Ausgleichszahlung.<br />
Credit Enhancement<br />
Bereitstellung zusätzlicher Sicherheiten für ein Darlehen allgemein und im Besonderen.<br />
Solche Sicherheiten können auch eine Versicherung für Kreditausfälle oder eine Garantieerklärung<br />
sein.<br />
Credit Linked Note<br />
Von einem Sicherungsnehmer emittiertes Schuldinstrument, <strong>des</strong>sen Verzinsung oder Tilgung<br />
bei Fälligkeit nur dann in voller Höhe erfolgt, wenn ein vertraglich definiertes Kreditereignis<br />
(credit event) bezüglich eines Referenzaktivums beziehungsweise Referenzportfolios nicht<br />
eintritt.<br />
Credit Spread<br />
Risikoprämie, die regelmäßig als Renditedifferenz zwischen einer ausfallrisikofreien<br />
Referenzanleihe und Unternehmensanleihen gleicher Laufzeit (bzw. gleicher Duration)<br />
berechnet wird. Staatsanleihen der Bun<strong>des</strong>republik Deutschland oder der Vereinigten Staaten<br />
werden beispielsweise als ausfallrisikofrei betrachtet. Unternehmensanleihen sind dagegen<br />
ausfallrisikobehaftet. Für das Ausfallrisiko einer Unternehmensanleihe fordert der Anleger<br />
eine zusätzliche Verzinsung in Form dieser Risikoprämie.
Derivat (Derivativgeschäft)<br />
Aus Basisinstrumenten (z.B. Aktien, Anleihen, Devisen, Indizes) abgeleitetes Finanzprodukt,<br />
<strong>des</strong>sen Preis sich aus dem Kurs eines anderen Wertpapiers oder Finanzprodukts berechnen<br />
lässt. Zu den Derivaten zählen insbesondere Futures, Optionen und Swaps.<br />
Disagio<br />
Abgeld. Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und dem höheren Nominalwert.<br />
Drittrangmittel<br />
Bestandteil der aufsichtsrechtlichen Eigenmittel eines Kreditinstituts. Sie setzen sich aus<br />
kurzfristigen nachrangigen Verbindlichkeiten und dem Nettogewinn aus dem Wertpapierhandel<br />
zusammen. Da die Komponenten, aus denen sie sich zusammensetzen, nur eine<br />
vergleichsweise geringe Haftungsqualität aufweisen, dürfen sie maximal bis zur 2,5-fachen<br />
Höhe <strong>des</strong> freien Kernkapitals (abzüglich <strong>des</strong> freien Ergänzungskapitals) zur Unterlegung<br />
von Marktrisikopositionen genutzt werden.<br />
DRS<br />
Abkürzung für Deutscher Rechnungslegungs Standard.<br />
EAA<br />
Abkürzung für Erste Abwicklungsanstalt.<br />
Effektivzinskonstante Amortisierung<br />
Die Amortisierung zwischen Anschaffungskosten und Nominalwert (Agio/Disagio) unter<br />
Verwendung <strong>des</strong> effektiven Zinssatzes eines finanziellen Vermögenswertes oder einer<br />
finanziellen Verbindlichkeit. Als effektiver Zinssatz gilt der Kalkulationszinssatz, mit dem<br />
der erwartete künftige Zahlungsmittelfluss bis zum Endfälligkeitstermin oder zum nächsten<br />
marktpreisorientierten Zinsanpassungstermin auf den gegenwärtigen Buchwert <strong>des</strong><br />
finanziellen Vermögenswertes oder einer finanziellen Verbindlichkeit abgezinst wird.<br />
Embedded Derivative<br />
Bestandteil eines strukturierten Finanzinstruments (embedded = eingebettet). Sie sind<br />
rechtlich und wirtschaftlich mit dem Basisvertrag verbunden, jedoch unter bestimmten<br />
Voraussetzungen getrennt zu bilanzieren.<br />
Emerging Markets<br />
Bezeichnung für Länder, denen es an politischer Stabilität mangelt, die im gesamten<br />
Finanz bereich oder in einzelnen Bereichen eine rückständige Infrastruktur haben, jedoch<br />
(langfristig) über ein ökonomisches Wachstumspotenzial verfügen.<br />
Glossar<br />
243
244<br />
Equity-Methode<br />
Bewertungsmethode für Anteile an Unternehmen, auf deren Geschäftspolitik ein maß-<br />
geblicher Einfluss ausgeübt werden kann (assoziierte Unternehmen). Der anteilige Jahres-<br />
überschuss/-fehlbetrag <strong>des</strong> Unternehmens geht in den Buchwert der Anteile ein. Bei<br />
Ausschüttungen wird der Wertansatz um den anteiligen Betrag gemindert.<br />
Erfüllungstag<br />
Tag, an dem zum Beispiel ein Wertpapier geliefert wird. Der Erfüllungstag kann vom<br />
Handelstag abweichen.<br />
Ergänzungskapital<br />
Bestandteil <strong>des</strong> haftenden Eigenkapitals und somit auch der Eigenmittel. Ergänzungs kapital<br />
sind alle in § 10 Abs. 2b Satz 1 Nr. 1 bis 9 KWG abschließend aufgezählten Bilanzpositionen,<br />
die eine geringere Haftungsqualität aufweisen als das Kernkapital. Ergänzungskapital<br />
unterliegt verschiedenen Beschränkungen, unter anderem, dass das Ergänzungskapital nicht<br />
größer sein darf als das anrechenbare Kernkapital.<br />
European Banking Authority (EBA)<br />
Am 1. Januar 2011 gegründete europäische Bankenaufsichtsbehörde. Vorläuferorganisation<br />
der EBA war das Committee of European Banking Supervisors (CEBS).<br />
Expected Loss<br />
Messgröße <strong>des</strong> erwarteten Verlustes einer Bank je Forderung bei Ausfall eines bestimmten<br />
Kontrahenten.<br />
Exposure at Default (EaD)<br />
Die Höhe <strong>des</strong> Kredites zum Zeitpunkt <strong>des</strong> Ausfalls (d.h. abzüglich bereits getätigter<br />
Tilgungszahlungen). Gewisse kreditrisikomindernde Instrumente können berücksichtigt<br />
werden.<br />
Fair Value<br />
Betrag, zu dem ein Finanzinstrument zwischen sachverständigen, vertragswilligen und<br />
unabhängigen Geschäftspartnern gehandelt werden kann.<br />
Fair Value Hedge<br />
Absicherung bestehender Vermögenswerte und Verpflichtungen (oder Teilen davon) gegen<br />
Änderungen <strong>des</strong> beizulegenden Zeitwertes, sofern solche Änderungen <strong>des</strong> beizulegenden<br />
Zeitwertes auf ein bestimmtes Risiko (Marktpreisrisiko) zurückzuführen sind und das<br />
Nettoergebnis <strong>des</strong> Unternehmens beeinflussen.
Fair Value-Option (FVO)<br />
IAS 39-Kategorie. Möglichkeit, ab dem Zeitpunkt der erstmaligen Bilanzierung, bei Vor liegen<br />
bestimmter Voraussetzungen, finanzielle Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten freiwillig<br />
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren.<br />
Financial Institution<br />
Bezeichnung von Kreditinstituten, die vom Publikum Einlagen entgegennehmen und diese<br />
in Form von Krediten auf eigene Rechnung wieder anbieten. Eine Liste aller zugelassenen<br />
MFI im Euro-Raum wird von der Europäischen Zentralbank veröffentlicht.<br />
Financial Stability Board (FSB)<br />
Internationales Gremium, das 1999 auf Initiative der G 7 gegründet wurde, um die Stabilität<br />
<strong>des</strong> internationalen Finanzsystems zu stärken, die Funktionsfähigkeit der Märkte zu verbessern<br />
und Systemrisiken zu vermindern.<br />
Forward Forward Deposit (FFD)<br />
Geldmarktgeschäft auf Termin, bei dem vereinbart wird, dass von einem späteren Zeitpunkt<br />
an (Tag <strong>des</strong> Vertragsabschlusses plus drei, sechs etc. Monate) eine Einlage zu Konditionen<br />
hereingenommen wird, die bereits per Vertragsabschluss fixiert werden.<br />
Forward Rate Agreement (FRA)<br />
Vereinbarung zwischen zwei Vertragsparteien über einen Zinssatz für einen nominellen<br />
Kapitalbetrag für eine in der Zukunft liegende Laufzeit und über einen Referenzzinssatz als<br />
Vergleichszinssatz.<br />
Goodwill<br />
Auch Geschäfts- oder Firmenwert. Betrag, den ein Erwerber eines Unternehmens<br />
unter Berücksichtigung künftiger Ertragserwartungen (= Ertragswert) über den Wert der<br />
einzelnen Vermögenswerte nach Abzug der Schulden hinaus zu zahlen bereit ist.<br />
Handelsbuch<br />
Bankaufsichtsrechtlicher Begriff für Positionen in Finanzinstrumenten im Sinne <strong>des</strong> KWG,<br />
wie Anteile und handelbare Forderungen, die von Kreditinstituten zum Zwecke der kurzfristigen<br />
Wiederveräußerung unter Ausnutzung von Preis- und Zinsschwankungen gehalten<br />
werden.<br />
Handelstag<br />
Tag, an dem zum Beispiel ein Wertpapiergeschäft verbindlich abgeschlossen wird. Ab diesem<br />
Tag errechnet sich die Wertstellung (Valuta) eines Geschäfts, die je nach Wertpapierart<br />
unterschiedlich ist.<br />
Glossar<br />
245
246<br />
Hedge Accounting<br />
Bilanzielle Abbildung von Sicherungsbeziehungen mit dem Ziel einer wirtschaftlichen und<br />
bilanziellen Kompensation von Marktwertänderungen <strong>des</strong> Grundgeschäfts und denen <strong>des</strong><br />
abgeschlossenen, im Wertverlauf gegenläufigen Sicherungsinstruments. Die Notwendigkeit<br />
eigener Vorschriften für Sicherungsbeziehungen ergibt sich aus der unterschiedlichen<br />
Bewertung in den verschiedenen Kategorien von Finanzinstrumenten (mixed model).<br />
Held for Trading (HfT)<br />
IAS 39-Kategorie für zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte und<br />
Verbindlichkeiten.<br />
Held to Maturity (HtM)<br />
IAS 39-Kategorie für bis zur Endfälligkeit gehaltene finanzielle Vermögenswerte.<br />
Hybride Finanzmittel<br />
Mischform zwischen Fremd- und Eigenkapital, sodass im Interessenausgleich zwischen<br />
dem Wunsch nach Risikoübernahme und der Beschränkung der unternehmerischen Führung<br />
stets ein Optimum gefunden werden kann. Typische hybride Finanzmittel sind Nachrangdarlehen,<br />
stille Einlagen oder Genussrechtskapital.<br />
Impairment<br />
Nicht planmäßige Wertherabsetzung von Aktiva (z. B. Geschäfts- oder Firmenwert, Kreditforderungen,<br />
Wertpapiere und Sachanlagen) aufgrund voraussichtlich dauerhafter Wertminderung<br />
der entsprechenden Aktiva.<br />
Internal Assessment Approach (IAA)<br />
Internes Einstufungsverfahren zur Bewertung von bestimmten IRBA-Verbriefungspositionen,<br />
die gegenüber einem ABCP-Programm bestehen und selbst keine forderungsgedeckten<br />
Geldmarktpapiere sind.<br />
Investment Grade<br />
In Abgrenzung zum „Speculative Grade“ Anleihen, die über ein gewisses Min<strong>des</strong>trating<br />
verfügen. Institutionelle Investoren sind per Gesetz oder aufgrund ihrer eigenen Statuten<br />
verpflichtet, nur in Anleihen von Emittenten mit diesem Min<strong>des</strong>trating zu investieren.<br />
IRBA<br />
Siehe AIRB.<br />
Joint Venture<br />
Gemeinschaftsunternehmen oder Gemeinschaft, bei der beide Geschäftspartner durch<br />
Ressourcen, Know-how oder andere Werte <strong>des</strong> anderen gewinnen können.
Kernkapital<br />
Besteht nur aus Kapitalbestandteilen, die dem Institut dauerhaft zur Verfügung stehen.<br />
Ermittlung <strong>des</strong> Kernkapitals erfolgt gemäß § 10 Abs. 2 KWG und orientiert sich im Wesentlichen<br />
am bilanziellen Eigenkapital, korrigiert um noch nicht bilanzwirksam gewordene<br />
Verluste und Positionen, von denen im Insolvenzfall nur eine eingeschränkte Haftungsfunktion<br />
ausgeht (z.B. immaterielle Vermögensgegenstände).<br />
Kernkapitalquote<br />
Betriebswirtschaftliche Kennzahl aus dem Bereich <strong>des</strong> Kreditwesens. Die Quote gibt den<br />
Anteil der durch Eigenmittel gedeckten, anrechnungspflichtigen, risikotragenden Aktiva,<br />
insbesondere Kredite, an.<br />
Konfidenzniveau<br />
Ausdruck für die Wahrscheinlichkeit, mit der ein potenzieller Verlust eine durch den VaR<br />
definierte Verlustobergrenze nicht überschreitet.<br />
Konsortialgeschäft<br />
Ein von mehreren Banken, die alle als Underwriter fungieren, durchgeführtes Geschäft wie<br />
zum Beispiel ein Börsengang oder durch mehrere Banken gemeinsam begebene Großkredite<br />
(Konsortialkredite).<br />
Kreditderivat<br />
Derivatives Finanzinstrument, das einem Beteiligten <strong>des</strong> Geschäfts (dem Risikoverkäufer<br />
bzw. Sicherungsnehmer) erlaubt, das Kreditrisiko einer Forderung oder eines Wertpapiers<br />
an einen anderen (den Risikokäufer oder Sicherungsgeber) gegen Zahlung einer Prämie zu<br />
transferieren. Der Risikokäufer trägt somit das Kreditrisiko der Forderung oder <strong>des</strong> Wertpapiers,<br />
ohne dieses tatsächlich erwerben zu müssen.<br />
Latente Steuern<br />
Zukünftig zu zahlende und zu erhaltende Ertragsteuern, die aus unterschiedlichen Wertansätzen<br />
in der Steuerbilanz und in der Bilanz nach IFRS resultieren. Sie stellen zum Zeitpunkt<br />
der Bilanzierung noch keine tatsächlichen Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Finanzämtern dar.<br />
Leveraged Finance<br />
Bezeichnung für die Finanzierung eines Unternehmenskaufs durch außenstehende Investoren,<br />
wobei die Finanzierung, die ausschließlich, durch den zukünftigen Cashflow <strong>des</strong> übernommenen<br />
Unternehmens bedient und durch die Aktiva dieses Unternehmens gesichert<br />
wird, durch hohe Fremdverschuldung erfolgt.<br />
Glossar<br />
247
248<br />
Liquiditätsverordnung (LiqV)<br />
Verordnung über die Liquidität der Institute. Die LiqV ist eine Verordnung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>-<br />
ministeriums der Finanzen. Sie erlegt Kreditinstituten und Finanzdienstleistungsinstituten<br />
bestimmte Verpflichtungen auf, mit denen deren jederzeitige Zahlungsfähigkeit (Liquidität)<br />
sichergestellt werden soll.<br />
Loans and Receivables (LaR)<br />
IAS 39-Kategorie für bestimmte Kredite und Forderungen.<br />
Loss Given Default (LGD)<br />
Ausfallrate, die bei Ausfall <strong>des</strong> Forderungsschuldners den relativ zur Forderungshöhe auftretenden<br />
Verlust quantifiziert. Angegeben als Prozentsatz der ausstehenden Forderung.<br />
Die Differenz zwischen der Forderungshöhe und der Ausfallrate wird auch als Rückzahlungsquote<br />
bezeichnet. Der LGD ist eine der zentralen Bestimmungsgrößen für den<br />
erwarteten Verlust einer Forderung.<br />
Loss Given Default of Equity (LGDE)<br />
Ausfallhöhe <strong>des</strong> Eigenkapitals einer Beteiligung. Die Differenz zwischen dem Firmenwert<br />
an der Beteiligung und der Summe aus Verbindlichkeiten und aufgezinstem Eigenkapital<br />
der Beteiligung gibt die Höhe <strong>des</strong> möglichen Verlustes an.<br />
Mark-to-Market-Ansatz<br />
Bewertung eines Vermögensgegenstan<strong>des</strong> zum Marktpreis. Das Bewertungskonzept <strong>des</strong><br />
Fair Value stellt auf beobachtbare Marktwerte oder auf mittels anerkannter mathematischer<br />
Bewertungsmodelle bestimmte verlässliche Schätzwerte ab und erfasst Wertsteigerungen<br />
und Wertminderungen von Bilanzposten. Das Fair Value-Konzept kommt insbesondere bei<br />
bestimmten Wertpapierbeständen, Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten<br />
sowie bei der Bewertung von Finanzderivaten (Optionen usw.) zum Tragen.<br />
Methode der laufenden Einmalprämien (Projected Unit Credit-Methode)<br />
Verfahren zur Berechnung der Barwerte für Verpflichtungen aus leistungsorientierten<br />
Pensionsplänen. Dabei wird der aktuelle Rechnungszins unter differenzierter Berücksichtigung<br />
der Fluktuation und <strong>des</strong> Gehaltstrends berücksichtigt.<br />
Mezzanine<br />
Italienisch für Zwischengeschoss. Unter Mezzanine-Finanzierung versteht man eine<br />
Finanzierung mit Hybridkapital. Sie bezieht ihre Position zwischen dem stimmberechtigten<br />
Eigenkapital und dem erstrangigen Fremdkapital. Eine Mezzanine-Finanzierung enthält<br />
sowohl Eigenschaften der Eigen- wie auch der Fremdkapitalfinanzierung.<br />
Mikro-Hedge<br />
Absicherung eines bestimmten Vermögenswertes oder einer Verpflichtung (Grundgeschäft)<br />
durch ein bestimmtes oder eine bestimmte Gruppe von (derivativen) Sicherungsinstrumenten.
Mixed Model Accounting<br />
Bezeichnet die nach IAS 39 mögliche unterschiedliche Bilanzierung und Bewertung von<br />
Sicherungsgeschäften, sofern zum Beispiel das Sicherungsinstrument mit dem beizulegenden<br />
Zeitwert und das Grundgeschäft zu Anschaffungskosten bilanziert werden und die<br />
Bewertungsergebnisse für das Sicherungsinstrument erfolgswirksam und für das Grundgeschäft<br />
erfolgsneutral abzubilden sind. Die Regelungen im IAS 39 zum Hedge Accounting<br />
führen dazu, dass die Positionen eines Sicherungsgeschäfts trotz unterschiedlicher<br />
Bewertungskonzeptionen bilanziell einheitlich abgebildet werden können. Dabei werden<br />
die für finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten prinzipiell geltenden Bewertungsvorschriften<br />
bei Sicherungsgeschäften teilweise außer Kraft gesetzt, um einen ökonomisch<br />
sinnvollen Ausweis <strong>des</strong> Absicherungszusammenhangs zu ermöglichen.<br />
Monetäre Posten<br />
Im Besitz <strong>des</strong> Unternehmens befindliche Währungseinheiten sowie Vermögensgegen stände<br />
und Schulden, für die das Unternehmen eine feste oder bestimmbare Anzahl von Währungseinheiten<br />
erhält oder bezahlen muss.<br />
Monte Carlo-Verfahren<br />
Verfahren zur Erzeugung von Zufallsvariablen und Störtermen aus bestimmten Grundgesamtheiten,<br />
die unter anderem dazu dienen, die asymptotischen Eigenschaften von<br />
Schätz- und Testfunktionen zu studieren.<br />
Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb<br />
Höhe <strong>des</strong> Anteils <strong>des</strong> berichtenden Unternehmens am Nettovermögen dieses Geschäftsbetriebs.<br />
Nicht-monetäre Posten<br />
Diese Posten verkörpern kein Recht auf Erhalt beziehungsweise keine Verpflichtung zur<br />
Bezahlung einer festen oder bestimmten Anzahl von Währungseinheiten.<br />
Non-performing-loan (NPL)<br />
Notleidender Kredit.<br />
Notch<br />
Ausdruck für eine Ratingstufe.<br />
Over the Counter (OTC)<br />
Bezeichnet den außerbörslichen Handel von Finanzinstrumenten.<br />
Glossar<br />
249
250<br />
Patronatserklärung<br />
Patronatserklärungen sind gesetzlich nicht geregelt. Als Patronatserklärungen werden<br />
Erklärungen bezeichnet, die – bei unterschiedlichem Rechtsgehalt – ihre Gemeinsamkeit<br />
darin haben, dass eine Muttergesellschaft (Patron) einem Gläubiger ihrer Tochtergesellschaft<br />
zur Förderung oder Erhaltung der Kreditbereitschaft Maßnahmen oder Unterlassungen in<br />
Aussicht stellt oder zusagt. Je nachdem, wie der Verpflichtungsinhalt der Patronatserklärungen<br />
ausgestattet ist, spricht man von „weichen“ oder „harten“ Patronatserklärungen.<br />
Weiche Patronatserklärungen sind nicht auf Zahlung, sondern auf sonstige Handlungen,<br />
wie Auskünfte, Informationen oder bestimmte Handlungsweisen, gerichtet. Zusagen dergestalt,<br />
Tochtergesellschaften mit ausreichend Liquidität oder Kapital auszustatten, sodass<br />
sie ihren Verbindlichkeiten aus einem Kreditvertrag nachkommen können, sind als harte<br />
Patronatserklärungen zu qualifizieren.<br />
PD/LGD-basiertes Berechnungsmodell<br />
Für die Quantifizierung von Kreditrisiken auf Einzelkreditebene werden diese üblicher weise<br />
in die Bestandteile Ausfallwahrscheinlichkeit (PD = Probability of Default) und Verlustschwere<br />
aufgespalten. Die Verlustschwere ergibt sich aus dem zum Ausfallzeitpunkt ausstehenden<br />
Betrag (EAD = Exposure of Default) und der Verlustquote (LGD = Loss Given Default). Bei<br />
der Aggregation der Risiken auf Poolebene sind zusätzlich Korrelationen zu berücksichtigen,<br />
um Diversifikationseffekte im Forderungspool quantifizieren zu können.<br />
PIIGS-Staaten<br />
Bezeichnung für die Staaten Portugal, Irland, Italien, Griechenland, Spanien.<br />
Portfolio-Hedge<br />
Makro-Hedge. Absicherung einer Gruppe von Vermögenswerten oder Verpflichtungen<br />
(Grundgeschäfte) durch eine Gruppe von (derivativen) Sicherungsinstrumenten.<br />
Probability of Default (PD)<br />
Wahrscheinlichkeit, dass ein Schuldner die gegen ihn bestehende Forderung nicht oder nur<br />
teilweise zurückzahlt. Die PD ist eine der zentralen Bestimmungsgrößen für den erwarteten<br />
Verlust einer Forderung, abgeleitet aus dem Ergebnis <strong>des</strong> Ratingprozesses.<br />
Probability of Default of Equity (PDE)<br />
Verlustquote für das Eigenkapital einer Beteiligung. Wahrscheinlichkeit eines Verlustes<br />
unter der Bedingung, dass ein Ausfall für das Eigenkapital eintritt.<br />
Rating<br />
Bonitätsurteil eines Finanztitels (Emissionsrating) oder eines Schuldners (Emittentenrating),<br />
das durch unabhängige Ratingagenturen vergeben wird oder intern anhand der systematischen<br />
Bewertung quantitativer und qualitativer Faktoren gebildet wird.
Retail-Geschäft<br />
Privatkundengeschäft.<br />
(Reverse) Repo-Geschäft<br />
(Reverse) Repurchase Agreement. Kombination aus Kassakauf oder -verkauf von zum Beispiel<br />
Wertpapieren mit gleichzeitigem Verkauf oder Rückkauf der Wertpapiere auf Termin mit<br />
demselben Kontrahenten.<br />
Risk Taker<br />
Mitarbeiter, die im Rahmen ihrer Tätigkeit einen wesentlichen Einfluss auf das Gesamtrisikoprofil<br />
einer Bank haben.<br />
Risk-Weighted Assets (RWA)<br />
Risikogewichtete Aktiva, die gemäß den Vorschriften von Basel II mit Eigenkapital zu<br />
unterlegen sind.<br />
Senior Supervisors Group (SSG)<br />
Ein Gremium von zehn Aufsichtsbehörden aus sieben Staaten, das am 9. März 2009 in einem<br />
gemeinsamen Bericht (Observations on Management of Recent Credit Default Swap Credit<br />
Events) darlegte, wie wichtige Marktteilnehmer auf dem Credit Default Swap-Markt ihre<br />
Kreditderivat-Transaktionen abwickeln, wenn diese aufgrund eines Kreditereignisses vorzeitig<br />
beendet werden.<br />
Shortfall<br />
Aufsichtsrechtliche Bezeichnung für die Unterdeckung <strong>des</strong> erwarteten Verlustes durch<br />
Wertberichtigungen.<br />
Sicherungsderivat<br />
Derivat, das im Zusammenhang mit einem Sicherungsgeschäft im Rahmen eines Mikro- oder<br />
Makro-Hedges einem Grundgeschäft gegenübersteht.<br />
Solvabilitätsverordnung (SolvV)<br />
Verordnung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums der Finanzen im Rahmen <strong>des</strong> Bankenaufsichtsrechts<br />
über die angemessene Eigenmittelausstattung von Instituten, Institutsgruppen und Finanzholding-Gruppen.<br />
Sie konkretisiert die Anforderungen der §§ 10 ff. <strong>des</strong> Kreditwesengesetzes<br />
über die Min<strong>des</strong>teigenkapitalbestimmungen. Die SolvV deckt die erste und dritte Säule aus<br />
Basel II ab, während die zweite Säule in Deutschland im Rahmen der MaRisk abgedeckt<br />
wird. Neben den Kreditrisikoregelungen sind auch Vorschriften zu Marktpreis- und<br />
Operationellen Risiken enthalten. Ferner beinhaltet die SolvV sogenannte Offenlegungsvorschriften,<br />
die der Markttransparenz dienen sollen.<br />
Glossar<br />
251
252<br />
Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin)<br />
Der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung wurde am 17. Oktober 2008 mit Inkrafttreten<br />
<strong>des</strong> Finanzmarkstabilisierungsgesetzes (FMStG) geschaffen. Ziel dieses Gesetzes und aller<br />
darauf aufbauender Maßnahmen ist es, das Vertrauen in das Finanzsystem wieder herzustellen<br />
und den Finanzsektor zu stabilisieren. Amtlich heißt der Fonds „Finanzmarktstabilisierungsfonds“,<br />
verwaltet wird er von der „Finanzmarktstabilisierungsanstalt“.<br />
Anlassbedingt und wegen seiner zeitlichen Befristung wird er von der Bun<strong>des</strong>anstalt für<br />
Finanzmarktstabilisierung selbst auch „Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin)“<br />
genannt.<br />
Special Purpose Entitiy (SPE)<br />
Siehe Zweckgesellschaft.<br />
Spread<br />
Differenz zwischen zwei Preisen oder Zinssätzen, zum Beispiel Spanne zwischen An- und<br />
Verkaufskurs von Wertpapieren oder bonitätsbedingter Aufschlag auf einen Marktzinssatz.<br />
Stakeholder<br />
Person oder Gruppierung, die ihre berechtigten Interessen wahrnimmt.<br />
Stresstesting<br />
Methode, mit der versucht wird, die verlustmäßigen Auswirkungen externer Marktschwankungen<br />
zu modellieren; geforderte Ergänzung zu den VaR-Analysen.<br />
Strukturierte Produkte<br />
In Anlehnung an den IDW RS HFA 22 lassen sich strukturierte Produkte definieren als<br />
Vermögensgegenstände mit Forderungscharakter beziehungsweise Verbindlichkeiten, die<br />
im Vergleich zu den nicht-strukturierten Produkten hinsichtlich ihrer Verzinsung, ihrer<br />
Laufzeit und/oder ihrer Rückzahlung besondere Ausgestaltungsmerkmale aufweisen. Die<br />
Ausgestaltung strukturierter Produkte besteht in der Regel darin, dass ein zinstragen<strong>des</strong><br />
Kassainstrument (Basisvertrag) mit einem oder mehreren derivativen Finanzinstrumenten<br />
zu einer rechtlichen und wirtschaftlichen Einheit verbunden ist.<br />
Synthetisch<br />
Bezeichnung für eine Position, welche sich aus einer Kombination von Optionen und/oder<br />
Futures ergibt und das gleiche Gewinn-/Verlustprofil aufweist wie das nachvollzogene<br />
Instrument.
Synthetische Verbriefung<br />
Während bei „true sale“-Verbriefungen die Forderung selbst veräußert und nach sachenrechtlichen<br />
Maßstäben übertragen wird, findet bei synthetischen Verbriefungen lediglich<br />
ein schuldrechtlicher Transfer von einzelnen oder allen mit der Forderung zusammenhängenden<br />
Risiken mithilfe von Kreditderivaten statt. Synthetische Verbriefungen haben<br />
– im Gegensatz zu „true sale“-Verbriefungen – keinen Einfluss auf die Höhe <strong>des</strong> in der Bilanz<br />
vorhandenen Kreditbestan<strong>des</strong>, sie reduzieren allerdings unter bestimmten Voraussetzungen<br />
das damit verbundene Ausfallrisiko und somit die dafür geltenden bankaufsichtsrechtlichen<br />
Eigenkapitalanforderungen.<br />
Tier-1-Kapital<br />
Bezeichnet gemäß der Definition der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich das<br />
Kernkapital einer Bank, bestehend in erster Linie aus dem Gezeichneten Kapital (ausgenommen<br />
Aktien, die mit einem nachzuzahlenden Vorzug bei der Verteilung <strong>des</strong> Gewinns<br />
ausgestattet sind – kumulative Vorzugsaktien), den Kapital- und Gewinnrücklagen, hybriden<br />
Kapitalbestandteilen wie zum Beispiel nicht kumulativen Vorzugsaktien („Noncumulative<br />
Trust Preferred Securities“) und Vermögenseinlagen stiller Gesellschafter, abzüglich<br />
Goodwill und sonstiger immaterieller Vermögenswerte sowie anderer Abzugsposten wie<br />
Eigene Aktien im Bestand.<br />
Total Return Swap<br />
Kreditderivat, bei dem der Sicherungsnehmer das gesamte Risiko eines Referenzaktivums<br />
(z.B. einer Anleihe, eines Index) auf den Sicherungsgeber transferiert, indem die Erträge<br />
aus dem Referenzaktivum sowie <strong>des</strong>sen Wertsteigerungen mit dem Sicherungsgeber gegen<br />
die Zahlung eines variablen oder festen Bezugszinses und den Ausgleich der Wertminderungen<br />
periodisch ausgeglichen werden. Weist zu Beginn <strong>des</strong> Geschäfts der Basiswert<br />
<strong>des</strong> Total Return Swaps eine Differenz zum aktuellen Marktpreis <strong>des</strong> Referenzaktivums auf,<br />
so wird diese mittels einer sogenannten Up-Front-Zahlung beglichen.<br />
True Sale-Verbriefung<br />
ABS-Transaktionen, bei denen die Vermögenspositionen mit bilanzbefreiender Wirkung für<br />
den Verkäufer auf den Käufer übertragen werden. Es findet schuldrechtlich ein regressloser<br />
Verkauf der Vermögenspositionen und sachenrechtlich eine Übereignung statt (da es sich<br />
bei den im Wege von ABS-Transaktionen verbrieften Vermögenspositionen in der Regel um<br />
Forderungen handelt, werden diese im Wege der Abtretung übertragen), sodass die<br />
Vermögenspositionen aus dem Vermögen <strong>des</strong> Verkäufers vollständig, das heißt inklusive<br />
aller mit ihnen verbundenen Risiken, ausscheiden.<br />
Unwinding<br />
Als Zinsertrag vereinnahmte Veränderung <strong>des</strong> Barwerts zukünftiger Cashflows bei wertberichtigten<br />
Forderungen.<br />
Glossar<br />
253
254<br />
Value at Risk (VaR)<br />
Kennzeichnet einen möglichen Verlust, der innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums und<br />
Konfidenzniveaus bei unterstellten Veränderungen von Marktparametern auftreten kann.<br />
Das statistische Maß dient zur Vergleichbarkeit der Marktrisiken in verschiedenen Portfolios<br />
der Bank.<br />
Verbriefung<br />
Forderungen (z.B. Kredite) werden dabei in einem Pool gebündelt und regelmäßig in eine<br />
Zweckgesellschaft übertragen. Die Zweckgesellschaft refinanziert sich durch die Emission<br />
von Wertpapieren. Die Rückzahlung und Zinszahlung der Wertpapiere ist direkt an die<br />
Performance der zugrunde liegenden Forderungen geknüpft und nicht an die <strong>des</strong> Emittenten.<br />
Volatilität<br />
Schwankungsbreite bei Preisen beziehungsweise Kursen, Zinssätzen oder auch ganzen<br />
Märkten.<br />
Wholesale-Geschäft<br />
Großkunden- und Interbankengeschäft.<br />
Zweckgesellschaft<br />
Auch Special Purpose Entitiy (SPE). Konstrukt, das einen eng begrenzten und genau<br />
definierten Geschäftszweck erfüllt. Typischerweise haben Zweckgesellschaften beziehungsweise<br />
ihre Geschäftsführung nach der Gründung keine eigene oder nur eine eingeschränkte<br />
Entscheidungsmacht. Üblicherweise kann zudem die ursprünglich durch Gesellschaftsvertrag<br />
oder ähnliche vertragliche Vereinbarung festgelegte Geschäftspolitik nachträglich<br />
nicht geändert werden (Autopilot). Zweckgesellschaften sind normalerweise mit geringem<br />
Eigenkapital ausgestattet, das darüber hinaus in der Regel nicht von dem Unternehmen<br />
eingebracht wird, zu <strong>des</strong>sen Gunsten die Zweckgesellschaft ihren Geschäftszweck ausübt<br />
(Initiator).
255
Impressum/Kontaktadressen<br />
<strong>WestLB</strong> AG<br />
Herzogstraße 15<br />
40217 Düsseldorf<br />
Tel. + 49 211 826-01<br />
Fax + 49 211 826-6119<br />
www.westlb.de<br />
Publication Services<br />
Herzogstraße 15<br />
40217 Düsseldorf<br />
Tel. + 49 211 826-3027<br />
Fax + 49 211 826-6121<br />
presse@westlb.de<br />
ir@westlb.de<br />
Der Geschäftsbericht liegt auch in englischer Sprache vor und<br />
ist im Internet unter www.westlb.de/Investor Relations eingestellt.<br />
Produktion<br />
valido marketing services GmbH<br />
Konzept und Gestaltung<br />
Tamara Steinhart<br />
Disclaimer<br />
Vorbehalt bei Zukunftsaussagen<br />
Dieser Geschäftsbericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen zu unserer Geschäfts- und<br />
Ertrags entwicklung, die auf unseren derzeitigen Plänen, Einschätzungen, Prognosen und<br />
Erwartungen beruhen. Die Aussagen beinhalten Risiken und Unsicherheiten. Denn es gibt<br />
eine Vielzahl von Faktoren, die auf unser Geschäft einwirken und zu großen Teilen außerhalb<br />
unseres Einflussbereichs liegen. Dazu gehören vor allem die konjunkturelle Entwicklung,<br />
die Verfassung der Finanzmärkte weltweit und mögliche Kreditausfälle. Die tatsächlichen<br />
Ergebnisse und Entwicklungen können also erheblich von unseren heute getroffenen Annahmen<br />
abweichen. Sie haben daher nur zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Gültigkeit.<br />
Wir übernehmen keine Verpflichtung, die zukunftsgerichteten Aussagen angesichts neuer<br />
Informationen oder unerwarteter Ereignisse zu aktualisieren.<br />
FSC_MixV3_sw_w.pdf 17.06.2009 10:54:45 Uhr
<strong>WestLB</strong> AG<br />
Herzogstraße 15<br />
40217 Düsseldorf<br />
www.westlb.de