Kleiner Führer durch die Altstadt von Stettin - BookRix
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Links neben dem Bibliotheksgebäude stand <strong>die</strong> <strong>Stettin</strong>er Synagoge<br />
der jüdischen Gemeinde. Sie wurde 1873-75 mit 900 Plätzen für<br />
Männer und 750 für Frauen erbaut. Das Gebäude bezauberte <strong>durch</strong><br />
seinen Reichtum an Gold und Marmor. In den 30er Jahren des 20.<br />
Jahrhunderts wohnten 2700 jüdische Mitbürger in <strong>Stettin</strong>. In der<br />
Reichskristallnacht 1938 fiel <strong>die</strong> Synagoge der Brandstiftung <strong>durch</strong><br />
<strong>die</strong> Nazis zum Opfer. Heute erinnert eine Gedenktafel in drei<br />
Sprachen (polnisch, deutsch, jiddisch) an ihre Vernichtung: „Hier<br />
stand <strong>die</strong> Synagoge der jüdischen Gemeinde, <strong>die</strong> am 9. November<br />
1938 <strong>von</strong> den Nationalsozialisten geschändet und zerstört wurde.“<br />
Rechts vom Bibliotheksgebäude biegt <strong>die</strong> Magazinstraße (Ul.<br />
Rybacka) mit dem Stadthaus (Nr. 1) ab, das <strong>durch</strong> seinen hohen<br />
Turm weithin sichtbar ist. Das Gebäude wurde auf dem Grundriss<br />
eines abgebrochenen Stadthofs im Stile der Neorenaissance, mit<br />
hohem giebelseitigem Turmanbau, in den Jahren 1900-01 erbaut.<br />
Der Entwurf stammt vom Architekten Wilhelm Meyer-Schwartau.<br />
Blickfang des Gebäudes war damals wie heute der hohe aufgesetzte,<br />
mit grüner Platina überzogene Turm. Mit der stattlichen Höhe <strong>von</strong><br />
68 m stellt <strong>die</strong>ser eine weithin sichtbare Silhouette der Stadt dar.<br />
Vor dem Kriege hatten in <strong>die</strong>sem Hause verschiedene städtische<br />
Behörden, wie <strong>die</strong> Sparkasse, das Standesamt oder das Büro der<br />
Baupolizei ihren Sitz. Heute befindet sich hier <strong>die</strong> Medizinische<br />
Akademie „Karol Swierczewski“ der <strong>Stettin</strong>er Universität.<br />
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