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Sozialversicherung 2007 

Grundlagen des 

Versicherungsrechts 

Beitragsrechts 

und des 

Melderechts 

einschließlich 

Beiträgen aus Versorgungsbezügen 

Krankenkassenwahlrecht 

und des 

Arbeitgeberaufwendungsausgleichsverfahren 

nach dem EFZG (U1/U2) 

bei Beschäftigungen 

Lizenzausgabe für: UMB DRECKER GmbH 

im Rechtskreis West und Rechtskreis Ost 

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1

Einleitung 

In diesem Werk wird das zum 1. Januar 2007 geltende Sozialversicherungsrecht dargestellt. Neu in 

das Werk aufgenommen wurden: 

Die Sozialversicherungsentgeltverordnung – SvEV, mit der die bisherige Arbeitsentgelt- und 

Sachbezugsverordnung zu einer Rechtsverordnung, der Sozialversicherungsentgeltverordnung, 

zusammengelegt werden. 

- Dabei werden die Sachbezugswerte in Deutschland vereinheitlicht. Das heisst, dass die 

Sachbezugswerte für Unterkunft und Miete in den neuen Bundesländern in zwei Schritten (bis 

2008) an einen gemeinsamen Wert für Deutschland angepasst werden. 

- Außerdem wird die Regelung zum Hinzurechnungsbetrag im öffentlichen Dienst (2,5 v.H.) in § 

2 Abs. 1 Satz 2 ArEV (ab 1. Januar 2007 Sozialversicherungsentgeltverordnung – SvEV) zum 

31. Dezember 2007 aufgehoben. Die dadurch entstehenden Beitragsausfälle sollen ab 1. Januar 

2008 kompensiert werden durch Verbeitragung von Sanierungsgeldern zur Aufrechterhaltung 

der betrieblichen Altersversorgung. 

Die mit dem Haushaltsbegleitgesetz 2006 (HBeglG 2006 - BGBl. I S. 1402) mit Wirkung vom 1. 

Juli 2006 eingeführten Regelungen, die 

- die Beitragsfreiheit der Sonn-, Feiertags- und Nachtzuschläge einschränkt, soweit das Entgelt, 

aus dem sie berechnet werden, mehr als 25 EUR pro Stunde beträgt.“ 

- die Pauschalbeiträge für geringfügig Beschäftigte anhebt. 

Die mit dem Ersten Gesetz zum Abbau bürokratischer Hemmnisse insbesondere in der mittelständischen 

Wirtschaft vom 22. August 2006 (BGBl. I S. 1970) eingetretene Neuregelung zur Beitragsfälligkeit, 

wonach unter bestimmten Voraussetzungen die voraussichtliche Höhe der Beitragsschuld 

nach den Beiträgen des Vormonats bemessen werden kann. 

Die von den Spitzenverbänden der Krankenkassen unter dem 13. Februar 2006 vorgenommenen 

Erläuterungen zum Arbeitgeberaufwendungsausgleichsverfahren. 

Weitere relevante Besprechungsergebnisse der Spitzenorganisationen der Sozialversicherung 

zum Versicherungs-, Beitrags- und Melderecht. 

Die im Zusammenhang mit dem anstehenden Gesundheitsreformgesetz 2007 (Gesetz zur Stärkung 

des Wettbewerbs in der GKV - GKVWSG) 

- möglicherweise rückwirkend zum 27. Oktober 2006 in Kraft tretenden Neuregelungen zum 

Ausscheiden aus der Krankenversicherungspflicht wegen Überschreitens der Versicherungspflichtgrenze 

der gesetzlichen Krankenversicherung 

sowie 

- die Regelungen, die ab 1. April 2007 dazu führen sollen, dass Personen, die keinen anderweitigen 

Anspruch auf Absicherung im Krankheitsfall haben, krankenversicherungspflichtig werden. 

Mein Dank gilt allen, die mir bei der Zusammenstellung und der Bearbeitung des Inhalts geholfen und 

es mir ermöglicht haben, das Werk herauszubringen. 

Joachim Schermer 



2

Ab 1. Januar 2007 gültige Rechengrößen 

1. im Rechtskreis-West 

Bayern, Baden-Württemberg, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein- 

Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holstein und Berlin-West 

1.1 Beitragssätze 

Krankenversicherung 

allgemeiner Beitragssatz 

erhöhter Beitragssatz 

ermäßigter Beitragssatz 

Beiträge aus Versorgungsbezügen 

Zusatzbeitrag aller Mitglieder 

Pflegeversicherung 

zusätzlicher Beitrag für Kinderlose 

allgemeine Rentenversicherung 

knappschaftliche Rentenversicherung 

Arbeitslosenversicherung 

Pauschalbeitrag zur Krankenversicherung 

Pauschalbeitrag zur Rentenversicherung 

Arbeitgeber-Aufwendungsausgleichsversicherung 

U1 Tarif(e) 

U2-Tarif 

nach der 

Satzung 

der jeweiligen 

Krankenkasse 

0,90 v.H. 

1,70 v.H. 

0,25 v.H. 

19,90 v.H. 

26,40 v.H. 

4,20 v.H. 

13,00 v.H. 

15,00 v.H. 

nach der Satzung 


Krankenkasse 

1.2 Entgeltgrenzen EUR 

Monatliche Beitragsbemessungsgrenze 



Rentenversicherung 


knappschaftliche RV 

Jahresarbeitsentgeltgrenze 

allgemein 

für PKV-Versicherte 

Bezugsgröße (monatlich) 

- Kranken-/Pflegeversicherung 

- Renten-/Arbeitslosenversicherung 

Geringfügigkeitsgrenze 

Geringverdienergrenze 

Einnahmeuntergrenze für Beiträge aus 

Versorgungsbezügen (KV/PV) 

Faktor F (siehe Gleitzonenregelung) 



3.562,50 

3.562,50 

5.250,00 

5.250,00 

6.450,00 

47.700,00 

42.750,00 

2.450,00 

2.450,00 

400,00 

325,00 

122,50 

0,7673 

3

2. im Rechtskreis-Ost 

Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Berlin-Ost 

2.1 Beitragssätze 


allgemeiner Beitragssatz 

erhöhter Beitragssatz 

ermäßigter Beitragssatz 

Beiträge aus Versorgungsbezügen 

Zusatzbeitrag aller Mitglieder 


zusätzlicher Beitrag für Kinderlose 

allgemeine Rentenversicherung 

knappschaftliche Rentenversicherung 


Pauschalbeitrag zur Krankenversicherung 

Pauschalbeitrag zur Rentenversicherung 

Arbeitgeber-Aufwendungsausgleichsversicherung 

U1-Tarif(e) 

U2-Tarif 

nach der 

Satzung 


Krankenkasse 

0,90 v.H. 

1,70 v.H. 

0,25 v.H. 

19,90 v.H. 

26,40 v.H. 

4,20 v.H. 

13,00 v.H. 

15,00 v.H. 

nach der Satzung 


Krankenkasse 

2.2. Entgeltgrenzen EUR 

Monatliche Beitragsbemessungsgrenze 





knappschaftliche RV 

Jahresarbeitsentgeltgrenze 

allgemein 

für PKV-Versicherte 

Bezugsgröße (monatlich) 

- Kranken-/Pflegeversicherung 

- Renten-/Arbeitslosenversicherung 

Geringfügigkeitsgrenze 

Geringverdienergrenze 

Einnahmeuntergrenze für Beiträge aus 

Versorgungsbezüge (KV/PV) 

Faktor F (siehe Gleitzonenregelung) 



3.562,50 

3.562,50 

4.550,00 

4.550,00 

5.550,00 

47.700,00 

42.750,00 

2.450,00 

2.100,00 

400,00 

325,00 

122,50 

0,7673 

4

Inhaltsverzeichnis 


I. Versicherungsrecht 

1. Versicherungspflicht 11 

1.1 Arbeiter, Angestellte, Auszubildende, selbständig Tätige 11 

1.1.1 Allgemeines 11 

1.1.2 Beginn und Ende der Versicherungspflicht 17 

1.1.3 Arbeitsunterbrechungen 18 

1.1.4 Beschäftigungen während einer Elternzeit 20 

1.1.5 Wehr-/Zivildienst 20 

1.1.6 Bezug von Kurzarbeitergeld / Winterausfallgeld 21 

1.2 Flexible Arbeitszeit / Altersteilzeitarbeit 21 

1.2.1 Flexible Arbeitszeitregelungen 21 

1.2.2 Altersteilzeitarbeit 28 

1.3 Bezug von Vorruhestandsgeld 32 

1.4 Unständig Beschäftigte 34 


1.4.2 Berufsmäßig unständig Beschäftigte 35 

1.4.3 Abgrenzung zu regelmäßig wiederkehrenden Beschäftigungen und zu 

Dauerbeschäftigungen 35 

1.4.4 Versicherungspflicht 36 

1.4.5 Mitgliedschaft in der Kranken- und Pflegeversicherung 37 

1.5 Leiharbeitnehmer (Arbeitnehmerüberlassung) 38 

1.6 Behinderte Menschen in anerkannten Werkstätten oder 

gleichartigen Einrichtungen 38 

1.7 Freiwilliges Jahr 38 

1.7.1 Freiwilliges soziales Jahr 39 

1.7.2 Freiwilliges ökologisches Jahr 39 

1.8 Strafgefangene 39 

1.9 Wiedereingliederung in das Erwerbsleben 39 

1.10 Postulanten und Novizen 40 

1.11 Ehrenamtlich Tätige 40 

1.11.1 Ehrenamtliche Bürgermeister 40 

1.11.2 Feuerwehrführungskräfte 41 

1.12 Aus- und Einstrahlung des Sozialversicherungsrechts 41 


1.12.2 Ausstrahlung des Sozialversicherungsrechts 42 

1.12.3. Einstrahlung 47 

1.13 Personen, die keinen anderweitigen Anspruch auf Absicherung im 

Krankheitsfall haben 48 

2. Versicherungsfreiheit 50 

2.1 Versicherungspflichtgrenze der Krankenversicherung 50 

2.1.1 Anhebung der Jahresarbeitsentgeltgrenzen 50 

2.1.2 Ermittlung des regelmäßigen Jahresarbeitsentgelts 50 

2.1.3 Ausscheiden aus der Versicherungspflicht zum 31. Dezember 2006 51 

2.1.4 Eintritt von Versicherungspflicht zum 1. Januar 2007 52 

2.1.5. Ausscheiden aus der Krankenversicherungspflicht in 2007 54 

2.1.6 Unterschreiten der Jahresarbeitsentgeltgrenze in 2007 56 

2.1.7 Befreiung von einer eintretenden Krankenversicherungspflicht 57 

2.1.8 Befreiung von der sozialen Pflegeversicherung 57 

2.2 Versicherungsfreiheit geringfügiger Beschäftigungen 58 


2.2.2 Geringfügig entlohnte Beschäftigungen 59 

2.2.3 Kurzfristige Beschäftigungen 67 

2.3 Studenten u.a. wissentschaftlich tätige Personen 73 

2.3.1 Beschäftigung von Studenten 73 

2.3.2 Beschäftigung von Diplomanden 75 

2.3.3 Beschäftigung von Doktoranden 75 

2.3.4 Beschäftigung von Referendaren 75 

2.3.5 Beschäftigung von Hochschulassistenten 76 


5


2.3.6 Beschäftigung von wissentschaftlichen Mitarbeitern 76 

2.3.7 Beschäftigung von Hospitanten 76 

2.3.8 Beschäftigung von Stipendiaten 76 

2.3.9 Promotionsstudenten 77 

2.4 Praktikanten 77 

2.5 Schüler und ähnliche Personen 77 

2.6 Vorstandsmitglieder einer Aktiengesellschaft 78 

2.7 Arbeitnehmer, die das 65. Lebensjahr vollendet haben 78 

2.8 Rentner 79 

II. Beitragsrecht 

1. Beitragszeit/Beitragsbemessungsgrenzen 80 

1.1 Beitragszeit 80 

1.2 Beitragsbemessungsgrenzen 81 

2. Beitragspflichtiges Arbeitsentgelt 81 

2.1 Allgemeines 81 

2.2 Laufendes Arbeitsentgelt 82 


2.2.2 Nachzahlungen 82 

2.2.3 Mehrarbeitsvergütungen 82 

2.2.4 Variable Entgeltbestandteile 83 

2.2.5 Fehlzeiten 83 

2.2.6 Niedriglohnsektor 83 

2.2.7 Arbeitsentgelt, das während einer Entgeltersatzleistung gewährt wird 91 

2.2.8 Sachbezüge 96 

2.2.9 Sonn-, Feiertags- und Nachtzuschläge 97 

2.2.10 Beitragsrechtliche Behandlung von Sanierungsgeldern 100 

2.2.11 Verwarnungsgelder 100 

2.2.12 Vorwegausbildungsvergütung 101 

2.3 Einmalzahlungen 101 


2.3.2 Grundsätze der Beitragsberechnung 102 

2.3.3 März-Klausel 105 

2.3.4 Wechsel in den anderen Rechtskreis 105 

2.3.5 Abfindungen 106 

2.4 Zukunftssicherungsleistungen / betriebliche Altersversorgung 107 


2.4.2 Durchführungswege der betrieblichen Altersversorgung 107 

2.4.3 Entgeltumwandlung 108 

2.4.4 Sozialversicherungsrechtliche Auswirkungen 109 

2.5 Pauschalbesteuerte Bezüge 117 

2.5.1 Zeitpunkt einer Pauschalbesteuerung 117 

2.5.2 Tragung der Pauschalsteuer durch den Arbeitnehmer 117 

3. Beitragssätze 118 

3.1 Krankenversicherung 118 


3.1.2 Beitragszuschlag aller GKV-Mitglieder 119 

3.2 Pflegeversicherung 120 


3.2.2 Beitragszuschlag für Kinderlose 120 

3.3 Rentenversicherung 122 

3.4 Arbeitslosenversicherung 126 

4. Tragung der Beiträge 126 


4.2 Halber Beitrag zur Rentenversicherung 126 

4.3 Halber Beitrag zur Arbeitslosenversicherung 126 

4.3.1 Arbeitnehmer, die das 65. Lebensjahr vollendet haben 126 

4.3.2 Einstellung eines über 55 Jahre alten Arbeitslosen 126 

4.4 Geringverdiener 126 

4.5 Beiträge zur Pflegeversichung in Sachsen 127 


6


5. Zahlung der Beiträge 127 

5.1 Gesamtsozialversicherungsbeitrag 127 

5.2 Einzugsstelle für die Beiträge zur Sozialversicherung 128 

5.2.1 Krankenkasse als Einzugsstelle 128 

5.2.2 Bundesknappschaft als Einzugsstelle der Pauschalbeiträge 128 

5.3 Arbeitgeber als Beitragsschuldner 128 

5.4 Arbeitnehmeranteil 128 

5.5 Beitragsnachweis 129 

5.6 Fälligkeit der Beiträge 129 


5.6.2 Voraussichtliche Höhe der Beitragsschuld 130 

5.6.3 Drittletzter Bankarbeitstag 134 

5.6.4 Beitragssoll 134 

5.6.5 Beitragsnachweis 134 

5.6.6 Sonstiges 135 

5.7 Zahlungsverzug und Säumniszuschläge 135 

6. Zuschuss des Arbeitgebers zum Kranken-/Pflegeversicherungsbeitrag 135 

6.1 Mitglieder einer gesetzlichen Kranken-/Pflegekasse 135 

6.2 Mitglieder einer privaten Kranken-/Pflegekasse 136 

6.2.1 Zuschuss zum Krankenversicherungsbeitrag 136 

6.2.2 Zuschuss zum Pflegeversicherungsbeitrag 138 

7. Auszubildende und Praktikanten ohne Arbeitsentgelt 138 

8. Mehrfachbeschäftigte 139 

9. Flexible Arbeitszeitregelungen 141 


9.2 Bemessung der Beiträge in der Anspar-/Arbeitsphase 141 

9.3 Bemessung der Beiträge während einer Freistellungsphase 141 


9.3.2 Beitragssatz in der Krankenversicherung 142 

9.4 Bemessung der Beiträge in ”Störfällen” 142 


9.4.2 ”Störfälle” 143 

9.4.3 Eintritt eines ”Störfalles” 144 

9.4.4 Beitragspflichtiges Arbeitsentgelt in ”Störfällen” 145 

9.4.5 Beitragsberechnung aus Wertguthaben, die vor dem 1.1.2001 

gebildet wurden 146 

9.4.6 Zuständiger Versicherungsträger 146 

9.4.7 Fälligkeit der Beiträge in ”Störfällen” 146 

9.5 Nachträgliche Zahlung von geschuldetem Arbeitsentgelt 147 

9.5.1 Nachzahlung von laufendem Arbeitsentgelt 147 

9.5.2 Gewährung von Einmalzahlungen 147 

10. Altersteilzeitarbeit 147 


10.2 Zusätzliche Beiträge zur Rentenversicherung 148 

10.2.1 Regelung für bis zum 30. Juni 2004 beginnende 

Altersteilzeitbeschäftigungen 148 

10.2.2 Regelung für ab 1. Juli 2004 beginnende Altersteilzeitbeschäftigungen 149 

10.3 Zulagen 151 

10.3.1 Zulagen für vorübergehend übernommene andere Tätigkeiten 151 

10.3.2 Zahlung einer regelmäßig anfallenden Zulage 151 

10.3.3 Zahlung einer unregelmäßig anfallenden Zulage 152 

10.4 Sachbezüge 153 

10.4.1 Beginn der Altersteilzeitarbeit vor dem 01.07.2004 153 

10.4.2 Beginn der Altersteilzeitarbeit nach dem 30.06.2004 154 

10.5 Mehrarbeitsvergütung 154 




10.6 Zahlung von einmaligem Arbeitsentgelt 155 




7


10.7 Entgeltumwandlung im Zusammenhang mit einer zusätzlichen 

Altersversorgung 157 

10.8 Störfälle 158 


10.8.2 Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung 158 

10.8.3 Rentenversicherung 159 

10.8.4 Tariferhöhungen und Zinserträge 159 

11. Bezug von Kurzarbeitergeld 161 

11.1 Beiträge zur Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung 161 

11.2 Beiträge zur Arbeitslosenversicherung 161 

11.3 Ermittlung des beitragspflichtigen Teils einer Einmalzahlung 162 

11.4 Beitragtragung, Beitragsnachweis, Meldungen 163 

11.5 Zuschuss des Arbeitgebers zur freiwilligen bzw. 

privaten Kranken- und Pflegeversicherung 163 

11.5.1 Zuschuss zur freiwilligen Kranken- und Pflegeversicherung 163 

11.5.2 Zuschuss zur privaten Kranken- und Pflegeversicherung 164 

12. Behinderte in geschützten Einrichtungen 165 


12.2 Kranken- und Pflegeversicherung 166 

12.3 Rentenversicherung 166 

12.4 Arbeitslosenversicherung 166 

12.5 Beispiele zur Tragung der Beiträge 167 

III. Melderecht 

1. Meldungen nach der Datenerfassungs- und 

-übermittlungsverordnung (DEÜV) 169 


1.2 Voraussetzungen für die Erstattung von Meldungen im 

automatisierten elektronischen Verfahren 169 

1.3 Die Datensätze und Datenbausteine 170 


1.3.2 Meldungen von Entgeltbescheinigungen 171 

2. Schlüsselzahlen 171 

2.1 Der Personengruppenschlüssel 171 

2.2 Die Schlüsselzahlen für die Abgabegründe 172 


2.2.2 Anmeldungen 172 

2.2.3 Abmeldungen 172 

2.2.4 Jahresmeldungen/Unterbrechungsmeldungen/ 

sonstige Entgeltmeldungen 173 

2.2.5 Änderungsmeldungen 173 

2.2.6 Meldungen in Insolvenzfällen 173 

2.3 Die Schlüsselzahlen für die Beitragsgruppen 173 

2.3.1 Beiträge zur Krankenversicherung 173 

2.3.2 Beiträge zur freiwilligen Krankenversicherung 174 

2.3.3 Beiträge zur Rentenversicherung 174 

2.3.4 Beiträge zur Arbeitslosenversicherung 174 

2.3.5 Beiträge zur Pflegeversicherung 174 

2.4 Meldungen in DM 175 

2.5 Arbeitsentgelt aus Niedriglohnbereich 175 

3. Abzugebende Meldungen 175 


3.2 Anmeldung versicherungspflichtig Beschäftigter 176 

3.3 Abmeldung versicherungspflichtig Beschäftigter 178 


3.3.2 An- und Abmeldungen in einem Meldevorgang 178 

3.3.3 Unbezahlter Urlaub 179 

3.3.4 Abmeldung im Zusammenhang mit dem Ende eines 

Krankengeldanspruchs (Aussteuerung) 180 


8


3.4 Meldungen aus sonstigem Anlass 180 

3.4.1 Änderungsmeldungen 181 

3.4.2 Unterbrechungsmeldungen 185 

3.5 Meldungen bei Einmalzahlungen 190 

3.6 Jahresmeldungen 191 

3.7 Meldungen für geringfügig Beschäftigte 192 

3.7.1 Geringfügig entlohnte Beschäftigungen 192 

3.7.2 Kurzfristige Beschäftigungen 194 

3.8 Meldungen im Zusammenhang mit flexiblen 

Arbeitszeitgestaltungen/Altersteilzeitbeschäftigungen und Störfällen 194 

3.8.1 Meldungen beim Abbau von Wertguthaben 194 

3.8.2 Meldungen in Störfällen 199 

3.8.3 Erwerbsminderung in Verbindung mit Beendigung 

der Beschäftigung 200 

3.9 Beschäftigte Angehörige und 

geschäftsführende Gesellschafter einer GmbH 208 

3.10 Berichtigung fehlerhaft abgegebener Meldungen 208 

IV. Beiträge aus Versorgungsbezügen 

1. Meldeverfahren 209 

2. Beitragsverfahren 209 

2. Zahlstellenverfahren 211 

V. Krankenkassenwahlrecht 

1. Wählbare Krankenkassen 212 

2. Ausübung des Krankenkassenwahlrechts 212 


2.2 Ausstellung von Mitgliedsbescheinigungen und 

Kündigungsbestätigungen 213 


2.2.2 Vorlage der Mitgliedsbescheinigung bei der zur Meldung 

verpflichteten Stelle 214 

2.2.3 Vorlage der Mitgliedsbescheinigung bei der bisherigen Krankenkasse 214 

3. Kündigung der Mitgliedschaft 215 

3.1 Einheitliche Bindungsfrist für alle Versicherten 215 

3.2 Kündigung zum Ablauf des übernächsten Monats 215 

3.3 Krankenkassenwechsel grundsätzlich nur mit Kündigungsbestätigung 215 

3.4 Sonderkündigungsrecht 216 

VI. Arbeitgeberaufwendungsausgleichsverfahrens (U1/U2) 

1. Allgemeines 218 

2. Ausgleichsverfahren bei Arbeitsunfähigkeit (U1-Verfahren) 218 

2.1 Grundsatz 218 

2.2 Beteiligte Arbeitgeber 219 

2.2.1 Begriff „Arbeitgeber“ 219 

2.2.2 Privathaushalt 219 

2.2.3 Mehrere Betriebe 219 

2.2.4 Betriebssitz im Ausland 220 

2.2.5 Insolvenzverwalter 220 

2.2.6 Werkstätten für behinderte Menschen 220 

2.2.7 Ausnahmevorschriften 220 

2.2.8 Freiwilliges Ausgleichsverfahren 222 

2.3 Begriff „Arbeitnehmer/Arbeitnehmerin“ 222 


2.3.2 Auszubildende 222 

2.3.3 Schwerbehinderte Menschen 223 

2.3.4 Teilzeitbeschäftigte 223 

2.3.5 Heimarbeiter, Hausgewerbetreibende 223 

2.3.6 Vorstandsvorsitzende, Vorstandsmitglieder, GmbH-Geschäftsführer 223 

2.3.7 Personen im freiwilligen sozialen oder ökologischen Jahr 224 

2.3.8 Ausländische Saisonarbeitskräfte 224 


9


2.3.9 Unständig Beschäftigte 224 

2.3.10 Ordensangehörige/Ordensgemeinschaften 224 

2.3.11 ABM-Kräfte 225 

2.4 Feststellung der erstattungsberechtigten Arbeitgeber 225 


2.4.2 Zuständige Krankenkasse 225 

2.4.3 Feststellungsverfahren 225 

2.5 Aufbringung der Mittel 227 

2.5.1 Grundsatz 227 

2.5.2 Bemessungsgrundlagen 227 

2.5.3 Maßgebendes Arbeitsentgelt 228 

2.5.4 Bezieher von Kurzarbeitergeld und Winterausfallgeld 228 

2.5.5 Weitere fiktive Arbeitsentgelte 228 

2.5.6 Beitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung 229 

2.6 Berechnung der Umlage 229 

2.7 Nachweis der Umlage 229 

2.8 Zuständige Einzugsstelle 229 

3. Ausgleichsverfahren in Mutterschaftsfällen (U2-Verfahren) 230 

3.1 Grundsatz 230 

3.2 Beteiligte Arbeitgeber 230 


3.2.2 Ausnahmevorschriften 231 

3.2.3 Freiwilliges Ausgleichsverfahren 231 

3.3 Begriff „Arbeitnehmer/Arbeitnehmerin“ 231 


3.3.2 Beurlaubte Beamte, „insichbeurlaubte“ Beamte 232 

3.4 Feststellung der erstattungsberechtigten Arbeitgeber 232 

3.5 Aufbringung der Mittel 232 

3.5.1 Grundsatz 232 

3.5.2 Bemessungsgrundlagen 232 

3.5.3 Maßgebendes Arbeitsentgelt 233 

3.5.4 Bezieher von Kurzarbeitergeld und Winterausfallgeld 233 

3.5.5 Weitere fiktive Arbeitsentgelte 234 

3.5.6 Beitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung 234 

3.6 Berechnung und Nachweis der Umlage 234 

4. Übergangsregelungen 234 


10

I. Versicherungsrecht 

1. Versicherungspflicht 

1.1 Arbeiter, Angestellte, Auszubildende, selbständig Tätige 

1.1.1 Allgemeines 

1.1.1.1 Arbeiter und Angestellte 

In der Krankenversicherung unterliegen Arbeiter und Angestellte sowie Auszubildende zu Arbeiter- 

oder Angestelltenberufen der Versicherungspflicht, wenn sie gegen Arbeitsentgelt beschäftigt werden 

und bei ihnen keine Tatbestände vorliegen, die zur Versicherungsfreiheit (siehe unter 2.) führen. 

In der sozialen Pflegeversicherung sind alle Mitglieder einer gesetzlichen Krankenkasse versicherungspflichtig, 

unabhängig davon, ob sie dieser als krankenversicherungspflichtiges- oder als freiwillig 

versichertes Mitglied angehören. 

In der Renten- und Arbeitslosenversicherung wird seit dem 1. Januar 2005 auf die Unterscheidung 

zwischen Arbeitern und Angestellten verzichtet. Die Begriffe wurden ersetzt durch „Beschäftigte“. Ansonsten 

gilt das zur Krankenversicherung Gesagte entsprechend. 

1.1.1.2 Zur Berufsausbildung Beschäftigte 

Zu beachten ist jedoch, dass die zur Berufsausbildung Beschäftigten (Auszubildende, Praktikanten) in 

der Renten- und Arbeitslosenversicherung auch dann als Beschäftigte versicherungspflichtig sind, 

wenn sie kein Arbeitsentgelt erhalten. In der Kranken- und Pflegeversicherung sind sie hingegen, 

wenn sie kein Arbeitsentgelt erhalten, wie Studenten zu versichern; werden sie gegen Arbeitsentgelt 

beschäftigt, gelten sie aber ebenfalls als Beschäftigte (siehe auch unter 2.4). 

Die Bundesregierung und die Wirtschaft haben gemeinsam einen Ausbildungspakt geschlossen mit 

dem Ziel, möglichst allen ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen jungen Menschen einen Ausbildungsplatz 

anbieten zu können. Neben den regulären Ausbildungsplätzen sollen die Unternehmen 

deshalb in den nächsten Jahren jährlich 25.000 Plätze für betrieblich durchgeführte Einstiegsqualifizierungen 

zusätzlich bereitstellen. Diese Einstiegsqualifizierungen wurden erstmals im Herbst 2004 angeboten. 

Die Spitzenorganisationen der Sozialversicherung kamen in ihrer Besprechung am 28./29.10.2004 

überein, Personen, die in einem Unternehmen an einer solchen Einstiegsqualifizierung teilnehmen, als 

zur Berufsausbildung Beschäftigte anzusehen. Sie unterliegen somit für die gesamte Dauer der Maßnahme 

in allen Zweigen der Sozialversicherungspflicht. 

1.1.1.3 Mitarbeitende Angehörige 


Mitarbeitende Angehörige unterliegen in der Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung 

der Versicherungspflicht, wenn sie in abhängiger Beschäftigung gegen Arbeitsentgelt beschäftigt werden. 

Für die beschäftigten Ehegatten/Lebenspartner hat der Gesetzgeber seit dem 1. Januar 2005 ein 

besonderes Statusfeststellungsverfahren eingeführt. Dadurch ist in besonders gelagerten Fällen die 

Deutsche Rentenversicherung Bund (vormals Bundesversicherungsanstalt für Angestellte - BfA) zuständig 

für die Feststellung, ob die Ehegatten/Lebenspartner in einem Beschäftigungsverhältnis stehen; 

sie entscheidet damit bei diesem Personenkreis auch über die Versicherungspflicht. 

Stellt die Deutsche Rentenversicherung Bund oder auch eine Krankenkasse als Einzugsstelle im Verfahren 

nach § 7a Abs. 1 SGB IV die Versicherungspflicht fest, ist die Bundesagentur für Arbeit hinsichtlich 

der Zeiten, für die der die Versicherungspflicht feststellende Verwaltungsakt wirksam ist, an 

diese Feststellung gebunden (§ 336 SGB III). 


11

1.1.1.4 Selbständig Tätige 

In der Rentenversicherung unterliegen Selbständige nur dann der Versicherungspflicht, wenn sie zu 

den im § 2 SGB VI genannten Personengruppen gehören. Unterliegen sie der Rentenversicherungspflicht, 

haben sie die im Zusammenhang mit den abzugebenden Meldungen (siehe unter III.) und der 

Zahlung der Beiträge (siehe unter II.) anfallenden Arbeiten selbst zu erbringen. Wer neben einer selbständigen 

Tätigkeit eine mehr als geringfügige Beschäftigung (siehe unter 2.2) ausübt, ist in dieser 

rentenversicherungspflichtig. 

In der Arbeitslosenversicherung sind Selbständige nicht versichert. Sind sie aber auch noch als Arbeitnehmer 

beschäftigt, unterliegen sie in dieser Beschäftigung grundsätzlich der Versicherungspflicht. 

1.1.1.5 Hausgewerbetreibende / Heimarbeiter 

Das gilt grundsätzlich auch für Hausgewerbetreibende, die im Gegensatz zu Heimarbeitern, die abhängig 

beschäftigt sind, zu den selbständig Tätigen gehören, die in eigener Arbeitsstätte im Auftrag 

und für Rechnung anderer gewerblich arbeiten (§ 12 SGB IV). Sie sind deshalb in der Kranken- und 

Arbeitslosenversicherung versicherungsfrei, unterliegen aber der Pflegepflichtversicherung, wenn sie 

als freiwillige Mitglieder einer Krankenkasse angehören. In der Rentenversicherung sind sie versicherungspflichtig 

(§ 2 Nr. 6 SGB VI). In melde- und beitragsrechtlicher Hinsicht sind Hausgewerbetreibende 

jedoch wie Arbeitnehmer zu behandeln (§ 28a Abs. 6 SGB IV), wenn sie ihren diesbezüglichen 

Pflichten nicht selber nachkommen (§ 28m Abs. 2 bis 4 SGB IV). Das bedeutet, dass sie dann von 

ihrem Auftraggeber bei der zuständigen Krankenkasse anzumelden sind (siehe unter III.) und von ihm 

der Gesamtsozialversicherungsbeitrag (siehe unter II., 5.1) an die zuständige Einzugsstelle abzuführen 

ist. 

1.1.1.6 Hauptberuflich selbständig Tätige 

Abgrenzend von diesen Aussagen unterliegen hauptberuflich selbständig Tätige jedoch nicht der 

Krankenversicherungspflicht und haben dadurch auch keinen Zugang zur gesetzlichen Krankenversicherung. 

Dies gilt selbst dann, wenn sie neben ihrer hauptberuflich selbständigen Tätigkeit eine Beschäftigung 

als Arbeiter oder Angestellte ausüben (§ 5 Abs. 5 in Verbindung mit § 6 Abs. 3 SGB V) 

und dabei ihre selbständige Tätigkeit im Ausland ausgeübt wird. Dadurch wird vermieden, dass 

hauptberuflich Selbständige durch Aufnahme einer mehr als geringfügigen Beschäftigung krankenversicherungspflichtig 

werden, und damit den umfassenden Schutz der gesetzlichen Krankenversicherung 

erhalten. Eine freiwillige Weiterversicherung ist jedoch möglich. 

Hauptberuflich ist eine selbständige Erwerbstätigkeit dann, wenn sie von der wirtschaftlichen Bedeutung 

(Höhe des Einkommens) und dem zeitlichen Aufwand her die übrigen Erwerbstätigkeiten zusammen 

deutlich übersteigt und den Mittelpunkt der Erwerbstätigkeit darstellt (vgl. Bundesrats- 

Drucksache 200/88 Seite 159, 160); in diese Beurteilung sind selbständige Tätigkeiten als land- oder 

forstwirtschaftliche Unternehmer mit einzubeziehen. 

In diese Betrachtung sind nach Auffassung der Spitzenorganisationen der Sozialversicherung jedoch 

nicht einzubeziehen 

der Ehegatte des landwirtschaftlichen Unternehmers, und zwar unabhängig davon, ob er mit Arbeitsvertrag 

oder im Rahmen der familienhaften Mitarbeit in dem landwirtschaftlichen Unternehmen 

beschäftigt ist, 

sowie 


die mitarbeitenden Familienangehörigen (einschließlich Auszubildende) des landwirtschaftlichen 

Unternehmers, und zwar unabhängig davon, ob sie hauptberuflich oder nicht hauptberuflich in 

dem landwirtschaftlichen Unternehmen beschäftigt sind. 


12


Arbeitgeber, die mindestens einen Arbeitnehmer mehr als geringfügig (siehe unter 2.2) oder die mehrere 

geringfügig Beschäftigte, deren Arbeitsentgelte bei Zusammenrechnung die Geringfügigkeitsgrenze 

des § 8 Abs. 1 Nr. 1 SGB IV (siehe unter 2.2) überschreitet, in ihrem Betrieb beschäftigen, sind 

jedoch grundsätzlich als hauptberuflich selbständig Tätige anzusehen. Zudem gehören ggf. auch Gesellschafter-Geschäftsführer 

(siehe unten) zu den hauptberuflich Selbständigen. 

Des Weiteren haben die Spitzenorganisationen der Sozialversicherung in ihrem gemeinsamen Rundschreiben 

vom 21. November 1988 ausgeführt, dass bei Arbeitnehmern, die mindestens 18 Stunden 

in der Woche arbeiten und deren monatliches Arbeitsentgelt mehr als die Hälfte der monatlichen Bezugsgröße 

beträgt (2007 = 1.225 EUR), die widerlegbare Vermutung besteht, dass daneben für eine 

hauptberufliche selbständige Erwerbstätigkeit kein Raum mehr bleibt. Diese Vermutung gilt dann als 

widerlegt, wenn das monatliche Einkommen aus selbständiger Tätigkeit im Sinne des § 15 SGB IV 

das regelmäßige monatliche Arbeitsentgelt übersteigt. Im umgekehrten Fall, also wenn die Beschäftigung 

an weniger als 18 Stunden ausgeübt wird oder das Arbeitsentgelt nicht mehr als die Hälfte der 

monatlichen Bezugsgröße beträgt, wird vermutet, dass die selbständige Erwerbstätigkeit hauptberuflich 

ausgeübt wird und infolgedessen Krankenversicherungspflicht als Arbeitnehmer nicht gegeben ist. 

Diese Vermutung gilt als widerlegt, wenn das regelmäßige monatliche Arbeitsentgelt das monatliche 

Einkommen aus selbstständiger Tätigkeit im Sinne des § 15 SGB IV übersteigt. 

Die Auffassung der Spitzenverbände wurde vom Bundessozialgericht inzwischen weitestgehend gestützt. 

Es stellte mit Urteil vom 10. März 1994 - 12 RK 1 und 3/94 – fest, dass eine hauptberufliche 

selbständige Tätigkeit in der Regel dann vorliegt, wenn diese mehr als halbtags ausgeübt wird. Und 

mit Urteil vom 26. September 1996 – 12 RK 13/96 – führte es aus, dass eine nebenberufliche selbständige 

Tätigkeit dann vorliegt, wenn der Lebensunterhalt in erster Linie durch andere Einnahmen als 

denen aus der selbständigen Tätigkeit bestritten wird und das nebenberuflich erworbene Arbeitseinkommen 

(Gewinn) von untergeordneter Bedeutung ist. 

Hinsichtlich der Beurteilung der wirtschaftlichen Bedeutung der selbständigen Tätigkeit sind die §§ 15 

und 16 SGB IV heranzuziehen. Nach § 15 SGB IV ist Arbeitseinkommen der nach den allgemeinen 

Gewinnermittlungsvorschriften des Einkommensteuerrechts ermittelte Gewinn aus der selbständigen 

Tätigkeit. Gesamteinkommen (§ 16 SGB IV) ist die Summe der Einkünfte im Sinne des Einkommensteuerrechts; 

es umfasst insbesondere das Arbeitsentgelt und das Arbeitseinkommen. 

1.1.1.7 Landwirtschaftliche Unternehmer (Nebenerwerbslandwirte) 

Nach § 5 Abs. 5 SGB V werden Personen, die hauptberuflich selbständig erwerbstätig sind, nach § 5 

Abs. 1 Nr. 1 SGB V von der Krankenversicherungspflicht auch dann nicht erfasst, wenn sie deren 

Voraussetzung erfüllen (siehe unter 2.14). Sind sie landwirtschaftliche Unternehmer, sind sie als solche 

Mitglied einer landwirtschaftlichen Krankenkasse (LKK). 

Bei Nebenerwerbslandwirten ist davon auszugehen, dass die Beschäftigung überwiegt. Dauert die 

Beschäftigung länger als 26 Wochen, werden sie während ihrer Beschäftigung in der allgemeinen 

Krankenversicherung (Orts-, Betriebs-, Innungskrankenkasse oder Ersatzkasse) versichert. Dies gilt 

seit dem 1. Januar 1995 auch dann, wenn sie ein Arbeitsentgelt beziehen, das die Jahresarbeitsentgeltgrenze 

übersteigt. Die Möglichkeit, sich wegen der nach § 6 Abs. 1 Nr. 1 SGB V vorliegenden 

Krankenversicherungsfreiheit in der landwirtschaftlichen Krankenversicherung zu versichern, ist seit 

diesem Zeitpunkt nicht mehr gegeben. 

Landwirtschaftliche Unternehmer, die aufgrund § 2 Abs. 1 Nr. 1 oder 2 KVLG 1989 versicherungspflichtige 

Mitglieder einer landwirtschaftlichen Krankenkasse sind, bleiben auch in einer daneben ausgeübten 

abhängigen Beschäftigung, die 26 Wochen nicht übersteigt, ihrem Erscheinungsbild nach 

landwirtschaftliche Unternehmer. Dies hat zur Folge, dass sie aufgrund der Beschäftigung, in der sie 

vom Grundsatz her als Arbeiter/Angestellte nach § 5 Abs. 1 Nr. 1 SGB V der Krankenversicherungspflicht 

unterliegen, nicht in der allgemeinen Krankenversicherung (Orts-, Betriebs-, Innungskrankenkasse 

oder Ersatzkasse), sondern bei der landwirtschaftlichen Krankenkasse zu versichern sind, der 

sie als landwirtschaftliche Unternehmer angehören (§ 3 Abs. 2 Nr. 1 KVLG 1989). 

Bei einer die 26-Wochen-Frist überschreitenden Beschäftigung tritt von deren Beginn an (Tag der 

Kenntnis bezüglich der Überschreitung der Frist) ggf. Versicherungspflicht nach § 5 Abs. 1 Nr. 1 SGB 


13

V ein. Dadurch ist die Versicherung von diesem Tage an von der allgemeinen Krankenversicherung 

durchzuführen. 

Die Versicherungspflicht und die Kassenzuständigkeit sind bei Beginn der Beschäftigung zu prüfen. Ist 

die Beschäftigung auf voraussichtlich 26 Wochen befristet, ist in den genannten Fällen die landwirtschaftliche 

Krankenkasse die zuständige Einzugsstelle nach § 28h SGB IV. Werden die 26 Wochen 

entgegen der vereinbarten Dauer unvorhergesehen überschritten, besteht die Mitgliedschaft bei der 

landwirtschaftlichen Krankenkasse fort, wenn die Überschreitung zwei Monate nicht übersteigt. Im 

Umkehrschluss bleibt die Mitgliedschaft bei einer allgemeinen Krankenkasse erhalten, wenn ein Beschäftigungsverhältnis 

für die Dauer von mehr als 26 Wochen vereinbart wurde, dieses Beschäftigungsverhältnis 

aber vor Ablauf der 26-Wochen-Frist endet. 

Wird ein ursprünglich auf nicht mehr als 26 Wochen befristetes Beschäftigungsverhältnis in ein länger 

andauerndes Beschäftigungsverhältnis umgewandelt, führt dies dazu, dass mit dem Tag des Bekanntwerdens 

der Überschreitung ein Krankenkassenwechsel vorzunehmen ist. Der Beschäftigte ist 

zum Tage des Bekanntwerdens der länger andauernden Beschäftigung bei der landwirtschaftlichen 

Krankenkasse abzumelden und zum Folgetag bei der allgemeinen Krankenkasse anzumelden. 

Während der Versicherung bei der landwirtschaftlichen Krankenkasse sind die Beiträge zur Kranken-, 

Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung an diese Krankenkasse abzuführen und die Meldungen 

nach der DEÜV gegenüber dieser Krankenkasse zu erstatten. Die Beiträge zur Krankenversicherung 

sind nach der Hälfte des vom Bundesministerium für Gesundheit jeweils zum 1. Januar festgestellten 

durchschnittlichen allgemeinen Beitragssatzes der Krankenkassen zu berechnen. Dieser Beitragssatz 

gilt jeweils für die Zeit vom 1. Juli des laufenden Kalenderjahres bis zum 30. Juni des folgenden 

Kalenderjahres. Beiträge zur Pflegeversicherung sind aus dem Arbeitsentgelt nicht zu entrichten, 

sondern allein aus den Einnahmen der landwirtschaftlichen Tätigkeit. 

Da die obige Regelung nur für landwirtschaftliche Unternehmer gilt, die aufgrund der Versicherungspflicht 

nach § 2 Abs. 1 Nr. 1 oder 2 KVLG 1989 Mitglied einer landwirtschaftlichen Krankenkasse sind, 

hat der Arbeitgeber sich von dem beschäftigten Nebenerwerbslandwirt eine Bescheinigung seiner 

landwirtschaftlichen Krankenkasse vorlegen zu lassen, aus der hervorgeht, dass er ihr nach § 2 Abs. 

1 Nr. 1 oder 2 KVLG 1989 als Mitglied angehört. Die Bescheinigung ist zu den Lohnunterlagen zu 

nehmen. 

1.1.1.8 Gesellschafter-Geschäftsführer 

Die Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherungspflicht wird nicht dadurch ausgeschlossen, 

dass eine in einer Gesellschaft (z. B. GmbH) beschäftigte Person zugleich Mitunternehmer dieser 

Gesellschaft ist. Solche mitarbeitenden Gesellschafter können durchaus in einem abhängigen und 

damit sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis zur Gesellschaft stehen. Nach der 

ständigen Rechtsprechung des Bundessozialgerichts liegt bei mitarbeitenden Gesellschaftern ein 

abhängiges Beschäftigungsverhältnis allerdings nur dann vor, wenn die Gesellschafter 

- funktionsgerecht dienend am Arbeitsprozess der Gesellschaft teilhaben, 

- für ihre Beschäftigung ein entsprechendes Arbeitsentgelt erhalten 

und 


- keinen maßgeblichen Einfluss auf die Geschicke der Gesellschaft kraft eines etwaigen Anteils am 

Stammkapital geltend machen können. 

Die Bezeichnung "dienend" weist darauf hin, dass der Geschäftsführer wie ein Arbeitnehmer abhängig 

in den Arbeitsprozess der Gesellschaft eingegliedert sein muss. 

Sofern ein Gesellschafter-Geschäftsführer über mindestens 50 v.H. des Stammkapitals verfügt oder 

aufgrund besonderer Vereinbarungen im Gesellschaftervertrag die Beschlüsse der anderen Gesellschafter 

verhindern kann, hat er stets entscheidenden Einfluss auf die Geschicke der Gesellschaft. Er 

kann insbesondere Beschlüsse, die sein Arbeitsverhältnis benachteiligen würden, verhindern, so dass 

in diesen Fällen ein abhängiges Beschäftigungsverhältnis von vornherein ausscheidet. 


14


In allen anderen Fällen muss sorgfältig beurteilt werden, ob ein abhängiges und damit sozialversicherungspflichtiges 

Beschäftigungsverhältnis oder eine selbständige Tätigkeit (siehe oben) vorliegt. 

Hierzu hat das Bundessozialgericht (BSG) u.a. mit Urteil vom 27. Juli 1989 - 11/7 RAr 71/87 - festgestellt, 

dass auch dann, wenn der Kapitalanteil des Gesellschaftergeschäftsführers weniger als 50 v.H. 

beträgt, dieser ggf. Arbeitgeberfunktion ausüben kann. Und mit Urteil vom 8. August 1990 - 11 RAr 

77/89- hat das Bundessozialgericht entschieden, dass ein Geschäftsführer einer GmbH, der als Gesellschafter 

derselben aufgrund seiner gesellschaftlichen Stellung die Rechtsmacht hat, nicht genehme 

Weisungen zu verhindern, auch dann keine abhängige Beschäftigung ausübt, wenn er von seinen 

Rechten tatsächlich nicht Gebrauch macht und die Entscheidungen anderen überlässt. Der tatsächliche 

Einfluss auf die Gesellschaft kann aber eine abhängige Beschäftigung auch dann ausschließen, 

wenn die gesellschaftsrechtliche Stellung allein einen bestimmenden Einfluss nicht ermöglicht. 

Aus diesen Urteilen ist zu schließen, dass grundsätzlich immer dann, wenn der Gesellschafter- 

Geschäftsführer hinsichtlich der Gestaltung von Arbeitszeit,- art und -ort an keine Weisungen gebunden 

ist und er insbesondere aufgrund seiner Branchen- und Marktkenntnisse maßgeblichen Einfluss 

auf die Geschicke der GmbH nehmen kann, als selbständig Tätiger anzusehen ist. 

Wenn die Tätigkeit eines Gesellschafter-Geschäftsführers Merkmale aufweist, die sowohl auf Abhängigkeit 

als auch auf Unabhängigkeit der Tätigkeit hinweisen, ist entscheidend, welche Merkmale überwiegen. 

Dabei sind alle Umstände des Falles zu berücksichtigen (vgl. BSG, Urteil vom 23. Juni 

1994 - 12 RK 72/92). 

Im Übrigen weisen die Spitzenorganisationen der Sozialversicherung in ihrer Besprechung am 22./23. 

November 2000 darauf hin, dass bei Geschäftsführern, die nicht am Stammkapital der GmbH beteiligt 

sind (so genannte Fremdgeschäftsführer), nach der Rechtsprechung des Bundessozialgerichts grundsätzlich 

ein abhängiges und damit sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis vorliegt 

(vgl. Urteile vom 22. August 1973 - 12 RK 24/72 -, USK 73122, und vom 24. Juni 1982 - 12 RK 45/80 - 

, USK 82160). In seinem Urteil vom 22. August 1973 (a.a.O.) hat sich das Bundessozialgericht ausführlich 

mit der versicherungsrechtlichen Beurteilung von Fremdgeschäftsführern auseinandergesetzt 

und ein abhängiges Beschäftigungsverhältnis festgestellt. Insbesondere hat es dargelegt, dass allein 

aus der weisungsfreien Ausführung einer fremdbestimmten Arbeit nicht auf eine selbständige Tätigkeit 

geschlossen werden kann, da der Fremdgeschäftsführer ansonsten in einer nicht von ihm selbst gegebenen 

Ordnung des Betriebs eingegliedert ist und auch nur im Rahmen des Gesellschaftsvertrags 

und der Gesellschafterbeschlüsse handeln darf, so dass er - selbst bei Belassung großer Freiheiten - 

der Überwachung durch die Gesellschafter unterliegt (vgl. § 46 Nr. 6 GmbHG). Dies gilt auch dann, 

wenn die Gesellschafter von ihrer Überwachungsbefugnis regelmäßig keinen Gebrauch machen. Die 

Weisungsgebundenheit des Fremdgeschäftsführers verfeinert sich dabei - wie bei Diensten höherer 

Art üblich - zur funktionsgerecht dienenden Teilhabe am Arbeitsprozess (vgl. auch Urteile des Bundessozialgerichts 

vom 29. März 1962 - 3 RK 74/57 -, BSG Bd. 16 S. 289, und vom 29. August 1963 - 

3 RK 86/59 -, BSG Bd. 20 S. 6). Dem steht nicht entgegen, dass Fremdgeschäftsführer - gegenüber 

den sonstigen Arbeitnehmern - Funktionen eines Arbeitgebers wahrnehmen, denn auch wer selbst 

Arbeitgeberfunktionen ausübt, kann seinerseits - als leitender Angestellter - bei einem Dritten persönlich 

abhängig beschäftigt sein (vgl. Urteil des Bundessozialgerichts vom 13. Dezember 1960 - 3 RK 

2/56 -, BSG Bd. 13 S. 196); im Übrigen fehlt ihm das die selbständige Tätigkeit kennzeichnende Unternehmerrisiko. 

In seinem Urteil vom 24. Juni 1982 (a.a.O.) zu einem Gesellschafter-Geschäftsführer 

hat das Bundessozialgericht in seiner Entscheidungsbegründung hinsichtlich der versicherungsrechtlichen 

Beurteilung von Fremdgeschäftsführern noch einmal bestätigt, dass diese grundsätzlich abhängig 

beschäftigt sind. Nur ausnahmsweise können deshalb bei Geschäftsführern, die am Stammkapital 

der GmbH nicht beteiligt sind, die Verhältnisse so liegen, dass ein abhängiges Beschäftigungsverhältnis 

zu verneinen ist. 

Maßgebend ist das Gesamtbild, ob der Geschäftsführer von der Gesellschaft persönlich abhängig ist. 

Sofern sein Vertrag insoweit vorherrschend typische Bestandteile von Arbeitsverträgen abhängig beschäftigter 

Personen aufweist, wie z. B. die Zahlung eines festen Jahresgehaltes, eine Weihnachtsgratifikation, 

ein Urlaubsgeld, den Anspruch auf einen Zuschuss zur Altersversorgung und zur Krankenversicherung 

sowie den Abschluss einer privaten Unfallversicherung und ferner die Möglichkeit 

einer Nebentätigkeit, die Geheimhaltungspflicht und ein nachvertragliches Wettbewerbsverbot, eine 

Kündigungsklausel sowie die Klausel, dass er seine Arbeitskraft mit seinen Kenntnissen und Erfahrungen 

der Gesellschaft zur Verfügung zu stellen hat und er bei der Bestimmung des Urlaubszeitpunk- 


15

tes den Bedürfnissen der Geschäftsführung Rechnung zu tragen hat und darüberhinaus Regelungen 

darüber fehlen, dass sich sein Gehalt am Gewinn und Verlust des Unternehmens orientiert und auch 

sonstige Bestimmungen über die Zahlung abhängiger Tantiemen neben dem Festgehalt nicht vorhanden 

sind, ist von einer abhängigen Beschäftigung auszugehen und zwar selbst dann, wenn er laut 

Vertrag von der Bindung an bestimmte Arbeitszeiten und vom Verbot des Selbstkontrahierens als 

Geschäftsführer befreit ist und er als einziges Geschäftsführungsmitglied über das ”know-how” für die 

Entwicklung und den Ausbau des Einzigen branchengebundenen Produkts, das die GmbH herstellt 

und vertreibt, verfügt (Urteil des BSG vom 30. Juni 1999 - B 2 U 35/98 R -). Und mit Urteil vom 24. 

September 1992 - 7 RAr 12/92 - hat das Bundessozialgericht entschieden, dass eine auf bestimmte 

Beschlüsse der GmbH beschränkte Sperrminorität einer alleinvertretungsberechtigten Geschäftsführerin 

einer abhängigen Beschäftigung nicht entgegen steht. 

Die Spitzenorganisationen der Sozialversicherung vertraten in ihrer Besprechung am 16./17. März 

1994 den Standpunkt, dass die vorgenannten Grundsätze zum Vorliegen eines versicherungsrechtlich 

relevanten Beschäftigungsverhältnisses gleichermaßen für Gesellschafter einer bereits errichteten, 

aber noch nicht ins Handelsregister eingetragenen GmbH (Vor-GmbH) gelten. Sie stützen sich dabei 

auf das Urteil des Bundessozialgerichts vom 30. März 1962 - 2 RU 109/60 - (BSG Bd. 17 S. 15), wonach 

es für die versicherungsrechtliche Beurteilung von mitarbeitenden Gesellschaftern einer GmbH 

grundsätzlich keine Rolle spielt, ob die GmbH ins Handelsregister eingetragen ist oder erst eingetragen 

werden soll. Das vorgenannte Urteil des Zweiten Senats des Bundessozialgerichts betrifft zwar 

einen Rechtsstreit im Bereich der gesetzlichen Unfallversicherung; jedoch hat auch der für Streitigkeiten 

aus dem Bereich der Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung von Arbeitnehmern zuständige 

Zwölfte Senat des Bundessozialgerichts in seinem Urteil vom 28. März 1983 - 12 RK 12/82 - die 

Versicherungspflicht eines Gesellschafters einer Vor-GmbH vom Grundsatz her nicht ausgeschlossen. 

Dem stehen nach Auffassung der Spitzenorganisationen der Sozialversicherung die Urteile des Zweiten 

Senats des Bundessozialgerichts vom 28. Februar 1986 - 2 RU 21/85 und 2 RU 22/85 nicht entgegen, 

denn das Bundessozialgericht hat in diesen beiden Entscheidungen sein Urteil vom 30. März 

1962 noch einmal ausdrücklich bestätigt und der Vor-GmbH und nicht deren Gesellschaftern die Arbeitgebereigenschaft 

zugesprochen. Aus der in den beiden vorgenannten Urteilen erkannten gesamtschuldnerischen 

Haftung für Beitragsschulden der Vor-GmbH können nach Auffassung der Besprechungsteilnehmer 

keine Konsequenzen für die versicherungsrechtliche Beurteilung der Gesellschafter 

einer Vor-GmbH gezogen werden. 

1.1.1.9 Vorstandsmitglieder von Aktiengesellschaften und Versicherungsvereinen 

Mitglieder des Vorstandes einer Aktiengesellschaft stehen, wenn sie weniger als die Hälfte der Kapitalanteile 

besitzen, nach einer Entscheidung des BSG vom 31. Mai 1989 - 4 RA 22/88 - in einem abhängigen 

Beschäftigungsverhältnis. Sie sind jedoch nach § 1 Satz 3 SGB VI versicherungsfrei in der 

Rentenversicherung. Das Gleiche gilt für die stellvertretenden Vorstandsmitglieder einer Aktiengesellschaft 

(BSG vom 18. September 1973 - 12 RK 5/73 -) sowie für Vorstandsmitglieder großer Versicherungsvereine 

auf Gegenseitigkeit (BSG vom 27. März 1980 - 12 RA 1/79 - siehe unter 2.6). 

1.1.1.10 Statusfeststellungsverfahren 


Kann vom Arbeitgeber nicht eindeutig beurteilt werden, ob es sich bei dem mit Arbeit beauftragten 

Erwerbstätigen um einen Arbeitnehmer oder einen selbständig Tätigen handelt, können die Beteiligten 

bei der Deutschen Rentenversicherung Bund schriftlich eine Entscheidung über den Status des Erwerbstätigen 

beantragen. Mit diesem Verfahren soll eine schnelle und unkomplizierte Möglichkeit zur 

Klärung der Statusfrage eröffnet und dadurch divergierende Entscheidungen vermieden werden. Bei 

der Feststellung eines die Sozialversicherungspflicht begründenden Beschäftigungsverhältnisses im 

Rahmen eines solchen Statusfeststellungsverfahrens wird unter bestimmten Voraussetzungen der 

Beginn der Versicherungspflicht mit Zustimmung des zu Versichernden verschoben; auch Beitragsansprüche 

für zurückliegende Zeiten entstehen insoweit nicht. Hierdurch soll die Position des gutgläubigen 

Arbeitgebers gestärkt werden. Widerspruch und Klage gegen eine Entscheidung zur Versicherungspflicht 

als Arbeitnehmer haben aufschiebende Wirkung. Verbunden damit wurde festgelegt, dass 

die Gesamtsozialversicherungsbeiträge erst zu dem Zeitpunkt fällig werden, zu dem die Entscheidung 

über das Vorliegen einer Beschäftigung unanfechtbar geworden ist. 


16

Stellt die Deutsche Rentenversicherung Bund im Verfahren nach § 7a Abs. 1 SGB IV die Versicherungspflicht 

fest, ist die Bundesagentur für Arbeit hinsichtlich der Zeiten, für die der die Versicherungspflicht 

feststellende Verwaltungsakt wirksam ist, an diese Feststellung gebunden (§ 336 SGB III). 

Das Bayerische Landessozialgericht (LSG) hat am 7. Dezember 2004 entschieden, dass ein Statusfeststellungsverfahren 

nur zu Beginn eines Vertragsverhältnisses eröffnet werden kann. Dieser 

Rechtsansicht hat sich das Hessische LSG am 22. Dezember 2005 angeschlossen. Da mit einer anders 

lautenden Rechtsprechung nicht mehr zu rechnen ist, vertreten die Spitzenorganisationen der 

Sozialversicherung die Auffassung (Besprechung vom 25./26. April 2006), dass Statusfeststellungsverfahren 

nur bei zum Zeitpunkt der Antragstellung bestehenden Vertragsverhältnissen durchzuführen 

sind. Bei Vertragsverhältnissen, die zum Zeitpunkt der Antragstellung bereits beendet sind, kommt 

allein eine Entscheidung der Einzugsstelle (zuständige Krankenkasse) im Rahmen von § 28h Abs. 2 

SGB IV in Betracht. 

1.1.2 Beginn und Ende der Versicherungspflicht 

1.1.2.1 Beginn der Beschäftigung 

Die Sozialversicherungspflicht beginnt grundsätzlich unabhängig davon, ob die gesetzlich vorgeschriebenen 

Meldungen abgegeben oder Sozialversicherungsbeiträge entrichtet werden, mit dem Tag 

des Eintritts in das entgeltliche Beschäftigungsverhältnis. Das ist der Tag, an dem die für die Versicherungspflicht 

geforderten Voraussetzungen (Beschäftigungsverhältnis gegen Arbeitsentgeltzahlung) 

erfüllt werden. Dies gilt auch dann, wenn die Beschäftigung wegen einer Erkrankung des Arbeitnehmers 

nicht zu dem im Arbeitsvertrag vorgesehenen Zeitpunkt aufgenommen werden kann, der Arbeitnehmer 

aber gleichwohl Anspruch auf Fortzahlung des Arbeitsentgelts hat. 

Beispiel 1: 


Arbeitsvertraglicher Beschäftigungsbeginn am 01.04.2007 

Eintritt von Arbeitsunfähigkeit am 28.03.2007 

Ende der Arbeitsunfähigkeit am 04.05.2007 

Arbeitsaufnahme am 05.05.2007 

a) Der Anspruch auf Arbeitsentgeltfortzahlung besteht ab 01.04.2007 

- Die Versicherungspflicht beginnt am 01.04.2007 

b) Der Anspruch auf Arbeitsentgeltfortzahlung 

(§ 3 Abs. 3 EFZG) besteht ab 29.04.2007 

- Die Versicherungspflicht beginnt am 29.04.2007 

Tritt die Arbeitsunfähigkeit am Tage des vereinbarten Beschäftigungsbeginns auf dem Wege zur Arbeit 

ein, ist davon auszugehen, dass der Arbeitnehmer seine Arbeitsbereitschaft bekundet hat. Die 

Versicherungspflicht beginnt deshalb in diesen Fällen mit dem Tage des vereinbarten Beschäftigungsbeginns. 

Sofern ein vertraglich vereinbarter Beschäftigungsbeginn auf einen arbeitsfreien Tag (Sonntag oder 

Feiertag) fällt, tritt die Versicherungspflicht bereits mit Beginn dieses arbeitsfreien Tages und somit vor 

der tatsächlichen Aufnahme der Beschäftigung ein. 

Sofern ein Sozialversicherungsträger im Nachhinein feststellt (z. B. durch Datenabgleich), dass eineals 

geringfügig entlohnt gemeldete Beschäftigung oder eine als kurzfristig gemeldete Beschäftigung 

(siehe unter 2.2) versicherungspflichtig ist, tritt die Versicherungspflicht nach § 8 Abs. 2 Satz 3 SGB IV 

erst mit der Bekanntgabe dieser Feststellung durch die Einzugsstelle oder durch einen Rentenversicherungsträger 

ein. Dies gilt nicht, wenn der Arbeitgeber vorsätzlich oder grob fahrlässig versäumt 

hat, den Sachverhalt für die versicherungsrechtliche Beurteilung aufzuklären. Das heisst, dass in diesen 

Fällen die Versicherungspflicht rückwirkend ggf. mit der Aufnahme dieser Beschäftigung eintritt. 


17

Beispiel 2: 

Eine Raumpflegerin arbeitet beim Arbeitgeber A gegen ein monatliches Arbeitsentgelt von 250 EUR 

und wird als geringfügig entlohnte Beschäftigte bei der Minijob-Zentrale gemeldet (siehe unter III.,3.7). 

Am 01.08. nimmt sie zusätzlich eine Beschäftigung als Raumpflegerin gegen ein monatliches Arbeitsentgelt 

von 300 EUR beim Arbeitgeber B auf. Die Raumpflegerin hat die Frage des Arbeitgebers B 

nach dem Vorliegen einer weiteren Beschäftigung verneint. Arbeitgeber B meldet die Arbeitnehmerin 

somit ebenfalls im Rahmen einer geringfügig entlohnten Beschäftigung bei der Minijob-Zentrale an. 

Die Minijob-Zentrale stellt im Oktober desselben Jahres fest, dass die Raumpflegerin in beiden Beschäftigungen 

versicherungspflichtig ist, weil das Arbeitsentgelt aus beiden Beschäftigungen 400 EUR 

übersteigt. Mit Bescheid vom 15.10. informiert die Minijob-Zentrale die Arbeitgeber A und B darüber, 

dass die Arbeitnehmerin zum 17.10. als geringfügig Beschäftigte bei der Minijob-Zentrale ab- und zum 

18.10. als versicherungspflichtig Beschäftigte bei der zuständigen Krankenkasse anzumelden ist. 

1.1.2.2 Ende der Beschäftigung 

Die versicherungspflichtige Beschäftigung endet grundsätzlich mit Ablauf des Tages, an dem das 

Beschäftigungsverhältnis endet. Das Bundessozialgericht hat hierzu aber in ständiger Rechtsprechung 

für den Fortbestand des versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisses gefordert, dass 

einerseits der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber seine Arbeitskraft gegen die vereinbarte Vergütung zur 

Verfügung stellt und andererseits der Arbeitgeber gegenüber dem Arbeitnehmer seine Dispositionsbefugnis 

bzw. Verfügungsgewalt über. dessen Arbeitskraft rechtlich und tatsächlich ausübt. 

Von einem Fortbestand des versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisses wird u.a. (siehe 

auch unter 1.1.3) ausgegangen, wenn durch Arbeitsgerichtsurteil oder arbeitsgerichtlichen Vergleich 

(z. B. bei Umwandlung einer fristlosen in eine fristgerechte Kündigung) das Ende des Arbeitsverhältnisses 

auf einen Zeitpunkt nach dem letzten Arbeitstag festgelegt und dem Arbeitnehmer für die Zeit 

nach Beendigung der tatsächlichen Arbeitsleistung das bisherige Arbeitsentgelt oder ein Teilarbeitsentgelt 

gezahlt wird; in diesen Fällen besteht das versicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnis bis 

zu dem durch Urteil oder Vergleich festgesetzten Ende des Arbeitsverhältnisses fort. 

Darüber hinaus besteht auch bei einer Insolvenz des Arbeitgebers für die von der Arbeit freigestellten 

und weiterhin dienstbereiten Arbeitnehmer das versicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnis nach 

Eröffnung des Insolvenzverfahrens bis zum Ablauf der für das Arbeitsverhältnis maßgebenden gesetzlichen 

oder vertraglich vereinbarten Kündigungsfrist fort. 

Nach Auffassung der Spitzenorganisationen der Sozialversicherung vom 5./6. Juli 2005 (TOP 4) fehlt 

es indes an den zweiseitigen Beziehungen zwischen dem Arbeitnehmer und Arbeitgeber, wenn im 

gegenseitigen Einvernehmen unwiderruflich auf die vertraglich geschuldete Arbeitsleistung verzichtet 

wird (z. B. durch einen Aufhebungsvertrag bzw. Abwicklungsvertrag). Die Spitzenorganisationen der 

Sozialversicherung vertreten deshalb den Standpunkt, dass das versicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnis 

bei einer unwiderruflichen Freistellung von der Arbeitsleistung mit dem letzten Arbeitstag 

endet, denn in diesen Fällen endet auf Seiten des Arbeitnehmers die Weisungsgebundenheit 

und auf Seiten des Arbeitgebers das Weisungsrecht. Dem steht nicht entgegen, dass dem Arbeitnehmer 

in diesen Fällen gleichwohl bis zum rechtlichen Ende des Arbeitsverhältnisses das geschuldete 

Arbeitsentgelt fortgezahlt wird. 

1.1.3 Arbeitsunterbrechungen 


Wird ein Beschäftigungsverhältnis ohne Arbeitsentgeltzahlung unterbrochen (z.B. bei einem unbezahlten 

Urlaub), bleibt die Versicherungspflicht in der Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung 

längstens für die Dauer eines Monats erhalten. Dauert die Arbeitsunterbrechung länger, endet 

die Versicherungspflicht mit Ablauf des Monatszeitraums (§ 7 Abs. 3 Satz 1 SGB IV). Dabei gilt als 

erster Tag eines unbezahlten Urlaubs der Tag, an dem der Beschäftigte erstmals nicht gearbeitet hat, 

obwohl er dazu dem Grunde nach verpflichtet war. 


18

Arbeitet ein Beschäftigter zuletzt an einem Freitag und ist sein nächster Arbeitstag der darauf folgende 

Montag, ist bei einem unbezahlten Urlaub dieser Montag der erste Tag der Arbeitsunterbrechung. 

Hinsichtlich der Berechnung der Monatsfrist haben die Spitzenorganisationen der Sozialversicherung 

folgende Regel aufgestellt: 

Beispiel Beginn des 

Unbezahlten Urlaubs 

1 

2 

3 

4 

5 

6 

16.01. 

01.02. 

29.02. (Schaltjahr) 

01.03. 

01.04. 

01.05. 


Ende der Monatsfrist 

15.02. 

28. oder 29.02. 

28.03. 

31.03. 

30.04. 

31.05. 

Im Falle eines rechtmäßigen Arbeitskampfes (Streik oder Aussperrung) bleibt die krankenversicherungspflichtige 

Mitgliedschaft und damit auch die Pflegeversicherung für die gesamte Dauer des Arbeitskampfes 

bestehen. Für die Renten- und Arbeitslosenversicherung bleibt jedoch über § 7 Abs. 3 

Satz 1 SGB IV auch in diesen Fällen die Versicherungspflicht längstens für einen Monat erhalten. 

Nach § 7 Abs. 3 Satz 2 SGB IV gilt die Beschäftigung gegen Arbeitsentgelt nicht als fortbestehend, 

wenn Krankengeld, Verletztengeld, Versorgungskrankengeld, Übergangsgeld oder Mutterschaftsgeld 

oder nach gesetzlichen Vorschriften Erziehungsgeld/Elterngeld bezogen oder Elternzeit in Anspruch 

genommen wird (siehe hierzu aber Aussagen zu II., 2.2.7). In der Kranken- und Pflegeversicherung 

bleibt aber in diesen Fällen die versicherungspflichtige Mitgliedschaft erhalten (§ 192 Abs. 1 Nr. 2 und 

3 SGB V bzw. § 49 Abs. 2 SGB XI). Dies gilt grundsätzlich auch für die Renten- und Arbeitslosenversicherung, 

denn in diesen Versicherungszweigen besteht nun (im Zusammenhang mit dem Leistungsbezug) 

auf Grund anderer gesetzlicher Vorschriften Versicherungspflicht bzw. verlängert sich in 

der Arbeitslosenversicherung die Rahmenfrist des § 124 SGB III. 

In der Rentenversicherung gilt dies aber, bezogen auf arbeitsunfähige Beschäftigte, nur für die in der 

gesetzlichen Krankenversicherung versicherten Arbeitnehmer. Bei den nicht in der gesetzlichen Krankenversicherung 

Versicherten endet in diesen Fällen die Rentenversicherungspflicht spätestens nach 

Ablauf eines Monats nach Wegfall der Entgeltfortzahlung, weil sie wegen des nicht gegebenen Anspruchs 

auf Krankengeld der gesetzlichen Krankenversicherung die Voraussetzungen des § 7 Abs. 3 

Satz 2 SGB IV, der die Regelungen des § 7 Abs. 3 Satz 1 SGB IV für nicht anwendbar erklärt, nicht 

erfüllen. Wird jedoch Verletztengeld, Versorgungskrankengeld, Übergangsgeld oder Mutterschaftsgeld 

bezogen, gelten auch für die nicht in der gesetzlichen Krankenversicherung Versicherten die Regelungen, 

die bei Krankengeldbezug für in der gesetzlichen Krankenversicherung Versicherte gelten. 

In der Arbeitslosenversicherung besteht für privat Versicherte, die Krankentagegeld beziehen, für die 

Dauer des Bezugs des Krankentagegeldes Versicherungspflicht nach § 26 Abs. 2 Nr. 2 SGB III. Die 

Beiträge sind nach § 347 Nr. 6 SGB III vom privaten Krankenversicherungsunternehmen zu tragen. 

Beispiel zur Rentenversicherung (Meldegründe siehe unter III.): 

Arbeitsunfähig ab 02.04.2007 

Entgeltfortzahlung bis 13.05.2007 

Ende der Arbeitsunfähigkeit 10.09.2007 

Wiederaufnahme der Beschäftigung 11.09.2007 

GKV-versichert 

- Unterbrechungsmeldung mit Abgabegrund ”51” zum 13.05.2007 

- die Zeit vom 14.05. bis zum 10.09.2007 ist beitragsfrei (keine SV-Tage) 

PKV-versichert 

- Abmeldung mit Abgabegrund ”34” zum 13.06.2007 

- Anmeldung mit Abgabegrund ”13” zum 11.09.2007 

- die Zeit vom 14.06. bis 10.09.2007 ist beitragsfrei (keine SV-Tage) 


19

Sofern mehrere Unterbrechungstatbestände unterschiedlicher Art aufeinandertreffen sind die Zeiten 

der einzelnen Arbeitsunterbrechungen nicht zusammenzurechnen (BSG-Urteil vom 17.02.2004 – B 1 

KR 7/02 R). Daraus folgt, dass sich z.B. bei einem unbezahlten Urlaub, der im Anschluss an eine Elternzeit 

(siehe unter 1.1.4) genommen wird, die Versicherungspflicht über die Elternzeit hinaus, längstens 

jedoch bis zu einem Monat, fortsetzt. Entsprechendes gilt bei einem unbezahlten Urlaub im Anschluss 

z.B. an eine Krankengeldbezugszeit oder an Zeiten des Wehr- oder Zivildienstes (siehe unter 

1.1.5). 

Bei den freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung Versicherten wirkt sich ein unbezahlter 

Urlaub, ein Arbeitskampf, eine Elternzeit oder der Bezug einer Entgeltersatzleistung krankenversicherungsrechtlich 

nicht aus. Die Krankenkassen sind aber bestrebt, die freiwillig Versicherten beitragsrechtlich 

an die Bestimmungen für die versicherungspflichtig Beschäftigten anzugleichen. Diesbezüglich 

sollte die Krankenkasse befragt werden. 

1.1.4 Beschäftigungen während einer Elternzeit 

Die versicherungspflichtige Beurteilung solcher Beschäftigungen richtet sich nach den allgemeinen 

Vorschriften der Sozialversicherung. Teilzeitbeschäftigungen, die während einer Elternzeit mit einem 

monatlichen Arbeitsentgelt von nicht mehr als 400 EUR ausgeübt werden, sind mithin als geringfügig 

entlohnte Beschäftigungen anzusehen und bleiben daher kranken-, pflege-, renten- und arbeitslosenversicherungsfrei 

(siehe unter 2.2). 

Bei einer auf nicht mehr als zwei Monate befristeten Beschäftigung kommt nach § 8 Abs. 1 Nr. 2 SGB 

IV Geringfügigkeit und damit Versicherungsfreiheit in der Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung 

nur dann in Betracht, wenn die Beschäftigung nicht berufsmäßig ausgeübt wird (siehe 

unter 2.2.3.4). Hierzu vertreten die Spitzenorganisationen der Sozialversicherung die Auffassung, 

dass Teilzeitbeschäftigungen, die während einer Elternzeit zulässig ausgeübt und nicht geringfügig 

entlohnt werden, als berufsmäßig ausgeübte Beschäftigungen anzusehen sind. Hieraus folgt, dass 

solche Teilzeitbeschäftigungen auch dann der Versicherungspflicht in der Kranken-, Pflege-, Renten- 

und Arbeitslosenversicherung unterliegen, wenn sie auf nicht mehr als zwei Monate befristet sind. Die 

mit dem Verwaltungsvereinfachungsgesetz vom 21. März 2005 eingefügten Regelungen des § 23c 

SGB IV, nach der arbeitgeberseitige Leistungen, die u.a. in einer Elternzeit erzielt werden, dann nicht 

als beitragspflichtiges Arbeitsentgelt gelten, soweit sie zusammen mit den genannten Sozialleistungen 

das bisherige Nettoarbeitsentgelt übersteigen (siehe unter II., 2.2.7), kommen hier nicht zur Anwendung. 

Arbeiter und Angestellte, die wegen Überschreitens der Jahresarbeitsentgeltgrenze versicherungsfrei 

sind (siehe unter 2.1), unterliegen ggf. in einer während einer Elternzeit ausgeübten Teilzeitbeschäftigung 

der Krankenversicherungspflicht. Die durch die zulässige Teilzeitbeschäftigung eingetretene 

Krankenversicherungspflicht entfällt, wenn die krankenversicherungspflichtige Beschäftigung nicht 

mehr ausgeübt wird. Weil zu Beginn der Elternzeit keine Versicherungspflicht bestand, ist für die Fortsetzung 

der versicherungspflichtigen Mitgliedschaft nach § 192 Abs. 1 Nr. 2 SGB V während der weiteren 

Elternzeit kein Raum. Auf Grund dessen werden Arbeiter und Angestellte, die bei einem privaten 

Krankenversicherungsunternehmen versichert sind, bei Aufnahme einer krankenversicherungspflichtigen 

Beschäftigung während ihrer Elternzeit zwar kranken- und pflegeversicherungspflichtig, sie können 

sich aber nur dann im Anschluss an diese Beschäftigung in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung 

freiwillig weiterversichern, wenn sie die hierzu erforderliche Vorversicherungszeit (§ 9 

Abs. 1 Nr. 1 SGB V, § 26 Abs. 1 SGB XI) erfüllen. Erfüllen sie diese Voraussetzungen nicht, müssen 

sie die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung wieder verlassen. Deshalb können sich die bei 

einem privaten Krankenversicherungsunternehmen Versicherten von einer während einer Elternzeit 

eintretenden Versicherungspflicht befreien lassen (§ 8 Abs. 1 Nr. 2 SGB V). 

1.1.5 Wehr-/Zivildienstleistende 


Bei Wehr- bzw. Zivildienstleistenden, denen nach gesetzlichen Vorschriften für die Zeit ihres Dienstes 

das Arbeitsentgelt weiter zu gewähren ist, gilt das Beschäftigungsverhältnis durch den Dienst als nicht 

unterbrochen. Dies bedeutet, dass die Versicherung während der Dauer der gesetzlichen Dienstpflicht 

uneingeschränkt fortbesteht und der Dienstleistende weiterhin als Arbeitnehmer zu versichern ist. 


20

Bei Wehr- bzw. Zivildienstleistenden, die aufgrund der Dienstpflicht länger als drei Tage Wehr- oder 

Zivildienst leisten und denen für die Zeit der gesetzlichen Dienstpflicht das Arbeitsentgelt nicht weiter 

zu gewähren ist, berührt die Dienstzeit eine bestehende Pflicht- oder auch eine freiwillige Versicherung 

nicht. Dies bedeutet, dass die Versicherung während der Dienstzeit auf gesetzlicher Grundlage 

fortbesteht; die Beiträge trägt der Bund. Dauert eine Wehrübung nicht länger als einen Monat, bleibt 

das versicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnis wie bei einem unbezahlten Urlaub (siehe unter 

1.1.3) erhalten. 

1.1.6 Bezug von Kurzarbeitergeld/Winterausfallgeld 

Unter bestimmten Voraussetzungen des SGB III wird Arbeitnehmern bei einem vorübergehenden 

Arbeitsausfall Kurzarbeitergeld gewährt, wenn dadurch zu erwarten ist, dass ihnen die Arbeitsplätze 

und ihrem Arbeitgeber die eingearbeiteten Arbeitskräfte erhalten bleiben. Von einem vorübergehenden 

Arbeitsausfall ist auszugehen, wenn damit zu rechnen ist, dass die überwiegende Zahl der Kurzarbeiter 

in absehbarer Zeit wieder voll beschäftigt wird. Während des Bezuges dieser Leistung besteht 

der Versicherungsschutz fort; es sind Beiträge und Meldungen zu entrichten. 

Bei witterungsbedingtem Arbeitsausfall wird in der Zeit vom 1. November bis zum 31. März eines jeden 

Winters im Baugewerbe ein Winterausfallgeld gezahlt. Dabei wird für das Baugewerbe davon 

ausgegangen, dass die Arbeitnehmer eine vorgegebene Anzahl von Arbeitsstunden in den Sommermonaten 

vorarbeiten (Winterausfallgeld- Vorausleistung). Die darüber hinaus ausfallenden Arbeitsstunden 

werden in einem bestimmten Umfang vom Arbeitgeber finanziert (arbeitgeberfinanzierte Winterbauumlage) 

und für die ggf. weiteren witterungsbedingten Ausfallstunden wird von den Arbeitsagenturen 

ein beitragsfinanziertes Winterausfallgeld gewährt. Während des Bezuges dieser Leistungen 

bleibt die Versicherungspflicht in der Sozialversicherung erhalten. 

1.2 Flexible Arbeitszeitregelungen / Altersteilzeitarbeit 

1.2.1 Flexible Arbeitszeitregelungen 

1.2.1.1 Allgemeines 


Mit dem Gesetz zur sozialrechtlichen Absicherung flexibler Arbeitszeitregelungen wurde festgelegt, 

dass eine Beschäftigung gegen Arbeitsentgelt auch während der Zeit einer Freistellung von der Arbeit 

besteht (§ 7 Abs. 1a SGB IV). Voraussetzung hierfür ist aber, dass 

– die Freistellung auf Grund einer schriftlichen Vereinbarung erfolgt, 

– in der Freistellungsphase Arbeitsentgelt fällig ist, 

– dieses Arbeitsentgelt mit einer vor oder nach der Freistellungsphase erbrachten Arbeitsleistung 

erzielt wird (Wertguthaben), 

– die Höhe des für die Freistellungsphase gezahlten Arbeitsentgelts nicht unangemessen von 

dem monatlich fälligen Arbeitsentgelt der vorausgegangenen zwölf Kalendermonate abweicht 

und 

– die Arbeitsentgelte während der Arbeitsphase und während der Freistellung im Monat 400,00 

EUR übersteigen. 

Für den Fortbestand der Versicherungspflicht in der Freistellungsphase ist es nicht erforderlich, dass 

das Beschäftigungsverhältnis nach der Arbeitsfreistellung fortgesetzt wird. Damit werden sowohl Unterbrechungen 

des Arbeitslebens (z.B. durch ein Sabbatjahr) als auch Freizeitphasen, insbesondere 

zum Ende des Arbeitslebens (auch Altersteilzeitarbeit in Blockbildung – siehe unter 1.2.2), sozialversicherungsrechtlich 

abgesichert. 

1.2.1.2 Vereinbarung über die Freistellung von der Arbeitsleistung 

Flexible Arbeitszeitregelungen im Sinne des § 7 Abs. 1a SGB IV sind alle Regelungen, die es dem 

Arbeitnehmer ermöglichen, geleistete Arbeitszeiten oder erzielte Arbeitsentgelte im Zusammenhang 

mit späteren Arbeitsfreistellungen zu verwenden. Eine flexible Arbeitszeitregelung stellt deshalb be- 


21

eits die gleitende Arbeitszeit dar, weil schon im Rahmen solcher Gleitzeitregelungen Zeitguthaben in 

späteren Abrechnungszeiträumen für ggf. auch nur stundenweise Arbeitsfreistellungen verwendet 

werden können. 

Flexible Arbeitszeitregelungen, auf die § 7 Abs. 1a SGB IV Anwendung finden soll, bedürfen der vorherigen 

schriftlichen Vereinbarung. Dies können sein: 

– tarifvertragliche Regelungen, 

– Betriebsvereinbarungen, 

– einzelvertragliche Vereinbarungen. 

In allen Vereinbarungen muss zum Ausdruck kommen, dass es Zweck der Vereinbarung ist, eine 

Freistellung von der Arbeit zu erreichen. Die Vertragspartner können aber mit Abschluss der Vereinbarung 

für den Fall, dass das Wertguthaben nicht mehr für Zeiten der Freistellung von der Arbeitsleistung 

verwendet werden kann, eine andere Verwendung des Wertguthabens vereinbaren. Dies aber 

nur bei Beendigung der Beschäftigung wegen 

– Eintritts einer Erwerbsminderung, 

– Erreichens einer Altersgrenze, zu der eine Rente wegen Alters beansprucht werden kann, 

oder 

– Tod des Beschäftigten. 

In diesen Fällen kann geregelt werden, dass das Wertguthaben z.B. für die betriebliche Altersversorgung 

(siehe unter II., 2.4) verwendet oder an den Beschäftigten bzw. dessen Hinterbliebene ausgezahlt 

wird. In allen anderen Fällen ist eine Verwendung von Wertguthaben zu Gunsten einer betrieblichen 

Altersversorgung grundsätzlich nicht möglich. 

Wird das Wertguthaben nicht für eine laufende Freistellung von der Arbeit und auch nicht für die betriebliche 

Altersversorgung verwendet, tritt ein ”Störfall” mit einer besonderen Beitragsberechnung ein 

(siehe unter II., 9.4). 

Endet das versicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnis wegen anschließender Arbeitslosigkeit, 

tritt nach § 23b Abs. 3 SGB IV nicht unmittelbar ein Störfall ein. Dies gilt dann, wenn der Arbeitnehmer 

bei einem Arbeitsamt als Arbeitsuchender gemeldet ist und eine öffentlich-rechtliche Leistung (z.B. 

Arbeitslosengeld) oder aufgrund eines zu berücksichtigenden Einkommens oder Vermögens keine 

Leistung bezieht. Dem Arbeitslosen bleibt dadurch bis zu sechs Kalendermonaten die Möglichkeit 

erhalten, mit einem späteren (neuen) Arbeitgeber die Übernahme der bislang erarbeiteten Wertguthaben 

für eine Freistellungsphase zu vereinbaren. Sofern es nach Ablauf von sechs Kalendermonaten 

seit dem letzten Beschäftigungsverhältnis nicht zu einem neuen Beschäftigungsverhältnis kommt bzw. 

mit dem neuen Arbeitgeber keine Vereinbarung gemäß § 7 Abs. 1a SGB IV abgeschlossen wird oder 

werden kann, tritt der Störfall ein. 

1.2.1.3 Wertguthaben 


Unter dem Begriff ”Wertguthaben” sind alle im Rahmen der vertraglich vereinbarten flexiblen Arbeitszeitregelungen 

erzielten Guthaben zu verstehen und zwar unabhängig davon, ob die Guthaben als 

Geldguthaben (Geldkonten) oder als Zeitguthaben (Zeitkonten) geführt werden. 

Als Wertguthaben im sozialversicherungsrechtlichen Sinne gelten alle angesparten Arbeitsentgelte 

nach § 14 SGB IV sowie alle angesparten Arbeitszeiten aus einer Beschäftigung, denen 

Arbeitsentgelte nach § 14 SGB IV zu Grunde liegen z.B. 

– Teile des laufenden Arbeitsentgelts, 

– Mehrarbeitsvergütungen, 

– Einmalzahlungen, 

– freiwillige zusätzliche Leistungen des Arbeitgebers 

– nicht in Anspruch genommene Urlaubstage. 


22


Arbeitsentgelte oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze werden bei der Bildung eines beitragspflichtigen 

Wertguthabens ebenso berücksichtigt, wie aus dem Wertguthaben zu Gunsten des Arbeitnehmers 

erwirtschaftete Erträge (Zinsen u.ä.). 

Für den Fall, dass das Wertguthaben an einen bestimmten Wertmaßstab (z.B. die Arbeitsstunde) 

gebunden ist, zählen auch die beim Arbeitnehmer entstehenden Wertsteigerungen zum sozialversicherungsrechtlich 

relevanten Wertguthaben. Das bedeutet, dass bei der Verwendung des Wertguthabens 

(auch in Störfällen - siehe unter II., 9.4) der jeweils aktuelle Wertmaßstab (Stundenlohn) zu 

Grunde zu legen ist. 

Steuerfreie Arbeitsentgeltbestandteile, die kein Arbeitsentgelt im Sinne der Sozialversicherung darstellen, 

können nicht als sozialversicherungsrechtlich relevantes Wertguthaben verwendet werden. Es 

besteht aber die Möglichkeit, diese Arbeitsentgeltbestandteile als besonderes (steuer- und beitragsfreies) 

Wertguthaben zur Erhöhung des Nettoarbeitsentgelts in der Freistellungsphase zu verwenden. 

Die so verwendeten steuerfreien Arbeitsentgeltbestandteile bleiben nach dem Schreiben des Bundesfinanzministeriums 

vom 27. April 2000 (Az. IV C 5 – S 2343 – 6/00) weiterhin steuerfrei. Die mit diesem 

steuerfreien Wertguthaben erzielten Wertsteigerungen (Zinserträge o.ä.) stellen jedoch steuerpflichtigen 

und damit auch beitragspflichtigen Arbeitslohn dar. 

1.2.1.4 Darstellung des Wertguthabens für die spätere Freistellung 

Der Arbeitgeber hat nach § 2 Abs. 1 Nr. 4b BÜV die Höhe des sozialversicherungsrelevanten Wertguthabens 

auszuweisen. Dabei sind der Abrechnungsmonat, in dem die erste Gutschrift erfolgt, und 

alle weiteren Abrechnungsmonate, in denen Änderungen des Wertguthabens erfolgen, sowie die Zu- 

und Abgänge des Wertguthabens in den Lohnunterlagen darzustellen. 

Wertguthaben, die zum Teil aus Arbeitsleistungen im Rechtskreis West als auch aus Arbeitsleistungen 

im Rechtskreis Ost erzielt wurden, sind nach § 7 Abs. 1a Satz 6 SGB IV getrennt darzustellen; Wertzuwächse 

sind jeweils dem Rechtskreis zuzuordnen, in dem das Wertguthaben erzielt wurde. Dies 

deshalb, weil in der Rentenversicherung die in beiden Rechtskreisen erzielten Arbeitsentgelte unterschiedlich 

bewertet werden; die Arbeitsentgelte im Rechtskreis Ost werden aufgewertet. 

Werden Wertguthaben auf einen Dritten übertragen, sind sie auch in den Lohnunterlagen des Dritten 

als solche zu kennzeichnen. Übertragene Wertguthaben werden aber beim Dritten nicht für die Beitragserhebung 

herangezogen und können von ihm auch nicht für eine Freistellungsphase nach § 7 

Abs. 1a SGB IV verwendet werden. 

1.2.1.5 Darstellung des Wertguthabens für die Beitragsberechnung im ”Störfall” 

Für den Fall, dass das Wertguthaben nicht wie vereinbart für eine laufende Freistellung von der Arbeit 

verwendet wird (so genannter ”Störfall”, siehe unter II., 9.4), sieht § 23b Abs. 2 SGB IV ein besonderes 

Beitragsberechnungsverfahren vor. 

Für diese möglichen ”Störfälle” ist bereits von Beginn der Ansparung eines Wertguthabens an eine 

zusätzliche Darstellung des im ”Störfall” zu verbeitragenden Wertguthabens vorzunehmen. Die Darstellung 

kann nach dem so genannten Summenfelder-Modell, in einer der beiden nachstehend beschriebenen 

Variante oder auch einer anderen Form erfolgen. 

Variante A: 

Ausgehend von der erstmaligen Bildung eines Wertguthabens wird bezogen auf den jeweiligen Versicherungszweig 

mindestens zum Ende eines Kalenderjahres die Differenz zwischen der Beitragsbemessungsgrenze 

und dem jährlich verbeitragten Arbeitsentgelt (SV-Luft) ermittelt und über die Jahre 

hinweg, bis zum Eintritt eines ”Störfalls”, aufaddiert. 

Der im Störfall beitragspflichtige Teil des Wertguthabens wird zum Zeitpunkt des ”Störfalls” ermittelt, in 

dem das bis zum ”Störfall” aufaddierte und um Wertzuwächse (z.B. Zinsen) angereicherte Wertguthaben 

mit der aufaddierten SV-Luft verglichen wird. Der niedrigere der beiden Werte (Wertguthaben 

oder SV-Luft) ist das nach § 23b Abs. 2 SGB IV im ”Störfall” beitragspflichtige Arbeitsentgelt. 


23


Variante B: 

Ausgehend von der erstmaligen Bildung eines Wertguthabens wird zum Ende eines jeden Kalenderjahres 

(bei Übergang in die Altersteilzeitbeschäftigung auch zu diesem Zeitpunkt) das im jeweiligen 

Kalenderjahr angesparte Wertguthaben bewertet und bezogen auf den jeweiligen Versicherungszweig 

mit der Differenz der für dieses Kalenderjahr geltenden Beitragsbemessungsgrenze und dem bereits 

verbeitragten Arbeitsentgelt (SV-Luft) verglichen. Der niedrigere der beiden Werte (Wertguthaben 

oder SV-Luft) ist besonders festzuhalten und über die Jahre bis zum Eintritt eines ”Störfalls” aufzuaddieren. 

Der sich zum Eintritt des ”Störfalls” ergebende Endbetrag ist das nach § 23b Abs. 2 SGB IV 

beitragspflichtige Arbeitsentgelt. 

In beiden Varianten sind bei der Ermittlung der (anteiligen) Beitragsbemessungsgrenze auch Zeiten 

des Bezugs von Kurzarbeitergeld bzw. Winterausfallgeld (siehe unter 1.1.6) mit einzubeziehen. Sozialversicherungsfreie 

Zeiten, z.B. Zeiten des Bezugs von Krankengeld, Mutterschaftsgeld oder Elternzeit 

(siehe hierzu auch unter II., 2.2.7) sowie Zeiten, in denen der Arbeitnehmer auf Grund des Wertguthabens 

eine Freistellung von der Arbeit erhalten hat, sind, wenn in diesen Zeiten kein weiteres 

positives Wertguthaben erzielt wurde, bei der Bildung der anteiligen Beitragsbemessungsgrenzen 

nicht zu berücksichtigen. Zeiten nach § 7 Abs. 3 SGB IV (siehe unter 1.1.3) zählen zu den Zeiten der 

Versicherungspflicht. 

Außerdem ist zu beachten, dass für den Fall, dass das für die Freistellung angesparte Wertguthaben 

als Zeitwertguthaben geführt wird, dieses Wertguthaben zum Zeitpunkt des ”Störfalls” mit dem entsprechenden 

Zeitwert (Stundenlohn) zu bewerten ist. Dies führt bei der Variante B dazu, dass eine 

solche Bewertung des Wertguthabens am Ende eines jeden Kalenderjahres und darüber hinaus auch 

zum Zeitpunkt des ”Störfalls” aber auch bei jeder Änderung der Beitragsgruppe zu erfolgen hat. 

Bei der Variante A werden im ”Störfall” u.U. auch Arbeitsentgeltteile beitragspflichtig, die bei ihrer Einstellung 

in das Wertguthaben nicht beitragspflichtig waren, weil sie oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze 

lagen. Dies deshalb, weil die SV-Luft auch in solchen Jahren zu bilden ist, in denen der 

Arbeitnehmer keine Wertstellung gebildet hat; darüber hinaus aber auch in Zeiten, die mit Teilzeitarbeit 

belegt sind, wodurch das Wertguthaben von der SV-Luft ”aufgezehrt” wird. 

Um dies zu vermeiden, wird die Variante B empfohlen. Mit ihr wird erreicht, dass mit Ausnahme der 

gesetzlich zu berücksichtigenden Wertsteigerungen Beiträge im ”Störfall” bezogen auf ein jedes mit 

Wertguthaben belegtes Kalenderjahr grundsätzlich nur aus dem Teil des Wertguthabens zu zahlen 

sind, der ohne Vorliegen einer Regelung zur flexiblen Arbeitszeit bereits während der Arbeitsphase 

nach dem Entstehungsprinzip hätte verbeitragt werden müssen. 

Der Arbeitgeber kann aufgrund einer zum 1. August 2003 vorgenommenen Änderung in § 23b Abs. 2 

SGB IV neben dem Summenfeldermodell auch nur ein Konto für die Gesamtsumme der Wertguthaben 

führen. Tut er dies, sind in einer Summe sowohl die beitragspflichtigen als auch die über der Beitragsbemessungsgrenze 

liegenden Entgeltbestandteile festzuhalten. Dabei ist bei der Bestimmung 

des beitragspflichtigen Wertguthabens der Teil des beitragspflichtigen Wertguthabens monatlich festzustellen, 

der bereits zum Zeitpunkt der Arbeitsleistung beitragspflichtig gewesen wäre, wenn diese 

Entgeltbestandteile nicht in ein Wertguthaben übertragen worden wären. Im Hinblick auf die zwei unterschiedlichen 

Beitragsbemessungsgrenzen in der Kranken- und Pflegeversicherung einerseits und 

der Renten- und Arbeitslosenversicherung andererseits sind zwei Unterkonten getrennt nach Kranken-/Pflegeversicherung 

und Renten-/Arbeitslosenversicherung zu führen. Das Verfahren und die Art 

und Weise der Ermittlung der Wertguthaben bleibt den Arbeitgebern überlassen. 

Diese Variante wird wegen möglicher rückwirkender Änderungen beim laufenden Arbeitsentgelt (Entgeltnachzahlungen) 

und der Gewährung von Einmalzahlungen, die entsprechend den Aussagen unter 

II., 2.3 zu verbeitragen sind, nicht empfohlen. Werden in einem Unternehmen aber nur Mitarbeiter 

beschäftigt, deren Wertguthaben im Störfall immer voll beitragspflichtig ist oder deren Wertguthaben 

im Störfall nicht beitragspflichtig sein kann, weil bislang, und selbst nach Einstellung der Arbeitsentgeltteile 

in ein Wertguthaben, immer Höchstbeiträge zu allen Zweigen der Sozialversicherung gezahlt 

werden, ist eine Aufzeichnung nach dem Summenfelder-Modell nicht erforderlich. 

Wertguthaben, die auf Grund einer Vereinbarung nach § 7 Abs. 1a SGB IV vor der Altersteilzeitarbeit 

erzielt wurden, können für die Altersteilzeitarbeit zur Verkürzung der Arbeitsphase verwendet werden. 

Mit dem Übergang in die Altersteilzeitarbeit wird die bisher festgestellte SV-Luft in allen Versicherungszweigen 

übernommen und fortgeführt. 


24


1.2.1.6 Gleitzeitvereinbarungen bis zu 250 Stunden 

Eine besondere Regelung wurde für Gleitzeitvereinbarungen geschaffen, die von vornherein eine 

Freistellung für längstens 250 Stunden ermöglichen; hierzu zählen auch Wertguthaben die nach den 

Tarifverträgen des Bauhaupt- und des Baunebengewerbes ausschließlich zur Vermeidung von Winterarbeitsausfall 

gebildet werden. 

Daneben zählen auch Jahresarbeitszeitmodelle sowie alle anderen flexiblen Arbeitszeitmodelle zu 

den ”Gleitzeitmodellen”, wenn sie folgende Voraussetzungen kumulativ erfüllen: 

- Das Arbeitszeitmodell sieht eine Freistellungsphase für höchstens 250 Stunden vor (Bildung von 

höchstens 250 Stunden Wertguthaben). 

- Die Wertguthaben werden ausschließlich aus Arbeitszeiten oberhalb der Sollarbeitszeit gebildet. 

Dabei ist es unerheblich, ob es sich hierbei um Mehrarbeit, Überstunden oder angeordnete Überstunden 

handelt. 

- Bestehen mehrere gleichartige Arbeitszeitmodelle nebeneinander, dürfen die Wertguthaben 

dieser Arbeitszeitmodelle insgesamt 250 Stunden Freistellung nicht übersteigen. 

Sieht ein Arbeitszeitmodell eine geringere Obergrenze als 250 Stunden Wertguthaben vor (z.B. 100 

Stunden) und überschreitet das Wertguthaben diese Grenze, nicht jedoch die Grenze von 250 Stunden, 

braucht bis zur 250-Stunden-Grenze aus solchen Gleitzeitvereinbarungen weiterhin keine SV- 

Luft gebildet zu werden. Im Störfall kann das Wertguthaben als Einmalzahlung nach § 23a SGB IV 

(siehe unter II., 2.3) behandelt werden. 

Zur Vermeidung administrativen Aufwands brauchen Aufzeichnungen über Wertguthaben aus Gleitzeitvereinbarungen 

nach § 2 Abs. 1 Nr. 4b BÜV lediglich zu den Lohnunterlagen genommen werden. 

Besondere Aufzeichnungen (wie im Summenfelder-Modell siehe unter 1.2.1.5) sind nicht erforderlich, 

weil in einem ”Störfall” für diese Wertguthaben die Beitragsberechnung nach § 23a SGB IV als Einmalbezug 

(siehe unter II., 2.3) erfolgt. 

Auf alle anderen Wertguthaben, die nicht als ”Gleitzeitkonten” zu bewerten sind, ist die Regelung des 

§ 2 Abs. 1 Nr. 4b BÜV nicht anwendbar. In solchen Modellen sind die Aufzeichnungen nach § 23b 

Abs. 2 Satz 1 SGB IV (Summenfelder-Modell siehe unter 1.2.1.5) von der ersten Stunde bzw. des 

ersten EUR an zu treffen. Dies führt dazu, dass sofern der Arbeitnehmer neben der Gleitzeitvereinbarung 

noch an anderen Arbeitszeitmodellen teilnimmt, die in diesen Modellen erzielten Wertguthaben 

nicht bei der Feststellung der 250 Stundengrenze berücksichtigt werden können. 

Übersteigt das Wertguthaben einer von vorneherein auf höchstens 250 Stunden einer Freistellung 

begrenzten Gleitzeitvereinbarung wider Erwarten den Betrag von 250 Stunden besteht die Möglichkeit, 

dass die die Zeitgrenze von 250 Stunden übersteigenden Wertguthaben in andere Arbeitszeitmodelle 

(z. B. Langzeitkonten) überführt werden. Für diese Arbeitszeitmodelle sind von der ersten 

Bildung des Wertguthabens an die besonderen Aufzeichnungen nach § 23b Abs. 2 SGB IV zu führen. 

Für die Gleitzeitvereinbarung bedarf es dann in diesen Fällen weiterhin keiner besonderen Aufzeichnungen. 

In verschiedenen Arbeitszeitregelungen ist vorgesehen, dass Stunden (Wertguthaben), die eine bestimmte 

Höhe überschreiten, ”gestrichen” werden. In Einzelfällen können diese Stunden zwar noch für 

bezahlte Freistellungen verwendet werden, sie werden aber nicht mehr abgegolten. In diesen Fällen 

geht der Anspruch arbeitsrechtlich nicht verloren, so dass die entsprechenden Aufzeichnungspflichten 

vom Arbeitgeber zu erfüllen sind. Geht der Anspruch auf Zeitwertguthaben jedoch arbeitsrechtlich 

verloren, ist das Wertguthaben entsprechend zu verringern. 

Dies gilt nicht, solange das Wertguthaben noch für Freistellungsphasen verwendet werden kann. Ist 

arbeitsrechtlich geregelt, dass das den Betrag von 250 Stunden übersteigende Wertguthaben nicht 

mehr ausgezahlt wird, weil der Vergütungsanspruch untergeht, ist SV-Luft auch dann nicht zu führen, 

wenn das für eine Freistellungsphase zur Verfügung stehende Wertguthaben mehr als 250 Stunden 

beträgt. Gleiches gilt, wenn in der Vereinbarung über flexible Arbeitszeiten festgelegt ist, dass das 

Wertguthaben ausschließlich für Freistellungsphasen verwendet werden kann und somit eine Auszahlung 

von Wertguthaben nicht für eine Freistellung von der Arbeit ausgeschlossen ist. 


25

Beispiel 1: 

In der Vereinbarung über flexible Arbeitszeiten ist geregelt, dass ein Anspruch auf Auszahlung des 

Wertguthabens (außer von Freistellungen von der Arbeit) ausgeschlossen ist, soweit das Wertguthaben 

den Betrag von 250 Stunden überschreitet. Für Freistellungsphasen steht dieses Wertguthaben 

allerdings noch zur Verfügung. 

Der Arbeitnehmer hat ein Wertguthaben von insgesamt 400 Stunden 

Der Anspruch auf Auszahlung des Wertguthabens nicht für eine Freistellung von der Arbeit (Störfall) 

ist auf 250 Stunden begrenzt. Deshalb ist keine SV-Luft zu bilden, obwohl der Arbeitnehmer über ein 

Wertguthaben verfügt, das die Grenze von 250 Stunden übersteigt. 

Beispiel 2: 

In der Vereinbarung über flexible Arbeitszeiten ist geregelt, dass das Wertguthaben ausschließlich für 

Freistellungsphasen verwendet werden kann. Die Auszahlung des Wertguthabens nicht für eine Freistellung 

von der Arbeit (Störfall) ist ausgeschlossen. 

Der Arbeitnehmer hat ein Wertguthaben von insgesamt 400 Stunden 

Weil das Wertguthaben nur für Freistellungsphasen und nicht anderweitig (Auszahlung als Störfall) in 

Anspruch genommen werden kann, braucht in diesem Arbeitszeitmodell keine SV-Luft gebildet zu 

werden 

Solange eine Freistellunge aus einem Wertguthaben finanziert wird, das bis zum 31. Dezember 2000 

erzielt wurde, gilt diese Freistellung als Arbeitsphase, ohne Auswirkung auf die SV-Luftbildung. Die 

SV-Luft ist daher weiter zu bilden und zwar selbst dann, wenn ein ganzer Monat Freistellung aufgrund 

eines solchen „Alt-Wertguthabens“ erfolgt. 

1.2.1.7 Darstellung des Wertguthabens in der Freistellungsphase 

Die Differenz zwischen dem beitragspflichtigen Arbeitsentgelt und der jeweiligen Beitragsbemessungsgrenze 

(SV-Luft) zur Feststellung des im ”Störfall” beitragspflichtigen Teils des Wertguthabens 

ist nur in der Arbeitsphase zu ermitteln. In Zeiten einer ganztägigen Freistellung von der Arbeit, mit 

Zahlung von Arbeitsentgelt aus dem Wertguthaben, sind diese Differenzen nicht zu bilden. 

Das für eine Freistellungsphase ausgezahlte Wertguthaben verringert in der unter 1.2.1.5 beschriebenen 

Variante A die SV-Luft soweit die SV-Luft hierdurch nicht niedriger als der Gesamtbetrag des 

verbleibenden Wertguthabens wird. 

Beispiel (Geldwertguthaben): 

Wertguthaben 10.000 EUR 

SV-Luft 

- Krankenversicherung/Pflegeversicherung 6.000 EUR 

- Rentenversicherung/Arbeitslosenversicherung 8.000 EUR 

Verwendetes Wertguthaben für eine Freistellung 3.000 EUR 

Werte nach der Freistellung: 


Wertguthaben (10.000 EUR ./. 3.000 EUR) 7.000 EUR 

SV-Luft: 

- Krankenversicherung/Pflegeversicherung 6.000 EUR 

- Rentenversicherung/Arbeitslosenversicherung 7.000 EUR 


26

Das Wertguthaben ist vor seiner Verwendung für die Freistellung in allen Versicherungszweigen höher 

als die SV-Luft. Nach Verwendung des Wertguthabens für die Freistellung übersteigt der "Restbetrag" 

(7.000 EUR) weiterhin die SV-Luft der Kranken- und Pflegeversicherung. In diesen Versicherungszweigen 

verringert sich die SV-Luft deshalb nicht. In der Renten- und Arbeitslosenversicherung führt 

die Verwendung des Wertguthabens jedoch dazu, dass der "Restbetrag" die bisherige SV-Luft unterschreitet. 

Die SV-Luft ist deshalb in der Renten- und Arbeitslosenversicherung auf den Betrag des 

restlichen Wertguthabens (7.000 EUR) zu verringern. 

Wurde das Wertguthaben komplett abgebaut (im Rahmen einer Freistellung oder auf Grund eines 

”Störfalles”) und ist noch SV-Luft vorhanden, ist diese auf ”0 EUR” zu berichtigen. Eine neue SV-Luft 

ist erst wieder mit der Erzielung eines neuen Wertguthabens zu bilden. Bei der unter 1.2.1.5 vorgestellten 

Variante B vermindert sich lediglich der ermittelte beitragspflichtige Wert des Wertguthabens. 

Beim Abbau eines Wertguthabens sollte zunächst das Wertguthaben des Rechtskreises abgebaut 

werden, aus dem der Versicherte zuletzt Beiträge zur Rentenversicherung entrichtet hat. Wurde dieses 

Wertguthaben vollständig abgebaut und befindet sich der Arbeitnehmer noch weiterhin in einer 

Freistellungsphase, ist das Wertguthaben des anderen Rechtskreises abzubauen. Dabei ist zu berücksichtigen, 

dass nach § 28a Abs. 1 Nr. 20 SGB IV der Wechsel des Wertguthabens zu melden ist; 

die Meldung ist taggenau zu erstatten (siehe unter III., 3.8). 

1.2.1.8 Angemessenheit des Arbeitsentgelts in der Freistellungsphase 

Das monatliche Arbeitsentgelt in der Freistellungsphase darf nicht unangemessen von dem Arbeitsentgelt 

der vorangegangenen zwölf Kalendermonate mit Arbeitsleistung abweichen. Mit dieser Regelung 

soll erreicht werden, dass zum einen der bisherige Lebensstandard auch in der Freistellungsphase 

in etwa gewahrt bleibt, zum anderen soll aber auch verhindert werden, dass der Sozialversicherungsschutz 

mit Minimalbeiträgen begründet werden kann. 

Das Arbeitsentgelt während der Freistellungsphase gilt dann noch als angemessen, wenn es im Monat 

mindestens 70 v.H. des durchschnittlich gezahlten Arbeitsentgelts der vorangegangenen zwölf 

Kalendermonate der Arbeitsphase beträgt. Für die Feststellung des Verhältnisses wird das für diese 

Arbeitsphase fällige Brutto-Arbeitsentgelt einschließlich etwaiger Sachbezüge ohne Begrenzung (z.B. 

auf die Beitragsbemessungsgrenze) berücksichtigt. Hierzu zählen auch regelmäßig gewährte Einmalbezüge. 

Zusätzlich zum Lohn oder Gehalt gezahlte beitragsfreie Zulagen oder beitragsfreie Zuschläge 

bleiben aber außer Betracht. 

Beispiel: 

Freistellungsphase beginnt am 

Vergleichszeitraum: 

(letzte 12 Kalendermonate der Arbeitsphase) 


Durchschnittliches mtl. Gesamtentgelt 

während der Arbeitsphase: 

Davon 

- lfd. beitragspflichtiges Arbeitsentgelt 

- beitragsfreie Zuschläge 

Vom beitragspflichtigen Arbeitsentgelt wurden für das 

Wertguthaben verwendet 

01.08.2007 

01.08.2006 – 31.07.2007 

2.250 EUR 

2.000 EUR 

250 EUR 

150 EUR 

Das Arbeitsentgelt während der Freistellungsphase muss mindestens 70 v. H. des Arbeitsentgelts 

der vorhergehenden 12 Kalendermonate der Arbeitsphase betragen, damit es als angemessen gilt. 

Bei der Prüfung der Angemessenheit des Arbeitsentgelts sind beitragsfreie Entgeltbestandteile 

nicht zu berücksichtigen. Die für das Wertguthaben verwendeten Entgeltbestandteile verringern 

den Ausgangsbetrag für die Feststellung des Verhältnisses der Arbeitsentgelte zueinander. 


27

mtl. Gesamtentgelt 

abzüglich beitragsfreie Zuschläge 

abzüglich Abführung an das Wertguthaben 

Ausgangswert 

2.250 EUR 

250 EUR 

150 EUR 

1.850 EUR 

Das Arbeitsentgelt während der Freistellungsphase muss mindestens 1.295 EUR (70 v. H. von 

1.850 EUR) betragen, damit es als angemessen gilt und auch diese Zeit sozialversicherungsrechtlich 

geschützt ist. 

Wird ein Wertguthaben zur Verkürzung einer im Zusammenhang mit einer Altersteilzeitbeschäftigung 

(siehe unter 1.2.2) abzuleistenden Arbeitsphase eingesetzt, muss das monatliche Arbeitsentgelt dem 

aus der Altersteilzeitbeschäftigung heraus geltenden Arbeitsentgelt entsprechen. Einmalzahlungen, 

die der Arbeitnehmer in den letzten zwölf Kalendermonaten vor der Freistellungsphase erhielt, sind 

aber bei der Berechnung eines für die versicherte Freistellungsphase angemessenen (Mindest-) Arbeitsentgelts 

dann nicht zu berücksichtigen, soweit der Arbeitnehmer eine solche Einmalzahlung unabhängig 

von der Freistellungsphase erhält. 

1.2.2 Altersteilzeitarbeit 



Das Gesetz zur Förderung eines gleitenden Übergangs in den Ruhestand (Altersteilzeitgesetz-AtG) 

gibt älteren Arbeitnehmern die Möglichkeit eines gleitenden Übergangs vom Erwerbsleben in die Altersrente. 

Dieser gleitende Übergang in den Ruhestand wird durch Förderleistungen der Bundesagentur 

für Arbeit (BA) unterstützt. 

Von den Regelungen begünstigt werden Arbeitnehmer, die das 55. Lebensjahr vollendet haben und 

ihre Arbeitszeit rechtswirksam auf die Hälfte ihrer bisherigen Arbeitszeit vermindern. Damit aber sichergestellt 

ist, dass die Beschäftigung auch weiterhin der Sozialversicherungspflicht unterliegt, darf 

das monatliche Arbeitsentgelt nicht unter die Geringfügigkeitsgrenze (siehe unter 2.2.2) absinken. 

Altersteilzeitarbeit beginnt nach Abschluss der schriftlichen Vereinbarung mit Vorliegen der hierfür 

maßgeblichen Voraussetzungen. Dies gilt bei diskontinuierlicher Verteilung der Arbeitszeit ab Beginn 

der für die Ansparung (Vorarbeit) von Wertguthaben für eine Freistellung (§ 7 Abs. 1a SGB IV) schriftlich 

vereinbarten Arbeitsphase des Blockmodells. Diese Vereinbarung kann nur für die Zukunft abgeschlossen 

werden. Bereits abgelaufene Arbeitszeiten, in denen tatsächlich keine Altersteilzeitarbeit 

ausgeübt worden ist, können nicht nachträglich in ein Altersteilzeitarbeitsverhältnis umgewandelt werden. 

Eine Rückdatierung von Altersteilzeitverträgen ist rechtlich ausgeschlossen. Sollte aber im Einzelfall 

Altersteilzeitarbeit bereits vor der endgültigen Ratifizierung eines Tarifvertrages im Hinblick auf 

die zu erwartenden Regelungen vereinbart und aufgenommen worden sein, handelt es sich um Altersteilzeitarbeit. 

Bei einer Vereinbarung einer Altersteilzeitarbeit über einen Zeitraum von mehr als 

drei Jahren gilt dies nur insoweit, als der Tarifvertrag Rückwirkung hat. 

Die im Rahmen der Absenkung der Arbeitszeit vorzunehmende Verteilung der Altersteilzeitarbeit 

bleibt weitestgehend den Vertragsparteien (Arbeitgeber/Arbeitnehmer) überlassen. Sie können am 

besten beurteilen, welche Ausgestaltung der Altersteilzeitarbeit für das Unternehmen und den Beschäftigten 

am sinnvollsten ist (z.B. Halbtagsbeschäftigung oder Altersteilzeitarbeit im Wechsel zwischen 

Arbeit und Freizeit, wobei dieser Wechsel täglich, wöchentlich, monatlich oder gar halbjährlich 

stattfinden kann). 

Die Altersteilzeitarbeit kann nach § 2 Abs. 2 AtG auch in der Weise geleistet werden, dass die wöchentliche 

Arbeitszeit im Durchschnitt eines Zeitraumes von bis zu drei Jahren oder bei entsprechenden 

tarifvertraglichen Vereinbarungen (im Rahmen tariflicher Öffnungsklauseln auch auf der Basis von 

Betriebsvereinbarungen) im Durchschnitt eines Zeitraums von bis zu sechs Jahren die Hälfte dieser 

Zeit beträgt, also z.B. bis zu drei Jahre vollschichtig weitergearbeitet und die nächsten drei Jahre gar 

nicht gearbeitet wird (diskontinuierliche Arbeitszeitverteilung). Dabei kann nach dem Gesetz zur sozi- 


28


alversicherungsrechtlichen Absicherung flexibler Arbeitszeitgestaltungen eine Vereinbarung auch auf 

eine länger als sechs Jahre andauernde Zeit (z.B. bis zu zehn Jahren) abgeschlossen werden. 

Für Arbeitnehmer, die Altersteilzeitarbeit im Sinne des AtG leisten, gelten uneingeschränkt die in den 

einzelnen Sozialversicherungszweigen bestehenden versicherungsrechtlichen Regelungen. Eine Besonderheit 

gilt bei diskontinuierlicher Verteilung der Arbeitszeit; gemeint ist der Wechsel längerer Vollzeitarbeitsblöcke 

mit längeren Freizeitblöcken. Für diese Form der Altersteilzeitarbeit schreibt das 

Gesetz ausdrücklich vor, dass sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf den gesamten 

Zeitraum der Altersteilzeitarbeit (unter den unten genannten Bedingungen der Arbeitsentgeltzahlung 

also sowohl auf den Vollzeitarbeitsblock als auch auf den Freizeitblock) erstreckt. Damit wird für den 

gesamten Zeitraum der Vereinbarung über die Altersteilzeitarbeit ein durchgehender Versicherungsschutz 

in der Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung gewährleistet. 

Weder der Arbeitgeber noch der Arbeitnehmer können ohne besonderen Grund das Beschäftigungsverhältnis 

und damit die Versicherungspflicht in der arbeitsfreien Zeit auflösen. Somit bleibt das versicherungspflichtige 

Beschäftigungsverhältnis z.B. selbst in der Zeit erhalten, in der sich der Arbeitnehmer 

in der Freistellungsphase für eine längere Zeit ins Ausland begibt. 

Bei diskontinuierlicher Verteilung der Arbeitszeit wird im Zusammenhang mit dem Fortbestehen der 

Versicherungspflicht in der Freistellungsphase eine kontinuierliche Zahlung von Arbeitsentgelt vorausgesetzt 

(§ 2 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 AtG). Diesbezüglich ist zu berücksichtigen, dass nach § 7 Abs. 1a 

SGB IV während der Freistellungsphase nur dann eine Beschäftigung gegen Arbeitsentgelt besteht, 

wenn für die Zeit der Arbeitsfreistellung ein Arbeitsentgelt fällig wird, das mit einer vor der Freistellung 

erbrachten Arbeitsleistung erzielt wurde (Wertguthaben). Dabei können auch Wertguthaben des Versicherten 

berücksichtigt werden, die dieser bereits vor Beginn der Altersteilzeitbeschäftigung erwirtschaftet 

hat. 

Nach § 3 Abs. 1a AtG bleibt bei der Ermittlung des Arbeitsentgelts für die Al-tersteilzeitarbeit nach § 3 

Abs. 1 Nr. 1 Buchst. a AtG einmalig gezahltes Arbeitsentgelt insoweit außer Betracht, als nach Berücksichtigung 

des laufenden Arbeitsentgelts die monatliche Beitragsbemessungsgrenze überschritten 

wird. Insoweit wird zwar die Höhe des Aufstockungsbetrages gesetzlich begrenzt. Altersteilzeitarbeit 

wird hierdurch jedoch nicht ausgeschlossen. 

Altersteilzeitarbeit ist auch in den Fällen nicht ausgeschlossen, in denen bereits das Arbeitsentgelt aus 

der Altersteilzeitarbeit die Beitragsberechnungsgrundlage für die Rentenversicherungsbeiträge erreicht 

bzw. überschreitet (mindestens 90 v.H. des bisherigen Arbeitsentgelt, höchstens bis zur Beitragsbemessungsgrenze) 

und demzufolge keine zusätzlichen Rentenversicherungsbeiträge aus einem 

Unterschiedsbetrag anfallen. 

Besteht zu Beginn der vereinbarten Altersteilzeitarbeit Arbeitsunfähigkeit, kann Altersteilzeitarbeit 

sozialversicherungsrechtlich nur vorliegen während der Zeit der Entgeltfortzahlung sowie bei Bezug 

von Krankengeld, dem ausschließlich das (verringerte) Regelentgelt aus der Altersteilzeitarbeit zu 

Grunde liegt, und bei Bezug von Krankentagegeld eines privaten Versicherungsunternehmens (§ 10 

Abs. 2 AtG). Ist der Entgeltfortzahlungszeitraum bei Beginn der vereinbarten Altersteilzeitarbeit bereits 

abgelaufen und wird Krankengeld aus dem bisherigen Regelentgelt bezogen, kann Altersteilzeitarbeit 

für den Zeitraum des Krankengeldbezugs nicht vorliegen. 

Altersteilzeitarbeit besteht fort, wenn im Rahmen eines Blockmodells in der Freistellungsphase für 

Zeiten der Arbeitsunfähigkeit der Anspruch auf Krankengeld nach § 49 Abs. 1 Nr. 6 SGB V ruht, soweit 

und solange eine Arbeitsleistung wegen Vorarbeit nicht geschuldet wird. Während dieser Zeit 

besteht eine Beschäftigung gegen Arbeitsentgelt nach § 7 Abs. 1a SGB IV. 

Im Übrigen kann Altersteilzeitarbeit - während der Arbeitsphase - auch bei einer Beschäftigung im 

Ausland vorliegen, wenn und solange Arbeitnehmer auf Grund einer Entsendung im Rahmen einer 

Ausstrahlung oder einer Ausnahmevereinbarung der Versicherungspflicht in der deutschen Renten- 

und Arbeitslosenversicherung unterliegen. Altersteilzeitarbeit kann darüber hinaus auch bei Deutschen 

vorliegen, die im Ausland bei einer amtlichen Vertretung des Bundes oder der Länder oder bei 

deren Leitern, deutschen Mitgliedern oder Bediensteten beschäftigt und in der deutschen Renten- und 

Arbeitslosenversicherung versichert sind. In der Freistellungsphase eines Blockmodells besteht eine 

Beschäftigung gegen Arbeitsentgelt nach § 7 Abs. 1a SGB IV selbst dann noch fort, wenn der Versi- 


29


cherte seinen Wohnsitz bzw. gewöhnlichen Aufenthaltsort in dieser Zeit bereits endgültig ins Ausland 

verlegt hat. 

Altersteilzeitarbeit kann auch vereinbart werden, wenn der Arbeitnehmer nach § 6 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 

SGB VI oder nach § 231 Abs. 1 und 2 SGB VI von der Rentenversicherungspflicht befreit ist (z.B. 

wegen Zugehörigkeit zu einer berufsständischen Versorgungseinrichtung). In diesen Fällen stehen 

den zusätzlichen Rentenversicherungsbeiträgen aus dem Unterschiedsbetrag nach § 3 Abs. 1 Nr. 1 

Buchst. b AtG vergleichbare Aufwendungen des Arbeitgebers zu einer berufsständischen Versorgungseinrichtung 

oder zur Lebensversicherung bis zur Höhe des Beitrags gleich, den die Bundesanstalt 

für Arbeit zu tragen hätte, wenn der Arbeitnehmer nicht von der Versicherungspflicht befreit wäre 

(§ 4 Abs. 2 AtG). 

Nach § 2 Abs. 1 Nr. 2 AtG ist Voraussetzung für die Anerkennung eines Altersteilzeitarbeitsverhältnisses, 

dass die Arbeitszeit für die Dauer der Altersteilzeitarbeit auf die Hälfte der bisherigen wöchentlichen 

Arbeitszeit vermindert wird. In begründeten Einzelfällen kann die wöchentliche Arbeitszeit auch 

während der Arbeitsphase eines Blockmodells vermindert werden, z. B. wenn der Arbeitnehmer aus 

familiären Gründen eine volle Beschäftigung nicht mehr ausüben kann. 

§ 6 Abs. 2 AtG bestimmt näher, was unter bisheriger wöchentlicher Arbeitszeit zu verstehen ist. Nach 

Satz 3 dieser Regelung bleiben Arbeitszeiten, die die tarifliche regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit 

überschritten haben, außer Betracht. Lag die Arbeitszeit vor Beginn der Altersteilzeitarbeit oberhalb 

der tariflichen Arbeitszeit, muss diese – unabhängig von der Tarifbindung – auf die Hälfte der tariflichen 

regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit abgesenkt werden. 

Im Bereich der Metall- und Elektroindustrie regeln Tarifverträge, dass abweichend von der sonst geltenden 

tariflichen regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit von 35 Stunden für einzelne Arbeitnehmer 

mit deren Zustimmung die individuelle regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit auf bis zu 40 Stunden 

verlängert werden kann. Die Anzahl dieser Arbeitnehmer darf jedoch (je nach Tarifgebiet) 13% bzw. 

18% aller Beschäftigten des Betriebes nicht übersteigen. Bei Arbeitnehmern, die auf dieser tarifvertraglichen 

Grundlage ihre Arbeitszeit verlängert haben, ist diese Arbeitszeit grundsätzlich als bisherige 

wöchentliche Arbeitszeit im Sinne des § 6 Abs. 2 Satz 3 AtG zu berücksichtigen. 

Nach den einschlägigen tarifvertraglichen Regelungen teilt der Arbeitgeber dem Betriebsrat jeweils 

viertel- bzw. halbjährlich die Arbeitnehmer mit verlängerter regelmäßiger wöchentlicher Arbeitszeit mit, 

deren Anzahl 13% bzw. 18% aller Beschäftigten des Betriebes nicht übersteigen darf. Die Verknüpfung 

der Mitteilungspflicht mit der Quotenreglung hat nach Auffassung des BAG zur Folge, dass der 

Arbeitgeber die Quote nicht jederzeit einhalten, sondern nur zu den tariflich vorgesehenen Zeitpunkten 

erreichen muss (Beschluss des BAG vom 17.06.1997 – 1 ABR 3/97). Wird somit die Quote zu den 

jeweiligen Stichtagen eingehalten, ist ein zwischenzeitliches Überschreiten der Quote aus 

arbeitsrechtlicher Sicht unschädlich. 

Hieraus ergeben sich folgende sozialrechtliche Konsequenzen: 

- Maßgebender Zeitpunkt für die Feststellung der bisherigen Arbeitszeit im Sinne des § 6 Abs. 2 

AtG ist grundsätzlich der letzte Tag vor dem Übergang in die Altersteilzeitarbeit. Ausgehend hiervon 

kommt die Begrenzungsnorm des § 6 Abs. 2 Satz 3 AtG nicht zur Anwendung, wenn die tariflich 

ausbedungene Quote am letzten Stichtag vor Eintritt des Arbeitnehmers in die Altersteilzeitarbeit 

nicht überschritten war. In diesem Fall ist als bisherige Arbeitszeit die (z.B. auf 40 Stunden) 

verlängerte individuelle regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit zugrunde zu legen. Wird die tarifliche 

Quote zu einem späteren Zeitpunkt überschritten, bleibt die Förderfähigkeit der bereits angetretenen 

Altersteilzeitarbeit erhalten. 

- War hingegen die tarifliche Quote am letzten Stichtag vor Beginn der Altersteilzeitarbeit 

überschritten, ist als bisherige wöchentliche Arbeitszeit nicht die individuelle, sondern die 

tarifvertragliche Regelarbeitszeit als bisherige Arbeitszeit gem. § 6 Abs. 2 Satz 3 AtG zu 

berücksichtigen. 

Beispiel: 

Ein Arbeitnehmer hat mit seinem Arbeitgeber eine verlängerte individuelle wöchentliche Arbeitszeit 

von 40 Stunden vereinbart. 


30


Jeweils zum Quartalsende wird ermittelt, ob zu diesem Stichtag die tarifliche Arbeitszeit-Quote 

eingehalten wurde. 

Am 31.12. wird festgestellt, dass die Quote eingehalten wurde. 

Am 15.02. des Folgejahres vereinbart der Arbeitnehmer mit seinemArbeitgeber eine Altersteilzeitarbeit 

mit Wirkung vom 01.03. an. 

Aufgrund dessen ist der 28.02. der Zeitpunkt für die Feststellung der bisherigen Arbeitszeit im Sinne 

des § 6 Abs. 2 AtG. In diesem Fall ist die verlängerte individuelle Arbeitszeit (40 Stunden 

/Woche) zu berücksichtigen, weil am letzten Stichtag (31.12.) die Quote nicht überschritten wurde. 

Wenn nach Eintritt der Altersteilzeitarbeit (z.B. zum Stichtag 30.06.) festgestellt wird, dass die tarifliche 

Arbeitszeit-Quote überschritten wurde,hat dieses Überschreiten der tariflichen Arbeitszeit- 

Quote keinen Einfluss auf die am 01.03. begonnene Altersteilzeitarbeit, die auf einer bisherigen 

wöchentlichen Arbeitszeit von 40 Stunden beruht. Die Förderfähigkeit bleibt daher für die gesamte 

Dauer der Altersteilzeitarbeit auf dieser Grundlage erhalten. 

Würde hingegen die Altersteilzeitarbeit am 15.02. mit Wirkung ab 01.07. vereinbart werden (Zeitpunkt 

für die Feststellung der bisherigen Arbeitszeit wäre jetzt der 30.06.), könnte als bisherige Arbeitszeit 

nur die tarifvertragliche Regelarbeitszeit berücksichtigt werden, mit der Folge, dass der 

Arbeitnehmer nicht mehr 40 Stunden/Woche, sondern nur noch 35 Stunden/Woche arbeiten darf. 

Das kann für den Betroffenen zu Härten führen, die jedoch nach Auffassung der Bundesagentur für 

Arbeit – in Abstimmung mit dem BMA - hingenommen werden müssen. 

Altersteilzeitvereinbarungen, denen bezogen auf den letztgenannten Fall entgegen § 6 Abs. 2 Satz 

3 AtG eine höhere bisherige Arbeitszeit zugrunde liegt, sind nicht als Altersteilzeitarbeit im Sinne 

des Altersteilzeitgesetzes anzuerkennen. 

Die o.a. Grundsätze sind ab 01.01.2002 anzuwenden. Soweit in der Metall- und Elektroindustrie 

vor diesem Zeitpunkt entgegen § 6 Abs. 2 Satz 3 AtG Altersteilzeitvereinbarungen abgeschlossen 

wurden, denen eine höhere bisherige Arbeitszeit zugrunde liegt, hat es hiermit sein Bewenden. 

1.2.2.2 Altersteilzeitarbeit, mit der vor dem 1. Juli 2004 begonnen wurde 

Während der Altersteilzeitarbeit sind vom Arbeitgeber zu dem vom Arbeitnehmer erzielten Arbeitsentgelt 

ein Aufstockungsbetrag sowie erhöhte Beiträge zur Rentenversicherung fortlaufend zu zahlen. 

– Der Arbeitgeber hat das für die Altersteilzeitarbeit zustehende Brutto-Arbeitsentgelt (Altersteilzeitentgelt) 

um mindestens 20 v.H. aufzustocken, wobei die Aufstockung mindestens so hoch 

sein muss, dass der Arbeitnehmer dadurch 70 v.H. des Nettoarbeitsentgelts erhält, das er erhalten 

würde, wenn er seine Arbeit nicht vermindert hätte (Mindestnettobetrag). 

– Der Arbeitgeber hat außerdem für den Arbeitnehmer Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung 

mindestens in Höhe des Beitrags zu entrichten, der auf den Unterschiedsbetrag zwischen 

90 v.H. des bisherigen Bruttoarbeitsentgelts (höchstens bis zur Beitragsbemessungsgrenze der 

Rentenversicherung) und des Arbeitsentgelts aus der Altersteilzeitarbeit entfällt. 

Wird der durch Altersteilzeitarbeit frei gemachte oder durch Umsetzung frei gewordene Arbeitsplatz 

mit einem beim Arbeitsamt arbeitslos gemeldeten Arbeitnehmer oder einem Arbeitnehmer, der seine 

Berufsausbildung beendet hat, wieder besetzt, erstattet die Bundesagentur für Arbeit dem Arbeitgeber 

nach § 4 Abs. 1 AtG für längsten sechs Jahre diese Aufstockungsleistungen. 

Für das Vorliegen von Altersteilzeitarbeit ist die Wiederbesetzung des freigemachten oder durch Umsetzung 

freigewordenen Arbeitsplatzes bzw. die Beschäftigung eines Auszubildenden (§ 3 Abs. 1 Nr. 

2 AtG) nicht erforderlich. Diese Voraussetzung muss nur dann erfüllt werden, wenn die Leistungen 

nach § 4 AtG bzw. nach § 10 Abs. 2 AtG von der Bundesagentur für Arbeit beansprucht werden (Förderleistungen). 


31

Altersteilzeitarbeit im sozialversicherungsrechtlichen Sinne liegt deshalb auch dann noch vor, wenn 

der Anspruch auf Förderleistungen nach § 5 Abs. 1 Nr. 2 und 3, Abs. 2 bis 4 AtG erlischt, nicht besteht 

oder ruht, z.B. weil der in Altersteilzeitarbeit beschäftigte Arbeitnehmer neben der Altersteilzeitarbeit 

eine mehr als geringfügige Beschäftigung (bei einem anderen Arbeitgeber) ausübt bzw. während der 

Arbeitsphase im Blockmodell oder während einer kontinuierlichen Arbeitsleistung Mehrarbeit in nicht 

nur geringfügigem Umfang leistet. Dem Vorliegen von Altersteilzeitarbeit steht auch nicht eine vorübergehend 

geringfügige Mehrarbeit in der Freistellungsphase des Blockmodells entgegen, sofern dadurch 

der Charakter der Altersteilzeitarbeit nicht verändert wird. Hierbei kann es sich nur um nicht 

geplante und von vornherein zeitlich eng begrenzte Mehrarbeit in geringfügigem Umfang handeln, 

z.B., wenn eine projektbezogene Arbeit, die bei Beendigung der Arbeitsphase noch nicht abgeschlossen 

ist, mit dem in Altersteilzeitarbeit beschäftigten Arbeitnehmer zum Abschluss gebracht werden 

soll. Altersteilzeitarbeit endet jedoch in jedem Fall, wenn der Arbeitnehmer das 65. Lebensjahr vollendet 

hat (§ 5 Abs. 1 Nr. 1 AtG). 

Die Spitzenorganisationen der Sozialversicherung haben die Einzelheiten hierzu in ihrem gemeinsamen 

Rundschreiben zum Altersteilzeitgesetz vom 6. September 2001 dargestellt (www.vdak-aev.de). 

1.2.2.3 Altersteilzeitarbeit mit der nach dem 30. Juni 2004 begonnen wurde 

Mit dem Dritten Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt wurden Änderungen bei Altersteilzeitbeschäftigungen 

vorgenommen, die in den Fällen einer Altersteilzeitarbeit im Blockmodell greifen, 

die vom 1. Juli 2004 an beginnt. 

Die Regelungen im Überblick: 

- Der Begriff „bisheriges Arbeitsentgelt“ oder „Altersteilzeitentgelt“ wurde durch den Begriff „Regelarbeitsentgelt“ 

ersetzt. 

- Als Regelarbeitsentgelt kann grundsätzlich die Hälfte des vom Arbeitnehmer in der Arbeitsphase 

erwirtschafteten und vom Arbeitgeber zu zahlenden Vollzeitarbeitsentgelts angesehen werden. 

- Der bisherige gesetzliche Mindestnettobetrag (70 v.H.) wurde abgeschafft. 

Das Altersteilzeit-Entgelt (neu: Regelarbeitsentgelt) ist dadurch nur noch um mindestens 20 v.H. 

aufzustocken. 

- Die vom Arbeitgeber allein zu tragenden zusätzlichen Beiträge zur Rentenversicherung werden 

anders berechnet. Sie müssen so hoch sein, dass sie dem Beitrag für 

- 80 v.H. des Regelarbeitsentgelts 


- höchstens jedoch dem Unterschiedsbetrag zwischen 90 v.H. der monatlichen Beitragsbemessungsgrenze 

der Rentenversicherung und dem Regelarbeitsentgelt entsprechen. Darüber hinausgehende 

zusätzliche Beiträge zur Rentenversicherung sind bis zur monatlichen Beitragsbemessungsgrenze 

möglich (siehe unter II.,10.). 

- Die Begrenzung der zu halbierenden Arbeitszeit auf vergleichbare Arbeitszeiten eines Tarifbereiches 

wird aufgehoben (betrifft nicht tarifgebundene Betriebe mit höherer als tariflicher Arbeitszeit). 

- Anders als nach § 7d SGB IV wird für Wertguthaben nach dem Altersteilzeitgesetz (Blockmodell) 

zwingend eine Insolvenzsicherung vorgeschrieben. Die Sicherung muss ab der ersten Gutschrift 

erfolgen. Eine Anrechnung der Aufstockungsleistungen des Arbeitgebers auf das zu sichernde 

Wertguthaben ist unzulässig. 

- Die Erstattungsleistungen der Bundesagentur für Arbeit an den Arbeitgeber werden vor Beginn 

der Förderung für die gesamte Förderdauer festgelegt. 

Die Spitzenorganisationen der Sozialversicherung haben die Einzelheiten hierzu in ihrem gemeinsamen 

Rundschreiben zum Altersteilzeitgesetz vom 9. März 2004 dargestellt (www.vdak-aev.de). 


32

1.3 Bezug von Vorruhestandsgeld 


Das Vorruhestandsgeldgesetz (VRG) war bis zum 31. Dezember 1988 befristet. Die Vorschriften über 

die Kranken- und Rentenversicherung gelten jedoch auch über diesen Zeitpunkt hinaus (§ 5 Abs. 3 

SGB V und § 3 Satz 1 Nr. 4 SBG VI), weil das Vorruhestandsgeld für diejenigen, die vor dem 31. Dezember 

1988 in den Vorruhestand getreten sind, bis zum Beginn ihrer Rente weiter gezahlt wird, aber 

auch nach 1988 noch Vorruhestandsgeldfälle entreten. Die Spitzenorganisationen der Sozialversicherung 

haben sich deshalb in ihrem Gemeinsamen Rundschreiben zum Gesundheits-Reformgesetz, 

Melderecht und Beitragseinzug-Einordnungsgesetz und Gesetz zur Änderung des Arbeitsförderungsgesetzes 

vom 21. November 1988 darauf verständigt, dass § 5 Abs. 3 SGB V auch für solche Personen 

anzuwenden ist, bei denen die Zahlung von Vorruhestandsgeldes erstmals nach dem 31. Dezember 

1988 beginnt. 

Zu beachten ist aber das Urteil des Bundessozialgerichts vom 26.11.1992 - 7 RAV 46/92 - mit dem 

festgestellt wurde, dass Kranken- und Rentenversicherungspflicht aufgrund des Bezuges einer Vorruhestandsleistung 

nur eintritt, wenn nach dem übereinstimmenden Willen der Vertragsparteien mit der 

Vorruhestandsvereinbarung das Ausscheiden aus dem Erwerbsleben erfolgt. D.h., dass sich die Parteien 

darüber einig sind, dass kein neues Arbeitsverhältnis (auch nicht bei einem anderen Arbeitgeber) 

aufgenommen wird und sich der aus dem Beschäftigungsverhältnis Ausscheidende auch nicht 

arbeitslos meldet. Nimmt ein Arbeitnehmer entgegen der mit der Vorruhestandsvereinbarung bekundeten 

Absicht, die Erwerbstätigkeit endgültig zu beenden, zu einem späteren Zeitpunkt wieder eine 

mehr als geringfügige Beschäftigung oder selbständige Tätigkeit im Sinne des § 8 SGB IV (siehe unter 

2.2) auf oder meldet er sich arbeitslos, verliert die vom Arbeitgeber gezahlte Leistung von diesem 

Zeitpunkt an ihren Charakter als Vorruhestandsgeld mit der Konsequenz, dass die auf der Zahlung 

des Vorruhestandgeldes beruhende Versicherungspflicht in der Kranken- und Rentenversicherung 

endet; Entsprechendes gilt für die soziale Pflegeversicherung. 

Im Übrigen wird für die Versicherungspflicht der Bezieher von Vorruhestandsgeld vorausgesetzt, dass 

das Vorruhestandsgeld bis zum frühestmöglichen Beginn der Altersrente oder ähnlicher Bezüge öffentlich-rechtlicher 

Art oder, wenn keine dieser Leistungen beansprucht werden kann, bis zum Ablauf 

des Kalendermonats gewährt wird, in dem der ausgeschiedene Arbeitnehmer das 65. Lebensjahr 

vollendet. Ein nicht geltend gemachter Anspruch auf eine vorgezogene Altersrente mit Rentenabschlägen 

steht der Versicherungspflicht auf Grund des Vorruhestandsgeldbezuges jedoch nicht entgegen. 

Versicherungspflicht aufgrund des Vorruhestandsgeldbezuges kommt aber nach Auffassung 

der Spitzenorganisationen der Sozialversicherung dann nicht in Betracht, wenn das Vorruhestandsgeld 

nach der Vorruhestandsvereinbarung bereits bei Zubilligung von Berufsunfähigkeitsrente entfällt. 

Demgegenüber vertraten die Spitzenorganisationen der Sozialversicherung am 27. Juni 2001 die Auffassung, 

dass die Versicherungspflicht als Bezieher von Vorruhestandsgeld nicht ausgeschlossen 

werden kann, wenn das Vorruhestandsgeld nach der Vorruhestandsgeldvereinbarung bis zum Beginn 

einer vollen Erwerbsminderungsrente auf Dauer gezahlt wird, vorausgesetzt, dass die volle Erwerbsminderung 

ausschließlich medizinisch bedingt ist (keine Arbeitsmarktrente). 

Hierbei gingen die Besprechungsteilnehmer von der Überlegung aus, dass die Rente wegen voller 

Erwerbsminderung der Höhe nach einer Vollrente wegen Alters entspricht und bei Gewährung dieser 

Rente bei dem berechtigten Personenkreis auf Dauer ein endgültiges Ausscheiden aus dem Erwerbsleben 

anzunehmen ist. Eine Vorruhestandsvereinbarung, nach der der Anspruch auf Vorruhestandsgeld 

bei Zubilligung jedweder Rente wegen voller Erwerbsminderung (also auch bei einer vollen Erwerbsminderungsrente 

auf Zeit bzw. wegen der Arbeitsmarktlage) erlischt, genügt diesen Anforderungen 

nicht. 

Die Bezieher von Vorruhestandsgeld werden in der Kranken- und Pflegeversicherung den entgeltlich 

Beschäftigten gleichgestellt (§ 5 Abs. 3 SGB V). In der Rentenversicherung gelten sie als sonstige 

Versicherte (§ 3 Satz 1 Nr. 4 SGB VI). In der Arbeitslosenversicherung löst der Bezug von Vorruhestandsgeld 

keine Versicherungspflicht aus. Die Kranken-, Pflege- und Rentenversicherungspflicht 

hängt ansonsten davon ab, dass unmittelbar vor Bezug des Vorruhestandsgeldes Versicherungspflicht 

bestand. Dies hat für bislang krankenversicherungsfreie Beschäftigte (§ 6 Abs. 1 Nr. 1 SGB V) 

zur Folge, dass sie durch den Bezug des Vorruhestandsgeldes nicht krankenversicherungspflichtig 

werden und zwar auch dann nicht, wenn das Vorruhestandsgeld die Jahresarbeitsentgeltgrenze (siehe 

unter 2.1) nicht übersteigt. Für die Kranken- und Pflegeversicherungspflicht ist zudem Vorausset- 


33

zung, dass das Vorruhestandsgeld mindestens in Höhe von 65 v.H. des bisherigen Brutto- 

Arbeitsentgelts gezahlt wird (§ 5 Abs. 3 SGB V, § 20 Abs. 2 SGB XI). 

Die Bezieher von Vorruhestandsgeld haben in der Krankenversicherung ab 1. Januar 1996 ein Krankenkassenwahlrecht 

(siehe unter V.). In der Rentenversicherung werden sie in dem Rechtskreis 

(West/Ost) versichert, in dem sie zuletzt vor Beginn des Vorruhestandsgeldbezuges als Arbeitnehmer 

versichert waren. 

Versicherungspflicht kommt für die Zeit des Vorruhestandsgeldbezuges nicht zustande, wenn der 

Bezieher dieses Geldes seinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in einem Staat hat, mit dem 

für Arbeitnehmer mit Wohnsitz oder gewöhnlichem Aufenthalt in diesem Staat keine über- oder zwischenstaatlichen 

Regelungen über Sachleistungen bei Krankheit bestehen (§ 5 Abs. 4 SGB V, § 20 

Abs. 2 SGB XI - siehe unter 1.12). 

1.4 Unständig Beschäftigte 


Unständig ist eine Beschäftigung, die auf weniger als eine Woche entweder von der Natur der Sache 

beschränkt zu sein pflegt oder im Voraus durch Arbeitsvertrag beschränkt ist. Mit Bezug darauf sind 

unständig Beschäftigte Arbeitnehmer, die ”berufsmäßig” Beschäftigungen von weniger als einer Woche 

ausüben. Es handelt sich daher um Personen, die in ihrem Hauptberuf Beschäftigungen nur von 

sehr kurzer Dauer (weniger als eine Woche) verrichten und nach ihrem Berufsbild ohne festes Arbeitsverhältnis 

mal hier, mal dort, heute mit dieser, morgen mit jener Arbeit beschäftigt sind. 

Als Woche ist dabei nicht die Kalenderwoche, sondern die Beschäftigungswoche zu verstehen. Die 

Beschäftigungswoche ist ein Zeitraum von sieben aufeinanderfolgenden Kalendertagen, beginnend 

mit dem ersten Tag der Beschäftigung. Beschäftigungsfreie Samstage, Sonn- und Feiertage sind bei 

der Dauer der Beschäftigung mitzuzählen. Dies bedeutet, dass Beschäftigungen, die jeweils z.B. von 

Montag bis Freitag (5-Tage-Woche) bzw. bis Samstag (6-Tage-Woche) oder auch z.B. von Donnerstag 

bis Mittwoch der folgenden Woche ausgeübt werden, keine unständigen Beschäftigungen darstellen. 

Wie lange an jedem einzelnen Arbeitstag gearbeitet wird, ist unerheblich. 

Wird an den üblichen arbeitsfreien Samstagen, Sonn- und Feiertagen gearbeitet, liegt eine Beschäftigung 

von weniger als einer Woche vor, wenn die Beschäftigung an weniger als 5 Tagen (5-Tage- 

Woche) bzw. an weniger als 6 Tagen (6-Tage-Woche) ausgeübt wird. 

Beispiel: 


Für Aufräumungsarbeiten (5-Tage-Woche) werden Aushilfskräfte vom 6. Oktober (Freitag) bis 

10. Oktober (Dienstag) an fünf aufeinander folgenden Kalendertagen eingesetzt. 

Da in der Beschäftigungswoche (6. bis 10. Oktober) an mehr als vier Kalendertagen gearbeitet wird, 

liegt keine unständige Beschäftigung vor. 

Der Natur der Sache nach ist eine Beschäftigung befristet, wenn vertraglich nicht die Arbeitsdauer, 

sondern eine bestimmte Arbeitsleistung (z.B. Be- und Entladen von Fahrzeugen) vereinbart ist. 

Ein ständiger Wechsel des Arbeitgebers oder ein Wechsel in der Art der Beschäftigung ist nicht 

Grundvoraussetzung für die Annahme einer unständigen Beschäftigung. Wiederholen sich Beschäftigungen 

von weniger als einer Woche bei demselben Arbeitgeber oder bei mehreren Arbeitgebern 

über einen längeren Zeitraum, so geht der Charakter einer unständigen Beschäftigung nicht verloren, 

wenn die Eigenart der Beschäftigung, die Art ihrer Annahme und Entlohnung einer unständigen Beschäftigung 

entspricht. Unständige Beschäftigungen können daher auch bei nur einem Arbeitgeber 

ausgeübt werden (siehe jedoch unter 1.4.3). 


34

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1.4.2 Berufsmäßig unständig Beschäftigte 

Berufsmäßig unständig Beschäftigte sind Personen, die in ihrem Hauptberuf unständige Beschäftigungen 

verrichten, d.h., die unständige Beschäftigung muss den eindeutigen wirtschaftlichen und 

zeitlichen Schwerpunkt der Erwerbstätigkeit bilden. Das Berufsbild und die Erwerbstätigkeit des Arbeitnehmers 

müssen durch die unständige Beschäftigung bestimmt sein. 

Beispiel 1: 

Schauspieler X ist stundenweise mit Einzelarbeitsvertrag an 150 Tagen im Jahr als Synchronsprecher 

beschäftigt. Sein tägliches Honorar beträgt durchschnittlich 175 EUR. Daneben ist er zweimal in 

einer Nebenrolle für je drei Wochen bei einer Filmproduktion beschäftigt. Er erhält pro Rolle 3.000 

EUR. 

Die Erwerbstätigkeit als Synchronsprecher bildet eindeutig den wirtschaftlichen und zeitlichen 

Schwerpunkt. X übt die unständige Beschäftigung berufsmäßig aus. 

Arbeitnehmer (auch wenn sie im unbezahlten Urlaub oder in Elternzeit sind) oder hauptberuflich selbständig 

Tätige, die gelegentlich oder nebenher eine Beschäftigung von weniger als einer Woche ausüben, 

sind keine berufsmäßig unständig Beschäftigten. Insoweit ist zu prüfen, ob die gelegentlich oder 

nebenher ausgeübte Beschäftigung eine geringfügige Beschäftigung (§ 8 SGB IV) ist. 

Altersrentner, Schüler, Studenten, Hausfrauen sowie Leistungsbezieher nach dem Recht der Arbeitsförderung 

können nur dann als berufsmäßig unständig Beschäftigte angesehen werden, wenn sie eine 

unständige Beschäftigung aufnehmen und - von ihrem bisherigen Erscheinungsbild abweichend - das 

”Berufsbild” eines unständig Beschäftigten anstreben. Wiederholen sich bei diesem Personenkreis 

Beschäftigungen von weniger als einer Woche oder mehr als einer Woche, ist Berufsmäßigkeit ohne 

weitere Prüfung anzunehmen, wenn die Beschäftigungen von weniger als einer Woche überwiegen 

und im Laufe eines Jahres insgesamt mehr als 50 Arbeitstage betragen. 

Beispiel 2: 


Die Hausfrau Z arbeitet bei verschiedenen Werbefirmen. Die Arbeitsverträge weisen jeweils eine 

Beschäftigung von weniger als einer Woche aus. 

Z übt die unständigen Beschäftigungen berufsmäßig aus, sobald feststeht, dass mit den im maßgeblichen 

Jahreszeitraum bereits verrichteten unständigen Beschäftigungen die Grenze von 50 Arbeitstagen 

überschritten wird. 

Ein Arbeitnehmer, der in einem festen Arbeitsverhältnis stand, kann berufsmäßig eine unständige 

Beschäftigung aufnehmen. Dies wird vor allem dann der Fall sein, wenn er in einen Beruf überwechselt, 

für den unständige Beschäftigungen typisch sind. 

Der Arbeitnehmer eines Gesamthafenbetriebes (Gesamthafenarbeiter), der aufgrund eines Garantielohnabkommens 

Anspruch auf sechs bzw. fünf Schichtlöhne in der Woche hat, wenn er ohne sein 

Verschulden nicht zur Arbeit eingesetzt werden kann, ist nicht als unständig Beschäftigter anzusehen. 

1.4.3 Abgrenzung zu regelmäßig wiederkehrenden Beschäftigungen und zu 

Dauerbeschäftigungen 

Unständige Beschäftigungen sind Arbeitsverrichtungen von sehr kurzer Dauer, die jeweils getrennt 

voneinander vereinbart werden. Diese unterscheiden sich voneinander vom Inhalt und Zweck und 

erschöpfen sich nach ihrer jeweiligen Erfüllung, ohne auf einander folgende Tätigkeiten abzuzielen 

oder diese zur Folge zu haben. Das Rechtsverhältnis zwischen Arbeitgeber und unständig Beschäftig- 


35

tem entsteht also von unständiger Beschäftigung zu unständiger Beschäftigung immer wieder neu. 

Unständige Beschäftigungen wiederholen sich daher nicht aufgrund schon vorher getroffener Absprache. 

Sie können sich jedoch auch bei einem Arbeitgeber entsprechend einem nicht vorhersehbaren 

Arbeitsbedarf mehr oder weniger lückenlos aneinander reihen. 

Unständig sind Beschäftigungen daher nur dann, wenn es sich nicht tatsächlich um regelmäßig wiederkehrende 

Beschäftigungen oder Dauerbeschäftigungen handelt. Eine Dauerbeschäftigung liegt 

dann vor, wenn sich einzelne Arbeitseinsätze von Beginn an in gewissen Abständen vereinbarungsgemäß 

wiederholen; es genügt, dass den Beziehungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ein 

Rahmenvertrag zugrunde liegt oder eine sonstige - auch stillschweigende - Abrede, aus der sich ergibt, 

dass die Rechtsbeziehung auf Dauer angelegt sein soll. 

Selbst wenn ausdrückliche oder stillschweigende (anfängliche) Vereinbarungen über das Bestehen 

eines Dauerbeschäftigungsverhältnisses fehlen, kann bei der Aufnahme in einen Kreis immer wieder 

Beschäftigter oder zur Verfügung stehender Personen trotz anfänglicher beiderseitiger Unverbindlichkeit 

ein Dauerbeschäftigungsverhältnis entstehen; dabei kann es sich um ein typisches oder atypisches 

Abrufarbeitsverhältnis handeln. Von einem Dauerbeschäftigungsverhältnis ist daher auszugehen, 

wenn der Arbeitnehmer häufig und ohne größere Unterbrechungen bei demselben Arbeitgeber 

zum Einsatz kommt. Ein häufiger Einsatz ohne größere Unterbrechungen ist immer dann anzunehmen, 

wenn der Arbeitnehmer über ein halbes Jahr hinweg mindestens einmal in der Woche zum Einsatz 

kommt, wobei eine Unterbrechung von nicht länger als einem Monat i.S. des § 7 Abs. 3 SGB IV 

unschädlich ist. 

Beispiel: 

Die Autovermietung S schließt mit einem Arbeitnehmer einen Rahmenvertrag ab, in dem sich letzterer 

verpflichtet, auf Abruf Mietwagen zurückzuführen. Aus den Lohnunterlagen ist ersichtlich, dass 

der Arbeitnehmer zwei- bis dreimal in der Woche zum Einsatz kam. 

Es handelt sich nicht um eine unständige Beschäftigung. 

Dauerbeschäftigungsverhältnisse sind immer dann anzunehmen, wenn Einzelarbeitsverträge zur Umgehung 

einer ständigen Beschäftigung abgeschlossen werden oder wenn der Arbeitgeber mit Hilfe 

von Einzelarbeitsaufträgen keinen Spitzenbedarf, sondern einen Dauerbedarf an Arbeitskräften deckt, 

er also auf Dauer mehr Arbeitnehmer benötigt, als er unbefristet eingestellt hat. Liegt ein Dauerbeschäftigungsverhältnis 

vor, ist eine unständige Beschäftigung ausgeschlossen. 

Dies gilt auch für eine regelmäßig wiederkehrende Beschäftigung, bei der sich einzelne befristete 

Beschäftigungen vereinbarungsgemäß in regelmäßigen zeitlichen Abständen (wie bei sogenannten 

Ultimoaushilfen) wiederholen. Regelmäßig wiederkehrend ist eine Beschäftigung dann, wenn sie an 

bestimmten festgelegten Zeiten mindestens einmal im Monat ausgeübt wird. 

1.4.4 Versicherungspflicht 


Bei unständig Beschäftigten wird der Beginn und das Ende der Versicherungspflicht in der Kranken- 

und Pflegeversicherung durch die Regelungen über die Mitgliedschaft in der Krankenversicherung 

bestimmt. Im Übrigen gelten die allgemeinen Regelungen für abhängig Beschäftigte gleichermaßen. 

Berufsmäßig unständig Beschäftigte, deren regelmäßiges Jahresarbeitsentgelt die Jahresarbeitsentgeltgrenze 

überschreitet, sind krankenversicherungsfrei (§ 6 Abs. 1 Nr. 1 SGB V). Hinsichtlich der 

Ermittlung des regelmäßigen Jahresarbeitsentgelts ist der Beschluss des Großen Senats des Bundessozialgerichts 

vom 30. 6.1965 - GS 2/64 - und ein sich dem anschließendes rechtskräftiges Urteil 

des LSG Hamburg vom 5.11.1968 - I KrBf 1/68 - zu beachten. In dem genannten BSG-Urteil wurde 

festgestellt, dass Wortlaut und Entstehungsgeschichte der Vorschrift über die Jahresarbeitsentgeltgrenze 

dafür sprechen, dass das Jahresarbeitsentgelt in den Fällen, in denen von vornherein voraussehbar 

und berufsüblich mehrere Beschäftigungsverhältnisse aufgenommen werden, die durch Zeiten 

ohne Beschäftigung unterbrochen werden, nicht durch schematische Multiplikation des für einzelne 


36

Lohn- und Gehaltsperioden vereinbarten Gehalts (Normalfall), sondern nur durch Schätzung zu ermitteln 

ist. Hierzu ist unter Würdigung der Gesamtumstände des Falles auf die Einkünfte des Vorjahres 

oder vergleichbarer Beschäftigter zurückzugreifen. Daraus folgt, dass das regelmäßige Jahresarbeitsentgelt 

bei unständig Beschäftigten, die voraussichtlich immer wieder bei demselben Arbeitgeber beschäftigt 

werden, nicht durch Multiplikation z.B. des Tagesverdienstes mit 360 Tagen ermittelt werden 

kann, sondern durch Schätzung des voraussichtlichen regelmäßigen tatsächlichen Jahresarbeitsentgelts. 

Soweit sich daraus ergibt, dass die Jahresarbeitsentgeltgrenze nicht überschritten wird, besteht 

in der Kranken- und Pflegeversicherung Versicherungspflicht als unständig Beschäftigter, sofern für 

die Unständigkeit die übrigen Voraussetzungen erfüllt sind. Wird die Jahresarbeitsentgeltgrenze überschritten, 

gelten hinsichtlich des Ausscheidens aus der Krankenversicherungspflicht die allgemeinen 

Beurteilungsgrundsätze zu § 6 Abs. 4 SGB V. Das Ausscheiden aus der Krankenversicherungspflicht 

hat auch das Ausscheiden aus der Versicherungspflicht in der Pflegeversicherung zur Folge. 

In der Rentenversicherung gelten für die Versicherungspflicht die allgemeinen Regelungen für abhängig 

Beschäftigte gleichermaßen. 

In der Arbeitslosenversicherung sind unständig Beschäftigte nach § 27 Abs. 3 Nr. 1 SGB III 

versicherungsfrei. 

1.4.5 Mitgliedschaft in der Kranken- und Pflegeversicherung 

1.4.5.1 Beginn der Mitgliedschaft 

Nach § 186 Abs. 2 SGB V beginnt die Mitgliedschaft der unständig Beschäftigten grundsätzlich mit 

dem Tag der Aufnahme einer unständigen Beschäftigung, für die die zuständige Krankenkasse erstmalig 

Versicherungspflicht festgestellt hat. Der Begriff ”erstmalig” ist dabei so zu verstehen, dass nicht 

bei jeder folgenden unständigen Beschäftigung für das Fortbestehen der Mitgliedschaft eine erneute 

Feststellung der Versicherungspflicht durch die Krankenkasse erforderlich ist, sondern nur dann, wenn 

die Mitgliedschaft zwischenzeitlich unterbrochen worden ist. 

Sofern die Krankenkasse die Versicherungspflicht nicht innerhalb eines Monats nach Aufnahme der 

unständigen Beschäftigung feststellt, beginnt die Mitgliedschaft erst mit dem Tag der Feststellung. Die 

Berechnung der Frist von einem Monat richtet sich nach den §§ 187 ff. BGB; Ereignistag ist dabei der 

Tag der Aufnahme der Beschäftigung, so dass die Frist mit Ablauf des Tages des nächsten Monats 

endet, der der Zahl nach dem Tage der Beschäftigungsaufnahme entspricht. 

Für die Feststellung der Versicherungspflicht von unständig Beschäftigten ist kein förmlicher Verwaltungsakt 

erforderlich. Der Begriff ”Feststellung” ist vielmehr in dem Sinne zu verstehen, dass die 

Krankenkasse von der Aufnahme einer versicherungspflichtigen unständigen Beschäftigung Kenntnis 

erhält. Diese Kenntnis wird sie in aller Regel entweder durch die Meldung des Arbeitgebers oder aber 

durch die Anmeldung des unständig Beschäftigten erhalten. Als Tag der Feststellung i.S. des § 186 

Abs. 2 SGB V ist der Tag anzusehen, an dem eine entsprechende Meldung bei der Krankenkasse 

eingeht. Die Feststellungen über die Versicherungspflicht und die Mitgliedschaft in der Krankenversicherung 

gelten gleichermaßen für die Pflegeversicherung. 

1.4.5.2 Fortbestehen der Mitgliedschaft 

Die Mitgliedschaft bleibt nach § 186 Abs. 2 Satz 2 SGB V auch an den Tagen bestehen, an denen der 

unständig Beschäftigte vorübergehend, längstens für drei Wochen (21 Kalendertage), keine unständige 

Beschäftigung ausübt. Ein Fortbestehen der Mitgliedschaft über 21 Kalendertage hinaus im Rahmen 

des § 7 Abs. 3 SGB IV kommt nicht in Betracht, da diese Vorschrift das Weiterbestehen des Arbeitsverhältnisses 

voraussetzt, eine unständige Beschäftigung aber nur dann vorliegt, wenn das jeweilige 

Arbeitsverhältnis auf weniger als eine Woche beschränkt ist. 

1.4.5.3 Ende der Mitgliedschaft 


Die Mitgliedschaft endet, wenn der unständig Beschäftigte die berufsmäßige Ausübung der unständigen 

Beschäftigung nicht nur vorübergehend aufgibt. Ist anzunehmen, dass nur vorübergehend keine 


37

unständigen Beschäftigungen ausgeübt werden, bleibt die Mitgliedschaft erhalten; sie endet aber, 

sobald feststeht, dass länger als nur vorübergehend - also länger als drei Wochen - keine unständige 

Beschäftigung mehr ausgeübt wird. 

1.5 Leiharbeitnehmer (Arbeitnehmerüberlassung) 

Leiharbeitnehmer unterliegen nach den allgemein geltenden Regelungen der Versicherungspflicht in 

der Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung. 

Arbeitnehmerüberlassung liegt vor, wenn ein Arbeitgeber (Verleiher) gewerbsmäßig Arbeitnehmer 

(Leiharbeitnehmer) Dritten (Entleihern) zur fremdbestimmten Arbeitsleistung überlässt. Der Verleiher 

benötigt hierfür eine Erlaubnis der Bundesanstalt für Arbeit. Liegt diese nicht vor, spricht man von 

einer illegalen Arbeitnehmerüberlassung (siehe Gesetz zur Regelung der gewerbsmäßigen Arbeitnehmerüberlassung 

- Arbeitnehmerüberlassungsgesetz - AÜG). 

Bei einer legalen Arbeitnehmerüberlassung ist der Verleiher der Arbeitgeber, der nach § 28e Abs. 1 

SGB IV den Gesamtsozialversicherungsbeitrag abzuführen und auch die übrigen Arbeitgeberpflichten 

zu erfüllen hat. Jedoch haftet der Entleiher entsprechend § 28e Abs. 2 Satz 1 SGB IV wie ein selbstschuldnerischer 

Bürge für die Erfüllung der Zahlungspflicht des Verleihers; er hat auch nach § 28a 

Abs. 4 SGB IV eine besondere Meldung (Kontrollmeldung) abzugeben. Die Vordrucke für diese Kontrollmeldung 

sind bei den Krankenkassen erhältlich. 

Bei einer illegalen Arbeitnehmerüberlassung ist davon auszugehen, dass zwischen dem "Leiharbeitnehmer" 

und dem Entleiher ein Arbeitsverhältnis entstanden ist. Aufgrund dessen ist der Entleiher 

dazu verpflichtet, neben der Beitragszahlung alle erforderlichen Meldungen (siehe unter III.) für den 

"Leiharbeitnehmer" zu erstatten. 

1.6 Behinderte Menschen in anerkannten Werkstätten oder 

gleichartigen Einrichtungen 

Behinderte, die in nach dem Schwerbehindertengesetz anerkannten Werkstätten für Behinderte oder 

in nach dem Blindenwarenvertriebsgesetz anerkannten Blindenwerkstätten oder für diese Einrichtungen 

in Heimarbeit tätig sind sowie Behinderte, die in Anstalten, Heimen oder gleichartigen Einrichtungen 

in gewisser Regelmäßigkeit eine Leistung erbringen, die ein Fünftel der Leistung eines voll erwerbsfähigen 

Beschäftigten in gleichartiger Beschäftigung entspricht (hierzu zählen auch Dienstleistungen 

für den Träger der Einrichtung), unterliegen in der Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung 

der Versicherungspflicht (§ 5 Abs. 1 Nr. 7 und 8 SGB V, § 20 Abs. 1 Nr. 7 und 8 SGB XI, § 1 Satz 1 

Nr. 2 SGB VI). 

In der Arbeitslosenversicherung gelten die allgemeinen Regelungen, wonach Versicherungspflicht 

eintritt, wenn der Behinderte in einer Werkstatt für Behinderte im Rahmen eines Arbeitsvertrages gegen 

Arbeitsentgelt oder im Rahmen eines Ausbildungsvertrages beschäftigt wird. 

1.7 Freiwilliges Jahr 

1.7.1 Freiwilliges soziales Jahr 


Personen, die ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren, unterliegen der Kranken-, Pflege-, Renten- 

und Arbeitslosenversicherungspflicht, wenn sie vom Träger der Einrichtung Geldleistungen erhalten. 

Arbeitgeber ist der Träger der Einrichtung. Er hat die Beiträge in voller Höhe an die zuständige Krankenkasse 

(Einzugsstelle) abzuführen (§ 249 Abs. 2 Nr. 2 SGB V, § 168 Abs. 1 Nr. 1 SGB VI, § 346 

Abs. 2 Nr. 3 SGB III). 


38

1.7.2 Freiwilliges ökologisches Jahr 

Nach dem Gesetz zur Förderung eines freiwilligen ökologischen Jahres (FÖJG) wird ein freiwilliges 

ökologisches Jahr dann gefördert, wenn es zwischen der Vollendung des 16. und des 27. Lebensjahres 

bis zur Dauer von zwölf zusammenhängenden Monaten geleistet wird. Die Mindestdauer der Verpflichtung 

beträgt sechs Monate. Die mehrmalige Ableistung eines freiwilligen ökologischen Jahres 

und die Ableistung sowohl eines freiwilligen ökologischen Jahres als auch eines freiwilligen sozialen 

Jahres ist nicht zulässig. 

Das freiwillige ökologische Jahr bietet die Möglichkeit, Persönlichkeit sowie Umweltbewusstsein zu 

entwickeln und für Natur und Umwelt zu handeln. Es wird ganztägig als überwiegend praktische Hilfstätigkeit 

in geeigneten Stellen und Einrichtungen geleistet, die im Bereich des Natur- und Umweltschutzes 

tätig sind; es wird pädagogisch begleitet. Den Teilnehmenden dürfen nur Unterkunft, Verpflegung, 

Arbeitskleidung und ein angemessenes Taschengeld gewährt sowie Aufwendungen für Beiträge 

zum Zwecke der Höherversicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung ersetzt werden. 

Werden Unterkunft, Verpflegung und Arbeitskleidung nicht gestellt, dürfen jeweils entsprechende Geldersatzleistungen 

gewährt werden. Ein Taschengeld ist angemessen, wenn es 6 v.H. der in der Rentenversicherung 

der Arbeiter und Angestellten geltenden monatlichen Beitragsbemessungsgrenze 

nicht übersteigt. 

Das freiwillige ökologische Jahr wird im Allgemeinen in der Bundesrepublik Deutschland abgeleistet, 

es kann aber auch im europäischen Ausland geleistet werden. Die Träger des freiwilligen ökologischen 

Jahres werden von der zuständigen Landesbehörde zugelassen. Sie müssen ihren Hauptsitz 

im Inland haben. 

Hinsichtlich der in der Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung geltenden versicherungs-, 

beitrags- und melderechtlichen Besonderheiten, die bei der Ableistung des freiwilligen ökologischen 

Jahres zu beachten sind, gelten die selben Bestimmungen, wie bei der Ableistung eines freiwilligen 

sozialen Jahres (siehe unter 1.7.1). 

1.8 Strafgefangene 


Versicherungspflicht kann nur bei "freien" Beschäftigungsverhältnissen eintreten. Dadurch löst die 

Beschäftigung von Strafgefangenen in der Kranken- und Rentenversicherung Versicherungspflicht 

nicht aus. 

In der Arbeitslosenversicherung sind nach § 26 Abs. 1 Nr. 4 SGB III Gefangene versicherungspflichtig, 

die Arbeitsentgelt, Ausbildungsbeihilfe oder Ausfallentschädigung (§§ 43 bis 45, 176 und 177 

StVollzG) erhalten oder Ausbildungsbeihilfe nur wegen des Vorranges von Leistungen zur Förderung 

der Berufsausbildung nach § 28 SGB III nicht erhalten. Dies gilt allerdings nur, soweit sie nicht bereits 

nach anderen gesetzlichen Vorschriften beitragspflichtig oder nach § 169c Nr. 1, 2 oder 3 AFG beitragsfrei 

sind. Gefangene in diesem Sinne sind Personen, die im Vollzug von Untersuchungshaft, 

Freiheitsstrafen und freiheitsentziehenden Maßregeln der Besserung und Sicherung oder einstweilig 

nach § 126a Abs 1 StPO untergebracht sind. Die beitragspflichtigen Gefangenen gelten als Arbeitnehmer, 

das für die Vollzugsanstalt geltende Bundesland als Arbeitgeber, es hat nach § 347 Nr. 3 

SGB III die Beiträge zu tragen. 

Wird jedoch Strafgefangenen gestattet, als so genannte "Freigänger" ein freies Beschäftigungsverhältnis 

einzugehen, so unterliegt dieses Beschäftigungsverhältnis grundsätzlich der Versicherungspflicht. 

Dies gilt selbst dann, wenn das Arbeitsentgelt nicht an den Gefangenen, sondern an die Justizvollzugsanstalt 

gezahlt wird. Als Arbeitgeber ist in diesen Fällen der private Arbeitgeber anzusehen, 

der den Freigänger beschäftigt. 

1.9 Wiedereingliederung in das Erwerbsleben 

Können Arbeitsunfähige nach ärztlicher Feststellung ihre bisherige Tätigkeit teilweise verrichten und 

durch eine stufenweise Wiederaufnahme ihrer Tätigkeit voraussichtlich besser in das Erwerbsleben 

eingegliedert werden, soll der Arzt auf der Bescheinigung über die Arbeitsunfähigkeit Art und Umfang 


39

der zu verrichtenden möglichen Tätigkeit angeben und in geigneten Fällen die Stellungnahme des 

medizinischen Dienstes einholen (§ 74 SGB V). 

Wird der Arbeitnehmer im Rahmen einer solchen Wiedereingliederungsmaßnahme beschäftigt, hat er 

nach Urteilen des Bundesarbeitsgerichts vom 29. Januar 1992 - 5 AZR 637/89, 37/91 und 60/91 - 

USK 9207 - keinen Anspruch auf Arbeitsentgelt, weil er laut ärztlichem Attest weiterhin arbeitsunfähig 

ist und das Gesetz eine Teilarbeitsunfähigkeit nicht vorsieht. Erhält er dennoch Arbeitsentgelt, führt 

dies zum Aufleben der versicherungspflichtigen Beschäftigung mit der Folge, dass vom Arbeitgeber 

Beiträge zur Sozialversicherung zu entrichten sind. Dies gilt auch dann, wenn der Arbeitnehmer im 

Rahmen einer geringfügig entlohnten Beschäftigung (§ 8 SGB IV ) tätig wird. Die Regelungen der 

Versicherungsfreiheit geringfügig Beschäftigter sind nämlich auf diese Personen nicht anwendbar 


Im Übrigen behalten bislang freiwillig Versicherte bei einer Wiedereingliederungsmaßnahme, bei der 

sie mit ihrem Arbeitsentgelt die Jahresarbeitsentgeltgrenze nicht überschreiten (siehe unter 2.1), ihren 

bisherigen Versicherungsstatus, weil davon auszugehen ist, dass die Wiedereingliederungsmaßnahme 

nur zeitweilig stattfindet. Wegen der von ihnen zu entrichtenden Krankenversicherungsbeiträge 

sollte Kontakt mit der Krankenkasse aufgenommen werden. 

1.10 Postulanten und Novizen 

Personen, die als nicht satzungsmäßige Mitglieder geistlicher Genossenschaften oder ähnlicher religiöser 

Gemeinschaften für den Dienst in einer solchen Genossenschaft oder ähnlichen religiösen Gemeinschaft 

außerschulisch ausgebildet werden, gelten nach § 5 Abs. 4a SGB V und § 20 Abs. 2a 

SGB XI in der Kranken- und Pflegeversicherung versicherungsrechtlich als zu ihrer Berufsausbildung 

Beschäftigte. In der Arbeitslosenversicherung werden diese Personen nach § 26 Abs. 1 Nr. 5 SGB III 

als sonstige Versicherungspflichtige behandelt. 

Die Vorschriften stellen klar, daß Postulanten und Novizen, die in der Zeit ihrer Ausbildung für die 

Betätigung in einer geistlichen Genossenschaft noch nicht zu deren satzungsmäßigen Mitgliedern 

zählen, ihrem sozialen Schutzbedürfnis entsprechend in den Schutz der Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung 

einbezogen bleiben. Damit wurden Unklarheiten über die Versicherungspflicht 

dieser Personen, die aufgrund der Entscheidung des Bundessozialgerichts vom 17. Dezember 1996 – 

12 RK 2/96 – (USK 9625) aufgetreten waren, beseitigt; die gängige Rechtspraxis wird bestätigt. 

Die Gleichstellung mit den Auszubildenden gilt auch für Angehörige ähnlicher religiöser Gemeinschaften 

während der Zeit ihrer Ausbildung für die Betätigung in einer solchen Gemeinschaft. Ferner unterscheiden 

die Vorschriften nicht nach der Art der religiösen Gemeinschaft, also ob es sich im kirchenrechtlichen 

Sinne um einen kontemplativen (”rein betrachtenden”) oder um einen nicht kontemplativen 

(also ”aktiv tätigen”) Orden handelt. 

1.11 Ehrenamtlich Tätige 

1.11.1 Ehrenamtliche Bürgermeister 


Nach der gefestigten Rechtsprechung des Bundessozialgerichts (vgl. u. a. Urteile vom 23. September 

1980 -12 RK 41/79 -, USK 80212, und vom 13. Juni 1984 - 11 RA 34/83 -, USK 8478) stehen die ”ehrenamtlichen” 

Bürgermeister von Gemeinden in einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis und unterliegen 

damit grundsätzlich der Versicherungspflicht, sofern sie eine dem allgemeinen Arbeitsmarkt 

zugängliche Verwaltungstätigkeit ausüben und nicht nur Repräsentationsaufgaben wahrnehmen. 

Demgegenüber beschränkt sich die Tätigkeit der stellvertretenden Bürgermeister (Zweiter und Dritter 

Bürgermeister) im Wesentlichen auf Repräsentationsaufgaben; lediglich in den Zeiten, in denen der 

Erste Bürgermeister tatsächlich vertreten wird (z. B. Urlaubs- und Krankheitsvertretung), nehmen die 

Zweiten und Dritten Bürgermeister Verwaltungstätigkeiten wahr. 

Die Spitzenorganisationen der Sozialversicherung (Besprechung vom 16./17. November 1999) vertreten 

den Standpunkt, dass in den Bundesländern, in denen Bürgermeister nicht nur Repräsentations-, 

sondern auch Verwaltungsaufgaben wahrnehmen, nicht nur der Erste Bürgermeister, sondern auch 


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seine Stellvertreter in einem sozialversicherungsrechtlich relevanten Beschäftigungsverhältnis stehen. 

Da die Zweiten und Dritten Bürgermeister für eine eventuelle Vertretung des Ersten Bürgermeisters 

auf Abruf bereitstehen und damit ständig dienstbereit sein müssen und zudem eine - unabhängig von 

ihrer tatsächlichen Vertretung - laufende monatliche Aufwandsentschädigung erhalten, ist von einem 

Dauerarbeitsverhältnis bzw. einer sich regelmäßig wiederholenden Beschäftigung im Sinne der 

Rechtsprechung des Bundessozialgerichts (vgl. Urteile vom 11. Mai 1993 - 12 RK 23/91 -, USK 9353, 

und vom 23. Mai 1995 - 12 RK 60/93 -, USK 9530) auszugehen, so dass die Annahme einer kurzfristigen 

Beschäftigung im Sinne des § 8 Abs. 1 Nr. 2 SGB IV ausgeschlossen ist. 

Bei der Beschäftigung der Zweiten und Dritten Bürgermeister handelt es sich, sofern die wöchentliche 

Arbeitszeit regelmäßig weniger als 15 Stunden beträgt und der steuerpflichtige Teil der ihnen gewährten 

Aufwandsentschädigung regelmäßig 325,00 EUR nicht übersteigt, um eine geringfügig entlohnte 

Beschäftigung im Sinne des § 8 Abs. 1 Nr. 1 SGB IV (siehe unter 2.2.2) mit der Folge, dass in der 

Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung Versicherungsfreiheit nach § 7 Satz 1 erster Halbsatz SGB 

V bzw. § 5 Abs. 2 Satz 1 erster Halbsatz Nr. 1 SGB VI besteht. Übt der Zweite bzw. Dritte Bürgermeister 

eine versicherungspflichtige Hauptbeschäftigung aus, kommt für den Bereich der Kranken-, Pflege- 

und Rentenversicherung nach § 8 Abs. 2 Satz 1 SGB IV in Verb. mit § 7 Satz 2 SGB V bzw. § 5 Abs. 

2 Satz 1 zweiter Halbsatz SGB VI eine Zusammenrechnung der Hauptbeschäftigung mit der geringfügig 

entlohnten Beschäftigung in Betracht, so dass aufgrund der geringfügig entlohnten Beschäftigung 

individuelle Beiträge zur Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung zu zahlen sind. 

In der Arbeitslosenversicherung besteht für ehrenamtliche Bürgermeister Versicherungsfreiheit nach § 

27 Abs. 3 Nr. 4 SGB III. 

1.11.2 Feuerwehrführungskräfte 

Im Vollzug der Aufgaben der Kommunen und Landkreise in Bayern sind diese verpflichtet, Feuerwehren 

aufzustellen. Nach dem Bayerischen Feuerwehrgesetz sind die Feuerwehren Einrichtungen der 

Kommunen bzw. Landkreise. Die Feuerwehren setzen sich in der Regel aus den Mitgliedern der Feuerwehrvereine 

zusammen. Die Mitgliedschaft bei den Feuerwehrvereinen wird durch freiwilligen Beitritt 

begründet. Bestimmte Mitglieder dieser Vereine nehmen Leitungsfunktionen wahr; diese Führungskräfte 

(z. B. Feuerwehrkommandanten, Kreisbrandräte, Stadtbrandräte, Stadtbrandmeister und 

Stadtbrandinspektoren sowie Kreisbrandmeister und Kreisbrandinspektoren) erhalten für ihre ehrenamtliche 

Tätigkeit durch Verordnungen festgesetzte Aufwandsentschädigungen, die teilweise der 

Steuerpflicht als Einkommen aus nicht selbständiger Tätigkeit unterliegen. 

Die sozialversicherungsrechtliche Beurteilung der Feuerwehrführungskräfte richtet sich nach den von 

der Rechtsprechung zum Begriff des Beschäftigungsverhältnisses entwickelten Kriterien. Eine Prüfung 

anhand dieser Kriterien hat bei den Bayerischen Feuerwehrvereinen ergeben, dass die Führungskräfte 

in einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis stehen. Die Weisungsgebundenheit der Feuerwehrführungskräfte 

gegenüber den Kommunen bzw. Landkreisen kommt bereits darin zum Ausdruck, dass 

diesen die Einrichtung, der Unterhalt sowie der Betrieb des Feuerwehrwesens obliegen. Die den Feuerwehrführungskräften 

gewährte Aufwandsentschädigung stellt insoweit Arbeitsentgelt im Sinne der 

Sozialversicherung dar, als sie der Lohnsteuerpflicht unterliegt. 

Soweit in anderen Bundesländern hinsichtlich des Feuerwehrwesens vergleichbare Regelungen bestehen, 

ist dieses Besprechungsergebnis der Spitzenorganisationen der Sozialversicherung vom 

16./17. November 1999 entsprechend anzuwenden. 

1.12 Aus- und Einstrahlung des Sozialversicherungsrechts 



Die Vorschriften über die VersicherungspfIicht in der SoziaIversicherung geIten nach § 3 Nr. 1 SGB IV 

grundsätzIich nur für Personen, die im GeItungsbereich des SGB (Bundesrepublik Deutschland) beschäftigt 

sind (TerritoriaIitätsprinzip). Ausnahmen von diesem Prinzip regeIn die Vorschriften über die 

AusstrahIung (§ 4 SGB IV) und die EinstrahIung (§ 5 SGB IV). Diese gelten einheitlich für die Kran- 


41

ken-, Pflege-, Renten-, Arbeitslosen- und Unfallversicherung. Abweichende Regelungen auf dem Gebiet 

des über- und zwischenstaatlichen Rechts sind vorrangig zu beachten (§ 6 SGB IV). 

Liegen die Voraussetzungen der AusstrahIung vor, gelten die deutschen Rechtsvorschriften über die 

VersicherungspfIicht in der SoziaIversicherung. Sie geIten nicht, wenn die Voraussetzungen der 

EinstrahIung vorIiegen. Auf die Staatsangehörigkeit des Arbeitnehmers kommt es nicht an. Die maßgebIichen 

Rechtsbegriffe (Entsendung im Rahmen eines BeschäftigungsverhäItnisses, zeitIiche Begrenzung 

der Entsendung) sind bei der Ausstrahlung und der Einstrahlung gleich. 

In § 6 SGB IV wird kIargesteIIt, dass abweichende RegeIungen des über- und zwischenstaatIichen 

Rechts unberührt bIeiben, d.h. vorrangig sind. 

Überstaatliches Recht sind die EWG-Verordnungen über soziaIe Sicherheit; zwischenstaatIiches 

Recht sind die Abkommen über SoziaIe Sicherheit bzw. Arbeitslosenversicherung. 

Im Zusammenhang mit Entsendungen in andere EWR-Staaten ist auch der Beschluss Nr. 162 der 

EG-Verwaltungskommission für die soziale Sicherheit von Bedeutung. 

Die §§ 4 und 5 SGB lV sind uneingeschränkt nur in soIchen FälIen anzuwenden, in denen über- oder 

zwischenstaatliche RegeIungen über die UntersteIIung unter die inIändischen oder die ausIändischen 

Rechtsvorschriften über die VersicherungspfIicht im Bereich der SoziaIen Sicherheit nicht eingreifen. 

Dies kann der FalI sein, wenn es entsprechende ZuständigkeitsregeIungen nicht gibt oder aber der 

sachliche, persönliche oder gebietIiche GeItungsbereich eingeschränkt ist. 

1.12.2 Ausstrahlung des Sozialversicherungsrechts 


Ein Arbeitnehmer unterliegt bei einer Beschäftigung im AusIand im Wege der AusstrahIung nach § 4 

SGB IV den deutschen Vorschriften über die SoziaIversicherung, 

wenn es sich um eine Entsendung (1.12.2.2) 

im Rahmen eines im InIand bestehenden BeschäftigungsverhäItnisses (1.12.2.4) handeIt und 

die Dauer der Beschäftigung im AusIand im Voraus zeitIich begrenzt ist (1.12.2.5). 

Ist eine dieser Voraussetzungen nicht erfülIt, Iiegt keine AusstrahIung im Sinne von § 4 SGB IV vor. 

1.12.2.2 Begriff der Entsendung 


Eine Entsendung im Sinne der AusstrahIung Iiegt vor, wenn sich ein Beschäftigter auf Weisung seines 

Arbeitgebers vom InIand in das AusIand begibt, um dort eine Beschäftigung für diesen Arbeitgeber 

auszuüben. Dem steht nicht entgegen, dass der Beschäftigte eigens für eine Beschäftigung im AusIand 

eingestelIt worden ist, aIso im InIand noch nicht fur den entsendenden Arbeitgeber tätig gewesen 

ist. Darüber hinaus können auch Beschäftigte, die unmitteIbar vor der Auslandsbeschäftigung im Inland 

geIebt und noch nicht im ErwerbsIeben gestanden haben (z.B. SchüIer, Studenten, Hausfrauen), 

im Sinne der Vorschriften über die AusstrahIung entsandt werden. 

Eine Entsendung im oben genannten Sinne Iiegt nicht vor, wenn eine Person im AusIand Iebt und dort 

eine Beschäftigung für einen deutschen Arbeitgeber aufnimmt. Dies giIt seIbst dann, wenn die Person 

beabsichtigt, ihren Wohnsitz in die Bundesrepublik DeutschIand zu verIegen. Deshalb unterliegt auch 

bei ”Tele-Arbeitsplätzen” der Arbeitnehmer den Rechtsvorschriften über soziale Sicherheit des Staates, 

in dem sich seine Arbeitsstätte (der Tele-Arbeitsplatz) befindet (vgl. auch Besprechung der Spitzenorganisationen 

der Sozialversicherung am 22./23. November 2000) 

Typisches MerkmaI einer Entsendung ist die fortbestehende Inlandsintegration bei vorübergehender 

Auslandsbeschäftigung. Demzufolge dürfen keine Anhaltspunkte dafür sprechen, dass der Arbeit- 


42

nehmer nach dem Auslandseinsatz nicht in die Bundesrepublik Deutschland zurückkehrt, um dort 

seinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt (wieder) zu nehmen. 

Wird eine Person in einem anderen Staat eingesteIIt und von dort in einen Drittstaat entsandt, so handelt 

es sich nicht um eine Entsendung im Sinne des § 4 SGB IV. D. h. die betreffende Person unterliegt 

nicht den deutschen Rechtsvorschriften. Eine andere Beurteilung ergibt sich auch nicht aus der 

EuGH-Rechtsprechung zur Entsendung aus EWR-Staaten in Drittstaaten. 

Die Entsendung muss sich nicht auf einen Staat beschränken. Eine AusstrahIung Iiegt vieImehr auch 

dann vor, wenn ein Arbeitnehmer nacheinander in mehrere Staaten ohne zeitIiche Unterbrechung 

entsandt wird, vorausgesetzt, dass die Beschäftigung insgesamt im Voraus zeitIich begrenzt ist. 

1.12.2.3 ArbeitnehmerüberIassung 


Eine Entsendung kann auch dann vorIiegen, wenn ein Arbeitgeber einen Arbeitnehmer vom Inland in 

das AusIand verleiht und hierfür die erforderliche VerIeiherIaubnis nach dem ArbeitnehmerüberIassungsgesetz 

(AÜG) hat. Fehlt diese ErIaubnis, ist der Vertrag zwischen VerIeiher und Leiharbeitnehmer 

unwirksam (§ 9 Nr. 1 AÜG); insoweit Iiegt aufgrund von § 10 Abs. 1 AÜG keine Entsendung und 

somit keine AusstrahIung vor. Wird ein Arbeitnehmer in das Ausland, und zwar in ein auf der Grundlage 

zwischenstaatlicher Vereinbarungen begründetes deutsch-ausländisches Gemeinschaftsunternehmen 

verliehen, an dem der Verleiher beteiligt ist (§ 1 Abs. 3 Nr. 3 AÜG), haben die Regelungen 

des AÜG für die Ausstrahlung keine Bedeutung. Zur ÜberIassung von Arbeitnehmern innerhaIb eines 

Konzerns siehe auch unter 1.12.2 4. 

1.12.2.4 Entsendung im Rahmen eines inIändischen BeschäftigungsverhäItnisses 

Der Beschäftigte muss im Rahmen eines inIändischen Beschäftigungsverhältnisses entsandt sein. Es 

muss eine Beschäftigung im soziaIversicherungsrechtlichen Sinn (§ 7 SGB IV) bei einem inIändischen 

Arbeitgeber (fort-)bestehen. Dies bedeutet, dass der im AusIand Beschäftigte organisatorisch in den 

Betrieb des inländischen Arbeitgebers eingegliedert bIeiben bzw. sein muss. Außerdem muss er dem 

Weisungsrecht des inIändischen Arbeitgebers in Bezug auf Zeit, Dauer, Ort und Art der Ausführung 

der Arbeit - unter Umständen in einer durch den AusIandseinsatz bedingten geIockerten Form - unterstehen. 

SchIießlich muss sich der ArbeitsentgeItanspruch des Arbeitnehmers gegen den inIändischen 

Arbeitgeber richten. 

Indizien für das VorIiegen einer inIändischen Beschäftigung 

WesentIiches Indiz ist, gegen wen der arbeitsrechtIiche EntgeItanspruch besteht. Für das VorIiegen 

des Indizes spricht, wenn der inIändische Arbeitgeber das ArbeitsentgeIt des im AusIand Beschäftigten 

- weiterhin - in der LohnbuchhaItung wie für seine Beschäftigten im lnIand ausweist. In diesem 

FaIIe bedarf es im AIIgemeinen keiner ErmittIungen über die EingIiederung und das Weisungsrecht 

UnterbIeibt eine Heranziehung zur Lohnsteuer wegen eines Abkommens zur Vermeidung der DoppeIbesteuerung, 

so ist dies unbeachtIich. 

Zur Fortführung des in der Bundesrepublik begründeten SoziaIversicherungsverhältnisses im Rahmen 

der Ausstrahlung des § 4 SGB lV (BSG-UrteiI vom 25. Januar 1994 - 4 RA 48/92 - AmtIMitt LVA 

Rheinprovinz 1994 S. 274) reicht ein im InIand bestehendes so genanntes RumpfarbeitsverhäItnis 

nicht aus. Voraussetzung ist vieImehr, dass die gegenseitigen sich aus dem BeschäftigungsverhäItnis 

ergebenden Hauptpflichten fortbestehen. Abreden über das Ruhen der HauptpfIichten auf ArbeitsIeistung 

und die Zahlung von ArbeitsentgeIt sowie das ,,automatische" Wiederaufleben der Rechte und 

Pflichten aus dem ursprüngIichen Arbeitsvertrag bei Rückkehr ins InIand sind Kriterien für ein Rumpfarbeitsverhältnis. 

Besondere Ermittlungen sind erforderlich. wenn sich Anhaltspunkte dafür ergeben, dass trotz Vorliegens 

der lndizien ein Fortbestehen des inländischen BeschäftigungsverhäItnisses fragIich erscheint. 


43

TochtergeseIIschaften 

Eine Entsendung nach § 4 SGB lV bei Beschäftigung bei einer ausländischen TochtergeseIIschaft ist 

dann zu bejahen, wenn die genannten Voraussetzungen vorIiegen. Die Rechtsbeziehungen zwischen 

dem inländischen Arbeitgeber und dem Unternehmen, bei dem die Beschäftigung im Ausland ausgeubt 

wird, sind grundsätzIich unerhebIich. 

Keine AusstrahIung im Sinne von § 4 SGB IV Iiegt vor, wenn das Beschäftigungsverhältnis bei einer 

ausIändischen Tochtergesellschaft den Schwerpunkt der rechtIichen und tatsächIichen GestaItungsmerkmaIe 

ausweist und das bisherige inIändische ArbeitsverhäItnis in den Hintergrund tritt (z.B. ruht). 

Dies giIt seIbst dann, 

wenn die im Voraus zeitlich begrenzte Beschäftigung auf VeranIassung oder mit Zustimmung der 

inländischen MuttergeseIIschaft zustande gekommen ist, 

der Beschäftigte von dieser weiterhin aIs Vertrauensperson betrachtet wird 

eine Abrechnung von PersonaIkosten zwischen beiden Unternehmen stattfindet, 

Die Muttergesellschaft Arbeitsentgelt zu eigenen Lasten zahlt. 

Grundsätzlich ist ohne Bedeutung, ob die Tochtergesellschaft von der MuttergeselIschaft wirtschaftIich 

beherrscht wird; mithin geIten insoweit die gleichen Kriterien wie bei Entsendung zu einem sonstigen 

ausländischen Unternehmen. 

Ein nur formeIIes Fortbestehen des Arbeitsvertrages mit der MuttergeseIIschaft begründet wegen der 

fehIenden BeschäftigungsmerkmaIe keine Entsendung im Sinne des § 4 SGB IV, beispieIsweise auch 

nicht eine zwischen den BeteiIigten vereinbarte Berechtigung der MuttergeselIschaft, den Beschäftigten 

jederzeit zur Arbeitsleistung für sie seIbst in das lnIand zurückzurufen. Bei der Entsendung zu 

einem rechtlich selbständigen Unternehmen innerhalb eines Konzerns, aber auch bei der Entsendung 

zu einer rechtlich unselbständigen Zweigniederlassung eines Unternehmens, bestimmt sich der 

Schwerpunkt des Beschäftigungsverhältnisses nach den tatsächlichen Merkmalen der Beschäftigung 

und nicht nach dem Arbeitsvertrag mit dem entsendenden Unternehmen. Für die Zuordnung des Beschäftigungsverhältnisses 

ist daher der Arbeitsvertrag nicht entscheidend. 

Hinsichtlich der Auswirkung der Entgeltzahlung auf die Zuordnung des Beschäftigungsverhältnisses 

ist bei Konzernunternehmen zudem zu berücksichtigen, ob das Arbeitsentgelt bei der Gewinnermittlung 

im Inland als Betriebsausgabe steuerrechtlich geltend gemacht wird (vgl. Urteil des BSG vom 7. 

November 1996 - 12 RK 79/94). 

Eine fortdauernde Zugehörigkeit zu einer Betriebspensionskasse der inländischen MuttergeselIschaft 

für die Dauer der Auslandsbeschäftigung begründet keine Entsendung. 

Wird ein Arbeitnehmer innerhaIb eines Konzerns einem anderen Konzernunternehmen überIassen, 

haben die Regelungen des AÜG für die AusstrahIung keine Bedeutung mehr (§ 1 Abs. 3 Nr. 2 AÜG). 

Repräsentanzen 

Unter Repräsentanz ist die unselbständige GeschäftsstelIe eines inländischen Unternehmens zu verstehen. 

Sie dient etwa der Marktforschung und der KontaktpfIege (oft bei Banken). Da die Beschäftigten 

in voIlem Umfang Arbeitnehmer des inIändischen Arbeitgebers bIeiben, handeIt es sich um eine 

Entsendung im Rahmen eines inländischen Beschäftigungsverhältnisses (vgI. aber 1.12.2.2). 

1.12.2.5 ZeitIiche Begrenzung der Entsendung 


Eine zeitliche Begrenzung der Entsendung im Sinne der AusstrahIung ist nur dann zu bejahen, wenn 

die Begrenzung bei vorausschauender Betrachtungsweise gegeben ist. Die Begrenzung im Voraus 

ergibt sich aus der Eigenart der Beschäftigung oder aus einem Vertrag ergeben. 


44

Auf feste Zeitgrenzen (etwa zwei Jahre) ist nicht abzusteIlen. Es ist somit unschädIich, wenn die Entsendung 

auf mehrere Jahre befristet ist. Das Erreichen der AItersgrenze für eine VoIIrente wegen 

AIters ist aIIerdings keine zeitIiche Begrenzung in diesem Sinne. 

Eine Entsendung ist im Voraus zeitIich begrenzt, wenn bereits zu ihrem Beginn feststeht, dass eine 

maßgebliche Begrenzung gegeben ist. Ergibt sich die Begrenzung erst im Laufe der Entsendung, so 

Iiegt keine Ausstrahlung im Sinne von § 4 SGB IV vor. 

Ob bei mehreren aufeinanderfoIgenden AusIandseinsätzen jeder einzeIne Einsatz eine befristete Entsendung 

darsteIIt oder ob es sich insgesamt um eine - unbefristete - Entsendung handelt, hängt von 

den Umständen des Einzelfalles ab. Sind z.B. von Anfang an nur AusIandseinsätze gepIant oder 

kommen wegen der Art der Tätigkeit nur soIche in Frage, liegt keine Befristung vor (vgl. BSG vom 25. 

August 1994 - 2 RU 14/93 - USK 9466). 

Aus dem Recht des Arbeitgebers, den Beschäftigten jederzeit aus dem Ausland zurückzurufen um 

ihm einen ArbeitspIatz im lnland zuzuweisen, ergibt sich keine im Voraus bestehende zeitliche Begrenzung 

der Entsendung. Denn zu Beginn der Entsendung steht nicht fest, ob und ggf. wann der 

Arbeitgeber von seinem Rückrufrecht Gebrauch macht. 

Hierunter fallen Beschäftigungen, die nach alIgemeiner Lebenserfahrung nicht auf Dauer angeIegt 

sind. Dies gilt z.B. für Beschäftigungen, die mit Projekten im Zusammenhang stehen, deren FertigstelIung 

eine absehbare Zeit in Anspruch nimmt - insbesondere für Montage- und Einweisungsarbeiten, 

Arbeiten im Zusammenhang mit der Errichtung von Bauwerken und BetriebsanIagen. Auch hier ist in 

vorausschauender Betrachtung zu beurteiIen, ob Wesen, Inhalt oder Umfang der vorgesehenen Beschäftigung 

eine zeitIiche Beschränkung ergeben. 

Ob eine Entsendung im Voraus vertragIich begrenzt ist, Iässt sich dem Arbeitsvertrag entnehmen, 

wenn dieser ein Datum enthäIt, zu dem die Entsendung endet. Eine vertragIiche Begrenzung ist dagegen 

zu verneinen, wenn ein befristeter Vertrag vorIiegt, der - wenn er nicht gekündigt wird - sich 

automatisch fortsetzt (BSG vom 4. Mai 1994 - 11 RAr 55/93 - USK 9435). Eine zunächst begrenzte 

Entsendung, die nach dem Vertrag für einen weiteren begrenzten Zeitraum fortgesetzt werden kann, 

giIt auch fur die VerIängerungszeit aIs im Voraus zeitIich begrenzt. 

1.12.2.6 Beendigung der Ausstrahlung 

RegeImäßig ist die AusstrahIung beendet, wenn 

- der ausländische Beschäftigungsort derseIbe bleibt, aber der inIändische Arbeitgeber gewechseIt 

wird 

oder 

- der Arbeitgeber derselbe bIeibt, jedoch der Beschäftigungsort vom 

AusIand ins lnIand vorübergehend verlegt wird 

oder 

- eine befristete Entsendung in eine unbefristete AusIandsbeschäftigung 

umgewandeIt wird. 

Dabei sind die nachfolgenden Erläuterungen zu beachten: 

Wechsel des Arbeitgebers 


ErfoIgt ein WechseI des Arbeitgebers nur dadurch, dass das Unternehmen des bisherigen Arbeitgebers 

durch ein anderes inIändisches Unternehmen übernommen wird, ist dieser WechseI unbeachtIich. 

Es handeIt sich um eine einheitIiche Entsendung. 


45

Vorübergehende Rückkehr ins lnland 

Ein vertragIich vorgesehener vorübergehender AufenthaIt im InIand während der Entsendung, etwa 

aus UrIaubsgründen oder für eine geringfügige Beschäftigung (zur Berichterstattung, zur Unterrichtung 

über neue Techniken, Geschäftsgrundsätze usw.) unterbricht die Entsendung nicht. Für die BeurteiIung, 

ob eine zeitIiche Begrenzung der Entsendung im Sinne der AusstrahIung vorliegt, ist mithin 

von dem insgesamt vorgesehenen Entsendezeitraum auszugehen. Dies giIt auch dann, wenn ein 

Arbeitnehmer im Rahmen einer unbefristeten Entsendung bis zu der in § 8 Abs. 1 Nr. 2 SGB IV aIs 

geringfügig festgeIegten Dauer vorubergehend im lnIand beschäftigt wird. 

Ist vertragIich vorgesehen, dass die Beschäftigung im Inland über den in § 8 Abs. 1 Nr. 2 SGB IV festgeIegten 

Zeitraum hinausgeht, handeIt es sich bei der Fortsetzung der Beschäftigung im AusIand um 

eine neue Entsendung im Sinne der Ausstrahlung. 

1.12.2.7 Beschäftigungsort 

Durch § 9 Abs. 6 SGB IV wird der Beschäftigungsort insbesondere in soIchen Fällen geregelt, in denen 

der Beschäftigte eigens für die Arbeit im Ausland eingesteIIt wurde. 

1.12.2.8 Doppelversicherung 

Bei der AusstrahIung treten die sich aus § 4 SGB lV ergebenden RechtsfoIgen unabhängig davon ein, 

ob VersicherungspfIicht in der Sozialversicherung des in Betracht kommenden anderen Staates besteht. 

Dies gilt entsprechend für die EinstrahIung (§ 5 SGB IV), wobei es nicht darauf ankommt, ob 

VersicherungspfIicht im Entsendestaat besteht. 

1.12.2.9 EWR-Recht 


Eine Entsendung im Sinne des EWR-Rechts liegt nur dann vor, wenn im Voraus feststeht, dass die 

Beschäftigung im anderen EWR-Mitgliedsstaat aller Voraussicht nach die Dauer von zwölf Monaten 

nicht überschreitet. Entfällt eine zunächst auf diese Zeit vorgenommene Befristung während der Entsendung, 

endet damit die Entsendebeschäftigung im Sinne des EWR-Rechts. 

Eine Entsendung im Sinne des EWR-Rechts liegt mithin grundsätzlich nicht vor, wenn die Beschäftigung 

im anderen Mitgliedsstaat von vornherein länger als zwölf Monate andauert oder sich die Befristung 

auf zwölf Monate erst im Laufe der Entsendung ergibt. Die Befristung der Beschäftigung muss 

sich aus dem Arbeitsvertrag selbst oder aus der Eigenart der Entsendebeschäftigung ergeben. 

Überschreitet die Arbeit im anderen Mitgliedsstaat aus nicht vorhersehbaren Gründen die auf maximal 

zwölf Monate vorgenommene zeitliche Befristung, können die bundesdeutschen Rechtsvorschriften 

über die Versicherungspflicht bzw. Versicherungsfreiheit bis zur Beendigung dieser Arbeit, höchstens 

jedoch für zwölf weitere Monate weiter angewandt werden. Hierzu ist aber die Genehmigung der zuständigen 

Behörde des anderen Mitgliedsstaates erforderlich. 

Den Antrag auf Erteilung einer solchen Genehmigung muss der Arbeitgeber des ins Ausland Entsandten 

in jedem Fall vor Ablauf der ersten zwölf Monate stellen. Eines Verlängerungsantrages bedarf es 

aber nicht, wenn die ursprüngliche Entsendedauer zwar überschritten wird, es aber zu keiner Überschreitung 

der Zeitgrenze von zwölf Monaten kommt. 

Wird durch die Entsendung eines Arbeitnehmers in einen EWR-Mitgliedsstaat ein anderer Arbeitnehmer 

in diesem Staat abgelöst, unterliegt die ”neue” Entsendung nicht den EWR- 

Verordnungsvorschriften über soziale Sicherheit. Dies gilt auch, wenn die Entsendung die Zwölf- 

Monatsfrist nicht überschreitet. Mit dieser Regelung soll der missbräuchlichen Ausnutzung der Entsendebestimmungen 

entgegengewirkt werden. 

Unterliegt die im Ausland ausgeübte Beschäftigung nicht dem deutschen, sondern dem ausländischen 

Recht, ist dies oftmals nicht im Interesse des Arbeitnehmers. In solchen Fällen besteht die Möglichkeit, 

über eine ”Ausnahmeregelung nach Art. 17 VO(EWG) Nr. 1408/71” weiterhin den deutschen 


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Rechtsvorschriften unterstellt zu bleiben. Soll von dieser Ausnahmeregelung Gebrauch gemacht werden, 

sollte gemeinsam vom Arbeitnehmer und Arbeitgeber ein Antrag auf Ausnahmevereinbarung 

nach der genannten Rechtsvorschrift entweder bei der 

Deutsche Verbindungsstelle Ausland - Krankenversicherung -, Postfach 20 03 44, 53170 Bonn 

oder beim 

Arbeitsminister des ausländischen Beschäftigungsstaats bzw. bei der von ihm bestimmten Verwaltung 

gestellt werden. Ein solcher Antrag ist aber grundsätzlich nur dann erfolgreich, wenn die Beschäftigung 

nicht auf Dauer angelegt ist. Der Antrag sollte im Übrigen möglichst vor dem Auslandseinsatz 

gestellt werden. 

1.12.2.10 Anwartschaftversicherung bei Auslandsentsendung 

Nach § 4 SGB IV wird ein Arbeitnehmer während einer Beschäftigung im Ausland in der deutschen 

Sozialversicherung versichert, wenn er aufgrund einer Entsendung im Rahmen eines in der Bundesrepublik 

Deutschland bestehenden Beschäftigungsverhältnisses für eine im Voraus zeitlich begrenzte 

Dauer eine Beschäftigung im Ausland ausübt. Ist dies nicht der Fall, liegt keine Ausstrahlung des 

deutschen Sozialversicherungsrechts vor. 

Will der Versicherte während einer Auslandsbeschäftigung die Mitgliedschaft bei seiner bisherigen 

Krankenkasse für die Zeit seines Auslandsaufenthaltes auf freiwilliger Basis fortsetzen, muss er eine 

Anwartschaftversicherung abschließen. Ein Ruhen der Mitgliedschaft ohne Zahlung von Beiträgen ist 

nach dem Inkrafttreten des Gesundheits-Reformgesetzes zum 1. Januar 1989 nicht mehr möglich. 

Weil aus einer Anwartschaftversicherung ein Leistungsanspruch nicht abgeleitet werden kann, haben 

die Krankenkassen für diese Versicherung die Beiträge zu ermäßigen (siehe unter III.). 

In der Pflegeversicherung ist für die Dauer eines Auslandsaufenthaltes ein besonderes Weiterversicherungsrecht 

gegeben. 

1.12.3. Einstrahlung 


Ein Arbeitnehmer unterIiegt bei einer Beschäftigung im Inland im Wege der EinstrahIung nach § 5 

SGB IV nicht den Vorschriften über die deutsche SoziaIversicherung, 

wenn es sich um eine Entsendung (1.12.3.2) 

im Rahmen eines im AusIand bestehenden BeschäftigungsverhäItnisses (1.12.3.3) handeIt und 

die Dauer der Beschäftigung im Voraus zeitIich begrenzt ist (1.12.3.4). 

Ist eine dieser Voraussetzungen nicht erfüllt, Iiegt keine Einstrahlung im Sinne von § 5 SGB IV vor. 

1.12.3.2 Begriff der Entsendung 


Eine Entsendung im Sinne der EinstrahIung Iiegt vor, wenn sich ein Beschäftigter auf Weisung seines 

ausIändischen Arbeitgebers vom AusIand in das InIand begibt, um hier eine Beschäftigung für diesen 

Arbeitgeber auszuüben. Die EinstrahIung ist somit das Gegenstück zur AusstrahIung. Die Ausführungen 

zu 1.12.2. geIten entsprechend. 


47

1.12.3.3 Entsendung im Rahmen eines ausländischen BeschäftigungsverhäItnisses 

Auch hinsichtlich des Begriffs "Beschäftigungsverhältnis" bestehen keine Unterschiede zur AusstrahIung. 

Es geIten deshaIb die Ausführungen zu 1.12.2.3 bis 1.12.2.9 entsprechend. 

1.12.3.4 Zeitliche Begrenzung der Entsendung und Beendigung der Einstrahlung 

Die Ausführungen zu 1.12.2.5 sowie zu 1.12.2 6 gelten entsprechend. 

Aufgrund der Entscheidungen das EuGH vom 10. Februar 2000 (C - 202/97 und 178/97) gehen die 

Spitzenorganisationen der Sozialversicherung nunmehr davon aus, dass die von ausländischen Stellen 

ausgestellten Bescheinigungen nach Vordruck E 101 bezüglich der in Deutschland ausgeübten 

abhängigen Beschäftigung grundsätzlich zu akzeptieren sind. 

Bis zur Bekanntgabe der Urteile wies die Deutsche Verbindungsstelle Krankenversicherung-Ausland 

noch insbesondere im Zusammenhang mit der Beschäftigung britischer Bauarbeiter darauf hin, dass 

Bescheinigungen nach Vordruck E 101 lediglich deklaratorische Bedeutung haben. 

Die bei Vorlage dieser Bescheinigungen im Allgemeinen bestehende Vermutungswirkung, dass eine 

Entsendung (Einstrahlung in die Bundesrepublik) vorliegt, sollte bei in der Bundesrepublik Deutschland 

im Baugewerbe eingesetzten so genannten "self-employed persons" oder "sub-constractors" 

zunächst keine Gültigkeit erfahren, sondern von dem deutschen Versicherungsträger, der zuerst - z.B. 

durch Antrag auf Aushilfeleistungen - vom Einsatz der Bauarbeiter aus Großbritannien erfährt, überprüft 

werden. 

1.13 Personen, die keinen anderweitigen Anspruch auf Absicherung im 

Krankheitsfall haben 

Vom 1. April 2007 an sollen Personen, die keinen anderweitigen Anspruch auf Absicherung im Krankheitsfall 

haben und 

a) zuletzt in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert waren 

oder 

b) bisher nicht gesetzlich oder privat krankenversichert waren, es sei denn, dass sie zu den in § 5 

Abs. 5 oder § 6 Abs. 1 oder 2 SGB V genannten Personen gehören oder bei Ausübung ihrer 

beruflichen Tätigkeit im Inland gehört hätten 

krankenversicherungspflichtig werden. 


Die Neuregelung soll mit dem Gesundheitsreformgesetz 2007 (Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs 

in der GKV - GKVWSG) in Kraft gesetzt werden. 

Hierzu wird in der Gestzesbegründung u.a. ausgeführt, dass es in Deutschland, auf Grund des Fehlens 

einer umfassenden Versicherungspflicht für alle Einwohner, nicht ausgeschlossen ist, dass Personen 

weder die Zugangsvoraussetzungen zur gesetzlichen Krankenversicherung erfüllen, noch die 

Möglichkeit haben, eine private Krankenversicherung abzuschließen, beziehungsweise den Versicherungsschutz 

in ihrem bisherigen System - etwa durch die Nichtzahlung der Beiträge oder Prämien - 

verloren haben. 

Sofern in diesen Fällen auch kein Anspruch auf eine anderweitige Absicherung im Krankheitsfall besteht, 

müssen sie die im Krankheitsfall entstehenden Aufwendungen in voller Höhe aus ihrem Einkommen 

oder Vermögen selbst tragen.Die Zahl dieser Menschen, die ohne Absicherung im Krankheitsfall 

sind, hat in den letzten Jahren spürbar zugenommen. 


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Aus diesem Grund sollen diese Personen, 

wenn sie zuletzt (irgendwann einmal) gesetzlich krankenversichert waren, 

oder 


sofern sie bisher nicht gesetzlich krankenversichert waren, jedoch zu dem Personenkreis gehören, 

der nach den §§ 5 und 6 SGB V der gesetzlichen Krankenversicherung zuzuordnen ist, 

in die Versicherungspflicht der gesetzlichen Krankenversicherung einbezogen werden. 

Ohne Anspruch auf anderweitige Absicherung im Krankheitsfall sind insbesondere die nicht gesetzlich 

oder privat krankenversicherten Personen, die keinen Anspruch auf Hilfe bei Krankheit nach § 40 SGB 

VIII, § 48 SGB XII, § 264 SGB V, auf Gesundheitsfürsorge nach dem Strafvollzugsgesetz oder auf 

sonstige Gesundheitsfürsorge haben, die nicht beihilfeberechtigt sind, keinem Sondersystem wie der 

freien Heilfürsorge angehören und auch keinen Anspruch auf Krankenbehandlung nach dem Bundesversorgungsgesetz, 

dem Bundesentschädigungsgesetz oder vergleichbaren gesetzlichen Regelungen 

haben. Beamte oder ihnen Gleichgestellte, die aber keine zusätzliche Absicherung über die ihnen 

verbleibenden Restkosten im Krankheitsfall abgeschlossen haben, sollen aber zu dem Personenkreis 

ohne Anspruch auf anderweitige Absicherung im Krankheitsfall gehören. 

Für Asylbewerber besteht ein anderweitiger Anspruch auf Absicherung im Krankheitsfall nach § 4 

Asylbewerberleistungsgesetz. Beihilfeberechtigte Personen, die über keine ergänzende Krankheitskostenvollversicherung 

über den von der Beihilfe nicht übernommenen Kostenteil verfügen, werden 

als Personen ohne Absicherung im Krankheitsfall angesehen. 

Für die beitragspflichtigen Einnahmen der Betroffenen findet auf Grund der Verweisung in § 227 SGB V 

die Regelung des § 240 SGB V (Beitragspflichtige Einnahmen freiwilliger Mitglieder) Anwendung. 

Für ehemals privat Krankenversicherte, die keinen Anspruch auf Absicherung im Krankheitsfall haben, 

ist eine vergleichbare Regelung im Versicherungsvertragsgesetz vorgesehen, da die private Krankenversicherung 

auf Grund der Möglichkeit, substitutiven Krankenversicherungsschutz zu gewähren, eine 

vergleichbare soziale Verantwortung trägt wie die gesetzliche Krankenversicherung. 

Ebenfalls in die Versicherungspflicht der gesetzlichen Krankenversicherung einbezogen werden Personen, 

die nicht zuletzt gesetzlich oder privat krankenversichert gewesen sind, wenn sie zu dem Personenkreis 

gehören, der seinem Status nach der gesetzlichen Krankenversicherung zuzuordnen ist. 

Dies gilt aber insbesondere nicht für Beamte, beamtenähnlich abgesicherte Personen sowie für 

hauptberuflich selbständig Erwerbstätige (siehe unter 1.1.1), die nach § 5 Abs. 5 bzw. § 6 Abs. 1 SGB 

V keinen Zugang zur Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung haben. Diese 

Personen werden der privaten Krankenversicherung zugeordnet. 

Bei Auslandsrückkehrern, insbesondere solchen im Rentenalter, richtet sich die Zuordnung zur privaten 

oder zur gesetzlichen Krankenversicherung nach dem Status, den sie auf Grund ihrer zuletzt ausgeübten 

Berufstätigkeit im Ausland gehabt haben. 

Bei der Feststellung, ob zuletzt eine gesetzliche oder eine private Krankenversicherung oder keine 

von diesen Absicherungen im Krankheitsfall bestanden hat, haben die Krankenkassen alle ihnen zur 

Verfügung stehenden Erkenntnismöglichkeiten auszuschöpfen. 

Die Neuregelung wird in den Fällen, in denen es sich bei den genannten Personen um Arbeitnehmer 

handelt, z.B. um solche, früher freiwillig Versicherte, die wegen Nichtzahlung ihrer Beiträge zur Krankenversicherung 

aus dieser ausgeschlossen wurden, auch deren Arbeitgeber belasten. Die gemeinsamen 

Aussagen der Spitzenorganisationen der Sozialversicherung hierzu sind abzuwarten. 


49

2. Versicherungsfreiheit 

2.1 Versicherungspflichtgrenze der Krankenversicherung 

2.1.1 Anhebung der Jahresarbeitsentgeltgrenzen 

Nach § 6 Abs. 1 Nr. 1 SGB V sind Arbeiter und Angestellte, deren regelmäßiges Jahresarbeitsentgelt 

die Jahresarbeitsentgeltgrenze übersteigt, in der Krankenversicherung versicherungsfrei. 

Mit Wirkung vom 1. Januar 2003 wurde die Jahresarbeitsentgeltgrenze von der Beitragsbemessungsgrenze 

der Rentenversicherung abgekoppelt und in § 6 Abs. 6 SGB V eine allgemeine Jahresarbeitsentgeltgrenze 

und daneben in § 6 Abs. 7 SGB V, für bestimmte privat krankenversicherte Arbeitnehmer, 

eine besondere Jahresarbeitsentgeltgrenze bestimmt. Beide Jahresarbeitsentgeltgrenzen sind 

bundeseinheitlich und gelten mithin jeweils sowohl für die alten als auch für die neuen Bundesländer. 

Zum 1. Januar 2007 wird 

die allgemeine Jahresarbeitsentgeltgrenze von 47.250 EUR auf 47.700 EUR 

erhöht; 

die besondere Jahresarbeitsentgeltgrenze beträgt unverändert 42.750 EUR. 

Nach wie vor gelten die Jahresarbeitsentgeltgrenzen nach § 6 Abs. 1 Nr. 1 zweiter Satzteil SGB V 

nicht für Arbeitnehmer auf Seefahrzeugen und entsprechend der Satzung der Bundesknappschaft 

auch nicht für Arbeitnehmer in knappschaftlichen Betrieben. Siehe hierzu aber Aussagen unter 

2.1.5.2. 

2.1.2 Ermittlung des regelmäßigen Jahresarbeitsentgelts 

Das regelmäßige Arbeitsentgelt ist stets durch Multiplikation der durchschnittlichen Monatsbezüge (bei 

Stundenlöhnen Stundenlohn x individuelle wöchentliche Arbeitszeit ohne Überstunden x 13:3) mit 

zwölf unter Berücksichtigung der in den nächsten zwölf Monaten regelmäßig gewährten beitragspflichtigen 

Sonderzuwendungen zu errechnen. Dies gilt auch bei befristeten Beschäftigungsverhältnissen, 

bei denen fiktiv von einer zwölfmonatigen Beschäftigung auszugehen ist. 

Dabei ist weiterhin davon auszugehen, dass der Arbeitnehmer auf Einmalzahlungen (siehe unter II., 

2.3) immer dann einen Rechtsanspruch hat, wenn diese in einem Arbeits- oder für tarifgebundene 

Arbeitgeber und Arbeitnehmer in einem Tarifvertrag verbindlich festgelegt sind. Dies gilt grundsätzlich 

auch für solche Einmalzahlungen, die für Arbeitnehmer aus einem für allgemeinverbindlich erklärten 

Tarifvertrag abgeleitet werden können. Die sich auf die Beitragspflicht von Einmalzahlungen beziehenden 

Aussagen des § 22 Abs. 1 SGB IV führen aber dazu, dass sofern ein Arbeitnehmer schriftlich 

auf die Auszahlung von Einmalbezügen verzichtet, sich dies versicherungsrechtlich insofern auswirkt 

als dann die Einmalzahlung bei der Ermittlung des regelmäßigen Jahresarbeitsentgelts nicht 

berücksichtigt wird. 

Zuschläge, die aufgrund des Familienstandes gezahlt werden, bleiben unberücksichtigt. 

Beispiel 1: 


A. ist seit Jahren als Arbeitnehmer in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert. Am 

01.10.2007 nimmt er eine neue Beschäftigung auf. In dieser beträgt sein monatliches Arbeitsentgelt 

einschließlich eines Familienzuschlags von 150 EUR insgesamt 3.600 EUR. Laut Tarifvertrag erhält er 

im Mai jeden Jahres ein Urlaubsgeld in Höhe eines halben Monatsgehalts und im November jeden 

Jahres ein Weihnachtsgeld in Höhe eines Monatsgehaltes jeweils ohne Familienzuschlag. 


50

Berechnung des regelmäßigen Jahresarbeitsentgelts: 

monatliches Arbeitsentgelt 3.600 EUR 

./. Familienzuschlag 150 EUR 

3.450 EUR 

3.450 EUR x 12 = 41.400 EUR 

+ Urlaubsgeld 1.725 EUR 

+ Weihnachtsgeld 3.450 EUR 

46.575 EUR 

A. ist krankenversicherungspflichtig, weil sein regelmäßiges Jahresarbeitsentgelt (46.575 EUR) die 

Jahresarbeitsentgeltgrenze des Jahres 2007 (47.700 EUR) nicht übersteigt. 

Das regelmäßige Jahresarbeitsentgelt ist jeweils zu Beginn eines Beschäftigungsverhältnisses und 

darüber hinaus bei jeder Änderung des Arbeitsentgelts zu prüfen. Erhöhungen des Arbeitsentgelts 

dürfen aber erst von dem Zeitpunkt an berücksichtigt werden, von dem an der Anspruch auf das erhöhte 

Arbeitsentgelt besteht. Dies gilt auch, wenn Beginn und Höhe bereits vorher vereinbart wurden. 

Beispiel 2: 

B. ist seit Jahren als Arbeitnehmer in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert. Am 

01.04.2007 nimmt er eine neue Beschäftigung auf. In dieser beträgt sein monatliches Arbeitsentgelt 

3.800 EUR, es wird (nach Ablauf der Probezeit) ab 01.07.2007 auf 4.000 EUR erhöht. 

Für die Berechnung des Jahresarbeitsentgelts zu Beginn der Beschäftigung ist von 3.800 EUR auszugehen 

(3.800 EUR x 12 = 45.600 EUR). B. unterliegt der Krankenversicherungspflicht, weil sein 

regelmäßiges Jahresarbeitsentgelt die Jahresarbeitsentgeltgrenze des Jahres 2007 von 47.700 EUR 

nicht übersteigt (siehe aber unter 2.1.3). 

Mehrarbeitsvergütungen gehören zu den nicht regelmäßig gewährten Arbeitsentgelten. Sie sind daher 

bei der Berechnung des regelmäßigen Jahresarbeitsentgelts grundsätzlich außer Betracht zu lassen. 

Dies gilt jedoch nicht, wenn als Abgeltung für geleistete Überstunden regelmäßig eine feste Pauschalvergütung 

gezahlt wird. 

Bei schwankenden Bezügen (z. B. bei Zahlung von Provisionen) muss das regelmäßige Arbeitsentgelt 

durch Schätzung ermittelt werden. Erweist sich die Schätzung im Nachhinein als unzutreffend, ist eine 

Korrektur nur für die Zukunft möglich. Für die Vergangenheit bleibt es bei der einmal vorgenommenen 

versicherungsrechtlichen Beurteilung. 

2.1.3 Ausscheiden aus der Versicherungspflicht zum 31. Dezember 2006 

Krankenversicherungspflichtige Arbeiter und Angestellte, die bei einer gesetzlichen Krankenkasse 

versichert sind und deren regelmäßiges Jahresarbeitsentgelt im Kalenderjahr 2006 47.250 EUR (Jahresarbeitsentgeltgrenze 

2006) überschreitet, scheiden wegen der Erhöhung der Jahresarbeitsentgeltgrenze 

zum 31. Dezember 2006 aus der Krankenversicherungspflicht aus, wenn ihr regelmäßiges 

Jahresarbeitsentgelt auch die Jahresarbeitsentgeltgrenze des Jahres 2007 (47.700 EUR) übersteigt (§ 

6 Abs. 4 SGB V). Siehe hierzu aber Aussagen unter 2.1.5.2. 

Beispiel: 


Herr Anton ist seit dem 01.01.2006 krankenversicherungspflichtig beschäftigt. Zum 01.05.2006 wird 

sein monatliches Arbeitsentgelt von 3.800 EUR auf 4.000 EUR erhöht. 

Sein regelmäßiges Jahresarbeitsentgelt (48.000 EUR) übersteigt damit im Kalenderjahr 2006 sowohl 

die Jahresarbeitsentgeltgrenze des Jahres 2006 (47.250 EUR) als auch die des Jahres 2007 (47.700 

EUR). Herr Anton scheidet damit zum 31.12.2006 aus der Krankenversicherungspflicht aus. 


51

Übt ein Arbeitnehmer mehrere Beschäftigungen aus, ist für die Beurteilung der Krankenversicherungspflicht 

das Arbeitsentgelt aus allen Beschäftigungen zusammenzurechnen. Dabei spielt es 

keine Rolle, ob es sich um Arbeiter- oder Angestelltenbeschäftigungen handelt. 

Beispiel 2: 

Herr Sonntag übt eine krankenversicherungspflichtige Beschäftigung bei Arbeitgeber X. gegen ein monatliches 

Arbeitsentgelt von 2.400 EUR aus. Am 01.06.2006 nimmt er eine weitere Beschäftigung beim Arbeitgeber 

Y. auf, in der er ein monatliches Arbeitsentgelt von 2.000 EUR erzielt. 

Weil sein insgesamt erzieltes Arbeitsentgelt (4.400 EUR x 12 = 52.800 EUR) ab 01.06.2006 sowohl die 

Jahresarbeitsentgeltgrenze 2006 als auch die des Jahres 2007 (angenommener Wert 47.700 EUR) überschreitet, 

scheidet Herr Sonntag zum 31.12.2006 aus der Kranken versicherungspflicht aus. 

Entsprechendes gilt, wenn, eine zweite oder auch weitere geringfügig entlohnte Beschäftigungen mit 

einer versicherungspflichtigen Hauptbeschäftigungen zusammentrifft (siehe Beispiel 8 zu 2.2.2.4 

aber auch Aussagen unter 2.1.5.2). 

Bei rückwirkender Erhöhung des Arbeitsentgelts endet die Krankenversicherungspflicht mit Ablauf des 

Kalenderjahres, in dem der Anspruch auf das erhöhte Arbeitsentgelt entstanden ist, aber auch hier nur 

unter der Voraussetzung, dass das Arbeitsentgelt ebenfalls die vom Beginn des nächsten Kalenderjahres 

an geltende Jahresarbeitsentgeltgrenze übersteigt (siehe unter 2.1.5.1). 

2.1.4 Eintritt von Versicherungspflicht zum 1. Januar 2007 

2.1.4.1 Bei einer gesetzlichen Krankenkasse versicherte Arbeitnehmer 

Arbeiter und Angestellte, die bei einer gesetzlichen Krankenkasse versichert und wegen Überschreitens 

der Jahresarbeitsentgeltgrenze bis zum 31. Dezember 2006 krankenversicherungsfrei sind, werden 

vom 1. Januar 2007 an krankenversicherungspflichtig, wenn ihr regelmäßiges Jahresarbeitsentgelt 

die für das Jahr 2007 geltende Jahresarbeitsentgeltgrenze von 47.700 EUR nicht überschreitet. 

Beispiel: 


Frau Bertram wird seit dem 01.01.2005 krankenversicherungsfrei beschäftigt. Ihr regelmäßiges Jahresarbeitsentgelt 

beträgt im Jahre 2006 47.400 EUR. 

Da ihr regelmäßiges Jahresarbeitsentgelt die Jahresarbeitsentgeltgrenze des Jahres 2007 (47.700 

EUR) nicht übersteigt, wird sie im Zusammenhang mit der Erhöhung der Jahresarbeitsentgeltgrenze 

zum 01.01.2007 krankenversicherungspflichtig. Zur möglichen Befreiung von der eintretenden Krankenversicherungspflicht 

siehe unter 2.1.7) 

2.1.4.2 Bei einer privaten Krankenkasse versicherte Arbeitnehmer 

Für Arbeitnehmer, die am 31. Dezember 2002 wegen Überschreitens der Jahresarbeitsentgeltgrenze 

krankenversicherungsfrei und bei einem privaten Krankenversicherungsunternehmen in einer substitutiven 

Krankenversicherung versichert waren, sieht § 6 Abs. 7 Satz 1 SGB V eine niedrigere Jahresarbeitsentgeltgrenze 

vor (42.750 EUR). 

Die am 31. Dezember 2002 bei einem privaten Krankenversicherungsunternehmen wegen Überschreitens 

der Jahresarbeitsentgeltgrenze versicherten Arbeiter und Angestellten, werden vom 1. 

Januar 2007 an krankenversicherungspflichtig, wenn ihr regelmäßiges Jahresarbeitsentgelt nicht mehr 

als 42.750 EUR (die für das Jahr 2007 geltende Jahresarbeitsentgeltgrenze für PKV-Versicherte – 

siehe unter 2.1.1) beträgt. Ist ihr regelmäßiges Arbeitsentgelt höher, bleiben sie versicherungsfrei und 

können sich auch weiterhin nur in der PKV versichern. 

Voraussetzung für die Anwendung der niedrigeren Jahresarbeitsentgeltgrenze ist also, dass der Arbeitnehmer 

bereits am 31. Dezember 2002 wegen Überschreitens der Jahresarbeitsentgeltgrenze von 

40.500 EUR (Jahresarbeitsentgeltgrenze des Jahres 2002) krankenversicherungsfrei und privat kran- 


52

kenversichert war und dass es sich dabei um eine substitutive Krankenversicherung handelte. Das 

Bestehen einer bloßen Zusatzversicherung reicht nicht aus. 

Für Arbeitnehmer, die am 31. Dezember 2002 nicht als Arbeitnehmer privat krankenversichert waren - 

sondern z.B. als Student - oder erst nach dem 31. Dezember 2002 einen privaten Krankenversicherungsvertrag 

abgeschlossen haben, gilt die allgemeine Jahresarbeitsentgeltgrenze des § 6 Abs. 6 

Satz 1 SGB V (2007 = 47.700 EUR) und die unter 2.1.4.1 getroffenen Aussagen. 

Ob die vorgenannten Voraussetzungen des Eintritts von Krankenversicherungspflicht vorliegen, hat 

der Arbeitgeber nicht nur bei zum Jahreswechsel 2006/2007 bestehenden Beschäftigungsverhältnissen 

zu beachten. Er muss vielmehr die Arbeitnehmer auch bei künftigen Neueinstellungen danach 

befragen, ob sie am 31. Dezember 2002 wegen Überschreitens der Jahresarbeitsentgeltgrenze krankenversicherungsfrei 

und bei einem privaten Krankenversicherungsunternehmen in einer substitutiven 

Krankenversicherung versichert waren. Bei privat Versicherten, deren regelmäßiges Jahresarbeitsentgelt 

die allgemeine Jahresarbeitsentgeltgrenze (47.700 EUR) nicht übersteigt, sind entsprechende 

Bescheinigungen zu den Lohnunterlagen zu nehmen. 

Beispiel 1: 

Herr Meier war am 31.12.2002 als Arbeitnehmer krankenversicherungsfrei beschäftigt und bei einem 

privaten Krankenversicherungsunternehmen in einer substitutiven Krankenversicherung versichert. Er 

nimmt am 01.07.2007 eine neue Beschäftigung auf, in der sein monatliches Arbeitsentgelt 3.600 EUR 

beträgt. 

Auf Herrn Meier ist die Jahresarbeitsentgeltgrenze von 42.750 EUR anzuwenden, weil er am 

31.12.2002 wegen Überschreitens der Jahresarbeitsentgeltgrenze krankenversicherungsfrei und bei 

einem privaten Krankenversicherungsunternehmen in einer substitutiven Krankenversicherung versichert 

war. Da sein regelmäßiges Jahresarbeitsentgelt (3.600 EUR x 12 = 43.200 EUR) 42.700 EUR 

übersteigt, bleibt er krankenversicherungsfrei und weiterhin privat versichert. Eine entsprechende 

Bescheinigung über den Versicherungsschutz am 31.12.2002 ist zu den Lohnunterlagen zu nehmen. 

Beispiel 2: 

Frau Konrad, geb. am 17.11.1956, war am 31.12.2002 als Arbeitnehmerin krankenversicherungsfrei 

beschäftigt und bei einem privaten Krankenversicherungsunternehmen in einer substitutiven Krankenversicherung 

versichert. Sie nimmt am 01.07.2007 eine neue Beschäftigung auf, in der ihr monatliches 

Arbeitsentgelt 3.500 EUR beträgt. 

Auf Frau Konrad ist die Jahresarbeitsentgeltgrenze von 42.750 EUR anzuwenden, weil sie am 

31.12.2002 wegen Überschreitens der Jahresarbeitsentgeltgrenze krankenversicherungsfrei und bei 

einem privaten Krankenversicherungsunternehmen in einer substitutiven Krankenversicherung versichert 

war. Da ihr regelmäßiges Jahresarbeitsentgelt (3.500 x 12 = 42.000 EUR) 42.750 EUR nicht 

übersteigt, wird sie krankenversicherungspflichtig. 

Beispiel 3: 


Frau Seipel war am 31.12.2002 als Studentin krankenversicherungsfrei beschäftigt und bei einem 

privaten Krankenversicherungsunternehmen in einer substitutiven Krankenversicherung versichert. 

Sie nimmt am 01.10.2007, nach dem beendeten Studium, eine Beschäftigung auf, in der ihr monatliches 


Auf Frau Seipel ist die Jahresarbeitsentgeltgrenze von 42.750 EUR nicht anzuwenden, weil sie am 

31.12.2002 nicht wegen Überschreitens der Jahresarbeitsentgeltgrenze bei einem privaten Krankenversicherungsunternehmen 

versichert war. Für sie gilt deshalb die Jahresarbeitsentgeltgrenze von 

47.700 EUR. Da ihr regelmäßiges Jahresarbeitsentgelt (3.600 x 12 = 43.200 EUR) 47.700 EUR nicht 

übersteigt, wird sie krankenversicherungspflichtig. 

Tritt bei den bisher privat Versicherten zum 1. Januar 2007 Krankenversicherungspflicht ein, werden 

sie grundsätzlich in einer gesetzlichen Krankenkasse versichert, eine Befreiung von der eintretenden 

Versicherungspflicht ist aber möglich (siehe unter 2.1.7). 


53

Bezüglich des Eintretens der Krankenversicherungspflicht ist aber zu beachten, dass Personen, 

die nach Vollendung des 55. Lebensjahres versicherungspflichtig werden und 

in den letzten fünf Jahren zuvor der gesetzlichen Krankenversicherung nicht angehört haben 

(weil sie z.B. privat versichert waren) und 

mindestens die Hälfte dieser Zeit krankenversicherungsfrei (z.B. wegen Überschreiten der 

Jahresarbeitsentgeltgrenze), von der Krankenversicherungspflicht befreit (siehe unter 2.1.7) 

oder nach § 5 Abs. 5 SGB V wegen Ausübung einer hauptberuflichen selbstständigen Tätigkeit 

(siehe unter 1.1.1) nicht versicherungspflichtig waren 

keinen Zugang zu einer gesetzlichen Krankenkasse haben (§ 6 Abs. 3a SGB V). 

Mit dieser Regelung wird Personen, die nach dem 55. Lebensjahr versicherungspflichtig werden, der 

Zugang zur gesetzlichen Krankenversicherung verwehrt, wenn sie unmittelbar vorher keinen ausreichenden 

Bezug zur gesetzlichen Krankenversicherung nachweisen können. Dies gilt sowohl für den 

erstmaligen Zugang als auch für eine Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung. Die Regelung 

betrifft in erster Linie die bisher bei einem privaten Versicherungsunternehmen versicherten Personen. 

Dabei steht der Versicherungsfreiheit, der Befreiung von der Versicherungspflicht oder der Nichtversicherung 

wegen einer hauptberuflich ausgeübten selbstständigen Erwerbstätigkeit die Ehe mit einer 

Person, die diese Voraussetzungen erfüllt, gleich. Das bedeutet, dass auch die Ehegatten von z.B. 

bisher privat versicherten Beamten, Selbstständigen oder sonstigen versicherungsfreien Arbeitnehmern 

durch Aufnahme einer mehr als geringfügigen Beschäftigung (siehe unter 2.2) nach dem 55. 

Lebensjahr nicht krankenversicherungspflichtig werden. Langzeitarbeitslose, die nach dem Bezug von 

Sozialhilfe oder auch Arbeitslosengeld II eine versicherungspflichtige Beschäftigung aufnehmen, werden 

jedoch ebenso wenig von dieser Regelung erfasst, wie z.B. Ausländer, die erstmals nach Vollendung 

ihres 55. Lebensjahres in der Bundesrepublik Deutschland in eine versicherungspflichtige Beschäftigung 

eintreten. Entsprechendes gilt für die soziale Pflegeversicherung. 

2.1.5 Ausscheiden aus der Krankenversicherungspflicht in 2007 

2.1.5.1 Zum Jahreswechsel 2006/2007 geltendes Recht 

Arbeiter und Angestellte, deren regelmäßiges Jahresarbeitsentgelt bereits zu Beginn einer Beschäftigung 

die Jahresarbeitsentgeltgrenze überschreitet, sind nicht krankenversicherungspflichtig. 

Übersteigt das Arbeitsentgelt erst im Laufe einer Beschäftigung die Jahresarbeitsentgeltgrenze, 

scheiden sie aus der Krankenversicherungspflicht aus. Die Versicherungspflicht endet dann aber erst 

mit Ablauf des Kalenderjahres, in dem die Jahresarbeitsentgeltgrenze überschritten wird. Voraussetzung 

ist jedoch, dass das regelmäßige Jahresarbeitsentgelt auch die vom Beginn des nächsten Kalenderjahres 

an geltende Jahresarbeitsentgeltgrenze übersteigt. Das bedeutet, dass die Versicherungspflicht 

erhalten bleibt, wenn die Jahresarbeitsentgeltgrenze des folgenden Kalenderjahres nicht 

überschritten wird (§ 6 Abs. 4 SGB V). Dadurch scheiden krankenversicherungspflichtige Arbeiter und 

Angestellte zum 31. Dezember 2007 aus der Krankenversicherungspflicht aus, wenn ihr regelmäßiges 

Jahresarbeitsentgelt im Jahre 2007 die für dieses Kalenderjahr geltende Jahresarbeitsentgeltgrenze 

(47.700 EUR) und darüber hinaus auch die für das Kalenderjahr 2008 geltende Jahresarbeitsentgeltgrenze 

übersteigt (siehe hierzu unter 2.1.3 und unter 2.1.5.2). 

Bei rückwirkender Erhöhung des Arbeitsentgelts endet die Krankenversicherungspflicht mit Ablauf des 

Kalenderjahres, in dem der Anspruch auf das erhöhte Arbeitsentgelt entstanden ist, aber auch hier nur 

unter der Voraussetzung, dass das Arbeitsentgelt ebenfalls die vom Beginn des nächsten Kalenderjahres 

an geltende Jahresarbeitsentgeltgrenze übersteigt. 

Beispiel 1: 


Herr Abraham war am 31.12.2006 als Arbeitnehmer krankenversicherungspflichtig beschäftigt. Am 

10.02.2007 wird sein monatliches Arbeitsentgelt rückwirkend ab 01.12.2006 von 3.800 EUR auf 4.000 

EUR erhöht. 


54

Da der Anspruch auf das ab 01.12.2006 erhöhte Arbeitsentgelt erst im Jahre 2007 entstanden ist (am 

10.02.2007), kann es hinsichtlich eines möglichen Ausscheidens aus der Krankenversicherungspflicht 

auch erst zum 31.12.2007 herangezogen werden mit der Folge, dass Herr Abraham im Jahre 2007 

krankenversicherungspflichtig bleibt, obwohl sein Jahresarbeitsentgelt in diesem Jahr die Jahresarbeitsentgeltgrenze 

(47.700 EUR) übersteigt. 

Ein krankenversicherungsfreier Arbeitnehmer, dessen Arbeitsentgelt die Jahresarbeitsentgeltgrenze 

des laufenden und – infolge einer Lohn-/Gehaltserhöhung zu Beginn des nächsten Kalenderjahres – 

auch die Jahresarbeitsentgeltgrenze des nächsten Kalenderjahres überschreitet, bleibt weiterhin von 

der Krankenversicherungspflicht ausgenommen. Dies gilt auch dann, wenn der Lohn/das Gehalt erst 

im Laufe des Monats Januar des nächsten Kalenderjahres mit Wirkung vom 1. dieses Monats an erhöht 

wird und der Anspruch hierauf spätestens am tarif- oder arbeitsvertraglich festgelegten Fälligkeitstag 

des Arbeitsentgelts entstanden ist (Urteil des BSG vom 31. August 1976 – 12/3/12 RK 21/74). 

Die Spitzenverbände der Krankenkassen vertreten hierzu die Auffassung, dass dieses Urteil in seiner 

Anwendung auf die Fälle beschränkt bleiben sollte, in denen der Tarifabschluss bis zum 15. Januar 

rückwirkend zum 1. Januar erfolgt. Sie begründen dies im Wesentlichen mit der nach § 6 DEÜV 

grundsätzlich geltenden Meldefrist von zwei Wochen, die bei Eintritt der Versicherungspflicht zum 1. 

Januar vom Arbeitgeber bei der Anmeldung zu beachten ist. 

Übt ein Arbeitnehmer mehrere Beschäftigungen aus, ist für die Beurteilung der Krankenversicherungspflicht 

das Arbeitsentgelt aus allen Beschäftigungen zusammenzurechnen. Dabei spielt es keine 

Rolle, ob es sich um Arbeiter- oder Angestelltenbeschäftigungen handelt. 

Beispiel 2: 


Herr Sonntag übt eine krankenversicherungspflichtige Beschäftigung bei Arbeitgeber X. gegen ein 

monatliches Arbeitsentgelt von 2.400 EUR aus. Am 01.06.2007 nimmt er eine weitere Beschäftigung 

beim Arbeitgeber Y. auf, in der er ein monatliches Arbeitsentgelt von 2.000 EUR erzielt. 

Weil sein insgesamt erzieltes Arbeitsentgelt (4.400 EUR x 12 = 52.800 EUR) ab 01.06.2007 sowohl 

die Jahresarbeitsentgeltgrenze 2007 als auch die des Jahres 2008 (angenommener Wert 48.150 

EUR) überschreitet, scheidet Herr Sonntag zum 31.12.2007 aus der Krankenversicherungspflicht aus. 

Entsprechendes gilt, wenn, eine zweite oder auch weitere geringfügig entlohnte Beschäftigung mit 

einer versicherungspflichtigen Hauptbeschäftigungen zusammentrifft. Überschreitet dadurch das regelmäßige 

Jahresarbeitsentgelt des Versicherten die Jahresarbeitsentgeltgrenze, scheidet dieser zum 

Ende des Kalenderjahres aus der Versicherungspflicht aus (siehe auch unter 2.2.2). 

2.1.5.2 Vorgesehene Neuregelung durch das GKVWSG 

Mit dem Gesundheitsreformgesetz 2007 (Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der GKV - 

GKVWSG) sollen Neuregelungen zum Ausscheiden aus der Krankenversicherungspflicht wegen Überschreitens 

der Jahresarbeitsentgeltgrenze in Kraft gesetzt werden. Dabei ist davon auszugehen, 

dass diese Neuregelungen auf Beschäftigungen anzuwenden sind, die zum 1. Januar 2007 bestehen 

oder nach Inkrafttreten dieses Gesetzes begründet werden. Der Gesetzentwurf sieht sogar ein rückwirkendes 

Inkrafttreten zum 27. Oktober 2006 vor. Sofern daran festgehalten wird, wären möglicherweise 

bereits Neueinstellungen ab diesem Zeitpunkt aber auch Umstellungen (Ausscheiden aus der 

Krankenversicherungspflicht wegen Überschreitens der Jahresarbeitsentgeltgrenze) zum 1. Januar 

2007 zu überprüfen bzw. ggf. wieder rückgängig zu machen. Da das GKVWSG aber erst im April 

2007 gesetzlich verabschiedet werden soll, ist wohl davon auszugehen, dass eine solche rückwirkende 

Abwicklung nicht durchgesetzt werden kann, da sie nicht nur die Arbeitgeber sehr stark, sondern 

auch die z.B. zum 1. Januar 2007 bereits in die private Krankenversicherung (PKV) übergewechselten 

Arbeitnehmer belasten würde. Die gemeinsamen Aussagen der Spitzenorganisationen der Sozialversicherung 

hierzu sind abzuwarten. 

Zukünftig sollen also abhängig Beschäftigte erst dann krankenversicherungsfrei werden, wenn ihr 

regelmäßiges Jahresarbeitsentgelt in drei aufeinander folgenden Jahren die Jahresarbeitsentgeltgrenze 

überstiegen hat. Das Ausscheiden aus der Krankenversicherungspflicht würde dann nach Ablauf 


55

dieser drei Jahre erfolgen, sofern der Arbeitnehmer mit seinem regelmäßigen Jahresarbeitsentgelt 

auch die Jahresarbeitsentgeltgrenze des folgenden Kalenderjahres überschreitet. 

Die Regelung gilt für alle Arbeitnehmer, also auch für solche, die zuvor z. B. als Selbständige oder 

Freiberufler tätig waren. Sie führt zu einer Erschwerung des Wechsels von der gesetzlichen in die 

private Krankenversicherung und trägt damit zur Stärkung des Solidarprinzips in der gesetzlichen 

Krankenversicherung bei. 

Die Neuregelung gilt nicht für Arbeitnehmer, die bei Inkrafttreten der Neuregelung freiwillig gesetzlich 

krankenversichert sind und in diesem Zeitpunkt bereits in drei aufeinander folgenden Jahren die Jahresarbeitsentgeltgrenze 

überschritten haben. Diese Personen können daher eine private Krankenversicherung 

abschließen, ohne dass ihr Arbeitsentgelt noch einmal nach dem Inkrafttreten für drei Jahre 

die Jahresarbeitsentgeltgrenze überschreiten muss. 

Wird eine versicherungsfreie Beschäftigung dagegen durch das Eintreten von Versicherungspflicht 

unterbrochen, bevor die Frist von drei Jahren erfüllt ist, beginnt diese Frist bei nachfolgender erneuter 

Versicherungsfreiheit als Beschäftigter von Neuem zu laufen. Daraus folgt, dass künftig auch Berufseinsteiger, 

die z.B. direkt nach ihrem Studium eine Beschäftigung aufnehmen, in der ihr regelmäßiges 

Jahresarbeitsentgelt oberhalb der geltenden Jahresarbeitsentgeltgrenze liegt, zunächst für mindestens 

drei Jahre krankenversicherungspflichtig werden. 

Eine weitere Änderung stellt eine Folgeregelung zur Öffnung der See-Krankenkasse für Versicherte 

außerhalb der Seeschifffahrt zum 1. Januar 2009 dar (vgl. § 173 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4a). Da die See- 

Krankenkasse künftig von allen Versicherten gewählt werden kann und Seeleute künftig auch andere 

Krankenkassen als die See-Krankenkasse wählen können, ist die Beibehaltung der Versicherungspflicht 

für Seeleute mit einem regelmäßigen Jahresarbeitsentgelt oberhalb der Jahresarbeitsentgeltgrenze 

nach Absatz 6 oder 7 nicht mehr sachgerecht. Entsprechendes soll für die knappschaftliche 

Krankenversicherung allerdings bereits ab 1. April 2007 gelten. Auch hierzu sind die gemeinsamen 

Aussagen der Spitzenorganisationen der Sozialversicherung abzuwarten. 

2.1.6 Unterschreiten der Jahresarbeitsentgeltgrenze in 2007 

Wird die Jahresarbeitsentgeltgrenze im Laufe eines Kalenderjahres unterschritten (z.B. wegen Aufgabe 

einer Zweitbeschäftigung, der Reduzierung der Arbeitsleistung oder einem möglichen Verzicht auf 

Arbeitsentgelt z.B. im Zusammenhang mit der Ansparung von Wertguthaben bei flexiblen Arbeitszeitregelungen 

– siehe unter 1.2.1), tritt Krankenversicherungspflicht mit dem Zeitpunkt des Unterschreitens 

bzw. dem Zeitpunkt der Verzichtserklärung ein. 

Beispiel: 


Frau Wegener übt eine Beschäftigung aus, in der sie krankenversicherungsfrei ist, weil ihr regelmäßiges 

Arbeitsentgelt (48.000 EUR) die Jahresarbeitsentgeltgrenze des Jahres 2007 übersteigt. 

Ab 01.07.2007 arbeitet sie nur noch halbtags mit der Folge, dass ihr regelmäßiges Jahresarbeitsentgelt 

auf 24.000 EUR reduziert wird und die Jahresarbeitsentgeltgrenze nicht mehr übersteigt. Frau 

Wegener wird deshalb ab 01.07.2007 krankenversicherungspflichtig. 

Diese Regelung gilt nicht bei nur vorübergehendem Unterschreiten der Jahresarbeitsentgeltgrenze, 

wie z. B. im Falle einer stufenweisen Wiedereingliederung in das Erwerbsleben. Sie gilt aber auch für 

die Fälle, in denen das Arbeitsentgelt aufgrund einer Altersteilzeitarbeitsvereinbarung (siehe unter 

1.2.2) die Jahresarbeitsentgeltgrenze nicht mehr unterschreitet, und zwar auch bei diskontinuierlicher 

Verteilung der Arbeitszeit. 

Bei einem möglichen Verzicht auf Teile des Arbeitsentgelts (z. B. im Zusammenhang mit der Ansparung 

von Wertguthaben bei flexiblen Arbeitszeitregelungen -siehe unter 1.2.1) oder im Zusammenhang 

mit einer Entgeltumwandlung zu Gunsten einer betrieblichen Altersversorgung (siehe unter II., 

2.4.3) ist bei Absenkung des laufenden Arbeitsentgelts bezüglich der Neuberechnung des regelmäßigen 

Jahresarbeitsentgelts auf den Zeitpunkt der Absenkung ansonsten auf den Zeitpunkt der Verzichtserklärung 

abzustellen (siehe auch unter 2.1.5). 


56


Kurzarbeitergeld (siehe unter 1.1.6) wird auch solchen Arbeitnehmern gewährt, die zur Vermeidung 

von anzeigepflichtigen Entlassungen (vergl. § 17 Abs. 1 Kündigungsschutzgesetz) in einer betriebsorganisatorisch 

eigenständigen Einheit zusammengefasst sind, wenn der Arbeitsausfall auf einer 

schwer wiegenden strukturellen Verschlechterung der Lage des Wirtschaftszweiges beruht und der 

hiervon betroffene Arbeitsmarkt außergewöhnliche Verhältnisse aufweist. Soweit Arbeitnehmer in 

solchen Fällen Kurzarbeitergeld erhalten, kann keine kurzfristige Entgeltminderung unterstellt werden. 

Die Spitzenverbände der Krankenkassen sind deshalb der Ansicht, dass höherverdienende krankenversicherungsfreie 

Arbeitnehmer auch bei struktureller Kurzarbeit nach § 175 SGB III krankenversicherungspflichtig 

werden. Dies insbesondere auch deshalb, weil bei der Ermittlung des regelmäßigen 

Jahresarbeitsentgelts in den Fällen von Kurzarbeit nur das vom Beschäftigten tatsächlich erwirtschaftete 

Arbeitsentgelt (Ist-Entgelt nach § 179 Abs. 1 SGB III) berücksichtigt werden kann. 

Hinsichtlich des Eintritts von Versicherungspflicht bei über 55 jährigen bisher privat Versicherten wird 

auf die Aussagen unter 2.1.4.2 verwiesen. 

2.1.7 Befreiung von einer eintretenden Krankenversicherungspflicht 

Bislang privat Versicherte Arbeiter oder Angestellte, die auf Grund der Erhöhung der Jahresarbeitsentgeltgrenze 

zum 1. Januar 2006 krankenversicherungspflichtig werden, haben die Möglichkeit, sich 

von der eintretenden Versicherungspflicht befreien zu lassen. Der Antrag hierzu ist entsprechend § 8 

Abs. 2 SGB V i.V.m. § 26 Abs. 3 SGB X bis zum 31. März 2006 bzw., da der 31. März 2007 auf einen 

Samstag fällt, bis zum nächstfolgenden Arbeitstag, also dem 2. April 2007 bei der Krankenkasse zu 

stellen, bei der diese Personen zuletzt versichert waren. Die Befreiung wirkt vom Beginn der Versicherungspflicht 

an, wenn seit diesem Zeitpunkt noch keine Leistungen in Anspruch genommen wurden, 

sonst vom Beginn des Kalendermonats an, der auf die Antragstellung folgt. Die Befreiung kann nicht 

widerrufen werden. Sie hat damit auch Bestand, wenn der Versicherte zu einem späteren Zeitpunkt 

eine krankenversicherungspflichtige Beschäftigung bei einem anderen Arbeitgeber aufnimmt. 

Nach § 8 Abs. 1 Nr. 3 SGB V kann sich ein privat versicherter Arbeitnehmer, der krankenversicherungspflichtig 

wird, weil seine Arbeitszeit auf die Hälfte der regelmäßigen Wochenarbeitszeit vergleichbarer 

Vollbeschäftigter des Betriebes herabgesetzt wird, ebenfalls von der Krankenversicherungspflicht 

befreien lassen. Voraussetzung hierfür ist, dass der Arbeitnehmer seit mindestens fünf 

Jahren wegen Überschreitens der Jahresarbeitsentgeltgrenze krankenversicherungsfrei ist. 

2.1.8 Befreiung von der sozialen Pflegeversicherung 

Freiwillig bei einer gesetzlichen Krankenkasse Versicherte können auf Antrag von der sozialen Pflegeversicherung 

befreit werden. Hierzu müssen sie nachweisen, dass sie bei einem privaten Versicherungsunternehmen 

gegen Pflegebedürftigkeit versichert sind und für sich und ihre Angehörigen Leistungen 

beanspruchen können, die nach Art und Umfang den Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung 

gleichwertig sind. Der Antrag kann nur bis zum Ablauf von drei Monaten nach dem Beginn 

der freiwilligen Krankenversicherung gestellt werden. Die Befreiung wirkt vom Beginn der Pflegeversicherungspflicht 

auf Grund des freiwilligen Krankenversicherungsschutzes an, wenn seit diesem Zeitpunkt 

noch keine Leistungen in Anspruch genommen wurden, sonst vom Beginn des Kalendermonats 

an, der auf die Antragstellung folgt. 

Wegen der Anbindung der Pflegeversicherung an die Krankenversicherung gilt eine Befreiung von der 

Krankenversicherungspflicht (siehe unter 2.1.7) auch für die Pflegeversicherung mit der Maßgabe, 

dass der bei einem privaten Krankenversicherungsunternehmen Versicherte einen adäquaten Pflegeversicherungsschutz 

mit einem privaten Versicherungsunternehmen abschließen und aufrechterhalten 

muss (§ 23 Abs. 1 SGB XI). 

Arbeitnehmer, die in der gesetzlichen Krankenversicherung freiwillig und deshalb in der sozialen Pflegeversicherung 

nach § 20 Abs. 3 SGB XI versicherungspflichtig waren und zum 1. Januar 2007 wegen 

Erhöhung der Jahresarbeitsentgeltgrenze krankenversicherungspflichtig werden, unterliegen vom 

1. Januar 2007 an der Pflege-Versicherungspflicht nach § 20 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 in Verb. mit Satz 1 

SGB XI. Sofern sie sich wegen Bestehens eines privaten Pflegeversicherungsvertrags von der sozialen 

Pflegeversicherung nach § 22 Abs. 1 SGB XI haben befreien lassen, verliert diese Befreiung vom 


57

1. Januar 2007 an ihre Wirkung. Diese Arbeitnehmer können ihren privaten Pflegeversicherungsvertrag 

nach § 27 Satz 1 SGB XI mit Wirkung vom Eintritt der Versicherungspflicht an kündigen. 

Arbeitnehmer, die wegen Überschreitens der Jahresarbeitsentgeltgrenze krankenversicherungsfrei 

waren und einen privaten Pflegeversicherungsvertrag abgeschlossen haben und wegen Erhöhung der 

Jahresarbeitsentgeltgrenze zum 1. Januar 2007 krankenversicherungspflichtig werden, unterliegen 

vom 1. Januar 2007 an der Versicherungspflicht in der sozialen Pflegeversicherung nach § 20 Abs. 1 

Satz 2 Nr. 1 in Verb. mit Satz 1 SGB XI. Sofern sie sich allerdings von der Krankenversicherungspflicht 

befreien lassen, bleiben sie weiterhin in der privaten Pflegeversicherung versichert. 

Die befreiten Personen sind verpflichtet, den mit einem privaten Versicherungsunternehmen abgeschlossenen 

Versicherungsvertrag aufrecht zu erhalten, solange sie freiwillig krankenversichert sind. 

Die Befreiung kann, auch solange eine freiwillige Mitgliedschaft in der Krankenversicherung fortbesteht, 

nicht widerrufen werden (§ 22 SGB XI). 

2.2 Versicherungsfreiheit geringfügiger Beschäftigungen 


Eine Beschäftigung kann 

geringfügig sein. 


wegen 

der Höhe des Arbeitsentgelts 

(geringfügig entlohnte Beschäftigung) 

oder 

wegen ihrer kurzen Dauer 

(kurzfristige Beschäftigung) 

Nach den einschlägigen Vorschriften der Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung 

kommt Versicherungsfreiheit wegen Vorliegens einer geringfügigen Beschäftigung aber nicht in Betracht 

bei Beschäftigungen, 

im Rahmen betrieblicher Berufsbildung (z.B. Auszubildende und Praktikanten - siehe unter 1.1.), 

im Rahmen des Gesetzes zur Förderung eines freiwilligen sozialen oder ökologischen Jahres 

(siehe unter 1.7), 

von Behinderten in geschützten Einrichtungen (siehe unter 1.6), 

von Personen in Einrichtungen der Jugendhilfe und Behinderten in Berufsbildungswerken oder 

ähnlichen Einrichtungen für behinderte Menschen (siehe unter 1.6), 

aufgrund einer stufenweisen Wiedereingliederung in das Erwerbsleben nach § 74 SGB V bzw. § 28 

SGB IX (siehe unter 1.9), 

wegen konjunktureller oder saisonaler Kurzarbeit (siehe unter 1.1.6). 

Sie gelten ebenfalls nicht für Bezieher von Arbeitslosengeld II (Alg-II-Bezieher), die unter bestimmten 

Voraussetzungen einen "Ein-Euro-Job" annehmen können oder müssen. Hierbei handelt es sich um 

„Beschäftigungen“, die bei gemeinnützigen Institutionen gegen eine Aufwandsentschädigung von in 

der Regel ein bis zwei Euro je Stunde ausgeübt werden. Die Aufwandsentschädigungen werden nicht 


58

auf das Alg-II angerechnet. Nach Auffassung der Spitzenorganisationen der Sozialversicherung (Besprechung 

am 28./29. Oktober 2004) handelt es sich bei diesen „Ein-Euro-Jobs“ um keine abhängigen 

Beschäftigungen im Sinne des § 7 SGB IV und bezogen auf die Aufwandsentschädigungen nicht um 

Arbeitsentgelt im Sinne des § 14 SGB IV. Dies hat zur Folge, dass die „Ein-Euro-Jobs“ gegenüber der 

Sozialversicherung nicht zu melden sind und auch nicht als geringfügige Beschäftigung zu bewerten 

und mit anderen geringfügigen Beschäftigungen zusammen zu rechnen sind. 

Für geringfügige Beschäftigungen von Saisonarbeitskräften aus einem EU-Mitgliedstaat (sowie der 

Schweiz und Norwegen) gelten die Vorschriften der Verordnung (EWG) Nr. 1408/71. Diese Vorschriften 

regeln, welche Rechtsvorschriften in grenzüberschreitenden Fällen anzuwenden sind. Sie sehen 

als obersten Grundsatz vor, dass ein Arbeitnehmer in dem System nur eines Staates versichert ist. 

Sind die Aushilfskräfte in ihrem Wohnstaat weiterhin beschäftigt, sind sie auch weiterhin dort versichert. 

Der Nachweis dieser Versicherung wird durch die Vorlage der Bescheinigung E 101 erbracht. 

Zuständige Einzugsstelle für die geringfügig Beschäftigten ist die Deutsche Rentenversicherung 

Knappschaft-Bahn-See (vormals Bundesknappschaft). Im Übrigen wird auf die Geringfügigkeitsrichtlinien 

der Spitzenorganisationen der Sozialversicherung vom 24. August 2006 verwiesen. 

2.2.2 Geringfügig entlohnte Beschäftigungen 


Eine geringfügig entlohnte Beschäftigung liegt nach § 8 Abs. 1 Nr. 1 SGB IV vor, wenn das Arbeitsentgelt 

(§ 14 SGB IV) regelmäßig im Monat 400 EUR nicht überschreitet. Die wöchentliche Arbeitszeit 

ist dabei unbedeutend. 

Die Arbeitsentgeltgrenze von 400 EUR gilt einheitlich für die alten und für die neuen Bundesländer. 

Beginnt oder endet die Beschäftigung im Laufe eines Kalendermonats, ist von einem anteiligen Monatswert 

auszugehen; dieser ist wie folgt zu ermitteln: 

2.2.2.2 Ermittlung des Arbeitsentgelts 


400 EUR x Kalendertage = anteiliger Monatswert 

30 

Bei der Prüfung, ob das Arbeitsentgelt 400 EUR übersteigt, ist von dem dem Arbeitnehmer regelmäßig 

zu gewährenden Arbeitsentgelt auszugehen. Dabei ist mindestens auf das Arbeitsentgelt abzustellen, 

auf das der Arbeitnehmer einen Rechtsanspruch hat (z. B. aufgrund eines Tarifvertrags, einer 

Betriebsvereinbarung oder einer Einzelabsprache); insoweit kommt es auf die Höhe des tatsächlich 

gezahlten Arbeitsentgelts nicht an. Steht dem Arbeitnehmer ein bestimmter Bruttostundenlohn zu (ggf. 

auch über einen für allgemein verbindlich erklärten Tarifvertrag), muss dieser Bruttostundenlohn mit 

den zu leistenden Stunden multipliziert werden. Ergibt dies einen Betrag, der 400 EUR übersteigt, liegt 

Versicherungspflicht vor. Ein arbeitsrechtlich zulässiger schriftlicher Verzicht auf künftig entstehende 

Arbeitsentgeltansprüche mindert das zu berücksichtigende Arbeitsentgelt. 

Entgeltbestandteile, die für arbeitsrechtlich zulässige Entgeltumwandlungen zugunsten einer betrieblichen 

Altersversorgung verwendet werden, sind unter den Voraussetzungen des § 115 SGB IV sowie 

des § 2 Abs. 2 Nr. 5 ArEV (ab 1. Januar 2007 Sozialversicherungsentgeltverordnung – SvEV) bis zum 

31. Dezember 2008 nicht dem Arbeitsentgelt zuzurechnen. Infolgedessen liegt eine geringfügig entlohnte 

Beschäftigung vor, wenn das regelmäßige Arbeitsentgelt nach der Entgeltumwandlung die Arbeitsentgeltgrenze 

von 400 EUR nicht mehr übersteigt. 

Einmalige Einnahmen, deren Gewährung mit hinreichender Sicherheit mindestens einmal jährlich zur 

Auszahlung gelangen, sind bei der Ermittlung des Arbeitsentgelts zu berücksichtigen. Dabei ist davon 

auszugehen, dass der Arbeitnehmer auf Einmalzahlungen (siehe unter II., 2.3) immer dann einen 

Rechtsanspruch hat, wenn diese in einem Arbeits - oder für tarifgebundene Arbeitgeber und Arbeitnehmer 

- in einem Tarifvertrag verbindlich festgelegt sind. Dies gilt grundsätzlich auch für solche Einmalzahlungen, 

die für Arbeitnehmer aus einem für allgemeinverbindlich erklärten Tarifvertrag abgeleitet 

werden können. Die sich auf die Beitragspflicht von Einmalzahlungen beziehenden Aussagen des 


59

§ 22 Abs. 1 SGB IV führen aber dazu, dass sofern ein Arbeitnehmer schriftlich im Voraus auf die Auszahlung 

von Einmalbezügen verzichtet, sich dies versicherungsrechtlich insofern auswirkt, als dann 

die Einmalzahlung bei der Ermittlung des regelmäßig zustehenden durchschnittlichen monatlichen 

Arbeitsentgelts nicht berücksichtigt wird. 

Beispiel 1: 

A. arbeitet 14 Stunden in der Woche gegen ein monatliches Arbeitsentgelt von 380 EUR. Außerdem 

erhält sie jeweils im Dezember ein vertraglich zugesichertes Weihnachtsgeld in Höhe von 380 EUR. 

Das für die versicherungsrechtliche Beurteilung maßgebende Arbeitsentgelt ist wie folgt zu ermitteln: 

Laufendes Arbeitsentgelt (380 EUR x 12) 4.560 EUR 

Weihnachtsgeld 380 EUR 

zusammen 4.940 EUR 

Ein Zwölftel dieses Betrages beträgt 411,67 EUR und übersteigt die Arbeitsentgeltgrenze von 400 

EUR, so dass die Beschäftigung kranken-, pflege-, renten- und arbeitslosenversicherungspflichtig ist. 

Bei schwankender Höhe des Arbeitsentgelts und in den Fällen, in denen im Rahmen eines Dauerarbeitsverhältnisses 

saisonbedingte unterschiedliche Arbeitsentgelte erzielt werden, ist das regelmäßige 

Arbeitsentgelt nach den selben Grundsätzen zu ermitteln, die für die Schätzung des Jahresarbeitsentgelts 

in der Krankenversicherung bei schwankenden Bezügen gelten. Die versicherungsrechtliche 

Feststellung bleibt für die Vergangenheit auch dann maßgebend, wenn sie in Folge nicht sicher voraussehbarer 

Umstände mit den tatsächlichen Arbeitsentgelten aus der Beschäftigung nicht übereinstimmt. 

Beispiel 2: 


B. erzielt in den Monaten September bis April ein monatliches Arbeitsentgelt von 500 EUR und in den 

Monaten Mai bis August ein monatliches Arbeitsentgelt von 250 EUR. Das für die versicherungsrechtliche 

Beurteilung maßgebende Arbeitsentgelt ist wie folgt zu ermitteln: 

September bis April (8 x 500 EUR) 4.000 EUR 

Mai bis August (4 x 250 EUR) 1.000 EUR 


Ein Zwölftel dieses Betrages beläuft sich auf 416,67 EUR und übersteigt die Arbeitsentgeltgrenze von 

400 EUR, so dass Herr B. in der Beschäftigung versicherungspflichtig ist. 

Steuerfreie Aufwandsentschädigungen gehören nach ausdrücklicher Bestimmung des § 14 Abs. 1 

Satz 2 SGB IV nicht zum Arbeitsentgelt im Sinne der Sozialversicherung. Nach § 3 Nr. 26 EStG sind 

Aufwandsentschädigungen für nebenberufliche Tätigkeiten als Übungsleiter, Ausbilder, Erzieher oder 

für eine vergleichbare nebenberufliche Tätigkeit, für nebenberufliche künstlerische Tätigkeiten oder für 

die Pflege alter, kranker oder behinderter Menschen bis zur Höhe von insgesamt 1.848 EUR im Kalenderjahr 

steuerfrei, wobei es nicht darauf ankommt, dass die Vergütungen ausdrücklich als Aufwandsentschädigungen 

deklariert werden. Wird der steuerfreie Betrag (monatlich 154 EUR) überschritten, 

ist zu prüfen, ob die Beschäftigung geringfügig entlohnt ist. Dies ist der Fall, wenn das Arbeitsentgelt 

einschließlich der steuerfreien Einnahmen 554 EUR (400 EUR + 154 EUR) monatlich 

nicht übersteigt; in diesen Fällen fallen ggf. Pauschalbeiträge zur Krankenversicherung (sofern der 

Arbeitnehmer in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert ist) und zur Rentenversicherung an. 

Das Führen von Arbeitszeitkonten zum Zwecke der Bildung von Wertguthaben mit der Folge, dass 

Beiträge nicht mehr in dem Monat fällig werden, in dem der Anspruch auf das Arbeitsentgelt entstanden 

ist, ist für geringfügig entlohnte Beschäftigungen unzulässig (§ 7 Abs. 1a Satz 2). Vielmehr sind 

die Beiträge, wie nach § 22 Abs. 1 SGB IV für die Sozialversicherung grundsätzlich vorgeschrieben, 

fällig, wenn der Anspruch des Arbeitnehmers auf das Arbeitsentgelt entstanden ist, und zwar unabhängig 

vom tatsächlichen Zufluss des Arbeitsentgelts. 

Vor diesem Hintergrund sind für geringfügig entlohnte Beschäftigungen Beiträge selbst für Beschäftigungsmonate, 

in denen die für ein Arbeitsentgelt oberhalb der zulässigen Arbeitsentgeltgrenze von 


60

400 EUR geleisteten Arbeitsstunden in späteren Monaten vergütet werden, von dem Arbeitsentgelt zu 

zahlen, welches tatsächlich erwirtschaftet worden ist. 

Beispiel 3: 

Ein Arbeitgeber vereinbart mit seinem Arbeitnehmer die Zahlung eines Arbeitsentgelts von 350 EUR 

pro Monat. Dafür verpflichtet sich der Arbeitnehmer monatlich 40 Stunden (Stundenlohn: 8,75 EUR) 

zu arbeiten. Sollten in einzelnen Monaten mehr oder weniger Stunden anfallen, werden diese in anderen 

Monaten ausgeglichen. Im Monat Juli arbeitet der Arbeitnehmer 60 Stunden, vom Arbeitgeber 

werden ihm die vereinbarten 350 EUR gezahlt, die zusätzlichen 20 Stunden sollen in anderen Monaten 

ausgeglichen werden. 

Aus sozialversicherungsrechtlicher Sicht steht dem Arbeitnehmer - unabhängig von der Höhe des 

tatsächlich gezahlten Arbeitsentgelts - ein Anspruch auf Arbeitsentgelt in Höhe von 525 EUR (Stundenlohn 

von 8,75 EUR x 60 Arbeitsstunden) zu. Dieser Betrag ist vom Arbeitgeber für die Beitragsberechnung 

zugrunde zu legen. 

2.2.2.3 Mehrere nebeneinander ausgeübte geringfügig entlohnte Beschäftigungen 

Werden mehrere geringfügig entlohnte Beschäftigungen nebeneinander ausgeübt, bleibt hinsichtlich 

der Beurteilung der Frage, ob 400 EUR überschritten werden und dadurch Versicherungspflicht in 

allen Zweigen der Sozialversicherung eintritt, die zu erst aufgenommene geringfügig entlohnte Beschäftigung 

nicht außer Ansatz (siehe unter 2.2.2.4). Es sind also stets die Arbeitsentgelte aller geringfügig 

entlohnten Beschäftigungen zusammenzurechnen. Überschreitet das gesamte Arbeitsentgelt 

regelmäßig 400 EUR, tritt Versicherungspflicht vom Tage des Überschreitens des Grenzwertes an ein. 

Dabei hat der Arbeitgeber die versicherungsrechtliche Beurteilung vorzunehmen und in diesem Zusammenhang 

den Arbeitnehmer über weitere Beschäftigungsverhältnisse und dem daraus erzielten 

Arbeitsentgelt zu befragen. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass nach § 28o Abs. 

1 SGB IV der Beschäftigte seinem Arbeitgeber die zur Durchführung des Meldeverfahrens und der 

Beitragszahlung erforderlichen Angaben zu machen und, soweit erforderlich, Unterlagen vorzulegen 

hat. Werden dem Arbeitgeber gegenüber falsche Angaben gemacht oder Beschäftigungsverhältnisse 

verschwiegen und gelangt er deshalb hinsichtlich der von ihm zu bewertenden Beschäftigung zu der 

falschen versicherungsrechtlichen Beurteilung (Vorliegen einer geringfügig entlohnten Beschäftigung), 

tritt die Versicherungspflicht bezogen auf diese Beschäftigung nicht rückwirkend, sondern erst ein, 

wenn die Einzugsstelle (Bundesknappschaft) oder im Zusammenhang mit Betriebsprüfungen ein Rentenversicherungsträger 

die Versicherungspflicht per Bescheid feststellen. 

Die Versicherungspflicht beginnt in diesen Fällen mit dem Tag an dem der Bescheid beim Arbeitgeber 

eingeht. Für die zurückliegende Zeit verbleibt es bei der Versicherungsfreiheit mit der Folge, dass für 

die zurückliegende Zeit aus allen geringfügig entlohnten Beschäftigungen Pauschalbeiträge zur Kranken- 

und Rentenversicherung zu zahlen sind. 

Beispiel 1: 

E. arbeitet regelmäßig 

beim Arbeitgeber A gegen ein monatliches Arbeitsentgelt von 110 EUR 

und daneben 

beim Arbeitgeber B gegen ein monatliches Arbeitsentgelt von 100 EUR. 

E. ist in beiden Beschäftigungen versicherungsfrei, weil das Arbeitsentgelt aus beiden Beschäftigungen 

zusammen 400 EUR nicht übersteigt. 

Beispiel 2: 


G. arbeitet regelmäßig 

ab 01.06.2007 beim Arbeitgeber A gegen ein monatliches Arbeitsentgelt von 400 EUR 

und daneben 

ab 15.07.2007 beim Arbeitgeber B gegen ein monatliches Arbeitsentgelt von 300 EUR . 


61

G. ist in der zu erst aufgenommenen Beschäftigung zunächst versicherungsfrei, weil das aus ihr erzielte 

Arbeitsentgelt den Grenzwert von 400 EUR nicht überschreitet. 

Durch die ab 15.07.2007 aufgenommene weitere für sich allein betrachtet geringfügige Beschäftigung 

übersteigt sein monatliches Arbeitsentgelt jedoch 400 EUR mit der Folge, dass er vom 15.07.2007 an 

in beiden Beschäftigungen der Versicherungspflicht unterliegt und zwar zu allen Zweigen der Sozialversicherung. 

Auch Schüler und Studenten werden über diese Regelung bei Ausübung mehrerer geringfügig entlohnter 

Beschäftigungen in diesen ggf. versicherungspflichtig. 

Ein Zusammenrechnen von geringfügig entlohnten Beschäftigungen mit kurzfristigen Beschäftigungen 

findet grundsätzlich nicht statt. Das Bundessozialgericht hat jedoch mit Urteil vom 23. Mai 1995 - 12 

RK 60/93 - entschieden, dass eine innerhalb eines Dauerarbeitsverhältnisses ausgeübte Beschäftigung, 

deren Zeitdauer im Laufe eines Jahres 50 Arbeitstage nicht überschreitet, nicht kurzfristig im 

Sinne von § 8 Abs. 1 Nr. 2 SGB IV, sondern als regelmäßig ausgeübte Beschäftigung im Sinne von § 

8 Abs. 1 Nr. 1 SGB IV anzusehen ist. Dabei kommt es nicht darauf an, dass die Arbeitseinsätze im 

Rahmen eines Dauerarbeitsverhältnisses von vornherein feststehen oder von Mal zu Mal vereinbart 

werden. Denn das Merkmal der Regelmäßigkeit ist nach Auffassung des Gerichtes auch dann erfüllt, 

wenn der Beschäftigte zu den sich wiederholenden Arbeitseinsätzen auf Abruf bereit steht ohne verpflichtet 

zu sein, jeder Aufforderung zur Arbeitsleistung Folge zu leisten. Dem kann nicht mit Erfolg 

entgegengehalten werden, die Versicherungspflicht sei vorausschauend zu beurteilen, denn die 

grundsätzliche Bereitschaft zur weiteren regelmäßigen Zusammenarbeit von Arbeitgeber und Arbeitnehmer 

liegt in solchen Fällen bereits beim ersten Arbeitseinsatz vor, was allerdings häufig erst durch 

die nachfolgende Handhabung eindeutig nachzuweisen ist. 

Beispiel 3: 

B. arbeitet regelmäßig 

bei Arbeitgeber A gegen ein monatliches Arbeitsentgelt von 300 EUR 

und daneben 

bei Arbeitgeber B jeden zweiten Mittwoch vier Stunden gegen ein durchschnittliches monatliches Arbeitsentgelt 

von 200 EUR. 

Neben der Beschäftigung bei Arbeitgeber A wird auch die Beschäftigung bei Arbeitgeber B - obwohl 

sie im Laufe eines Jahres (auch Kalenderjahres) 50 Arbeitstage nicht überschreitet - regelmäßig ausgeübt, 

so dass sie nicht als kurzfristige Beschäftigung (siehe unter 2.2.3) anzusehen ist. Die Arbeitszeiten 

bzw. das Arbeitsentgelt aus beiden Beschäftigungsverhältnissen sind deshalb zur Prüfung, ob 

die Beschäftigungen versicherungspflichtig sind, zusammenzuzählen. Weil das insgesamt erzielte 

Arbeitsentgelt (500 EUR) 400 EUR übersteigt, ist B. in beiden Beschäftigungen versicherungspflichtig. 

Ein nur gelegentliches und nicht vorhersehbares Erreichen bzw. Überschreiten der Arbeitsentgeltgrenze 

führt wie bisher nicht zur Versicherungspflicht. Als gelegentlich ist dabei ein Zeitraum von bis 

zu zwei Monaten innerhalb eines Jahres anzusehen. 

Beispiel 4: 


H. arbeitet gegen ein monatliches Arbeitsentgelt von 125 EUR. Ende Juni bittet der Arbeitgeber ihn 

wider Erwarten, vom 01.07. bis zum 31.08.2006 zusätzlich eine Urlaubsvertretung zu übernehmen. 

Dadurch erhöht sich die wöchentliche Arbeitszeit und das Arbeitsentgelt vom 01.07. bis zum 

31.08.2006 auf monatlich 600 EUR. 

H. ist auch in der Zeit vom 01.07. bis 31.08. 2006 versicherungsfrei, da es sich nur um ein gelegentliches 

unvorhergesehenes Überschreiten der Arbeitsentgeltgrenze für maximal zwei Monate handelt. 

In den Fällen, in denen Arbeitnehmer aufgrund ihres Arbeitsvertrages zur Urlaubs- und/oder Krankheitsvertretung 

verpflichtet sind, kann aber nicht davon ausgegangen werden, dass eine darauf beruhende 

Vertretung unvorhergesehen eintritt. 


62

2.2.2.4 Zusammenrechnung der Arbeitsentgelte aus einer Hauptbeschäftigung mit Arbeitsentgelten 

aus geringfügig entlohnten Beschäftigungen 

Wird nur eine geringfügig entlohnte Beschäftigung neben einer versicherungspflichtigen Hauptbeschäftigung 

ausgeübt, führt dies nicht zur Versicherungspflicht in der geringfügig entlohnten Beschäftigung. 

Beispiel 1: 

A. übt eine versicherungspflichtige Hauptbeschäftigung aus, in der sie ein monatliches Arbeitsentgelt 

von 2.500 EUR erzielt. Daneben ist sie beim Arbeitgeber B gegen ein monatliches Arbeitsentgelt von 

200 EUR beschäftigt. 

Die Beschäftigung beim Arbeitgeber B unterliegt nicht der Versicherungspflicht in der Kranken,- Pflege-, 

Renten- und Arbeitslosenversicherung, weil sie mit der Hauptbeschäftigung nicht zusammengerechnet 

wird. 

Als nicht geringfügig versicherungspflichtige (Haupt)Beschäftigungen gelten auch Beschäftigungen im 

Rahmen betrieblicher Berufsbildung bzw. Berufsausbildung. Hierzu gehören u.a. Vor- und Nachpraktika, 

die in einer Studien- oder Prüfungsordnung vorgeschrieben sind, in der Kranken- und Pflegeversicherung 

allerdings nur dann, wenn Arbeitsentgelt gezahlt wird (siehe unter 2.4). 

Werden mehrere geringfügig entlohnte Beschäftigungen neben einer versicherungspflichtigen Hauptbeschäftigung 

ausgeübt, werden die geringfügig entlohnten Beschäftigungen zur Feststellung ihrer 

Versicherungsfreiheit/Versicherungspflicht nicht losgelöst von der Hauptbeschäftigung miteinander 

addiert. 

Eine neben einer versicherungspflichtigen Hauptbeschäftigung ausgeübte geringfügig entlohnte Beschäftigung, 

bleibt vielmehr stets versicherungsfrei. Diesbezüglich bleibt aus pragmatischen Gründen 

stets die zu erst aufgenommene geringfügig entlohnte Beschäftigung versicherungsfrei. Die übrigen 

geringfügig entlohnt ausgeübten Beschäftigungen unterliegen hingegen wegen ihrer Anrechnung mit 

der versicherungspflichtigen Hauptbeschäftigung der Versicherungspflicht in der Kranken-, Pflege- 

und Rentenversicherung. 

In der Arbeitslosenversicherung werden über § 27 Abs. 2 SGB III generell geringfügig entlohnte Nebenbeschäftigungen 

mit versicherungspflichtigen Hauptbeschäftigungen nicht zusammengerechnet, 

so dass die geringfügig entlohnten Nebenbeschäftigungen stets arbeitslosenversicherungsfrei bleiben. 

In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass nach § 28o Abs. 1 SGB IV der Beschäftigte 

seinem Arbeitgeber die zur Durchführung des Meldeverfahrens und der Beitragszahlung erforderlichen 

Angaben zu machen und, soweit erforderlich, Unterlagen vorzulegen hat. Sofern dem Arbeitgeber 

im Zusammenhang mit der von ihm vorzunehmenden versicherungsrechtlichen Beurteilung falsche 

Angaben gemacht oder Beschäftigungsverhältnisse verschwiegen werden und er deshalb hinsichtlich 

der von ihm zu bewertenden Beschäftigung zu der falschen versicherungsrechtlichen Beurteilung 

(Vorliegen einer geringfügig entlohnten Beschäftigung) gelangt, tritt die Versicherungspflicht bezogen 

auf diese Beschäftigung nicht mehr rückwirkend, sondern erst ein, wenn die Einzugsstelle 

(Bundesknappschaft) oder im Zusammenhang mit Betriebsprüfungen ein Rentenversicherungsträger 

die Versicherungspflicht per Bescheid feststellen. Die Versicherungspflicht beginnt in diesen Fällen mit 

dem Tag, an dem der Bescheid beim Arbeitgeber eingeht. Für die zurückliegende Zeit bleibt es bei 

der bisher vorgenommenen Beurteilung der geringfügig entlohnten Beschäftigung. 

Beispiel 2: 


B. übt eine versicherungspflichtige Hauptbeschäftigung aus, in der sie ein monatliches Arbeitsentgelt 

von 2.500 EUR erzielt. Daneben ist sie seit dem 01.06.2007 beim Arbeitgeber B gegen ein monatliches 

Arbeitsentgelt von 200 EUR beschäftigt und seit dem 10.09.2007 gegen ein monatliches Arbeitsentgelt 

von 250 EUR beim Arbeitgeber C beschäftigt. 

Die Beschäftigung beim Arbeitgeber B unterliegt als die zu erst aufgenommene geringfügig entlohnte 

Beschäftigung nicht der Versicherungspflicht in der Kranken,- Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung. 

Die Beschäftigung beim Arbeitgeber C unterliegt jedoch, wegen ihrer Zusammenrechnung 


63

mit der Hauptbeschäftigung, vom Anbeginn an (10.09.2007) in der Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung 

der Versicherungspflicht. In der Arbeitslosenversicherung werden über § 27 Abs. 2 SGB III 

generell geringfügig entlohnte Nebenbeschäftigungen mit versicherungspflichtigen Hauptbeschäftigungen 

nicht zusammengerechnet, so dass beide geringfügig entlohnten Nebenbeschäftigungen arbeitslosenversicherungsfrei 

bleiben. 

Beispiel 3: 

C. ist als Auszubildender mit einer monatlichen Ausbildungsvergütung von 400 EUR bei Arbeitgeber A 

beschäftigt. Daneben ist er sechs Stunden in der Woche beim Arbeitgeber B gegen ein monatliches 

Arbeitsentgelt von 100 EUR beschäftigt. 

Die Beschäftigung als Auszubildender ist keine geringfügige Beschäftigung, weil Ausbildungsverhältnisse 

von § 8 SGB IV nicht erfasst werden (siehe unter 2.2.1). 

Die Beschäftigung beim Arbeitgeber B unterliegt nicht der Versicherungspflicht, weil sie als alleinige 

geringfügig entlohnte Beschäftigung mit der Hauptbeschäftigung nicht zusammengerechnet wird. 

Unterliegt die Hauptbeschäftigung nicht der Versicherungspflicht (wie z. B. bei Beamten oder bezogen 

auf die Krankenversicherung auch bei wegen Überschreitens der Jahresarbeitsentgeltgrenze krankenversicherungsfreien 

Arbeitnehmern), findet eine Zusammenrechnung der geringfügig entlohnten 

Beschäftigung mit der Hauptbeschäftigung nicht statt, weil nach ausdrücklicher Bestimmung in § 7 

Abs. 1 Satz 2 SGB V bzw. § 5 Abs. 2 Satz 1 zweiter Halbsatz SGB VI eine Zusammenrechnung nur in 

Betracht kommt, wenn die nicht geringfügige Beschäftigung Versicherungspflicht begründet. 

Hat ein Beamter nur eine geringfügig entlohnte Nebenbeschäftigung, bleibt diese versicherungsfrei 

und es sind aus ihr Pauschalbeiträge zur Kranken- und Rentenversicherung zu zahlen (siehe unter II., 

3.1 und 3.3). 

Beispiel 4: 

Ein Beamter übt eine regelmäßige Nebenbeschäftigung aus, in der sein monatliches Arbeitsentgelt 

380 EUR beträgt. 

Die Nebenbeschäftigung ist versicherungsfrei, weil das regelmäßige Arbeitsentgelt 400 EUR nicht 

übersteigt. 

Hat ein Beamter weitere geringfügig entlohnte Beschäftigungen, sind diese zusammenzurechnen mit 

der Folge, dass Renten- und Arbeitslosenversicherungspflicht eintritt, wenn das Gesamtentgelt den 

Grenzwert von 400 EUR übersteigt. In diesen Fällen fallen keine Pauschalbeiträge zur Rentenversicherung 

und zur Krankenversicherung an. Im Übrigen kann in der Nebenbeschäftigung Krankenversicherungspflicht 

nicht eintreten, weil Beamte über § 6 Abs. 1 Nr. 2 in Verb. mit Abs. 3 SGB V generell 

krankenversicherungsfrei bleiben und zwar selbst dann, wenn sie die Voraussetzungen einer versicherungspflichtigen 

Beschäftigung erfüllen. 

Beispiel 5: 


Ein Beamter übt eine regelmäßige Nebenbeschäftigung aus, in der sein monatliches Arbeitsentgelt 

380 EUR beträgt. Ab 01.06.2007 nimmt er eine weitere Nebenbeschäftigung auf, in der er ein regelmäßiges 

monatliches Arbeitsentgelt von 240 EUR erzielt. 

Der Beamte ist ab 01.06.2007 in beiden Nebenbeschäftigungen renten- und arbeitslosenversicherungspflichtig, 

weil das regelmäßige monatliche Arbeitsentgelt aus beiden Beschäftigungen 400 EUR 

übersteigt. 

Hat ein Beamter eine renten- und arbeitslosenversicherungspflichtige Nebenbeschäftigung und wird 

daneben noch eine geringfügig entlohnte Beschäftigung ausgeübt, ist die erste geringfügig entlohnte 

Nebenbeschäftigung, weil sie nun neben einer versicherungspflichtigen Hauptbeschäftigung ausgeübt 

wird, rentenversicherungsfrei, aus ihr sind Pauschalbeiträge zur Kranken- und Rentenversicherung zu 

zahlen. Weitere geringfügig entlohnte Nebenbeschäftigungen sind rentenversicherungspflichtig, aus 

ihnen fallen keine Pauschalbeiträge an. 


64

Beispiel 6: 

Ein Beamter übt eine renten- und arbeitslosenversicherungspflichtige Nebenbeschäftigung aus, in der 

er ein monatliches Arbeitsentgelt von 2.500 EUR erzielt. Daneben ist er seit dem 01.06.2007 beim 

Arbeitgeber B gegen ein monatliches Arbeitsentgelt von 200 EUR und seit dem 10.09.2007 bei Arbeitgeber 

C gegen ein monatliches Arbeitsentgelt von 250 EUR beschäftigt. 

Die Beschäftigung beim Arbeitgeber B unterliegt als die zu erst aufgenommene geringfügig entlohnte 

Beschäftigung nicht der Versicherungspflicht in der Renten- und Arbeitslosenversicherung. Die Beschäftigung 

beim Arbeitgeber C unterliegt jedoch, wegen ihrer Zusammenrechnung mit der Hauptbeschäftigung, 

vom Anbeginn an (10.09.2007) in der Rentenversicherung der Versicherungspflicht. In 

der Arbeitslosenversicherung werden über § 27 Abs. 2 SGB III generell geringfügig entlohnte Nebenbeschäftigungen 

mit versicherungspflichtigen Hauptbeschäftigungen nicht zusammengerechnet, so 

dass beide geringfügig entlohnten Nebenbeschäftigungen arbeitslosenversicherungsfrei bleiben. 

Hat ein wegen Überschreitens der Jahresarbeitsentgeltgrenze krankenversicherungsfreier Arbeitnehmer 

nur eine geringfügig entlohnte Nebenbeschäftigung bleibt diese bezogen auf das Recht der Rentenversicherung 

wegen ihrer Nichtanrechnung mit der versicherungspflichtigen Hauptbeschäftigung 

versicherungsfrei und es sind aus ihr Pauschalbeiträge zur Kranken- und Rentenversicherung zu zahlen. 

Hat der Versicherte weitere geringfügig entlohnte Nebenbeschäftigungen, bleibt die erste dieser Nebenbeschäftigungen 

ebenfalls rentenversicherungsfrei, aus ihr sind Pauschalbeiträge zur Rentenversicherung 

zu zahlen. Die weiteren Nebenbeschäftigungen werden rentenversicherungspflichtig. 

Übersteigt das Gesamtentgelt aus den Nebenbeschäftigungen des wegen Überschreitens der Jahresarbeitsentgeltgrenze 

krankenversicherungsfreien Arbeitnehmers 400 EUR nicht, sind aus ihnen Pauschalbeiträge 

zur Krankenversicherung zu zahlen. Bei einer solchen Gestaltung sind aus einem Beschäftigungsverhältnis 

heraus Pflichtbeiträge zur Rentenversicherung an die Krankenkasse als Einzugsstelle 

und Pauschalbeiträge zur Kranken- und Rentenversicherung an die Bundesknappschaft zu 

zahlen. Wird der Grenzwert überschritten, fallen keine Pauschalbeiträge zur Krankenversicherung an. 

Beispiel 7: 


D. ist mit einem monatlichen Arbeitsentgelt von 5.000 EUR bei der Firma A beschäftigt und demzufolge 

rentenversicherungspflichtig aber krankenversicherungsfrei wegen Überschreitens der Jahresarbeitsentgeltgrenze. 

Daneben übt er seit dem 01.06.2007 eine geringfügig entlohnte Beschäftigung 

beim Arbeitgeber B gegen ein monatliches Arbeitsentgelt von 200 EUR und seit dem 01.09.2007 eine 

weitere geringfügig entlohnte Beschäftigung beim Arbeitgeber C gegen ein monatliches Arbeitsentgelt 

von 250 EUR aus. 

Die zu erst bei Arbeitgeber B aufgenommene geringfügig entlohnte Beschäftigung ist kranken- und 

rentenversicherungsfrei. Aus ihr sind Pauschalbeiträge zur Kranken- und Rentenversicherung zu zahlen. 

D. übt jedoch seit dem 01.09.2007 beim Arbeitgeber C eine weitere für sich allein betrachtet geringfügig 

entlohnte Beschäftigung aus. In der Rentenversicherung unterliegt diese Beschäftigung der Versicherungspflicht, 

weil bezogen auf diesen Versicherungszweig beim Arbeitgeber A eine versicherungspflichtige 

Hauptbeschäftigung vorliegt, mit der die zweite (weitere) geringfügig entlohnte Beschäftigung 

beim Arbeitgeber C zusammenzurechnen ist. 

In der Krankenversicherung, ist auch diese Beschäftigung versicherungsfrei, weil D; schon wegen 

Überschreitens der Jahresarbeitsentgeltgrenze krankenversicherungsfrei ist. Ab 01.09.2007 haben 

jedoch weder Arbeitgeber B noch Arbeitgeber C Pauschalbeiträge zur Krankenversicherung zu zahlen, 

weil die Gesamtentgelte aus den beiden neben der versicherungsfreien Hauptbeschäftigung ausgeübten 

geringfügig entlohnten Beschäftigungen 400 EUR übersteigen. 

In der Arbeitslosenversicherung werden über § 27 Abs. 2 SGB III generell geringfügig entlohnte Nebenbeschäftigungen 

mit versicherungspflichtigen Hauptbeschäftigungen nicht zusammengerechnet, 

so dass beide geringfügig entlohnten Nebenbeschäftigungen arbeitslosenversicherungsfrei sind. 


65

Solange die Hauptbeschäftigung noch nicht versicherungsfrei ist, hat eine Zusammenrechnung mit 

einer weiteren (mehr als einen) daneben ausgeübten geringfügig entlohnten Beschäftigung zu erfolgen 

mit dem Ergebnis, dass beide Beschäftigungen der Versicherungspflicht unterliegen. Dabei ist zu 

berücksichtigen, dass in der Krankenversicherung eine Addition einer versicherungspflichtigen Beschäftigung 

mit einer daneben ausgeübten geringfügig entlohnten Beschäftigung dazu führen kann, 

dass das regelmäßige Jahresarbeitsentgelt die Jahresarbeitsentgeltgrenzen übersteigt mit der Folge, 

dass der Beschäftigte zum 31. Dezember aus der Krankenversicherungspflicht ausscheidet (siehe 

unter 2.1). Die bei der Zusammenrechnung berücksichtigte und für sich allein betrachtete geringfügig 

entlohnte Beschäftigung wird dabei vom 1. Januar des Folgejahres an nicht zur geringfügig entlohnten 

Beschäftigung, sondern zusammen mit der Hauptbeschäftigung zur versicherungsfreien Beschäftigung 

nach § 6 Abs. 1 Nr. 1 i. V. m. Abs. 4, 6 oder 7 SGB V (siehe aber Aussagen unter 2.1.5.2). 

Beispiel 8: 


E. übt beim Arbeitgeber A eine versicherungspflichtige Beschäftigung aus, in der sein monatliches 


Ab 01.06.2006 arbeitet er außerdem als Programmierer beim Arbeitgeber B gegen ein monatliches 

Arbeitsentgelt von 300 EUR und zusätzlich ab 01.09.2006 bei Arbeitgeber C gegen ein monatliches 

Arbeitsentgelt von 250 EUR. 

Die am 01.06.2006 aufgenommene erste geringfügig entlohnte Beschäftigung bleibt versicherungsfrei, 

weil sie nicht mit einer Hauptbeschäftigung zusammengerechnet wird. 

In der ab 01.09.2006 ausgeübten weiteren für sich gesehen geringfügig entlohnten Beschäftigung 

unterliegt er wie in seiner Hauptbeschäftigung der Versicherungspflicht in der Kranken-, Pflege- und 

Rentenversicherung. In der Arbeitslosenversicherung werden über § 27 Abs. 2 SGB III generell geringfügig 

entlohnte Nebenbeschäftigungen mit versicherungspflichtigen Hauptbeschäftigungen nicht 

zusammengerechnet, so dass beide geringfügig entlohnten Nebenbeschäftigungen arbeitslosenversicherungsfrei 

bleiben. 

Durch die Addition der Beschäftigungen A und C überschreitet das regelmäßige Jahresarbeitsentgelt 

(3.800 EUR + 250 EUR = 4.050 EUR x 12 = 48.600 EUR) die Jahresarbeitsentgeltgrenze des Jahres 

2006 (47.250 EUR) und auch die des Jahres 2007 (47.700 EUR). E. scheidet deshalb zum 

31.12.2006 aus der Krankenversicherungspflicht aus. 

Die Beschäftigung beim Arbeitgeber C wird ab 01.01.2007 nicht zu einer geringfügig entlohnten versicherungsfreien 

Beschäftigung, weil die Versicherungsfreiheit in der Krankenversicherung nur über die 

Addition der beiden Beschäftigungen erreicht wird. Beide Beschäftigungen sind deshalb ab 

01.01.2007 versicherungsfrei nach § 6 Abs. 1. Nr. 1 SGB V wegen Überschreitens der Jahresarbeitsentgeltgrenze 

mit der Folge, dass aus beiden Beschäftigungen ein Arbeitgeberzuschuss nach § 257 

SGB V zu zahlen ist (siehe unter II., 6.); Entsprechendes gilt für die Pflegeversicherung. 

In der Rentenversicherung trifft die Beschäftigung beim Arbeitgeber C auf die versicherungspflichtige 

Hauptbeschäftigung mit der Folge, dass aus ihr Pflichtbeiträge zur Rentenversicherung zu zahlen 

sind. In der Arbeitslosenversicherung werden über § 27 Abs. 2 SGB III generell geringfügig entlohnte 

Nebenbeschäftigungen mit versicherungspflichtigen Hauptbeschäftigungen nicht zusammengerechnet, 

so dass beide geringfügig entlohnten Nebenbeschäftigungen arbeitslosenversicherungsfrei bleiben. 

Geringfügig entlohnte Beschäftigungen, die neben dem Wehr-/ Zivildienst (siehe unter 1.1.5) oder 

auch während einer Elternzeit (siehe unter 1.1.4) ausgeübt werden, sind versicherungsfrei, dabei 

spielt es keine Rolle, ob die geringfügig entlohnte Beschäftigung beim bisherigen Arbeitgeber oder bei 

einem anderen Arbeitgeber ausgeübt wird. Wurden sie bereits vor Antritt des Wehr-/Zivildienstes bzw. 

vor der Elternzeit ausgeübt und waren sie dadurch, wegen Zusammenrechnung mit einer Hauptbeschäftigung 

versicherungspflichtig, entfällt mit dem Antritt des Wehr-/Zivildienstes bzw. der Elternzeit 

die Versicherungspflicht. Dies gilt aber nicht für Arbeitnehmer, bei denen das versicherungspflichtige 

Beschäftigungsverhältnis während ihrer Dienstzeit wegen durchgehender Arbeitsentgeltzahlung fortbesteht. 

Einmalzahlungen (siehe unter II., 2.3), die aus der Hauptbeschäftigung herrühren und lediglich 

(zeitversetzt) während der Elternzeit gezahlt werden, sind der Hauptbeschäftigung und nicht der 

geringfügig entlohnten Beschäftigung zuzuordnen. 


66

2.2.2.5 Geringfügig entlohnte Beschäftigungen neben dem Bezug von Vorruhestandsgeld 

Übt ein in der Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung versicherungspflichtiger Bezieher von Vorruhestandsgeld 

(siehe unter 1.3) eine geringfügig entlohnte Beschäftigung aus, findet keine Zusammenrechnung 

mit dem Vorruhestandsgeld statt, so dass die geringfügig entlohnte Beschäftigung in 

der Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung versicherungsfrei bleibt. Werden hingegen neben dem 

Bezug von Vorruhestandsgeld mehrere geringfügig entlohnte Beschäftigungen ausgeübt, dann scheidet 

für die zu erst aufgenommene geringfügig entlohnte Beschäftigung die Zusammenrechnung mit 

dem Vorruhestandsgeld aus. Die weiteren geringfügig entlohnten Beschäftigungen sind mit dem Vorruhestandsgeld 

zusammenzurechnen. Dem steht nicht entgegen, dass für Bezieher von Vorruhestandsgeld 

nur für den Bereich der Kranken- und Pflegeversicherung der Rechtsstatus des „Beschäftigten“ 

fingiert wird, während die Bezieher von Vorruhestandsgeld für den Bereich der Rentenversicherung 

den sonstigen Versicherten zugerechnet werden. 

Die Gleichbehandlung von Arbeitnehmern und Beziehern von Vorruhestandsgeld im Beitrags- und 

Melderecht der Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung sowie die Gleichstellung der Pflichtbeiträge 

für Bezieher von Vorruhestandsgeld mit Pflichtbeiträgen für eine versicherungspflichtige Beschäftigung 

im Rentenrecht (§ 55 Abs. 2 SGB VI) gebieten es, die Bezieher von Vorruhestandsgeld im Zusammenhang 

mit § 8 Abs. 2 Satz 1 SGB IV einheitlich als Beschäftigte zu werten mit der Folge, dass 

die in dieser Vorschrift vorgeschriebene Zusammenrechnung von geringfügig entlohnten Beschäftigungen 

mit einer nicht geringfügigen Beschäftigung für Bezieher von Vorruhestandsgeld entsprechend 

gilt. 

2.2.2.6 Geringfügig entlohnte Beschäftigungen neben dem Ausgleichsgeld nach dem FELEG 

Der Bezug von Ausgleichsgeld nach dem FELEG gilt als Bezug von Arbeitsentgelt. Daher gelten die 

Ausführungen unter 2.1.2.4 entsprechend. Sind aber Bezieher von Ausgleichsgeld in der landwirtschaftlichen 

Krankenversicherung als Rentner versichert, werden sie aufgrund einer daneben ausgeübten 

Beschäftigung in der Krankenversicherung wie beschäftigte Rentner behandelt. 

2.2.2.7 Verzicht auf die Rentenversicherungsfreiheit 

Ein geringfügig entlohnt beschäftigter Arbeitnehmer kann auf Antrag eigene Rentenversicherungsbeiträge 

zahlen, um dadurch volle Ansprüche auf Leistungen der Rentenversicherung zu erwerben. Er 

muss sich dazu von der Versicherungsfreiheit in der Rentenversicherung befreien lassen. Den erforderlichen 

Antrag hat er bei seinem Arbeitgeber zu stellen, der diesen zu den Lohnunterlagen zu nehmen 

hat. Näheres siehe unter II., 3.3. 

2.2.3 Kurzfristige Beschäftigungen 


Eine kurzfristige Beschäftigung liegt vor, wenn sie für eine Zeitdauer ausgeübt wird, die im Laufe eines 

Kalenderjahres auf nicht mehr als 

oder 

zwei Monate 


insgesamt 50 Arbeitstage nach ihrer Eigenart begrenzt zu sein pflegt oder 

im Voraus vertraglich auf diese Zeit begrenzt ist. 

Es sei denn, dass die Beschäftigung berufsmäßig ausgeübt wird und das Arbeitsentgelt aus 

dieser Beschäftigung 400 EUR übersteigt. 

Eine zeitliche Beschränkung der Beschäftigung nach ihrer Eigenart liegt vor, wenn sie sich aus der 

Art, dem Wesen oder dem Umfang der zu verrichtenden Arbeit ergibt (z.B. Ernteeinsatz). 


67

Eine kurzfristige Beschäftigung die zugleich die Kriterien einer geringfügig entlohnten Beschäftigung 

erfüllt, deren regelmäßiges monatliches Arbeitsentgelt also 400 EUR nicht übersteigt, ist als kurzfristige 

Beschäftigung zu bewerten. 

2.2.3.2 Zwei Monate oder 50 Arbeitstage 

Von dem Zweimonatszeitraum ist nur dann auszugehen, wenn die Beschäftigung an mindestens fünf 

Tagen in der Woche ausgeübt wird. Bei Beschäftigungen von regelmäßig weniger als fünf Tagen in 

der Woche ist bei der Beurteilung auf den Zeitraum von 50 Arbeitstagen abzustellen. Ein Nachtdienst, 

der sich über zwei Kalendertage erstreckt, gilt als ein Arbeitstag. 

Beispiel 1: 

Ein Arbeitgeber stellt in seinem Betrieb für Saisonarbeiten mehrere Hausfrauen mit einer regelmäßigen 

Arbeitszeit a) an sechs Tagen, b) an fünf Tagen und c) an vier Tagen in der Woche ein. 

Da in den Fällen a) und b) die Beschäftigung an mindestens fünf Tagen in der Woche ausgeübt wird, 

ist bei der Feststellung, ob die Zeitdauer von zwei Monaten oder 50 Arbeitstagen überschritten wird, 

von der Zweimonatsfrist auszugehen. 

Im Fall c) ist hingegen auf den Zeitraum von 50 Arbeitstagen abzustellen, weil die Beschäftigung weniger 

als fünf Tage in der Woche in Anspruch nimmt. 

Überschreitet eine Beschäftigung, die als kurzfristige Beschäftigung angesehen wird, entgegen der 

ursprünglichen Erwartung die für kurzfristige Beschäftigungen geltende Zeitdauer, so tritt vom Tage 

des Überschreitens an Versicherungspflicht ein. 

Stellt sich schon im Laufe der Beschäftigung heraus, dass sie länger dauern wird, so beginnt die Versicherungspflicht 

bereits mit dem Tage, an dem das Überschreiten der Zeitdauer erkennbar wird, also 

nicht erst nach Ablauf der zwei Monate bzw. 50 Arbeitstage. Für die zurückliegende Zeit verbleibt es 

bei der Versicherungsfreiheit. 

Beispiel 2: 


a) A. nimmt am 01.05.2007 eine Beschäftigung (Sechs-Tage-Woche) gegen ein monatliches Arbeitsentgelt 

von 3.500 EUR auf. Sie vertritt nacheinander drei Kolleginnen während deren Urlaubs. 

Da die Urlaubsvertretung am 15.06.2007 beendet sein soll, ist die Beschäftigung kurzfristig 

und damit versicherungsfrei. 

b) Es liegt der gleiche Sachverhalt wie zu a) vor mit der Abweichung, dass die zuletzt vertretene Kollegin 

ihre Beschäftigung nicht am 16.06.2007, sondern erst am 05.07.2007 wieder aufnimmt, so 

dass die Urlaubsvertretung bis zum 04.07.2007 verlängert wird. 

Diese Beschäftigung ist vom 01.07.2007 an nicht mehr als kurzfristige Beschäftigung anzusehen 

und unterliegt daher von diesem Zeitpunkt an der Versicherungspflicht. 

c) Es liegt der gleiche Sachverhalt wie zu a) vor mit der Abweichung, dass die vertretene Kollegin 

ihrem Arbeitgeber bereits am 15.06.2007 mitteilt, dass sie ihre Beschäftigung erst am 05.07.2007 

aufnehmen werde. 

In diesem Falle gilt die Urlaubsvertretung schon vom 15.06.2007 an nicht mehr als kurzfristige Beschäftigung; 

die Versicherungsfreiheit endet daher am 14.06.2007. 

d) Es liegt der gleiche Sachverhalt wie zu a) vor mit der Abweichung, dass die vertretene Kollegin 

ihrem Arbeitgeber am 15.06.2007 mitteilt, sie sei arbeitsunfähig geworden. A. erklärt sich am selben 

Tage bereit, die Vertretung für die Dauer der Arbeitsunfähigkeit weiter zu übernehmen. 

Da nunmehr das Ende dieser Beschäftigung ungewiss ist, liegt vom 15.06.2007 an keine kurzfristige 

Beschäftigung mehr vor; die Versicherungsfreiheit endet daher am 14.06.2007. Das gilt auch 

dann, wenn die Beschäftigung tatsächlich schon vor dem 01.07.2007 beendet wird. 


68

2.2.3.3 Zusammenrechnung mehrerer Beschäftigungen 

Bei einer Zusammenrechnung von mehreren Beschäftigungszeiten treten an die Stelle des Zweimonatszeitraums 

60 Kalendertage; das gilt nicht, wenn es sich bei den einzelnen Beschäftigungszeiten 

jeweils um volle Kalendermonate handelt. Sind bei einer Zusammenrechnung Zeiten, in denen die 

Beschäftigung regelmäßig an mindestens fünf Tagen in der Woche ausgeübt wurde und Beschäftigungszeiten 

mit einer Arbeitszeit an weniger als fünf Tagen in der Woche zu berücksichtigen, ist einheitlich 

von dem Zeitraum von 50 Arbeitstagen auszugehen. 

Bei der Prüfung, ob die Zeiträume von zwei Monaten oder 50 Arbeitstagen überschritten werden, sind 

die Zeiten mehrerer aufeinander folgender kurzfristiger Beschäftigungen mit einem monatlichen Arbeitsentgelt 

von mehr als 400 EUR zusammenzurechnen. Dies gilt auch dann, wenn die einzelnen 

Beschäftigungen bei verschiedenen Arbeitgebern ausgeübt werden. In diesem Fall ist jeweils bei Beginn 

einer neuen Beschäftigung zu prüfen, ob diese zusammen mit den schon im Laufe des Kalenderjahres 

ausgeübten Beschäftigungen die maßgebende Zeitgrenze überschreitet; Endzeitpunkt ist dabei 

das voraussichtliche Ende der zu beurteilenden Beschäftigung im jeweiligen Kalenderjahr. 

Wird durch eine Zusammmenrechnung mehrerer kurzfristiger Beschäftigungen die Grenze von zwei 

Monaten oder 50 Arbeitstagen überschritten, handelt es sich um eine regelmäßig ausgeübte Beschäftigung. 

Beispiel 1: 

Eine Hausfrau nimmt am 02.05.2007 eine Beschäftigung als Urlaubsvertretung auf, die von vornherein 

bis zum 18.06.2007 befristet ist und wöchentlich sechs Arbeitstage umfassen soll. 

Die Hausfrau war ausgehend vom 18.06.2007 seit dem Beginn des Kalenderjahres 2007 wie folgt 

beschäftigt: 

a) vom 01.01. bis 05.01. (Fünf-Tage-Woche) 5 Kalendertage 

(gerechnet wird nur die Zeit ab 01.01.2006) 

b) vom 31.01. bis 15.02. (Sechs-Tage-Woche) 16 Kalendertage 

c) vom 02.05. bis 18.06. (Sechs-Tage-Woche) 48 Kalendertage 

zusammen 69 Kalendertage 

Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt jeweils 40 Stunden. 

Die Beschäftigung zu c) ist versicherungspflichtig, weil zu ihrem Beginn feststeht, dass sie zusammen 

mit den in 2007 bereits verrichteten Beschäftigungen die Grenze von zwei Monaten (60 Kalendertagen) 

überschreitet. Stehen bereits bei Aufnahme der ersten Beschäftigung (am 01.01.2007) die gesamten 

folgenden Beschäftigungen fest, so unterliegen alle Beschäftigungen der Versicherungspflicht. 

Eine Zusammenrechnung ist nicht vorzunehmen, wenn eine geringfügig entlohnte mit einer kurzfristigen 

Beschäftigung, die zeitlich befristet also nicht auf Dauer angelegt ist, zusammentrifft. 

Beispiel 2: 

Eine Aushilfskraft arbeitet befristet 


bei Arbeitgeber A vom 02.05. bis 28.06.2007 (6-Tage) 

58 Kalendertage für ein monatliches Arbeitsentgelt von 340 EUR 

und 

bei Arbeitgeber B vom 02.05. bis 03.08.2007 (6-Tage) 

94 Kalendertage für ein monatliches Arbeitsentgelt von 190 EUR. 

Die Beschäftigung beim Arbeitgeber A ist wegen ihrer Dauer (nicht mehr als zwei Monate) und die 

Beschäftigung beim Arbeitgeber B wegen der Höhe des Arbeitsentgelts (nicht mehr als 400 EUR) 

geringfügig. Mithin ist die Aushilfskraft in beiden Beschäftigungen versicherungsfrei. Eine Zusammenrechnung 

der beiden Beschäftigungen kann nicht vorgenommen werden, da es sich bei der Beschäftigung 

beim Arbeitgeber A um eine kurzfristige Beschäftigung und bei der Beschäftigung beim Arbeitgeber 

B um eine geringfügig entlohnte Beschäftigung handelt. 


69

Sofern im unmittelbaren Anschluss an eine geringfügig entlohnte (Dauer-) Beschäftigung bei demselben 

Arbeitgeber eine auf längstens zwei Monate befristete Beschäftigung mit einem Arbeitsentgelt von 

mehr als 400 EUR vereinbart wird, ist von der widerlegbaren Vermutung auszugehen, dass es sich 

um die Fortsetzung der bisherigen (Dauer-)Beschäftigung handelt mit der Folge, dass vom Zeitpunkt 

der Vereinbarung der befristeten Beschäftigung an die Arbeitsentgeltgrenze überschritten wird und 

damit Versicherungspflicht eintritt. Dies gilt umso mehr, wenn sich an die befristete Beschäftigung 

wiederum unmittelbar eine - für sich betrachtet - geringfügig entlohnte Beschäftigung anschließt. Versicherungsfreiheit 

wegen Vorliegens einer kurzfristigen Beschäftigung kommt in diesen Fällen nur 

dann in Betracht, wenn es sich bei den einzelnen Beschäftigungen um völlig voneinander unabhängige 

Beschäftigungsverhältnisse handelt. 

Die vorstehenden Aussagen gelten auch für kurzfristige Beschäftigungen, die neben einer Beschäftigung 

mit einem Arbeitsentgelt über 400 EUR (Hauptbeschäftigung) ausgeübt werden. 

Beispiel 3: 

B. übt beim Arbeitgeber A eine Dauerbeschäftigung gegen ein monatliches Arbeitsentgelt von 1.750 

EUR aus. Am 01.07.2007 nimmt er zusätzlich eine Beschäftigung beim Arbeitgeber B auf, die von 

vornherein bis zum 31.08.2007 befristet ist; in dieser Beschäftigung erzielt er ein monatliches Arbeitsentgelt 

von 500 EUR. 

Die Beschäftigung beim Arbeitgeber A unterliegt der Versicherungspflicht, weil es sich nicht um eine 

geringfügige Beschäftigung handelt. Dagegen bleibt die Beschäftigung beim Arbeitgeber B versicherungsfrei, 

weil sie von vornherein auf nicht mehr als zwei Monate befristet ist und auch nicht berufsmäßig 

ausgeübt wird. 

Beispiel 4: 

C. übt seit Jahren beim Arbeitgeber A eine Beschäftigung gegen ein monatliches Arbeitsentgelt von 

1.650 EUR aus. Am 01.08.2007 nimmt er zusätzlich eine Beschäftigung beim Arbeitgeber B auf, die 

von vornherein bis zum 20.09.2007 befristet ist; in dieser Beschäftigung hat er ein monatliches Arbeitsentgelt 

von 600 EUR. Neben seiner Beschäftigung beim Arbeitgeber A war C. seit dem 

01.01.2007 wie folgt beschäftigt; die wöchentliche Arbeitszeit betrug jeweils 20 Stunden. 

a) vom 10.01. bis 31.01. (Sechs-Tage-Woche) 22 Kalendertage 

b) vom 01.04. bis 30.04. (Sechs-Tage-Woche) 30 Kalendertage 

c) vom 01.08. bis 20.09. (Sechs-Tage-Woche) 51 Kalendertage 


Die Beschäftigung beim Arbeitgeber A unterliegt der Versicherungspflicht, weil es sich nicht um eine 

geringfügige Beschäftigung handelt. Das gleiche gilt für die Beschäftigung beim Arbeitgeber B, weil zu 

ihrem Beginn feststeht, dass sie zusammen mit den im maßgeblichen Jahreszeitraum neben der Beschäftigung 

beim Arbeitgeber A bereits verrichteten Beschäftigungen die Grenze von zwei Monaten 

(60 Kalendertagen) überschreitet. Stehen bereits bei Aufnahme der ersten Beschäftigung 

(10.01.2007) die gesamten folgenden Beschäftigungszeiten fest, so unterliegen alle Beschäftigungen 

der Versicherungspflicht. 

2.2.3.4 Prüfung der Berufsmäßigkeit 


Eine kurzfristige Beschäftigung erfüllt dann nicht mehr die Voraussetzungen einer geringfügigen Beschäftigung, 

wenn die Beschäftigung berufsmäßig ausgeübt wird. Die Prüfung der Berufsmäßigkeit ist 

jedoch nicht erforderlich, wenn das aus der Beschäftigung erzielte monatliche Arbeitsentgelt 400 EUR 

nicht überschreitet. Darüber hinaus braucht die Berufsmäßigkeit auch dann nicht geprüft zu werden, 

wenn die Beschäftigung bereits infolge Überschreitens der Zeitgrenzen als nicht geringfügig anzusehen 

ist. 

Berufsmäßig wird eine Beschäftigung dann ausgeübt, wenn sie für die in Betracht kommende Person 

nicht von untergeordneter wirtschaftlicher Bedeutung ist. Beschäftigungen, die nur gelegentlich ausgeübt 

werden, sind grundsätzlich von untergeordneter wirtschaftlicher Bedeutung und daher als nicht 

berufsmäßig anzusehen. Wiederholen sich allerdings solche Beschäftigungen, ist Berufsmäßigkeit 


70

ohne weitere Prüfung anzunehmen, wenn die Beschäftigungszeiten im Laufe eines Kalenderjahres 

insgesamt mehr als zwei Monate oder 50 Arbeitstage betragen. Dabei können nur solche Beschäftigungen 

berücksichtigt werden, deren Arbeitsentgelt 400 EUR übersteigt. 

Beispiel 1: 

Eine Aushilfskraft nimmt am 12.06.2007 eine Beschäftigung gegen ein monatliches Arbeitsentgelt von 

2.800 EUR auf. Die Beschäftigung ist von vornherein bis zum 20.07.2007 befristet, also für sich allein 

betrachtet kurzfristig. Im laufenden Jahr - vor dem voraussichtlichen Ende dieser Beschäftigung - war 

die Aushilfskraft wie folgt beschäftigt (die wöchentliche Arbeitszeit betrug 40 Stunden): 

a) vom 15.01. bis 28.04.2007 106 Kalendertage 

b) vom 12 06. bis 20.07.2007 39 Kalendertage 


Eine Zusammenrechnung der beiden Beschäftigungszeiten für die Beurteilung der Kurzfristigkeit 

scheidet aus, da hiernach nur geringfügige Beschäftigungszeiten (d. h. Beschäftigungen von einer 

Dauer von nicht mehr als zwei Monaten bzw. 50 Arbeitstagen) zusammengerechnet werden können. 

Für die Prüfung der Berufsmäßigkeit sind die Beschäftigungen jedoch in jedem Falle zusammenzurechnen. 

Da die Beschäftigungszeiten in der Zeit vom 01.01.2007 bis zum Ende der am 12.06.2007 begonnenen 

Beschäftigung insgesamt 145 Kalendertage, also im Laufe des Kalenderjahres 2007 mehr als 

zwei Monate, betragen, wird die Beschäftigung berufsmäßig ausgeübt; es besteht deshalb in der am 

12.06.2007 aufgenommenen Beschäftigung Versicherungspflicht. 

Bei Personen, die aus dem Berufsleben ausgeschieden sind, können jedoch nur Beschäftigungszeiten 

nach dem Ausscheiden angerechnet werden. Im Übrigen stehen bei der Prüfung der Berufsmäßigkeit 

Zeiten des Leistungsbezuges nach dem SGB III den Beschäftigungszeiten gleich. 

Beispiel 2: 

Eine Bankangestellte hat ihre langjährige Beschäftigung infolge Heirat zum 31.03.2006 aufgegeben. 

Seit dem war sie nicht mehr berufstätig. Am 01.08.2007 nimmt sie eine Beschäftigung als Aushilfskraft 

auf, die von vornherein bis zum 31.08.2007 befristet ist. 

Bei der Prüfung der Berufsmäßigkeit bleibt die bis zum 31.03.2007 ausgeübte Beschäftigung außer 

Betracht. Die am 01.08.2007 aufgenommene Beschäftigung wird mithin nicht berufsmäßig ausgeübt 

und bleibt daher versicherungsfrei. 

Das Bundessozialgericht hat mit Urteil vom 23. Mai 1995 - 12 RK 60/93 - entschieden, dass eine innerhalb 

eines Dauerarbeitsverhältnisses ausgeübte Beschäftigung, deren Zeitdauer im Laufe eines 

Jahres 50 Arbeitstage nicht überschreitet, nicht kurzfristig im Sinne von § 8 Abs. 1 Nr. 2 SGB IV, sondern 

als regelmäßig ausgeübte Beschäftigung im Sinne von § 8 Abs. 1 Nr. 1 SGB IV anzusehen ist. 

Das Urteil hat Auswirkungen auf so genannte Ultimo-Beschäftigungen, die nicht als kurzfristige Beschäftigungen 

bewertet werden können. 

Beispiel 3: 


Ein Arbeitnehmer arbeitet regelmäßig an vier Tagen im Monat gegen ein monatliches Arbeitsentgelt 

von 1.000 EUR. 

Obgleich die Beschäftigungsdauer im Laufe des Kalenderjahres zwei Monate bzw. 50 Arbeitstage 

nicht überschreitet, ist die Beschäftigung nicht kurzfristig, weil sie berufsmäßig ausgeübt wird (Dauerbeschäftigung). 

Die Beschäftigung unterliegt deshalb der Versicherungspflicht, weil das regelmäßig 

anfallende Arbeitsentgelt 400 EUR übersteigt. 

In Anlehnung an das Urteil des Bundessozialgerichts vom 23. Mai 1995 wird nach Auffassung der 

Spitzenorganisationen der Sozialversicherung eine Beschäftigung dann berufsmäßig ausgeübt, wenn 

sie von vornherein auf ständige Wiederholung ausgerichtet ist und über einen längeren Zeitraum hinweg 

ausgeübt werden soll. Dies ist dann der Fall, wenn ein über ein Kalenderjahr hinausgehender 


71

Rahmenarbeitsvertrag geschlossen wird und zwar auch dann, wenn dieser Vertrag maximal nur Arbeitseinsätze 

von 50 Arbeitstagen innerhalb eines Jahres vorsieht. 

Wird ein Rahmenarbeitsvertrag auf ein Kalenderjahr begrenzt und in diesem Jahr Arbeitseinsätze von 

maximal 50 Arbeitstagen geleistet, bleiben diese zunächst als kurzfristige Beschäftigungen sozialversicherungsfrei. 

Beispiel 4: 

Es besteht ein auf die Zeit vom 01.01. bis 30.06.2007 befristeter Vertrag über 50 Nachtwachen. 

Es handelt sich um eine kurzfristige Beschäftigung. Für die Zeit ab 01.01.2008 kann ein neuer gleichlautender 

Vertrag abgeschlossen werden. 

Wird bei einer zunächst auf ein Kalenderjahr oder weniger befristeten Beschäftigung diese auf eine 

Dauer von über einem Kalenderjahr verlängert, endet eine vorliegende kurzfristige Beschäftigung mit 

dem Tage, an dem die Verlängerung vereinbart wurde. 

Beispiel 5: 

Es besteht ein auf ein Kalenderjahr (01.01. bis 31.12.2007) befristeter Vertrag über 50 Nachtwachen. 

Am 24.11.2007 wird dieser Vertrag für die Zeit vom 01.01. bis zum 31.12.2008 verlängert. 

Es handelt sich zunächst, bis zum 23.11.2007 um eine kurzfristige Beschäftigung. Durch die Verlängerung 

der Beschäftigung am 24.11.2007 handelt es sich nicht mehr um eine kurzfristige Beschäftigung 

mit der Folge, dass vom 24.11.2007 an Versicherungspflicht eintritt. 

Wird im unmittelbaren Anschluss an eine zunächst auf ein Kalenderjahr begrenzte Beschäftigung ein 

neuer Rahmenarbeitsvertrag abgeschlossen, ist vom Beginn dieses neuen Rahmenarbeitsvertrages 

an dann von einer regelmäßig ausgeübten (berufsmäßigen) Beschäftigung auszugehen, wenn zwischen 

den beiden Rahmenarbeitsverträgen kein Zeitraum von mindestens zwei Monaten liegt. 

Beispiel 6: 

Es besteht zunächst ein auf ein Kalenderjahr (01.01. bis 31.12.2007) befristeter Vertrag über 50 

Nachtwachen. Am 24.01.2007 wird ein neuerVertrag über 50 Nachtwachen für die Zeit vom 01.03. bis 

zum 31.12.2008 abgeschlossen. 

Die Beschäftigung vom 01.01. bis 31.12.2007 ist ebenso kurzfristig, wie die Beschäftigung vom 01.03. 

bis 31.12.2008, weil zwischen den beiden Beschäftigungen ein Zeitraum von zwei Kalendermonaten 

liegt. 

Werden Arbeitnehmer, ohne dass ein Rahmenarbeitsvertrag besteht, in ständiger Wiederholung von 

ein und demselben Arbeitgeber beschäftigt, liegt eine regelmäßige (berufsmäßige) Beschäftigung 

solange nicht vor, als vom voraussichtlichen Ende des jeweiligen Arbeitseinsatzes aus rückschauend 

betrachtet innerhalb des jeweiligen Kalenderjahres die Zeitgrenze von 50 Arbeitstagen nicht überschritten 

wird. 

Nehmen Personen, die Leistungen nach dem SGB III beziehen oder beim Arbeitsamt für eine mehr 

als kurzfristige Beschäftigung als Arbeit Suchende gemeldet sind, eine Beschäftigung auf, so ist diese 

als berufsmäßig anzusehen und daher ohne Rücksicht auf ihre Dauer versicherungspflichtig, wenn 

keine geringfügig entlohnte Beschäftigung vorliegt. Wird die Beschäftigung an weniger als 15 Stunden 

in der Woche ausgeübt, ist sie allerdings arbeitslosenversicherungsfrei. 

Beispiel 7: 


Ein Bezieher von Arbeitslosengeld vereinbart eine auf zwei Tage (Samstag und Sonntag) befristete 

Beschäftigung zu je sieben Stunden; das Arbeitsentgelt beträgt pro Tag 50 EUR. 

Das Arbeitsentgelt übersteigt die für den Beschäftigungszeitraum anteilige Arbeitsentgeltgrenze von 

26,67 EUR (400 EUR : 30 x 2 Tage). Deshalb liegt keine geringfügig entlohnte Beschäftigung vor. 


72

Da der Arbeitnehmer als Bezieher von Arbeitslosengeld als berufsmäßig Beschäftigter anzusehen ist, 

besteht Versicherungspflicht in der Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung. In der Arbeitslosenversicherung 

besteht hingegen Versicherungsfreiheit, weil die wöchentliche Arbeitszeit weniger als 15 

Stunden beträgt. 

Beschäftigungen, die während eines Erziehungsurlaubs/einer Elternzeit, eines unbezahlten Urlaubs 

oder des Wehr-/Zivildienstes ausgeübt werden, gelten selbst dann als berufsmäßig ausgeübt, wenn 

sie im Laufe eines Kalenderjahres nicht länger als zwei Monate bzw. 50 Arbeitstage andauern. 

2.3 Studenten u.a. wissentschaftlich tätige Personen 

2.3.1 Beschäftigung vonStudenten 

2.3.1.1 Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung 

Studenten, die neben ihrem Studium eine Beschäftigung von bis zu 20 Stunden wöchentlich ausüben, 

sind in dieser Beschäftigung kranken-, pflege- und arbeitslosenversicherungsfrei. Aufgrund der Urteile 

des BSG vom 11.11.2003 – u.a. B 12 KR 24/03 R – besteht damit auch in den Fällen, in denen ein 

bislang versicherungspflichtiger Arbeitnehmer während des Fortbestehens seines Beschäftigungsverhältnisses 

ein Studium aufnimmt und in diesem Zusammenhang seine wöchentliche Arbeitszeit dem 

Studium anpasst, sie also auf 20 Stunden in der Woche oder auch weniger vermindert, keine Versicherungspflicht 

als Arbeitnehmer in der Kranken- Pflege- und Arbeitslosenversicherung. Entsprechendes 

gilt, wenn der Student vor Studienaufnahme bei seinem Arbeitgeber bereits nur bis zu 20 Stunden 

in der Woche beschäftigt war. 

Wird die Beschäftigung während der studienfreien Zeit (an Wochenenden, in den Abend- und Nachtstunden 

oder während der Semesterferien) ausgeübt, kann die 20-Stunden-Grenze auch überschritten 

werden, ohne dass Versicherungspflicht eintritt. Es sei denn, der Student zählt zu den berufsmäßig 

Beschäftigten. 

Beispiel 1: 

Ein Student übt neben seinem Studium eine unbefristete Beschäftigung aus. Seine wöchentliche Arbeitszeit 

beträgt 12 Stunden. 

Weil die Beschäftigung den Studenten nicht mehr als 20 Stunden in der Woche in Anspruch nimmt, ist 

sie versicherungsfrei. 

Beispiel 2: 

Ein Student übt neben seinem Studium eine unbefristete Beschäftigung aus. Seine wöchentliche Arbeitszeit 


Weil die Dauerbeschäftigung den Studenten mehr als 20 Stunden in der Woche in Anspruch nimmt, 

ist sie versicherungspflichtig. 

Beispiel 3: 

Ein Student übt vom 15.04.2007 bis zum 31.05.2007 neben seinem Studium eine auf diese Zeit befristete 

Beschäftigung aus. Seine wöchentliche Arbeitszeit beträgt 24 Stunden. 

Weil die Beschäftigung auf einen Zeitraum von nicht mehr als zwei Monaten befristet ist (siehe unter 

2.2.3), ist sie versicherungsfrei (siehe aber Beispiel 5). 

Beispiel 4: 


Ein Student übt vom 15.03.2007 bis zum 31.05.2007 neben seinem Studium eine auf diese Zeit befristete 

Beschäftigung aus. Seine wöchentliche Arbeitszeit beträgt 24 Stunden. 


73

Weil die Beschäftigung nicht auf einen Zeitraum von bis zu zwei Monaten befristet ist (siehe unter 

2.2.3) und die wöchentliche Arbeitszeit den Studenten mehr als 20 Stunden in der Woche in Anspruch 

nimmt, ist er in dieser Beschäftigung versicherungspflichtig. 

Beispiel 5: 

Eine Medizinstudentin übt neben ihrem Studium eine unbefristete Beschäftigung als Krankenschwester 

aus. Ihre wöchentliche Arbeitszeit beträgt 24 Stunden und verteilt sich auf jeweils eine Nachtwache 

und je einen Tageseinsatz am Samstag und am Sonntag. Die Studentin versichert, dass sie sich trotz 

dieser Beschäftigung ihrem Studium in dem erforderlichen Umfange widmet. 

Weil sich die Beschäftigung ausschließlich auf die Wochenenden und auf Nachtstunden beschränkt, 

ist davon auszugehen, dass das Studium weiterhin im Vordergrund steht. Die Beschäftigung ist somit 


Beispiel 6: 

Ein Student übt während seiner Semesterferien eine Beschäftigung aus. Seine wöchentliche Arbeitszeit 


Weil die Beschäftigung ausschließlich während der Semesterferien ausgeübt wird, ist sie 


Beispiel 7: 

Ein Student nimmt eine unbefristete Beschäftigung auf. Seine wöchentliche Arbeitszeit beträgt während 

der Studienzeit 15 Stunden und während der Semesterferien 38 Stunden. 

Weil die neben dem Studium ausgeübte Beschäftigung den Studenten nicht mehr als 20 Stunden in 

der Woche beansprucht und die zeitliche Beanspruchung von mehr als 20 Stunden ausschließlich in 

die Zeit der Semesterferien fällt, ist die Beschäftigung versicherungsfrei. 

Ist ein Student im Laufe eines Jahres mehrmals mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von mehr als 20 

Stunden in der Woche beschäftigt, unterliegt er ggf. dann als Arbeitnehmer der Versicherungspflicht, 

wenn die von ihm ausgeübten Beschäftigungszeiten die Studienzeiten überschreiten und er dadurch 

zu den berufsmäßig beschäftigten Arbeitnehmern gehört. Dies ist der Fall, wenn er im Laufe eines 

Jahres mehr als 26 Wochen (182 Tage) mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von mehr als 20 Stunden 

beschäftigt wird. 

Die Prüfung, ob Berufsmäßigkeit vorliegt, ist jeweils bei Aufnahme einer Beschäftigung mit einer wöchentlichen 

Arbeitszeit von mehr als 20 Stunden vorzunehmen. Der für die Prüfung maßgebende Jahreszeitraum 

ist rückschauend zu ermitteln, indem vom voraussichtlichen Ende der zu beurteilenden 

Beschäftigung ein Jahr zurückgerechnet wird. 

Beispiel 8: 


Ein Student nimmt am 20.09.2007 eine bis zum 31.10.2007 befristete Beschäftigung auf. Seine wöchentliche 

Arbeitszeit beträgt 24 Stunden. 

Maßgebender Jahreszeitraum ist die Zeit vom 01.11.2006 bis zum 31.10.2007 Die in diese Zeit fallenden 

Beschäftigungen mit einer Arbeitszeit von mehr als 20 Stunden wöchentlich sind zusammenzurechnen. 

Dabei sind alle Beschäftigungen mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von mehr als 20 Stunden 

heranzuziehen, unabhängig davon, ob sie neben dem Studium oder während der Semesterferien 

ausgeübt wurden. Wird die Grenze von 26 Wochen (182 Tage) überschritten, gilt der Student als berufsmäßig 

beschäftigt. 

Etwas anderes gilt für die Fälle, in denen Arbeitnehmer für die Dauer eines Studiums unter Fortzahlung 

von Arbeitsentgelt beurlaubt werden oder im Rahmen von Ausbildungs- oder Arbeitsverhältnissen 

ein Studium absolvieren (berufsintegriertes Studium). In solchen Fällen besteht Versicherungspflicht 

auf Grund der Beschäftigung, wenn das regelmäßige monatliche Arbeitsentgelt 400 EUR überschreitet 



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Wird im Rahmen eines so genannten praxisbezogenen Studiengangs ein Ausbildungsvertrag geschlossen, 

in dem die monatliche Vergütung für die Dauer der theoretischen Ausbildungsphasen eingeschränkt 

oder gar ausgeschlossen wird, unterliegen die Absolventen solcher praxisbezogenen Studiengänge 

als Arbeitnehmer der Versicherungspflicht in der Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung, 

soweit Arbeitsentgelt gezahlt wird. Für Zeiträume ohne Arbeitsentgeltzahlung kommt 

Versicherungspflicht in der Krankenversicherung nach § 5 Abs. 1 Nr. 10 SGB V und in der Pflegeversicherung 

nach § 20 Abs. 1 Satz 2 Nr. 10 in Verb. mit Satz 1 SGB XI (Auszubildende ohne Arbeitsentgelt) 

in Betracht; besteht eine Familienversicherung, so ist diese in der Kranken- und Pflegeversicherung 

vorrangig. In der Renten- und Arbeitslosenversicherung unterliegen die Absolventen praxisbezogener 

Studiengänge jedoch auch während der Zeit ohne Arbeitsentgeltzahlung nach § 1 Satz 1 Nr. 1 

SGB VI und § 25 Abs. 1 SGB III als zur Berufsausbildung Beschäftigte der Versicherungspflicht. 

2.3.1.2 Rentenversicherung 

In der Rentenversicherung unterliegen Studenten seit dem 1. Oktober 1996 der Rentenversicherungspflicht, 

wenn sie mehr als geringfügig (siehe unter 2.2) beschäftigt werden. Dabei spielt es keine 

Rolle, ob die Beschäftigung neben dem Studium oder in der vorlesungsfreien Zeit ausgeübt wird. 

2.3.2 Beschäftigung von Diplomanden 

Bestimmte Studien- und Prüfungsordnungen sehen die Anfertigung einer Diplomarbeit vor. Da Unternehmen 

oftmals Interesse an den inhaltlichen Ergebnissen von Diplomarbeiten haben, werden den 

Studenten zur Anfertigung ihrer Arbeit die betrieblichen Einrichtungen zur Verfügung gestellt. Gegenstand 

einer Diplomandenvereinbarung ist regelmäßig, dass die Diplomarbeit zur weiteren Verwendung 

dem Unternehmen überlassen wird; u.U. werden auch Vergütungen bzw. Honorare gezahlt. 

Personen, die sich allein zur Erstellung der für den Studienabschluss erforderlichen Diplomarbeit in 

einen Betrieb begeben und in dieser Zeit neben der Diplomarbeit keine für den Betrieb verwertbare 

Arbeitsleistung erbringen, gehören nicht zu den abhängig Beschäftigten; Kranken-, Pflege-, Renten- 

und Arbeitslosenversicherungspflicht kommt deshalb für sie nicht in Betracht. 

2.3.3 Beschäftigung von Doktoranden 

Personen, die bereits über einen Hochschulabschluss verfügen, jedoch anlässlich einer Promotion 

weiterhin an einer Hochschule eingeschrieben sind, befinden sich nicht mehr in der wissenschaftlichen 

Ausbildung. Nehmen diese Doktoranden eine Beschäftigung auf, sind die Vorschriften über die 

Versicherungsfreiheit von beschäftigten Studenten (siehe unter 2.3.1) nicht anzuwenden, so dass 

grundsätzlich Versicherungspflicht als Arbeitnehmer in allen Zweigen der Sozialversicherung besteht 

(s. Urteil des BSG vom 23. März 1993 - 12 RK 45/92 - , USK 9318). 

2.3.4 Beschäftigung von Referendaren 


Wird neben dem juristischen Vorbereitungsdienst im Beamtenverhältnis eine weitere Beschäftigung 

ausgeübt, ist diese grundsätzlich als rentenversicherungspflichtig anzusehen (siehe Urteil des BSG 

vom 11. März 1970 - 3 RK 40/67 - , USK 7032). Dies gilt auch, wenn aufgrund vertraglicher Vereinbarung 

von den Ausbildungsstationen (Anwalt oder z.B. Universität) zusätzliche Vergütungen gewährt 

werden, da dann davon auszugehen ist, dass insoweit eine von der Ausbildung unabhängige entgeltliche 

Beschäftigung ausgeübt wird. Von einer solchen Zweitbeschäftigung ist nicht auszugehen, wenn 

eine zusätzliche Vergütung ohne zwingenden Rechtsgrund - also ohne eine ausdrückliche Vereinbarung 

über eine von Ausbildungszwecken freie zusätzliche Arbeitsleistung im Rahmen eines von der 

Ausbildung getrennten Beschäftigungsverhältnisses - gewährt wird. In diesem Fall besteht insgesamt 

Versicherungsfreiheit aufgrund der Beamtenbeschäftigung (s. Urteile des BSG vom 31. Mai 1978 - 12 

RK 48/76, 12 RK 49/76 - , USK 7856 und - 12 RK 25/77 - , USK 7861). 

Sofern der juristische Vorbereitungsdienst im Beamtenverhältnis ausgeübt wird, ist eine daneben ausgeübte 

Beschäftigung nach § 6 Abs. 3 Satz 1 in Verb. mit Abs. 1 Nr. 2 SGB V krankenversicherungsfrei. 

Aus dieser Krankenversicherungsfreiheit folgt, dass auch keine Versicherungspflicht in der Pfle- 


75

geversicherung besteht. In der Arbeitslosenversicherung besteht nach § 25 Abs. 1 SGB III - wie in der 

Rentenversicherung - grundsätzlich Versicherungspflicht. 

Eine ausländische Arbeitnehmerin, die ihren juristischen Vorbereitungsdienst in Deutschland außerhalb 

eines Beamtenverhältnisses ohne Ernennung zur Beamtin auf Widerruf zurücklegt, steht jedoch 

in einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis im Sinne des § 7 SGB IV und unterliegt grundsätzlich 

der Versicherungspflicht in der Kranken-, Renten- und Arbeitslosenversicherung (BSG-Urteil vom 3. 

Februar 1994 - 12 RK 6/91 -). 

2.3.5 Beschäftigung von Hochschulassistenten 

Die Aufgaben, die ein Hochschulassistent zu übernehmen hat, ergeben sich aus dem Hochschulrahmengesetz 

(HRG). Danach sind wissenschaftliche Dienstleistungen in Forschung und Lehre zu erbringen, 

die auch dem Erwerb einer weiteren wissenschaftlichen Qualifikation förderlich sind. Zu den 

wissenschaftlichen Dienstleistungen gehören z.B. das Vermitteln von Fachwissen, praktischen Fertigkeiten 

und der Anwendung wissenschaftlicher Methoden an Studenten. Daneben ist die eigene wissenschaftliche 

Arbeit möglich. Voraussetzung für die Einstellung als Hochschulassistent ist der qualifizierte 

Abschluss eines Studiums. Die Beschäftigung als Hochschulassistent wird demnach nicht 

während des Studiums, sondern erst danach ausgeübt. Deshalb besteht - sofern während der Assistentenzeit 

an der Hochschule keine Ernennung zum Beamten auf Zeit erfolgt - grundsätzlich Versicherungspflicht 

in der Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung als Arbeitnehmer. 

2.3.6 Beschäftigung von wissenschaftlichen Mitarbeitern 

Die wissenschaftlichen Mitarbeiter gehören nach den Regelungen des Hochschulrahmengesetzes den 

Fachbereichen, wissenschaftlichen Einrichtungen oder den Betriebseinheiten der Hochschulen an. 

Ihnen obliegen, sofern die Sicherstellung des Lehrangebots dies erfordert, die Vermittlung von Fachwissen, 

praktischen Fertigkeiten oder der Anwendung von wissenschaftlichen Methoden. 

Einstellungsvoraussetzung ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium. Die Tätigkeit als wissenschaftlicher 

Mitarbeiter wird demnach nicht während, sondern nach dem Studium ausgeübt. Versicherungsfreiheit 

als ordentlicher Studierender kommt demnach nicht in Betracht; es besteht grundsätzlich Versicherungspflicht 

in allen Sozialversicherungszweigen. 

2.3.7 Beschäftigung von Hospitanten 

Hospitanten sind Personen, die lediglich als Gast in Betrieben oder in Schulen Kenntnisse über den 

betrieblichen Ablauf erlangen oder ihre vorhandenen Kenntnisse vertiefen wollen, ohne Arbeit von 

wirtschaftlichem Wert zu verrichten. Dabei gliedern sie sich nicht in den Betrieb ein, eine persönliche 

Abhängigkeit besteht nicht; dies wird auch nicht durch evtl. Zahlung einer Entschädigungsleistung 

erreicht. Da die Merkmale einer Beschäftigung im Sinne der Sozialversicherung nicht vorliegen, besteht 

keine Versicherungspflicht. 

Den Hospitanten sind ausländische Fremdsprachenassistenten und deutsch sprechende Lehrer von 

Auslandsschulen gleichzustellen, wenn sie ihren Aufenthalt dazu nutzen, um ihre Sprachkenntnisse 

und Kenntnisse über die Kultur des Gastlandes zu vertiefen und durch den Besuch von Bildungseinrichtungen 

Einblicke in das Erziehungswesen und in Unterrichtsmethoden zu erhalten. 

2.3.8 Beschäftigung von Stipendiaten 


Zur Förderung ihrer wissenschaftlichen und künstlerischen Aus- oder Weiterbildung können Personen 

ein Stipendium erhalten. Der Bezug des Stipendiums allein begründet regelmäßig kein abhängiges 

und demzufolge versicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis. Dabei spielt es keine Rolle, ob 

das Stipendium zur Bestreitung des Lebensunterhalts des Empfängers oder für den durch die Aus- 

oder Fortbildung verursachten Aufwand bestimmt ist. Voraussetzung ist jedoch, dass ein solches Stipendium 

uneigennützig gegeben wird, der Empfänger sich also nicht zu einer unmittelbaren Arbeitnehmertätigkeit 

verpflichten muss. Etwas anderes gilt für Empfänger von Studienbeihilfen. 


76

2.3.9 Promotionsstudenten 

Für Versicherte, die ihr Studium vor dem 14. Fachsemester bzw. vor Vollendung ihres 30. Lebensjahres 

abschließen und mit einem Promotionsstudium beginnen ist die Krankenversicher n g der Studenten 

nach der Rechtsprechung des Bundessozialgerichts nicht mehr fortzuführen, da ein Promotionsstudium 

nicht mehr zur wissenschaftlichen Ausbildung gehört, sondern vielmehr der wissenschaftlichen 

Qualifikation nach Abschluss des Studiums dient. Die Durchführung der Krankenversicherung der 

Studenten bei Promotionsstudenten ist selbst dann ausgeschlossen, wenn dem Grunde nach die Voraussetzungen 

hierfür vorliegen, zum Beispiel wenn das 14. Fachsemester noch nicht erreicht wurde. 

2.4 Praktikanten 

Im sozialversicherungsrechtlichen Sinne sind Praktikanten grundsätzlich Personen, die eine in Studien- 

oder Prüfungsordnungen vorgeschriebene berufspraktische Tätigkeit verrichten. Sie werden in 

der Renten- und Arbeitslosenversicherung dann als zur Berufsausbildung Beschäftigte angesehen, 

wenn das Praktikum als Vor- oder Nachpraktikum, also vor Aufnahme ihres Studiums oder nach Abschluss 

ihres Studiums, absolviert wird und unterliegen in diesen Versicherungszweigen selbst dann 

der Versicherungspflicht, wenn sie kein Arbeitsentgelt erhalten. 

In der Krankenversicherung sind nur die Vor- und Nachpraktikanten, die gegen Arbeitsentgelt 

beschäftigt werden, als Arbeitnehmer zu versichern. Entsprechendes gilt für die Pflegeversicherung. 

Bei immatrikulierten Studenten, die ein Zwischenpraktikum absolvieren (das Praktikum wird dabei zu 

einer Zeit durchgeführt, in der der Praktikant zugleich als eingeschriebener Student zu den ordentlich 

Studierenden zählt) ist nach § 5 Abs. 3 Nr. 1 SGB VI ein Beschäftigungsverhältnis im Sinne von § 7 

Abs. 2 SGB IV regelmäßig zu verneinen, weil es sich hierbei nicht um eine betriebliche Berufsausbildung, 

sondern um eine in den Betrieb verlagerte schulische Ausbildung handelt. Solche Zwischenpraktika 

sind im Allgemeinen integrierter Bestandteil der Hochschul- oder Fach(hoch)schulausbildung 

und werden durch die Hochschule begleitet, sodass ein die Versicherungspflicht begründendes Beschäftigungsverhältnis 

nicht vorliegt, und zwar ungeachtet dessen, ob den Praktikanten eine Vergütung 

gezahlt wird oder nicht. 

2.5 Schüler und ähnliche Personen 


Schüler allgemein bildender Schulen (z.B. Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien) unterliegen in 

einer neben dem Schulbesuch ausgeübten Beschäftigung grundsätzlich der Versicherungspflicht in 

der Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung, sind aber arbeitslosenversicherungsfrei. Sofern aber 

allein bei Ferienbeschäftigungen die Überschreitung der Kurzfristigkeitsgrenze bzw. Berufsmäßigkeitsgrenze 

(siehe unter 2.2.3.4) nur darauf zurückzuführen ist, dass die Schulferien des Vorjahres 

später lagen als die des laufenden Jahres, kommt Versicherungspflicht nicht in Betracht. 

Als berufsmäßig werden Beschäftigungen angesehen, die in der Zeit zwischen der Schulentlassung 

und der Aufnahme eines Ausbildungsverhältnisses oder der ersten Dauerbeschäftigung zeitlich befristet 

ausgeübt werden. Diese Beschäftigungen bleiben nur dann versicherungsfrei, wenn es sich um 

geringfügig entlohnte Beschäftigungen handelt (siehe unter 2.2.2). Als Zeitpunkt der Schulentlassung 

im vorgenannten Sinn ist der Tag der Ausstellung des letzten Zeugnisses anzusehen. 

Beschäftigungen, die zwischen dem Schulabschluss (z.B. Abitur) und dem beabsichtigten Studium 

ausgeübt werden, gelten nicht als berufsmäßig ausgeübt. Sie sind nach den Grundsätzen einer kurzfristigen 

Beschäftigung (siehe unter 2.2.3) zu beurteilen. Auch eine zwischen der Schulentlassung und 

einem Dienstverhältnis als Soldat auf Zeit oder dem Wehr-/Zivildienst ausgeübte kurzfristige Beschäftigung 

wird nicht berufsmäßig ausgeübt. Soll im Anschluss an den Wehr-/Zivildienst die Zeit bis zum 

Beginn eines Studiums lediglich mit einer kurzen Beschäftigung überbrückt werden, ist diese Beschäftigung 

ebenfalls nicht als berufsmäßig anzusehen, wenn sie nicht länger als zwei Monate bzw. 50 

Arbeitstage andauert. 


77

Die Bundesregierung und die Wirtschaft haben einen Ausbildungspakt geschlossen, mit dem Ziel, 

möglichst allen ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen jungen Menschen einen Ausbildungsplatz 

anbieten zu können. Neben den regulären Ausbildungsplätzen sollen die Unternehmen deshalb in den 

nächsten Jahren jährlich 25.000 Plätze für betrieblich durchgeführte Einstiegsqualifizierungen zusätzlich 

bereitstellen. Diese Einstiegsqualifizierungen wurden erstmals im Herbst 2004 angeboten. Das 

Angebot der Wirtschaft richtet sich in erster Linie an die Jugendlichen, die trotz aller Vermittlungsaktionen 

keinen regulären Ausbildungsplatz gefunden haben. Während dieser Einstiegsqualifizierung 

sollen den Jugendlichen in den Betrieben Fertigkeiten und Kenntnisse vermittelt werden, die sie dazu 

befähigen sollen, anschließend einen Ausbildungsplatz zu bekommen.Die Spitzenorganisationen der 

Sozialversicherung kamen in ihrer Besprechung am 28./29. Oktober 2004 überein, Personen, die in 

einem Unternehmen an einer Einstiegsqualifizierung in der oben dargestellten Art teilnehmen, als zur 

Berufsausbildung Beschäftigte anzusehen. Sie unterliegen somit für die gesamte Dauer der Maßnahme 

in allen Zweigen der Sozialversicherungspflicht. 

Die Schulgesetze einzelner Länder (z. B. Baden-Württemberg) schreiben in bestimmten Ausbildungsberufen 

des Handwerks den Besuch einer einjährigen Berufsfachschule vor, die dem eigentlichen 

Ausbildungsbeginn vorausgeht. Mit dem Besuch der Berufsfachschule liegt, auch wenn bei erfolgreichem 

Besuch der Schule ein Vertrag die Übernahme ins Ausbildungsverhältnis garantiert, kein ordentliches 

Beschäftigungsverhältnis bzw. Berufsausbildungsverhältnis im Sinne des Berufsbildungsgesetzes 

vor. Auch eine während des Besuchs der Berufsfachschule gezahlte monatlich gleichbleibende 

Zuwendung (Taschengeld) stellt deshalb kein beitragspflichtiges Arbeitsentgelt im Sinne der Sozialversicherung 

dar (Besprechungsergebnis der Spitzenorganisationen der Sozialversicherung vom 

25./26. April 2006). Vertragliche Regelungen sehen aber auch die Zahlung einer so genannten „Vorwegausbildungsvergütung“ 

vor; hierzu siehe unter II, 2.2.12. 

2.6 Vorstandsmitglieder einer Aktiengesellschaft 

Mitglieder des Vorstandes einer Aktiengesellschaft sind nach § 1 Satz 4 SGB VI rentenversicherungsfrei. 

Das gleiche gilt für die stellvertretenden Vorstandsmitglieder einer Aktiengesellschaft (BSG vom 

18. September 1973 - 12 RK 5/73 -) sowie für Vorstandsmitglieder großer Versicherungsvereine auf 

Gegenseitigkeit (BSG vom 27. März 1980 - 12 RA 1/79 -). 

Mit dem Zweiten Gesetz zur Änderung des SGB VI, das am 1. Januar 2004 in Kraft trat, wurde das 

Recht dahingehend geändert, dass Mitglieder des Vorstandes einer Aktiengesellschaft nur noch in 

dem Unternehmen, dessen Vorstand sie angehören, nicht rentenversicherungspflichtig beschäftigt 

sind; Konzernunternehmen im Sinne des § 18 des Aktiengesetzes gelten als ein Unternehmen. 

In der Arbeitslosenversicherung sind Mitglieder bzw. stellvertretende Mitglieder des Vorstandes einer 

Aktiengesellschaft ebenfalls versicherungsfrei. Dies aber bereits bisher nur in Beschäftigungen, die sie 

für das Unternehmen ausüben, dessen Vorstand sie angehören, wobei Konzernunternehmen im Sinne 

des § 18 des Aktiengesetzes als ein Unternehmen gelten. 

2.7 Arbeitnehmer, die das 65. Lebensjahr vollendet haben 

In der Rentenversicherung besteht Versicherungsfreiheit nach § 5 Abs. 4 Nr. 3 SGB VI für Personen, 

die bis zur Vollendung des 65. Lebensjahres nicht versichert waren 

oder 


die nach Vollendung des 65. Lebensjahres aus ihrer Versicherung eine Beitragserstattung erhalten 

haben (siehe aber unter II., 4.2). 

In der Arbeitslosenversicherung tritt für Beschäftigte, die das 65. Lebensjahr vollendet haben, vom 

Beginn des nächsten Monats an Versicherungsfreiheit ein. Ist der Versicherte an einem Monatsersten 

geboren, tritt die Versicherungsfreiheit bereits mit Beginn dieses Monats ein (siehe aber unter II., 4.3). 


78

2.8 Rentner 


In der Kranken- und Pflegeversicherung unterliegen beschäftigte Bezieher einer Rente grundsätzlich 

der Versicherungspflicht als Arbeitnehmer. Da Bezieher einer Vollrente oder einer vollen Erwerbsminderungsrente 

aber keinen Anspruch auf Krankengeld haben, haben sie nur einen ermäßigten Krankenversicherungsbeitrag 

zu zahlen. 

In der Rentenversicherung sind beschäftigte Bezieher einer Vollrente versicherungsfrei (§ 5 Abs. 4 Nr. 

1 SGB VI - siehe aber Aussagen unter II., 4.2). Der Bezug einer Teilrente wegen Alters oder einer 

Erwerbsminderungsrente begründet keine Rentenversicherungsfreiheit. 

In der Arbeitslosenversicherung gilt das unter 2.7 Gesagte. Außerdem sind Bezieher einer vollen Erwerbsminderungsrente, 



79

II. Beitragsrecht 

1. Beitragszeit/Beitragsbemessungsgrenzen 

1.1 Beitragszeit 

Beiträge sind grundsätzlich für jeden Tag zu zahlen, an dem Versicherungspflicht in der Kranken-, 

Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung besteht. 

Der für die Berechnung der Beiträge maßgebende Zeitraum ist der Entgeltabrechnungszeitraum. Das 

bedeutet, dass für den Zeitraum, für den der Arbeitgeber das Arbeitsentgelt abrechnet (üblicherweise 

der Kalendermonat), auch die Beiträge zu berechnen sind. 

Dies gilt grundsätzlich auch für die vom Arbeitnehmer zusätzlich zu zahlenden Beiträge zur Kranken- 

und Pflegeversicherung (siehe unter 3.1 und 3.2). 

Ist der Monat voll mit Beiträgen zu belegen, weil die versicherungspflichtige Beschäftigung den ganzen 

Monat über angedauert hat und beitragsfreie Zeiten (siehe unten) nicht vorlagen, ist der Monat mit 

30 Tagen anzusetzen. Ist der Monat nicht voll mit Beiträgen zu belegen, ist von der tatsächlichen Anzahl 

der Kalendertage auszugehen, für die im jeweiligen Monat Versicherungs- und Beitragspflicht 

bestand. 

Beispiel 1: 

Beginn der versicherungspflichtigen Beschäftigung am 13.07.2007 

– Beiträge sind für 19 Tage (vom 13. bis zum 31.07.2007) zu zahlen. 

Für Zeiten, in denen Anspruch auf Kranken- oder Mutterschaftsgeld besteht oder Erziehungsgeld bezogen 

bzw. Elternzeit beansprucht wird, sind Beiträge aus der Beschäftigung grundsätzlich nicht zu 

zahlen (§ 224 Abs. 1 SGB V bzw. § 56 Abs. 3 SGB XI). Entsprechendes gilt für Zeiten des Bezuges 

von Verletztengeld, Übergangsgeld oder Versorgungskrankengeld, wobei in diesen Fällen aber Beiträge 

aus der gezahlten Leistung anfallen (siehe hierzu aber Aussagen unter 2.2.7). 

Bezogen auf die Zeit eines Erziehungsgeld-/Elterngeldbezuges bzw. einer Elternzeit stellt § 224 SGB 

V bzw. § 56 SGB XI allerdings nur das Erziehungsgeld/Elterngeld selbst beitragsfrei. Da aber während 

einer Elternzeit in aller Regel Arbeitsentgelt nicht gezahlt wird (allenfalls Einmalzahlungen – siehe 

unter 2.3) und für Versicherungspflichtige aus dem Beschäftigungsverhältnis heraus Beiträge nur aus 

dem Arbeitsentgelt zu zahlen sind, kommt es de facto zu einer beitragsfreien Zeit. Dies gilt aber nicht 

für freiwillig Versicherte (auch hierzu wird auf die Aussagen unter 2.2.7 verwiesen). 

Wird für den ersten Tag einer Arbeitsunfähigkeit wegen eines so genannten Wartetages weder Entgeltfortzahlung 

geleistet noch Krankengeld gezahlt, besteht auch an diesem Tag, da grundsätzlich 

Anspruch auf Krankengeld besteht, Beitragsfreiheit. Beitragsfreiheit besteht aber nicht, solange der 

Arbeitgeber während des Anspruchs auf eine der genannten Leistungen das Arbeitsentgelt weiterzahlt. 

Beispiel 2: 

Ein Arbeitnehmer ist seit 13.04.2007 arbeitsunfähig krank und hat vom selben Tage an Anspruch auf 

Krankengeld. Bis zum 24.05.2007 (sechs Wochen) wird das Gehalt weitergezahlt. Ab 25.05.2007 

setzt die Zahlung von Krankengeld ein. Beitragspflicht besteht bis 24.05.2007, Beitragsfreiheit ab 

25.05.2007. 

Beispiel 3: 


Ein Arbeitnehmer ist vom 02.06. bis 30.06.2007 arbeitsunfähig krank. Wegen anrechenbarer Vorerkrankungen 

leistet sein Arbeitgeber keine Entgeltfortzahlung. Vom 03.06.2007 an erhält er bis zum 

Ende der Arbeitsunfähigkeit Krankengeld. Beitragsfreiheit besteht vom 02. bis zum 30.06.2007. 


80

Der Berechnung der Beiträge ist das tatsächliche beitragspflichtige Arbeitsentgelt zu Grunde zu legen, 

das der Arbeitnehmer im Abrechnungszeitraum erwirtschaftet hat (Entstehungsprinzip). Da die Beiträge 

grundsätzlich vom Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeinsam aufzubringen sind (siehe unter 4.), 

sind die Beiträge nach folgender Formel zu berechnen: 

beitragspflichtiges Arbeitsentgelt bis zur Beitragsbemessungsgrenze x ½ Beitragssatz 

= Arbeitgeberanteil (ungerundet) 

Arbeitgeberanteil (gerundet) x 2 = Gesamtbeitrag 

Ist der Beitrag allein vom Arbeitgeber zu tragen (z.B. bei Geringverdienern – siehe unter 4.4) kann aus 

Vereinfachungsgründen direkt mit dem vollen Beitragssatz gerechnet werden. Entsprechendes gilt für 

die zusätzlichen Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung (siehe unter 3.1 und 3.2). Bei Arbeitsentgelten 

zwischen 400 und 800 EUR siehe unter 2.2.6. 

1.2 Beitragsbemessungsgrenzen 

Bei der Berechnung der Beiträge wird das beitragspflichtige Arbeitsentgelt (siehe unter 2.) nur bis zur 

Höhe der Beitragsbemessungsgrenze (BBG) herangezogen. Dabei sind im Jahre 2007 für die Kranken- 

und Pflegeversicherung sowie für die Renten- und Arbeitslosenversicherung die im Vorspann zu 

diesen Aussagen (Seiten 3 und 4) angegebenen monatlichen Beitragsbemessungsgrenzen zu beachten: 

Besteht Beitragspflicht nicht für einen vollen Lohnzahlungszeitraum (Kalendermonat), ist das laufende 

Arbeitsentgelt nur bis zur Höhe der auf den Teillohnzahlungszeitraum entfallenden Beitragsbemessungsgrenze 

heranzuziehen. Diese ist auf kalendertäglicher Basis zu ermitteln 

Beispiel (Rechtskreis-West): 

Jahres-BBG x Beitragstage 

360 

Ein Beschäftigter hat im Anschluss an eine Krankengeldbezugszeit am 20.07.2007 seine Beschäftigung 

wieder aufgenommen. Für die Zeit vom 20.07. bis zum 31.07.2007 (12 Kalendertage) erhält er 

ein Arbeitsentgelt in Höhe von 1.500 EUR. 

Die Teil-Beitragsbemessungsgrenze (Teil-BBG) beträgt 

in der Kranken-/Pflegeversicherung: 

42.750 EUR (Jahresbeitragsbemessungsgrenze) x 12 : 360 = 1.425 EUR 

in der Renten-/Arbeitslosenversicherung: 

63.000 EUR (Jahresbeitragsbemessungsgrenze) x 12 : 360 = 2.100 EUR 

Das Arbeitsentgelt (1.500 EUR) übersteigt die Teil-BBG der Kranken- und Pflegeversicherung, nicht 

aber die der Renten- und Arbeitslosenversicherung. Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung 

sind daher aus 1.425 EUR, Beiträge zur Renten- und Arbeitslosenversicherung hingegen aus 1.500 

EUR zu berechnen. 

2. Beitragspflichtiges Arbeitsentgelt 

2.1 Allgemeines 


Die Beiträge zur Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung werden bei Beschäftigten 

u.a. aus dem Arbeitsentgelt des Versicherten berechnet. Arbeitsentgelt sind alle laufenden und einmaligen 

Einnahmen aus einer Beschäftigung gleichgültig, ob ein Rechtsanspruch auf die Einnahmen 


81

esteht, unter welcher Bezeichnung oder in welcher Form sie geleistet werden und ob sie unmittelbar 

aus der Beschäftigung oder im Zusammenhang mit ihr erzielt werden (§ 14 Abs. 1 SGB IV). 

2.2 Laufendes Arbeitsentgelt 


Das laufende Arbeitsentgelt hat im Gegensatz zu den einmaligen Einnahmen zeitbezogenen Charakter. 

Es wird als Gegenleistung für eine in einem bestimmten Zeitraum (Abrechnungszeitraum) erbrachte 

Arbeitsleistung gezahlt. Zum laufenden Arbeitsentgelt gehören neben dem z.B. monatlich gezahlten 

Lohn oder Gehalt auch Zulagen, Zuschläge und Zuschüsse, die zusätzlich zu diesen Bezügen gewährt 

werden. Dabei spielt es im Grunde keine Rolle, ob diese Zulagen monatlich oder in größeren 

Abständen gezahlt werden, da sie ebenfalls eine Gegenleistung für erbrachte Arbeit darstellen. 

Laufendes Arbeitsentgelt ist unabhängig vom Zeitpunkt der Auszahlung grundsätzlich dem Entgeltabrechnungszeitraum 

zuzuordnen, in dem es erzielt (erwirtschaftet) wurde (§ 23 Abs. 1 SGB IV). Bei 

Vor- oder Nacharbeit ist daher das Arbeitsentgelt in dem Zeitraum zu berücksichtigen, in dem die Vor- 

oder Nacharbeit tatsächlich geleistet wurde. Das gilt auch dann, wenn dadurch die Beitragsbemessungsgrenzen 

überschritten werden. 

Bei einer diskontinuierlichen Verteilung der Altersteilzeitarbeit (siehe unter I., 1.2.2 und unter 10.) 

schreibt § 2 Abs. 2 Satz 2 AtG ausdrücklich vor, dass sich die Beschäftigung im Sinne des § 7 SGB IV 

auf den gesamten Zeitraum der Altersteilzeitarbeit (also sowohl auf den Vollzeitarbeitsblock als auch 

auf den Freizeitblock) erstreckt. Dadurch wird erreicht, dass Arbeitsentgelt, das der Arbeitnehmer in 

der Arbeitsphase erwirtschaftet hat, (Vollzeitentgelt), nur zur Hälfte nach dem Entstehungsprinzip verbeitragt 

wird. Die andere Hälfte wird in einem Wertguthaben geparkt und während der Freistellungsphase 

(im Gegensatz zu § 23 Abs. 1 SGB IV) aus dem aus dem Wertguthaben gezahlten Arbeitsentgelt 

verbeitragt (Zuflussprinzip). 

Diese Regelung war zunächst nur begrenzt auf Fälle, die vom Altersteilzeitgesetz erfasst werden. Mit 

dem Gesetz zur sozialrechtlichen Absicherung flexibler Arbeitszeitregelungen wurden jedoch entsprechende 

Aussagen auch auf andere Arbeitszeitmodelle (z.B. Sabbatjahr) übertragen, in denen aus 

dem Arbeitsentgelt ein Wertguthaben für eine Freistellungsphase angespart wird (siehe unter I., 1.2.1 

und unter 9.). 

Bei versicherungspflichtigen Vorruhestandsgeldempfängern (siehe unter I., 1.3) ist das Vorruhestandsgeld 

Bemessungsgrundlage für die Berechnung der Beiträge. 

2.2.2 Nachzahlungen 

Nachzahlungen von laufendem Arbeitsentgelt (auch infolge rückwirkender Lohn- oder Gehaltserhöhung) 

sind für die Berechnung der Gesamtsozialversicherungsbeiträge auf die Entgeltabrechnungszeiträume 

zu verteilen, für die sie bestimmt sind. 

2.2.3 Mehrarbeitsvergütungen 


Mehrarbeitsvergütungen sind grundsätzlich dem Monat zuzuordnen, in dem sie erwirtschaftet wurden 

(siehe aber unter 2.2.4). 

In bestimmten Fällen (z.B. bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses) kann ”Mehrarbeit”, die nach betrieblicher 

Absprache nicht vergütet, sondern durch Freizeit ausgeglichen werden soll, nicht mehr 

durch freie Tage ausgeglichen werden. Dann erhält der Arbeitnehmer eine Abgeltung für die nicht in 

Anspruch genommene Freizeit. Durch eine solche Abgeltung verliert das Arbeitsentgelt für die ”Mehrarbeit” 

seinen Charakter als laufendes Arbeitsentgelt. Die Spitzenorganisationen der Sozialversicherung 

sind deshalb der Auffassung, dass diese Abgeltungsbeträge grundsätzlich als einmalig gezahltes 

Arbeitsentgelt (siehe unter 2.3) der Beitragspflicht zu unterwerfen sind. 


82

Dies gilt im Zusammenhang mit reinen Gleitzeitkonten auch für Zeitguthaben, die 250 Stunden nicht 

überschreiten. Wird diese Stundenzahl überschritten, hat eine Verbeitragung nach § 23b SGB IV zu 

erfolgen (siehe unter I., 1.2.1). 

Sonn-, Feiertags- und Nachtzuschläge siehe unter 2.2.9. 

2.2.4 Variable Entgeltbestandteile 

Variable Entgeltbestandteile, die regelmäßig, aber nicht in gleich bleibender Höhe anfallen (z.B. Provisionen, 

ggf. auch Mehrarbeitsvergütungen), können der Einfachheit halber (dann aber auch regelmäßig) 

für die Beitragsberechnung dem Arbeitsentgelt des nächsten oder des übernächsten Entgeltabrechnungszeitraumes 

hinzugerechnet werden. Diese Vereinfachungsregelung gilt jedoch nicht, wenn 

in dem gesamten Entgeltabrechnungszeitraum, in dem diese Entgeltbestandteile abgerechnet werden, 

keine Beitragspflicht bestanden hat; z.B. wegen Krankengeldbezug. In diesen Fällen müssen die 

variablen Entgeltbestandteile dem letzten mit Arbeitsentgelt belegten Entgeltabrechnungszeitraum 

hinzugerechnet werden. 

Wurden die variablen Arbeitsentgeltbestandteile im Vorjahr erwirtschaftet, aber erst im neuen Kalenderjahr, 

während einer beitragsfreien Zeit (siehe unter 1.1), ausgezahlt und liegt wegen dieser beitragsfreien 

Zeit im neuen Kalenderjahr kein Entgeltabrechnungszeitraum (SV-Tage) vor, sind die variablen 

Entgeltbestandteile dem letzten Entgeltabrechnungszeitraum des Vorjahres zuzuordnen. 

2.2.5 Fehlzeiten 

Fehlzeiten werden dem Arbeitgeber häufig erst bekannt, wenn er mit der Lohn- und Gehaltsabrechnung 

bereits begonnen oder diese bereits abgeschlossen hat. In diesen Fällen ist eine Kürzung des 

Arbeitsentgelts meist nicht mehr möglich. Deshalb wird der überzahlte Betrag mit der nächsten oder 

übernächsten Lohn-/Gehaltsabrechnung verrechnet. Die Spitzenorganisationen der Sozialversicherung 

haben keine Bedenken, wenn aus Vereinfachungsgründen fehlzeitbedingte Entgeltminderungen 

erst im nächsten oder übernächsten Abrechnungszeitraum bei der Beitragsabrechnung berücksichtigt 

werden. 

2.2.6 Niedriglohnsektor (Gleitzonenbeschäftigte) 


Beschäftigungen mit einem monatlichen Arbeitsentgelt von 400,01 EUR bis 799,99 EUR sind zwar 

versicherungspflichtig, der Arbeitnehmer hat aber nur einen reduzierten Beitragsanteil am Gesamtsozialversicherungsbeitrag 

zu leisten. Der Arbeitgeberbeitrag bleibt unverändert. 

Die Regelungen zur Gleitzone gelten nicht für Auszubildende. Darüber hinaus finden die Regelungen 

auch bei Beschäftigungen keine Anwendung, für deren Beitragsberechnung fiktive Arbeitsentgelte 

zugrunde gelegt werden (z.B. bei der Beschäftigung behinderter Menschen, bei Mitgliedern geistlicher 

Genossenschaften, Diakonissen und Angehörigen ähnlicher Gemeinschaften). Entsprechendes gilt 

bei Altersteilzeitarbeit oder in Freistellungsphasen einer flexiblen Arbeitszeitregelung. 

2.2.6.2 Ermittlung des regelmäßigen monatlichen Arbeitsentgelts 

Bei der Prüfung, ob das Arbeitsentgelt des Beschäftigten in der Gleitzone liegt, ist von dem dem Arbeitnehmer 

regelmäßig zu gewährenden Arbeitsentgelt auszugehen. Dabei sind einmalige Einnahmen, 

deren Gewährung mit hinreichender Sicherheit mindestens einmal jährlich zur Auszahlung gelangen, 

bei der Ermittlung des regelmäßigen monatlichen Arbeitsentgelts zu berücksichtigen. 

Beispiel 1: 


Beschäftigung A : mtl. Arbeitsentgelt 350,00 EUR 

Beschäftigung B : mtl. Arbeitsentgelt 250,00 EUR 


83

Die monatlichen Arbeitsentgelte der beiden geringfügigen Beschäftigungen liegen zwar jeweils unterhalb 

der Gleitzone, da jedoch die Summe der monatlichen Arbeitsentgelte der aufgrund der Zusammenrechnung 

versicherungspflichtigen Beschäftigungen (600,00 EUR) in der Gleitzone liegt, finden 

die besonderen Regelungen zur Gleitzone Anwendung. 

Beispiel 2: 



Die monatlichen Arbeitsentgelte der Beschäftigungen liegen zwar jeweils in der Gleitzone, da jedoch 

die Summe der monatlichen Arbeitsentgelte (950,00 EUR) über der Gleitzonengrenze liegt, finden die 

besonderen Regelungen zur Gleitzone keine Anwendung. 

Beispiel 3: 



Da es sich bei der Beschäftigung B um eine versicherungsfreie „erste“ geringfügige Nebenbeschäftigung 

handelt, erfolgt keine Zusammenrechnung der Arbeitsentgelte aus beiden Beschäftigungen. Das 

monatliche Arbeitsentgelt aus der Beschäftigung A liegt demnach weiterhin in der Gleitzone. Die besonderen 

Regelungen zur Gleitzone finden daher auf die Beschäftigung A Anwendung. 

Beispiel 4: 


Beschäftigung B : mtl. Arbeitsentgelt 220,00 EUR (ab 01.05.2007) 

Beschäftigung C : mtl. Arbeitsentgelt 300,00 EUR (ab 01.07.2007) 

Da es sich bei der Beschäftigung B um eine versicherungsfreie „erste“ geringfügige Nebenbeschäftigung 

handelt, erfolgt keine Zusammenrechnung der Arbeitsentgelte aus den Beschäftigungen A und B 

(siehe unter I., 2.2.2). Das monatliche Arbeitsentgelt aus der Beschäftigung A liegt demnach zunächst 

weiterhin in der Gleitzone. Die besonderen Regelungen zur Gleitzone finden daher vorerst auf die 

Beschäftigung A Anwendung. 

Mit Aufnahme der Beschäftigung C hat jedoch eine Zusammenrechnung der Arbeitsentgelte aus der 

Beschäftigung A und C zu erfolgen. Da die Summe der Arbeitsentgelte die obere Gleitzonengrenze 

übersteigt, finden ab 01.07.2007 die besonderen Regelungen zur Gleitzone grundsätzlich keine Anwendung 

mehr. Da in der Arbeitslosenversicherung aber geringfügig entlohnte Nebenbeschäftigungen 

mit einer versicherungspflichtigen Hauptbeschäftigung nicht zusammengerechnet werden, verbleibt es 

allein für die Arbeitslosenversicherung bei der Anwendung der Gleitzonenregelung bei Arbeitgeber A. 

Beispiel 5: 


A. arbeitet gegen ein monatliches Arbeitsentgelt von 380 EUR. Außerdem erhält sie jeweils im Dezember 

ein vertraglich zugesichertes Weihnachtsgeld in Höhe von 380 EUR. Das regelmäßige monatliche 

Arbeitsentgelt ist wie folgt zu ermitteln: 





EUR, so dass die Beschäftigung kranken-, pflege-, renten- und arbeitslosenversicherungspflichtig ist 

und das regelmäßige monatliche Arbeitsentgelt in die Gleitzone zwischen 400 EUR und 800 EUR fällt. 


84

Beispiel 6: 

B. arbeitet gegen ein monatliches Arbeitsentgelt von 750 EUR. Außerdem erhält sie jeweils im Dezember 

ein vertraglich zugesichertes Weihnachtsgeld in Höhe von 750 EUR. 

Das regelmäßige monatliche Arbeitsentgelt ist wie folgt zu ermitteln: 




Ein Zwölftel dieses Betrages beträgt 812,50 EUR und übersteigt somit den Endwert der Gleitzone von 

800 EUR. Daraus folgt, dass die nachstehend beschriebene besondere Beitragsberechnung nicht 

anzuwenden ist, auch nicht in den Monaten, in denen das Arbeitsentgelt unter 800 EUR liegt. 

Bei der Berücksichtigung von Einmalzahlungen (siehe unter 2.3) ist grundsätzlich davon auszugehen, 

dass der Arbeitnehmer auf Einmalzahlungen immer dann einen Rechtsanspruch hat, wenn diese in 

einem Arbeits- oder auch Tarifvertrag verbindlich festgelegt sind. Dies gilt auch für solche Einmalzahlungen, 

die für Arbeitnehmer aus einem für allgemeinverbindlich erklärten Tarifvertrag abgeleitet werden 

können. Ein schriftlicher Verzicht auf die Einmalzahlung führt aber über § 22 Abs. 1 SGB IV dazu, 

dass die Einmalzahlung, da nicht gezahlt, sozialversicherungsrechtlich keine Berücksichtigung mehr 

findet; im Beispiel 6 würde also das regelmäßige monatliche Arbeitsentgelt lediglich 750 EUR betragen 

und damit innerhalb der Gleitzone liegen. 

Bei schwankender Höhe des Arbeitsentgelts und in den Fällen, in denen im Rahmen eines Dauerarbeitsverhältnisses 

saisonbedingte unterschiedliche Arbeitsentgelte erzielt werden, ist der regelmäßige 

Betrag nach denselben Grundsätzen zu ermitteln, die für die Schätzung des Jahresarbeitsentgelts in 

der Krankenversicherung bei schwankenden Bezügen gelten. Die beitragsrechtliche Feststellung 

bleibt für die Vergangenheit auch dann maßgebend, wenn sie in Folge nicht sicher voraussehbarer 

Umstände mit den tatsächlichen Arbeitsentgelten aus der Beschäftigung nicht übereinstimmt. 

Beispiel 7: 


C. erzielt in den Monaten September bis April ein monatliches Arbeitsentgelt von 500 EUR und in den 

Monaten Mai bis August ein monatliches Arbeitsentgelt von 250 EUR. 

Das regelmäßige monatliche Arbeitsentgelt ist wie folgt zu ermitteln: 

September bis April (8 x 500 EUR) 4.000 EUR 

Mai bis August (4 x 250 EUR) 1.000 EUR 



EUR, so dass Herr B. in der Beschäftigung versicherungspflichtig ist und das regelmäßige monatliche 

Arbeitsentgelt in die Gleitzone zwischen 400 EUR und 800 EUR fällt. 

Steuerfreie Aufwandsentschädigungen gehören nach ausdrücklicher Bestimmung des § 14 Abs. 1 

Satz 2 SGB IV nicht zum Arbeitsentgelt im Sinne der Sozialversicherung. Nach § 3 Nr. 26 EStG sind 

Aufwandsentschädigungen für nebenberufliche Tätigkeiten als Übungsleiter, Ausbilder, Erzieher oder 

für eine vergleichbare nebenberufliche Tätigkeit, für nebenberufliche künstlerische Tätigkeiten oder für 

die Pflege alter, kranker oder behinderter Menschen bis zur Höhe von insgesamt 1.848 EUR im Kalenderjahr 

steuerfrei, wobei es nicht darauf ankommt, dass die Vergütungen ausdrücklich als Aufwandsentschädigungen 

deklariert werden. Wird der steuerfreie Betrag (monatlich 154 EUR) überschritten, 

ist zu prüfen, ob das regelmäßige monatliche Arbeitsentgelt in die Gleitzone fällt. Dies ist der 

Fall, wenn das Arbeitsentgelt einschließlich der steuerfreien Einnahmen 554 EUR (400 EUR + 154 

EUR) monatlich übersteigt aber nicht höher ist als 954 EUR (800 EUR + 154 EUR). 


85

2.2.6.3 Ermittlung des Beitragsbemessungsentgelts 

Damit der Arbeitnehmer die Entlastung an den Sozialversicherungsbeiträgen erfährt, wurde bezogen 

auf den von ihm zu tragenden Arbeitnehmeranteil eine Formel des für die Beitragsberechnung zu 

errechnenden Ausgangswerts eingeführt, über die ausgehend vom tatsächlich erzielten Arbeitsentgelt 

das beitragspflichtige Arbeitsentgelt wie folgt zu ermitteln ist: 

Hierbei ist 

F x 400 + (2 ./. F) x (AE ./. 400) 

F ein Faktor, der sich ergibt, wenn die Pauschalabgabe bei geringfügiger Beschäftigung in Höhe 

von 30 v.H. mit dem durchschnittlichen Gesamt-Sozialversicherungsbeitrag aller Versicherten dividiert 

wird 

Pauschalbeitrag zur Krankenversicherung 13,0 v.H. 

+ Pauschalbeitrag zur Rentenversicherung 15,0 v.H. 

+ Pauschsteuer 2,0 v.H. 

zusammen 30,0 v.H. 

und 

AE das tatsächliche Arbeitsentgelt des Arbeitnehmers. 

Im Jahr 2007 beträgt der Faktor F: 

Beitragssatz zur Krankenversicherung 13,3 v.H.* 

Beitragssatz zur Rentenversicherung: 19,9 v.H. 

Beitragssatz zur Arbeitslosenversicherung 4,2 v.H. 

Beitragssatz zur Pflegeversicherung 1,7 v.H. 

39,1 v.H. 

30,0 v.H. : 39,1 v.H. = 0.7673 

* Für die Krankenversicherung ist von dem zum 1. März 2006 vom Bundesministerium für Arbeit und 

Soziales (BMA) festgestellten durchschnittlichen allgemeinen Beitragssatz auszugehen. 

Das für die Beitragsbemessung heranzuziehende Bemessungsentgelt ist somit im Jahr 2007 für alle 

Versicherten, deren regelmäßiges monatliches Arbeitsentgelt zwischen 400 EUR und 800 EUR liegt, 

aus dem erzielten Arbeitsentgelt wie folgt zu ermitteln: 

0,7673 x 400 + (2 ./. 0,7673) x (AE ./. 400) 

306,92 + 1,2327 x (AE ./. 400) 

Zur Vereinfachung kann auf folgende Berechnung zurückgegriffen werden: 

AE x 1,2327 ./. 186,16 = Bemessungsentgelt 

2.2.6.4 Berechnung des Gesamtsozialversicherungsbeitrags: 

- Der Arbeitgeber trägt die Beiträge stets nach der Formel 

tatsächliches Arbeitsentgelt x ½ Beitragssatz 



86

Der Arbeitnehmer trägt die Beiträge stets aus 

Gesamtbeitrag aus der Bemessungsgrundlage 

./. Arbeitgeberanteil 

+ der von ihm zu zahlenden zusätzlichen Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge (siehe unter 

3.1 und 3.2). 

Der Beitrag ist nach den Bestimmungen der Beitragsverfahrensverordnung (BVV) getrennt für jeden 

Versicherungszweig zu berechnen. Der Einfachheit halber wurde aber in den nachstehenden Beispielen 

von einer Gesamtbeitragsberechnung für alle Versicherungszweige ausgegangen. 

Beispiel 1 mit zusätzlichen Beiträgen zur Pflegeversicherung: 

Ein Arbeitnehmer (ohne Kind) hat ein regelmäßiges monatliches Arbeitsentgelt von 600 EUR. 

600 EUR x 1,2327 ./. 186,16 EUR = 553,46 EUR 

Berechnung des Gesamtbeitrags: 


Beitragssatz zur Krankenversicherung (individueller Beitragssatz) 13,4 v.H. 

Beitragssatz zur Rentenversicherung: 19,9 v.H. 

Beitragssatz zur Arbeitslosenversicherung 4,2 v.H. 

Beitragssatz zur Pflegeversicherung 1,7 v.H. 

39,2 v.H. 

39,2 v.H. : 2 = 19,6 v.H. 

553,46 EUR x 19,6 v.H. = 108,48 EUR 

108,48 EUR x 2 = 216,96 EUR 

./. Arbeitgeberanteil (AE x IndivGesSVBeitrSatz) = 19,6 v.H. 

2 

600 EUR x 19,6 v.H. = 117,60 EUR 

= Arbeitnehmeranteil 99,36 EUR 

+ zusätzliche Beiträge zur Krankenversicherung 

(= 0,90 v.H. aus 553,46 EUR 4,98 EUR 

+ zusätzliche Beiträge zur Pflegeversicherung 

(= 0,25 v.H. aus 553,46 EUR) 1,38 EUR 

Arbeitnehmer-Anteil insgesamt 105,72 EUR 

Bei Beschäftigungen mit Arbeitsentgelten außerhalb der Gleitzone (z.B. schwankendes Arbeitsentgelt), 

in denen zwar das regelmäßige monatliche Arbeitsentgelt innerhalb der Gleitzone liegt, das tatsächliche 

monatliche Arbeitsentgelt jedoch die Gleitzonengrenzen über- oder unterschreitet, kann die 

für die Beitragsberechnung zu ermittelnde beitragspflichtige Einnahme nicht nach den o.a. Formeln 

berechnet werden. In diesen Fällen ist in den Monaten, in denen das Arbeitsentgelt die untere Gleitzonengrenze 

von 400,01 EUR unterschreitet, für die Berechnung der beitragspflichtigen Einnahme 

das beitragspflichtige Arbeitsentgelt mit dem Faktor F zu multiplizieren: 

tatsächliches Arbeitsentgelt x 0,7673 = beitragspflichtige Einnahme 


Beschäftigung vom 01.01.2007 bis 31.12.2007 

mtl. Arbeitsentgelt 380,00 EUR 

Weihnachtsgeld im Dezember 500,00 EUR 

Zeitraum 01.01.-30.11.2007 

beitragspflichtige Einnahme = 380 x 0,7673 = 291,57 EUR 


87

Gesamtsozialversicherungsbeitrag = 291,57 x 19,60 v.H.x 2 = 114,30 EUR 

./. AG-Beitragsanteil = 380,00 x 19,60 v.H. = 74,48 EUR 

AN-Beitragsanteil = 39,82 EUR 


(0,90 v.H. aus 291,57 EUR) = 2,62 EUR 


(0,25 v.H. aus 291,57 EUR) = 0,73 EUR 

Arbeitnehmeranteil insgesamt = 43,17 EUR 

In Monaten des Überschreitens der oberen Gleitzonengrenze von 800 EUR hat die Beitragsberechnung 

nach den allgemeinen Regelungen zu erfolgen. Das heißt, der Beitragsberechnung ist das beitragspflichtige 

Arbeitsentgelt über 800 EUR als beitragspflichtige Einnahme zugrunde zulegen und der 

Beitrag vom Arbeitgeber und Arbeitnehmer grundsätzlich je zur Hälfte zu tragen. 

Zeitraum 01.12.-31.12.2007 

beitragspflichtige Einnahme = 380,00 + 500,00 = 880,00 EUR 

Gesamtsozialversicherungsbeitrag = 880,00 x 39,2 v.H. = 344,96 EUR 

./. AG-Beitragsanteil = 880,00 x 19,6 v.H. = 172,48 EUR 

AN-Beitragsanteil = 880,00 x 19,6 v.H. = 172,48 EUR 


(0,90 v.H. aus 880,00 EUR) = 7,92 EUR 


(0,25 v.H. aus 880,00 EUR) = 2,20 EUR 

Arbeitnehmer-Anteil insgesamt = 182,60 EUR 

Sofern einem Arbeitnehmer, dessen regelmäßiges monatliches Arbeitsentgelt in die Gleitzone fällt, 

nur ein Teilarbeitsentgelt ausgezahlt wird (z. B. Beginn oder Ende der Beschäftigung im Laufe eines 

Monats), ist das Bemessungsentgelt dieses Monats auf den Teilzeitraum runterzurechnen. Dabei wird 

zunächst ausgehend vom vollen monatlichen Arbeitsentgelt das monatliche Bemessungsentgelt ermittelt 

und dieses anschließend auf den Teilzeitraum runtergerechnet. 

Beispiel 3: 


Ein Arbeitnehmer hat ein regelmäßiges monatliches Arbeitsentgelt von 600 EUR. Im Zusammenhang 

mit einer Arbeitsunfähigkeit endet die Entgeltfortzahlung am 12.06.2007; das für die Zeit vom 1. bis 

zum 12.06.2007 gezahlte Arbeitsentgelt beträgt 240 EUR. Anschließend erhält der Arbeitnehmer bis 

zum 30.06.2007 Krankengeld. 

Ausgehend vom monatlichen Arbeitsentgelt (600 EUR) beträgt die monatliche Bemessungsgrundlage 

553,46 EUR (siehe Beispiel 1). Für die Zeit vom 1. bis zum 12.06.2007 (12 Tage) beträgt die Bemessungsgrundlage 

553,46 x 12 : 30 = 221,38 EUR. 

Nun ist ausgehend von 221,38 EUR die Beitragsberechnung und Beitragsverteilung vorzunehmen, 

wobei der Arbeitgeber seine Beiträge aus 240 EUR zu zahlen hat. 

Im Übrigen ist die Formel zur Berechnung der Beitragsbemessungsgrundlage immer anzuwenden, 

also auch dann, wenn für den Beschäftigten zu einem Versicherungszweig keine Beiträge zu zahlen 

sind (siehe Beispiel 2 zu 2.2.6.5). 

Ist der Beschäftigte über 65 Jahre alt und Bezieher einer Altersrente und demzufolge renten- und arbeitslosenversicherungsfrei 

(siehe unter I., 2.7 und 2.8) ist auf ihn die Gleitzonenregelung nur bezogen 

auf die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung anzuwenden. Die Beiträge zur Renten- und 

Arbeitslosenversicherung (nur Arbeitgeberanteile) sind aus dem tatsächlich gezahlten Arbeitsentgelt 

zu berechnen. 


88

2.2.6.5 Mehrere Beschäftigungen 

Hinsichtlich der Anwendung der Beitragsberechnung im Niedriglohnsektor sind mehrere Beschäftigungen 

zusammenzurechnen. Dabei ist zu beachten, dass nach § 8 Abs. 1 SGB IV eine (das heißt 

die Erste) geringfügig entlohnte Beschäftigung mit einer daneben ausgeübten versicherungspflichtigen 

Hauptbeschäftigung nicht zusammenzurechnen ist und darüber hinaus in der Arbeitslosenversicherung 

geringfügig entlohnte Beschäftigungen mit versicherungspflichtigen Hauptbeschäftigungen gar 

nicht zusammengerechnet werden (siehe unter I., 2.2.2). 

Übersteigt das Gesamtarbeitsentgelt 800 EUR nicht, sind Beiträge aus allen Beschäftigungen nach 

den obigen Ausführungen zu berechnen. Dabei ist das Gesamtarbeitsentgelt als Faktor AE anzusetzen. 

Die Arbeitgeber haben ihre Beiträge aus dem tatsächlich gezahlten Arbeitsentgelt zu tragen. Der 

Arbeitnehmeranteil aus dem beitragspflichtigen Bemessungsentgelt der jeweiligen Beschäftigung ist 

hingegen in Anlehnung an § 22 Abs. 2 SGB IV im Verhältnis des einzelnen Arbeitsentgelts zum Gesamtarbeitsentgelt 

zu ermitteln. 


Ein Arbeitnehmer (ohne Kind) übt nebeneinander zwei geringfügig entlohnte Beschäftigungen aus. In 

der Beschäftigung bei Arbeitgeber A, erzielt er ein monatliches Arbeitsentgelt von 400 EUR und in der 

Beschäftigung bei Arbeitgeber B ein monatliches Arbeitsentgelt von 300 EUR. 

Beide Beschäftigungen sind sozialversicherungspflichtig, weil das Arbeitsentgelt insgesamt 400 EUR 

übersteigt (siehe unter I.,2.2.2). Da das regelmäßige Arbeitsentgelt aus beiden Beschäftigungen (700 

EUR) zwischen 400 EUR und 800 EUR liegt, ist eine Beitragsberechnung unter Berücksichtigung der 

Gleitzonenregelung vorzunehmen. 

Berechnung des Bemessungsentgelts: 

700 EUR x 1,2327 ./. 186,16 EUR = 676,73 EUR 

Berechnung des Gesamtbeitrags bei einem KV-Beitrag von 13,4 v.H.(siehe Beispiel 1): 

676,73 EUR x 19,6 v.H. = 132,64 EUR x 2 = 265,28 EUR 

Berechnung des Arbeitgeberanteils: 

Arbeitgeber A 400 EUR x 19,6 v.H. = 78,40 EUR 

Arbeitgeber B 300 EUR x 19,6 v.H. = 58,80 EUR 

Zusammen 137,20 EUR 

Berechnung des Arbeitnehmeranteils: 


Gesamtbeitrag 265,28 EUR 

./. Arbeitgeberanteil 137,20 EUR 

gesamter Arbeitnehmerbeitrag 128,08 EUR 

verteilt auf 

- Arbeitgeber A 128,08 x 400 = 73,19 EUR 

700 

- Arbeitgeber B 128,08 x 300 = 54,89 EUR 

700 

+ zus. Beiträge zur Krankenversicherung 

0,90 v.H. aus 676,73 EUR = 6,09 EUR 

+ zus. Beiträge zur Pflegeversicherung 

0,25 v.H. aus 676,73 EUR = 1,69 EUR 

7,78 EUR 

verteilt auf 

- Arbeitgeber A 7,78 x 400 

700 4,45 EUR 


89

- Arbeitgeber B 7,78 x 300 

700 3,33 EUR 

Beispiel 2: 

Ein Arbeitnehmer (mit Kind) übt neben seiner versicherungspflichtigen Hauptbeschäftigung bei Arbeitgeber 

A, aus der er ein monatliches Arbeitsentgelt von 450 EUR erzielt, die nachstehenden zwei für 

sich allein betrachtet geringfügig entlohnten Beschäftigungen aus: 

Arbeitgeber B = 250 EUR 

Arbeitgeber C = 300 EUR 

Die Beschäftigung bei Arbeitgeber B wird als erste geringfügig entlohnte Nebenbeschäftigung nicht 

mit der bei Arbeitgeber A bestehenden versicherungspflichtigen Hauptbeschäftigung zusammengerechnet. 

Dies gilt aber, mit Ausnahme in der Arbeitslosenversicherung, nicht für die bei Arbeitgeber C 

ausgeübte Beschäftigung, die mit der bei Arbeitgeber A bestehenden versicherungspflichtigen Hauptbeschäftigung 

zusammengerechnet wird (siehe unter I.,2.2.2). Aus der Addition dieser beiden Beschäftigungen 

ergibt sich ein monatliches Arbeitsentgelt von 750 EUR. 

Berechnung des Bemessungsentgelts: 

750 EUR x 1,2327 ./. 186,16 EUR = 738,37 EUR 

Berechnung des Gesamtbeitrags (ohne AlV) bei einem KV-Beitrag von 13,4 v.H.(siehe Beispiel 1): 

738,37 EUR x 17,5 v.H. = 129,21 EUR x 2 258,42 EUR 

Berechnung des Arbeitgeberanteils: 

Arbeitgeber A 450 EUR x 17,5 v.H. 78,75 EUR 

Arbeitgeber C 300 EUR x 17,5v.H. 52,50 EUR 

Zusammen 131,25 EUR 

Berechnung des Arbeitnehmeranteils: 


Gesamtbeitrag 258,42 EUR 

./. Arbeitgeberanteil 131,25 EUR 

gesamter Arbeitnehmerbeitrag 127,17 EUR 

verteilt auf 

- Arbeitgeber A 127,17 x 450 76,30 EUR 

750 

- Arbeitgeber C 127,17 x 300 50,87 EUR 

750 

+ zus. Beiträge zur Krankenversicherung 

0,90 v.H. aus 738,37 EUR = 6,65 EUR 

verteilt auf 

- Arbeitgeber A = 3,99 EUR 

- Arbeitgeber B = 2,66 EUR 

Weil für den Bereich der Arbeitslosenversicherung geringfügig entlohnte Nebenbeschäftigungen nicht 

mit versicherungspflichtigen Hauptbeschäftigungen zusammenzurechnen sind, greift für die Arbeitslosenversicherung 

eine gesonderte Beitragsberechnung aus dem alleinigen Arbeitsentgelt der Beschäftigung 

A (450 EUR), wie unter 2.2.6.4 dargestellt. 


90

2.2.6.6 Sonderrecht bezüglich der Beiträge zur Rentenversicherung 

Wenn der Arbeitnehmer dies gegenüber seinem Arbeitgeber schriftlich erklärt, kann er erreichen, dass 

für ihn Beiträge zur Rentenversicherung nicht nach dem abgesenkten Arbeitsentgelt des Niedriglohnsektors, 

sondern Beiträge aus dem tatsächlichen Arbeitsentgelt gezahlt werden. Bei einer solchen 

Erklärung sind, grundsätzlich nur vom Beschäftigten selbst höhere Beiträge zur Rentenversicherung 

zu tragen. Die Erklärung kann jedoch nur für die Zukunft und bei mehreren Beschäftigungen nur einheitlich 

abgegeben werden. Sie bleibt für die Dauer der Beschäftigungen bindend (§ 163 Abs. 10 Satz 

7 SGB VI). 

2.2.7 Arbeitsentgelt, das während des Bezugs einer Entgeltersatzleistung gewährt wird 


Mangels eindeutiger beitragsrechtlicher Regelungen zur Behandlung der während des Bezugs von 

Entgeltersatzleistungen weitergezahlten arbeitgeberseitigen Leistungen, haben die Spitzenorganisationen 

der Sozialversicherung in der Vergangenheit Empfehlungen herausgegeben. 

Danach waren 

Zuschüsse zum Erziehungsgeld/Elterngeld in vollem Umfang 

und 

Zuschüsse zum Krankengeld begrenzt auf das Nettoarbeitsentgelt 

sowie 

Zuschüsse zum Krankentagegeld (zur Renten und Arbeitslosenversicherung) 

der Beitragspflicht zu unterstellen. 


Alle übrigen arbeitgeberseitigen Leistungen waren von der Beitragspflicht ausgenommen. 

Mit dem Gesetz zur Vereinfachung der Verwaltungsverfahren im Sozialrecht (Verwaltungsvereinfachungsgesetz) 

vom 21. März 2005 (BGBl. I S. 818) ist mit Wirkung vom 30. März 2005 die Vorschrift 

des § 23c SGB IV eingefügt worden. Damit ist nun gesetzlich geregelt, dass Zuschüsse des Arbeitgebers 

zum Krankengeld, Verletztengeld, Übergangsgeld oder Krankentagegeld und sonstige Einnahmen 

aus einer Beschäftigung, die für die Zeit des Bezugs von Krankengeld, Krankentagegeld, Versorgungskrankengeld, 

Verletztengeld, Übergangsgeld oder Mutterschaftsgeld oder während einer Elternzeit 

weiter erzielt werden, nicht als beitragspflichtiges Arbeitsentgelt gelten, soweit die Einnahmen 

zusammen mit den genannten Sozialleistungen das Nettoarbeitsentgelt (§ 47 SGB V) nicht übersteigen 

(§ 23c SGB IV). 

Diese Neuregelung ist eigentlich bereits zum 30. März 2005 in Kraft getreten. Die Spitzenorganisationen 

der Sozialversicherung haben jedoch in ihrem gemeinsamen Rundschreiben vom 15. November 

2005 dargelegt (siehe www.vdak-aev.de), dass sie keine Bedenken dagegen haben, wenn die Neuregelungen 

erst ab 1. Januar 2006 beachtet werden. Auf einmalig gezahlte Arbeitsentgelte (siehe unter 

2.3) findet wie bisher § 23a SGB IV Anwendung. 

Das pauschalierte Krankengeld nach § 13 Abs. 1 KVLG 1989 und das pauschalierte Verletztengeld 

nach § 55 Abs. 2 SGB VII in Verbindung mit § 13 Abs. 1 KVLG 1989, das mitarbeitende Familienangehörige 

in der Landwirtschaft erhalten, die nicht Arbeitnehmer und infolgedessen auch nicht rentenversicherungspflichtig 

beschäftigt sind, gehört nicht zu den Sozialleistungen im Sinne des § 23c 

SGB IV. 


91

2.2.7.2 Ermittlung der beitragspflichtigen Einnahme 

Zu den laufend gezahlten arbeitgeberseitigen Leistungen zählen insbesondere: 

Zuschüsse zum Krankengeld, Verletztengeld, Übergangsgeld, 

Zuschüsse zum Mutterschaftsgeld, 

Zuschüsse zum Krankentagegeld privat Versicherter, 

Sachbezüge (z. B. Kost, Wohnung und private Nutzung von Geschäftsfahrzeugen), 

Firmen- und Belegschaftsrabatte, 

vermögenswirksame Leistungen, 

Kontoführungsgebühren, 

Zinsersparnisse aus verbilligten Arbeitgeberdarlehen, 

Telefonzuschüsse und 

Beiträge und Zuwendungen zur betrieblichen Altersvorsorge (§ 1b BetrAVG). 

Beitragspflichtig sind diese Einnahmen nur, soweit sie zusammen mit einer unter 2.2.7.1 genannten 

Sozialleistung das Netto-Arbeitsentgelt (Vergleichs-Nettoarbeitsentgelt) übersteigen. 

Das Vergleichs-Nettoarbeitsentgelt entspricht dem Nettoarbeitsentgelt, das der Arbeitgeber den Sozialleistungsträgern 

zur Berechnung ihrer Leistung in der Entgeltbescheinigung mitteilt. Sehen arbeitsrechtliche 

bzw. tarifrechtliche Regelungen für den Zuschuss des Arbeitgebers zur Sozialleistung ein 

anderes Netto vor, bestehen keine Bedenken, dieses als Vergleichs-Nettoarbeitsentgelt zu verwenden. 

Der Arbeitgeber kann auch monatlich das Nettoarbeitsentgelt als Vergleichs-Nettoarbeitsentgelt 

berücksichtigen, das im Falle der tatsächlichen Ausübung der Beschäftigung zu ermitteln wäre. Bei 

freiwilligen Mitgliedern der gesetzlichen Krankenversicherung oder bei Versicherten eines PKV- 

Unternehmens ist zur Berechnung des Nettoarbeitsentgelts auch der um den Beitragszuschuss für 

Beschäftigte verminderte Beitrag des Versicherten zur Kranken- und Pflegeversicherung abzuziehen. 

Hinsichtlich der Höhe der Sozialleistung kommt es auf die Höhe der Netto-Sozialleistung an. Netto- 

Sozialleistung ist die Sozialleistung abzüglich der daraus vom Versicherten zu zahlenden Beiträge zur 

Sozialversicherung. Bei privaten Krankenversicherungsunternehmen sind Brutto- und Netto- 

Sozialleistung gleich. 

Die Differenz zwischen dem Vergleichs-Nettoarbeitsentgelt und der Netto-Sozialleistung ist der SV- 

Freibetrag. Beitragspflichtige Einnahmen aus den arbeitgeberseitigen Leistungen fallen nur an, wenn 

die laufend gezahlten arbeitgeberseitigen Leistungen (Bruttowerte) den SV-Freibetrag übersteigen; 

das gilt auch in Monaten mit nur teilweisem Sozialleistungsbezug. Zur Beurteilung ob der SV- 

Freibetrag überschritten wird, ist vom monatlichen SV-Freibetrag auszugehen. Dabei ist 

für jeden Kalendertag des Sozialleistungsbezugs 1/30 

in vollen Kalendermonaten des Sozialleistungsbezugs 30/30 

anzusetzen. 


Sofern Arbeitgeber den steuerpflichtigen Teil des Arbeitgeberzuschusses übernehmen, ist dieser beitragsfrei. 

Übersteigt bereits die Sozialleistung eines privaten Krankenversicherungsunternehmens das Vergleichs-Nettoarbeitsentgelt, 

ist nur die arbeitgeberseitige Leistung beitragspflichtig. Bei privat Krankenversicherten 

sind im Übrigen Brutto- und Netto-Sozialleistung gleich. In einigen Tarifverträgen ist 

die Bemessung des Zuschusses zu Entgeltersatzleistungen für PKV-Versicherte dergestalt geregelt, 

als hierfür die Differenz zwischen dem in der GKV geltenden Krankengeldhöchstsatz und dem Nettoarbeitsentgelt 

des Beschäftigten zugrunde gelegt wird. 

In diesen Fällen bestehen keine Bedenken, wenn der auf das Nettoarbeitsentgelt begrenzte Zuschuss 

– ohne gesonderte Berechnung– beitragsfrei verbleibt. Für jede weitere Zahlung des Arbeitgebers 

(z. B. Firmen- und Belegschaftsrabatte) besteht dann allerdings Beitragspflicht, weil insoweit davon 

auszugehen ist, dass damit das Nettoarbeitsentgelt überschritten wird. 


92

Das Bestehen einer Krankentagegeldversicherung ist außerdem in den Entgeltunterlagen zu dokumentieren. 

Wird ein Krankentagegeld nicht gewährt, findet § 23c SGB IV keine Anwendung (die weitergezahlten 

arbeitgeberseitigen Leistungen unterliegen dann in voller Höhe der Beitragspflicht). Tage 

mit beitragspflichtiger Einnahme sind als SV-Tage zu bewerten mit Auswirkung auf das Meldeverfahren 

(siehe unter 2.2.7.7 und unter III.) und einer späteren Verbeitragung von Einmalzahlungen (siehe 

unter 2.3). 

Beispiel 1: 

- Bezug von Krankengeld ab 11.04. 

Bruttoarbeitsentgelt mtl. 3.000,00 EUR 

Vergleichs-Netto mtl. 2.100,00 EUR 

Brutto-Zahlungen des ArbG mtl.(verm.wirks. Leistg) 39,00 EUR 

Nettokrankengeld kal.tgl. 54,27 EUR 

Nettokrankengeld mtl. 1.628,10 EUR 

SV-Freibetrag mtl.(2.100,00 – 1.628,10 ) 471,90 EUR 

SV-Freibetrag kal.tgl. (: 30) 15,73 EUR 

Der mtl. SV-Freibetrag (471,90 EUR) wird durch die Brutto-Zahlungen des Arbeitgebers nicht überschritten; 

es liegt keine beitragspflichtige Einnahme vor. 

Da der SV-Freibetrag nicht überschritten wird, ist die gesamte vermögenswirksame Leistung in Höhe 

von 39 EUR der Zeit zuzuordnen, in der noch Arbeitsentgelt erzielt worden ist mit der Folge, dass die 

vermögenswirksame Leistung in voller Höhe der Beitragspflicht unterliegt (Besprechungsergebnis der 

Spitzenorganisationen der Sozialversicherung vom 25./26.04.2006). 

Beispiel 2: 

- Bezug von Krankengeld ab 11.04. 



Vergleichs-Netto mtl. 2.100,00 EUR 

Brutto-Zahlungen des ArbG mtl. (Firmenwagen) 600,00 EUR 

Nettokrankengeld kal.tgl. 54,27 EUR 

Nettokrankengeld mtl. 1.628,10 EUR 

SV-Freibetrag mtl.(2.100 – 1.628,10 ) 471,90 EUR 

SV-Freibetrag kal.tgl. (: 30) 15,73 EUR 

Der SV-Freibetrag (471,90 EUR) wird durch die Brutto-Zahlungen mtl. um 128,10 EUR überschritten; 

dieser Betrag ist die mtl. beitragspfl. Einnahme (kal.tgl. 4,27 EUR). 

Die beitragspflichtige Einnahme beträgt 

vom 01. bis 10.04. (10/30 von 600,00 €) = 200,00 EUR 

und 

vom 11. bis 30.04. (20/30 von 128,10 €) = 85,40 EUR 

Die Ermittlung der beitragspflichtigen Einnahmen aus den arbeitgeberseitigen Leistungen erfolgt auf 

der Basis der zu Beginn der Sozialleistung maßgebenden Verhältnisse (SV-Freibetrag). Spätere (tarifvertragliche) 

Erhöhungen der arbeitgeberseitigen Leistung bleiben ebenso unberücksichtigt wie Dynamisierungen 

der Sozialleistung. Die vom Arbeitgeber für Zeiten des Bezugs von Sozialleistungen 

übernommenen Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge, die im Rahmen des § 2 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 

ArEV bzw. des § 2 Abs. 2 Nr. 5 ArEV (ab 1. Januar 2007 Sozialversicherungsentgeltverordnung – 

SvEV) nicht dem Arbeitsentgelt zuzurechnen sind, können von vornherein als Arbeitsentgelt ausge- 


93

schlossen werden. Das gilt auch für Umlagen, die z.B. aus Zuschüssen zum Krankengeld anfallen, 

soweit die Zuschüsse zum Krankengeld beitragsfrei sind. 

Die vom Arbeitgeber für Zeiten des Bezugs von Sozialleistungen überlassenen Leistungen nach § 40 

Abs. 2 EStG (z. B. unentgeltliche Nutzung von Personalcomputer), die im Rahmen des § 2 Abs. 1 

Satz 1 Nr. 2 ArEV (ab 1. Januar 2007 Sozialversicherungsentgeltverordnung – SvEV) nicht dem Arbeitsentgelt 

zuzurechnen sind, können von vornherein als Arbeitsentgelt ausgeschlossen werden. 

Bei Beschäftigungen mit einem regelmäßigen monatlichen Arbeitsentgelt zwischen 400 EUR und 800 

EUR (siehe unter 2.2.6) ist zu beachten, dass nicht das tatsächliche Nettoarbeitsentgelt, sondern ein 

ohne Beachtung der besonderen Beitragsberechnung zu ermittelndes fiktives Nettoarbeitsentgelt der 

Berechnung der Sozialleistung zu Grunde gelegt wird und in der Entgeltbescheinigung für die Sozialleistung 

auszuweisen ist. Dieses fiktive Nettoarbeitsentgelt ist als Vergleichs-Nettoarbeitsentgelt anzusetzen. 

Soweit in diesen Beschäftigungen die gezahlten arbeitgeberseitigen Leistungen den SV- 

Freibetrag überschreiten, sind bezogen auf die beitragspflichtigen arbeitgeberseitigen Leistungen die 

besonderen Regelungen zur Beitragsberechnung in der Gleitzone anzuwenden. 

2.2.7.3 Bezug von Mutterschaftsgeld 

Das Nettoarbeitsentgelt nach dem MuSchG entspricht dem Vergleichs-Nettoarbeitsentgelt. Zuschüsse 

zum Mutterschaftsgeld nach § 14 MuSchG sind nach § 2 Abs. 2 Nr. 2 ArEV (ab 1. Januar 2007 Sozialversicherungsentgeltverordnung 

– SvEV) dem Arbeitsentgelt nicht zuzurechnen. 

– Bei einem kalendertäglichen Nettoarbeitsentgelt von bis zu 13 EUR besteht nach § 14 Abs. 1 

MuSchG kein Anspruch auf einen Arbeitgeberzuschuss. In diesem Fall stellt jede arbeitgeberseitige 

Leistung eine beitragspflichtige Einnahme dar. 

– Bei einem kalendertäglichen Nettoarbeitsentgelt von über 13 EUR übersteigt der Arbeitgeberzuschuss 

zusammen mit dem Mutterschaftsgeld nicht das Nettoarbeitsentgelt. Es liegt somit keine 

beitragspflichtige Einnahme vor. Beitragspflicht kann nur eintreten, wenn der Arbeitgeber neben 

dem Zuschuss nach § 14 Abs. 1 MuSchG weitere Leistungen erbringt. 

Beispiel 1: 

Bruttoarbeitsentgelt (einschl. VL*) mtl. 550,00 EUR 

Vergleichs-Nettoarbeitsentgelt mtl. 375,15 EUR 

Mutterschaftsgeld mtl. 375,30 EUR 

Brutto-Zahlung des Arbeitgebers (VL) mtl. 36,00 EUR 

Vergleichs-Nettoarbeitsentgelt kal.tgl. 12,51 EUR 

Mutterschaftsgeld kal.tgl. 12,51 EUR 

Brutto-Zahlung des Arbeitgebers kal.tgl. 1,20 EUR 

SV-Freibetrag (375,15 EUR – 375,30 EUR) 0,00 EUR 

Das kal.tgl. Vergleichs-Nettoarbeitsentgelt liegt nicht über 13 EUR (hier: 12,51 EUR). 

Die Brutto-Zahlung des Arbeitgebers von 1,20 EUR kal.tgl. stellt daher eine beitragspflichtige Einnahme 

dar. 

Da das regelmäßige mtl. Arbeitsentgelt zwischen 400 EUR und 800 EUR liegt, sind auf die beitragspflichtige 

arbeitgeberseitige Leistung die Regelungen zur Beitragsberechnung in der Gleitzone anzuwenden. 

Für die Berechnung der beitragspflichtigen Einnahme ist die beitragspflichtige arbeitgeberseitige Leistung 

mit dem Faktor F zu multiplizieren (siehe unter 2.2.6). 

VL = vermögenswirksame Leistung 



94

Beispiel 2: 


Vergleichs-Nettoarbeitsentgelt mtl. 1.286,20 EUR 

Mutterschaftsgeld mtl. 390,00 EUR 

daneben: 

Brutto-Zahlung des Arbeitgebers mtl. 1.200,00 EUR 

Brutto-Zahlung des Arbeitgebers kal.tgl.l 40,00 EUR 

Vergleichs-Nettoarbeitsentgelt kal.tgl. 42,87 EUR 

./. Mutterschaftsgeld kal.tgl. 13,00 EUR 

SV-Freibetrag (1.286,20 EUR – 390,00 EUR) : 30 29,87 EUR 

Das kal.tgl. Vergleichs-Nettoarbeitsentgelt liegt über 13 EUR (hier: 42,87 EUR). 

Der mtl. SV-Freibetrag (1.286,20 EUR ./. 390,00 EUR = 896,20 EUR wird durch die Brutto-Zahlungen 

des Arbeitgebers (mtl. 1.200 EUR) um mtl. 303,80 EUR überschritten; dieser Betrag ist die mtl. beitragspflichtige 

Einnahme (kal.tgl.: 303,80 EUR : 30 = 10,13 EUR). 

2.2.7.4 Elternzeit 

Die Elternzeit ist keine Sozialleistung im eigentlichen Sinne. Dennoch ist wegen des Wortlautes des § 

23 c SGB IV auch die Elternzeit mit in die Betrachtung der Neuregelungen einzubeziehen. Dies führt 

dazu, dass arbeitgeberseitige Leistungen, die während einer Elternzeit gewährt werden, beitragsfrei 

bleiben, soweit sie das Netto-Arbeitsentgelt des Beschäftigten nicht überschreiten. Dabei entspricht 

während der Elternzeit das Vergleichs-Nettoarbeitsentgelt dem SV-Freibetrag. Der Bezug von Erziehungsgeld/Elterngeld 

führt nicht zu einer Verminderung des Vergleichs-Nettoarbeitsentgelts. 

2.2.7.5 Beitragsabzug 

Der Gesamtsozialversicherungsbeitrag (siehe unter 5.1) aus dem beitragspflichtigen Teil der arbeitgeberseitigen 

Leistung ist in voller Höhe (Arbeitnehmer- und Arbeitgeberanteil) vom Arbeitgeber zu zahlen, 

wobei Beiträge zu allen Versicherungszweigen, in denen eine Pflichtversicherung besteht, anfallen.. 

Der Arbeitgeber ist Beitragsschuldner. Nach § 28g SGB IV hat er einen Anspruch auf den vom 

Beschäftigten zu tragenden Teil des Gesamtbeitrags. Dieser Anspruch kann aber nur im Wege des 

Abzugs vom Arbeitsentgelt geltend gemacht werden; unterbliebene Abzüge können nur bei den drei 

nächsten Entgeltzahlungen nachgeholt werden (siehe unter 5.4). § 28g SGB IV stellt nun aber sicher, 

dass der Arbeitgeber den Arbeitnehmeranteil auch erhält, wenn 

der Beschäftigte den Beitrag allein zu tragen hat 

oder 


der Beschäftigte nur Sachbezüge (siehe unter 2.2.8) erhält. 

Letztgenannter Sachverhalt kann ggf. bei Zeiten des Bezugs von Sozialleistungen auftreten (z.B. 

Werkswohnung neben Krankengeldbezug). Die Neuregelung soll aber auch Anwendung finden, wenn 

nicht ausschließlich Sachbezüge, sondern z.B. ein Krankengeldzuschuss gewährt wird. Sie sichert 

dem Arbeitgeber bei während des Bezugs von Sozialleistungen gezahlten beitragspflichtigen arbeitgeberseitigen 

Leistungen den Anspruch auf den vom Arbeitnehmer daraus zu tragenden Beitragsanteilen, 

z.B. im Anschluss an die Arbeitsunfähigkeit. 


95

2.2.7.6 Mitteilungsverfahren zwischen Arbeitgeber und Sozialleistungsträger 

Die Arbeitgeber haben den zuständigen Sozialleistungsträgern folgende Mitteilungen zu übermitteln: 

Mitteilung des Nettoarbeitsentgelts 

Mitteilung der beitragspflichtigen Brutto- und Netto-Einnahmen 

Die Mitteilung erfolgt nicht an private Krankenversicherungsunternehmen und an Erziehungsgeld/Elterngeld 

zahlende Stellen. Die Mitteilungen sind grundsätzlich mit den jeweiligen Entgeltbescheinigungen 

als Formular oder Datei per Datenfernübertragung abzugeben. 

Die Sozialleistungsträger haben den Arbeitgebern die Höhe der Brutto- und Netto-Sozialleistung mitzuteilen. 

Die Mitteilungen sollen nach Möglichkeit als ergänzte Rückläufe der Entgeltbescheinigungen 

erfolgen. 

Hat ein Sozialleistungsträger dem Arbeitgeber die Höhe der Brutto- und Netto-Sozialleistung mitzuteilen, 

sind die Angaben daraus in die Lohn- bzw. Entgeltunterlagen zu übernehmen bzw. die Mitteilung 

ist zu den Lohn- bzw. Entgeltunterlagen zu nehmen, da sie Aufschluss über die Ermittlung des SV- 

Freibetrages bei arbeitgeberseitigen Leistungen geben. Die Prüfer der Rentenversicherung werden 

deshalb im Rahmen von Betriebsprüfungen das Fehlen von Mitteilungen beanstanden. 

Nach § 69 Abs. 1 Nr. 1 zweite Alternative SGB X ist eine Übermittlung von Sozialdaten zulässig, soweit 

sie für die Erfüllung einer gesetzlichen Aufgabe des Dritten, an den die Daten übermittelt werden, 

erforderlich ist. Ist die Kenntnis der Höhe der Sozialleistungen für die beitragsrechtliche Bewertung 

von arbeitgeberseitigen Leistungen im Rahmen des § 23c SGB IV erforderlich, ist die Übermittlung der 

Höhe der Sozialleistungen an den Arbeitgeber nach der Regelung des § 69 SGB X auch zulässig. 

2.2.7.7 Melderecht 

Eine Unterbrechungsmeldung bzw. eine Abmeldung (siehe unter IV.) ist nur in den Fällen zu erstatten, 

in denen eine während des Bezugs von Sozialleistungen gewährte laufend gezahlte arbeitgeberseitige 

Leistung keine beitragspflichtige Einnahme darstellt. In den anderen Fällen besteht aufgrund der Arbeitsentgeltzahlung 

weiterhin Versicherungspflicht, so dass die im Rahmen eines Beschäftigungsverhältnisses 

üblichen Meldungen (Jahresmeldung/Abmeldung) anfallen. 

2.2.8 Sachbezüge 


Sachbezüge, die einem Arbeitnehmer aus einem Beschäftigungsverhältnis zufließen, gehören nach § 

14 SGB IV zum Arbeitsentgelt und unterliegen damit der Beitragspflicht in der Sozialversicherung. Die 

amtlichen Sachbezugswerte wurden bisher in der Sachbezugsverordnung bekanntgemacht. 

Vom 1. Januar 2007 an werden die bisherige Arbeitsentgeltverordnung und die Sachbezugsverordnung 

zu einer Rechtsverordnung, der Sozialversicherungsentgeltverordnung – SvEV, zusammengelegt. 

Dabei werden die Sachbezugswerte für Unterkunft und Miete in den neuen Bundesländern in zwei 

Schritten, bis 2008, einen gemeinsamen Wert für Deutschland erhalten. 

Zu den Sachbezügen gehören u.a. die unentgeltliche oder verbilligte Abgabe einer Wohnung oder 

einer freien Verpflegung. Dabei wird der Begriff der Wohnung für in sich geschlossene Einheiten von 

Räumen verwandt, in denen vom Beschäftigten ein selbstständiger Haushalt geführt werden kann mit 

der Folge, dass dieser Sachbezug nach dem ortsüblichen Mietpreis bewertet wird. 

Soweit diese Voraussetzungen nicht erfüllt sind, handelt es sich um Unterkünfte, für die im Jahre 2007 

ein amtlicher Sachbezugswert im Rechtskreis-West von monatlich 198,00 EUR (für Jugendliche/Auszubildende 

168,30 EUR) und im Rechtskreis-Ost von monatlich 192,06 EUR (für Jugendliche/Auszubildende 

163,25 EUR) bestimmt wird. 


96

Minderungen treten ein, wenn der Beschäftigte in den Haushalt des Arbeitgebers aufgenommen wird 

oder er die Unterkunft mit anderen teilen muss. Es wird aber nicht unterschieden, ob der Arbeitgeber 

eine beheizte oder eine unbeheizte Unterkunft zur Verfügung stellt. Darüber hinaus wird seit 1. Januar 

2004 festgelegt, dass in den Fällen, in denen es nach Lage des einzelnen Falles unbillig wäre, den 

Wert einer Unterkunft mit diesen Werten zu bestimmen, die Unterkunft mit dem örtlichen Mietpreis 

bewertet werden kann; § 4 Abs. 1 Satz 2 der Verordnung findet Anwendung. 

Der Wert der als Sachbezug zur Verfügung gestellten Verpflegung wird im gesamten Bundesgebiet 

auf monatlich 205,00 EUR festgesetzt. Wird die Verpflegung nur teilweise zur Verfügung gestellt, sind 

monatlich anzusetzen: 

für das Frühstück 45,00 EUR 

für das Mittagessen 80,00 EUR 

für das Abendessen 80,00 EUR 

pro Tag anzusetzen: 

für das Frühstück 1,50 EUR 

für das Mittagessen 2,67 EUR 

für das Abendessen 2,67 EUR 

Soweit die Pauschalbesteuerung nach § 40 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 EStG möglich ist und das Regelbesteuerungsverfahren 

nicht durchgeführt wird, sind die für die Mahlzeiten ausgewiesenen Werte nicht 

dem Arbeitsentgelt hinzuzurechnen. 

2.2.9 Sonn-, Feiertags- und Nachtzuschläge 



Lohnsteuerfreie Zuschläge für Sonntags-, Feiertags- oder Nachtarbeit (SFN-Zuschläge) waren bisher 

in der Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung in vollem Umfange nicht dem Arbeitsentgelt 

hinzuzurechnen und damit beitragsfrei. 

Der neu in § 1 ArEV (ab 1. Januar 2007 Sozialversicherungsentgeltverordnung – SvEV) eingefügte 

Satz 2 sieht vor, dass mit Wirkung vom 1. Juli 2006 steuerfreie SFN-Zuschläge dem Arbeitsentgelt 

hinzuzurechnen sind, soweit das Arbeitsentgelt, auf dem sie berechnet werden, mehr als 25 EUR für 

jede Stunde beträgt. 

Mithin gehören künftig die Teile der steuerfreien SFN-Zuschläge, die auf einem Grundlohn von mehr 

als 25 EUR für jede Stunde berechnet werden, in der Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung 

zum beitragspflichtigen Arbeitsentgelt. 

Durch die Neuregelung wird die bisher einheitliche steuer- und beitragsrechtliche Beurteilung der 

SFN-Zuschläge aufgegeben. Es entsteht die Besonderheit, dass ein steuerfreier Bezug 

bei entsprechend hohen Grundlöhnen (mehr als 25 EUR) 

unter Beachtung der jeweiligen Beitragsbemessungsgrenze 

Beitragspflicht in der Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung auslöst. 

Wegen des zu berücksichtigenden Grundlohns von 25 EUR kommt in aller Regel bei einem Vollzeitbeschäftigten 

aufgrund der in der Kranken- und Pflegeversicherung maßgebenden Beitragsbemessungsgrenze 

eine Beitragspflicht der SFN-Zuschläge in diesen Versicherungszweigen nicht in Betracht. 

Bei der Ermittlung des regelmäßigen Jahresarbeitsentgelts (siehe unter I., 2.1) sind die (bei einem 

Grundlohn von mehr als 25 EUR) dem Grunde nach gemäß § 1 Satz 2 ArEV (ab 1. Januar 2007 Sozialversicherungsentgeltverordnung 

– SvEV) beitragspflichtigen SFN-Zuschläge aber zu berücksichtigen, 

wenn die Sonntags-, Feiertags- oder Nachtarbeit regelmäßig geleistet wird. 


97


In der See-Sozialversicherung gilt weiterhin das Recht der gesetzlichen Unfallversicherung, so dass 

SFN-Zuschläge nach wie vor in voller Höhe in allen Versicherungszweigen beitragspflichtig sind. Die 

bisher für die gesetzliche Unfallversicherung geltende Sonderbestimmung des § 3 Satz 1 ArEV (ab 1. 

Januar 2007 Sozialversicherungsentgeltverordnung – SvEV) bleibt unberührt. Danach sind SFN- 

Zuschläge stets dem Arbeitsentgelt zuzurechnen, auch wenn sie lohnsteuerfrei sind. 

Bei der Anrechnung von Erwerbseinkommen für Hinterbliebenenrenten in der Unfallversicherung ist 

jedoch vom 1. Juli 2006 an der Grenzwert von 25 EUR gemäß § 1 Satz 2 ArEV i.V.m. § 3 Satz 2 ArEV 

(ab 1. Januar 2007 Sozialversicherungsentgeltverordnung – SvEV) zu berücksichtigen. Deshalb sind 

von diesem Zeitpunkt an die Zuschläge, die auf einem den Betrag von 25 EUR für jede Stunde übersteigenden 

Grundlohn beruhen, als Erwerbseinkommen zu berücksichtigen. 

2.2.9.2 Grundlagen für die Beurteilung der Beitragspflicht 

Die Regelung des § 1 Satz 2 ArEV (ab 1. Januar 2007 Sozialversicherungsentgeltverordnung – SvEV) 

sieht vor, dass SFN-Zuschläge dem Arbeitsentgelt hinzuzurechnen sind, soweit das Entgelt, auf dem 

sie berechnet werden, mehr als 25 EUR für jede Stunde beträgt. 

In der Gesetzesbegründung wird dazu ausgeführt, dass diese Zuschläge nicht mehr beitragsfrei sind, 

wenn sie auf einem Grundlohn von mehr als 25 EUR für jede Stunde berechnet werden. Durch diese 

Anbindung an den Grundlohn/Stundengrundlohn wird deutlich, dass für die beitragsrechtliche Beurteilung 

auf die steuerlichen Tatbestände abzustellen ist. Die gewährten SFN-Zuschläge müssen deshalb 

die Voraussetzung erfüllen, dass sie zusätzlich zum Grundlohn und für tatsächlich geleistete Arbeit 

gezahlt werden. 

Für die sozialversicherungsrechtliche Beurteilung sind uneingeschränkt die Vorgaben des § 3b EStG - 

Begrenzung des Höchststundengrundlohns von 50 EUR - und der R 30 LStR 2005 sowie die darauf 

basierenden Anweisungen der Finanzverwaltung maßgebend. 

Nach § 3b EStG besteht Steuerfreiheit für Zuschläge, die für tatsächlich geleistete Sonntags-, Feiertags- 

oder Nachtarbeit neben dem Grundlohn gezahlt werden, 

a) soweit sie für Nachtarbeit (von 20 Uhr bis 6 Uhr) 

25 v.H. des Grundlohns nicht übersteigen; 

bei Arbeitsaufnahme vor 0 Uhr beträgt der steuerfreie Zuschlag in der Zeit von 0 Uhr bis 4 

Uhr 40 v.H., 

b) soweit sie für Sonntagsarbeit 50 v.H. des Grundlohns nicht übersteigen; das gilt auch für die 

Arbeit am Montag in der Zeit von 0 Uhr bis 4 Uhr, wenn die Arbeit vor 0 Uhr aufgenommen 

wird (vorbehaltlich Buchst. c und d), 

c) soweit sie für Arbeit am 31. Dezember ab 14 Uhr und an gesetzlichen Feiertagen 125 v.H. des 

Grundlohns nicht übersteigen; als Feiertagsarbeit gilt auch die Arbeit in der Zeit von 0 Uhr bis 

4 Uhr des Folgetages, wenn die Arbeit vor 0 Uhr aufgenommen wurde (vorbehaltl. Buchst. d), 

d) soweit sie für Arbeit am 24.12. ab 14 Uhr, am 25. und 26.12. sowie am 01.05. 150 v.H. des 

Grundlohns nicht übersteigen; das gilt auch für die Arbeit in der Zeit von 0 Uhr bis 4 Uhr am 

27.12. oder am 02.05., wenn die Arbeit am 26.12. oder am 01.05. vor 0 Uhr aufgenommen 

wurde. 

Die begünstigten Zuschläge müssen nicht ausdrücklich als SFN-Zuschläge bezeichnet sein; es muss 

sich jedoch eindeutig um Zuschläge für die begünstigten Zeiten handeln. 

Die Zuschläge werden nicht neben dem Grundlohn gezahlt, wenn sie aus dem arbeitsrechtlich geschuldeten 

Arbeitsentgelt herausgerechnet werden. 

Bei dem Grundlohn im Sinne von § 3b EStG handelt es sich um den laufenden lohnsteuerpflichtigen 

Arbeitslohn (laufendes Arbeitsentgelt), der dem Arbeitnehmer bei der für ihn maßgebenden regelmäßigen 

Arbeitszeit für den jeweiligen Entgeltabrechnungszeitraum zusteht. 


98

Der Grundlohn ist für die Berechnung des steuerfreien Anteils nur insoweit maßgebend, als er 50 EUR 

in der Stunde nicht übersteigt (§ 3b Abs. 2 Satz 1 EStG). 

Lohnsteuerfreier Arbeitslohn gehört in keinem Fall zum Grundlohn. Zum laufenden Arbeitslohn, der in 

die Grundlohnberechnung mit einzubeziehen ist, zählen jedoch die nach § 3 Nr. 63 EStG steuerfreien 

Beiträge für eine Direktversicherung, für eine Pensionskasse oder für einen Pensionsfonds. Für die 

Einbeziehung dieser Beträge in den Grundlohn kommt es nur auf die steuerliche Beurteilung an. 

Mithin sind in die Grundlohnberechnung auch die Beträge einzubeziehen, die den Betrag von 4 v.H. 

der Beitragsbemessungsgrenze der allgemeinen Rentenversicherung um bis zu 1.800 EUR gemäß § 

3 Nr. 63 Satz 3 EStG übersteigen. 

Insoweit ist es unerheblich, dass im SV-Recht die Beitragsfreiheit von Beiträgen für eine Direktversicherung, 

für eine Pensionskasse oder für einen Pensionsfonds auf den Betrag von 4 v.H. der 

Beitragsbemessungsgrenze der allgemeinen Rentenversicherung begrenzt ist. 

Der laufende Arbeitslohn bzw. das laufende Arbeitsentgelt im Entgeltabrechnungszeitraum ist in einen 

Stundengrundlohn umzurechnen. Hierbei ist entsprechend den Ausführungen in R 30 Abs. 2 Nr. 3 

LStR 2005 zu verfahren. Danach ist das Arbeitsentgelt grundsätzlich durch die Zahl der Stunden der 

regelmäßigen Arbeitszeit im jeweiligen Entgeltabrechnungszeitraum zu dividieren. 

Bei einem Arbeitsentgelt, das als Monatsentgelt gezahlt wird, ist ein Divisor anzusetzen, der sich 

durch Multiplikation der wöchentlichen Arbeitszeit mit dem Faktor 4,35 ergibt. Es gilt die individuelle 

regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit des Arbeitnehmers. 

Beispiel 1: 

Ein Arbeitnehmer erhält ein laufendes monatliches Arbeitsentgelt von 4.350 EUR. Die regelmäßige 

individuelle Wochenarbeitszeit des Arbeitnehmers beträgt 40 Stunden. 

Der Stundengrundlohn wird folgendermaßen ermittelt: 

a) Umrechnung der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit: 

40 Stunden x 4,35 = 174 Stunden monatlich 

b) Ermittlung des Stundengrundlohns: 

4.350 EUR : 174 Stunden = 25 EUR 

Der Stundengrundlohn beträgt nicht mehr als 25 EUR. Deshalb können die SFN-Zuschläge weiterhin 

beitragsfrei gewährt werden, soweit sie die in § 3b EStG genannten Grenzbeträge nicht überschreiten, 

d.h. steuerfrei sind. 

Beispiel 2: 

Ein Arbeitnehmer erhält ein laufendes monatliches Arbeitsentgelt von 2.150 EUR. Die regelmäßige 

individuelle Wochenarbeitszeit des Arbeitnehmers beträgt 20 Stunden. 

Der Stundengrundlohn wird folgendermaßen ermittelt: 


20 Stunden x 4,35 = 87 Stunden monatlich 


2.150 EUR : 87 Stunden = 24,71 EUR 



99

Der Stundengrundlohn beträgt 24,71 EUR und damit nicht mehr als 25 EUR. Deshalb können die 

SFN-Zuschläge weiterhin beitragsfrei gewährt werden, soweit sie die in § 3b EStG genannten Grenzbeträge 

nicht überschreiten, d.h. steuerfrei sind. 

Wird der Stundengrundlohn von 25 EUR überschritten, sind die auf den übersteigenden Betrag entfallenden 

SFN-Zuschläge dem Arbeitsentgelt gemäß § 1 Satz 2 ArEV (ab 1. Januar 2007 Sozialversicherungsentgeltverordnung 

– SvEV) hinzuzurechnen und damit beitragspflichtig. 

Grundzuschlag 25 % * 

bis 30.6.2006 

steuerfrei/SV-frei 

ab 1.7.2006 

steuerfrei 

ab 1.7.2006 

beitragsfrei max. 

12,50 EUR 12,50 EUR 6,25 EUR 

(erhöhter) Nachtzuschlag 40 % * 20,00 EUR 20,00 EUR 10,00 EUR 

Sonntag 50 % * 

Feiertag 125 % * 

Weihnachten/1. Mai 150 % * 

25,00 EUR 25,00 EUR 12,50 EUR 

62,50 EUR 

75,00 EUR 

62,50 EUR 

75,00 EUR 

31,25 EUR 

37,50 EUR 

* Berechnung auf der Grundlage des steuerlichen Maximalbetrages von 50 EUR (vgl. § 3b Abs. 2 EStG) 

Beispiel 3: 

Ein freiwillig in der GKV und in der PV versicherter Arbeitnehmer erhält ein laufendes monatliches 

Arbeitsentgelt von 4.350,00 EUR. Die regelmäßige individuelle Wochenarbeitszeit des Arbeitnehmers 

beträgt 38 Stunden. Der Arbeitnehmer arbeitet im Monat jeweils 20 Stunden in der Nacht und zwar in 

der Zeit von 20 Uhr bis 0 Uhr. 

Der Stundengrundlohn wird folgendermaßen ermitteltt 


38 Stunden x 4,35 = 165,3 Stunden monatlich 


4.350,00 EUR : 165,3 Stunden = 26,32 EUR 


Der Stundengrundlohn beträgt mehr als 25,00 EUR. Deshalb können die SFN-Zuschläge nicht mehr 

in vollem Umfang beitragsfrei gewährt werden. 

c) Ermittlung des beitragsfreien Anteils des Nachtarbeitszuschlages: 

20 Stden begünstigte Nachtarbeit x 6,25 EUR = 125 EUR. 

Der Arbeitgeber kann einen maximalen beitragsfreien Nachtarbeitszuschlag in Höhe von 125,00 EUR 

zahlen. 

d) Ermittlung des beitragspflichtigen Arbeitsentgelts bei einem SFN-Zuschlag von 25 v.H.: 

26,32 EUR x 25 v.H = 6,58 EUR 

20 Stden begünstigte Nachtarbeit x 6,58 EUR = 131,60 EUR 

131,60 EUR – 125,00 EUR = 6,60 EUR 

Der beitragspflichtige Teil des SFN-Zuschlages beträgt 6,60 EUR. 

Wegen der in der Kranken- und Pflegeversicherung zu berücksichtigenden Beitragsbemessungsgrenze 

(2006 und 2007 = 3.562,50 EUR) sind Beiträge nur zur Renten- und Arbeitslosenversicherung zu 

berechnen. 


100

2.2.10 Beitragsrechtliche Behandlung von Sanierungsgeldern; 

Der Bundesfinanzhof hat mit Urteil vom 14. September 2005 - VI R 32/04 - (USK 2005-26) und mit 

Urteil vom 15. Februar 2006 - VI R 92/04 - (USK 2006-5) festgestellt, dass pauschale Sonderzahlungen 

des Arbeitgebers an eine Zusatzversorgungseinrichtung in Form von Rentenumlagen, zur Schließung 

von Deckungslücken anlässlich der Systemumstellung von der Umlagefinanzierung auf das 

Kapitaldeckungsverfahren bzw. in Form von Gegenwertleistungen zum Ausgleich eines finanziellen 

Fehlbetrags nach Ausscheiden aus dem Zusatzversorgungssystem kein Arbeitslohn im Sinne des 

Steuerrechts sind. Das Gericht begründet seine Entscheidung u. a. damit, dass die pauschalen Sonderzahlungen 

wie Sanierungsgelder nicht der Finanzierung von (neuen) Versorgungsanwartschaften, 

sondern dem Ausgleich von Finanzierungslücken im Rahmen bereits bestehender Versorgungsverpflichtungen 

dienen. Die beschäftigten Arbeitnehmer erlangen durch diese Sonderzahlungen somit 

weder einen geldwerten Vorteil noch erhalten sie eine Gegenleistung für die geleistete Arbeit. 

Nach Ansicht der Spitzenorganisationen der Sozialversicherung bleiben die oben genannten Rentenumlagen 

bzw. Gegenwertleistungen des Arbeitgebers als Sanierungsgelder zur Deckung eines finanziellen 

Fehlbetrags nach § 2 Abs. 2 Nr. 7 ArEV (ab 1. Januar 2007 Sozialversicherungsentgeltverordnung 

– SvEV) in der Sozialversicherung beitragsfrei. Darüber hinaus vertreten die Besprechungsteilnehmer 

den Standpunkt, dass andere als die genannten Sonderzahlungen zum Ausgleich einer Finanzlücke 

nur dann nach § 2 Abs. 2 Nr. 7 ArEV (ab 1. Januar 2007 Sozialversicherungsentgeltverordnung 

– SvEV) dem Arbeitsentgelt nicht zuzurechnen sind, wenn und soweit ihnen nach dem Wortlaut 

der Satzung der Versorgungseinrichtung ausdrücklich der Charakter eines Sanierungsgeldes im Sinne 

der Arbeitsentgeltverordnung zukommt. Dem steht nicht entgegen, dass diese so genannten Sanierungsgelder 

zusammen mit der „normalen“ Umlage für die kapitalgedeckte Versorgung erhoben werden. 

Soweit in der Vergangenheit von Sanierungsgeldern im Sinne des § 2 Abs. 2 Nr. 7 ArEV (ab 1. Januar 

2007 Sozialversicherungsentgeltverordnung – SvEV) irrtümlich Beiträge zur Sozialversicherung erhoben 

worden sind, können die zu Unrecht gezahlten Beiträge im Rahmen des § 26 Abs. 2 SGB IV bzw. 

§ 351 Abs. 1 SGB III in Verb. mit den gemeinsamen Grundsätzen der Spitzenorganisationen der Sozialversicherung 

vom 16. November 2005 für die Verrechnung und Erstattung zu Unrecht gezahlter 

Beiträge zur Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung aus einer Beschäftigung erstattet 

bzw. verrechnet werden. 

Anmerkung: 

Die Vorschrift des § 2 Abs. 2 Nr. 7 ArEV (ab 1. Januar 2007 Sozialversicherungsentgeltverordnung – 

SvEV) ist durch die Verordnung zur Änderung der Arbeitsentgeltverordnung vom 20. Dezember 2001 

(BGBl I S. 3918) eingefügt und (rückwirkend) zum 1. Januar 2001 in Kraft getreten. Begründet wurde 

die Regelung mit der steuerlichen Nichtbelastung von Sanierungsgeldern und der in § 17 Abs. 1 Satz 

2 SGB IV enthaltenen Forderung nach einer weitgehenden Übereinstimmung von Steuer- und Beitragsrecht 

(vgl. Begründung zu § 2 Abs. 2 Nr. 7 ArEV in Bundesrats-Drucksache 1019/01 S. 3). 

Sollte der Gesetzgeber Sanierungsgelder künftig der Steuerpflicht unterwerfen, wäre der Regelung 

des § 2 Abs. 2 Nr. 7 ArEV dem Grunde nach die Basis entzogen. Die Spitzenorganisationen der Sozialversicherung 

werden alsdann mit dem für die Arbeitsentgeltverordnung zuständigen Bundesministerium 

für Arbeit und Soziales Kontakt aufnehmen und ihr vorstehendes Besprechungsergebnis überprüfen 

(Besprechung der Spitzenorganisationen der Sozialversicherung vom 22. Juni 2006). 

2.2.11 Verwarnungsgelder 


Der Bundesfinanzhof hat am 7. Juli 2004 entschieden, dass es sich nicht um Zahlung von Arbeitslohn 

handelt, wenn ein Arbeitgeber, der einen Paketzustelldienst betreibt, aus ganz überwiegend eigenbetrieblichem 

Interesse die Zahlung von Verwarnungsgeldern, die gegen die bei ihm angestellten Fahrer 

wegen Verletzung des Halteverbots verhängt worden sind, übernimmt. 

Die Spitzenorganisationen der Sozialversicherung übernehmen die Auffassung, so dass vom Arbeitgeber 

übernommene Verwarnungsgelder wegen Verletzung des Halteverbots auch nicht zum Arbeitsentgelt 

im Sinne der Sozialversicherung gehören, wenn der Arbeitgeber sie im ganz überwiegend 

eigenbetrieblichen Interesse übernimmt. 


101

Dabei muss aber das eigenbetriebliche Interesse des Arbeitgebers sowie die ausdrückliche Billigung 

des Fehlverhaltens des Arbeitnehmers konkret schriftlich niedergelegt und in den Lohnunterlagen 

dokumentiert sein. Im Übrigen wird ein eigenbetriebliches Interesse nur angenommen, wenn die Verletzung 

des Halteverbots mit Firmenfahrzeugen begangen wird. 

Nach diesem Besprechungsergebnis der Spitzenorganisationen der Sozialversicherung vom 25./.26. 

April 2006 soll vom 1. August 2006 an verfahren werden. 

2.2.12 Vorwegausbildungsvergütung 

Die Schulgesetze einzelner Länder (z. B. Baden-Württemberg) schreiben in bestimmten Ausbildungsberufen 

des Handwerks den Besuch einer einjährigen Berufsfachschule vor dem eigentlichen Ausbildungsbeginn 

vor. Mit dem Besuch der Berufsfachschule liegt, auch wenn bei erfolgreichem Besuch 

der Schule ein Vertrag die Übernahme ins Ausbildungsverhältnis garantiert, kein ordentliches Beschäftigungsverhältnis 

bzw. Berufsausbildungsverhältnis im Sinne des Berufsbildungsgesetzes vor. 

Eine während des Besuchs der Berufsfachschule gezahlte monatlich gleichbleibende Zuwendung 

(Taschengeld) stellt deshalb kein beitragspflichtiges Arbeitsentgelt im Sinne der Sozialversicherung 

dar. 

Vertragliche Regelungen sehen aber auch die Zahlung einer so genannten „Vorwegausbildungsvergütung“ 

vor. 

- Die Vorwegausbildungsvergütung wird vom späteren Ausbildungsbetrieb monatlich auf ein Konto 

eingezahlt. 

- Bei erfolgreichem Besuch der Berufsfachschule und nachfolgender Übernahme in ein ordentliches 

Berufsausbildungsverhältnis wird der angesammelte Betrag nach Bestehen der Probezeit an den 

Auszubildenden ausgezahlt. 

Die Vorwegausbildungsvergütung hat zum Ziel, den Schüler zum regelmäßigen Besuch der Schule 

und zu guten Leistungen zu motivieren; sie ist also dem Grunde nach eine zeitbezogene - der Schulzeit 

zuordenbare - Vergütung. Kommt ein Berufsausbildungsverhältnis nicht zustande, entfällt die 

Vorwegausbildungsvergütung. 

Die Musterverträge der Kammern sehen u. a. vor, dass der Anspruch des Auszubildenden auf die 

Vorwegausbildungsvergütung erst dann entsteht, wenn die Probezeit erfolgreich abgeschlossen wurde. 

Dadurch wird faktisch die Vorwegausbildungsvergütung an den Auszubildenden während einer 

bestehenden sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung gezahlt. Die Leistung ist somit mit Erfolgsprämien 

vergleichbar, denn sie wird nur bei Eintritt des „Erfolges“ - Bestehen der Schulprüfung und 

der Probezeit - gezahlt. 

Zahlungsanspruch und Beschäftigungsverhältnis sind also eng miteinander verzahnt, so dass es sich 

nach Auffassung der SpOrg d. SozV um ein dem Ausbildungsverhältnis zuzuordnendes einmalig gezahltes 

Arbeitsentgelt handelt. 

2.3 Einmalzahlungen 



Unter einmalig gezahltem Arbeitsentgelt (Einmalzahlungen) sind Beträge zu verstehen, die nicht Bestandteil 

des laufenden Arbeitsentgeltes sind und damit nicht für die Arbeit in einem einzelnen Entgeltabrechnungszeitraum 

gewährt werden (§ 23a SGB IV). Hierunter fallen insbesondere Urlaubsgelder, 

Tantiemen und ähnliche Gratifikationen wie z.B. Jahresendprämien soweit sie Arbeitsentgelt im 

Sinne der Sozialversicherung sind. 

Werden Einmalzahlungen in mehreren Teilbeträgen ausgezahlt, ist jede Zahlung für sich als einmalig 

gezahltes Arbeitsentgelt zu behandeln. Bei einer Zwölftelung werden sie dem laufenden Arbeitsentgelt 


102

zugerechnet. Für die Berechnung der Gesamtsozialversicherungsbeiträge sind Einmalzahlungen 

grundsätzlich dem Entgeltabrechnungszeitraum zuzuordnen, in dem sie ausgezahlt werden. Für die 

Berechnung der Beiträge sind die Beitragsgruppen (siehe unter 5.5) und die Beitragssätze maßgebend, 

die in dem Monat der Zahlung gelten. 

Werden Einmalzahlungen nach Beendigung eines Beschäftigungsverhältnisses (z.B. wegen Ableistung 

von Wehr- oder Zivildienst) gezahlt, sind sie dem letzten Entgeltabrechnungszeitraum im laufenden 

Kalenderjahr zuzuordnen (z.B. Beginn des Wehrdienstes am 1. April 2007, Einmalzahlung am 15. 

November 2007 = beitragsrechtliche Zuordnung zum März 2007). Entsprechendes gilt bei einmalig 

gezahltem Arbeitsentgelt, das während des Bezuges von Krankengeld, Verletztengeld, Übergangsgeld, 

Mutterschaftsgeld oder Erziehungs- bzw. Elterngeld/Elternzeit zur Auszahlung gelangt. 

Sofern das Beschäftigungsverhältnis bereits im Vorjahr geendet hat, unterliegt die Einmalzahlung nur 

dann der Beitragspflicht, wenn sie im ersten Quartal des Kalenderjahres geleistet wird. Sie ist dann 

dem letzten Entgeltabrechnungszeitraum des Vorjahres zuzuordnen (z.B. Ende der Beschäftigung am 

31. Dezember 2006, Einmalzahlung am 15. März 2007 = beitragsrechtliche Zuordnung der Einmalzahlung 

zum Dezember 2006. Würde die Sonderzahlung erst am 15. April 2007 gezahlt werden, wäre sie 

beitragsfrei – siehe unter 2.3.3). 

Eine Zuordnung zum letzten Abrechnungszeitraum des Vorjahres ist auch vorzunehmen, wenn das 

Beschäftigungsverhältnis im Kalenderjahr der Einmalzahlung endet, in diesem Kalenderjahr aber kein 

laufendes Arbeitsentgelt erzielt wurde. 

Beispiel: 

Beschäftigt vom 01.01.1994 bis 31.03.2007 

Krankengeldbezug vom 01.11.2006 bis 31.03.2007 

Am 31.03.2007 wird eine Urlaubsabgeltung gezahlt. Diese ist zur Beitragsberechnung dem Oktober 

2006 (letzter Entgeltabrechnungszeitraum) zuzuschlagen. 

Würde im gesamten vorherigen Kalenderjahr Beitragsfreiheit bestehen (z.B. Krankengeldbezug seit 

Dezember 2005), bliebe die Urlaubsabgeltung beitragsfrei. Eine nach dem 31.03.2007 gezahlte Urlaubsabgeltung 

bliebe ebenfalls beitragsfrei (siehe unter 2.3.3). 

2.3.2 Grundsätze der Beitragsberechnung 


Wird durch die Einmalzahlung die Beitragsbemessungsgrenze des Abrechnungszeitraumes überschritten, 

ist zur Beitragsberechnung aus der Einmalzahlung eine anteilige Jahres-Beitragsbemes- 

sungsgrenze zu bilden. 

Die anteilige Jahres-Beitragsbemessungsgrenze ist vom Beginn des Kalenderjahres an bis zum Ablauf 

des Monats, dem die Einmalzahlung zuzuordnen ist, getrennt für jeden Versicherungszweig zu 

ermitteln. Berücksichtigt werden alle beitragspflichtigen Beschäftigungszeiten, die im bisher abgelaufenen 

Kalenderjahr zurückgelegt wurden (Sozialversicherungstage). Hier zählen auch frühere Beschäftigungszeiten 

bei demselben Arbeitgeber und Zeiten, in denen die Versicherung ohne Arbeitsentgelt 

fortbestand (siehe unter I., 1.1.3), mit. Zeiten, in denen Beitragsfreiheit bestand (§ 224 SGB V 

– siehe unter 1.1), sowie Beschäftigungszeiten bei anderen Arbeitgebern, bleiben jedoch bei der Berechnung 

der anteiligen Jahres-Beitragsbemessungsgrenze außer Betracht (siehe Beispiele). 

Bei der Addition der Sozialversicherungstage werden volle Monate mit 30 und angefangene Monate 

mit den tatsächlichen Kalendertagen berücksichtigt. Ausgehend von der Summe der Sozialversicherungstage 

sind die anteiligen Jahres-Beitragsbemessungsgrenzen nach folgender Formel zu bilden: 

Jahresbeitragsbemessungsgrenze x Sozialversicherungstage 

360 

Ein Wechsel der Krankenkasse oder des Rentenversicherungszweiges hat auf die Berechnung der 

anteiligen Jahres-Beitragsbemessungsgrenzen keinen Einfluss. 


103

Hat die Versicherungspflicht in den einzelnen Versicherungszweigen zu unterschiedlichen Zeiten bestanden, 

sind getrennte Jahres-Beitragsbemessungsgrenzen zu ermitteln. 

Besteht in dem Entgeltabrechnungszeitraum, dem die Einmalzahlung zuzuordnen ist, zu einem Versicherungszweig 

keine Versicherungspflicht/Beitragspflicht, sind für diesen Versicherungszweig aus der 

Einmalzahlung keine Beiträge zu entrichten. 

Die Höhe der Beitragspflicht der Einmalzahlung wird festgestellt, in dem die anteiligen Jahres- 

Beitragsbemessungsgrenzen dem beitragspflichtigen Arbeitsentgelt für denselben Zeitraum (ohne die 

zu beurteilende Einmalzahlung) gegenübergestellt werden. Übersteigt die Einmalzahlung die Differenz 

zwischen der jeweils anteiligen Jahres-Beitragsbemessungsgrenze und dem bisher beitragspflichtigen 

Arbeitsentgelt, besteht Beitragspflicht nur in Höhe der Differenzbeträge, andernfalls unterliegt die 

Einmalzahlung in voller Höhe der Beitragspflicht. 

Beispiel 1 (Rechtskreis West): 

festes Monatsgehalt 3.000 EUR 

Krankengeld vom 11. 03. bis 18. 04. 2007 

unbezahlter Urlaub vom 19. 04. bis 30. 04. 2007 

Einmalzahlung im Juni 2007 4.000 EUR 

Monat Beitragspflichtiges SV- BBG 

BBG 

Arbeitsentgelt Tage KV/PV 

RV/ALV 

Januar 3.000 EUR 30 3.562,50 EUR 5.250,00 EUR 

Februar 3.000 EUR 30 3.562,50 EUR 5.250,00 EUR 

März 

1.000 EUR 10 1.187,50 EUR 1.750,00 EUR 

April 

-- EUR 12 1.425,00 EUR 2.100,00 EUR 

Mai 

3.000 EUR 30 3.562,50 EUR 5.250,00 EUR 

Juni 

3.000 EUR 30 3.562,50 EUR 5.250,00 EUR 

Gesamt 13.000 EUR 142 16.862,50 EUR 24.850,00 EUR 

./. beitragspflichtiges Arbeitsentgelt 13.000,00 EUR 13.000,00 EUR 

3.862,50 EUR 11.850,00 EUR 

= beitragspflichtiger Teil der Einmalzahlung 3.862,50 EUR 4.000,00 EUR 

Beispiel 2: 


laufendes Arbeitsentgelt 01.01. bis 21.02.2007 

Bezug von Mutterschaftsgeld 22.02. bis 31.05.2007 

Entbindung am 05.04.2007 

Bezug von Erziehungsgeld/Elterngeld 01.06. bis 04.10.2007 

Erziehungsurlaub/Elternzeit ab 01.06.2007 (für drei Jahre) 

Weihnachtsgeld im November 2007 

beitragsrechtliche Zuordnung des Weihnachtsgeldes: 

SV-Tage wegen des Bezuges 

von laufendem Arbeitsentgelt = 01.01. bis 21.02.2007 

beitragsfreie Zeit bzw. keine SV-Tage = 22.02. bis 30.11.2007 

und darüber hinaus für die Zeit 

des weiteren Erziehungsurlaubs/Elternzeit. 

Das Weihnachtsgeld ist der Zeit vom 01.01. bis 21.02.2007 zuzuordnen. Es ist entweder mit einer 

Sondermeldung oder durch Berichtigung der zum 21.02.2007 abgegebenen Unterbrechungsmeldung 

bekanntzugeben. Das Ende der Elternzeit ist nicht zu melden. 


104

Wird im Anschluss an die Elternzeit ein unbezahlter Urlaub gewährt, verlängert sich die Versicherungspflicht 

um die Zeit dieses unbezahlten Urlaubs maximal aber um einen Monat. In diesem Zusammenhang 

wird auf die Aussagen unter III., 3.3.3 verwiesen. 

2.3.3 Märzklausel 

Etwas Besonderes gilt für Einmalzahlungen, die in der Zeit vom 1. Januar bis 31. März gezahlt werden 

(z.B. Jahresprämien). Sie werden dem letzten Entgeltabrechnungszeitraum des vergangenen Kalenderjahres 

zugeordnet, wenn sie vom Arbeitgeber des letzten Entgeltabrechnungszeitraumes des vergangenen 

Kalenderjahres gezahlt werden und zusammen mit dem sonstigen, für das laufende Kalenderjahr 

festgestellten, aufaddierten, beitragspflichtigen Arbeitsentgelt die anteilige Jahresarbeitsentgeltgrenze 

überschreiten. 

In diesen Fällen werden die Einmalzahlungen also so verbeitragt, als wären sie im letzten Entgeltabrechnungszeitraum 

des vergangenen Kalenderjahres gezahlt worden. Bei einem zum 1. Januar vorgenommenen 

Krankenkassenwechsel sind die Beiträge deshalb an die bis zum 31. Dezember zuständige 

Krankenkasse zu zahlen. Ein besonderer Beitragsnachweis ist stets erforderlich, weil es sich 

um Beiträge handelt, die dem Vorjahr zugeordnet werden müssen. Eine bereits abgegebene Jahresmeldung 

ist zu berichtigen. 

Beispiel (Rechtskreis-Ost): 

Frau Wildemann ist krankenversicherungspflichtiges Mitglied der Ersatzkasse X. Ihr monatliches Arbeitsentgelt 

beträgt 3.000 EUR. Am 15.03.2007 erhält sie eine beitragspflichtige Sonderzahlung in 

gleicher Höhe. Ihr Arbeitsentgelt betrug im Jahre 2006 40.000 EUR. Ein Arbeitgeberwechsel liegt nicht 

vor. 

Durch die am 15.03.2007 gewährte Einmalzahlung wurde die Beitragsbemessungsgrenze der Kranken- 

und Pflegeversicherung des Monats März 2007 (3.562,50 EUR) überschritten. Da das im ersten 

Quartal insgesamt erzielte Arbeitsentgelt (12.000 EUR) auch die für diese Zeit geltende Beitragsbemessungsgrenze 

der Kranken- und Pflegeversicherung (10.687,50 EUR) überschreitet, ist die Sonderzahlung 

dem Dezember 2006 zuzuordnen und entsprechend den oben getroffenen Aussagen zu 

verbeitragen und zu melden. Dies gilt auch hinsichtlich der Beiträge zur Renten- und Arbeitslosenversicherung 

(Anlehnung an Krankenversicherung), obwohl die Beitragsbemessungsgrenze für die Zeit 

von Januar bis März in diesen Versicherungszweigen (13.650 EUR) nicht überschritten wird. 

Liegt keine Krankenversicherungspflicht vor, ist zur Beurteilung, ob die Einmalzahlung dem Vorjahr 

zuzuordnen ist, auf die anteilige Jahresbeitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung abzustellen. 

2.3.4 Wechsel in den anderen Rechtskreis 

Wird im Laufe eines Kalenderjahres beim selben Arbeitgeber eine Beschäftigung im anderen Rechtskreis 

aufgenommen, ohne dass es sich dabei um eine Ausstrahlungsbeschäftigung (Entsendung) 

nach § 4 SGB IV handelt, sind bei Gewährung einer Einmalzahlung die in der Renten- und Arbeitslosenversicherung 

geltenden unterschiedlichen Beitragsbemessungsgrenzen beider Rechtskreise heranzuziehen. 

Beispiel: 


A. war bis zum 31.03.2007 bei seinem Arbeitgeber im Rechtskreis-West beschäftigt. Sein monatliches 

Arbeitsentgelt betrug 4.500 EUR. Ab 01.04.2007 übt er beim selben Arbeitgeber eine Beschäftigung 

im Rechtskreis-Ost gegen ein monatliches Arbeitsentgelt von 4.700 EUR aus. Im November erhält er 

eine Einmalzahlung in gleicher Höhe. Hinsichtlich der Beiträge aus der Einmalzahlung ist folgende 

Berechnung anzustellen: 


105

Monat Beitragspflichtiges 

Arbeitsentgelt RV/AlV 

1 

2 

3 

4 

5 

6 

7 

8 

9 

10 

11 

4.500 EUR 

4.500 EUR 

4.500 EUR 

4.700 EUR 

4.700 EUR 

4.700 EUR 

4.700 EUR 

4.700 EUR 

4.700 EUR 

4.700 EUR 

4.700 EUR 

BBG 

RV/ALV 

5.250 EUR 

5.250 EUR 

5.250 EUR 

4.550 EUR 

4.550 EUR 

4.550 EUR 

4.550 EUR 

4.550 EUR 

4.550 EUR 

4.550 EUR 

4.550 EUR 

51.100 EUR 52.150 EUR 

./.51.100 EUR 

1.050 EUR 

Aus der Einmalzahlung (4.700 EUR) sind Beiträge zur Renten- und Arbeitslosenversicherung aus 

1.050 EUR zu zahlen. 

Würde ein solcher Arbeitsplatzwechsel innerhalb Berlins (Berlin-West nach Berlin-Ost) eintreten, wäre 

ebenso zu verfahren. 

2.3.5 Abfindungen; 

Mit dem Gesetz zum Einstieg in ein steuerliches Sofortprogramm vom 22. Dezember 2005 wurde § 3 

Nr. 9 EStG mit Wirkung vom1. Januar 2006 aufgehoben. Lediglich für vor diesem Stichtag entstandene 

Ansprüche auf Abfindungen ist § 3 Nr. 9 EStG weiterhin anzuwenden, soweit die Abfindungen dem 

Arbeitnehmer vor dem1. Januar 2008 zufließen. Es stellt sich die Frage, wie ein bis zum 31. Dezember 

2005 entstandener Anspruch auf Abfindung beitragsrechtlich zu beurteilen ist, wenn der Anspruch 

zur Vermeidung von Steuernachteilen 

- vorzeitig durch Auszahlung der Abfindung 

oder 

- Zuführung der Abfindung in einen Durchführungsweg der betrieblichen Altersvorsorge 

realisiert wird. 

Nach Auffassung der Spitzenorganisationen der Sozialversicherung stellen auch vor dem 1. Januar 

2006 vereinbarte Abfindungen mit einer Fälligkeit nach dem 31. Dezember 2007, die 

- vorzeitig ausgezahlt 

oder stattdessen 


- einem Durchführungsweg der betrieblichen Altersversorgung zugeführt werden, 

kein Arbeitsentgelt im Sinne der Sozialversicherung dar, vorausgesetzt, es handelt sich um Abfindungen 

im Sinne der Rechtsprechung des BSG vom 21. Februar 1990. Mit dem Urteil hatte das BSG 

entschieden, dass Abfindungen, die wegen Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses als Entschädigung 

für den Wegfall künftiger Verdienstmöglichkeiten durch den Verlust des Arbeitsplatzes 

gezahlt werden, kein Arbeitsentgelt i. S. der SozV darstellen und daher nicht der Beitragspflicht zur 

Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung unterliegen. 


106

2.4 Zukunftsicherungsleistungen/betriebliche Altersversorgung 


Betriebliche Altersversorgung liegt vor, wenn dem Arbeitnehmer aus Anlass seines Arbeitsverhältnisses 

vom Arbeitgeber Leistungen zur Absicherung mindestens eines biometrischen Risikos (Alter, 

Invalidität, Tod) zugesagt werden und Ansprüche auf diese Leistungen erst mit dem Eintritt des 

biologischen Ereignisses fällig werden (§ 1 BetrAVG). 

Das biologische Ereignis ist bei der Altersversorgung das altersbedingte Ausscheiden aus dem Arbeitsleben, 

bei der Invaliditätsversorgung der Invaliditätseintritt und bei der Hinterbliebenenversorgung 

der Tod des Arbeitnehmers. Die entsprechenden Leistungen müssen dem Arbeitnehmer verbindlich 

zugesagt werden. Der Zweck der Leistung muss immer die Versorgung beim Ausscheiden aus dem 

Arbeitsleben sein. Altersversorgungsleistungen werden grundsätzlich nur dann als betriebliche Altersversorgung 

anerkannt, wenn sie frühestens mit dem 60. Lebensjahr beginnen. Bei bestimmten Berufsgruppen 

(z.B. Piloten), bei denen schon vor dem 60. Lebensjahr Versorgungsleistungen üblich 

sind, können betriebliche Altersversorgungsleistungen auch schon vor dem 60. Lebensjahr gewährt 

werden. 

Keine betriebliche Altersversorgung liegt vor, wenn zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber die Vererblichkeit 

von Anwartschaften vereinbart ist. Auch Vereinbarungen, nach denen Arbeitsentgelt gutgeschrieben 

und ohne Abdeckung eines biometrischen Risikos zu einem späteren Zeitpunkt (z.B. bei 

Ausscheiden aus dem Beschäftigungsverhältnis) ggf. mit Wertsteigerung ausgezahlt wird, sind nicht 

dem Bereich der betrieblichen Altersversorgung zuzuordnen. Gleiches gilt, wenn von vornherein eine 

Abfindung der Versorgungsanwartschaft, z.B. zu einem bestimmten Zeitpunkt oder bei Vorliegen bestimmter 

Voraussetzungen, vereinbart ist und dadurch nicht mehr von der Absicherung eines biometrischen 

Risikos ausgegangen werden kann. 

2.4.2 Durchführungswege der betrieblichen Altersversorgung 

In der betrieblichen Altersversorgung gibt es fünf Durchführungswege. Das sind: 

2.4.2.1 Direktzusage (§ 1 Abs. 1 Satz 2 BetrAVG) 


Bei einer Pensions- oder Direktzusage verspricht der Arbeitgeber seinen Arbeitnehmern bei Eintritt 

des Versorgungsfalles unmittelbar Leistungen, d.h. ohne Einschaltung eines externen Versorgungsträgers. 

Deshalb wird diese Altersversorgung auch Firmenrente genannt. Bei dieser Form der betrieblichen 

Altersversorgung werden grundsätzlich keine Beiträge an eine dritte Stelle gezahlt. Während 

der Zeit vor Eintritt des Versorgungsfalls fließt also kein Geld. Der Arbeitgeber bildet für seinen Betrieb 

in der Bilanz so genannte Pensionsrückstellungen nach § 6a EStG. Diese Rückstellungen vermindern 

steuerrechtlich den Gewinn des Unternehmens mit dem Ergebnis größerer Liquidität. Der Arbeitnehmer 

kann sich an der Finanzierung beteiligen. Beim Eintritt des Versorgungsfalles hat der Arbeitnehmer 

einen direkten Anspruch gegen den Arbeitgeber. 

2.4.2.2 Unterstützungskasse (§ 1b Abs. 4 BetrAVG) 

Die Unterstützungskasse ist - häufig in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins oder einer Stiftung 

- eine rechtlich selbständige Versorgungseinrichtung, die nicht der Versicherungsaufsicht unterliegt 

(interner Durchführungsweg). Finanziert wird die Unterstützungskasse durch Zuwendungen der 

Arbeitgeber als Trägerunternehmen und aus eigenen Kapitalerträgen. Sie gewährt den Arbeitnehmern 

der Trägerunternehmen keinen Rechtsanspruch auf die Versorgungsleistungen. Der Arbeitnehmer 

kann sich an der Finanzierung beteiligen. Der Rechtsanspruch der Arbeitnehmer auf Versorgungsleistungen 

besteht nur gegenüber dem Trägerunternehmen. 


107

2.4.2.3 Direktversicherung (§ 1b Abs. 2 BetrAVG) 

Die Direktversicherung ist eine Lebensversicherung auf das Leben des Arbeitnehmers, die durch den 

Arbeitgeber bei einem Versicherungsunternehmen abgeschlossen wird und bei der der Arbeitnehmer 

oder seine Hinterbliebenen ein unmittelbares Bezugsrecht auf die Versorgungsleistung gegenüber 

dem externen Versicherer hat. Bei dieser Form der betrieblichen Altersversorgung hat der Arbeitnehmer 

einen Rechtsanspruch auf Versorgungsleistungen gegenüber dem externen Versicherer. Die 

Finanzierung erfolgt durch den Arbeitgeber, ggf. auch unter Beteiligung des Arbeitnehmers. 

2.4.2.4 Pensionskasse (§ 1b Abs. 3 BetrAVG) 

Eine Pensionskasse ist ein rechtlich selbständiger Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, deren 

Träger ein oder mehrere Arbeitgeber sein können. Die Arbeitnehmer haben einen Rechtsanspruch auf 

die zugesagten Leistungen. Die Finanzierung erfolgt über Zuwendungen der Trägerunternehmen (externer 

Durchführungsweg). Eine Beteiligung des Arbeitnehmers ist möglich. 

2.4.2.5 Pensionsfonds (§ 1b Abs. 3 BetrAVG, § 112 VAG) 

Bei dem Pensionsfonds handelt es sich um eine rechtlich selbständige Versorgungseinrichtung, die 

dem Versorgungsberechtigten auf seine Leistungen einen unmittelbaren Rechtsanspruch gegenüber 

dem Pensionsfonds gewährt (externer Durchführungsweg). 

Der Pensionsfonds ist durch das Altersvermögensgesetz (AvmG) mit Wirkung vom 1. Januar 2002 

erstmals als weiterer Durchführungsweg für die betriebliche Altersversorgung eingeführt worden. Er 

wird durch Einzahlungen des Arbeitgebers bzw. des Arbeitnehmers finanziert. 

2.4.3 Entgeltumwandlung 


Um eine durch Entgeltumwandlung nach § 1 Abs. 2 Nr. 3 BetrAVG finanzierte betriebliche Altersversorgung 

handelt es sich, wenn Arbeitgeber und Arbeitnehmer ggf. durch eine Änderungsvereinbarung 

zum Arbeitsvertrag vereinbaren, dass künftig anstelle eines Teils des Lohnanspruchs eine Versorgungszusage 

des Arbeitgebers tritt. Die Vereinbarung ist zu den Lohnunterlagen zu nehmen. 

Keine Entgeltumwandlung, sondern Eigenbeiträge nach § 1 Abs. 2 Nr. 4 BetrAVG liegen vor, wenn 

Arbeitgeber und Arbeitnehmer eine sog. Lohnverwendungsabrede vereinbaren. Auf Grund der Lohnverwendungsabrede 

ist der Arbeitgeber berechtigt, Teile des Netto-Lohns des Arbeitnehmers unmittelbar 

an den Versorgungsträger abzuführen. Durch die Zahlung an den Versorgungsträger tritt keine 

Änderung beim beitragspflichtigen Arbeitsentgelt des Arbeitnehmers ein. 

Eine Herabsetzung von Entgeltansprüchen zugunsten betrieblicher Altersversorgung ist als Entgeltumwandlung 

dann anzuerkennen, wenn die in § 1 Abs. 2 Nr. 3 BetrAVG geforderte Wertgleichheit 

außerhalb versicherungsmathematischer Grundsätze berechnet wird. Entscheidend ist hierfür allein, 

dass die Versorgungsleistung zur Absicherung mindestens eines biometrischen Risikos (Alter, Invalidität, 

Tod) zugesagt und erst bei Eintritt des biologischen Ereignisses fällig wird. 

Bei einer Herabsetzung laufenden Arbeitsentgelts zugunsten einer betrieblichen Altersversorgung liegt 

eine Entgeltumwandlung vor, wenn das bisherige ungekürzte Arbeitsentgelt weiterhin Bemessungsgrundlage 

für künftige Erhöhungen des Arbeitsentgelts oder anderer Arbeitgeberleistungen (z.B. 

Weihnachtsgeld, Tantieme, Jubiläumszuwendung) bleibt, die Gehaltsminderung zeitlich begrenzt oder 

vereinbart wird, dass der Arbeitnehmer oder der Arbeitgeber sie bei künftigen Gehaltserhöhungen 

einseitig ändern können. In diesem Zusammenhang können Entgeltumwandlungen auch dann vorgenommen 

werden, wenn dadurch das monatliche Arbeitsentgelt auf 400 EUR oder darunter sinkt und 

dadurch eine geringfügig entlohnte Beschäftigung eintritt. 

Zur beitragsrechtliche Behandlung von Abfindungen mit Zuführung in einen Durchführungsweg der 

betrieblichen Altersvorsorge (hier: Auswirkungen des Gesetzes zum Einstieg in ein steuerliches Sofortprogramm) 

siehe unter 2.3.5. 


108

2.4.4. Sozialversicherungsrechtliche Auswirkungen 


Entgeltumwandlungen verringern das Arbeitsentgelt i.S. der Sozialversicherung und damit das für die 

Beurteilung der Versicherungspflicht in der Krankenversicherung maßgebende Jahresarbeitsentgelt 

sowie ggf. die für die Berechnung der Sozialversicherungsbeiträge maßgebende Bemessungsgrundlage. 

Die Entgeltumwandlungen haben in den einzelnen Durchführungswegen der betrieblichen Altersversorgung 

unterschiedliche versicherungs- und beitragsrechtliche Konsequenzen. 

2.4.4.2 Direktzusage 

Rückstellungen des Arbeitgebers zu Direktzusagen sind steuer- und sozialversicherungsfrei, da diese 

keine Einnahmen im steuerrechtlichen Sinne und kein Arbeitsentgelt nach § 14 Abs. 1 SGB IV sind. 

Beträge, die im Zusammenhang mit Entgeltumwandlungen zu Direktzusagen des Arbeitgebers geleistet 

werden, sind wegen fehlender, die Steuerfreiheit einschränkender Vorschriften und des im Steuerrecht 

geltenden Zuflussprinzips in voller Höhe steuerfrei. In der Sozialversicherung gelten sie nach 

§ 14 Abs. 1 i.V.m. § 115 SGB IV bis zu 4 v.H. der Beitragsbemessungsgrenze der allgemeinen Rentenversicherung 

West (2006 und 2007 = 2.520 EUR) bis zum 31. Dezember 2008 nicht als Arbeitsentgelt, 

wobei es unerheblich ist, ob die Aufwendungen aus laufendem Arbeitsentgelt oder aus Einmalzahlungen 

finanziert werden. 

2.4.4.3 Unterstützungskasse 

Die unter 2.4.4.2 getroffenen Aussagen gelten entsprechend. 

2.4.4.4 Direktversicherung 

a) Vertragsabschluss vor dem 1. Januar 2005 

Beiträge des Arbeitnehmers zu Direktversicherungen sind sozialversicherungsrechtlich dann kein 

Arbeitsentgelt, 

und 

wenn sie pauschal versteuert werden 

es sich um zusätzliche Leistungen des Arbeitgebers handelt, die neben dem laufenden Arbeitsentgelt 

gezahlt 

oder sie 

aus Einmalzahlungen finanziert 


werden (§ 2 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 ArEV - ab 1. Januar 2007 Sozialversicherungsentgeltverordnung – 

SvEV). 

Sofern also für die vorgenannten Leistungen laufendes Arbeitsentgelt verwendet wird, führt dies wie 

bisher nicht zu einer Minderung des beitragspflichtigen Arbeitsentgelts. Das heißt, dass die aus dem 

laufenden Arbeitsentgelt finanzierten Beiträge und Zuwendungen auch bei einer vorgenommenen 

Pauschalbesteuerung der Beitragspflicht unterliegen. Im Falle der Verwendung einer Sonderzuwendung 

für die Zukunftsicherungsleistung darf die beitragspflichtige Sonderzuwendung auch nur um den 

Betrag der pauschal versteuerten Zukunftsicherungsleistung gekürzt werden. Ist die Sonderzuwendung 

niedriger als die Zukunftsicherungsleistung, kann folglich nur der Zahlbetrag der Sonderzuwendung 

beitragsfrei belassen werden, da eine Umwandlung von laufendem Arbeitsentgelt in Zukunftsicherungsleistungen 

nicht zu einer Minderung des beitragspflichtigen Arbeitsentgelts führt. 


109

Die Lohnsteuer kann nach § 40b Abs. 2 EStG mit einem Pauschsteuersatz erhoben werden, soweit 

die Beiträge und Zuwendungen die in § 40b Abs. 2 EStG genannte Entgeltgrenze von 1.752 EUR im 

Kalenderjahr nicht überschreiten. Der beitragsfreie Betrag darf den Betrag der Einmalzahlung oder der 

zusätzlichen Leistung des Arbeitgebers nicht übersteigen. 

Sind mehrere Arbeitnehmer gemeinsam in einem Direktversicherungsvertrag (Gruppenversicherung) 

versichert, so gilt nach § 40b Abs. 2 Satz 2 EStG a.F. als Beitrag für den einzelnen Arbeitnehmer der 

Teilbetrag, der sich bei einer Aufteilung der gesamten Beiträge durch die Zahl der begünstigten Arbeitnehmer 

ergibt, wenn dieser Teilbetrag 1.752 EUR nicht übersteigt; hierbei sind Arbeitnehmer, für 

die Beiträge von mehr als 2.148 EUR im Kalenderjahr geleistet werden, nicht einzubeziehen. 

Die Lohnsteuerpauschalierung nach § 40b Abs. 2 EStG a.F. kann immer dann durchgeführt werden, 

wenn der Direktversicherungsvertrag nicht die Voraussetzungen des § 3 Nr. 63 EStG erfüllt. Das ist 

der Fall, wenn der Versicherungsvertrag eine Kapitalleistung und keine Rentenleistung vorsieht. Eine 

Verzichtserklärung nach § 52 Abs. 6 Satz 1 EStG ist nicht erforderlich. 

Bei Direktversicherungsverträgen, die die Voraussetzungen des § 3 Nr. 63 EStG erfüllen (der Versicherungsvertrag 

sieht eine Rentenleistung vor), ist für die Beiträge zu der Direktversicherung kraft 

Gesetzes vorrangig die Steuerfreiheit auszuschöpfen. Die Beiträge zu dieser Direktversicherung wären 

über § 2 Abs. 2 Nr. 5 ArEV (ab 1. Januar 2007 Sozialversicherungsentgeltverordnung – SvEV) bis 

zu 4 v.H. der Beitragsbemessungsgrenze der allgemeinen Rentenversicherung dem Arbeitsentgelt in 

der Sozialversicherung nicht hinzurechnen und damit beitragsfrei. Das gilt auch für Entgeltumwandlungen 

unabhängig davon, ob sie aus laufendem oder einmalig gezahltem Arbeitsentgelt finanziert 

werden. 

Der Arbeitnehmer hat jedoch die Möglichkeit, auf die Steuerfreiheit zugunsten der nach § 40b Abs. 2 

EStG a.F. weiterhin zulässigen Pauschalbesteuerung zu verzichten (§ 52 Abs. 6 i.V.m. Abs. 52a 

EStG). Die Pauschalbesteuerung ist dann über den 31. Dezember 2004 hinaus weiterhin möglich, 

wenn der Arbeitnehmer für diese Direktversicherungen 

bis zum 30. Juni 2005 (Übergangsfälle) 

oder 


bei Neueintritt in ein neues Beschäftigungsverhältnis (Arbeitgeberwechsel) bis zur ersten Beitragszahlung, 

den Verzicht auf die Steuerfreiheit nach § 3 Nr. 63 EStG erklärt. In diesem Fall ist bei einer Entgeltumwandlung 

wie bisher nur der Teil der Direktversicherungsbeiträge nicht dem Arbeitsentgelt hinzuzurechnen, 

der aus einmalig gezahltem Arbeitsentgelt finanziert wird. 

Wird in den Übergangsfällen zunächst keine Erklärung auf die Steuerfreiheit verzichten zu wollen 

durch den Arbeitnehmer abgegeben und werden deshalb in der Entgeltabrechnung die Aufwendungen 

für die Direktversicherung im Rahmen des § 3 Nr. 63 EStG steuerfrei behandelt, so ändert sich die 

sozialversicherungsrechtliche Beurteilung nicht, wenn die Verzichtserklärung bis zum 30. Juni 2005 

nachgeholt und rückwirkend auf Pauschalbesteuerung umgestellt wird. Die dann für die Sozialversicherung 

relevante Pauschalbesteuerung wird erst für die auf die Verzichtserklärung folgende Entgeltzahlung 

wirksam. Auch für diesen Fall gelten die Grundsätze über das rechtmäßig abgewickelte Versicherungsverhältnis 

entsprechend. 

b) Vertragsabschluss nach dem 31. Dezember 2004 

Beiträge zu Direktversicherungen, die nach dem 31. Dezember 2004 abgeschlossen werden, können 

nicht mehr nach § 40b EStG pauschal versteuert werden. Sie sind aber steuerfrei nach § 3 Nr. 63 

EStG und über § 2 Abs. 2 Nr. 5 ArEV (ab 1. Januar 2007 Sozialversicherungsentgeltverordnung – 

SvEV) bis zu 4 v.H. der Beitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung West (2006 und 2007 = 

2.520 EUR) auch beitragsfrei in der Sozialversicherung. Da eine Pauschalversteuerung nicht gegeben 

ist, kann die Finanzierung dieser neuen Direktversicherungen sowohl aus laufendem Arbeitsentgelt 

als auch als Einmalzahlungen erfolgen. Voraussetzung für die Steuer- und Beitragsfreiheit ist jedoch, 


110

dass die Versicherung im Versicherungsfall keine Kapitalauszahlung, sondern zumindest als Wahlrecht 

eine "Rentenzahlung" vorsieht. 

2.4.4.5 Pensionskasse 

a) Umlagefinanzierte Altersversorgung 

Für Alt- und Neuzusagen gilt, dass Beiträge in eine umlagefinanzierte Pensionskasse nicht steuerfrei 

nach § 3 Nr. 63 EStG sind, aber pauschal versteuert werden können. Beiträge des Arbeitnehmers für 

umlagefinanzierte Pensionskassen, sind sozialversicherungsrechtlich dann kein Arbeitsentgelt, 

wenn sie pauschal versteuert werden 

und 

es sich um zusätzliche Leistungen des Arbeitgebers handelt, die neben dem laufenden Arbeitsentgelt 

gezahlt 

oder 

aus Einmalzahlungen finanziert 

werden (§ 2 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 ArEV - ab 1. Januar 2007 Sozialversicherungsentgeltverordnung – 

SvEV). 

Sofern also für die vorgenannten Leistungen laufendes Arbeitsentgelt verwendet wird, führt dies wie 

bisher nicht zu einer Minderung des beitragspflichtigen Arbeitsentgelts. Das heißt, dass die aus dem 

laufenden Arbeitsentgelt finanzierten Zuwendungen auch bei einer vorgenommenen Pauschalbesteuerung 

der Beitragspflicht unterliegen. 

Im Falle der Verwendung einer Einmalzahlung für die Zukunftssicherungsleistung darf die beitragspflichtige 

Einmalzahlung auch nur um den Betrag der pauschal versteuerten Zukunftssicherungsleistung 

gekürzt werden. Ist die Einmalzahlung niedriger als die Zukunftssicherungsleistung, kann folglich 

nur der Zahlbetrag der Einmalzahlung beitragsfrei belassen werden, da eine Umwandlung von laufendem 

Arbeitsentgelt in Zukunftssicherungsleistungen nicht zu einer Minderung des beitragspflichtigen 

Arbeitsentgelts führt. 

Die Lohnsteuer kann nach § 40b Abs. 2 EStG mit einem Pauschsteuersatz von 20 v.H. erhoben werden, 

soweit die Zuwendungen die in § 40b Abs. 2 EStG genannte Entgeltgrenze von 1.752 EUR im 

Kalenderjahr nicht überschreiten. 

Sind mehrere Arbeitnehmer gemeinsam in der Pensionskasse versichert, so gilt nach § 40b Abs. 2 

Satz 2 EStG als Zuwendung für den einzelnen Arbeitnehmer der Teilbetrag, der sich bei einer Aufteilung 

der gesamten Zuwendungen durch die Zahl der begünstigten Arbeitnehmer ergibt, wenn dieser 

Teilbetrag 1.752 EUR nicht übersteigt; hierbei sind Arbeitnehmer, für die Zuwendungen von mehr als 

2.148 EUR im Kalenderjahr geleistet werden, nicht einzubeziehen. 

b) Kapitalgedeckte Altersversorgung 


Beiträge zu einer kapitalgedeckten Pensionskassenversorgung sind nach § 3 Nr. 63 EStG steuerfrei 

und bis zu 4 v.H. der Beitragsbemessungsgrenze der allgemeinen Rentenversicherung West (2006 

und 2007 = 2.520 EUR) auch beitragsfrei in der Sozialversicherung. Die Aufwendungen können sowohl 

aus laufendem Arbeitsentgelt als auch aus Einmalzahlungen finanziert werden. Zu beachten ist, 

dass Beiträge zu einer bereits 2004 bestehenden Pensionskasse wie bisher zuerst steuerfrei nach § 3 

Nr. 63 EStG und darüber hinaus auch weiterhin nach § 40b EStG a.F. pauschal versteuert werden 

können. Dafür ist keine gesonderte Erklärung des Arbeitnehmers erforderlich. 


111

2.4.4.6 Pensionsfonds 

Beiträge zu dieser kapitalgedeckten Altersversorgung sind nach § 3 Nr. 63 EStG steuerfrei und bis zu 

4 v.H. der Beitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung West (2006 und 2007 = 2.520 EUR) 

auch beitragsfrei in der Sozialversicherung. Die Finanzierung kann sowohl aus laufendem als Arbeitsentgelt 

als auch aus Einmalzahlungen erfolgen. 

2.4.4.7 Erhöhung des Steuerfreibetrags nach § 3 Nr. 63 EStG um 1.800,00 EUR 

Für Beiträge im Rahmen von Versorgungszusagen, die ab 1. Januar 2005 neu erteilt werden, hat sich 

der Freibetrag des § 3 Nr. 63 EStG (4 v.H. der Beitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung- 

West) um 1.800,00 EUR jährlich erhöht. Dieser neue zusätzliche Steuerfreibetrag zieht jedoch keine 

Beitragsfreiheit in der Sozialversicherung nach sich. 

2.4.4.8 Vervielfältigungsregel des § 3 Nr. 63 EStG 


Beiträge, die anlässlich der Beendigung eines Dienstverhältnisses aufgrund einer neuen Versorgungszusage 

ab 2005 in einen Pensionsfonds, eine Pensionskasse oder eine Direktversicherung, die 

nach dem 31. Dezember 2004 abgeschlossen wurde, eingezahlt werden, sind bis zu 1.800,00 EUR je 

Kalenderjahr des Dienstverhältnisses steuerfrei. Diese zusätzliche Steuerfreiheit zieht keine Beitragsfreiheit 

in der Sozialversicherung nach sich. Abfindungen, die im Zusammenhang mit der Auflösung 

eines Beschäftigungsverhältnisses für künftig entfallende Verdienstmöglichkeit gezahlt werden, sind 

aber bereits grundsätzlich beitragsfrei in der Sozialversicherung (Urteil des BSG vom 21. Februar 

1990 – 12 RK 20/88 -) 

2.4.4.9 Arbeitgeberbezogener Freibetrag nach § 3 Nr. 63 EStG 

Der Freibetrag nach § 3 Nr. 63 EStG wird in einen arbeitgeberbezogenen Freibetrag geändert. Dadurch 

kann die Steuerfreiheit nach § 3 Nr. 63 EStG bei einem Arbeitgeberwechsel im Laufe eines 

Kalenderjahres mehrmals in Anspruch genommen werden. Dies gilt auch für die Beitragsfreiheit in der 

Sozialversicherung, jedoch nicht für den zusätzlichen Freibetrag von 1.800 EUR jährlich. 

2.4.4.10 Auswirkungen auf das monatliche Arbeitsentgelt 

Bei dem Steuerfreibetrag von 4 v.H. der Beitragsbemessungsgrenze der allgemeinen Rentenversicherung 

(2006 und 2007 = 2.520 EUR) ist zu beachten, dass es sich hierbei um einen echten Freibetrag 

handelt, d.h., wird ein höheres Arbeitsentgelt umgewandelt, ist nur der übersteigende Betrag sozialversicherungspflichtig. 

Beispiel 1 (monatlich gleich bleibende Berücksichtigung des Freibetrags) 

Beschäftigungsverhältnis vom 01.01.2006 an gegen ein Arbeitsentgelt von 3.100 EUR 

Entgeltumwandlung (Pensionskasse) von mtl. 220 EUR 

Laufendes Arbeitsentgelt nach Entgeltumwandlung 2.880 EUR 

4 v.H. von 63.000 EUR = 2.520 EUR : 12 = 210 EUR 

Sozialversicherungspflichtiger Betrag der Entgeltumwandlung 

(220 EUR – 210 EUR) 

10 EUR 

Sozialversicherungspflichtiges Arbeitsentgelt 2.890 EUR 


112


Beispiel 2 (jeweils maximale Berücksichtigung des möglichen Freibetrags) 



Maximaler Freibetrag: 4 v.H. von 63.000 EUR = 2.520 EUR 

Arbeitsentgelt i.S. der Sozialversicherung in den Monaten: 

Januar bis November 2006 

mtl. 3.100 EUR – 220 EUR (Entgeltumwandlung = Freibetrag) 

(verbrauchter Freibetrag insgesamt: 220 EUR x 11 Monate = 2.420 EUR, verbleibender 

Freibetrag 100 EUR) 

2.880 EUR 

Dezember 2006 

3.100 EUR – 220 EUR (Entgeltumwandlung) es steht nur noch ein Freibetrag von 

100 EUR zur Verfügung, also = 3.000 EUR 

Wurde der Jahresfreibetrag nach § 3 Nr. 63 EStG monatlich nur mit 1/12 berücksichtigt und bestand 

die Beschäftigung nicht im ganzen Jahr, weil die Beschäftigung unterjährig aufgenommen oder beendet 

wurde, muss der Freibetrag dennoch in voller Höhe in Anspruch genommen werden. 

Stellt der Arbeitgeber vor der Übermittlung oder Erteilung der Lohnsteuerbescheinigung fest, dass die 

Steuerfreiheit durch die monatlichen Teilbeträge nicht in vollem Umfang ausgeschöpft worden ist, 

muss eine ggf. vorgenommene Besteuerung (pauschal oder individuell) der Beiträge rückgängig gemacht 

werden. 

Beispiel 3 (monatlich gleich bleibende Berücksichtigung des Freibetrags, unvorhergesehenes 

Beschäftigungsende am 30.09.2006) 



Laufendes Arbeitsentgelt nach Entgeltumwandlung 2.880 EUR 

4 v.H. von 63.000 EUR = 2.520 EUR : 12 = 210 EUR 


(220 EUR – 210 EUR) 

10 EUR 

Sozialversicherungspflichtiges Arbeitsentgelt 2.890 EUR 

Steuerrechtliche Rückrechnung für die Monate Januar bis August 2006 

Da die Steuerfreiheit im Rahmen der monatlichen Freibeträge beim Ausscheiden 

nicht in vollem Umfang ausgeschöpft worden ist, muss die vorgenommene Besteuerung 

der Beiträge rückgängig gemacht werden. Auf Grund des in der Sozialversicherung 

bestehenden Grundsatzes, dass in abgewickelte Sozialversicherungsverhältnisse 

nicht eingegriffen werden darf, ist die steuerliche Rückabwicklung 

für die Sozialversicherung nicht maßgebend. 

September 2006 

SozialversicherungspflichtigesArbeitsentgelt 

3.100 EUR - 220 EUR (Entgeltumwandlung) = 2.880 EUR 


113


Beispiel 4 (monatlich gleich bleibende Berücksichtigung des Freibetrags) 


Zulässige Entgeltumwandlung (Pensionskasse) von mtl. 500 EUR 


KontinuierlichberücksichtigungsfähigerFreibetrag 

(Jahresbetrag 2.520 EUR : 10 Beschäftigungsmonate im Kalenderjahr) 

252 EUR 

Arbeitsentgelt nach Entgeltumwandlung (6.000 EUR – 500 EUR) 5.500 EUR 


(500 EUR – 252 EUR) 248 EUR 

Arbeitsentgelt i.S. der Sozialversicherung 5.748 EUR 

Für die Bemessung der Beiträge zur Rentenversicherung und Arbeitslosenversicherung 

maßgebendes Arbeitsentgelt (begrenzt auf Beitragsbemessungsgrenze) 5.250 EUR 



Zulässige Entgeltumwandlung (Pensionskasse) von mtl. 500 EUR 


Arbeitsentgelt i.S. der Sozialversicherung in den Monaten: 

März bis Juni 2006 

mtl. 5.000 EUR – 500 EUR (Entgeltumwandlung = Freibetrag) 

(verbrauchter Freibetrag insgesamt: 500 EUR x 4 Monate = 2.000 EUR, verbleibender 

Freibetrag 520 EUR) 

4.500 EUR 

Juli 2005 

5.000 EUR – 500 EUR (Entgeltumwandlung), als Rest-Freibetrag stehen nur noch 

520 EUR zur Verfügung, also 5.000 EUR – 520 EUR = Arbeitsentgelt im Sinne der 

Sozialversicherung 4.480 EUR 

August bis Dezember 2006 

5.000 EUR – 500 EUR (Entgeltumwandlung) es steht kein Freibetrag mehr zur 

Verfügung, also bleibt das Arbeitsentgelt in voller Höhe beitragspflichtig 5.000 EUR 



Zulässige Entgeltumwandlung (Pensionskasse) als Einmalbetrag in einem beliebigen 

Monat (hier: Dezember 2006) 5.000 EUR 

maximaler Freibetrag: 4 v.H. von 63.000 EUR = 2.520 EUR 

Arbeitsentgelt im Sinne der Sozialversicherung in den Monaten: 

März bis November 2006 mtl. 5.000 EUR 


114

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Datum/Unterschrift SV07

Dezember 2006 

5.000 EUR – 5.000 EUR (Entgeltumwandlung) als Freibetrag stehen nur 2.520 

EUR zur Verfügung, also: 5.000 EUR – 2.520 EUR = 

Die Beiträge zur Renten- und Arbeitslosenversicherung werden berechnet aus 

2.480 EUR, obwohl im Dezember 2006 kein Arbeitsentgelt fließt. Die Arbeitnehmeranteile 

am Gesamtsozialversicherungsbeitrag können mit der nächsten Entgeltabrechnung 

einbehalten werden. 

2.480 EUR 

Alle Beispiele gelten entsprechend für Entgeltumwandlungen zu Gunsten einer betrieblichen Altersversorgung 

im Wege einer Direktzusage, einer Unterstützungskassenversorgung oder eines Pensionsfonds 

und grundsätzlich vom 1. Januar 2005 an auch für die Direktversicherung. 

Die Spitzenorganisationen der Sozialversicherung haben in ihrer Besorechung am 25./26.April 2006 

noch einmal verdeutlicht, dass der Freibetrag von 4 v. H. der Beitragsbemessungsgrenze 

- pro rata (d. h. im Kalenderjahr 2006 und 2007 monatlich mit 210 €) 

oder 

- en bloc (d. h. im Kalenderjahr 2006 und 2007 einmalig mit 2.520 €) 

berücksichtigt werden kann. 

Nach Auffassung der Spitzenorganisationen der Sozialversicherung ist der Freibetrag stets vom Bruttoarbeitsentgelt 

und nicht von dem auf die Beitragsbemessungsgrenze begrenzten Arbeitsentgelt in 

Abzug zu bringen. Bei einem Arbeitnehmer in den alten Bundesländern mit einem monatlichen Bruttoarbeitsentgelt 

von mindestens 5 460 EUR (im Kalenderjahr 2006 und 2007) ergeben sich somit keinerlei 

Auswirkungen auf die beitragsrechtliche Beurteilung, wenn dieser Arbeitnehmer jeweils einen 

monatlichen Freibetrag von 210 EUR in Anspruch nimmt, da sein für die Beitragsberechnung maßgebendes 

Arbeitsentgelt (5.460 EUR - 210 EUR =) 5.250 EUR (BBG-West) nicht unterschreitet. Etwas 

anderes gilt dann, wenn der Freibetrag en bloc in Anspruch genommen wird. 

Beispiel 7 (West): 


Ein Arbeitnehmer bezieht ein Gehalt von 6.000 EUR monatlich. Hiervon wandelt er monatlich 3.000 

EUR für eine Unterstützungskasse um. Er nimmt den Freibetrag en bloc im Januar 2007 in Anspruch. 

2007 Januar Februar März usw. 

Gehalt 6.000 6.000 6.000 6.000 

Umwandlg 3.000 3.000 3.000 3.000 

Steuer-Brutto 3.000 3.000 3.000 3.000 

SV-Brutto 3.480 5.250 5.250 5.250 

Das Gehalt für Januar wird um den Jahresfreibetrag von 2.520 EUR vermindert, so dass sich für Januar 

ein beitragspflichtiges Arbeitsentgelt von (6.000 EUR – 2.520 EUR =) 3.480 EUR ergibt. Aufgrund 

der Ausschöpfung des vollen Jahresfreibetrags im Januar ergibt sich für die folgenden Monate 

jeweils ein beitragspflichtiges Arbeitsentgelt von 5.250 EUR (BBG-West). 

Im Steuerrecht wird in den Fällen, in denen bei einer Entgeltumwandlung in den Durchführungswegen 

Pensionskasse, Pensionsfonds oder Direktversicherung der Steuerfreibetrag von 4 v. H. der RV-BBG- 

West pro rata mit 210 EUR monatlich berücksichtigt wird, der Arbeitnehmer aber tatsächlich einen 

höheren Betrag von seinem Arbeitsentgelt umwandelt und im Laufe des Kalenderjahrs unvorhergesehen 

aus der Beschäftigung ausscheidet oder infolge Arbeitsunfähigkeit kein Arbeitsentgelt mehr erhält, 

der noch nicht ausgeschöpfte Teil des Freibetrags nachträglich in Anspruch genommen. Im Bei- 


115

tragsrecht der Sozialversicherung kann dies nicht entsprechend angewandt werden. Die Spitzenorganisationen 

der Sozialversicherung verweisen hierzu nochmals auf die ständige Rechtsprechung des 

Bundessozialgerichts, das den Grundsatz aufgestellt hat, dass in abgewickelte Versicherungsverhältnisse 

nicht mehr rückwirkend eingegriffen werden darf. 

2.4.4.11 Mehrere Durchführungswege 

Werden mehrere Durchführungswege nebeneinander praktiziert (z.B. Direktzusage bzw. Unterstützungskassenversorgung 

neben Pensionskasse, Pensionsfonds oder Direktversicherung), gelten für 

jeden Durchführungsweg die in den Gesetzen oder Verordnungen genannten Grenzen. Werden jedoch 

mehrere in den maßgebenden Einzelvorschriften gemeinsam genannte Durchführungswege wie 

Direktzusage und Unterstützungskassenversorgung (§§ 14 Abs. 1 Satz 2, 115 SGB IV) oder Pensionskasse, 

Pensionsfonds und Direktversicherung (§ 2 Abs. 2 Nr. 5 ArEV (ab 1. Januar 2007 Sozialversicherungsentgeltverordnung 

– SvEV), § 3 Nr. 63 EStG) nebeneinander praktiziert, kann der Freibetrag 

je Einzelvorschrift nur ein Mal berücksichtigt werden. 

Entsprechendes gilt für die Gesamtbeiträge der nach § 40b EStG pauschal versteuerbaren Anlageformen. 

Dabei zählen § 40b EStG a.F. und § 40b EStG als zwei Vorschriften. Das bedeutet, dass für 

vor dem 1. Januar 2005 abgeschlossene Direktversicherungen nach § 40b a.F. i.V.m. § 52 Abs. 52a 

EStG und Pensionskassenzusagen nach dem 31. Dezember 2004 im Umlageverfahren (§ 40b EStG) 

mit jeweils 1.752 EUR pauschal versteuert werden können und bei Erfüllung der Voraussetzungen 

von § 2 Abs. 1 Nr. 3 ArEV dem Arbeitsentgelt nicht zuzurechnen sind. 

Bei einer Kumulierung der maßgebenden Freibeträge berechnet sich demnach der kalenderjährlich 

maximal anzusetzende Freibetrag eines Arbeitnehmers aus 2 x 4 v.H. der Beitragsbemessungsgrenze 

der allgemeinen Rentenversicherung sowie aus dem nach § 40b EStG in der jeweils geltenden Fassung 

pauschal versteuerten Betrag von 2 x 1.752 EUR (2006 und 2007 = 2 x 2.520 EUR + 

2 x 1.752 EUR = 8.544 EUR). Wird eine betriebliche Altersversorgung in mehreren Durchführungswegen 

finanziert, gelten dadurch ab 2005 jeweils folgende Freibeträge: 

Mögliche 

Durchführungswege 

Pensionskasse (Altzusage 

nach Ausschöpfen 

der Steuerfreiheit 

von § 3 Nr. 

63 EStG und Neuzusage 

bei Umlageverfahren) 

mit 20 

v.H. pauschal versteuert 

lt. § 40b 

EStG a.F. bzw. 

§ 40b EStG 

Direktversicherung 

(Altverträge) mit 20 

v.H. pauschal versteuert 

lt. § 40b 

EStG a.F. 


maximal steuerbegünstigt 

je Kalenderjahr pro erstem 

Dienstverhältnis 

§ 3 Nr. 63 EStG 

= steuerfrei 

§ 40b EstG 

= pauschale LSt. 

Insgesamt 1.752 EUR 

pauschal versteuerbar, im 

Einzelfall 2.148 EUR, 

wenn Durchschnitt maximal 

1.752 EUR, 

Vervielfältigung bei 

Austritt (R 129 Abs. 11 

LStR) 

Ausnahme: 

Beim Zusammentreffen 

von § 40b EStG a.F. und § 

40b EStG kann der Betrag 

von 1.752 EUR je Vorschrift 

in Anspruch genommen 

werden 

maximal mögliche Sozialversicherungsfreiheit 

je Kalenderjahr pro erstem Dienstverhältnis 

Bei Arbeitgeber- 

leistungen 

Insgesamt 

1.752 EUR,im Einzelfall 

2.148 EUR, wenn 

Durchschnitt nicht 

über 1.752 EUR, 


Austritt 


bis 2008 bei Entgeltumwandlung 

Aus Einmalzahlungen 

insgesamt 1.752 EUR, im 

Einzelfall 2.148 EUR, 

wenn Durchschnitt nicht 

über 1.752 EUR, 


Austritt 

(§ 2 Abs. 1 Satz 1 Nr. 3 

ArEV) 

116

Pensionskasse und 

Pensionsfonds, 

(Alt- und Neuzusage) 

Direktversicherung 

(Neuverträge) 

lt. § 3 Nr. 63 EStG 

Direktzusage 

und/oder 

Unterstützungskasse 

(§ 11 EStG) 

Insgesamt 4 % der BBG 

RV steuerfrei, 

2005 = 2.496 EUR 

2006 = 2.520 EUR 

2007 = 2.520 EUR 

plus1.800 EUR 

Unbegrenzt steuerfrei 

(BMF-Schreiben vom 

04.02.2000 und 

16.01.2001) 

Insgesamt 4 % der 

BBG RV, 

2005 = 2.496 EUR 

2006 = 2.520 EUR 

2007 = 2.520 EUR 

Unbegrenzt sozialversicherungsfrei 

Insges. 4 % der BBG RV, 

(§ 2 Abs. 2 Nr. 5 ArEV) 

2005 = 2.496 EUR 

2006 = 2.520 EUR 

2007 = 2.520 EUR 

Insges. 4 % der BBG RV, 

(§14 Abs.1 S.2 SGB IV 

i.V.m. $ 115SGB IV) 

2005 = 2.496 EUR 

2006 = 2.520 EUR 

2007 = 2.520 EUR 

Die Spitzenorganisationen der Sozialversicherung haben unter dem 21. Dezember 2004 ihr gemeinsames 

Rundschreiben zu Entgeltumwandlungen zum Aufbau einer kapitalgedeckten betrieblichen 

Altersvorsorge veröffentlicht (siehe unter www.vdak-aev.de) 

2.5 Pauschalbesteuerte Bezüge 

2.5.1 Zeitpunkt einer Pauschalbesteuerung 


Nach den Bestimmungen der ArEV (ab 1. Januar 2007 Sozialversicherungsentgeltverordnung – 

SvEV), ab 1. Januar 2007 der Sozialversicherungsentgeltverordnung – SvEV, sind die dort angeführten 

pauschalbesteuerten Bezüge unter gewissen Umständen dem Arbeitsentgelt nicht hinzuzurechnen 

und damit beitragsfrei, wenn der Arbeitgeber die Lohnsteuer nach einem Pauschsteuersatz erhebt. 

§ 2 Abs. 1 Satz 1 ArEV in der Fassung von Artikel 2 Nr.1 Buchst. a) der Verordnung zur Änderung 

der Sachbezugsverordnung und der Arbeitsentgeltverordnung stellt durch die Formulierung ”... 

erheben kann ...” klar, dass es für die Nichthinzurechnung zum Arbeitsentgelt nur auf die Möglichkeit 

einer Pauschalbesteuerung, nicht aber auf den Zeitpunkt ihrer Durchführung und auch nicht auf den 

Zeitpunkt der Fälligkeit des Gesamtsozialversicherungsbeitrags nach § 23 Abs. 1 SGB IV ankommt. 

Der Sachverhalt, dass für die Nichthinzurechnung zum Arbeitsentgelt die Möglichkeit der Pauschalbesteuerung 

ausreicht, ist für die in § 40 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 EStG genannten sonstigen Bezüge, soweit 

sie nicht einmalig gezahltes Arbeitsentgelt sind, die in § 40 Abs. 2 EStG genannten Einnahmen und 

für die in § 40b EStG aufgeführten Zukunftsicherungsleistungen von Bedeutung. 

Ist im Tarifvertrag oder Arbeitsvertrag geregelt, dass die Durchführung der Pauschalbesteuerung auf 

geringere Werte als die steuerlichen Höchstgrenzen beschränkt ist, können die pauschalbesteuerbaren 

Bezüge auch nur in Höhe dieser tarif- oder arbeitsvertraglichen Grenzwerte beitragsfrei belassen 

werden. Insoweit ist zu berücksichtigen, dass bei Beträgen, die die tariflichen oder arbeitsvertraglichen 

Grenzwerte überschreiten, das Regelbesteuerungsverfahren durchzuführen ist und deshalb Beitragspflicht 

entsteht. 

Macht der Arbeitgeber nicht von der Pauschalbesteuerung Gebrauch und wird daraufhin das Regelbesteuerungsverfahren 

durchgeführt (§§ 39b, 39c oder 39d EStG), sind die in § 2 Abs. 1 Satz 1 ArEV 

(ab 1. Januar 2007 Sozialversicherungsentgeltverordnung – SvEV) genannten Bezüge dem Arbeitsentgelt 

zuzurechnen und damit beitragspflichtig. 

2.5.2 Tragung der Pauschalsteuer durch den Arbeitnehmer 

Soweit die Lohnsteuer mit einem Pauschalsteuersatz erhoben wird, ist der Arbeitgeber nach § 40 Abs. 

3 EStG allein Steuerschuldner gegenüber dem Finanzamt. Die in § 40 Abs. 3 EStG vorgeschriebene 

Übernahme der Steuerschuld durch den Arbeitgeber bedeutet jedoch nicht, dass der Arbeitgeber auch 

im arbeitsrechtlichen Innenverhältnis die pauschale Lohnsteuer tragen muss. 


117

Das Bundesarbeitsgericht hat nämlich wiederholt entschieden (vgl. Urteile vom 22. Juni 1978 – 3 AZR 

156/77 – und vom 6. August 1987 – 5 AZR 22/86 –), dass der Arbeitgeber den Arbeitnehmer im Innenverhältnis 

vereinbarungsgemäß mit der pauschalen Lohnsteuer (und auch mit der Kirchensteuer) 

belasten kann. Somit besteht z.B. bei der Lohnsteuerpauschalierung von Fahrtkostenersatz oder auch 

von Zukunftsicherungsleistungen für den Arbeitgeber die Möglichkeit, sich die Pauschalsteuer von 

dem jeweiligen Arbeitnehmer ”erstatten” zu lassen. 

Mit dem Steuerentlastungsgesetz, das am 1. Januar 1999 in Kraft getreten ist, wurde § 40 Abs. 3 

EStG dahingehend ergänzt, dass eine Abwälzung der pauschalen Lohnsteuer auf den Arbeitnehmer 

unzulässig ist. Die Regelung soll aber nur verhindern, dass durch die Abwälzung der pauschalen 

Lohnsteuer auf den Arbeitnehmer die Einkommensteuer-Bemessungsgrundlage gemindert wird. 

Die Übernahme der Pauschalsteuer durch den Arbeitnehmer führt grundsätzlich nicht mehr zu einer 

Verringerung des für die Sozialversicherung maßgebenden Arbeitsentgelts. 

Beispiel 1: 

monatliches Bruttoarbeitsentgelt 3.000,00 EUR 

Fahrtkostenersatz (brutto) 100,00 EUR 

darauf entfallende pauschale Lohn- und Kirchensteuer 20,00 EUR 

Die pauschale Lohn- und Kirchensteuer in Höhe von 20 EUR übernimmt zunächst der Arbeitgeber. 

Dieser lässt sich den Betrag von seinem Arbeitnehmer erstatten mit der Folge, dass der Fahrtkostenersatz 

des Arbeitgebers tatsächlich nicht 100 EUR, sondern nur 80 EUR beträgt. 

Da die Übernahme der Pauschalsteuer durch den Arbeitnehmer nicht zu einer Verringerung des für 

die Sozialversicherung maßgebenden Arbeitsentgelts führen darf, sind Beiträge aus dem monatlichen 

Arbeitsentgelt von 3.000 EUR zu entrichten. 

Beispiel 2: 

Sonderzuwendung 3.000,00 EUR 

Direktversicherungsbeiträge 1.752,00 EUR 

darauf entfallende 

- pauschale Lohnsteuer (20 v.H.) 350,40 EUR 

- pauschale Kirchensteuer 28,03 EUR 

- Solidaritätszuschlag 19,27 EUR 

Von der Sonderzuwendung bleiben auch dann lediglich 1.752 EUR beitragsfrei, wenn der Arbeitgeber 

seinen Arbeitnehmer mit der pauschalen Lohnsteuer, der pauschalen Kirchensteuer und dem Solidaritätszuschlag 

belastet. 

3. Beitragssätze 

Vom 1. Januar 2007 an gelten folgende Beitragssätze: 

3.1 Krankenversicherung 



Es gilt der in der Satzung der zuständigen Krankenkasse festgelegte Beitragssatz 

Der allgemeine Beitragssatz gilt für Beschäftigte, die bei Arbeitsunfähigkeit Anspruch auf Fortzahlung 

des Arbeitsentgelts für mindestens sechs Wochen haben. 

Der ermäßigte Beitragssatz gilt für Personen, die keinen Anspruch auf Krankengeld haben. Dies 

sind z. B. beschäftigte Erwerbsunfähigkeits- oder Altersrentner sowie beschäftigte Vorruhestandsgeldbezieher 

und Altersteilzeitbeschäftigte in der Freistellungsphase (siehe unter 9.3.2). 


118

Der erhöhte Beitragssatz gilt für Beschäftigte, die bei Arbeitsunfähigkeit nicht für mindestens sechs 

Wochen Anspruch auf Fortzahlung des Arbeitsentgelts haben. 

Aufgrund der Fassung des Entgeltfortzahlungsgesetzes (EFZG) ist davon auszugehen, dass alle 

Beschäftigten vom Grundsatz her bei Arbeitsunfähigkeit für mindestens sechs Wochen Anspruch 

auf Entgeltfortzahlung haben. 

Dies gilt auch für neu eingestellte Arbeitnehmer, die nach § 3 Abs. 3 EFZG einen solchen Anspruch 

erst von der fünften Beschäftigungswoche an besitzen. Der erhöhte Beitragssatz ist deshalb 

grundsätzlich nur bei befristeten Beschäftigungen von unter zehn Wochen anzuwenden, weil 

hier der für den allgemeinen Beitragssatz notwendige Anspruch auf sechswöchige Entgeltfortzahlung 

nicht realisiert werden kann. 

Für geringfügig entlohnt Beschäftigte (siehe unter I., 2.2.2), die in der gesetzlichen Krankenversicherung 

versichert sind, hat der Arbeitgeber Pauschalbeiträge zur Krankenversicherung seit dem 

1. Juli 2006 in Höhe von 13 v.H. aus dem jeweils gezahlten Arbeitsentgelt zu entrichten. 

Bei einem unvorhergesehenen Überschreiten des monatlichen Grenzwertes von 400 EUR sind 

solche Pauschalbeiträge auch aus einem über 400 EUR liegenden Arbeitsentgelt zu zahlen. 

Dies gilt entsprechend für Zeiten einer geringfügig entlohnten Beschäftigung die neben anderen 

Beschäftigungen ausgeübt wird, für die aber die Versicherungspflicht von der Einzugsstelle (Bundesknappschaft) 

bzw. dem Rentenversicherungsträger noch nicht festgestellt wurde (siehe unter 

I., 1.1.2). 

Die vom Arbeitgeber zu zahlenden Pauschalbeiträge sind im Übrigen ggf. auch für solche Arbeitnehmer 

zu zahlen, die neben einer versicherungsfreien Beschäftigung (z.B. als Beamte oder auch 

wegen Überschreitens der Jahresarbeitsentgeltgrenze) eine geringfügig entlohnte Beschäftigung 

ausüben (siehe unter I.,2.2). 

3.1.2 Beitragszuschlag aller GKV-Mitglieder 

Seit dem 1. Juli 2005 haben alle Mitglieder der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) einen gesetzlich 

vorgeschriebenen Zusatzbeitrag von 0,9 v. H. auf alle beitragspflichtigen Einnahmen zu zahlen. 

Zeitgleich wurden die Beitragssätze aller Krankenkassen im selben Umfang gesenkt. 

Beispiel: 


Beitragssatz zum 01.01.2005 14,20 v.H. 

- AG-Anteil 7,10 v.H. 

- AN-Anteil 7,10 v.H. 

Beitragssenkung zum 01.07.2005 13,30 v.H. 

- AG-Anteil 6,65 v.H. 

- AN-Anteil 6,65 v.H. 

- AN-Zusatzbeitrag 0,90 v.H. 

AG-Anteil insges. 6,65 v.H. 

AN-Anteil insges. 7,55 v.H. 

14,20 v.H. 

Den Beitragszuschlag (0,9 v.H.) trägt der Arbeitnehmer allein; eine Beteiligung des Arbeitgebers ist 

grundsätzlich nicht vorgesehen, bei Geringverdienern ist jedoch der Beitragszuschlag vom Arbeitgeber 

mit zu tragen (siehe unter 4.4). 

Bei krankenversicherungspflichtigen Arbeitnehmern gehört der zusätzliche Beitrag zum Gesamtsozialversicherungsbeitrag 

(siehe unter 4. und 5.1) Er ist auch von freiwilligen Mitgliedern der GKV im 

Firmenabrechnungsverfahren zu erheben (siehe unter 5.) und auch aus Versorgungsbezügen (siehe 


119

unter IV.). Aus einer geringfügig entlohnten Beschäftigung (siehe unter I., 2.2.2) ist der zusätzliche 

Beitrag jedoch nicht zu zahlen. 

Hinsichtlich der Berechnung der zusätzlichen Beiträge im Niedriglohnsektor (regelmäßiges monatliches 

Arbeitsentgelt zwischen 400 EUR und 800 EUR) wird auf die beispielhaften Ausführungen unter 

2.2.6 verwiesen. Bei Zahlung eines fiktiven Arbeitsentgelts (KuG/WAG – siehe unter 11.) ist der zusätzliche 

Beitrag nur aus dem tatsächlichen Arbeitsentgelt zu berechnen; aus dem fiktiven Arbeitsentgelt 

fällt also ein Beitragszuschlag nicht an. 

Der Beitragszuschlag ist auch von 

Personen in Einrichtungen der Jugendhilfe, 

Teilnehmern an Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben sowie an Berufsfindung oder Arbeitserprobung 

und 

behinderten Menschen in geschützten Einrichtungen 

zu zahlen. 

Die Einrichtungen, die für die vorgenannten Personenkreise als beitragsabführende Stellen fungieren, 

sind insoweit Schuldner des Beitragszuschlags und haben diesen an die zuständige Einzugsstelle 

abzuführen. Bei den nach § 20 Abs. 1 Satz 2 Nr. 5 in Verb. mit Satz 1 SGB XI versicherten Mitgliedern 

der Pflegeversicherung (Jugendliche) gilt für die Beitragsbemessung § 235 Abs. 1 Satz 5 und Abs. 4 

SGB V entsprechend. Bei den nach § 20 Abs. 1 Satz 2 Nr. 6 in Verb. mit Satz 1 SGB XI versicherten 

Mitgliedern (Teilnehmer an Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben sowie an Berufsfindung oder 

Arbeitserprobung) gilt § 235 Abs. 1 Sätze 1 bis 3 und Abs. 4 SGB V. Vorausgesetzt diese Personen 

erhalten kein Übergangsgeld, gilt § 235 Abs. 1 Satz 5 und Abs. 4 SGB V. Bei den nach § 20 Abs. 1 

Satz 2 Nr. 7 und 8 in Verb. mit Satz 1 SGB XI (behinderte Menschen) ist § 235 Abs. 3 und 4 SGB V 

entsprechend anzuwenden. 

3.2 Pflegeversicherung 


Es gilt weiterhin der Beitragssatz von 1,7 v. H. 

Hat der Versicherte eigene Ansprüche auf Beihilfe oder auf Heilfürsorge nach beamtenrechtlichen 

Regelungen oder Grundsätzen gilt ein Beitragssatz von 0,85 v. H. Unter diese Regelung fallen z. B. 

beschäftigte Beamten-Witwen. 

3.2.2 Beitragszuschlag für Kinderlose 


Seit dem 1. Januar 2005 haben Kinderlose einen Beitragszuschlag von 0,25 v.H. zu zahlen. Den Beitragszuschlag 

trägt der Arbeitnehmer allein; eine Beteiligung des Arbeitgebers ist grundsätzlich nicht 

vorgesehen, bei Geringverdienern ist jedoch der Beitragszuschlag vom Arbeitgeber mit zu tragen 


Kinderlose sind bis zum Ablauf des Monats, in dem sie das 23. Lebensjahr vollenden, von der Beitragszuschlagspflicht 

ausgenommen. Gleiches gilt für Mitglieder, die vor dem 1. Januar 1940 geboren 

sind. Der Beitragszuschlag ist darüber hinaus nicht zu zahlen, wenn die Elterneigenschaft des Mitglieds 

gegenüber der beitragsabführenden Stelle (bei Arbeitnehmern also gegenüber dem Arbeitgeber) 

nachgewiesen wird oder diesen Stellen die Elterneigenschaft aus anderem Anlass bekannt ist. 

Zu den Eltern im Sinne des § 55 Abs. 3 SGB XI zählen: 

Eltern im Sinne des § 56 Abs. 1 Nr. 3 SGB I (auch Adoptiveltern) 


120

Stiefeltern im Sinne des § 56 Abs. 3 Nr. 2 SGB I 

Pflegeeltern im Sinne des § 56 Abs. 3 Nr. 3 SGB I 

Bereits ein einzelnes Kind löst bei beiden Elternteilen Zuschlagsfreiheit aus. Das Lebensalter des 

Kindes spielt keine Rolle. Eltern, deren Kind nicht mehr lebt, gelten nicht als kinderlos; bereits eine 

Lebendgeburt schließt die Beitragszuschlagspflicht dauerhaft aus. Aus Gründen der Verwaltungsvereinfachung 

wird ohne nähere Prüfung und ohne weiteren Nachweis angenommen, dass die Eltern- 

bzw. Stiefelterneigenschaft erfüllt wird, wenn ein Kinderfreibetrag auf der Lohnsteuerkarte eingetragen 

ist. Kann der Nachweis über die Elterneigenschaft (insbesondere bei Stiefeltern) nicht über die Lohnsteuerkarte 

geführt werden, ist eine Bescheinigung der zuständigen Meldebehörde über die häusliche 

Gemeinschaft erforderlich. 

Im Übrigen liegt bei Stief-, Adoptiv- und Pflegeeltern eine die Befreiung von der Zuschlagspflicht nach 

§ 55 Abs. 3 SGB XI begründende Elterneigenschaft nur vor, wenn die Familienbande durch 

die Rechtswirksamkeit der Adoption, 

Heirat der Eltern und Haushaltsaufnahme des Stiefkindes oder 

Begründung des Pflegekindschaftsverhältnisses 

zu einem Zeitpunkt entstanden ist, in dem aufgrund des Alters des Kindes in der GKV eine Familienversicherung 

hätte begründet werden können. 

Wer nicht nachweist, dass er ein Kind hat, gilt bis zum Ablauf des Monats, in dem er den Nachweis 

erbringt, als kinderlos. Erfolgt der Nachweis innerhalb von drei Monaten nach der Geburt des Kindes, 

gilt er mit Beginn des Monats als erbracht. Erfolgt der Nachweis nach Ablauf von drei Monaten nach 

der Geburt des Kindes, gilt er ab Beginn des Monats als erbracht, der dem Monat folgt, in dem der 

Nachweis vorgelegt wird. 

Der Beitragszuschlag gehört zum Gesamtsozialversicherungsbeitrag (siehe unter 4. und 5.). Er ist 

von allen beitragspflichtigen Einnahmen zu erheben, also auch von freiwilligen Mitgliedern der Gesetzlichen 

Krankenversicherung im Firmenabrechnungsverfahren und auch aus Versorgungsbezügen 

(siehe unter IV.). Aus einer geringfügig entlohnten Beschäftigung (siehe unter I., 2.2.2) ist der zusätzliche 

Beitrag jedoch nicht zu zahlen. 

Hinsichtlich der Berechnung der zusätzlichen Beiträge im Niedriglohnsektor (regelmäßiges monatliches 

Arbeitsentgelt zwischen 400 EUR und 800 EUR) wird auf die beispielhaften Ausführungen unter 

2.2.6 verwiesen. Bei Zahlung eines fiktiven Arbeitsentgelts (KuG/WAG – siehe unter 11..) ist der zusätzliche 

Beitrag nur aus dem tatsächlichen Arbeitsentgelt zu berechnen; aus dem fiktiven Arbeitsentgelt 

fällt also ein Beitragszuschlag nicht an. 

Der Beitragszuschlag ist auch von 

Personen in Einrichtungen der Jugendhilfe, 

Teilnehmern an Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben sowie an Berufsfindung oder Arbeitserprobung 

und 

behinderten Menschen in geschützten Einrichtungen 

zu zahlen. 


Die Einrichtungen, die für die vorgenannten Personenkreise als beitragsabführende Stellen fungieren, 

sind insoweit Schuldner des Beitragszuschlags und haben diesen an die zuständige Einzugsstelle 

abzuführen. Bei den nach § 20 Abs. 1 Satz 2 Nr. 5 in Verb. mit Satz 1 SGB XI versicherten Mitgliedern 

der Pflegeversicherung (Jugendliche) gilt für die Beitragsbemessung § 235 Abs. 1 Satz 5 und Abs. 4 

SGB V entsprechend. Bei den nach § 20 Abs. 1 Satz 2 Nr. 6 in Verb. mit Satz 1 SGB XI versicherten 


121

Mitgliedern (Teilnehmer an Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben sowie an Berufsfindung oder 

Arbeitserprobung) gilt § 235 Abs. 1 Sätze 1 bis 3 und Abs. 4 SGB V. Vorausgesetzt diese Personen 

erhalten kein Übergangsgeld, gilt § 235 Abs. 1 Satz 5 und Abs. 4 SGB V. Bei den nach § 20 Abs. 1 

Satz 2 Nr. 7 und 8 in Verb. mit Satz 1 SGB XI (behinderte Menschen) ist § 235 Abs. 3 und 4 SGB V 

entsprechend anzuwenden. 

Kann der Anspruch auf Abzug des Beitragszuschlags für Kinderlose in der sozialen Pflegeversicherung 

(§ 60 Abs. 5 SGB XI) durch das Fehlen einer an die oben genannten Personengruppen zu 

erbringenden Geldleistung nicht realisiert werden, bestehen keine Bedenken, wenn der Träger der 

Einrichtung oder Dritte, beispielsweise ein Sozialhilfeträger, den Beitragszuschlag für Kinderlose in 

der sozialen Pflegeversicherung trägt. Die Übernahme des Beitragszuschlags führt in diesen Fällen 

nicht zu einem geldwerten Vorteil im sozialversicherungsrechtlichen Sinne. Als Geldleistungen in diesem 

Sinne – von dem der Beitragszuschlag ggf. einzubehalten ist – gelten auch Leistungen, die nicht 

zur Versicherungspflicht in der sozialen Pflegeversicherung führen. 

Die Spitzenverbände der Krankenkassen – handelnd als Spitzenverbände der Pflegekassen – haben 

unter dem 3. Dezember 2004 ein gemeinsames Rundschreiben zum Kinder-Berücksichtigungsgesetz 

mit Empfehlungen zum Nachweis der Elterneigenschaft veröffentlicht (siehe unter www.vdak-aev.de- 

Arbeitgeberverfahren). 

3.3 Rentenversicherung 

Ab 1. Januar 2007 gilt ein Beitragssatz von 19,9 v.H.; davor von 19,5 v.H. 

Für geringfügig entlohnt Beschäftigte (siehe unter I., 2.2.2) hat der Arbeitgeber Pauschalbeiträge zur 

Rentenversicherung seit 1. Juli 2006 in Höhe von 15 v.H. aus dem jeweils gezahlten Arbeitsentgelt zu 

entrichten. Für die in privaten Haushalten geringfügig entlohnten Beschäftigten sind nur Pauschalbeiträge 

in Höhe von jeweils 5 v.H. zu zahlen. 

Bei einem unvorhergesehenen Überschreiten des monatlichen Grenzwertes von 400 EUR sind solche 

Pauschalbeiträge auch aus einem über 400 EUR liegenden Arbeitsentgelt zu zahlen. Dies gilt entsprechend 

für Zeiten einer geringfügig entlohnten Beschäftigung die neben anderen Beschäftigungen 

ausgeübt wird, für die aber die Versicherungspflicht von der Einzugsstelle (Bundesknappschaft) bzw. 

dem Rentenversicherungsträger noch nicht festgestellt wurde. Die vom Arbeitgeber zu zahlenden 

Pauschalbeiträge sind im Übrigen ggf. auch für solche Arbeitnehmer zu zahlen, die neben einer versicherungsfreien 

Beschäftigung (z.B. als Beamte) eine geringfügig entlohnte Beschäftigung ausüben. 

Ein geringfügig entlohnt Beschäftigter kann auf Antrag eigene Rentenversicherungsbeiträge zahlen, 

um dadurch volle Ansprüche auf Leistungen der Rentenversicherung zu erwerben. Er muss sich dazu 

schriftlich von der Versicherungsfreiheit in der Rentenversicherung befreien lassen. Dabei ist unerheblich, 

ob die versicherungsfreie geringfügig entlohnte Beschäftigung als einzige Beschäftigung oder - 

als zeitlich erste geringfügig entlohnte Beschäftigung - neben einer nicht geringfügigen versicherungspflichtigen 

(Haupt-)Beschäftigung ausgeübt wird. Der Arbeitgeber hat den Arbeitnehmer bei Beschäftigungsbeginn 

auf die Möglichkeit des Verzichts auf die Rentenversicherungsfreiheit im Rahmen der 

geringfügig entlohnten Beschäftigung hinzuweisen (§ 2 Abs. 1 Satz 4 Nachweisgesetz). 

Der Verzicht muss schriftlich gegenüber dem Arbeitgeber erklärt werden. Er entfaltet Rechtswirkung 

aber nur für die Zukunft, d. h., die Rentenversicherungspflicht beginnt mit dem Tag, der auf den Tag 

des Eingangs der schriftlichen Verzichtserklärung beim Arbeitgeber folgt, es sei denn, dass der Arbeitnehmer 

einen späteren Zeitpunkt für den Beginn der Rentenversicherungspflicht bestimmt. Geht 

die Verzichtserklärung innerhalb von zwei Wochen nach Aufnahme der geringfügig entlohnten Beschäftigung 

beim Arbeitgeber ein, wirkt sie auf den Beginn der Beschäftigung zurück, falls der Arbeitnehmer 

dies verlangt. 

Beispiel 1: 


Eine privat krankenversicherte Raumpflegerin nimmt am 01.07.2007 eine Beschäftigung auf; sie arbeitet 

gegen ein monatliches Arbeitsentgelt von 200 EUR. Am 07.07.2007 gibt sie gegenüber ihrem Ar- 


122

eitgeber eine schriftliche Erklärung ab, dass sie vom Beginn der Beschäftigung an auf die Rentenversicherungsfreiheit 

verzichtet. 

Die Raumpflegerin ist in der Kranken-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung versicherungsfrei, weil 

das monatliche Arbeitsentgelt 400 EUR nicht übersteigt. Ein Pauschalbeitrag zur Krankenversicherung 

fällt nicht an, weil die Raumpflegerin privat krankenversichert ist. In der Rentenversicherung besteht 

durch den Verzicht auf die Versicherungsfreiheit vom Beginn der Beschäftigung an Versicherungspflicht. 

Es sind folgende Beiträge zur Rentenversicherung zu zahlen: 

Arbeitgeber (15,0 v.H. von 200 EUR =) 30,00 EUR 

Arbeitnehmer ( 4,5 v.H. von 200 EUR =) 9,00 EUR 

Personengruppenschlüssel: 109 

Beitragsgruppenschlüssel: 0 1 0 0 

Wird die Befreiung von der Rentenversicherungsfreiheit beantragt, sind volle Beiträge zur Rentenversicherung 

(19,9 v.H.) mindestens aus einem monatlichen Arbeitsentgelt von 155 EUR zu entrichten. 

Weil der Arbeitgeber die Beiträge (weiterhin) in Höhe von 15,0 v.H. (bei Beschäftigten in Privathaushalten 

in Höhe von 5 v.H.) zu tragen hat, beträgt der Beitragssatz des Arbeitnehmers in diesen Fällen, 

bei einem Arbeitsentgelt ab 155 EUR, 4,9 v.H. (bei Beschäftigten in Privathaushalten 14,9 v.H.). Bei 

einem niedrigeren Arbeitsentgelt sind vom Arbeitnehmer zuzüglich auch noch die am Mindestbeitrag 

(19,9 v.H. aus 155 EUR) fehlenden Beitragsanteile aufzubringen. 

Beispiel 2: 

Eine privat krankenversicherte Raumpflegerin arbeitet in einem privaten Haushalt gegen ein monatliches 

Arbeitsentgelt von 90 EUR; sie hat auf die Rentenversicherungsfreiheit verzichtet. Das Beschäftigungsverhältnis 

endet am 20.06.2007; für Juni 2007 erhält sie ein Arbeitsentgelt von 60 EUR. 

Für den Monat Juni 2007 ergibt sich für die Berechnung der Rentenversicherungsbeiträge eine monatliche 

Mindestbeitragsbemessungsgrundlage von (155 EUR x 20 : 30 =) 103,33 EUR, so dass der Mindestbeitrag 

20,56 EUR beträgt. Dieser Mindestbeitrag ist wie folgt aufzubringen: 

Mindestbeitrag (19,9 v.H. von 103,33 EUR =) 20,56 EUR 

./. Arbeitgeberbeitragsanteil ( 5,0 v.H. von 60,00 EUR =) 3,00 EUR 

Arbeitnehmerbeitragsanteil 17,56 EUR 



Beispiel 3: 


Eine privat krankenversicherte Raumpflegerin arbeitet gegen ein monatliches Arbeitsentgelt von 100 

EUR; sie hat auf die Rentenversicherungsfreiheit verzichtet. Vom 19.07.2007 bis zum 22.08.2007 

nimmt die Raumpflegerin unbezahlten Urlaub und erzielt im Juli 2007 ein Arbeitsentgelt in Höhe von 

65 EUR und im August 2007 ein Arbeitsentgelt in Höhe von 25 EUR. 

Die monatliche Mindestbeitragsbemessungsgrundlage für Juli 2007 beträgt 155 EUR (30 SV-Tage); 

die Beiträge zur Rentenversicherung sind wie folgt aufzubringen: 


./. Arbeitgeberbeitragsanteil (15,0 v.H. von 65,00 EUR = ) 9,75 EUR 


Die monatliche Mindestbeitragsbemessungsgrundlage für August 2007 beträgt 139,50 EUR (27 SV- 

Tage vom 01.08.2007 bis zum 18.08.2007 und vom 23.08.2007 bis zum 31.08.2007); die Beiträge zur 

Rentenversicherung sind wie folgt aufzubringen: 


123


./. Arbeitgeberbeitragsanteil (15,0 v.H. von 25,00 EUR = ) 3,75 EUR 




Der Arbeitgeber hat die Verzichtserklärung nach § 8 Abs. 2 Nr. 4 BVV zu den Entgeltunterlagen des 

Arbeitnehmers zu nehmen. 

Auf die Rentenversicherungsfreiheit können auch Praktikanten verzichten, die ein nicht in der Studien- 

oder Prüfungsordnung vorgeschriebenes geringfügig entlohntes Praktikum absolvieren. 

Der Verzicht gilt für die gesamte Dauer der geringfügig entlohnten Beschäftigung und kann nicht widerrufen 

werden. Die Verzichtserklärung verliert erst mit der Aufgabe der geringfügig entlohnten Beschäftigung 

ihre Wirkung. Nimmt der Arbeitnehmer danach erneut eine geringfügig entlohnte Beschäftigung 

bei einem anderen Arbeitgeber auf und will er auf die Rentenversicherungsfreiheit verzichten, 

dann muss diesem Arbeitgeber wiederum eine schriftliche Verzichtserklärung vorgelegt werden; dies 

gilt auch dann, wenn sich die neue Beschäftigung nahtlos an die bisherige Beschäftigung anschließt. 

Folgt hingegen eine erneute geringfügig entlohnte Beschäftigung bei demselben Arbeitgeber, ist von 

der widerlegbaren Vermutung auszugehen, dass eine durchgehende Beschäftigung vorliegt, wenn 

zwischen dem Ende der ersten Beschäftigung und dem Beginn der neuen Beschäftigung ein Zeitraum 

von nicht mehr als zwei Monaten liegt. In diesem Fall verliert der Verzicht auf die Versicherungsfreiheit 

nicht seine Wirkung und muss infolgedessen nicht erneut schriftlich erklärt werden. 

Bezieher einer Vollrente wegen Alters bzw. einer Versorgung wegen Erreichens einer Altersrente 

nach beamtenrechtlichen Vorschriften sind nach § 5 Abs. 4 SGB VI rentenversicherungsfrei, so dass 

spätestens mit Beginn dieser Leistungen keine Rentenanwartschaftszeiten mehr erworben werden 

können. Der Verzicht auf die Versicherungsfreiheit in der geringfügig entlohnten Beschäftigung endet 

in diesem Fall mit dem Tag, der dem Tag des Beginns der vorgenannten Leistungen vorausgeht. 

Bei Mitgliedern berufsständischer Versorgungswerke, die nach § 6 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 SGB VI von der 

Rentenversicherungspflicht befreit worden sind und die eine geringfügig entlohnte Beschäftigung aufnehmen, 

hat ein Verzicht auf die Rentenversicherungsfreiheit zur Folge, dass die Befreiung nach § 6 

Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 SGB VI auch für diese Beschäftigung greift, sofern die geringfügig entlohnte Beschäftigung 

in einem Beruf ausgeübt wird, für den die Befreiung gilt. 

Beispiel 4: 


Ein Apotheker arbeitet beim Arbeitgeber A gegen ein monatliches Arbeitsentgelt von 2.800 EUR. Er ist 

wegen Mitgliedschaft in einem berufsständischen Versorgungswerk von der Rentenversicherungspflicht 

befreit. Am 01.07.2007 nimmt er eine weitere Beschäftigung als Apotheker beim Arbeitgeber B 

auf; dort arbeitet er gegen ein monatliches Arbeitsentgelt von 200 EUR. Am 07.07.2007 gibt er gegenüber 

seinem Arbeitgeber B eine schriftliche Erklärung ab, dass er vom Beginn der Beschäftigung 

an auf die Rentenversicherungsfreiheit verzichtet. 

Der Apotheker ist aufgrund der Beschäftigung beim Arbeitgeber A versicherungspflichtig in der Kranken-, 

Arbeitslosen- und Pflegeversicherung. Die Beschäftigung beim Arbeitgeber B bleibt als geringfügig 

entlohnte Beschäftigung in der Kranken-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung versicherungsfrei, 

weil das monatliche Arbeitsentgelt 400 EUR nicht übersteigt. Die Befreiung von der Rentenversicherungspflicht 

aufgrund der Mitgliedschaft in einem berufsständischen Versorgungswerk wirkt sowohl für 

die Beschäftigung beim Arbeitgeber A als auch für die Beschäftigung beim Arbeitgeber B. Es sind 

aufgrund der Beschäftigung beim Arbeitgeber A individuelle Beiträge zur Kranken-, Arbeitslosen- und 

Pflegeversicherung und aufgrund der Beschäftigung beim Arbeitgeber B Pauschalbeiträge zur Krankenversicherung 

zu zahlen. Im Übrigen sind Beiträge zur berufsständischen Versorgung für die Beschäftigungen 

A und B zu leisten. 

Arbeitgeber A Personengruppenschlüssel: 101 



124

Arbeitgeber B Personengruppenschlüssel: 109 


Handelt es sich bei der geringfügig entlohnten Beschäftigung hingegen um eine berufsfremde Beschäftigung, 

besteht im Falle des Verzichts auf die Rentenversicherungsfreiheit grundsätzlich Versicherungspflicht 

in der allgemeinen Rentenversicherung. 

Beispiel 5: 


Ein Architekt arbeitet beim Arbeitgeber A gegen ein monatliches Arbeitsentgelt von 2.600 EUR. Er ist 

wegen Mitgliedschaft in einem berufsständischen Versorgungswerk von der Rentenversicherungspflicht 

befreit. Am 01.07.2007 nimmt er eine weitere Beschäftigung als Buchhalter beim Arbeitgeber B 

auf; dort arbeitet er gegen ein monatliches Arbeitsentgelt von 180 EUR. Am 07.07.2007 gibt er gegenüber 

seinem Arbeitgeber B eine schriftliche Erklärung ab, dass er vom Beginn der Beschäftigung 


Der Architekt ist aufgrund der Beschäftigung beim Arbeitgeber A versicherungspflichtig in der Kranken-, 

Arbeitslosen- und Pflegeversicherung. Die Beschäftigung beim Arbeitgeber B bleibt als geringfügig 

entlohnte Beschäftigung in der Kranken-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung versicherungsfrei, 

weil das monatliche Arbeitsentgelt 400 EUR nicht übersteigt. Die Befreiung von der Rentenversicherungspflicht 

aufgrund der Mitgliedschaft in einem berufsständischen Versorgungswerk wirkt nur für die 

Beschäftigung beim Arbeitgeber A. Es sind aufgrund der Beschäftigung beim Arbeitgeber A individuelle 

Beiträge zur Kranken-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung und aufgrund der Beschäftigung beim 

Arbeitgeber B Pauschalbeiträge zur Krankenversicherung und individuelle Beiträge zur Rentenversicherung 

zu zahlen. 

Arbeitgeber A Personengruppenschlüssel: 101 


Arbeitgeber B Personengruppenschlüssel: 109 


Arbeitnehmer, die mehrere geringfügig entlohnte Beschäftigungen nebeneinander ausüben und trotz 

Zusammenrechnung der monatlichen Arbeitsentgelte aus den einzelnen Beschäftigungen nach § 5 

Abs. 2 Satz 1 SGB VI rentenversicherungsfrei sind, können nur einheitlich auf die Rentenversicherungsfreiheit 

verzichten, d. h., die einem Arbeitgeber gegenüber abgegebene Verzichtserklärung wirkt 

zugleich für alle anderen Beschäftigungen. Die Verzichtserklärung gilt sodann für die Dauer aller im 

Zeitpunkt ihrer Abgabe bestehenden und danach aufgenommenen Beschäftigungsverhältnisse und 

verliert ihre Wirkung erst dann, wenn keine geringfügig entlohnte Beschäftigung mehr ausgeübt wird. 

Der Arbeitnehmer hat alle weiteren Arbeitgeber über den Verzicht zu informieren. Verzichtet der Arbeitnehmer 

erst in einer weiteren geringfügig entlohnten Beschäftigung auf die Versicherungsfreiheit 

in der Rentenversicherung, beginnt die Rentenversicherungspflicht für eine bereits bestehende geringfügig 

entlohnte Beschäftigung, für die bisher kein Verzicht ausgesprochen wurde, zeitgleich mit Rentenversicherungspflicht 

in der zuletzt aufgenommenen Beschäftigung. Dies hat zur Folge, dass die 

Rentenversicherungspflicht in allen Beschäftigungen rückwirkend eintritt, wenn die Verzichtserklärung 

innerhalb von zwei Wochen nach der zuletzt aufgenommenen Beschäftigung ausgesprochen wurde 

und der Versicherte wünscht, dass diese auf den Beginn der zuletzt aufgenommenen Beschäftigung 

zurück wirkt. 

Wird im Nachhinein festgestellt, dass der Arbeitnehmer in einer geringfügig entlohnten Beschäftigung 

auf die Rentenversicherungsfreiheit verzichtet, den Arbeitgeber einer weiteren Beschäftigung hierüber 

jedoch nicht informiert hat, wird der Verzicht auf die Rentenversicherungsfreiheit in der weiteren Beschäftigung 

in Anlehnung an § 8 Abs. 2 Satz 3 SGB IV mit der Bekanntgabe der Feststellung durch 

die Einzugsstelle oder durch den Rentenversicherungsträger wirksam. Dies gilt nicht, wenn der Arbeitgeber 

der weiteren geringfügig entlohnten Beschäftigung vorsätzlich oder grob fahrlässig versäumt 

hat, den Sachverhalt für die versicherungsrechtliche Beurteilung aufzuklären (vgl. 5). 

Für geringfügig entlohnte Beschäftigungen in Privathaushalten sind Ausnahmen für den Widerruf der 

Verzichtserklärung für Fälle vorgesehen, in denen der Verzicht vor dem 1. April 2003 ausgesprochen 

wurde. Im Übrigen wird auf die Geringfügigkeitsrichtlinien der Spitzenorganisationen der Sozialversicherung 

vom 24. August 2006 verwiesen. 


125

3.4 Arbeitslosenversicherung 

Ab 1. Januar 2007 gilt ein Beitragssatz von 4,2 v.H; davor von 6,5 v.H. 

4. Tragung der Beiträge 


Die Beiträge zur Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung (Gesamtsozialversicherungsbeitrag, 

siehe unter 5.1) sind grundsätzlich vom Arbeitnehmer und Arbeitgeber je zur Hälfte zu 

tragen. Die für geringfügig entlohnte Arbeitnehmer zu zahlenden Pauschalbeiträge (siehe unter 3.1 

und 3.3) sind jedoch allein vom Arbeitgeber aufzubringen. Hinsichtlich der zusätzlichen Beiträge zur 

Kranken- und Pflegeversicherung wird auf die Aussagen unter 3.1 und 3.2 verwiesen. 

Nach § 111 Abs. 2 SGB IV handelt ordnungswidrig, wer als Arbeitgeber einem Beschäftigten einen 

höheren Betrag von dessen Arbeitsentgelt abzieht, als den Teil, den der Beschäftigte oder Hausgewerbetreibende 

vom Gesamtsozialversicherungsbeitrag zu tragen hat. Dies gilt auch in den Fällen, in 

denen der Arbeitgeber seine geringfügig entlohnt beschäftigten Arbeitnehmer zu Unrecht mit Anteilen 

(oder gar in voller Höhe) am Pauschalbeitrag (siehe unter 3.1 und 3.3) belastet. Die Ordnungswidrigkeit 

kann mit einer Geldbuße von bis zu 5.000 EUR geahndet werden. 

4.2 Halber Beitrag zur Rentenversicherung 

Zur Verhinderung von Wettbewerbsvorteilen haben Arbeitgeber, die 

Bezieher einer Vollrente wegen Alters, 

Bezieher von Versorgungsbezügen oder 

diesen vergleichbare Personen 

beschäftigen, auch dann Beiträge zur Rentenversicherung abzuführen, wenn die Beschäftigten zu 

diesem Versicherungszweig versicherungsfrei sind. Zu entrichten ist in diesen Fällen aber nur der 

Arbeitgeberanteil (§ 172 SGB VI). Entsprechendes gilt für die weiteren unter I., 2.8 genannten Personen. 

4.3 Halber Beitrag zur Arbeitslosenversicherung 

4.3.1 Arbeitnehmer, die das 65. Lebensjahr vollendet haben 

Für Arbeitnehmer, die das 65. Lebensjahr vollendet haben, hat der Arbeitgeber seinen Beitragsanteil 

zur Arbeitslosenversicherung zu entrichten. Dies gilt aber dann nicht, wenn Arbeitslosenversicherungsfreiheit 

auch aus anderen Gründen besteht (z.B. geringfügig Beschäftigte). 

4.3.2 Einstellung eines über 55 Jahre alten Arbeitslosen 

Stellt der Arbeitgeber einen über 55 Jahre alten Arbeitslosen ein, braucht er für diesen seit 1. Januar 

2003 selbst keine Beiträge zur Arbeitslosenversicherung zu entrichten. Es ist also lediglich der Arbeitnehmeranteil 

zu Arbeitslosenversicherung abzuführen. 

4.4 Geringverdiener 


Für Auszubildende und gleichgestellte Praktikanten (siehe unter I., 2.4), deren monatliches Arbeitsentgelt 

die Geringverdienergrenze von 325 EUR nicht übersteigt, hat der Arbeitgeber die Beiträge zur 

Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung allein zu tragen. Dies gilt auch in den Fällen, 


126

in denen zusätzliche Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung (siehe unter 3.1 und 3.2) anfallen 

und zwar auch in den Fällen, in denen dieser Grenzbetrag nur durch die Gewährung einer Sonderzahlung 

überschritten wird. Aus dem übersteigenden Betrag sind die Beiträge jedoch vom Arbeitgeber 

und vom Arbeitnehmer jeweils zur Hälfte und der Versicherte die zusätzlichen Beiträge allein aufzubringen. 

Beispiel : 

Frau X ist als Auszubildende versicherungspflichtig beschäftigt. Ihr monatliches Arbeitsentgelt beträgt 

300 EUR. Im April 2007 erhält sie ein zusätzliches Urlaubsgeld von 100 EUR. 

Das Arbeitsentgelt übersteigt im April durch das einmal gezahlte Arbeitsentgelt die Geringverdienergrenze 

(325 EUR). Aus dem Arbeitsentgelt von 325 EUR trägt der Arbeitgeber die Beiträge allein. Aus 

dem übersteigenden Betrag (75 EUR) haben die Versicherte und ihr Arbeitgeber die Beiträge je zur 

Hälfte aufzubringen. 

Die beschriebene Regelung gilt auch hinsichtlich der Beiträge zur Pflegeversicherung aus einer in 

Sachsen ausgeübten Beschäftigung, obgleich dort mit Einführung der Pflegeversicherung kein Feiertag 

gestrichen wurde und der Arbeitnehmer deshalb die Beiträge zur Pflegeversicherung bis zur Höhe 

von 1,0 v.H. allein zu tragen hat (siehe unter 4.5). 

Hinsichtlich der für Auszubildende/Praktikanten ohne Arbeitsentgelt zu zahlenden Beiträge wird auf 

die Aussagen unter 7. verwiesen. 

4.5 Beiträge zur Pflegeversicherung in Sachsen 

Da mit Einführung der Pflegeversicherung im Bundesland Sachsen kein Feiertag gestrichen wurde, 

haben die in Sachsen beschäftigten Arbeitnehmer die Beiträge zur Pflegeversicherung in Höhe von 

1,35 v.H. zu tragen; der Anteil des Arbeitgebers beträgt 0,35 v.H. Haben die Versicherten Anspruch 

auf Beihilfe oder auf Heilfürsorge nach beamtenrechtlichen Regelungen oder Grundsätzen, so beträgt 

der Eigenanteil 0,675 v.H. und der Anteil des Arbeitgebers 0,175 v.H. 

5. Zahlung der Beiträge 

5.1 Gesamtsozialversicherungsbeitrag 


Gesamtsozialversicherungsbeitrag ist jeder Pflichtbeitrag zu einem Träger der Sozialversicherung 

(Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung). Dabei kommt es nicht darauf an, ob Beiträge 

für mehrere Versicherungszweige oder nur für einen Versicherungszweig zu entrichten sind. 

So ist also z.B. auch der für einen kranken-, renten- und arbeitslosenversicherungsfreien Arbeitnehmer 

allein zu entrichtende Arbeitgeberanteil zur Rentenversicherung als Gesamtsozialversicherungsbeitrag 

anzusehen (§ 28d SGB IV). Dies gilt auch für die unter 3.1 und 3.3 beschriebenen Pauschalbeiträge 

des Arbeitgebers und die ggf. vom Beschäftigten zu zahlenden Rentenversicherungs- 

Aufstockungsbeiträge als auch für die von den Beschäftigten allein zu tragenden zusätzlichen Beiträge 

zur Kranken- und Pflegeversicherung (siehe unter 3.1 und 3.2). 

Nicht zum Gesamtsozialversicherungsbeitrag gehören die Beiträge für eine freiwillige Krankenversicherung 

sowie die daraus resultierenden Pflichtbeiträge zur Pflegeversicherung und zusätzlichen Beiträge 

zur Kranken- und Pflegeversicherung (siehe unter 3.1 und 3.2). Aus Gründen der Arbeitsvereinfachung 

sollten im Firmenabzugsverfahren aber auch diese Beiträge zusammen mit den Gesamtsozialversicherungsbeiträgen 

an die jeweilige Einzugsstelle abgeführt werden. Hierfür sieht der Beitragsnachweis 

(siehe unter 5.5) entsprechende Rubriken vor. 


127

5.2 Einzugsstelle für die Beiträge zur Sozialversicherung 

5.2.1 Krankenkasse als Einzugsstelle 

Grundsätzlich ist die Krankenkasse, bei der der Beschäftigte versichert ist, die Zuständige Einzugsstelle 

für den Gesamtsozialversicherungsbeitrag (§§ 28h und 28i SGB IV). Sofern die Beschäftigten 

eines Unternehmens unterschiedlichen Krankenkassen angehören, sind daher für den Betrieb mehrere 

Einzugsstellen zuständig. Zum Krankenkassenwahlrecht siehe unter V. 

Vom 1 April 2007 an soll die knappschaftliche Krankenversicherung für Versicherte außerhalb knappschaftlicher 

Betriebe geöffnet und im Gegenzug dazu knappschaftlich Beschäftigte auch andere 

Krankenkassen wählen können (vgl. § 173 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4a). 

Für Beschäftigte, die bei keiner Krankenkasse versichert sind (z.B. privat Versicherte), sind die Beiträge 

zur Rentenversicherung und zur Bundesanstalt für Arbeit an die Krankenkasse zu zahlen, der der 

privat Versicherte zuletzt angehört hat bzw. die der Arbeitgeber unter Berücksichtigung des § 173 

Abs. 2 SGB V wählt. 

5.2.2 Bundesknappschaft als Einzugsstelle der Pauschalbeiträge 

Die Pauschalbeiträge für die geringfügig entlohnten Beschäftigten (siehe unter 3.1 und 3.3) sind an 

die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See (vormals Bundesknappschaft) abzuführen. 

5.3 Arbeitgeber als Beitragsschuldner 

Die Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, die Gesamtsozialversicherungsbeiträge zu zahlen. Sie 

sind somit gegenüber der Krankenkasse bzw der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn- 

See (vormals Bundesknappschaft) Beitragsschuldner und haften damit für die Beiträge (§ 28e SGB 

IV). Dies gilt auch für die vom Beschäftigten zu zahlenden Rentenversicherungs-Aufstockungsbeiträge 

(siehe unter 3.3) und auch für die von den Beschäftigten allein zu tragenden zusätzlichen Beiträge zur 

Kranken- und Pflegeversicherung (siehe unter 3.1 und 3.2). 

5.4 Arbeitnehmeranteil 


Der Arbeitgeber hat Anspruch auf den vom Beschäftigten zu tragenden Anteil am Gesamtsozialversicherungsbeitrag. 

Diesen Anspruch darf er aber nur in der Form geltend machen, dass er den Beitragsanteil 

des Beschäftigten vom Arbeitsentgelt einbehält (§ 28g SGB IV). 

Unterbleibt der Abzug des Beitragsanteils auf Grund eines Versäumnisses des Arbeitgebers, so kann 

der Abzug nur bei einer der drei nächsten Lohn- oder Gehaltszahlungen nachgeholt werden. Hat der 

Arbeitgeber den unterbliebenen Beitragsabzug jedoch nicht verschuldet, z.B. weil er von einem Versicherungsträger 

oder auch von seinem Arbeitnehmer eine unrichtige Auskunft erhalten hat, kann er 

den Beitragsanteil des Arbeitnehmers auch noch bei späteren Lohn- und Gehaltszahlungen abziehen. 

Dies gilt auch, wenn der Arbeitnehmer den Gesamtsozialversicherungsbeitrag allein zu tragen hat 

oder solange der Beschäftigte z.B. im Krankheitsfalle (nach dem Ende der Entgeltfortzahlung) nur 

Sachbezüge erhält (siehe unter 2.2.7). In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass nach 

§ 28o Abs. 1 SGB IV der Beschäftigte seinem Arbeitgeber die zur Durchführung des Meldeverfahrens 

und der Beitragszahlung erforderlichen Angaben zu machen und, soweit erforderlich, Unterlagen vorzulegen 

hat. 


128

5.5 Beitragsnachweis 

Der Arbeitgeber hat der Einzugsstelle für jeden Entgeltabrechnungszeitraum einen Beitragsnachweis 

einzureichen, in dem die zu zahlenden Gesamtsozialversicherungsbeiträge aufzuführen sind. In ihn 

sind auch Korrekturen einzubeziehen, die sich auf Vormonate desselben Kalenderjahres oder auch 

auf Vorjahre beziehen. 

In den Beitragsnachweisen werden anlehnend an das Meldeverfahren nach der DEÜV (siehe unter 

III.) die Versicherungszweige, für die Beiträge zu entrichten sind, mit numerischen Bezeichnungen, 

den so genannten Beitragsgruppen (siehe unter III., 2.3), dargestellt. Beiträge zur Rentenversicherung 

sind seit dem 1. Januar 2005 nur noch unter den Beitragsgruppen „1“, „3“ und „5“ nachzuweisen. 

Sofern vom Arbeitgeber sowohl Beiträge nach West-Recht als auch Beiträge nach Ost-Recht abgerechnet 

werden müssen, sind für die beiden Rechtskreise getrennte Beitragsnachweise zu erstellen, 

damit die Versicherungsträger die Beiträge den West- bzw. Ost-Haushalten zuführen können. 

Unter der Beitragsgruppe „halber Beitrag zur Arbeitslosenversicherung“ sind die Beiträge für die über 

65. jährigen Arbeitnehmer als auch die für die vom Arbeitgeber eingestellten über 55 jährigen Arbeitslosen 

(siehe unter 4.3). Die zusätzlichen Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung (siehe unter 

3.1 und 3.2) werden mit unter der jeweiligen Beitragsgruppe der Krankenversicherung bzw. unter „Beiträge 

zur sozialen Pflegeversicherung“ nachgewiesen. 

Die Beiträge für freiwillig Krankenversicherte zur Kranken- und Pflegeversicherung sind gesondert 

auszuweisen. Darüber hinaus ist vom Arbeitgeber anzukreuzen, 

für welchen Rechtskreis der Beitragsnachweis gelten soll 

und 

ob es sich beim jeweiligen Beitragsnachweis um einen Dauer-Beitragsnachweis handelt. 

Für geringfügig entlohnt Beschäftigte (siehe unter I., 2.2.2), sind die Pauschalbeiträge zur Kranken- 

und Rentenversicherung sowie die Rentenversicherungsbeiträge für die geringfügig entlohnt Beschäftigten, 

die die Befreiung von der Rentenversicherungsfreiheit beantragt haben (siehe unter 3.1 und 

3.3), seit 1. April 2003 an die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See (vormals Bundesknappschaft) 

abzuführen. In diesem Zusammenhang wurde ein besonderer Beitragsnachweis 

geschaffen, in den der Arbeitgeber auch die für diese Personen zu entrichtende Pauschsteuer in Höhe 

von 2 v.H. einsetzen kann. Für diesen Fall hat er seine Steuernummer in dem Beitragsnachweis mit 

anzugeben. 

Mit dem Verwaltungsvereinfachungsgesetz wurden die Arbeitgeber verpflichtet, ab 1. Januar 2006 

ihre Beitragsnachweise nur noch auf elektronischem Wege zu übermitteln (per Datenfernübertragung 

oder per E-mail). Bezogen auf die so abzugebenden Beitragsnachweise hat die Krankenversicherung 

die Ausfüllhilfe sv.net geschaffen. Sie wird den Arbeitgebern kostenfrei in zwei Varianten zur Verfügung 

gestellt; als sv.net-classic (auf CD) und als sv.net-online. Damit wird gewährleistet, dass jeder 

Arbeitgeber seine Beitragsnachweise auf elektronischem Wege abgeben kann (siehe auch unter III., 

1.2). 

5.6 Fälligkeit der Beiträge 



Mit dem Gesetz zur Änderung des Vierten und Sechsten Buches Sozialgesetzbuch vom 3. August 

2005 wurde die Fälligkeit der Beiträge zur Sozialversicherung (§ 23 SGB IV) für die Zeit ab 1. Januar 

2006 wie folgt neu geregelt: 


129


1. Beiträge für Dezember 2005, die nach dem Arbeitsentgelt oder dem Arbeitseinkommen zu bemessen 

sind, sind nach § 119 SGB IV in der bis zum 31. Dezember 2005 geltenden Fassung des § 23 

Abs. 1 SGB IV fällig; bei Zahlung des Arbeitsentgelts bis zum 15. Dezember 2005 am 23. Dezember 

2005, bei Zahlung des Arbeitsentgelts nach dem 15. Dezember am 16. Januar 2006. 

2. Für die Beiträge gibt es seit Januar 2006 innerhalb eines Kalendermonats nur noch einen einzigen 

Fälligkeitstag (§ 23 Abs.1 Satz 2 bis 4 SGB IV). Die Beiträge, die nach dem Arbeitsentgelt bemessen 

werden, sind dadurch 

in voraussichtlicher Höhe der Beitragsschuld 

spätestens am drittletzten Bankarbeitstag des Monats fällig, in dem die Beschäftigung, mit der 

das Arbeitsentgelt erzielt wird, ausgeübt worden ist oder als ausgeübt gilt; 

ein verbleibender Restbeitrag wird zum drittletzten Bankarbeitstag des Folgemonats fällig. 

5.6.2 Voraussichtliche Höhe der Beitragsschuld 

5.6.2.1 Allgemeine Regelung nach § 23 Abs. 1 Satz 2 SGB IV 

Bei Zahlung gleich bleibender Arbeitsentgelte kann die Höhe der Beitragsschuld mit nachhaltiger Sicherheit 

bestimmt werden, so dass es in diesen Fällen der Ermittlung einer vorläufigen Beitragsschuld 

nicht bedarf und die voraussichtliche Beitragsschuld gleichzeitig die endgültige Beitragsschuld darstellt. 

Das gilt auch für Entgeltabrechnungen deren variable Bestandteile erst später abgerechnet werden 

(siehe unter 2.2.4) und auch für solche Entgeltabrechnungen die vor dem drittletzten Bankarbeitstag, 

z.B. zum 15. eines jeden Monats, erfolgen, 

In allen anderen Fällen ist die voraussichtliche Höhe der Beitragsschuld zu ermitteln.Diese voraussichtliche 

Beitragsschuld ist so zu bemessen, dass der Restbeitrag, der erst im Folgemonat fällig wird, 

so gering wie möglich bleibt; was auch für Überzahlungen gilt. 

Dies wird erreicht, in dem das Beitragssoll des letzten Entgeltabrechnungszeitraums unter Berücksichtigung 

der eingetretenen Änderungen z.B. in der Zahl der Beschäftigten, der Arbeitstage bzw. Arbeitsstunden 

sowie der einschlägigen Entgeltermittlungsgrundlagen und Beitragssätze aktualisiert wird. 

Andere – im Ergebnis vergleichbare – Berechnungen sind zulässig, solange der gesetzlichen Intention 

Rechnung getragen wird, dass die voraussichtliche Höhe der Beitragsschuld keinen bloßen Abschlag 

darstellt, sondern tatsächlich der endgültigen Beitragsschuld nahezu entspricht. 

Durchschnittsberechnungen sind dagegen grundsätzlich nicht als geeignetes Mittel anzusehen, um die 

voraussichtliche Höhe der Beitragsschuld zu ermitteln. Insoweit gilt es letztlich zu beachten, dass die 

voraussichtliche Höhe der Beitragsschuld keine Gesamtsumme aller Bei-träge darstellt, sondern dem 

Grunde nach für jeden einzelnen Arbeitnehmer zu ermitteln ist und somit auch von Einzugsstelle zu 

Einzugsstelle separat festgestellt werden muss. 

Die Parameter, nach denen die voraussichtliche Höhe der Beitragsschuld ermittelt wurde, sind nach § 9 

Abs. 1 Satz 1 Nr. 10 BVV zu dokumentieren. Die angewendeten Verfahrensversionen zur Ermittlung 

der voraussichtlichen Höhe der Beitragsschuld müssen nur einmalig nachgewiesen werden. Je Anwendung 

muss zur Beitragsabrechnung allerdings nachprüfbar dokumentiert werden, welche Verfahrensversion 

angewendet wurde und welche Parameter zugeführt wurden. 

Bei der Ermittlung der voraussichtlichen Höhe der Beitragsschuld sind grundsätzlich auch variable 

Arbeitsentgeltbestandteile zu berücksichtigen. Sofern sie zeitversetzt gezahlt werden und deshalb 

dem Arbeitgeber eine Berücksichtigung dieser Entgeltbestandteile bei der Beitragsberechnung für den 

Entgeltabrechnungszeitraum, in dem sie erzielt wurden, nicht möglich ist, können sie – wie bisher - zur 

Beitragsberechnung regelmäßig dem Arbeitsentgelt des nächsten oder übernächsten Entgeltabrechnungszeitraumes 

hinzugerechnet werden. 


130

Bei einmalig gezahltem Arbeitsentgelt (siehe unter 2.3) entstehen die Beitragsansprüche, sobald dieses 

ausgezahlt worden ist (§ 22 Abs. 1 Satz 2 SGB IV). 

Die Fälligkeitsregelung stellt auf die voraussichtliche Beitragsschuld aus der erbrachten Arbeitsleistung 

des Beschäftigten ab. Der Zahlungszeitpunkt des Gesamtsozialversicherungs-beitrags 

wird damit dem Grunde nach zeitlich mit der Erbringung der ihm zugrunde liegenden Arbeitsleistung 

und der Entstehung des Anspruchs auf die Beiträge verbunden. Allerdings bezieht sich die so ausgestaltete 

Beitragspflicht nur auf die voraussichtliche Beitragsschuld für den laufenden Monat. 

Folglich gilt als Beitragssoll des jeweiligen Abrechnungsmonats 

die voraussichtliche Höhe der Beitragsschuld des jeweiligen Monats, in dem die Beschäftigung, 

mit der das Arbeitsentgelt erzielt wird, ausgeübt worden ist oder als ausgeübt gilt, sowie 

ein verbleibender Restbeitrag des Vormonats oder der Ausgleich einer eventuellen Überzahlung 

aus dem Vormonat. 

Der Restbeitrag wird nicht rückwirkend dem Vormonat (Ursprungsmonat der Arbeitsleistung) zugeordnet. 

Beispiel: 

Der Arbeitgeber ermittelt die Höhe des abzuführenden Gesamtsozialversicherungsbeitrags entsprechend 

§ 23 Abs. 1 Satz 2 SGB IV nach der voraussichtlichen Höhe der Beitragsschuld. 

Monat Beitragsschuld Beitragssollermittlung Beitragsnachweis 

07.2006 

08.2006 

09.2006 


Differenz Vormonat 0,00 

Voraussichtliche Höhe 


der Beitragsschuld 12.000,00 der Beitragsschuld 12.000,00 12.000,00 

Echtabrechnung 11.000,00 

Differenz Vormonat - 1.000,00 





Differenz Vormonat 4.000,00 





5.6.2.2 Vereinfachungsregelung nach § 23 Abs. 1 Satz 3 SGB IV (Beitragshöhe Vormonat) 

Durch das Erste Gesetz zum Abbau bürokratischer Hemmnisse insbesondere in der mittelständischen 

Wirtschaft vom 22. August 2006 (BGBl. I S. 1970) hat der Gesetzgeber mit Wirkung vom 26. August 

2006 bei der Ermittlung der voraussichtlichen Höhe der Beitragsschuld für die Arbeitgeber, deren Entgeltabrechnung 

regelmäßig durch Mitarbeiterwechsel oder die Zahlung von variablen Entgeltbestandteilen 

geprägt ist, ein besonderes Berechnungsverfahren zugelassen. Danach kann unter bestimmten 

Voraussetzungen die voraussichtliche Höhe der Beitragsschuld nach den Beiträgen des Vormonats 

bemessen werden. 

Nach § 23 Abs. 1 Satz 3 SGB IV kann der Arbeitgeber abweichend von der Regelung zur Bestimmung 

der voraussichtlichen Höhe der Beitragsschuld nach § 23 Abs. 1 Satz 2 SGB IV den Gesamtsozialversicherungsbeitrag 

in Höhe des Vormonatssolls der Echtabrechnung zahlen, wenn Änderungen der Beitragsberechnung 

regelmäßig durch Mitarbeiterwechsel oder Zahlung variabler Entgeltbestandteile 

dies erfordern. Der Ausgleich zwischen den nach dem Vormonatssoll gezahlten Beiträgen auf Basis 


131


der Echtabrechnung und der tatsächlichen Beitragsschuld findet mit der Entgeltabrechnung im Folgemonat 

statt, d.h., ein verbleibender Restbetrag ist in diesen Fällen ebenfalls spätestens zum drittletzten 

Bankarbeitstag des Folgemonats fällig. 

Bei der eingefügten Vereinfachungsregelung des § 23 Abs. 1 Satz 3 SGB IV handelt es sich um eine 

Alternativmöglichkeit. Auch wenn die Voraussetzungen für die Vereinfachungsregelung vorliegen sollten, 

kann der Arbeitgeber die bisherige Verfahrensweise zur Ermittlung einer möglichst genauen Bestimmung 

der voraussichtlichen Höhe der Beitragsschuld weiterhin praktizieren. Ein Wechsel zwischen 

den Verfahrensweisen zur Bestimmung des Gesamtsozialversicherungsbeitrags ist nach jedem 

Abrechnungsmonat möglich. Für den Wechsel zur Verwendung der Beitragshöhe des Vormonats ist 

Voraussetzung, dass die Bedingungen des § 23 Abs. 1 Satz 3 SGB IV erfüllt werden. Der Wechsel 

zwischen den Verfahrensweisen ist entsprechend § 9 Abs. 1 Satz 1 Nr. 10 BVV nachprüfbar zu dokumentieren. 

Die Vereinfachungsregelung findet auf einmalig gezahltes Arbeitsentgelt keine Anwendung. Beiträge, 

die im Vormonat auf Einmalzahlungen entfallen sind, werden für die Ermittlung der Beitragsschuld des 

laufenden Monats in entsprechender Höhe von der Beitragsschuld des Vormonats abgezogen. Damit 

wird der Intention der Vereinfachungsregelung Rechnung getragen, Beiträge aus laufendem Arbeitsentgelt 

auf Vormonatsbasis entsprechend der Echtabrechnung zu zahlen, ohne dass dabei die Beiträge 

aus Einmalzahlungen aus dem Vormonat das Beitragssoll zu Lasten des Arbeitgebers erhöhen. Ist 

in dem Monat für den die Beiträge nach der Echtabrechnung des Vormonats gezahlt werden sollen, 

wiederum eine Einmalzahlung zu berücksichtigen, sind die darauf entfallenden Beiträge allerdings 

dem auf das laufende Arbeitsentgelt des Vormonats (Echtabrechnung) entfallenden Beitragssoll hinzuzurechnen; 

insoweit können die Beiträge aus Einmalzahlungen nach § 22 Abs. 1 Satz 2 SGB IV 

nicht unberücksichtigt bleiben. 

Die Vereinfachungsregelung kann durch den Arbeitgeber angewendet werden, sofern die Entgeltabrechnung 

in seinem Betrieb regelmäßig durch Mitarbeiterwechsel oder durch die Zahlung von variablen 

Entgeltbestandteilen geprägt ist. Für die Anwendung der Vereinfachungsregelung reicht es aus, 

wenn eine der genannten Bedingungen erfüllt ist. 

Als Mitarbeiterwechsel gilt sowohl die Einstellung bzw. der Austritt eines sozialversicherungspflichtigen 

Beschäftigten als auch mehrerer sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter. Im Übrigen gelten 

diese Aussagen auch für geringfügig Beschäftigte. Ein Mitarbeiterwechsel liegt vor, wenn eine sozialversicherungspflichtige 

Beschäftigung aufgenommen oder aufgegeben wird. Dies gilt unabhängig 

davon, ob in einem oder mehreren Zweigen der Sozialversicherung Versicherungspflicht besteht 

oder bestand. Von einem Mitarbeiterwechsel ist ebenfalls auszugehen, sofern der Arbeitnehmer 

zwischen verschiedenen rechtlich eigenständigen Unternehmen innerhalb eines Konzerns wechselt. 

Ist der Arbeitgeber eine natürliche Person mit verschiedenen Betrieben bzw. Betriebsstätten und 

wechselt ein Arbeitnehmer zwischen diesen verschiedenen Betrieben bzw. Betriebsstätten, findet ein 

Mitarbeiterwechsel im Sinne von § 23 Abs. 1 Satz 3 SGB IV nicht statt. Hierbei handelt es sich lediglich 

um einen Arbeitsplatzwechsel. Ein Mitarbeiterwechsel, der zur Anwendung des § 23 Abs. 1 Satz 

3 SGB IV berechtigt, liegt ebenfalls nicht vor, wenn der Arbeitgeber als Entleiher Leiharbeitnehmer 

nach dem Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) gewerbsmäßig zur Arbeitsleistung überlassen 

bekommt. 

Zu den variablen Arbeitsentgeltbestandteilen gehören insbesondere Vergütungen für Mehrarbeit 

sowie Zuschläge, Zulagen und ähnliche Einnahmen, die zusätzlich zu Löhnen und Gehältern gewährt 

werden und deren exakte Höhe grundsätzlich erst nach Abschluss der Entgeltabrechnung 

ermittelt werden kann. 

Vor der Anwendung der Vereinfachungsregelung ist zunächst festzustellen, ob Regelmäßigkeit im 

Sinne des § 23 Abs. 1 Satz 3 SGB IV vorliegt. Von einer Regelmäßigkeit ist immer dann auszugehen, 

wenn in jeder der letzten zwei abgerechneten Entgeltabrechnungen vor der aktuellen Entgeltabrechnung 

und bei der aktuellen Entgeltabrechnung entweder ein Mitarbeiterwechsel oder die Zahlung eines 

variablen Arbeitsentgelts zu berücksichtigen war bzw. ist. 

Werden diese Voraussetzungen erfüllt, wird das Vorliegen der Regelmäßigkeit im Sinne des § 23 Abs. 

1 Satz 3 SGB IV sodann aufgrund einer vorausschauenden Betrachtung auch für die folgenden Entgeltabrechnungen 

vorerst unterstellt. Von einer Regelmäßigkeit ist erst dann nicht mehr auszugehen, 


132

wenn in jedem der letzten drei abgerechneten Entgeltabrechnungszeiträumen vor der aktuellen Entgeltabrechnung 

ein Mitarbeiterwechsel oder die Zahlung von variablen Arbeitsentgeltbestandteilen bei 

der Entgeltabrechnung nicht mehr zu berücksichtigen waren. Damit wird verhindert, dass der Arbeitgeber 

die Berechnungsweise zur Bestimmung des Gesamtsozialversicherungsbeitrags ggf. von Abrechnung 

zu Abrechnung umstellen muss, wenn beispielsweise nur in einem Monat kein Mitarbeiterwechsel 

stattfand bzw. keine variablen Arbeitsentgeltbestandteile gezahlt wurden. 

Vor einer erneuten Anwendung der Vereinfachungsregelung muss dann wiederum in jeder der letzten 

zwei abgerechneten und der aktuellen Entgeltabrechnung entweder ein Mitarbeiterwechsel oder die 

Zahlung eines variablen Arbeitsentgelts zu berücksichtigen sein. 

Macht der Arbeitgeber von der Anwendung der Vereinfachungsregelung und damit der Zahlung des 

Gesamtsozialversicherungsbeitrags auf Basis der Echtabrechnung des Vormonats Gebrauch, gilt dies 

gegenüber allen Einzugsstellen, an die Beiträge zu zahlen sind. Eine Unterscheidung hinsichtlich der 

Berechnung der Höhe des Gesamtsozialversicherungsbeitrags für einzelne Einzugsstellen danach, ob 

für deren Versicherte variable Arbeitsentgeltbestandteile gezahlt bzw. nicht gezahlt werden, entfällt. 

Gleiches gilt für den Tatbestand des Mitarbeiterwechsels. 

Unter Berücksichtigung der Vereinfachungsregelung des § 23 Abs. 1 Satz 3 SGB IV entspricht das 

aktuelle Beitragssoll dem Beitragssoll aus der Echtabrechnung des Vormonats, soweit es auf Grundlage 

laufenden Arbeitsentgelts ermittelt wurde. Dazu kommt das Beitragssoll aus einer ggf. zu berücksichtigenden 

Einmalzahlung des laufenden Monats sowie ein verbleibender Restbetrag des Vormonats 

oder der Ausgleich einer eventuellen Überzahlung aus dem Vormonat. Auch in diesem Fall wird 

ein bestehender Restbeitrag nicht rückwirkend dem Vormonat (Ursprungsmonat der Arbeitsleistung) 

zugeordnet. 

Beispiel: 


Der Arbeitgeber ermittelt die Höhe des abzuführenden Gesamtsozialversicherungsbeitrags entsprechend 

§ 23 Abs. 1 Satz 3 SGB IV unter Berücksichtigung der Echtabrechnung des Vormonats. 

Monat 

Beitragsschuld Beitragssollermittlung Beitragsnachweis 

07.2006 Differenz Vormonat 0,00 

08.2006 Soll 07.2006 12.000,00 Soll 07.2006 12.000,00 12.000,00 

Echtabrechnung 

11.000,00 Differenz Vormonat - 1.000,00 

09.2006 Soll 08.2006 11.000,00 Soll 08.2006 11.000,00 10.000,00 


14.000,00 Differenz Vormonat 3.000,00 

10.2006 Soll 09.2006 14.000,00 Soll 09.2006 14.000,00 17.000,00 

Echtabrechnung 15.000,00 Differenz Vormonat 1.000,00 

11.2006 Soll 10.2006 15.000,00 Soll 10.2006 15.000,00 

Schätzung EZ 

1.900,00 

Schätzung EZ 

1.900,00 17.900,00 

Echtabrechnung# 

14.500,00 Differenz Vormonat - 2.400,00 

12.2006 Soll 11.2006 14.500,00 Soll 11.2006 14.500,00 

EZ 11.2006 - 2.000,00 EZ 11.2006 - 2.000,00 10.100,00 


11.700,00 Differenz Vormonat - 800,00 

01.2007 Soll 12.2006 11.700,00 Soll 12.2006 11.700,00 10.900,00 

# = einschließlich EZ 2.000,00 / EZ = einmalig gezahltes Arbeitsentgelt 


133

5.6.3 Drittletzter Bankarbeitstag 

Der Gesamtsozialversicherungsbeitrag (siehe unter 5.1) ist spätestens am drittletzten Bankarbeitstag 

des Monats der Arbeitsleistung fällig. Erfüllungsort ist der Sitz der Einzugsstelle, weshalb für die tatsächliche 

Bestimmung des drittletzten Bankarbeitstages die Verhältnisse am Sitz der jeweiligen Einzugsstelle 

(Hauptverwaltung) maßgeblich sind. Dies gilt auch dann, wenn einer der drei letzten Bankarbeitstage 

auf einen nicht bundeseinheitlichen Feiertag fällt. 

Bei der Feststellung der drei letzten Bankarbeitstage ist zu berücksichtigen, dass sowohl der 24. als 

auch der 31. Dezember eines Jahres nicht als bankübliche Arbeitstage gelten. 

Für das Jahr 2007 gelten folgende Fälligkeitstage: 

Monat Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. 

Drittletzter 

BkArbeitstag 

29. 26. 28. 26. 29. 27. 27. 29. 26. 26. 

29. 1 

28. 21. 

1 in den Bundesländern, in denen der 31.10.2007 nicht als Feiertag gilt; es kommt auf den Sitz der Einzugsstelle an. 

5.6.4 Beitragssoll 

Als Beitragssoll des jeweiligen Abrechnungsmonats gilt 

die voraussichtliche Höhe der Beitragsschuld des jeweiligen Monats, in dem die Beschäftigung, 

mit der das Arbeitsentgelt erzielt wird, ausgeübt worden ist oder als ausgeübt gilt 

sowie 

ein verbleibender Restbeitrag des Vormonats 

oder 

der Ausgleich einer eventuellen Überzahlung aus dem Vormonat. 

5.6.5 Beitragsnachweis 


Der Beitragsnachweis richtet sich nach der Beitragsschuld (Beitragssoll siehe 5.6.4). Für einen möglichen 

Restbeitrag aus dem Vormonat wird ein Korrektur-Beitragsnachweis nicht erstellt. Auch Änderungen 

in den Beitragsfaktoren stellen keinen Grund für die Abgabe eines Korrektur- 

Beitragsnachweises dar, weshalb Korrekturbeitragsnachweise überhaupt nicht mehr benötigt werden. 

Der Beitragsnachweis ist nach § 28f Abs. 3 Satz 1 SGB IV rechtzeitig zu übermitteln. Die Krankenkassen 

können jedoch den Termin für die rechtzeitige Übermittlung in ihrer Satzung konkretisieren. Die 

rechtzeitige Übermittlung ist auch für den Arbeitgeber von Interesse, um zu vermeiden, dass die Krankenkasse 

ihrerseits die voraussichtliche Höhe der Beitragsschuld schätzt (§ 28f Abs. 3 Satz 4 SGB 

IV). 

Werden an eine Einzugsstelle nur die Gesamtsozialversicherungsbeiträge für einen einzigen Arbeitnehmer 

gezahlt und scheidet dieser Arbeitnehmer aus dem Beschäftigungsverhältnis aus, ist in Fällen, 

in denen das endgültige Beitragssoll nicht abgerechnet werden konnte, für den Monat nach dem 

Ausscheiden aus dem Beschäftigungsverhältnis ein Beitragsnachweis mit der Differenz (Restschuld/ggf. 

Guthaben) dieser Einzugsstelle zuzuleiten (sog. „nachgehender Beitragsnachweis“). Gleiches 

gilt, wenn ein Arbeitnehmer die Krankenkasse wechselt und für diese Einzugsstelle nach dem 

vollzogenen Krankenkassenwechsel keine Beiträge mehr abzuführen wären. 

Im Wesentlichen gelten diese Aussagen auch bei Anwendung der Vereinfachungsregelung des § 23 

Abs. 1 Satz 3 SGB IV. Allerdings hat der Arbeitgeber nicht die voraussichtliche Höhe der Beitragsschuld 

anzuzeigen, sondern das Beitragssoll aus dem laufenden Arbeitsentgelt der Echtabrechnung des 


134

Vormonats unter Berücksichtigung ggf. gewährter Einmalzahlungen sowie eines eventuell verbleibenden 

Restbetrags des Vormonats oder dem Ausgleich einer eventuellen Überzahlung aus dem Vormonat 

(siehe unter 5.6.2.2). 

5.6.6 Sonstiges 


Weist der Arbeitgeber die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung freiwillig versicherter Arbeitnehmer 

zusammen mit den Gesamtsozialversicherungsbeiträgen im Beitragsnachweis gegenüber der 

Krankenkasse nach (Firmenzahler), gelten grundsätzlich die zuvor beschriebenen Regelungen des § 

23 Abs. 1 Satz 2 SGB IV und des § 119 Abs. 2 SGB IV entsprechend. Die jeweilige Einzugsstelle 

kann aber für ihre freiwillig Versicherten auch spätere Fälligkeitstermine in ihrer Satzung vorsehen 

(z.B. den 15. des Folgemonats), die ggf. auch von Arbeitgebern im Firmeneinzugsverfahren genutzt werden 

können. 

Die Ermittlung der voraussichtlichen Beitragsschuld im Sinne des § 23 Abs. 1 Satz 2 SGB IV ist Gegenstand 

der Betriebsprüfung nach § 28p Abs. 1 SGB IV. Wurde die voraussichtliche Beitragsschuld 

zu niedrig festgelegt, sind im Rahmen des § 24 Abs. 2 SGB IV grundsätzlich Säumniszuschläge durch 

den prüfenden Träger der Rentenversicherung zu erheben. 

Wichtig ist, dass die Gesamtsozialversicherungsbeiträge so rechtzeitig an die Einzugsstelle abgeführt 

werden, dass diese am Fälligkeitstermin im Besitz des Geldes ist (§ 1 BVV). Das bedeutet, dass die 

Beiträge spätestens am Fälligkeitstermin bei der Krankenkasse entweder bar eingezahlt oder – bei 

unbarer Zahlung durch Scheck, Überweisung etc. – auf dem Konto der Krankenkasse gutgeschrieben 

sein müssen. Um Probleme mit den Fälligkeitsterminen zu vermeiden, sollte den Krankenkassen eine 

Einzugsermächtigung erteilt werden. Sollen die Beiträge abgebucht werden, benötigt die Krankenkasse 

den Beitragsnachweis jedoch mehrere Tage vor der Fälligkeit der Beiträge, weil nur so eine ordnungsgemäße 

und rechtzeitige Abbuchung der Beiträge zum Fälligkeitstermin Gewähr leistet ist. 

5.7 Zahlungsverzug und Säumniszuschläge 

Werden Gesamtsozialversicherungsbeiträge nicht bis zum Fälligkeitstermin an die zuständige Krankenkasse 

entrichtet, befindet sich der Arbeitgeber im Zahlungsverzug. Arbeitgeber, die ihre Beiträge 

am Tag der Fälligkeit noch nicht gezahlt haben, sind mit einem Säumniszuschlag zu belegen. Eine im 

Ermessen der Krankenkassen liegende Regelung sieht das Gesetz nicht vor, weshalb bereits ab dem 

ersten Tag, der dem Fälligkeitstag folgt, Säumniszuschläge zu erheben sind. Der Säumniszuschlag 

beträgt für jeden angefangenen Monat der Säumnis 1 v.H. des rückständigen, auf volle 50,00 EUR 

abgerundeten Betrages (§ 24 SGB IV). 

6. Zuschuss des Arbeitgebers zum Kranken-/Pflegeversicherungsbeitrag 

6.1 Mitglieder einer gesetzlichen Kranken-/Pflegekasse 

Arbeiter und Angestellte, die wegen Überschreitens der Jahresarbeitsentgeltgrenze krankenversicherungsfrei 

sind, erhalten von ihrem Arbeitgeber einen Zuschuss zu ihrem Kranken- und Pflegeversicherungsbeitrag. 

Sind sie freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert, orientiert sich der Beitragszuschuss 

an der Höhe des Arbeitgeberanteils für pflichtversicherte Beschäftigte. Das heißt, als Zuschuss 

zum Krankenversicherungsbeitrag ist der Arbeitgeberbeitragsanteil der Krankenkasse zu zahlen, 

bei der die freiwillige Krankenversicherung besteht (1/2 Beitragssatz dieser Krankenkasse x beitragspflichtiges 

Arbeitsentgelt). 

Ein höherer oder unberechtigt (z.B. an beschäftigte Pensionäre oder auch an hauptberuflich Selbständige 

– siehe unter I., 1.1) gezahlter Beitragszuschuss ist als geldwerter Vorteil zu versteuern und 

ggf. auch in der Renten- und Arbeitslosenversicherung zu verbeitragen. Übersteigt das Arbeitsentgelt 

jedoch nur auf Grund von einmalig gezahltem Arbeitsentgelt die Jahresarbeitsentgeltgrenze, ist die 

Hälfte des Höchstbeitrages der jeweiligen Krankenkasse steuer- und damit auch beitragsfrei. 


135


Die Frage, ob Mitglieder des Vorstandes einer Aktiengesellschaft in einem Beschäftigungsverhältnis 

(§ 7 SGB IV) stehen, ist nach den allgemeinen Grundsätzen zum Beschäftigungsbegriff zu entscheiden 

(vgl. Urteil des BSG vom 31. Mai 1989 - 4 RA 22/88). Maßgebend sind dabei die tatsächlichen 

Verhältnisse im Einzelfall (siehe unter I., 1.1.1). Liegt ein Beschäftigungsverhältnis vor, haben die 

Vorstandsmitglieder Anspruch auf einen Arbeitgeberzuschuss zu ihrem Kranken- und Pflegeversicherungsbeitrag. 

Die aufgrund der gesetzlichen Verpflichtung geleisteten Arbeitgeberzuschüsse sind 

nach § 3 Nr. 62 Satz 1 EStG steuerfrei (Schreiben des BMF vom 22. Februar 1996 -IV B 6). 

Bestehen innerhalb des selben Zeitraums mehrere Beschäftigungsverhältnisse, sind die beteiligten 

Arbeitgeber anteilig nach dem Verhältnis der Höhe der jeweiligen Arbeitsentgelte zur Zahlung des 

Beitragszuschusses verpflichtet (vergleiche Aussagen zu 8.). 

Bei der Ermittlung des Arbeitgeberzuschusses ist im Übrigen das Urteil des BSG vom 11. September 

1995 – 12 RK 11/95 – von Bedeutung. Mit diesem Urteil wurde festgestellt, dass die Krankenkassen 

bei freiwillig Versicherten die von diesen zu erwartenden Einmalzahlungen auf die Monate des jeweiligen 

Kalenderjahres umlegen können. Ein solches Verfahren führt dazu, dass bei freiwillig versicherten 

Arbeitnehmern, deren monatliche Bezüge die Beitragsbemessungsgrenze nicht erreichen, durchgehend 

Beiträge aus der Beitragsbemessungsgrenze erhoben werden dürfen. 

Ein solches Verfahren führt dazu, dass bei freiwillig Versicherten, deren monatliche Bezüge die Beitragsbemessungsgrenze 

nicht erreichen, Beiträge aus der Bemessungsgrenze erhoben werden dürfen, 

wenn das regelmäßige Jahresarbeitsentgelt die Jahresarbeitsentgeltgrenze übersteigt. Geschieht 

dies, ist die Hälfte des Höchstbeitrages der jeweiligen Krankenkasse steuer- und damit auch beitragsfrei. 

Außerdem bleibt aus Vereinfachungsgründen ein Arbeitgeberzuschuss bis zur Hälfte eines auf 

den nächsten vollen EUR-Betrag aufgerundeten Krankenversicherungsbeitrags steuer- und beitragsfrei 

(Abschnitt 24 Abs. 2 LStRi). 

Wegen der in § 257 Abs. 1 Satz 1 SGB V vorgenommenen Bezugnahmen auf ”versicherungspflichtig 

Beschäftigte” ist im Übrigen den freiwillig Versicherten ein Beitragszuschuss auch aus einer z. B. im 

November gezahlten Einmalzahlung zuzugestehen, wenn zuvor im laufenden Kalenderjahr wegen 

unbezahlten Urlaubs für einen Monat ein Beitragszuschuss nicht gewährt wurde. Dies deshalb, weil 

bei einem versicherungspflichtig Beschäftigten der Arbeitgeber im selben Fall aus der Einmalzahlung 

seinen Beitragsanteil zu tragen hätte. 

Für Bezieher von Vorruhestandsgeld, die als Beschäftigte bis unmittelbar vor Beginn der Vorruhestandsleistungen 

Anspruch auf den vollen oder anteiligen Beitragszuschuss hatten, bleibt der Anspruch 

für die Dauer der Vorruhestandsleistungen gegen den zur Zahlung des Vorruhestandsgeldes 

Verpflichteten erhalten. Der Zuschuss beträgt die Hälfte des Beitrages den der in der gesetzlichen 

Krankenversicherung versicherte Vorruhestandsgeldbezieher als versicherungspflichtig Beschäftigter 

zu zahlen hätte, höchstens jedoch die Hälfte des Betrages, den er zu zahlen hat. 

Hinsichtlich des Zuschusses zum Krankenversicherungsbeitrag beim Bezug von Kurzarbeiter- oder 

Winterausfallgeld wird auf die Aussagen unter 11. verwiesen. 

6.2 Mitglieder einer privaten Kranken-/Pflegekasse 

6.2.1 Zuschuss zum Krankenversicherungsbeitrag 

Nach § 257 Abs. 2a bis 2c SGB V kann der Beitragszuschuss nur gewährt werden, wenn das Versicherungsunternehmen, 

bei dem die Versicherung besteht, bestimmte im Gesetz genannte Voraussetzungen 

erfüllt. Der Versicherungsnehmer hat seinem Arbeitgeber jeweils nach Ablauf von drei Jahren 

eine Bescheinigung des Versicherungsunternehmens darüber vorzulegen, dass die Aufsichtsbehörde 

dem Versicherungsunternehmen bestätigt hat, dass es die Versicherung, die Grundlage des Versicherungsvertrages 

ist, nach diesen Voraussetzungen (u.a. ”Standardtarif” zum höchsten durchschnittlichen 

Pflichtbeitrag) betreibt. Die Bescheinigung ist zu den Lohnunterlagen zu nehmen. 

Nach § 257 Abs. 2 Satz 2 SGB V wird für die Berechnung des Beitragszuschusses der durchschnittliche 

allgemeine Beitragssatz der gesetzlichen Krankenversicherung herangezogen, den der Bundes- 


136


minister für Gesundheit jeweils zum 1. Januar feststellt. Dabei kann nur auf den durchschnittlichen 

allgemeinen Beitragssatz zum 1. Januar des Vorjahres zurückgegriffen werden, weil der Beitragssatz 

des laufenden Kalenderjahres noch nicht bekannt ist. Mithin wird für die Berechnung des Beitragszuschusses 

im Kalenderjahr 2007 der zum 1. Januar 2006 festgestellte allgemeine durchschnittliche 

Beitragssatz zu Grunde gelegt; er beträgt wie im Jahr 2006 13,3 v.H. 

Für Arbeitnehmer, die bei Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung keinen Anspruch 

auf Krankengeld hätten (z.B. Altersrentner, Vorruhestandsgeldbezieher oder auch in der Freistellung 

einer Altersteilzeitbeschäftigung stehende Arbeitnehmersind bei der Berechnung des Beitragszuschusses 

neun Zehntel des durchschnittlichen allgemeinen Beitragssatzes anzusetzen. Der Beitragssatz 

beträgt wie im Jahr 2006 12,0 v.H. 

Beitragsbemessungsgrundlage für den Beitragszuschuss bildet das monatliche Arbeitsentgelt, das bis 

zur jeweiligen Beitragsbemessungsgrenze heranzuziehen ist. Der Höchstbeitragszuschuss beträgt 

demnach im Kalenderjahr 2007, wie schon im Kalenderjahr 2006, (6,65 v.H. von 3.562,50 EUR) 

236,91 EUR. Der Höchstbeitragszuschuss errechnet aus dem abgesenkten Beitragssatz beträgt 6,00 

v.H. von 3.562,50 EUR = 213,75 EUR. 

Der Arbeitnehmer erhält jedoch höchstens die Hälfte des Betrags, den er für seine private Krankenversicherung 

aufwendet. Wegen der Orientierung des Beitragszuschusses am gezahlten Arbeitsentgelt, 

erhalten auch solche privat Versicherten, deren monatliches Arbeitsentgelt die monatliche Beitragsbemessungsgrenze 

nicht erreicht, keinen Beitragszuschuss aus der Beitragsbemessungsgrenze, 

sondern nur aus dem gezahlten Arbeitsentgelt. Das hat unter anderem Bedeutung für Beschäftigte, 

die ihre Arbeitszeit halbiert haben und trotz Unterschreitens der Jahresarbeitsentgeltgrenze privat 

versichert bleiben (z.B. privat versicherte Altersteilzeitbeschäftigte). 

Da sich der Beitragszuschuss am Arbeitsentgelt orientiert, besteht für Zeiten, für die der Arbeitnehmer 

Arbeitsentgelt nicht erhält, kein Anspruch auf einen Beitragszuschuss. Dies bedeutet, dass zum Beispiel 

für Zeiten der Arbeitsunfähigkeit ohne Fortzahlung von Arbeitsentgelt sowie bei Beginn und Ende 

der Beschäftigung im Laufe eines Kalendermonats das Arbeitsentgelt nur unter Zugrundelegung einer 

entsprechend gekürzten Beitragsbemessungsgrenze herangezogen werden kann. Etwas anderes gilt 

aber für Zeiten des unbezahlten Urlaubs oder des unentschuldigten Fernbleibens von der Arbeit sowie 

für Zeiten eines Arbeitskampfes. In diesen Fällen ist der Zuschuss aus dem gezahlten Arbeitsentgelt 

unter Berücksichtigung der ungekürzten Beitragsbemessungsgrenze zu berechnen. 

Im Übrigen kann ein Zuschuss nur zum Beitrag selbst, nicht aber im Zusammenhang mit den zwischen 

dem Versicherungsunternehmen und dem Versicherten vereinbarten Eigenanteilen gezahlt 

werden. Gewährt der Arbeitgeber einen Zuschuss, der die Hälfte des Betrages, den der privat versicherte 

Arbeitnehmer für seine Krankenversicherungsbeiträge selbst aufzuwenden hat, übersteigt, ist 

der übersteigende Betrag als geldwerter Vorteil zu betrachten und damit steuer- und ggf. auch sozialversicherungspflichtig. 

Freiwillig gezahlte Zuschläge zum Tarifbeitrag einer privaten Krankenversicherung, die der Finanzierung 

einer garantierten Beitragsabsenkung im Alter dienen, sind nicht Bestandteil der nach § 257 Abs. 

2 SGB V zuschussfähigen Krankenversicherungsbeiträge, da diese Zuschläge keiner Leistung der 

gesetzlichen Krankenversicherung entsprechen. Sofern solche Zusatzprämien erkennbar bezuschusst 

werden, handelt es sich daher um lohnsteuerpflichtigen Arbeitslohn und damit auch um beitragspflichtiges 

Arbeitsentgelt zur Renten- und Arbeitslosenversicherung. Entsprechendes gilt seit 1. Januar 

2004 für Zusatzprämien zu einer Sterbegeldversicherung. 

Weil in der gesetzlichen Krankenversicherung Familienangehörige unter den in § 10 SGB V genannten 

Voraussetzungen beitragsfrei mitversichert werden, sind bei der Ermittlung des Arbeitgeberzuschusses 

für einen privaten Krankenversicherten auch die von ihm für seine Kinder (ggf. auch den 

Ehegatten), für die er bei einer Mitgliedschaft in der gesetzlichen Krankenversicherung Anspruch auf 

Familienversicherung hätte, aufzubringenden Beiträge mit zu berücksichtigen. Dies gilt auch, wenn 

der Ehegatte und die Kinder in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert sind. Wird der Zuschuss 

gewährt, obgleich ein solcher Anspruch auf Familienversicherung nicht gegeben ist, ist dieser 

ebenfalls als geldwerter Vorteil anzusehen und damit zu versteuern und ggf. auch zu verbeitragen. 

Zu beachten ist, dass nur solche Arbeiter und Angestellte, die entweder ausschließlich wegen Überschreitens 

der Jahresarbeitsentgeltgrenze krankenversicherungsfrei sind oder die sich von einer ein- 


137


tretenden Krankenversicherungspflicht haben befreien lassen, Anspruch auf einen Arbeitgeberzuschuss 

haben. Andere Personen (z.B. krankenversicherungsfreie Beamte, Soldaten, Pensionäre 

usw.) haben keinen solchen Anspruch. Dies führt dazu, dass in den Fällen, in denen solchen Personen 

ein Arbeitgeberzuschuss zu ihren Krankenversicherungsbeiträgen gewährt wird, dieser steuer- 

und ggf. auch sozialversicherungsrechtlich als geldwerter Vorteil und damit als Arbeitsentgelt anzusehen 

ist. 

Hinsichtlich des Zuschusses zum Krankenversicherungsbeitrag beim Bezug von Kurzarbeiter- oder 

Winterausfallgeld wird auf die Aussagen unter 11. verwiesen. 

6.2.2 Zuschuss zum Pflegeversicherungsbeitrag 

Arbeiter und Angestellte, die bei einem privaten Versicherungsunternehmen versichert sind und für 

sich und ihre Angehörigen, die bei Versicherungspflicht des Beschäftigten Anspruch auf Familienversicherung 

in der gesetzlichen Pflegeversicherung hätten, Vertragsleistungen beanspruchen können, 

die nach Art und Umfang den Leistungen der sozialen Pflegeversicherung entsprechen, erhalten von 

ihrem Arbeitgeber einen Beitragszuschuss. Der Zuschuss ist vom Grundsatz her an den für privat 

Krankenversicherte gekoppelt, kann also nur den allein nach § 6 Abs. 1 Nr. 1 SGB V wegen Überschreitens 

der Jahresarbeitsentgeltgrenze Versicherungsfreien oder denen, die sich von einer eintretenden 

Krankenversicherungspflicht haben befreien lassen, gezahlt werden. 

Der Zuschuss für eine private Pflegeversicherung kann nur gezahlt werden, wenn das Versicherungsunternehmen 

bestimmte im Gesetz vorgeschriebene Voraussetzungen erfüllt. Das private Versicherungsunternehmen 

hat dem Versicherten eine Bescheinigung darüber auszuhändigen, dass die Aufsichtsbehörde 

dem Unternehmen bestätigt hat, dass es die Versicherung nach den im Gesetz vorgeschriebenen 

Voraussetzungen betreibt. Der Versicherungsnehmer hat die Bescheinigung jeweils nach 

Ablauf von drei Jahren dem Arbeitgeber vorzulegen (§ 61 Abs. 6 und 7 SGB XI), der sie zu den Lohnunterlagen 

zu nehmen hat. 

Der Zuschuss ist in der Höhe begrenzt auf den Betrag, der bei Versicherungspflicht in der sozialen 

Pflegeversicherung als Arbeitgeber-Beitragsanteil zu zahlen wäre (0,85 v.H. bzw. in Sachsen 0,35 

v.H. aus 3.562,50 EUR). Er beträgt aber höchstens die Hälfte des Betrages, den der Beschäftigte für 

seine private Pflegeversicherung tatsächlich zu zahlen hat. Entsprechendes gilt für privat versicherte 

Bezieher von Vorruhestandsgeld. Bestehen innerhalb desselben Zeitraums mehrere Beschäftigungsverhältnisse, 

sind wie beim Zuschuss zur Krankenversicherung die Arbeitgeber anteilig nach dem 

Verhältnis der jeweiligen Arbeitsentgelte zur Zahlung des Beitragszuschusses verpflichtet (siehe unter 

8.). 

Bei Personen, die nach beamtenrechtlichen Vorschriften oder Grundsätzen bei Krankheit und Pflege 

Anspruch auf Beihilfe oder Heilfürsorge haben und bei einem privaten Versicherungsunternehmen 

pflegeversichert sind, tritt an die Stelle des Arbeitgeberzuschusses die Beihilfe oder Heilfürsorge des 

Dienstherrn zu Aufwendungen aus Anlass der Pflege. 

Hinsichtlich des Zuschusses zum Pflegeversicherungsbeitrag beim Bezug von Kurzarbeiter- oder Winterausfallgeld 

wird auf die Aussagen unter 11. verwiesen. 

7. Auszubildende und Praktikanten ohne Arbeitsentgelt 

In der Kranken- und Pflegeversicherung gehören Auszubildende und Praktikanten ohne Arbeitsentgelt 

nicht zu den Arbeitnehmern. Der von ihnen allein zu tragende Beitrag beträgt bis zum 30. September 

2007 monatlich 47,53 EUR bzw 7,92 EUR. 

In der Renten- und Arbeitslosenversicherung gehören Auszubildende und Praktikanten, die kein Arbeitsentgelt 

erhalten, zu den Arbeitnehmern. Für sie sind die Beiträge zur Renten- und Arbeitslosenversicherung 

nach einem fiktiven monatlichen Arbeitsentgelt (1 v. H. der monatlichen Bezugsgröße) 

zu berechnen; also in den alten Bundesländern aus 24,50 EUR und im Beitrittsgebiet aus 21,00 EUR. 

Die Beiträge sind allein vom Arbeitgeber zu tragen (siehe unter 4.4). 


138

8. Mehrfachbeschäftigte 

Bei Arbeitnehmern, die in mehreren versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen stehen und 

deren Arbeitsentgelte aus diesen Beschäftigungen insgesamt die Beitragsbemessungsgrenze überschreiten, 

müssen die Arbeitsentgelte entsprechend § 22 Abs. 2 SGB IV für die Beitragsberechnung 

nach dem Verhältnis ihrer Höhe so gekürzt werden, dass die Beitragsbemessungsgrenzen nicht überschritten 

werden. 

Dies gilt ggf. auch hinsichtlich der für sich allein betrachtet geringfügig entlohnten Beschäftigungen, 

die wegen ihrer Zusammenrechnung mit einer Hauptbeschäftigung (siehe unter I., 2.1 und 2.2.2) zum 

Eintritt von Versicherungsfreiheit wegen Überschreitens der Jahresarbeitsentgeltgrenze führt. 

Beispiel 1: 

Ein Versicherter übt in den alten Bundesländern zwei versicherungspflichtige Beschäftigungen aus. 

Von Arbeitgeber A erhält er ein Arbeitsentgelt in Höhe von monatlich 2.500 EUR, von Arbeitgeber B 

ein Arbeitsentgelt von monatlich 1.500 EUR. Da das insgesamt erzielte Arbeitsentgelt die monatliche 

Beitragsbemessungsgrenze der Kranken- und Pflegeversicherung (3.562,50 EUR) überschreitet, sind 

die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung bei den einzelnen Arbeitgebern aus folgenden Beträgen 

zu berechnen: 

Arbeitgeber A: 3.562,50 EUR x 2.500 EUR : 4.000 EUR = 2.226,56 EUR 

Arbeitgeber B: 3.562,50 EUR x 1.500 EUR : 4.000 EUR = 1.335,94 EUR 

3.562,50 EUR 

Für die Berechnung der Beiträge zur Renten- und Arbeitslosenversicherung hat jeder Arbeitgeber das 

tatsächlich erzielte Arbeitsentgelt zu Grunde zu legen, weil die in diesen Bereichen geltende Beitragsbemessungsgrenze 

nicht überschritten wird. 

Diese Regelung gilt auch, wenn eine Beschäftigung im Rechtskreis-West und eine andere im Rechtskreis-Ost 

ausgeübt wird. Bezogen auf die Beiträge zur Renten- und Arbeitslosenversicherung ist jedoch 

eine Verhältnisberechnung nur dann vorzunehmen, wenn das insgesamt erzielte Arbeitsentgelt 

die im Rechtskreis-West geltende Beitragsbemessungsgrenze zur Rentenversicherung überschreitet. 

Dabei ist zu beachten, dass das Arbeitsentgelt nur bis zu der Beitragsbemessungsgrenze des jeweiligen 

Rechtskreises herangezogen werden darf. 

Beispiel 2: 

A. ist versicherungspflichtiges Mitglied Krankenkasse B. Er erhält im Juni 2007 ein Arbeitsentgelt von 

2.000 EUR aus einer Beschäftigung in Potsdam und ein Arbeitsentgelt von 1.800 EUR aus einer Beschäftigung 

in Berlin-West. 

Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung: 

Da das insgesamt erzielte Arbeitsentgelt die Beitragsbemessungsgrenze (3.562,50 EUR) übersteigt, 

sind folgende Verhältnisberechnungen vorzunehmen: 

Beitragspflichtiges Arbeitsentgelt/Ost 

3.562,50 EUR x 2.000 EUR = 1.875,00 EUR 

2.000 EUR + 1.800 EUR 

3.562,50 EUR x 1.800 EUR = 1.687,50 EUR 

2.000 EUR + 1.800 EUR 



139

Beiträge zur Renten- und Arbeitslosenversicherung: 

Da das insgesamt erzielte Arbeitsentgelt die Beitragsbemessungsgrenze des Rechtskreises-West 

(5.250 EUR) nicht übersteigt, ist eine Verhältnisberechnung nicht vorzunehmen. Die erzielten Arbeitsentgelte 

unterliegen in voller Höhe der Beitragspflicht. 

Beispiel 3: 

B. ist krankenversicherungsfreies Mitglied Krankenkasse C. Er erhält im Januar 2007 ein Arbeitsentgelt 

von 3.000 EUR aus einer Beschäftigung in Berlin-West (Arbeitgeber A.) und ein Arbeitsentgelt 

von 2.500 EUR aus einer weiteren Beschäftigung in Potsdam (Arbeitgeber B.). 


Es sind Beiträge nach den Satzungen der Kranken- und Pflegekasse zu entrichten. 


Da das insgesamt erzielte Arbeitsentgelt (5.500 EUR) die Beitragsbemessungsgrenze-West (5.250 

EUR) überschreitet, ist folgende Verhältnisberechnung vorzunehmen: 

Beitragspflichtiges Arbeitsentgelt/Arbeitgeber A 

5.250 EUR x 3.000 EUR = 2.863,64 EUR 

3.000 EUR + 2.500 EUR 

Beitragspflichtiges Arbeitsentgelt/Arbeitgeber B 

5.250 EUR x 2.500 EUR = 2.386,36 EUR 

3.000 EUR + 2.500 EUR 

Beispiel 4: 

C. ist krankenversicherungsfreies Mitglied der Krankenkasse D. Er erhält im Januar 2007 ein Arbeitsentgelt 

von 5.500 EUR aus einer Beschäftigung in Berlin- West und ein Arbeitsentgelt von 4.800 EUR 

aus einer Beschäftigung in Berlin-Ost. 


Es sind Beiträge nach den Satzungen der Kranken- und Pflegekasse zu entrichten. 


Da das insgesamt erzielte Arbeitsentgelt die Beitragsbemessungsgrenze-West (5.250 EUR) übersteigt, 

ist eine Verhältnisberechnung vorzunehmen. Da zudem die einzelnen Arbeitsentgelte die Beitragsbemessungsgrenze 

des jeweiligen Rechtskreises überschreitet, sind die Arbeitsentgelte auf die 

jeweiligen Beitragsbemessungsgrenzen zu reduzieren. 

Beitragspflichtiges Arbeitsentgelt/West : 

5.250 EUR x 5.250 EUR = 2.812,50 EUR 

5.250 EUR + 4.550 EUR 

Beitragspflichtiges Arbeitsentgelt/Ost : 

5.250 EUR x 4.550 EUR = 2.437,50 EUR 

5.250 EUR + 4.550 EUR 



140

9. Flexible Arbeitszeitregelungen 


Grundsätzlich ist die Höhe des zur Sozialversicherung zu verbeitragenden Arbeitsentgelts an die geleistete 

Arbeit gebunden (Verbeitragung nach dem Entstehungsprinzip). Für die im Rahmen einer 

Vereinbarung nach § 7 Abs. 1a SGB IV gebildeten Wertguthaben werden die Sozialversicherungsbeiträge 

aber auf die Freistellungszeiträume verschoben (Verbeitragung nach dem Zuflussprinzip). 

Für die Fälle, in denen das im Rahmen einer flexiblen Arbeitszeitregelung gebildete Wertguthaben 

nicht entsprechend der getroffenen Vereinbarung für eine Freistellung von der Arbeitsleistung verwendet 

wird (so genannte ”Störfälle”), wird ein besonderes Verfahren für die Berechnung und Zuordnung 

der Sozialversicherungsbeiträge sowie für das Meldeverfahren bestimmt. 

9.2 Bemessung der Beiträge in der Anspar-/Arbeitsphase 

Es gelten die allgemein gültigen Regelungen. Grundlage für die Beitragsberechnung ist das erzielte 

Arbeitsentgelt vermindert um den Teil, der auf Grund der Vereinbarung nach § 7 Abs. 1a SGB IV in 

dem jeweiligen Abrechnungszeitraum als Wertguthaben verwendet wird. 

Das während der Arbeitsphase in das Wertguthaben ”verschobene” Arbeitsentgelt wird nicht nach 

dem Entstehungsprinzip, sondern erst in der Zeit der Freistellung von der Arbeit, wenn der Arbeitnehmer 

von seinem Wertguthaben lebt, oder in ”Störfällen” nach § 23b Abs. 2 SGB IV nach dem Zuflussprinzip 

verbeitragt. 

9.3 Bemessung der Beiträge während einer Freistellungsphase 



Das in der Freistellungsphase aus dem Wertguthaben abfließende Arbeitsentgelt ist die beitragspflichtige 

Einnahme (§ 23b Abs. 1 SGB IV) und insoweit Grundlage für die Berechnung des Gesamtsozialversicherungsbeitrags. 

Es stellt ausnahmslos beitragspflichtiges laufendes Arbeitsentgelt dar, was 

insbesondere auch für angespartes einmalig gezahltes Arbeitsentgelt aber auch für Wertzuwächse 

wie z.B. Zinsen gilt. 

Für den Fall, dass das Wertguthaben in Zeiteinheiten geführt wird, ist zu beachten, dass die in der 

Freistellungsphase aus dem Wertguthaben abfließende Arbeitsstunde mit dem Stundenlohn zu bewerten 

ist, der zum Zeitpunkt der Arbeitsfreistellung gilt. 

Werden während der Freistellungsphase zusätzliche Beträge des Wertguthabens als Einmalbezug 

(z.B. als Weihnachtsgeld u.ä.) verwendet, ist § 23a SGB IV (siehe unter 2.3) anzuwenden. Voraussetzung 

ist jedoch, dass die Höhe des Einmalbezugs die Höhe des während der Arbeitsphase zu zahlenden 

Einmalbezugs nicht übersteigt. 

Übersteigt der in der Freistellungsphase gezahlte Einmalbezug die Höhe des in der Arbeitsphase gezahlten 

Einmalbezugs, ist diese Verwendung des Wertguthabens insoweit als Teilauszahlung nicht für 

eine Zeit der Freistellung zu werten. Die Sonderzahlung stellt also insoweit einen ”Störfall” dar mit der 

Folge der besonderen Beitragsberechnung. 

Wird während der Freistellungsphase eine weitere versicherungspflichtige Beschäftigung bei einem 

anderen Arbeitgeber bzw. eine in der Rentenversicherung versicherungspflichtige selbstständige Tätigkeit 

ausgeübt, werden das Wertguthaben und das Arbeitsentgelt bzw. -einkommen insgesamt bis 

zur jeweiligen Beitragsbemessungsgrenze herangezogen. In diesen Fällen gelten die für Mehrfachbeschäftigte 

maßgebenden Grundsätze (siehe unter 8.). 

Wurde ein Wertguthaben in beiden Rechtskreisen aufgebaut, sollte zunächst das Wertguthaben des 

Rechtskreises abgebaut werden, dem der Arbeitnehmer zuletzt vor der Freistellung angehört hat. Ist 

dieses Wertguthaben abgebaut und befindet sich der Arbeitnehmer noch weiterhin in der Freistellung, 


141

ist das Wertguthaben des anderen Rechtskreises abzubauen, wobei nach § 28a Abs. 1 Nr. 20 SGB IV 

eine taggenaue Änderungsmeldung des Rechtskreiswechsels vorzunehmen ist (siehe unter IV., 3.8). 

9.3.2 Beitragssatz in der Krankenversicherung 

Das Bundessozialgericht (BSG) hat mit seinen Aussagen vom 25. August 2004 bezogen auf eine 

Freistellung während der Altersteilzeitarbeit im Bockmodell (siehe unter I., 1.2.2) festgestellt, dass 

Beiträge zur Krankenversicherung in der Freistellungsphase nur nach dem ermäßigten Beitragssatz (§ 

243 SGB V) zu entrichten sind (siehe unter 3.1). Die Aussagen des BSG haben grundsätzlich Auswirkungen 

auch auf eine Freistellung von der Arbeit bei flexiblen Arbeitszeitgestaltungen (z.B. im Sabbatjahr). 

9.4 Bemessung der Beiträge in ”Störfällen” 


Nach § 23b Abs. 2 SGB IV gelten Wertguthaben auch dann als beitragspflichtige Einnahmen, wenn 

– das Arbeitsentgelt nicht gemäß einer Vereinbarung nach § 7 Abs. 1a SGB IV verwendet wird, 

insbesondere nicht laufend für eine Zeit der Freistellung gezahlt wird oder wegen vorzeitiger 

Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses in einer Zeit der Freistellung von der Arbeitsleistung 

nicht mehr gezahlt werden kann 

oder 

– im Falle der Zahlungsunfähigkeit des Arbeitgebers der Gesamtsozialversicherungsbeitrag für 

das Wertguthaben gezahlt wird. 

Fälle, in denen das Wertguthaben nicht wie vereinbart für eine Zeit der Freistellung verwendet wird, so 

genannte ”Störfälle”, können insbesondere sein 

– Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses z.B. durch Kündigung, 

– Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses wegen Zubilligung einer Rente wegen Erwerbsminderung 

ohne Wiedereinstellungsgarantie, 

– vollständige oder teilweise Auszahlung des Wertguthabens nicht für Zeiten einer Freistellung, 

– Übertragung von Wertguthaben auf andere Personen, 

– Verwendung des Wertguthabens für Zwecke der betrieblichen Altersversorgung, soweit das 

Wertguthaben in Zeiten erzielt wurde, in denen die Vereinbarung eine entsprechende Verwendung 

noch nicht vorsah, 

– Verwendung des Wertguthabens für Zwecke der betrieblichen Altersversorgung zu einem 

Zeitpunkt, zu dem die Voraussetzungen des § 23b Abs. 3a SGB IV nicht erfüllt sind, 

– Tod des Arbeitnehmers. 


”Störfälle” im Sinne des Gesetzes führen für den nicht für eine Freistellung entsprechend der Vereinbarung 

nach § 7 Abs. 1a SGB IV verwendeten Teil des Wertguthabens zur Beitragspflicht nach § 23b 

Abs. 2 SGB IV. 


142

9.4.2 ”Störfälle” 

9.4.2.1 Kündigung, Insolvenz des Arbeitgebers, Tod u.Ä. 

Ein ”Störfall” liegt u.a. vor, wenn das Wertguthaben wegen vorzeitiger Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses 

ausgezahlt wird, weil es nicht mehr für eine Zeit der Freistellung verwendet werden 

kann. Dies trifft in der Regel auf die Beendigung der Beschäftigung durch Kündigung oder Tod zu. 

Kann der Arbeitnehmer bei einem Arbeitgeberwechsel das Wertguthaben beim neuen Arbeitgeber in 

eine Vereinbarung nach § 7 Abs. 1a SGB IV einbringen, tritt ein ”Störfall” nicht ein. 

Kann das Werguthaben wegen Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses nicht mehr wie geplant 

(Vereinbarung nach § 7 Abs. 1a SGB IV) verwendet werden und ist der Versicherte unmittelbar danach 

wegen Arbeitslosigkeit bei einem deutschen Arbeitsamt als Arbeitsuchender gemeldet und bezieht 

eine entsprechende Leistung (oder nur wegen eines zu berücksichtigen Einkommens oder Vermögens 

keine Leistung), sind die Beiträge aus dem Wertguthaben spätestens sieben Monate nach 

dem Kalendermonat, in dem das Arbeitsentgelt nicht zweckentsprechend verwendet worden ist an 

fällig, es sei denn, eine zweckentsprechende Verwendung wird vereinbart. 

Wird innerhalb dieses Zeitraums eine neue Beschäftigung aufgenommen, sind die Beiträge aus dem 

Wertguthaben zum Zeitpunkt des Beschäftigungsbeginns fällig. 

Beginnt innerhalb des Sieben-Monats-Zeitraumes eine Rente wegen Alters oder Todes oder tritt verminderte 

Erwerbsfähigkeit ein, gelten diese Zeitpunkte als Zeitraum der als nicht zweckentsprechende 

Verwendung. 

Mit dieser Regelung (§ 23b Abs. 3 SGB IV) soll erreicht werden, dass bei Arbeitnehmern, die ihr erworbenes 

Wertguthaben in ein neues Beschäftigungsverhältnis mitnehmen können, zum Ende des 

bisherigen Beschäftigungsverhältnisses keinen Störfall erleiden. 

9.4.2.2 Erwerbsminderung 

Auch für den Eintritt des ”Störfalls” anlässlich der Feststellung einer Erwerbsminderung beim Arbeitnehmer 

durch den Rentenversicherungsträger ist es erforderlich, dass das Beschäftigungsverhältnis 

endet und das Wertguthaben deshalb nicht mehr für eine Freistellung von der Arbeit verwendet werden 

kann. 

Eine Vielzahl von Tarifverträgen regelt das Ende des Arbeitsverhältnisses für den Fall der Zubilligung 

einer Dauerrente wegen Erwerbsminderung. In den Fällen, in denen eine Rente wegen Erwerbsminderung 

auf Zeit zuerkannt wird, bestehen verschiedene arbeitsrechtliche Regelungen 

– in der Regel bleibt das Arbeitsverhältnis bestehen, für die Dauer des Bezugs der Rente ruht 

das Arbeitsverhältnis 

oder 


– das Arbeitsverhältnis endet, es besteht aber eine Wiedereinstellungsgarantie für die Zeit nach 

Ablauf der Rentenzahlung. 

So lange das Arbeitsverhältnis wegen der Zuerkennung einer Zeitrente wegen Erwerbsminderung 

lediglich ruht bzw. im Zusammenhang mit einer Wiedereinstellungszusage endet, tritt der gesetzlich 

vorgesehene ”Störfall” nicht ein. Dies gilt, obwohl das versicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnis 

beendet wird und erst wieder mit der Aufnahme der Beschäftigung (ggf. nach mehreren Jahren) 

erneut beginnt. 

Endet das Beschäftigungsverhältnis endgültig, weil z.B. die bisherige Zeitrente wegen Erwerbsminderung 

in eine Dauerrente umgewandelt wurde, tritt nach § 23b Abs. 2 Satz 6 SGB IV der ”Störfall” ein. 


143

9.4.2.3 Auszahlung/Teilauszahlung des Wertguthabens bei bestehendem Beschäftigungsverhältnis 

Lässt sich der Arbeitnehmer das Wertguthaben – aus welchen Gründen auch immer – ganz oder teilweise 

auszahlen und wird es dadurch nicht für eine Zeit der Freistellung verwendet, tritt für den so 

verwendeten Teil des Wertguthabens ein ”Störfall” ein. 

9.4.2.4 Verwendung des Wertguthabens für eine betriebliche Altersversorgung 

Nach § 23b Abs. 3a SGB IV kann Wertguthaben für eine betriebliche Altersversorgung nur in Fällen 

der Beendigung der Beschäftigung auf Grund 

– verminderter Erwerbsfähigkeit, 

– des Erreichens einer Altersgrenze, zu der eine Rente wegen Alters beansprucht werden kann, 

oder 

– des Todes des Beschäftigten 

verwendet werden. Insoweit liegt kein Arbeitsentgelt im Sinne der Sozialversicherung vor. Voraussetzung 

hierfür ist allerdings, dass eine solche Verwendung bereits bei Abschluss der Vereinbarung über 

die Flexibilisierung der Arbeitszeit vorgesehen war. 

Sah die Vereinbarung eine Verwendung des Wertguthabens für die betriebliche Altersversorgung 

unter den genannten Voraussetzungen bisher nicht vor und wird die Vereinbarung um diesen Verwendungszweck 

ergänzt, kann nur das von diesem Zeitpunkt an erzielte Wertguthaben für die betriebliche 

Altersversorgung verwendet werden, ohne dass ein „Störfall“ eintritt. Für das vor Änderung der 

Vereinbarung erzielte Wertguthaben tritt bei einer Verwendung des Wertguthabens für eine betriebliche 

Altersversorgung ein „Störfall“ mit den entsprechenden beitragsrechtlichen Konsequenzen ein. 

Die unterschiedliche Behandlung des Wertguthabens – abhängig davon, ob es vor oder seit der Änderung 

der Vereinbarung erzielt wurde – macht es erforderlich, dass die Wertguthaben für diese Zeiträume 

getrennt dargestellt werden. 

Soweit bereits zum Zeitpunkt der Erzielung des Wertguthabens vorhersehbar war, dass es nicht mehr 

für eine Freistellung von der Arbeit verwendet werden kann, führt die Verwendung dieses Teils des 

Wertguthabens für die betriebliche Altersversorgung zu einem ”Störfall”. Für diese Feststellung wird 

davon ausgegangen, dass für die Freistellungsphase das Arbeitsentgelt in der Höhe gezahlt wird, wie 

es zuletzt in der Arbeitsphase gezahlt wurde. 

Beispiel: 

Der Arbeitnehmer hat in einem Lebensarbeitszeitmodell ein Wertguthaben erzielt, das eine Freistellung 

für fünf Jahre mit einem Arbeitsentgelt ermöglicht, das 100 v.H. seines letzten Arbeitsentgelts in 

der Arbeitsphase entspricht. Das Arbeitsverhältnis endet (tarif-)vertraglich mit Vollendung des 65. 

Lebensjahres. 

Das Wertguthaben ermöglicht dem Arbeitnehmer mit Vollendung des 60. Lebensjahres eine Freistellungsphase 

bis zum Ende des tariflichen Arbeitsverhältnisses. Nimmt der Arbeitnehmer die Freistellung 

nicht in Anspruch und erzielt er nach Vollendung des 60. Lebensjahres auch noch ein weiteres 

Wertguthaben, tritt bei Verwendung des Wertguthabens für die betriebliche Altersversorgung für den 

Teil des Wertguthabens, der seit Vollendung des 60. Lebensjahres erzielt wurde, ein ”Störfall” mit der 

besonderen Beitragsberechnung nach § 23b Abs. 2 Satz 1 SGB IV ein. 

9.4.3 Eintritt des ”Störfalls” 


Der ”Störfall” tritt grundsätzlich an dem Tag ein, an dem das Arbeitsentgelt aus dem Wertguthaben 

nicht vereinbarungsgemäß verwendet wird bzw. an dem bei Eintritt der Zahlungsunfähigkeit des Arbeitgebers 

die Beiträge aus dem Wertguthaben gezahlt werden. 


144

Im Einzelnen sind dies 


– bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses durch Kündigung der letzte Tag des Beschäftigungsverhältnisses, 

– bei Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses ohne Wiedereinstellungsgarantie wegen des 

Eintritts einer Erwerbsminderung 

– für den Teil des Wertguthabens, der auf die Zeit vor Eintritt der Erwerbsminderung entfällt, der 

Tag vor Eintritt der Erwerbsminderung, 

– für den Teil des Wertguthabens, der auf die Zeit seit Eintritt der Erwerbsminderung entfällt, der 

letzte Tag des Beschäftigungsverhältnisses, 

– bei vollständiger oder teilweiser Auszahlung des Wertguthabens nicht für Zeiten einer Freistellung 

der Tag, an dem das Wertguthaben bzw. der Teil des Wertguthabens ausgezahlt wird, 

– bei Übertragung des Wertguthabens auf andere Personen der Tag, an dem die Übertragung 

erfolgt, 

– bei Zahlungsunfähigkeit des Arbeitgebers der Tag, an dem die Beiträge nach § 23b Abs. 2 

SGB IV bzw. § 10 Abs. 5 AtG gezahlt werden, 

– bei Tod des Arbeitnehmers dessen Todestag. 

Besteht das Beschäftigungsverhältnis über den ”Störfall” hinaus fort (z.B. bei Teilauszahlung des 

Wertguthabens nicht für eine Freistellungsphase), kann zur Vereinfachung als Tag des ”Störfalles” der 

letzte Tag des Abrechnungszeitraumes, in dem die Auszahlung erfolgte, angenommen werden. 

9.4.4 Beitragspflichtiges Arbeitsentgelt in ”Störfällen” 

Ein Wertguthaben, das nicht wie vereinbart für eine Freistellung von der Arbeit verwendet wird, ist 

grundsätzlich weder als Einmalzahlung nach § 23a SGB IV (siehe unter 2.3) zu behandeln noch wird 

es rückwirkend der Zeit der tatsächlichen Arbeitsleistung, in der es erzielt worden ist, zugeordnet. 

Eine Besonderheit kann nach § 23b Abs. 3 SGB IV für Wertguthaben gelten, die vor dem 1. Januar 

2001 erzielt wurden (siehe unter 9.4.5). Können für diese Wertguthaben nachträglich keine besonderen 

Bewertungen erfolgen, gilt im ”Störfall” das Wertguthaben beitragsrechtlich als eine nach 23a SGB 

IV zu verbeitragende Einmalzahlung (siehe unter 2.3). 

Auch für Wertguthaben aus Gleitzeitvereinbarungen, die von vornherein eine Freistellung von längstens 

250 Stunden ermöglichen und für die keine besonderen Aufzeichnungen geführt werden ), gilt im 

”Störfall” das Wertguthaben beitragsrechtlich als Einmalzahlung nach § 23a SGB IV. 

Für alle anderen Wertguthaben ist in ”Störfällen” ab 1. Januar 2001 die Beitragsberechnung nach § 

23b Abs. 2 SGB IV vorzunehmen). Dies gilt auch für Gleitzeitkonten, die in einem ”Störfall” mehr als 

250 Stunden ausweisen. In diesem Fall ist für die zurückliegende Zeit eine Bewertung nach § 23b 

Abs. 2 SGB IV vorzunehmen (Summenfelder-Modell). 

Zu beachten ist, dass die Berechnung der Beiträge aus laufendem und einmalig gezahltem Arbeitsentgelt 

nach § 23a SGB IV jeweils der Beitragsberechnung nach § 23b Abs. 2 SGB IV vor geht. Tritt 

also in einem Abrechnungszeitraum, in dem ein Einmalbezug gezahlt wird, ein ”Störfall” ein, erfolgt 

zuerst die Berechnung der Beiträge aus dem tatsächlichen Arbeitsentgelt (laufendes und einmalig 

gezahltes Arbeitsentgelt). Anschließend ist der beitragspflichtige Teil des Wertguthabens sowie die 

darauf entfallenden Beiträge zu ermitteln. 


145

9.4.5 Beitragsberechnung aus Wertguthaben, die vor 1. Januar 2001 gebildet wurden 

Wertguthaben die bis zum 31. Dezember 2000 erzielt wurden und für die nach § 23b Abs. 3 SGB IV 

festgestellt wurde, dass im Fall der vereinbarungswidrigen Verwendung des Wertguthabens § 23a 

SGB IV anzuwenden ist, sind gesondert neben den seit dem 1. Januar 2001 erzielten Wertguthaben 

auszuweisen. Wurde nach dem 31. Dezember 2000 im selben Arbeitszeitmodell weiterhin Wertguthaben 

erzielt und tritt ein Störfall ein, ist der beitragspflichtige Teil des Wertguthabens wie folgt zu ermitteln: 

Der ausgezahlte Betrag des Wertguthabens ist nach Zeiträumen zu trennen, in denen es erzielt wurde. 

Dabei ist das planwidrig verwendete Wertguthaben zuerst insoweit dem Zeitraum bis zum 31. 

Dezember 2000 zuzuordnen als es in diesem Zeitraum erzielt wurde. Die Berechnung der Beiträge 

erfolgt nach § 23a SGB IV (siehe unter 2.3). Übersteigt der ausgezahlte Betrag den Betrag des bis 

zum 31. Dezember 2000 erzielten Wertguthabens, erfolgt insoweit eine Berechnung der Beiträge auf 

der Grundlage der im Summenfelder-Modell ermittelten Beträge (siehe unter I., 1.2.1). 

9.4.6 Zuständiger Versicherungsträger 

Für die Berechnung der Beiträge im ”Störfall” sind nach § 23b Abs. 2 Satz 4 SGB IV die im Zeitpunkt 

der Fälligkeit der Beiträge jeweils geltenden Beitragssätze maßgebend. Der Einfachheithalber ist der 

Beitragssatz zu Grunde zu legen, der für die Beiträge gilt, mit denen das Wertguthaben abgerechnet 

wird. 

Die Krankenversicherungsbeiträge bemessen sich nach dem Beitragssatz der Krankenkasse, der der 

Versicherte im Zeitpunkt des ”Störfalls” angehört, während der Freistellungsphase nach dem ermäßigten 

Beitragssatz (siehe unter 9.3.2). Diese Krankenkasse erhält die Krankenversicherungsbeiträge 

aus dem Wertguthaben. Dabei ist es unerheblich, ob im gesamten Zeitraum, auf den das Wertguthaben 

rückwirkend zu verteilen ist, eine Mitgliedschaft bei dieser Krankenkasse bestanden hat. Auch ist 

es unerheblich, in welcher Höhe für diesen Zeitraum bereits in der Vergangenheit – ohne das Wertguthaben 

– tatsächlich Beiträge zur Krankenversicherung entrichtet wurden. 

Gehört der Arbeitnehmer zum Zeitpunkt des ”Störfalls” oder der Fälligkeit der Beiträge keiner Krankenkasse 

an, umfasst das Wertguthaben aber auch einen zur Krankenversicherung beitragspflichtigen 

Teil, so ist der Beitragssatz der Krankenkasse anzuwenden, die im Zeitpunkt des ”Störfalls” als Einzugsstelle 

die Beiträge zur Renten- oder Arbeitslosenversicherung annimmt. Entsprechendes gilt für 

die Bereiche der Renten-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung. 

9.4.7 Fälligkeit der Beiträge in ”Störfällen” 


Die Beiträge aus dem nicht vereinbarungsgemäß verwendeten Wertguthaben werden nach § 23b 

Abs. 2 Satz 5 SGB IV mit den Beiträgen der Entgeltabrechnung des Kalendermonats fällig, der auf 

den Monat folgt, in dem der ”Störfall” eingetreten ist bzw. bei Zahlungsunfähigkeit des Arbeitgebers 

die Mittel für die Beitragszahlung verfügbar sind. 

Beispiel: 


”Störfall 2. Juli 2007 

Fälligkeit der Beiträge aus Wertguthaben 29. August 2007 

(zusammen mit den Beiträgen 

für den August 2007 - siehe unter 5.6.3) 

9.4.7.2 Fälligkeit der Beiträge in ”Störfällen” wegen des Eintritts verminderter Erwerbsfähigkeit 

Endet das Arbeitsverhältnis, weil ein Träger der Rentenversicherung durch Bescheid den Eintritt von 

verminderter Erwerbsfähigkeit feststellte, gilt der Eintritt der verminderten Erwerbsfähigkeit als Zeitpunkt 

des Eintritts des ”Störfalles” des bis dahin erzielten Wertguthabens. In diesen Fällen werden die 


146

Beiträge aus dem Wertguthaben erst mit den Beiträgen aus Arbeitsentgelten des auf das Ende des 

Beschäftigungsverhältnisses folgenden Abrechnungszeitraumes fällig. Gleichzeitig tritt wegen der 

Beendigung des Beschäftigungsverhältnisse ein ”Störfall” für das seit Eintritt der Erwerbsminderung 

erzielte Wertguthaben ein. 

9.5 Nachträgliche Zahlung von geschuldetem Arbeitsentgelt 

9.5.1 Nachzahlung von laufendem Arbeitsentgelt 

Wird nachträglich geschuldetes Arbeitsentgelt für Zeiten gezahlt, die bereits im besonderen Beitragsverfahren 

bei ”Störfällen” berücksichtigt wurden, sind Beiträge aus dem nachträglich gezahlten Arbeitsentgelt 

unter Berücksichtigung des bisher erzielten beitragspflichtigen Arbeitsentgelts zu berechnen 

und zu zahlen. Die im Rahmen des besonderen Beitragsverfahrens festgestellten Arbeitsentgelte 

sind nicht zu berücksichtigen. Die Beitragsberechnung und -zahlung für die Nachzahlung des Arbeitsentgelts 

sind also so vorzunehmen, als wäre kein besonderes Beitragsverfahren abgewickelt worden. 

Das besondere Beitragsverfahren ist unter Heranziehung der berichtigten Werte (SV-Luft) zu wiederholen. 

Dies kann hinsichtlich der im ”Störfall” zu verbeitragenden Arbeitsentgelte zu einer niedrigeren 

Beitragsbemessungsgrundlage führen. 

9.5.2 Gewährung von Einmalzahlungen 

Besteht das versicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnis nach Eintritt eines Störfalles weiter, z.B. 

weil eine Teil- bzw. Vollauszahlung des Wertguthabens aus anderen Gründen als der Beendigung der 

Beschäftigung erfolgte, wirkt sich das beitragspflichtige Wertguthaben auf die Beitragsberechnung 

einer späteren Einmalzahlung vermindernd aus. 

10. Altersteilzeitarbeit 



Auch bei Altersteilzeitbeschäftigungen im Blockmodell (siehe unter I., 1.2.2) ist – wie bei flexiblen Arbeitszeitgestaltungen 

– während der Arbeitsphase ein Wertguthaben in Geldwert oder in Zeitwert (Näheres 

siehe unter I., 1.2.1 und unter 9.) aufzubauen, das in der Freistellungsphase abgebaut wird. 

Mit dem Gesetz zur sozialrechtlichen Absicherung flexibler Arbeitszeitregelungen wurde festgelegt, 

dass eine Beschäftigung gegen Arbeitsentgelt unter bestimmten Voraussetzungen auch während 

solcher Freistellungsphasen besteht (§ 7 Abs. 1a SGB IV). Daraus folgt, dass die während der Arbeitsphase 

erwirtschafteten Arbeitsentgelte zunächst nur insoweit beitragspflichtig sind, soweit sie 

nicht für die spätere Freistellungsphase ins Wertguthaben eingestellt werden. Die Sozialversicherung 

erhält dadurch in der Arbeitsphase grundsätzlich nur Beiträge aus dem halben erwirtschafteten Arbeitsentgelt. 

Wäre die Altersteilzeitarbeit nicht eingetreten, wären Beiträge aus dem vollen Arbeitsentgelt 

(bis zur jeweiligen Beitragsbemessungsgrenze) zu zahlen gewesen. Die Sozialversicherung 

„stundet“ somit gewissermaßen dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer zunächst die „Hälfte der Beiträge“. 

Die andere Hälfte erhält sie aus dem in der Freistellungsphase aus dem Wertguthaben abfliessenden 

Arbeitsentgelt. Die vom Arbeitgeber gewährte Netto-Aufstockung (siehe unter I., 1.2.2) ist 

steuer- und beitragsfrei. 

Im Übrigen wird auch bei Arbeitnehmern, deren Vollzeitarbeitsentgelt oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze 

liegt, die Hälfte des in der Arbeitsphase erwirtschafteten Arbeitsentgelts ins Wertguthaben 

eingestellt und daher in der Freistellungsphase verbeitragt und die andere Hälfte ausgezahlt und 

daher in der Arbeitsphase verbeitragt. 

Maßgebend für die Berechnung der Beiträge zur Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung 

ist das für die Altersteilzeitarbeit jeweils fällige Arbeitsentgelt. Die auf dieses Arbeitsentgelt 

entfallenden Beiträge sind vom Arbeitnehmer und Arbeitgeber je zur Hälfte zu tragen. Das beitragspflichtige 

Arbeitsentgelt ist ggf. jeden Monat neu festzusetzen (z. B. bei variablen Lohnbestandteilen). 

Dabei darf es die monatliche Beitragsbemessungsgrenze nicht überschreiten. 


147

Das Bundessozialgericht (BSG) hat am 25. August 2004 bezogen auf eine Freistellung während der 

Altersteilzeitarbeit im Bockmodell festgestellt, dass Beiträge in der Freistellungsphase nur nach dem 

ermäßigten Beitragssatz (§ 243 SGB V – siehe unter 3.1) zu entrichten sind. 

Eine Besonderheit gilt für die Rentenversicherung. Zu diesem Versicherungszweig hat der Arbeitgeber 

zusätzliche Beiträge für den Altersteilzeitbeschäftigten zu zahlen (siehe unter 10.2). 

Wird Wertguthaben nicht für Freistellungszwecke ausgezahlt, tritt ein Störfall mit einer besonderen 

Beitragsberechnung ein (siehe unter 10.8). Damit wird sichergestellt, dass die Sozialversicherung in 

jedem Fall grundsätzlich die Beiträge aus dem vollen erwirtschafteten Arbeitsentgelt erhält. 

10.2. Zusätzliche Beiträge zur Rentenversicherung 

10.2.1 Regelung für bis zum 30. Juni 2004 beginnende Altersteilzeitbeschäftigungen 

Der Arbeitgeber hat für den in Altersteilzeit beschäftigten Arbeitnehmer zusätzliche Beiträge zur gesetzlichen 


mindestens in Höhe des Beitrags zu entrichten, der auf den Unterschiedsbetrag zwischen 90 v.H. 

des bisherigen Arbeitsentgelts im Sinne des § 6 Abs. 1 AtG und dem Arbeitsentgelt für die Altersteilzeitarbeit 

(Altersteilzeitentgelt) entfällt, 

höchstens bis zur Beitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung. 

Bisheriges Arbeitsentgelt ist nach § 6 Abs. 1 AtG das Arbeitsentgelt, das der altersteilzeitarbeitende 

Arbeitnehmer für eine Arbeitsleistung bei bisheriger wöchentlicher Arbeitszeit zu beanspruchen hätte 

(Vollzeitarbeitsentgelt), soweit es im jeweiligen Monat die Beitragsbemessungsgrenze der Arbeitslosenversicherung 

(entspricht der Beitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung) nicht überschreitet. 

Zum beitragspflichtigen Arbeitsentgelt gehören neben dem laufenden Arbeitsentgelt z.B. auch vermögenswirksame 

Leistungen, Prämien und Zulagen, Sachbezüge und sonstige geldwerte Vorteile wie 

Kraftfahrzeugüberlassung zum privaten Gebrauch des Arbeitnehmers, sowie Arbeitsentgelte, die einmalig 

(z.B. Jahressondervergütungen), nicht regelmäßig oder nicht für die vereinbarte Arbeitszeit (z.B. 

Mehrarbeitsvergütung) gezahlt werden. 

Die während einer im Blockmodell in der Arbeitsphase erzielten steuer- und beitragsfreien Schichtzulagen 

bleiben hingegen beitragsfrei und zwar auch dann, wenn deren Auszahlung in anteiligem Umfang 

in die Freistellungsphase verschoben wird. Diese Beträge sind weder bei der Berechung des 

Netto-Aufstockungsbetrages (siehe unter I., 1.2.2.) noch der zusätzlichen Beiträge zur Rentenversicherung 

zu berücksichtigen. 



BBG der RV im Kalenderjahr 2007 5.250 EUR 

90 v.H. des auf die BBG der RV 

begrenzten bisherigen Arbeitsentgelts 4.725 EUR 

bisheriges Arbeitsentgelt 3.000 EUR 

ins Wertguthaben eingestellt 1.500 EUR 

Regelarbeitsentgelt 1 500 EUR 

90 v.H. des bisherigen Arbeitsentgelts 2.700 EUR 

./. Arbeitsentgelt für Altersteilzeitarbeit 1.500 EUR 

zusätzliche beitragspflichtige Einnahme 1.200 EUR 


148


bisheriges Arbeitsentgelt 5.500 EUR 


Regelarbeitsentgelt 2.750 EUR 

BBG der RV im Kalenderjahr 2007 5.250 EUR 

90 v.H. des auf die BBG der RV 

begrenzten bisherigen Arbeitsentgelts 4.725 EUR 

./. Arbeitsentgelt für Altersteilzeitarbeit 2.750 EUR 


Bei einer Altersteilzeitarbeit im Blockmodell sind die zusätzlichen Beiträge zur Rentenversicherung 

aus dem Unterschiedsbetrag ab Beginn der Altersteilzeitbeschäftigung abzuführen; also während der 

Arbeitsphase und auch während der Freistellungsphase. 

Altersteilzeitarbeit ist auch in den Fällen nicht ausgeschlossen, in denen bereits das Arbeitsentgelt aus 

der Altersteilzeitarbeit 90 v.H. der monatlichen Beitragsbemessungsgrenze erreicht bzw. überschreitet 

und demzufolge keine zusätzlichen Rentenversicherungsbeiträge anfallen. Zusätzliche Rentenversicherungsbeiträge 

fallen aber nicht an, wenn das Arbeitsentgelt (oder Teile davon) ungekürzt zur Auszahlung 

gelangen. 

Die auf den Unterschiedsbetrag entfallenden Rentenversicherungsbeiträge hat der Arbeitgeber nach § 

168 Abs. 1 Nr. 6 SGB VI allein zu tragen. Dies gilt auch dann, wenn der Arbeitgeber einen höheren als 

den in § 163 Abs. 5 Satz 1 SGB VI als Mindestbetrag vorgesehenen Unterschiedsbetrag der Beitragsberechnung 

zugrunde legt. 

10.2.2 Regelung für ab 1. Juli 2004 beginnende Altersteilzeitbeschäftigungen 

Bei Arbeitnehmern, die nach dem Altersteilzeitgesetz Aufstockungsbeträge erhalten, gilt 

mindestens ein Betrag in Höhe von 80 v.H. des Regelarbeitsentgelts, 

begrenzt auf den Unterschiedsbetrag zwischen 90 v.H. der monatlichen Beitragsbemessungsgrenze 

und dem Regelarbeitsentgelt, 

höchstens jedoch bis zur Beitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung, 

als beitragspflichtige Einnahme. 


Die bisherigen Begriffe „bisheriges Arbeitsentgelt“ und „Altersteilzeitentgelt“ wurden durch den Begriff 

„Regelarbeitsentgelt“ ersetzt. 

Das Regelarbeitsentgelt nach § 3 Abs. 1 Nr. 1 Buchst. a i.V.m. § 6 Abs. 1 AtG ist das auf einen Monat 

entfallende sozialversicherungspflichtige Arbeitsentgelt, das der Arbeitgeber im Rahmen des Altersteilzeitarbeitsverhältnisses 

regelmäßig zu erbringen hat. 

Der Teil des erwirtschafteten Arbeitsentgelts, der für die Freistellungsphase ins Wertguthaben eingestellt 

wird, zählt nicht zum Regelarbeitsentgelt. Beim Regelarbeitsentgelt handelt es sich somit grundsätzlich 

um die Hälfte des ohne Alters-teilzeitarbeit maßgeblichen laufenden Arbeitsentgelts (so genanntes 

Vollzeitarbeitsentgelt). 

Im Blockmodell ist für Zeiten der tatsächlichen Arbeitsleistung und der Freistellung grundsätzlich das 

in dem jeweiligen Zeitraum fällige laufende Arbeitsentgelt das Regelarbeitsentgelt. 


149


Vollzeitarbeitsentgelt 3.000 EUR 



90 v.H. der Beitragsbemessungsgrenze 4.725 EUR 

Differenz zum Regelarbeitsentgelt 3.225 EUR 

80 v.H. des Regelarbeitsentgelts 1 200 EUR 

zusätzliche beitragspflichtige Einnahme 1 200 EUR 




Regelarbeitsentgelt 2 750 EUR 

90 v.H. der Beitragsbemessungsgrenze 4.725 EUR 

Differenz zum Regelarbeitsentgelt 1.975 EUR 



Wie die Beispiele zeigen, ändert sich am 1. Juli 2004 an der Höhe des zusätzlichen beitragspflichtigen 

Arbeitsentgelts zur Rentenversicherung in Regelfällen nichts. Änderungen ergeben sich aber dann, 

wenn sich die Bemessungsgrundlage ändert. Dies ist der Fall, wenn unregelmäßig anfallende Arbeitsentgeltbestandteile 

gezahlt werden, die seit 1. Juli 2004 nicht mehr zum Regelarbeitsentgelt zählen 

und damit bei der Berechnung der zusätzlichen beitragspflichtigen Arbeitsentgelte nicht mehr berücksichtigt 

werden (siehe unter 10.3 bis 10.6). 

Das Regelarbeitsentgelt ist ggf. jeden Monat neu festzusetzen (z.B. bei variablen Lohnbestandteilen). 

Dabei darf das Regelarbeitsentgelt die monatliche Beitragsbemessungsgrenze der Arbeitslosenversicherung 

(identisch mit der der Rentenversicherung) nicht überschreiten. Zum Regelarbeitsentgelt 

können - neben dem laufenden Arbeitsentgelt z.B. gehören: Vermögenswirksame Leistungen, Prämien 

und Zulagen, Sachbezüge und sonstige geldwerte Vorteile wie Kraftfahrzeugüberlassung zum 

privaten Gebrauch des Arbeitnehmers (siehe unter 10.3 bis 10.6). 

Arbeitsentgelte, die nicht regelmäßig (z.B. Zulagen), nicht für die vereinbarte Arbeitszeit (z.B. Mehrarbeitsvergütung) 

oder einmalig (z.B. Jahressondervergütungen) gezahlt werden, bleiben unberücksichtigt. 

Hinsichtlich der Reihenfolge der zu verbeitragenden Arbeitsentgelte ist 

1. das laufende Arbeitsentgelt, 

2. die für die zusätzlichen Rentenversicherungsbeiträge maßgebliche beitragspflichtige Einnahme 

und 

3. ein evtl. zusätzlich gezahltes Arbeitsentgelt (Sonderzahlungen) 



Die auf die zusätzliche beitragspflichtige Einnahme entfallenden Rentenversicherungsbeiträge hat der 

Arbeitgeber allein zu tragen. Dies gilt auch, wenn der Arbeitgeber eine höhere als die in § 163 Abs. 5 

Satz 1 SGB VI vorgesehene beitragspflichtige Einnahme der Beitragsberechnung zugrunde legt. 


150

10.3 Zulagen 

10.3.1 Zulagen für vorübergehend übernommene andere Tätigkeiten 

10.3.1.1 Beginn der Altersteilzeitarbeit vor dem 01.07.2004 

Beispiel: 

Herr A. übt seit dem 01.01.2004 eine Altersteilzeitbeschäftigung aus. Sein mtl. Vollzeitarbeitsentgelt 

beträgt 3.000 EUR, sein Altersteilzeitentgelt 1.500 EUR. Vom 01.04. bis 30.11.2004 übernimmt er 

eine höher zu bewertende Tätigkeit, weshalb sich in dieser Zeit sein Vollzeitarbeitsentgelt auf 3.200 

EUR und sein Altersteilzeitentgelt auf 1.600 EUR erhöht. 

Zusätzliche Beiträge zur Rentenversicherung sind vom 01.01. bis zum 31.03. und ab 01.12.2004 aus 

1.200 EUR und vom 01.04. bis zum 30.11.2004 aus 1.280 EUR zu zahlen. 

10.3.1.2 Beginn der Altersteilzeitarbeit nach dem 30.06.2004 

Übernimmt der Arbeitnehmer vorübergehend eine andere Tätigkeit und erhält er hierfür eine 

Zulage, so ist diese dem Regelarbeitsentgelt stets hinzuzurechnen. 

Beispiel: 

Herr B. übt seit dem 01.08.2006 eine Altersteilzeitbeschäftigung aus. Sein mtl. Vollzeitarbeitsentgelt 

beträgt 3.000 EUR, sein Regelarbeitsentgelt 1.500 EUR. 

Vom 01.08. bis 30.11. 2006 übernimmt er eine höher zu bewertende Tätigkeit, weshalb sich in dieser 

Zeit sein Vollzeitarbeitsentgelt auf 3.200 EUR und sein Regelarbeitsentgelt auf 1.600 EUR erhöht. 

Zusätzliche Rentenversicherungsbeiträge sind vom 01.. bis zum 31.07. und ab 01.12. aus 1.200 EUR 

und vom 01.08. bis zum 30.11. aus 1.280 EUR zu zahlen. 

10.3.2 Zahlung einer regelmäßig anfallenden Zulage 


Beispiel: 



beträgt 3.000 EUR, sein Altersteilzeitentgelt 1.500 EUR. 

Daneben erhält er eine monatlich schwankende Schmutzzulage. 

Die Hälfte der gezahlten Schmutzzulage wird ins Wertguthaben eingestellt, die andere Hälfte gehört 

zum Altersteilzeitentgelt. Zusätzliche Beiträge zur Rentenversicherung sind unter Berücksichtigung 

der halben schwankenden Schmutzzulage zu zahlen und von Monat zu Monat neu zu berechnen. 


Zulagen , die nach dem Arbeitsvertrag regelmäßig (monatlich) zu leisten sind und auch künftig durch 

den Arbeitgeber abgefordert werden sollen gehören zum Regelarbeitsentgelt. Hierzu können z.B. 

gehören Schmutzzulagen, Leistungs- und Erschwerniszulagen, Zulagen für Rufbereitschaft. Unschädlich 

ist, wenn der Arbeitnehmer die Zulagen begründende Tätigkeit in einzelnen Monaten tatsächlich 

nicht ausübt. 


151

Beispiel: 

Herr B. übt seit dem 01.08.2006 eine Altersteilzeitbeschäftigung aus. Sein mtl. Vollzeitarbeitsentgelt 

beträgt 3.000 EUR, sein Regelarbeitsentgelt 1.500 EUR. Daneben erhält er eine monatlich schwankende 

Schmutzzulage. 

Die Hälfte der gezahlten Schmutzzulage wird ins Wertguthaben eingestellt, die andere Hälfte gehört 

zum Regelarbeitsentgelt. Zusätzliche Beiträge zur Rentenversicherung sind unter Berücksichtigung 

der schwankenden Schmutzzulage zu zahlen und von Monat zu Monat neu zu berechnen. 

10.3.3 Zahlung einer unregelmäßig anfallenden Zulage 


Beispiel: 


beträgt 3.000 EUR, sein Altersteilzeitentgelt 1.500 EUR. Daneben erhält er eine Schmutzzulage und 

zwar im 

Oktober 2003 keine 

November 2003 70 EUR 

Dezember 2003 60 EUR 

Januar 2004 80 EUR 

Februar 2004 80 EUR 

März 2004 60 EUR 

April 2004 keine 

Die Hälfte der ab Januar 2004 in den einzelnen Monaten gezahlten Schmutzzulage wird ins Wertguthaben 

eingestellt, die andere Hälfte gehört zum Altersteilzeitentgelt. Zusätzliche Beiträge zur Rentenversicherung 

sind unter Berücksichtigung der halben gezahlten Schmutzzulage zu zahlen und von 

Monat zu Monat neu zu berechnen. 

Werden die Schmutzzulagen während der Arbeitsphase voll ausgezahlt, (keine Einstellung ins Wertguthaben) 

fallen zusätzliche Beiträge zur Rentenversicherung auf diese Schmutzzulagen nicht an. 


Zulagen, deren Anfall nicht von vornherein feststeht, gehören zum regelmäßig zu zahlenden sozialversicherungspflichtigen 

Arbeitsentgelt und damit zum Regelarbeitsentgelt, wenn eine rückschauende 

Betrachtung ergibt, dass sie tatsächlich regelmäßig erzielt werden. Hierfür ist Monat für Monat, in welchem 

jeweils eine versicherungspflichtige Zulage erzielt worden ist, festzustellen, ob diese Zulage in 

den jeweils zurückliegenden drei Monaten durchgehend als versicherungspflichtiger Entgeltbestandteil 

angefallen ist. Ist dies der Fall, zählt die im jeweiligen Abrechnungsmonat zu zahlende Zulage zum 

Regelarbeitsentgelt, andernfalls nicht. Zeiten einer Abwesenheit des Arbeitnehmers (Urlaub, Krankheit) 

werden bei der Festlegung des jeweiligen Referenzzeitraumes von drei Monaten ausgeklammert. 

Beispiel: 

B. übt seit dem 01.08.2006 eine Altersteilzeitbeschäftigung aus. Sein mtl. Vollzeitarbeitsentgelt beträgt 

3.000 EUR, sein Regelarbeitsentgelt 1.500 EUR. Daneben erhält er eine Schmutzzulage und zwar im 

Mai 2006 keine 

Juni 2006 60 EUR 

Juli 2006 60 EUR 

August 2006 80 EUR 

September 2006 60 EUR 

Oktober 2006 keine 

November 2006 80 EUR 



152

Die Hälfte der ab August 2006 gezahlten Schmutzzulage wird ins Wertguthaben eingestellt. 

Ob die ab August 2006 gezahlte Schmutzzulage zum Regelarbeitsentgelt gehört, ist unter Betrachtung 

der jeweils letzten drei Abrechnungsmonate festzustellen. Daraus ergibt sich, dass 

- die im August 2006 gezahlte Schmutzzulage nicht zum Regelarbeitsentgelt zählt, weil sie in den 

zurückliegenden drei Monaten nicht regelmäßig gezahlt wurde. 

- die im September 2006 gezahlte Schmutzzulage zum Regelarbeitsentgelt zählt, weil sie in den 

zurückliegenden drei Monaten regelmäßig gezahlt wurde. 

- die im November 2006 gezahlte Schmutzzulage nicht zum Regelarbeitsentgelt zählt, weil sie in 

den zurückliegenden drei Monaten nicht regelmäßig gezahlt wurde. 

Sicher zu stellen ist, dass aus den ins Wertguthaben eingestellten Schmutzzulagen, die nicht zum 

Regelarbeitsentgelt gehören, auch in der Freistellungsphase keine zusätzlichen Beiträge zur Rentenversicherung 

gezahlt werden. Werden die Schmutzzulagen aber während der Arbeitsphase voll ausgezahlt 

(keine Einstellung ins Wertguthaben), fallen im obigen Beispiel zusätzliche Beiträge zur Rentenversicherung 

auch auf die im September 2006 gezahlte Schmutzzulage nicht an. 

10.4 Sachbezüge 

10.4.1 Beginn der Altersteilzeitarbeit vor dem 01.07.2004 

Als laufendes Arbeitsentgelt, das den Arbeitnehmern auch während der Altersteilzeitarbeit weiter gewährt 

wird, kommen auch Sachbezüge (z.B. Pkw, Telefonnutzung, Werkswohnung) in Betracht. Für 

die Berechung des Unterschiedsbetrages für die zusätzlichen Beiträge zur Rentenversicherung sind 

diese Entgeltbestandteile sowohl bei der Ermittlung des bisherigen Arbeitsentgelts als auch bei der 

Ermittlung des Altersteilzeitarbeitsentgelts erhöhend zu berücksichtigen. 

Beispiel: 


Bisherige Arbeitszeit: Arbeitsentgelt 3.000 EUR 

Firmen-PKW (1 v.H. Steuer/Beitrag) 500 EUR 

3.500 EUR 


Altersteilzeitarbeit: Arbeitsentgelt 1.500 EUR 

Firmen-PKW (1 v.H. Steuer/Beitrag) 500 EUR 

2.000 EUR 

zusätzliche beitrags- 90 v.H. des bisherigen 2.700 EUR 

pflichtige Einnahme Arbeitsentgelts ohne PKW 

./. Arbeitsentgelt für 

Altersteilzeitarbeit 2.000 EUR 

1.700 EUR 

Sobald der Sachbezug entfällt (z.B. während der Freistellungsphase in einem Blockmodell), ist der 

maßgebende Wert sowohl bei dem bisherigen Arbeitsentgelt als auch beim Arbeitsentgelt für die Altersteilzeitarbeit 

nicht mehr zu berücksichtigen. Im o.a. Beispiel würde der Unterschiedsbetrag dann 

1.200 EUR (90 v.H. von 3.000 DM = 2.700 EUR ./. 1.500 EUR) betragen. 


153

10.4.2 Beginn der Altersteilzeitarbeit nach dem 30.06.2004 

Zur Berechung der beitragspflichtigen Einnahme für die zusätzlichen Beiträge zur Rentenversicherung 

sind die Entgeltbestandteile des Sachbezugs bei der Ermittlung des Altersteilzeitarbeitsentgelts erhöhend 


Beispiel: 

Vollzeitarbeitsentgelt 3 000 EUR 

Altersteilzeitarbeit: Arbeitsentgelt 1 500 EUR 

Firmen-Pkw 

(1% Steuer / Beitrag) 500 EUR 500 EUR 

Regelarbeitsentgelt/Vollzeitarbeitsentgelt 2 000 EUR 3 500 EUR 

Zusätzliche beitrags- 

pflichtige Einnahme: 80 v.H. aus 2 000 EUR 1 600 EUR 

Insgesamt: 3 600 EUR 

Sobald der Sachbezug entfällt (z.B. während der Freistellungsphase in einem Blockmodell), ist der 

maßgebende Wert beim Regelarbeitsentgelt nicht mehr zu berücksichtigen. Im o.a. Beispiel würde die 

zusätzliche beitragspflichtige Einnahme dann 1 200 EUR (80 v.H. von 1 500 EUR) betragen. 

10.5 Mehrarbeitsvergütungen 



Eine während der Arbeitsphase im Blockmodell oder während einer kontinuierlichen Altersteilzeitvereinbarung 

beim gleichen Arbeitgeber in nicht nur geringfügigem Umfang geleistete Mehrarbeit (Überstunden) 

steht der Altersteilzeitarbeit im sozialversicherungsrechtlichen Sinne nicht entgegen. 

Mehrarbeit kann aber bei einer Altersteilzeitarbeit im Blockmodell grundsätzlich nur in der Arbeitsphase 

anfallen. Ausnahmsweise steht jedoch auch eine vorübergehend geringfügige Arbeit in der Freistellungsphase 

dem Vorliegen von Altersteilzeitarbeit nicht entgegen, sofern dadurch im Hinblick auf § 2 

Abs. 1 Nr. 2 AtG der Charakter der Altersteilzeitarbeit nicht verändert wird. 

Die Prüfung, in welchem Umfang in diesen Fällen von einer vorübergehenden geringfügigen Arbeit 

auszugehen ist, hat jeweils im Einzelfall zu erfolgen. Anfragen hierzu sind an die jeweilige Agentur für 

Arbeit (in Förderfällen), im Übrigen an die zuständigen Rentenversicherungsträger zu richten. Entscheidend 

ist ein betriebsbedingter wesentlicher Anlass, z.B., wenn eine projektbezogene Arbeit, die 

bei Beendigung der Arbeitsphase noch nicht abgeschlossen ist, mit dem in Altersteilzeitarbeit beschäftigten 

Arbeitnehmer zum Abschluss gebracht werden soll. Die Vorschrift des § 8 Abs. 1 Nr. 2 SGB IV 

kann hier nicht hilfsweise herangezogen werden. 


Wird während der Altersteilzeitarbeit Mehrarbeit geleistet, muss die hierfür zu beanspruchende Vergütung, 

die nicht für eine spätere zusätzliche Freistellung verwendet wird, insoweit berücksichtigt werden, 

als sich der Unterschiedsbetrag, aus dem ohne Mehrarbeit zusätzliche Rentenversicherungsbeiträge 

zu zahlen sind, um den Betrag vermindert, für den auf Grund der Mehrarbeit Beiträge zur Rentenversicherung 

entrichtet werden. 


154

Beispiel: 

Bisheriges Arbeitsentgelt 3.000 EUR 

Arbeitsentgelt für Altersteilzeitarbeit 1.500 EUR 

Mehrarbeitsvergütung 500 EUR 

Zusätzliche Beiträge zur Rentenversicherung 

(90% von 3.000 EUR = 2.700 EUR 

./. 1.500 EUR 

./. 500 EUR 700 EUR 

Beitragspflichtige Einnahmen 

KV/PV/ALV (1 500 EUR + 500 EUR) 2.000 EUR 

RV (1 500 EUR + 500 EUR + 700 EUR) 2.700 EUR 


Mehrarbeitsvergütungen zählen nicht zum Regelarbeitsentgelt, weshalb sie bei den zusätzlichen Beiträgen 

zur Rentenversicherung nicht berücksichtigt werden. 

Wird während der Altersteilzeitarbeit Mehrarbeit geleistet, müssen deshalb zur Rentenversicherung 

vor der Verbeitragung der Mehrarbeitsvergütung - anders als bisher - vorrangig die zusätzlichen Rentenversicherungsbeiträge 

ermittelt werden. 

Beispiel: 


Regelarbeitsentgelt für Altersteilzeitarbeit 1 500 EUR 


Mehrarbeitsvergütung 500 EUR 

Beitragspflichtige Einnahmen 

KV/PV/ALV (1 500 EUR + 500 EUR) 2 000 EUR 

RV (1 500 EUR + 1 200 EUR + 500 EUR) 3 200 EUR 

10.6 Zahlung von einmaligem Arbeitsentgelt 


Aus einmalig gezahltem Arbeitsentgelt sind zusätzliche Beiträge zur Rentenversicherung zu zahlen. 

Dies führt dazu, dass bei der Ermittlung des beitragspflichtigen Rahmens von einmalig gezahltem 

Arbeitsentgelt für die Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung einerseits und für die Rentenversicherung 

andererseits unterschiedlich hohe Arbeitsentgelte zu grunde zu legen sind. Dadurch 

kann es vorkommen, dass das einmalig gezahlte Arbeitsentgelt – trotz identischer Beitragsbemessungsgrenzen 

in der Renten- und Arbeitslosenversicherung – in der Rentenversicherung (anders als 

in der Arbeitslosenversicherung) der Beitragspflicht unterliegt. Im Übrigen sind für die Berechnung der 

Beiträge zur Rentenversicherung auch die Einmalzahlungen auf mindestens 90 v.H. der Vollzeitarbeits-Einmalzahlung 

aufzustocken. In dem Monat, in dem die Einmalzahlung geleistet wird, findet aber 

eine Aufstockung sowohl des laufenden Arbeitsentgelts als auch der Einmalzahlung nur dann statt, 

wenn das bis zum Vormonat verbeitragte Arbeitsentgelt zusammen mit dem im Monat der Einmalzahlung 

gezahlten tatsächlichen laufenden Arbeitsentgelt und der tatsächlichen Einmalzahlung 90 v.H. 


155

der anteiligen Jahresbeitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung nicht überschreitet. Wird 

dieser Wert überschritten, wird weder das laufende Arbeitsentgelt noch die Einmalzahlung für die Berechnung 

der Beiträge zur Rentenversicherung erhöht. 

Ein Unterschiedsbetrag für zusätzliche Rentenversicherungsbeiträge für einmalig gezahltes Arbeitsentgelt 

fällt dann nicht an, wenn die Sonderzuwendung während der Altersteilzeitarbeit in vollem Umfang 

gezahlt wird. Dies hat zur Folge, dass für den Monat der Zahlung der Sonderzuwendung ein Unterschiedsbetrag 

nur für das laufende Arbeitsentgelt zu ermitteln und die Sonderzuwendung im Anschluss 

hieran nach § 23a SGB IV zu verbeitragen ist. 

Sofern bei krankenversicherungspflichtigen Arbeitnehmern eine im ersten Quartal eines Kalenderjahres 

gezahlte Sonderzuwendung die anteilige Jahresbeitragsbemessungsgrenze der Krankenversicherung 

überschreitet, ist die Sonderzuwendung – auch in Bezug auf die Rentenversicherung – nach § 

23a Abs. 4 Satz 1 SGB IV dem letzten Entgeltabrechnungszeitraum des Vorjahres zuzuordnen. Hinsichtlich 

der Frage, ob die Einmalzahlung im ersten Quartal zu verbeitragen oder dem letzten Entgeltabrechnungszeitraum 

des Vorjahres zuzuordnen ist, ist von dem zur Krankenversicherung zu verbeitragenden 

Arbeitsentgelt auszugehen; bei freiwillig Versicherten ist von dem zur Rentenversicherung 

zu verbeitragenden Arbeitsentgelt auszugehen. 

Ist eine Zuordnung zum letzten Entgeltabrechnungszeitraum des Vorjahres vorzunehmen, gelten die 

vorstehenden Ausführungen zur Ermittlung der Mindestbeitragsbemessungsgrundlage für den Unterschiedsbetrag 

entsprechend, d.h., dass für das laufende und das einmalig gezahlte Arbeitsentgelt ein 

Unterschiedsbetrag nur noch insoweit angesetzt werden kann, als für den Zeitraum der Altersteilzeitarbeit 

die auf 90 v.H. reduzierte anteilige Jahresbeitragsbemessungsgrenze noch nicht erreicht ist. Ist 

dieser Betrag bereits ausgeschöpft, unterliegt nur der tatsächlich ausgezahlte Betrag der Sonderzuwendung 

– allerdings unter Berücksichtigung von 100 v.H. der anteiligen Jahresbeitragsbemessungsgrenze 

des Vorjahres – der Beitragspflicht. Die Einmalzahlung ist so zu verbeitragen als wäre sie in 

dem Abrechnungszeitraum des Vorjahres, dem sie zuzuordnen ist, gezahlt worden. Ein im Vorjahr 

bezogen auf das laufende Arbeitsentgelt zu Lasten des Arbeitgebers verbeitragter Unterschiedsbetrag 

ist zu verrechnen. 

Beispiel (Rechtskreis-West: 

Bisheriges Arbeitsentgelt monatlich 3.000 EUR 

Bisheriges Weihnachtsgeld 3.000 EUR 

Altersteilzeitarbeit ab 1.1.2004 

Teilzeitarbeitsentgelt monatlich 1.500 EUR 

Teilzeit-Weihnachtsgeld im November 2004 1.500 EUR 

Unterschiedsbetrag (90 % des bisherigen 

Arbeitsentgelts bzw. 

Der monatlichen BBG/RV ./. Teilzeitarbeitsentgelt) 1.200 EUR 

Rechenweg Berechnung Arbeitsentgelt 

1 Berechnung der anteiligen 

Jahres-BBG/RV für den Zeitraum 

der Altersteilzeitarbeit 

(90 % der Jahres-BBG/RV : 

12 x Monate der Altersteilzeitarbeit 

bis zum Monat der Zuordnung 

des WGeldes) 

2 Ermittlung des verbeitragten 

Arbeitsentgelts für den Zeitraum 

der Altersteilzeitarbeit 

bis zum Vormonat der Zuordnung 

der Sonderzuwendung 


90 % von 61.800,- 

12 x 11 

1.500,- x 10 = 15.000,- 

1.200,- x 10 = 12.000,- 

27.000,- 

56.650 EUR 


156

3 Tatsächliches Arbeitsentgelt 

für den Monat der Zuordnung 

der Sonderzuwendung: 

Teilzeitarbeitsentgelt 

Sonderzuwendung 

= Arbeitsentgelt gesamt 

4 Verbeitragtes Arbeitsentgelt 

bis zum Vormonat der Zuordnung 

der Sonderzuwendung + 

Arbeitsentgelt für den Monat 

der Zuordnung der Sonderzuwendung 

(Summe aus Zeilen 

2 und 3) 

5 beitragspflichtiger Rahmen für 

einen 

Unterschiedsbetrag 


1.500 EUR 

1.500 EUR 

3.000 EUR 

27.000,- + 3.000,- = 30.000 EUR 

26.650 EUR 

Die Differenz (Zeile 5) zur anteiligen Jahres-BBG/RV für die Altersteilzeitarbeit beträgt 

26.650 EUR. Mithin kann im November 2004 für die Berechnung der Rentenversicherungsbeiträge 

sowohl für das laufende Arbeitsentgelt als auch für das Weihnachtsgeld ein Unterschiedsbetrag 

von 1.200 EUR angesetzt werden. 


Einmalig gezahltes Arbeitsentgelt gehört nicht zum Regelarbeitsentgelt und ist deshalb bei der Ermittlung 

der zusätzlichen Beiträge zur Rentenversicherung nicht mehr zu berücksichtigen. Es ist aber wie 

gewohnt beitragspflichtig in allen Zweigen der Sozialversicherung. Sofern aus in der Arbeitsphase 

erwirtschafteten Einmalzahlungen Wertguthaben für die Freistellungsphase gebildet werden (für Einmalzahlungen 

in der Freistellungsphase), hat dies in einem gesonderten Wertguthaben zu geschehen, 

damit auch in der Freistellungsphase aus diesen Einmalbezügen keine zusätzlichen Beiträge zur Rentenversicherung 

gezahlt werden. 

Einmalzahlungen, die in jedem Kalendermonat zu einem Zwölftel ausgezahlt werden, verlieren jedoch 

ihren Charakter als Einmalzahlungen. Die entsprechenden Beträge erhöhen das laufende Regelarbeitsentgelt 

mit der Folge, dass aus diesem zusätzliche Rentenversicherungsbeiträge zu zahlen sind. 

10.7. Entgeltumwandlung im Zusammenhang mit zusätzlicher Altersversorgung 

Künftige Entgeltansprüche können in eine wertgleiche Anwartschaft auf Versorgungsleistungen umgewandelt 

werden (Entgeltumwandlung - siehe unter 2.4.3). Bei einer Entgeltumwandlung zu Gunsten 

einer Direktzusage, Unterstützungskassenversorgung, Pensionskasse, einen Pensionsfonds oder 

einer Direktversicherung vermindert sich somit bis zum 31. Dezember 2008 auch in einer Altersteilzeitarbeit 

das beitragspflichtige Arbeitsentgelt unter den Voraussetzungen des § 115 SGB IV und des 

§ 2 Abs. 2 Nr. 5, 6 ArEV (ab 1. Januar 2007 Sozialversicherungsentgeltverordnung – SvEV). Für die 

Ermittlung der beitragspflichtigen Einnahme für die zusätzlichen Rentenversicherungsbeiträge ist daher 

ausschließlich von den verminderten Arbeitsentgelten auszugehen. Dies hat unmittelbar Auswirkungen 

auf die kontinuierliche Altersteilzeitarbeit sowie auf die Arbeitsphase in einem Blockmodell. 


157

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@ 

SV07

In der Freistellungsphase hat der Versicherte grundsätzlich ebenfalls einen Anspruch auf Entgeltumwandlung. 

Im Übrigen besteht ggf. die vertragliche Verpflichtung, aus einer bereits bestehenden Entgeltumwandlung 

die jeweiligen Zahlungen zugunsten einer wertgleichen Anwartschaft auf Versorgungsleistungen 

auch in der Freistellungsphase zu erbringen. Die Spitzenorganisationen der Sozialversicherung 

haben sich deshalb darauf verständigt, dass eine Entgeltumwandlung dann keinen Störfall 

auslöst, wenn der Arbeitgeber (vor der Entgeltumwandlung) die Hälfte des Vollzeitarbeitsentgelts 

ins Wertguthaben einstellt und festgelegt wird, dass auch während der Freistellungsphase aus diesem 

Wertguthaben eine entsprechende Entgeltumwandlung erfolgt. 

Obwohl eine beitragsfreie Verwendung von Wertguthaben für eine Entgeltumwandlung nicht ausdrücklich 

im Gesetz geregelt wird (vgl. § 23b SGB IV), kann nur auf diesem Wege dem Anspruch auf 

Entgeltumwandlung unabhängig davon, ob eine kontinuierliche oder eine diskontinuierliche Arbeitsteilzeitarbeit 

aufgenommen wird, Rechnung getragen werden. Die beitragsrechtlichen Auswirkungen 

der Entgeltumwandlung in der Freistellungsphase entsprechen somit denjenigen in der Arbeitsphase 

eines Blockmodells. 

10.8 Störfälle 



Wird Wertguthaben nicht für die Freistellung von der Arbeit gezahlt, tritt ein Störfall mit einer besonderen 

Beitragsberechnung ein. Dies ist bei Altersteilzeitarbeit im Blockmodell der Fall, wenn es zu einer 

vorzeitigen Beendigung der Beschäftigung oder der Altersteilzeitvereinbarung kommt (wie z. B. bei 

Tod, Eintritt einer vollen Erwerbsminderung oder Auflösung der Altersteilzeitvereinbarung). 

In diesen Fällen ist das noch vorhandene Wertguthaben nach besonderen Kriterien (§ 23b SGB IV) zu 

verbeitragen. Dazu hat der Arbeitgeber nach dieser Rechtsvorschrift für den möglicherweise eintretenden 

Störfall besondere Aufzeichnungspflichten über das Wertguthaben und den im Störfall beitragspflichtigen 

Teil des Wertguthabens zu erfüllen. Diese erfolgen zumeist im so genannten Summenfelder-Modell. 

Bei dem im Störfall beitragspflichtigen Wertguthaben handelt es sich weder um laufendes noch um 

einmalig gezahltes Arbeitsentgelt, weil hier andere Kriterien zur Feststellung des beitragspflichtigen 

Teils des Wertguthabens gelten. 

10.8.2 Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung 

Für die Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung gilt in einem Störfall als beitragspflichtiges 

Arbeitsentgelt das Wertguthaben, höchstens jedoch die bis zu der für die Dauer der Arbeitsphase seit 

der ersten Bildung des Wertguthabens festgestellte SV-Luft (sog. Summenfelder-Modell - siehe unter 

I., 1.2.1)). 

Die sich aus dem Summenfelder-Modell ergebenden Beitragsbemessungsgrundlagen sind bereits 

während der Arbeitsphase einer diskontinuierlichen Altersteilzeitarbeit (z.B. im Blockmodell) in der 

Entgeltabrechnung (Entgeltkonto) mindestens kalenderjährlich darzustellen. Dies sind die (Gesamt-) 

Differenzen zwischen dem beitragspflichtigen Arbeitsentgelt und der Beitragsbemessungsgrenze des 

jeweiligen Versicherungszweiges (SV-Luft) für die Dauer der Arbeitsphase seit der erstmaligen Bildung 

des Wertguthabens. 

Für die Freistellungsphase ist keine weitere SV-Luft zu bilden. Die SV-Luft ist nun aufgrund der Auszahlungen 

aus dem Wertguthaben zu reduzieren. Es besteht die Möglichkeit das Wertguthaben zum 

31. Dezember eines jeden Jahres oder zum Tag vor Beginn der Freistellungsphase zu bewerten (abgegrenzte 

SV-Luft; so genanntes Alternativ-/Optionsmodell) oder das beitragspflichtige Wertguthaben 

- also den bereits zum Zeitpunkt der Arbeitsleistung beitragspflichtigen Teil des Arbeitsentgelts - monatlich 

festzustellen (§ 23b Abs. 2 Satz 1 SGB IV). 


158

10.8.3 Rentenversicherung 


Bei einer im Blockmodell ausgeübten Altersteilzeitarbeit ist die Differenz zwischen dem verbeitragten 

Arbeitsentgelt und 90 v.H. des Vollzeitarbeitsentgelts als SV-Luft auszuweisen. Die Feststellung erfolgt 

- anders als in den übrigen Sozialversicherungszweigen - für die Zeit vom Beginn der Altersteilzeitarbeit 

bis zum Eintritt des Störfalls und berücksichtigt somit auch die Zeiten der Freistellung von 

der Arbeitsleistung. 

Beispiel (Monatsbetrachtung): 


90 v.H. des Vollzeitarbeitsentgelts 2.700 EUR 

./. Altersteilzeitentgelt 1.500 EUR 

Zusätzliche Beiträge zur Rentenversicherung 1.200 EUR 

Beiträge zur Rentenversicherung insgesamt aus 2.700 EUR ( 1.500 EUR + 1.200 EUR) 

SV-Luft (3.000 EUR ./. 2.700 EUR) 300 EUR 


Bei einer im Blockmodell ausgeübten Altersteilzeitarbeit ist die Differenz zwischen dem Regelarbeitsentgelt 

einschließlich zusätzlicher beitragspflichtiger Einnahmen (das Arbeitsentgelt, von dem tatsächlich 

Beiträge zur Rentenversicherung entrichtet werden) und dem Doppelten des Regelarbeitsentgelts 

als SV-Luft auszuweisen. 

Die Feststellung erfolgt - anders als in den übrigen Sozialversicherungszweigen - für die Zeit vom 

Beginn der Altersteilzeitarbeit bis zum Eintritt des Störfalls und berücksichtigt somit auch die Zeiten 

der Freistellung von der Arbeitsleistung. 

Beispiel (Monatsbetrachtung): 



Zusätzliche Beiträge zur Rentenversicherung 1.200 EUR 

(80 v.H. aus 1.500 EUR) 

Beiträge zur Rentenversicherung insgesamt aus 2.700 EUR 

SV-Luft 

(Doppelte des Regelarbeitsentgelts ./. Beiträge) 300 EUR 

10.8.4 Tariferhöhungen und Zinserträge 


Als Wertguthaben ist der in den Lohnunterlagen ausgewiesene aktuelle Betrag maßgebend. Hieraus 

folgt, dass Zeitwertguthaben mit dem aktuellen Stundensatz zu berücksichtigen sind. 

Geldwertguthaben sind der tariflichen Erhöhung anzupassen, wenn Arbeitnehmern auch in der Freistellungsphase 

der aktuelle Stundensatz zu gewähren ist. In diesen Fällen kann das Wertguthaben 

unmittelbar nach der tariflichen Erhöhung angepasst werden. Es bestehen jedoch auch keine Bedenken, 

wenn das Wertguthaben erst zum Ende der Freistellungsphase, nachträglich erhöht und in den 

Lohnunterlagen zu dem Zeitpunkt in dem ersichtlich ist, dass das während der Arbeitsphase gebildete 

Wertguthaben nicht bis zum Ende der Freistellungsphase ausreicht, entsprechend dargestellt wird. 


159

Entsprechendes gilt für Zinserträge, die für das Arbeitsentgelt während der Freistellungsphase zu 

berücksichtigen sind. 

Im Zusammenhang mit den insbesondere in der Freistellungsphase anfallenden Tariferhöhungen 

besteht das Problem, dass bei einem Störfall zum Ende der Freistellungsphase möglicherweise kein 

Wertguthaben mehr vorhanden ist, weil dieses bereits aufgebraucht wurde. 

Tritt während der Freistellungsphase ein Störfall ein, ist das Wertguthaben – soweit noch vorhanden - 

zu verbeitragen. Würde im Juni 2006 ein Störfall eintreten, ist Wertguthaben nicht mehr vorhanden, so 

dass auch keines mehr verbeitragt werden kann. 

Wie das Beispiel zeigt, handelt es sich bei einem im Störfall zu verbeitragenden Wertguthaben stets 

um das erwirtschaftete Wertguthaben ohne zwischenzeitliche Wertsteigerungen (z.B. Tariferhöhungen, 

Zinserträge). 

Arbeitsphase 

Freistellungs-phase 

Beispiel: 

Phase 

Monat Vollzeit- 

Arbeitsentgelt 

Altersteilzeit- 


Wertguthaben Tariferhöhung 

07/2005 3 000,00 EUR 1 500,00 EUR 1 500,00 EUR 

08/2005 3 000,00 EUR 1 500,00 EUR 3 000,00 EUR 3 % 

09/2005 3 090,00 EUR 1 545,00 EUR 4 545,00 EUR 

10/2005 3 090,00 EUR 1 545,00 EUR 6 090,00 EUR 

11/2005 3 090,00 EUR 1 545,00 EUR 7 635,00 EUR 

12/2005 3 090,00 EUR 1 545,00 EUR 9 180,00 EUR 

 

06/2006 3 090,00 EUR 1 545,00 EUR 18 450,00 EUR 

Monat Vollzeit- 



Arbeitsentgelt Wertguthaben Tariferhöhung 

07/2006 - 1 545,00 EUR 16 905,00 EUR 

08/2006 - 1 545,00 EUR 15 360,00 EUR 

09/2006 - 1 545,00 EUR 13 815,00 EUR 

10/2006 - 1 545,00 EUR 12 270,00 EUR 

11/2006 - 1 545,00 EUR 10 725,00 EUR 

12 /2006 - 1 545,00 EUR 9 180,00 EUR 

 

04/2007 - 1 545,00 EUR 3 000,00 EUR 

05/2007 - 1 545,00 EUR 1 455,00 EUR 

Wertguthaben 

[neu]: 

1 545,00 EUR 

06/2007 - 1 545,00 EUR 0,00 EUR 


NachträglicheErhöhung 

um 

90,00 

EUR 

160

11. Bezug von Kurzarbeitergeld 

11.1. Beiträge zur Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung 

Während des Bezuges von Kurzarbeitergeld (siehe unter I., 1.1.6) sind Beiträge zur Kranken-, Pflege- 

und Rentenversicherung nicht nur aus einem vom Arbeitnehmer tatsächlich erzielten Arbeitsentgelt 

(Kurzlohn), sondern auch aus einem fiktiven Arbeitsentgelt (§ 232a Abs. 2 SGB V und § 163 Abs. 6 

SGB VI) zu zahlen. 

Das fiktive Arbeitsentgelt beträgt nach § 179 Abs. 1 Sätze 2 bis 4 SGB III 80 v.H. des Unterschiedsbetrages 

zwischen dem Bruttoarbeitsentgelt, das der Arbeitnehmer ohne den Arbeitsausfall im Anspruchszeitraum 

(in der Regel der Kalendermonat) ohne Entgelt für Mehrarbeit erzielt hätte (Sollentgelt), 

und dem Bruttoarbeitsentgelt, das er im Anspruchszeitraum - einschliesslich der Entgelte für 

Mehrarbeit - tatsächlich erzielt hat (Istentgelt). 

Der Unterschiedsbetrag ist aufgrund des Wortlautes der §§ 232a Abs. 2 SGB V und 163 Abs. 6 SGB 

VI nur zu ermitteln, wenn Kurzarbeitergeld tatsächlich gewährt (gezahlt) wird. Die für die Berechnung 

der Kranken-, Pflege- und Rentenversicherungsbeiträge insgesamt maßgebende Beitragsbemessungsgrundlage 

wird durch Addition des tatsächlich erzielten Arbeitsentgelts (Kurzlohn) und des fiktiven 

Arbeitsentgelts ermittelt. Das Ergebnis ist das beitragspflichtige SV-Entgelt (siehe Beispiele unter 

11.4). Übersteigt das für die Bemessung der Beiträge zu Grunde zu legende SV-Entgelt die Beitragsbemessungsgrenzen 

des Entgeltabrechnungszeitraums, so sind die Beiträge zunächst vom tatsächlich 

erzielten Arbeitsentgelt zu berechnen. Der Unterschiedsbetrag zwischen dem tatsächlich erzielten 

Arbeitsentgelt und dem SV-Entgelt ist nur insoweit für die Beitragsberechnung heranzuziehen, als die 

Beitragsbemessungsgrenze noch nicht durch das tatsächlich erzielte Arbeitsentgelt ausgeschöpft ist. 

11.2 Beiträge zur Arbeitslosenversicherung 

Beiträge zur Arbeitslosenversicherung sind lediglich aus dem tatsächlichen Arbeitsentgelt (Kurzlohn) 

zu zahlen. Ist ein solches nicht vorhanden, fallen Beiträge nicht an. Im Unterschied zur Bemessung 

der Beiträge in der Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung scheidet daher eine Beitragserhebung 

aus einem fiktiven Arbeitsentgelt aus. 

Beispiel: 

Abrechnungsmonat Juli 2007 

Soll-Stunden 164 Stunden 

Arbeitsausfall wegen Kurzarbeit 36 Stunden 

Ist-Stunden (tatsächlich geleistete Arbeitszeit) 128 Stunden 

Stundenlohn 21,80 EUR 

Ermittlung der beitragspflichtigen Einnahmen: 

Sollentgelt 21,80 EUR x 164 Stden = 3.575,20 EUR 

./. Istentgelt 21,80 EUR x 128 Stden = 2.790,40 EUR 

Unterschiedsbetrag zwischen Soll- und Istentgelt = 784,80 EUR 

- 80 v.H. des Unterschiedsbetrags (fiktives ArbEntgelt)= 627,84 EUR 

Einkommens- 

art 

Kurzlohn 

Fiktivlohn 

Kranken- u. 

Pflege- 

Versicherung 

2.790,40 

627,84 

Gesamt 3.418,24 

(SV-Entgelt) 



2.790,40 

627,84 

3.418,24 

(SV-Entgelt) 


2.790,40 

Meldungen 

2.790,40 

---- 627,84 

- 

2.636,80 3.418,24 

(SV-Entgelt) 


161

Sofern das Gesamt-SV-Entgelt die Beitragsbemessungsgrenze übersteigt, ist der Fiktivlohn so zu 

kürzen, das die Beitragsbemessungsgrenze erreicht wird. 

11.3 Ermittlung des beitragspflichtigen Teils einer Einmalzahlung 

Die in der Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung einerseits sowie in der Arbeitslosenversicherung 

andererseits bestehenden unterschiedlichen Beitragsregelungen erfordern im Zusammenhang mit der 

Verbeitragung von einmalig gezahltem Arbeitsentgelt keine getrennte Beitragsberechnung. 

Für die Ermittlung des beitragspflichtigen Teils des einmalig gezahlten Arbeitsentgelts ist in allen vier 

Versicherungszweigen das SV-Entgelt unter Berücksichtigung der jeweiligen Beitragsbemessungsgrenzen 

heranzuziehen; für die Arbeitslosenversicherung gilt aus Vereinfachungsgründen das SV- 

Entgelt der Rentenversicherung. 

Beispiel (West): 

Kurzarbeit im März/April 2007 (KV-frei) 

- Sollentgelt je 5.000,- EUR 

- Istentgelt je 2.000,- EUR 

Urlaubsgeld im Juni 2007 2.500,- EUR 

Ermittlung der beitragspflichtigen Einnahmen für März und April 2007: 

Sollentgelt 5.000,- EUR 

./. Istentgelt 2.000,- EUR 

Unterschiedsbetrag zwischen Soll- und Istentgelt 3.000,- EUR 

- 80 v.H. des Unterschiedsbetrags 2.400,- EUR 

Beitragsberechnung für Juni 2007: RV/ALV 

Beitragsbemessungsgrenze 01-06/07 31.500,- EUR 

./. beitragspflichtiges Arbeitsentgelt bis Juni 2006 

Januar/Februar 

(5.000,- EUR x 2) 10.000,- EUR 

Kurzlohn März/April 

(2.000,- EUR x 2) 4.000,- EUR 

Fiktivlohn März/April 

(2.400,- EUR x 2) 4.800,- EUR 


Mai/Juni 

(5.000,- EUR x 2 ) 10.000,- EUR 28.800,- EUR 

Differenz 2.700,- EUR 

Das Urlaubsgeld (2.500 EUR) ist zur Renten- und Arbeitslosenversicherung in voller Höhe beitragspflichtig. 

Für die Berechnung der Beiträge wird das einmalig gezahlte Arbeitsentgelt nur insoweit berücksichtigt, 

als die anteilige Jahres-Beitragsbemessungsgrenze noch nicht durch laufendes und fiktives Arbeitsentgelt 

sowie durch in früheren Entgeltabrechnungszeiträumen zur Beitragspflicht herangezogenes 

einmaliges Arbeitsentgelt ausgeschöpft ist. Dies bedeutet, dass auch für den Entgeltabrechnungszeitraum, 

dem das einmalig gezahlte Arbeitsentgelt zuzuordnen ist, neben dem laufenden Arbeitsentgelt 

vorrangig ein fiktives Arbeitsentgelt anzusetzen ist. 


162

11.4 Beitragstragung, Beitragsnachweis, Meldungen 

Die Kranken-, Pflege- Renten- und Arbeitslosenversicherungsbeiträge, die auf das tatsächlich erzielte 

Arbeitsentgelt entfallen, sind vom Arbeitnehmer und Arbeitgeber je zur Hälfte zu tragen. Den Teil des 

Beitrags, der für den Unterschiedsbetrag zwischen dem tatsächlich erzielten Arbeitsentgelt (Kurzlohn) 

und dem SV-Entgelt zu zahlen ist (in der Regel ist dies der Fiktivlohn), hat dagegen nach § 249 Abs. 2 

Nr. 3 SGB V bzw. § 168 Abs. 1 Nr. 1a SGB VI und § 58 Abs. 1 Satz 2 SGB XI der Arbeitgeber in voller 

Höhe, einschließlich der zusätzlichen Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung (siehe unter 3.1 

und 3.2) alleine aufzubringen. Und auch die Pflegeversicherungsbeiträge, die auf den Unterschiedsbetrag 

zwischen dem tatsächlich erzielten Arbeitsentgelt und dem SV-Entgelt entfallen, sind selbst 

dann vom Arbeitgeber in voller Höhe allein zu tragen, wenn der Beschäftigungsort des Arbeitnehmers 

in einem Bundesland liegt, in dem kein landesüblicher Feiertag, der stets auf einen Werktag fiel, aufgehoben 

worden ist (siehe unter 4.5). Zur Arbeitslosenversicherung fallen Beiträge aus dem Fiktivlohn 

nicht an (siehe auch Beispiel unter 11.3). 

11.5 Zuschuss des Arbeitgebers zur freiwilligen bzw. privaten Kranken- und Pflegeversicherung 

11.5.1 Zuschuss zur freiwilligen Kranken- und Pflegeversicherung 

Freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung versicherte Arbeitnehmer erhalten nach § 257 Abs. 

1 Satz 1 SGB V von ihrem Arbeitgeber als Beitragszuschuss die Hälfte des Beitrags, der für einen 

krankenversicherungspflichtigen Arbeitnehmer bei der Krankenkasse, bei der der freiwillig Versicherte 

Mitglied ist, zu zahlen wäre. 

Dies bedeutet, dass insoweit als für Bezieher von Kurzarbeitergeld ein fiktives Arbeitsentgelt zu Grunde 

gelegt wird, neben der Hälfte des Beitrags aus dem Kurzlohn auch die Hälfte des hierauf entfallenden 

Beitrags als Zuschuss zu zahlen ist. Und durch den mit Wirkung vom 1. Januar 1998 eingefügten 

Satz 3 in § 257 Abs. 1 SGB V wird Beziehern von Kurzarbeitergeld zusätzlich zu dem Zuschuss nach 

Satz 1 ein Betrag in Höhe der Hälfte des Betrags eingeräumt, den der Arbeitgeber bei krankenversicherungspflichtigen 

Arbeitnehmern nach § 249 Abs. 2 Nr. 3 SGB V als Beitrag (allein) zu tragen hat. 

Im Ergebnis bedeutet dies, dass in Bezug auf das fiktive Arbeitsentgelt ein Beitragszuschuss von 100 

v.H. des Beitrags zu zahlen ist. 

Beispiel 1: 


Monatslohn 4.000,00 EUR 

Beitragssatz der Krankenkasse 14,0 v.H. 

monatlicher Beitrag zur freiwilligen KV 498,76 EUR 

monatlicher Beitragszuschuss 249,38 EUR 

Infolge Kurzarbeit fällt ab 01.02. 2007 die Hälfte der Arbeitszeit aus. 

Berechnung des Beitragszuschusses während der Kurzarbeit 

Kurzlohn (Istentgelt) 2.000,00 EUR 

darauf entfallender Beitragszuschuss 

nach § 257 Abs. 1 Satz 1 SGB V (7,00 v.H. von 2.000;-) 140,00 EUR 

80 v.H. des Unterschiedsbetrags zwischen Soll- und Istentgelt 

(4.000,- ./. 2.000,- = 2.000,- x 80 v. H = 1.600,-EUR 

gekürzt auf BBG KV) = 1.562,50,-EUR 

darauf entfallender Beitragszuschuss (14,0 v.H. von 1.562,50) = 218,75 EUR 

gesamter Arbeitgeberzuschuss 358,75 EUR 

Der Arbeitgeberzuschuss zum freiwilligen Krankenversicherungsbeitrag beträgt 358,75 EUR, der Beitragsanteil 

des Versicherten 140,00 EUR. 


163

Mit der Gleichstellung der freiwillig Versicherten mit den Pflichtversicherten nimmt der Gesetzgeber in 

Kauf, dass der Zuschuss des Arbeitgebers die Hälfte des zu zahlenden Monatsbeitrags (§ 257 Abs. 1 

Satz 1 SGB V) übersteigt. 

Beispiel 2: 


KV-frei wegen Sondervergütungen 

Beitragssatz 13,80 v.H. 

monatlicher Beitrag zur freiwilligen KV 491,62 EUR 

monatl. Beitragszuschuss 245,81 EUR 

Kurzlohn 2.600,00 EUR 


6,9 v.H. von 2.600,-- EUR = 179,40 EUR 

80 v.H. des Unterschiedsbetrages 

zwischen Soll- und Ist-Entgelt 

2.900,-- ./. 2.600,-- = 300,-- x 80 v.H. = 240,-- EUR 


nach Satz 1 = 16,56 EUR 

nach Satz 3 = 16,56 EUR 

Beitragszuschuss insgesamt 212,52 EUR 

Der insgesamt zu leistende Arbeitgeberzuschuss (212,52 EUR) unterschreitet die Hälfte des tatsächlich 

zu zahlenden Monatsbeitrags (245,81 EUR). Der Arbeitgeber kann in solchen Fällen aber weiterhin 

einen Zuschuss in Höhe von 245,81 EUR zahlen, ohne dass dies als geldwerter Vorteil angesehen 

wird (Abschnitt 24 Abs. 2 LStRi). 

Entsprechendes gilt über § 61 Abs. 1 Satz 3 SGB XI für die Pflegeversicherung und über § 58 Abs. 1 

Satz 2 SGB XI auch für die in Sachsen Beschäftigten. 

11.5.2 Zuschuss zur privaten Kranken- und Pflegeversicherung 

Für die bei einem privaten Krankenversicherungsunternehmen versicherten Arbeitnehmer, die Kurzarbeitergeld 

oder Winterausfallgeld beziehen, wird hinsichtlich des Beitragszuschusses zur Krankenversicherung 

in § 257 Abs. 2 Satz 4 SGB V die Vorschrift des § 257 Abs. 1 Satz 3 SGB V für entsprechend 

anwendbar erklärt. 

Dies bedeutet, dass die privat krankenversicherten Arbeitnehmer in Bezug auf das Kurzarbeiter- oder 

das Winterausfallgeld als Beitragszuschuss einen Betrag erhalten, der sich unter Anwendung des 

(vollen) durchschnittlichen allgemeinen Beitragssatzes und des bei Krankenversicherungspflicht zu 

Grunde zu legenden fiktiven Arbeitsentgelts ergibt. Nach ausdrücklicher Bestimmung in § 257 Abs. 2 

Satz 4 SGB V erhält der Arbeitnehmer als Beitragszuschuss aber höchstens den Betrag, den er an 

das private Krankenversicherungsunternehmen zu zahlen hat. 

Beispiel: 



durchschnittlicher allgemeiner Beitragssatz 13,3 v.H. 

monatlicher Beitrag zur privaten KV 300,00 EUR 

monatlicher Beitragszuschuss 

(6,65 v.H. von 3.562,50 EUR = 236,91 EUR begrenzt auf 

die Hälfte des zu zahlenden Beitrags) 150,00 EUR 

Infolge Kurzarbeit fallen ab 01.02.2007 zwei Drittel der Arbeitszeit aus. 


164

Berechnung des Beitragszuschusses während der Kurzarbeit: 

tatsächliches Arbeitsentgelt 1.300,00 EUR 


(6,65 v.H. von 1.300,-- EUR) 86,45 EUR 

80 v.H. des Unterschiedsbetrages zwischen Soll- und Istentgelt 

(3.900,--./. 1.300,-- = 2.600,-- x 80 v.H.) = 2.080,00 EUR 


(6,65 v.H. von 2.080,-- EUR) 138,32 EUR 

+ eines Betrages in Höhe der Hälfte des 

bei Krankenversicherungspflicht vom 

Arbeitgeber allein zu tragenden Beitrags 138,32 EUR 

363,09 EUR 

Der ermittelte Beitragszuschuss von 363,09 EUR ist auf den Betrag zu kürzen, den der Arbeitnehmer 

für seine private Krankenversicherung aufwendet. Der monatliche Zuschuss beträgt dadurch 300,00 

EUR. 

Würde der monatliche Beitrag zur privaten Krankenversicherung 450,00 EUR betragen, wäre ein Zuschuss 

in Höhe von 363,09 EUR zu zahlen. 

Eine dem § 257 Abs. 2 Satz 4 SGB V vergleichbare Regelung enthält seit dem 1. Januar 1998 § 61 

Abs. 2 Satz 3 SGB XI für den Bereich der Pflegeversicherung. Daraus ergibt sich, dass die in der privaten 

Pflegeversicherung versicherten Arbeitnehmer in Bezug auf das Kurzarbeiter - oder Winterausfallgeld 

als Beitragszuschuss einen Betrag in Höhe von 1,7 v.H. des fiktiven Arbeitsentgelts erhalten 

und zwar über § 58 Abs. 1 Satz 2 SGB XI auch für die in Sachsen Beschäftigten. Auch hier besteht 

aber höchstens Anspruch auf den Betrag, den der Arbeitnehmer für seine private Pflegeversicherung 

tatsächlich aufwendet. 

12. Behinderte in geschützten Einrichtungen 



Die Spitzenorganisationen der Sozialversicherung haben in ihrer Besprechung am 18./19. Oktober 

1993 den Standpunkt vertreten, dass jede Bildungseinrichtung für Nichtbehinderte als Einrichtung für 

Behinderte anzusehen ist, soweit sich ein Rehabilitationsträger für die Durchführung einer berufsfördernden 

Maßnahme für Behinderte einer solchen Einrichtung bedient, d.h., dass als Einrichtung für 

Behinderte im Sinne von § 26 Abs. 1 Nr. 1 SGB III jede Einrichtung in Betracht kommt, in der eine 

berufsfördernde Maßnahme zur Rehabilitation durchgeführt wird. Darüber hinaus vertreten die Spitzenorganisationen 

der Sozialversicherung die Auffassung, dass auch gewerbliche Betriebe, in denen 

ggf. Maßnahmen zur beruflichen Eingliederung (Rehabilitation) durchgeführt werden, als Einrichtungen 

für Behinderte anzusehen sind (siehe Besprechungsergebnis vom 19./20. November 1997). 

Bei Behinderten, die im Anschluss an eine Beschäftigung in einer nach dem Schwerbehindertengesetz 

anerkannten Werkstatt für Behinderte in einem Integrationsprojekt (§ 53a Schwerbehindertengesetz) 

beschäftigt sind, gelten zur Rentenversicherung als beitragspflichtige Einnahme (Arbeitsentgelt) 

mindestens 80 v.H. der Bezugsgröße. Die Beiträge werden getragen von den Trägern der Integrationsprojekte 

für den Betrag zwischen dem monatlichen Arbeitsentgelt und 80 v.H. der monatlichen 

Bezugsgröße, wenn das monatliche Arbeitsentgelt 80 v.H. der monatlichen Bezugsgröße nicht übersteigt, 

im Übrigen von den Versicherten und den Trägern der Integrationsprojekte je zur Hälfte (§ 162 

Nr. 2a i.V.m. § 168 Abs. 1 Nr. 2a SGB VI). Zur Kranken- und Pflegeversicherung sind jedoch für die in 

einem Integrationsprojekt befindlichen Behinderten Beiträge vom Arbeitgeber und Arbeitnehmer je zur 

Hälfte aus dem tatsächlichen Arbeitsentgelt zu entrichten. 


165

12.2 Kranken- und Pflegeversicherung 

Für die nach § 5 Abs. 1 Nr. 7 und 8 SGB V krankenversicherungspflichtigen Behinderten in geschützten 

Einrichtungen beträgt die monatliche Mindestbeitragsbemessungsgrenze 20 v.H. der monatlichen 

Bezugsgröße (§ 235 Abs. 3 SGB V). Das sind 2007 490,00 EUR. Gleiches gilt über § 57 Abs. 1 SGB 

XI für die in der sozialen Pflegeversicherung versicherten Behinderten in geschützten Einrichtungen. 

Der Träger der Einrichtung hat die Beiträge entsprechend § 251 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 SGB V bzw. § 59 

Abs. 1 SGB XI allein zu tragen, wenn das tatsächliche Arbeitsentgelt diesen Grenzbetrag nicht übersteigt. 

Wird der Grenzbetrag überschritten, so sind die Beiträge grundsätzlich vom Versicherten und 

dem Träger der Einrichtung je zur Hälfte zu entrichten. 

Wird der Grenzbetrag durch Zahlung einer Sonderzuwendung überschritten, gilt § 249 Abs. 3 SGB V 

(§ 58 Abs. 6 SGB XI) entsprechend. Das bedeutet, dass in diesen Fällen der Träger der Einrichtung 

bis zu den oben genannten Beträgen die Beiträge allein aufzubringen hat. Von dem übersteigenden 

Betrag sind die Beiträge vom Träger der Einrichtung und dem Versicherten je zur Hälfte zu tragen. 

Hinsichtlich der zusätzlich zu zahlenden Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung wird auf die 

Aussagen unter 3.1 und 3.2 verwiesen. 

12.3 Rentenversicherung 

Bei versicherungspflichtigen Behinderten werden die Beiträge nach § 168 Abs. 1 Nr. 2 SGB VI von 

den Trägern der Einrichtung getragen, wenn ein Arbeitsentgelt nicht bezogen wird oder das monatliche 

Arbeitsentgelt 20 v.H. der monatlichen Bezugsgröße (490,00 EUR im Rechtskreis-West einschließlich 

West-Berlin bzw. 420,00 EUR im Rechtskreis-Ost einschließlich Ost-Berlin) nicht übersteigt. 

Darüber hinaus haben die Träger der Einrichtung auch die Beiträge aus der Differenz zwischen dem 

tatsächlich erzielten monatlichen Arbeitsentgelt und 80 v.H. der monatlichen Bezugsgröße (Mindestbeitragsbemessungsgrundlage 

West 1.960,00 EUR/Ost 1.680,00 EUR) zu tragen, wenn das tatsächliche 

Arbeitsentgelt des Behinderten 80 v.H. der monatlichen Bezugsgröße nicht übersteigt. Wird ein 

tatsächliches Arbeitsentgelt von mehr als 80 v.H. der monatlichen Bezugsgröße gezahlt, tragen der 

Behinderte und die Träger der Einrichtung die Beiträge je zur Hälfte (siehe Beispiele unter 12.5). 

Erhält der Versicherte zu seinem laufenden Arbeitsentgelt, das 490,00 EUR bzw. 420,00 EUR nicht 

übersteigt, eine Einmalzahlung und wird dadurch dieser Grenzbetrag überschritten, hat der Träger der 

Einrichtung die auf das Arbeitsentgelt bis zu diesen Grenzbeträgen entfallenden Beiträge allein zu 

tragen. Den Beitrag aus dem übersteigenden Betrag haben der Behinderte und der Träger der Einrichtung 

je zur Hälfte aufzubringen (siehe Beispiel 4 unter 12.5). Ggf. hat der Träger der Einrichtung 

aber auch noch den Beitrag für den Differenzbetrag bis zur 80-v.H.-Grenze allein zu tragen. 

12.4 Arbeitslosenversicherung 


Die Beschäftigung von Behinderten in anerkannten Werkstätten für Behinderte oder in Blindenwerkstätten 

begründet grundsätzlich keine Versicherungspflicht in der Arbeitslosenversicherung. Für den 

Fall, dass die Beschäftigung in einer geschützten Einrichtung aber im Rahmen eines versicherungspflichtigen 

Beschäftigungsverhältnisses (Beschäftigung als Arbeitnehmer) ausgeübt wird und deshalb 

Versicherungspflicht nach § 26 Abs. 1 Nr. 1 SGB III besteht, schreibt § 344 Abs. 3 in Verbindung mit § 

346 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 SGB III vor, dass der Träger der Einrichtung die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung 

dann allein zu tragen hat, wenn das monatliche Arbeitsentgelt - wie in der Krankenversicherung 

- 20 v.H. der monatlichen Bezugsgröße nicht übersteigt. Übersteigt das Arbeitsentgelt diesen 

Betrag, weil der Arbeitnehmer eine Sonderzuwendung erhalten hat, muss auch hier der Arbeitgeber 

die Beiträge bis zu diesem Grenzbetrag allein aufbringen. 


166

12.5 Beispiele zur Tragung der Beiträge 

Bei- 

spiel 

1 

2 

3 

4 

tatsächliches 


EUR 

West Ost 

Versiche- 

rungs- 

zweig 

350 300 KV/PV 

RV 

600 KV/PV 

RV 

2.000 2,000 KV/PV 

400 

+ 

100 

Einmal 

zahlung 

350 

+ 

100 

Einmal 

zahlung 


RV 

KV/PV 

RV 

Beitrags 

bemessungs- 

grundlage 

EUR 

West Ost 

490 

1.960 

600 

600 

1.360 

2.000 

2.000 

490 

10 

490 

10 

1.460 

490 

1.680 

600 

600 

1.080 

2.000 

2.000 

490 

10 

420 

80 

1.180 

Vers.-Anteil 

am 

Ges.-Beitrag 

v.H. 

-- 

-- 

50 

50 

-- 

50 

50 

Trägeranteil 

am 

Ges.-Beitrag 

Das Bundessozialgericht hat mit seinem Urteil vom 10. Mai 1990 - 12 RK 38/87 - (allerdings noch zu 

den früheren §§ 4 und 8 SVBG) entschieden, dass für Fehltage weder Mindestentgelte zu Grunde 

gelegt noch Beiträge berechnet werden können. Die Spitzenorganisationen der Sozialversicherung 

sprachen sich am 15./16. April 1997 dafür aus, vom 1. Juli 1997 an der Entscheidung des Bundessozialgerichts 

zu folgen und für unbezahlte Fehltage (unbezahlter Urlaub oder unentschuldigtes Fernbleiben 

von der Arbeit) keine Mindestbeitragsbemessungsgrundlage anzusetzen, d.h., die monatliche 

Mindestbeitragsbemessungsgrundlage ist entsprechend zu kürzen. 

Offen geblieben ist dabei, wie die Kürzung der Beitragsbemessungsgrundlage aufgrund von Fehlzeiten 

konkret vorgenommen werden soll. Hierzu haben sich die Spitzenorganisationen der Sozialversicherung 

in ihrer Besprechung am 25./26. April 2006 wie folgt geäussert: 

Nach § 1 BVV sind der Gesamtsozialversicherungsbeitrag und die Beitragsbemessungsgrenze je 

Kalendermonat für die Kalendertage zu berechnen, an denen eine versicherungspflichtige Beschäftigung 

besteht (Sozialversicherungstage); ein voller Kalendermonat wird mit 30 Tagen angesetzt. 

Dementsprechend ist auch bei behinderten Menschen der Kalendermonat nur dann mit 30 Tagen 

anzusetzen, wenn der behinderte Mensch während des gesamten Kalendermonats in der Einrichtung 

beschäftigt war. 

Fallen unentschuldigte Fehltage an, sind die tatsächlichen Kalendertage des jeweiligen Monats um die 

unentschuldigten Fehltage zu vermindern. 

-- 

50 

-- 

50 


-- 

v.H. 

100 

100 

50 

50 

100 

50 

50 

100 

50 

100 

50 

100 

167

Beispiel 1: 

Monat Februar 2007 

Fehltage am 27. und 28.02. 

SV-Tage: (28 KalTage ./. 2 Fehltage =) 26 SV-Tage 

Beispiel 2: 

Monat März 2007 

Fehltage vom 1. bis zum 30.03. 

SV-Tage: (31 KalTage ./. 30 Fehltage =) 1 SV-Tag 

Beispiel 3: 

Monat März 2007 

Fehltag am 31.03. 

SV-Tage: (31 KalTage ./. 1 Fehltag=) 30 SV-Tage 



168

III. Melderecht 

1. Meldungen nach der Datenerfassungs- und -übermittlungsverordnung 

(DEÜV) 



Durch das Gesetz zur Vereinfachung der Verwaltungsverfahren im Sozialrecht (Verwaltungsvereinfachungsgesetz) 

erfolgte unter anderem auch eine Änderung des § 28a SGB IV. § 28a Abs. 1 SBV IV 

und die Datenerfassungs- und -übermittlungsverordnung lassen für die Meldungen zur Sozialversicherung 

vom 1. Januar 2006 an die Verwendung von Meldebelegen nicht mehr zu. Statt dessen sind die 

Meldungen von den Arbeitgebern nur noch durch gesicherte und verschlüsselte Datenübertragung 

aus systemgeprüften Programmen oder mittels systemgeprüfter Ausfüllhilfen maschinell an die Einzugsstellen 

zu erstatten, per Datenfernübertragung oder per E-mail. 

. 

Das gilt grundsätzlich für alle Meldungen nach der DEÜV, also auch für die bisher in Listenform oder 

in Sondermeldevordrucken abzugebenden Meldungen für unständig Beschäftigte. Der § 30 DEÜV, 

der diese „Sondermeldungen“ für unständig Beschäftigte möglich machte, wurde mit der Dritten Verordnung 

zur Änderung von gemeinsamen Vorschriften für die Sozialversicherung, mit Wirkung ab 1. 

Januar 2006, ersatzlos gestrichen. 

Bezogen auf die elektronisch abzugebenden Meldungen und Beitragsnachweise hat die Krankenversicherung 

bereits vor Jahren die Ausfüllhilfe sv.net geschaffen. Sie wird den Arbeitgebern kostenfrei in 

zwei Varianten zur Verfügung gestellt; als sv.net-classic (auf CD) und als sv.net-online (informationen 

auch über www.itsg.de). Damit wird gewährleistet, dass jeder Arbeitgeber seine Meldungen auf elektronischem 

Wege abgeben kann. Der Arbeitgeber benötigt hierfür lediglich einen Internetzugang und 

einen Standardbrowser. Eine Installation auf dem Rechner ist bei sv.net-online nicht erforderlich. Die 

Daten für die Sozialversicherung können schnell und einfach online erfasst und anschließend automatisch 

über eine sichere Verbindung an die Krankenversicherung übermittelt werden, wobei das Produkt 

aus der Krankenkassenbetriebsnummer die richtige Datenannahmestelle ermittelt und diese ansteuert; 

eine Plausibilitätsprüfung erfolgt bereits bei der Erfassung der Daten. Nach der Übermittlung 

der Daten wird ein Beleg erstellt, der als Datei oder in Papierform archiviert werden kann und auch als 

Kopie für den Arbeitnehmer verwendbar ist. 

Für die maschinelle Datenübermittlung sind ansonsten die nach der DEÜV zugelassenen bzw. die mit 

der Datenannahmestelle der Krankenkassen vereinbarten Datenträger zu verwenden. Einzelheiten 

hierzu sollten bei den Krankenkassen bzw. den Datenannahmestellen erfragt werden. 

1.2 Voraussetzung für die Erstattung von Meldungen im automatisierten 

elektronischen Verfahren 

Voraussetzung für die Erstattung von Meldungen im automatisierten elektronischen Meldeverfahren 

ist, dass die Daten über die Beschäftigungszeiten und die Höhe der beitragspflichtigen Bruttoarbeitsentgelte 

aus maschinell geführten Lohnunterlagen herrühren und die den Meldungen zugrunde liegenden 

Tatbestände maschinell erkannt werden. Hierzu benötigt der Arbeitgeber ein von der Sozialversicherung 

systemgeprüftes (zertifiziertes) Entgeltabrechnungsprogramm, dem im Zusammenhang 

mit der Systemüberprüfung eine PROD-ID, die Auskunft gibt über das systemgeprüfte Abrechnungsprodukt, 

und mit der jährlichen Qualitätskontrolle eine MOD-ID zugeteilt wird, die Auskunft gibt über 

die qualitätsgeprüfte Version (Modifikation) des Abrechnungssystems. Darüber hinaus wird eine Übertragungssoftware 

benötigt, die aus Datenschutzgründen eine Verschlüsselungssoftware zu enthalten 

hat. Hierfür wurde seitens der Krankenversicherung das Programm „dakota.ag“ geschaffen, das derzeit 

aber ausschliesslich an Software-Ersteller abgegeben wird. Arbeitgeber, die über ein maschinelles 

Entgeltabrechnungsprogramm verfügen, können mit diesem Programm Meldungen und Beitragsnachweise 

per E-mail übertragen, wobei die von den Entgeltabrechnungsprogrammen erstellten DE- 

ÜV-Meldungen und Beitragsnachweise von dakota.ag übernommen und vollautomatisch an die zuständige 

Datenannahmestelle geleitet werden. Der Status der Verarbeitung kann jederzeit über die 

übersichtlichen Programme abgerufen werden. Diesbezüglich sollten sich die Arbeitgeber mit ihrem 

Software-Ersteller in Verbindung setzen. Voraussetzung für die Nutzung des Programms dakota.ag ist 


169

allerdings der Erwerb eines Teilnehmerzertifikates des ITSG Trust Centers. Alle Informationen zu 

dakota.ag und zum Trust Center der ITSG können im Internet unter www.itsg.de eingesehen werden. 

Im Zusammenhang mit länger zurückliegenden Zeiten, die es zu berichtigen gilt oder mit Meldungen, 

die von der Datenannahmestelle zurückgewiesen wurden und daher in berichtigter Form nochmals zu 

übertragen sind (siehe unten), wird außerdem eine systemgeprüfte Ausfüllhilfe (z.B. sv-net – siehe 

unter 1.1) benötigt. 

Bei der Übernahme der im Sozialversicherungsausweis des Beschäftigten angegebenen Versicherungsnummer 

in die Lohnunterlagen ist ein Abgleich des Geburtsdatums vorzunehmen. Dadurch wird 

gewährleistet, dass die gelieferten Daten dem Mitgliederbestand der Krankenkasse und dem Versichertenkonto 

des Rentenversicherungsträgers zugeordnet werden können. 

Der Arbeitgeber hat im Übrigen die Daten der Meldungen vor der Übermittlung an die Datenannahmestellen 

zu prüfen. Dabei sind insbesondere auch die Plausibilitätsprüfungen der Anlage 9 der Gemeinsamen 

Grundsätze der Spitzenorganisationen der Sozialversicherung zum Meldeverfahren zu beachten. 

Sofern dennoch bei der Verarbeitung der Datenträger durch die Datenannahmestelle oder die Krankenkasse 

Fehler in den Datensätzen festgestellt werden, werden die Arbeitgeber auf diese in einem 

Fehlerprotokoll hingewiesen. Die fehlerhaften Meldungen sind in berichtigter Form neu zu erstatten. 

Werden bei der Verarbeitung der Datenträger Mängel festgestellt, die eine ordnungsgemäße Übernahme 

der übermittelten Daten seitens der Datenannahmestelle insgesamt nicht zulassen, werden die 

gelieferten Datenträger ganz abgewiesen. Die abgewiesenen Dateien sind vom Arbeitgeber nach 

Behebung der Mängel erneut zu übermitteln. 

In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass nach § 28o Abs. 1 SGB IV der Beschäftigte 

seinem Arbeitgeber die zur Durchführung des Meldeverfahrens und der Beitragszahlung erforderlichen 

Angaben zu machen und, soweit erforderlich, Unterlagen vorzulegen hat. 

1.3. Die Datensätze und Datenbausteine 


Mit der Datenerfassungs- und –übermittlungsverordnung wurde ein einziger Datensatz (DSME) eingeführt, 

der durch folgende Bausteine ergänzt 

Datenbaustein - Meldesachverhalt (DBME) 

Datenbaustein - Name (DBNA) 

Datenbaustein - Geburtsangaben (DBGB) 

Datenbaustein - Anschrift (DBAN) 

Datenbaustein - Europäische Versicherungsnummer (DBEU) 

Datenbaustein - Bundesknappschaft/See-Krankenkasse (DBKS) 

Datenbaustein – Fehler (DBFE) 

sowie durch einen 

Vorlaufsatz (VOSZ) und einen 

Nachlaufsatz (NCSZ) 

Datensatz-Kommunikation (DSKO) 

vervollständigt wird: 


Welcher Datenbaustein (DBME) zusammen mit dem Datensatz (DSME) zu melden ist, ist abhängig 

von der jeweils abzugebenden Meldung. Der Datensatz DSKO ist stets mit der für das eingesetzte 

Softwareprodukt vergebenen neuesten PROD/MOD-ID (siehe unter 1.2) zu versehen. 


170

1.3.2 Meldungen von Entgeltbescheinigungen 

Seit Januar 2004 können die Arbeitgeber, im Zusammenhang mit Arbeitsunfähigkeits- oder Mutterschaftszeiten, 

die von den Krankenkassen zur Berechnung des Kranken- bzw. Mutterschaftsgeldes 

erforderlichen Entgeltbescheinigungen per DFÜ zu übermitteln. Arbeitgeber die diese Möglichkeit 

nutzen wollen, setzen sich bitte wegen des Verfahrens mit ihrem Software-Ersteller in Verbindung. 

2. Schlüsselzahlen 

2.1 Der Personengruppenschlüssel 

Die Personengruppen sind dreistellig nummerisch zu verschlüsseln. Für sozialversicherungspflichtig 

Beschäftigte ohne besondere Merkmale ist der Schlüssel ”101” zu verwenden. Hat das Beschäftigungsverhältnis 

besondere Merkmale, gelten die Schlüssel ”102 ff.” (siehe nachstehende Tabelle): 

Personenkreis Schlüsselzahl 

- Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 

ohne besondere Merkmale 

101 

- Auszubildende 102 

- Beschäftigte in Altersteilzeit 103 

- Hausgewerbetreibende 104 

- Praktikanten 105 

- Werkstudenten 106 

- Behinderte Menschen in anerkannten Werkstätten oder 

gleichartigen Einrichtungen 

107 

- Bezieher von Vorruhestandsgeld 108 

- Geringfügig entlohnte Beschäftigte 109 

- Kurzfristig Beschäftigte 110 

- Personen in Einrichtungen der Jugendhilfe, Berufsbildungswerken 

oder ähnlichen Einrichtungen 

für behinderte Menschen 


- Mitarbeitende Familienangehörige in der Landwirtschaft 112 

- Nebenerwerbslandwirte 113 

- Nebenerwerbslandwirte (saisonal beschäftigt) 114 

- Ausgleichsgeldempfänger nach dem FELEG 116 

- Unständig Beschäftigte 118 

- Versicherungsfreie Altersvollrentner und Versorungsbezieher 

wegen Alters 

119 

Sofern gleichzeitig mehrere besondere Merkmale nebeneinander auftreten und demzufolge mehrere 

Schlüssel möglich sind, ist derjenige mit der niedrigsten Schlüsselzahl zu verwenden. 

Die Schlüssel ”109” und ”110” (geringfügig Beschäftigte) haben jedoch grundsätzlich immer Vorrang. 

Dabei ist zu beachten, dass sich die Verwendung des Personengruppenschlüssels grundsätzlich nach 

dem Recht der Rentenversicherung richtet. Daraus folgt, dass immer dann, wenn für geringfügig entlohnte 

Beschäftigte Pauschalbeiträge zur Rentenversicherung zu zahlen sind (Beitragsgruppenschlüssel 

05/600), der Personengruppenschlüssel ”109” zu verwenden ist. Hat der geringfügig entlohnte 

Beschäftigte auf die Versicherungsfreiheit in der Rentenversicherung verzichtet (siehe unter II., 

3.3), ist ebenfalls der Personengruppenschlüssel ”109” zu verwenden. Sind aber zur Rentenversicherung 

individuelle Beiträge abzuführen, muss der Personengruppenschlüssel ”101” angegeben werden. 

Dies gilt auch in den Fällen, in denen durch Zusammenrechnung einer Hauptbeschäftigung mit einer 

geringfügig entlohnten Nebenbeschäftigung diese Nebenbeschäftigung (bei krankenversicherungsfreien 

Beschäftigten) nur in der Rentenversicherung versicherungspflichtig ist. Siehe Beispiele unter 

3.7. 


111 

171

2.2 Die Schlüsselzahlen für die Abgabegründe 


Die Abgabegründe sind in den Meldungen zweistellig nummerisch zu verschlüsseln. Für jede Meldegruppe 

ist entsprechend dem Meldesachverhalt der zutreffende Schlüssel anzugeben. 

Treffen für einen meldepflichtigen Sachverhalt innerhalb der Meldegruppe ”Anmeldung” (Schlüsselzahlen 

”10” bis ”13”) bzw. der Meldegruppe ”Abmeldung” (Schlüsselzahlen ”30” bis ”36”) mehrere 

Abgabegründe zu, ist stets der Abgabegrund mit der niedrigeren Schlüsselzahl anzugeben. 

Dies gilt grundsätzlich auch für die Fälle, in denen z. B. Abmeldungen mit den Schlüsselzahlen ”30” 

bis ”36” mit Unterbrechungsmeldungen (Schlüsselzahlen ”51” bis ”53”) zusammentreffen. 

2.2.2 Anmeldungen 

-- Anmeldung wegen Beginn einer Beschäftigung 10 

-- Anmeldung wegen Krankenkassenwechsel 11 

-- Anmeldung wegen Beitragsgruppenwechsel 12 

-- Anmeldung wegen sonstiger Gründe/Änderungen im 

13 

Beschäftigungsverhältnis z. B. 

Anmeldung nach unbezahltem Urlaub oder Streik von länger als 

einem Monat nach § 7 Abs. 3 Satz 1 SGB IV 

Anmeldung wegen Rechtskreis- ohne Krankenkassenwechsel 

Anmeldung wegen Wechsel des Entgeltabrechnungssystems (optional) 

Anmeldung wegen Änderung des Personengruppenschlüssels 

ohne Beitragsgruppenwechsel 

Anmeldung wegen Wechsel des Rechtskreises beim Abbau eines 

Wertguthabens in der Freistellungsphase im Rahmen einer flexiblen 

Arbeitszeitregelung 

2.2.3 Abmeldungen 

-- Abmeldung wegen Ende einer Beschäftigung 30 

-- Abmeldung wegen Krankenkassenwechsel 31 

-- Abmeldung wegen Beitragsgruppenwechsel 32 

-- Abmeldung wegen sonstiger Gründe/Änderungen im Beschäftigungsverhältnis 

33 

-- Abmeldung wegen Ende einer sozialversicherungsrechtlichen Beschäftigung 

nach einer Unterbrechung von länger als einem Monat 

34 

-- Abmeldung wegen Arbeitskampf von länger als einem Monat 35 

-- Abmeldung wegen Wechsel des Entgeltabrechnungssystems 

36 

(optional) 


-- Gleichzeitige An- und Abmeldung wegen Ende der Beschäftigung 40 

- nur möglich, wenn die Beschäftigung innerhalb der Anmeldefrist 

endet und noch keine Anmeldung erfolgte 

-- Abmeldung wegen Tod 49 


172

2.2.4 Jahresmeldungen/Unterbrechungsmeldungen/sonstige Entgeltmeldungen 

-- Jahresmeldung 50 

-- Unterbrechungsmeldung wegen Bezug von bzw. Anspruch auf Entgeltersatzleistungen 

51 

-- Unterbrechungsmeldung wegen Elternzeit (Erziehungsurlaub) 52 

-- Unterbrechungsmeldung wegen gesetzlicher Dienstpflicht 53 

-- Meldung eines einmalig gezahlten Arbeitsentgelts (Sondermeldung) 

-- Meldung von nicht vereinbarungsgemäß verwendetem Wertguthaben 

54 

(Störfall) 

-- Meldung des Unterschiedsbetrags bei Entgeltersatzleistungen wäh- 

55 

rend Altersteilzeitarbeit 

56 

2.2.5 Änderungsmeldungen 

-- Änderung des Namens 60 

-- Änderung der Anschrift 61 

-- Änderung von Aktenzeichen/ Personalnummer des Beschäftigten 

(optional) 

62 

-- Änderung der Staatsangehörigkeit 63 

2.2.6 Meldungen in Insolvenzfällen 

-- Jahresmeldung für freigestellte Arbeitnehmer 70 

-- Meldung des Vortages der Insolvenz/der Freistellung 71 

-- Entgeltmeldung zum rechtlichen Ende der Beschäftigung 72 

2.3 Die Schlüsselzahlen für die Beitragsgruppen 

Die Beitragsgruppen sind so zu verschlüsseln, dass für jeden Beschäftigten in der Reihenfolge Kranken-, 

Renten-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung die zutreffende Ziffer anzugeben ist. 

2.3.1 Beiträge zur Krankenversicherung 

kein Beitrag 0 

allgemeiner Beitrag 1 

erhöhter Beitrag 2 

ermäßigter Beitrag 3 

Beitrag zur landwirtschaftlichen KV 

Arbeitgeberbeitrag zur landwirtschaftl. KV 

Pauschalbeitrag für geringfügig Beschäftigte 


Bezogen auf die seit dem 1. Juli 2005 von den Versicherten zu zahlenden zusätzlichen Krankenversicherungsbeiträge 

(siehe unter II., 3.1) wurde keine weitere Beitragsgruppe geschaffen. 


4 

5 

6 

173

2.3.2 Beiträge zur freiwilligen Krankenversicherung 

-- Firmenzahler 9 

Die Angabe der Beitragsgruppe ”9” ist seit dem 1. Januar 2005 nicht mehr freiwillig, sondern stets 

dann zu setzen, wenn der Arbeitgeber die freiwilligen Krankenversicherungsbeiträge und die sich aus 

der freiwilligen Krankenversicherung ergebenden Pflegeversicherungsbeiträge im Firmenzahlerverfahren 

mit an die Krankenkasse abführt. 

2.3.3 Beiträge zur Rentenversicherung 

Seit dem 1. Januar 2005 findet im Zusammenhang mit der Organisationsreform der Rentenversicherung 

bei den Rentenversicherungsträgern eine Vermischung der Versichertengruppen (Arbeiter und 

Angestellte) statt; die Unterscheidung zwischen Arbeitern und Angestellten wurde aufgegeben, die 

Begriffe ersetzt durch „Beschäftigte“. 

Bezogen auf das Meldeverfahren der Sozialversicherung sind deshalb für Meldezeiten ab 1. Januar 

2005 nur noch die folgenden Beitragsgruppen zulässig. 


voller Beitrag 1 

halber Beitrag 

3 

Pauschalbeitrag für geringfügig Beschäftigte 

5 

Bei der Berichtigung einer Meldung (siehe unter 3.10) mit einem Meldezeitraum , der vor dem 1. Januar 

2005 liegt, sind aber weiterhin die Beitragsgruppen „1“, „2“, „3“, „4“, „5“ oder „6“ zu verwenden. 

2.3.4 Beiträge zur Arbeitslosenversicherung 



halber Beitrag 2 

Unter der Beitragsgruppe „halber Beitrag zur Arbeitslosenversicherung“ sind sowohl die über 65 jährigen 

Arbeitnehmer als auch die vom Arbeitgeber eingestellten über 55 jährigen Arbeitslosen (siehe 

unter II., 4.3) zu melden. 

2.3.5 Beiträge zur Pflegeversicherung 




halber Beitrag 2 

Die Schlüsselzahl ”0” ist nur für solche Versicherten zu setzen, die nicht in der sozialen Pflegeversicherung 

versichert sind. Für die in der sozialen Pflegeversicherung versicherten Arbeitnehmer ist die 

Schlüsselzahl ”1” oder ”2” zu setzen und zwar auch dann, wenn sie in der Krankenversicherung freiwillig 

versichert sind und demzufolge für die Krankenversicherung die Schlüsselzahl ”0” oder ”9” zu 

vergeben wäre. 


174

Bezogen auf die seit dem 1. Januar 2005 von den Kinderlosen zu zahlenden zusätzlichen Pflegeversicherungsbeiträge 

(siehe unter II., 3.2) wurde keine weitere Beitragsgruppe und kein zusätzliches 

Meldeverfahren geschaffen. 

Eine Besonderheit gilt bei der Abgabe der Meldungen für geringfügig entlohnt Beschäftigte. Hier kann 

bei freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung Beschäftigten in einer daneben ausgeübten 

geringfügig entlohnten Beschäftigung – da aus dieser Beiträge zur Pflegeversicherung nicht anfallen - 

unter Außerachtlassung des obigen Grundsatzes in der Pflegeversicherung auch eine ”0” gesetzt 

werden, ohne dass dies zur Abweisung der Meldung führt (siehe auch unter 3.7). 

2.4 Meldungen in DM 

In den Fällen, in denen nach der Umstellung auf den EUR (spätestens seit 1. Januar 2002) Arbeitsentgeltberechnungen 

vorzunehmen sind, die Zeiten vor der Währungsumstellung im Betrieb betreffen 

bzw. sich auf solche auswirken, ist in Anlehnung an § 5 Abs. 1 DEÜV eine Berichtigung der gemeldeten 

DM-Beträge vorzunehmen (Stornierung der bisherigen DM-Meldung und Abgabe einer neuen DM- 

Meldung). In Anlehnung an diese Aussagen ist eine Umstellung der DM-Historie (Zeit der Entgeltabrechnung 

in DM) auf EUR nicht zulässig. 

2.5 Arbeitsentgelt aus Niedriglohnbereich 

Bei einem Eintritt oder Austritt einer bestehenden Beschäftigung in oder aus der Gleitzone (siehe unter 

II., 2.2.6) sind keine Meldungen durch den Arbeitgeber abzugeben. 

In den Entgeltmeldungen sind jedoch für Beschäftigungen in der Gleitzone als beitragspflichtiges Arbeitsentgelt 

das verminderte Arbeitsentgelt zu melden, also das Arbeitsentgelt (Beitragsbemessungsentgelt), 

aus dem die Beiträge zur Rentenversicherung berechnet wurden. 

Damit die Sozialversicherung erkennt, ob bei dem Beschäftigten die Gleitzonenregelung angewandt 

wurde, sind die Entgeltmeldungen entsprechend zu kennzeichnen: 

kein Arbeitsentgelt innerhalb der Gleitzone 0 

Arbeitsentgelt durchgehend innerhalb der Gleitzone 1 

Arbeitsentgelt sowohl innerhalb als auch außerhalb der Gleitzone 2 

3. Abzugebende Meldungen 



Der Arbeitgeber hat jeden versicherungspflichtigen Mitarbeiter bei der Krankenkasse anzumelden, die 

dieser gewählt hat. Die geringfügig Beschäftigten sind bei der Bundesknappschaft anzumelden. Zum 

Ende der Beschäftigung sind Abmeldungen erforderlich. Außerdem sind vom Arbeitgeber ggf. Änderungs-, 

Unterbrechungs- und Jahresmeldungen abzugeben. 

Um Fehlmeldungen und damit unnötigen Verwaltungsaufwand bei Arbeitgebern und Krankenkassen 

zu vermeiden, ist es wichtig, schon bei der Neueinstellung eines Beschäftigten zu erfragen, bei welcher 

Krankenkasse dieser versichert ist bzw. versichert sein möchte. Dies deshalb, weil dann die Anmeldung 

und auch die Beiträge gleich an die richtige Krankenkasse gesandt werden können. Dabei ist 

zu beachten, dass der Beschäftigte seit dem 1. Januar 2002 grundsätzlich nicht mehr die Möglichkeit 

hat, bei Aufnahme einer neuen Beschäftigung eine neue Krankenkasse zu wählen. Dies deshalb, weil 

er für mindestens 18 Monate an seine bisherige Krankenkasse gebunden ist und diese auch nur verlassen 

kann, nachdem er die Mitgliedschaft zu dieser Krankenkasse fristgemäß gekündigt hat. 


175

Die Meldungen sind unter der Versicherungsnummer zu erstatten, die dem Sozialversicherungsausweis 

zu entnehmen ist. Wird ein neuer Mitarbeiter eingestellt, hat dieser seinem Arbeitgeber seinen 

Sozialversicherungsausweis vorzulegen (§ 99 SGB IV). 

Für den Fall, dass die Versicherungsnummer nicht bekannt ist, weil sie vielleicht noch gar nicht vergeben 

oder der Sozialversicherungsausweis nicht vorgelegt wurde, können Anmeldungen auch ohne 

Versicherungsnummer übermittelt werden, dann aber mit den Angaben zur Vergabe einer Versicherungsnummer 

. Dabei sind alle persönlichen Angaben amtlichen Unterlagen zu entnehmen. 

Abmeldungen ohne Versicherungsnummer können nicht abgesetzt werden, es sei denn wenn bei 

kurzfristigen Beschäftigungen (siehe unter I., 2.2.3) unter Verwendung des Abgabegrundes „40“ die 

An- und Abmeldung in einem Arbeitsvorgang erstattet wird (siehe unter 3.3). 

3.2 Anmeldung versicherungspflichtig Beschäftigter 

Eine Anmeldung ist immer dann abzugeben, wenn in einem Betrieb ein neuer Mitarbeiter anfängt, für 

den mindestens zu einem Versicherungszweig (Krankenversicherung, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung) 

Pflichtbeiträge zu entrichten sind. Deshalb sind Meldungen auch dann zu erstatten, 

wenn für einen Beschäftigten beispielsweise nur Arbeitgeberanteile zur Rentenversicherung oder zur 

Arbeitslosenversicherung anfallen. 

Die Meldung ist mit der ersten Lohn-/Gehaltsabrechnung vorzunehmen, spätestens jedoch innerhalb 

von sechs Wochen nach Beginn des neuen Beschäftigungsverhältnisses bzw. nach Eintritt der Versicherungspflicht 

bei der Krankenkasse abzugeben, bei der der Arbeitnehmer versichert ist oder zuletzt 

krankenversichert war. 

War der Beschäftigte noch nicht Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse und macht er von seinem 

Wahlrecht nicht Gebrauch, kann der Arbeitgeber unter den Krankenkassen wählen, bei der der Beschäftigte 

im Falle der Krankenversicherungspflicht versichert sein könnte (siehe unter V.). Dem Beschäftigten 

ist ein Durchschlag der Meldung auszuhändigen. 

Anmeldung einer Beschäftigung ohne besondere Merkmale 

Herr August Jedermann, geb. am 17.08.1960, wohnhaft in Wachsmuthstr.3, 04299 Leipzig, nimmt 

zum 01.04.2007 eine Beschäftigung als Buchhalter bei der Firma Kolf in Leipzig auf. Herr Jedermann 

ist in dieser Beschäftigung versicherungspflichtig in allen Zweigen der Sozialversicherung. Am 

01.04.2007 teilt er seinem Arbeitgeber mit, dass er bei der Krankenkasse X in Leipzig versichert ist. 

Der Beginn der versicherungspflichtigen Beschäftigung ist der Krankenkasse X spätestens innerhalb 

von sechs Wochen nach dem 01.04.2007 zu melden. 


Grund der Abgabe: 10 

Beschäftigungszeit: von 01.04.2007 

Beitragsgruppenschlüssel: 1111 

Einstellung eines über 55 jährigen Arbeitslosen 


Herr Kramer, geb. am 17.10.1946, bezog seit dem 01.07.2005 Arbeitslosengeld. Vom 01.06.2007 an 

ist er wieder als Arbeiter beschäftigt. Sein Arbeitgeber hat selbst keine Beiträge zur Arbeitslosenversicherung 

zu zahlen. Er hat ihn wie folgt anzumelden: 






176

Werkstudenten 

Frau B. nimmt am 15.03.2007 während ihres Studiums eine Beschäftigung als Angestellte auf, in der 

sie bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 18 Stunden ein monatliches Arbeitsentgelt von 1.000 EUR 

verdient. 

Frau B. ist rentenversicherungspflichtig, weil sie keine geringfügige Beschäftigung ausübt. In den übrigen 

Sozialversicherungszweigen ist sie als Werkstudentin (20-Stunden-Theorie) versicherungsfrei. Ihr 

Arbeitgeber hat folgende Anmeldung abzugeben: 





Vor-Praktikanten 

Frau C. nimmt am 12.05.2007 vor ihrem Studium ein in der Studienordnung vorgeschriebenes Praktikum 

auf. Da sie kein Arbeitsentgelt erhält, ist sie in diesem Praktikum als Angestellte versicherungspflichtig 

in der Renten- und Arbeitslosenversicherung. In der Kranken- und Pflegeversicherung ist sie 

jedoch als Praktikantin (§ 5 Abs. 1 Nr. 10 SGB V) zu versichern. Ihr Arbeitgeber hat folgende Anmeldung 

abzugeben: 





Hinweis: Bei Bezug von Arbeitsentgelt wäre der Personengruppenschlüssel "101" und der Beitragsgruppenschlüssel 

"1111" zu setzen. 

Nach-Praktikanten 

Frau D. nimmt am 12.09.2007 nach ihrem Studium ein in der Studienordnung vorgeschriebenes Praktikum 

auf. Da sie Arbeitsentgelt erhält, ist sie in diesem Praktikum als Angestellte versicherungspflichtig 

und zwar in allen Zweigen der Sozialversicherung. Ihr Arbeitgeber hat folgende Anmeldung abzugeben: 





Nebenerwerbslandwirte 


Herr A. ist Nebenerwerbslandwirt. Er nimmt am 01.04.2007 eine bis zum 30.06.2007 befristete Beschäftigung 

als Arbeiter auf. Da die Beschäftigung im Laufe eines Jahres 26 Wochen nicht überschreitet, 

bleibt A. seinem Erscheinungsbild nach landwirtschaftlicher Unternehmer und als solcher Mitglied 

der landwirtschaftlichen Krankenversicherung. 

Sein Arbeitgeber hat ihn bei der landwirtschaftlichen Krankenkasse wie folgt anzumelden: 






177

Hinweis: Dauert die Beschäftigung länger als 26 Wochen, ist der Nebenerwerbslandwirt in der allgemeinen 

Krankenversicherung zu versichern, weshalb die Anmeldung gegenüber der von ihm 

gewählten Krankenkasse abzugeben ist. Dabei ist die Personengruppe mit ”113” und die 

Beitragsgruppe mit ”1111” zu verschlüsseln (siehe unter I., 1.1.1). 

3.3 Abmeldung versicherungspflichtig Beschäftigter 


Das Ende einer versicherungspflichtigen Beschäftigung wird der Krankenkasse durch eine Abmeldung 

mitgeteilt. Dies gilt auch dann, wenn das Beschäftigungsverhältnis während einer Zeit aufgelöst wird, 

in der kein Arbeitsentgelt, sondern nur Entgeltersatzleistungen gezahlt werden (z.B. Krankengeld, 

Mutterschaftsgeld, Übergangsgeld, Verletztengeld oder während einer Elternzeit). 

Abmeldungen können aber selbstverständlich nur vorgenommen werden, wenn das Arbeitsverhältnis 

zuvor angemeldet wurde. Eine zuvor abzugebende Anmeldung ist daher selbst bei nur sehr kurzen 

versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen vorzunehmen, ggf. unter Verwendung der 

Schlüsselzahl ”40”. 

Abmeldungen ohne Angabe der Versicherungsnummer sind unzulässig, es sei denn wenn bei kurzfristigen 

Beschäftigungen (siehe unter I., 2.2.3) unter Verwendung des Abgabegrundes „40“ die An- und 

Abmeldung in einem Arbeitsvorgang erstattet wird (siehe unter 3.3.2). 

Eine Abmeldung ist auch zu erstellen, wenn im Laufe eines weiterbestehenden Arbeitsverhältnisses in 

allen Versicherungszweigen die Versicherungspflicht endet (z.B. bei unbezahltem Urlaub – siehe unter 

I., 1.1.3). Eine Abmeldung kommt aber nicht in Betracht, wenn die Versicherungspflicht nur in einzelnen 

und nicht in allen Versicherungszweigen wegfällt. In solchen Fällen ist eine Änderungsmeldung 

(Änderung der Beitragsgruppe) abzugeben (siehe unter 3.4.1). 

Die Abmeldung ist mit der nächsten Lohn-/Gehaltsabrechnung vorzunehmen, spätestens jedoch innerhalb 

von sechs Wochen nach dem Ende der Beschäftigung bzw. dem Ende der Versicherungspflicht 

abzugeben. Dem Beschäftigten ist ein Durchschlag der Meldung auszuhändigen. Es ist darauf 

zu achten, dass das gemeldete Arbeitsentgelt die Beitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung 

(ggf. Teil-Beitragsbemessungsgrenze) nicht übersteigt. 

Abmeldung bei Ende einer Beschäftigung 


Herr August Jedermann, geb. am 17.08.1960, wohnhaft in 04299 Leipzig, Wachsmuthstr. 3, beendet 

zum 30.09.2007 sein Arbeitsverhältnis bei der Firma Kolf. Herr Jedermann ist Mitglied der Krankenkasse 

X und war versicherungspflichtig in allen Zweigen der Sozialversicherung (siehe Beispiel 1 unter 

3.2). 

Das Ende der Beschäftigung ist der Krankenkasse X spätestens innerhalb von sechs Wochen nach 

dem 30.09.2006 zu melden. 



Beschäftigungszeit: von 01.04.2007 bis 30.09.2007 


3.3.2 An- und Abmeldung in einem Meldevorgang 

Sofern die Beschäftigung innerhalb der Anmeldefrist (spätestens von sechs Wochen – siehe unter 3.2 

nach Beginn der Beschäftigung wieder endet und noch keine Anmeldung erstattet wurde, können 

Beginn und Ende der Beschäftigung in einem Vorgang unter Angabe des Meldeschlüssels “40” gemeldet 

werden. 


178

3.3.3 Unbezahlter Urlaub 

Auf die Ausführungen unter I., 1.1.3 wird verwiesen. 

Beispiel 1: 

B. ist als Arbeiter beschäftigt und versicherungspflichtig in allen Zweigen der Sozialversicherung. Vom 

04.07. bis 12.08.2007 erhält er unbezahlten Urlaub. Am 13.08.2007 nimmt er die Arbeit wieder auf. 

Der unbezahlte Urlaub dauert länger als einen Monat. Die Versicherungspflicht endet deshalb mit 

Ablauf des Monatszeitraums am 03.08.2007. Zu diesem Tag hat der Arbeitgeber folgende Abmeldung 

vorzunehmen: 





Hinweis: Die Wiederaufnahme der Beschäftigung am 13.08.2007 ist mit Grund der Abgabe ”13” zu 

melden. 

Beispiel 2: 

C. ist als Arbeiter beschäftigt und versicherungspflichtig in allen Zweigen der Sozialversicherung. Vom 

01.03. bis 31.03.2007 erhält er unbezahlten Urlaub. 

Durch diesen unbezahlten Urlaub werden für den Kalendermonat März 2007 kein Arbeitsentgelt und 

demzufolge auch keine Beiträge zur Sozialversicherung gezahlt. Gleichwohl bleibt die Mitgliedschaft in 

der Kranken- Renten-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung für die gesamte Dauer des unbezahlten 

Urlaubs erhalten, weshalb der Arbeitgeber keine Meldungen abzugeben hat. 

Das Bundessozialgericht (BSG) hat mit Urteil vom 17. Februar 2004 – B 1 KR 7/02 R – entschieden, 

dass die Pflichtmitgliedschaft nach § 192 Abs. 1 Nr. 1 SGB V (heute § 7 Abs. 3 SGB IV) auch dann 

längstens für einen Monat erhalten bleibt, wenn ein unbezahlter Urlaub nicht unmittelbar auf die entgeltliche 

Beschäftigung folgt; es genügt, wenn die Mitgliedschaft zwischenzeitlich wegen des Bezugs 

von Mutterschafts- und/oder Erziehungsgeld/Elterngeld bzw. wegen Elternzeit nahtlos fortbestanden 

hat. Daraus folgt, dass im Anschluss z.B. an eine Elternzeit, in der die Mitgliedschaft in der Sozialversicherung 

fortbesteht, diese auch noch weiter – bis zu einem Monat - fortbesteht, wenn der Versicherte 

im unmittelbaren Anschluss an die Elternzeit unbezahlten Urlaub erhält. In diesen Fällen ist also 

eine Abmeldung erst nach Ablauf dieser Monatsfrist abzugeben. 

Beispiel 3: 


Ende der Elternzeit am 25.02.2007 

Unbezahlter Urlaub 26.02. bis 31.05.2007 

Abmeldung zum 25.03.2007 

Grund der Abgabe 34 

Meldezeitraum 26.02.2007 bis 25.03.2007 

beitragspflichtiges Arbeitsentgelt 000000 

Anmeldung zum 01.06.2007 

Grund der Abgabe 13 

Zu beachten ist dabei, dass die Zeit, in der die Versicherungspflicht während des unbezahlten Urlaubs 

fortbesteht (26.02. bis 25.03.2007), eine grundsätzlich beitragspflichtige Zeit ist. Deshalb sind für diese 

Zeit des unbezahlten Urlaubs Sozialversicherungstage zu bilden. Beiträge werden aber zunächst für 

diese Zeit aus dem Arbeitsentgelt nicht erhoben, weil dieses nicht vorhanden ist. Wird jedoch später 

eine Einmalzahlung gezahlt (z.B. Weihnachtsgeld im November 2007), ist die Zeit des unbezahlten 

Urlaubs bei der Ermittlung des beitragspflichtigen Teils dieser Einmalzahlung mit zu berücksichtigen. 


179

Die Spitzenorganisationen der Sozialversicherung haben unter dem 29. Oktober 2004 ihre überarbeitete 

gemeinsame Verlautbarung zu § 7 Abs. 3 SGB IV vom 1. Oktober 1998 veröffentlicht (siehe unter 

www.vdak-aev.de-Arbeitgeberverfahren). 

3.3.4 Abmeldung im Zusammenhang mit dem Ende eines Krankengeldanspruchs 

(Aussteuerung) 

Im Zusammenhang mit einer „Aussteuerung“ (Ende der Krankengeldzahlung wegen Endes des Krankengeldanspruchs 

nach § 84 SGB V hat der Arbeitgeber das Beschäftigungsverhältnis abzumelden, 

sofern es nicht schon vorher beendet und in diesem Zusammenhang abgemeldet wurde. 

Besteht das Beschäftigungsverhältnis aber über das Ende des Krankengeldanspruchs fort, ist eine 

Meldung mit Abgabegrund „34“ abzugeben, mit der Folge, dass das versicherungsrechtliche Beschäftigungsverhältnis 

erst mit Ablauf eines Monats danach endet. 

Beispiel: 

Herr Bertram ist seit Jahren als Arbeiter beschäftigt und versicherungspflichtig in allen Zweigen der 

Sozialversicherung. Er ist arbeitsunfähig und hat Anspruch auf Krankengeld vom 05.08.2007 an. Sein 

Arbeitgeber zahlt das Arbeitsentgelt bis zum 15.09.2007 fort. Anschließend erhält Herr Bertram bis 

zum 10.11.2007 Krankengeld. Am 11.11.2007 nimmt er die Arbeit wieder auf. 

Beginn des Krankengeldanspruchs am 06.08.2006 

Ende der Entgeltfortzahlung am 15.09.2006 

Unterbrechungsmeldung mit Abgabegrund zum (siehe unter 3.4.2.2) 15.09.2006 

Ende des Krankengeldanspruchs am 05.02.2008 

Folgende Abmeldung ist abzugeben 





Beitragspflichtiges Arbeitsentgelt 00000 

Diese Meldungen können die Arbeitgeber im Allgemeinen aber nicht ohne Mitwirkung der Krankenkasse 

abgeben, da sie den Tag, an dem der Krankengeldanspruch endet, nicht kennen. 

3.4 Meldungen aus sonstigem Anlass 

3.4.1 Änderungsmeldungen 

Änderungen im Arbeitsverhältnis, die versicherungsrechtlich von Bedeutung sind, sind durch eine 

Änderungsmeldung bekanntzugeben. Solche Veränderungen im Beschäftigungsverhältnis des Versicherten 

haben fast immer auch eine Änderung seiner Beitragsgruppe zur Folge. 

Zu den meldepflichtigen Tatbeständen gehören: 


Wechsel der Krankenkasse, 

Ausscheiden aus der Krankenversicherungspflicht wegen Überschreitens der Jahresarbeitsentgeltgrenze, 

Eintritt von Krankenversicherungspflicht bei Unterschreiten der Jahresarbeitsentgeltgrenze, 

Eintritt von Rentenversicherungsfreiheit wegen Zubilligung einer Altersrente, 

Eintritt von Rentenversicherungspflicht wegen Wegfalls einer Altersrente, 

Eintritt von Arbeitslosenversicherungsfreiheit wegen Vollendung des 65. Lebensjahres, 

Übertritt in den Vorruhestand, 

Beginn und Ende eines Berufsausbildungsverhältnisses, 

Beschäftigung im ”anderen Rechtskreis Deutschlands”, es sei denn, es handelt sich um Entsendungen 

im Rahmen des Sozialversicherungsrechts (§ 4 SGB IV), 

Beginn und Ende einer Altersteilzeitbeschäftigung, 


180

Bei Wechsel von einem Wertguthaben, das im Beitrittsgebiet und einem Wertguthaben, das 

im übrigen Bundesgebiet erzielt wurde (siehe unter I., 1.2.2) 

Wechsel aus einer versicherungsfreien geringfügig entlohnten Beschäftigung in eine versicherungspflichtige 

Beschäftigung oder umgekehrt, 

Wechsel hinsichtlich der Abführung der freiwilligen Beiträge zur Krankenversicherung. 

Änderungen im Arbeitsverhältnis, die keine Auswirkungen auf die Beitragsgruppe des Versicherten 

haben, sind nicht zu melden, es sei denn im Zusammenhang mit einer Berufsausbildung, bei Beschäftigungen 

im ”anderen Sozialversicherungsrechtskreis Deutschlands” (Rechtskreiswechsel) oder bei 

Eintritt von Altersteilzeitarbeit. 

Bei allen genannten Meldeanlässen wird die alte Beitragsgruppe mit einer Abmeldung abgemeldet 

und die neue Beitragsgruppe mit einer Anmeldung angemeldet. Beide Tatbestände in ein und demselben 

Datensatz zu melden, ist nicht zulässig. 

In die Abmeldung ist der Zeitraum des Kalenderjahres einzutragen, in dem die alte 

Beitragsgruppe gültig war. Als Grund der Abgabe ist die entsprechende Schlüsselzahl (siehe 

unter 2.2) einzusetzen. Das zu meldende Arbeitsentgelt darf die Beitragsbemessungsgrenze 

der Rentenversicherung nicht übersteigen. 

In die Anmeldung ist unter ”Beginn der Beschäftigung” der Tag einzusetzen, von dem an die 

neue Beitragsgruppe gilt. Als Grund der Abgabe ist die Schlüsselzahl (siehe unter 2.2) zu 

vermerken. 

Hinsichtlich der Abgabefristen gilt das unter An- und Abmeldung Gesagte (siehe unter 3.2 und 3.3). 

Wechsel der Krankenkasse 


Herr Konrad, geb. am 20.04.1962, ist seit dem 01.09.1991 bei der Firma Sauer in Dresden beschäftigt 

und Mitglied der Krankenkasse Y. Er ist versicherungspflichtig in allen Zweigen der Sozialversicherung. 

Am 13.04.2007 kündigt er seine Mitgliedschaft bei der Krankenkasse Y zum 30.06.2007 und 

beantragt die Mitgliedschaft bei der Krankenkasse X zum 01.7.2007. Der Firma Sauer legt er am 

25.06.2007 eine Mitgliedsbescheinigung der Krankenkasse X vor. 

Abmeldung bei der Krankenkasse Y 





Anmeldung bei der Krankenkasse X 





Ausscheiden aus der Krankenversicherungspflicht bei Überschreiten der Jahresarbeitsentgeltgrenze 

Herr Dietrich, geb. am 09.10.1953, ist seit 01.09.1985 bei der Firma Wolf in Köln beschäftigt und Mitglied 

der Krankenkasse X. Er ist versicherungspflichtig in allen Zweigen der Sozialversicherung. In 

Folge einer Gehaltserhöhung zum 01.07.2006 übersteigt sein Arbeitsentgelt die für das Kalenderjahr 

2006 geltende Jahresarbeitsentgeltgrenze. Da sein Arbeitsentgelt zugleich auch über der für das Kalenderjahr 

2007 geltenden Jahresarbeitsentgeltgrenze liegt, scheidet er zum 31.12.2006 aus der 

Krankenversicherungspflicht aus (siehe aber Aussagen unter I., 2.1.3). 

Abmeldung bei der Krankenkasse X 






181






Beitragsgruppenschlüssel: 0111 (9111 wenn Firmenzahler) 

Unterschreiten der Jahresarbeitsentgeltgrenze und Wechsel von einem privaten Krankenversicherungsunternehmen 

in die gesetzliche Krankenversicherung 

Frau Boll, geb. am 29.02.1965, ist seit dem 01.04.1988 als Angestellte bei der Firma Wolf in Köln beschäftigt 

und bei einem privaten Krankenversicherungsunternehmen versichert. Da ihr Arbeitsentgelt 

die für das Kalenderjahr 2007 geltende Jahresarbeitsentgeltgrenze nicht mehr überschreitet, ist sie ab 

01.01.2007 krankenversicherungspflichtig. Am 07.01.2007 teilt Frau Boll ihrem Arbeitgeber mit, dass 

sie ab 01.01.2007 bei der Krankenkasse X versichert ist. Die Mitgliedsbescheinigung der Krankenkasse 

X geht dem Arbeitgeber am 11.01.2007 zu. 

Abmeldung bei der Krankenkasse, an die bis zum 31.12.2006 die Beiträge zur Renten- und Arbeitslosenversicherung 

gezahlt wurden: 










Eintritt in den Vorruhestand 

Herr Konrad, geb. am 13.07.1947, ist als Angestellter sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Er vereinbart 

mit seinem Arbeitgeber für die Zeit ab 01.08.2007 eine Vorruhestandsregelung, die den Regelungen 

des § 5 Abs. 3 SGB V bzw. § 3 Nr. 4 SGB VI entspricht. In diesem Zusammenhang sind für ihn 

folgende Meldungen abzugeben: 

Abmeldung 





Anmeldung 





Tätigkeitsschlüssel 995 

Sofern das Vorruhestandsgeld nicht vom bisherigen Arbeitgeber, sondern durch Dritte gezahlt wird, 

sind nicht die Abgabegründe ”32” bzw. ”12”, sondern ”30” bzw. ”10” zu setzen. 


182

Eintritt von Rentenversicherungsfreiheit wegen Zubilligung einer Altersrente 

Herr Sauber, geb. am 13.07.1944, ist als Angestellter sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Im Zusammenhang 

mit der Zubilligung der Vollrente wegen Alters ab 01.08.2007 und der dadurch weiteren 

rentenversicherungsfreien Beschäftigung sind für ihn folgende Meldungen abzugeben: 

Abmeldung 





Anmeldung 





Arbeitslosenversicherungsfreiheit wegen Vollendung des 65. Lebensjahres 

Herr Gottlob ist seit Jahren als Angestellter beschäftigt und versicherungspflichtig in allen Zweigen der 

Sozialversicherung. Am 13.03.2007 vollendet er sein 65. Lebensjahr. Wegen der dadurch vom 

01.04.2007 an eintretenden Versicherungsfreiheit in der Arbeitslosenversicherung hat der Arbeitgeber 

zum 31.03.2007 folgende Änderungsmeldung abzugeben: 

Abmeldung 





Anmeldung 





Ende einer Berufsausbildung 


Ende des Berufsausbildungsverhältnisses zum Schlosser am 15.07.2007. 

Beginn des Beschäftigungsverhältnisses am 16.07.2007 beim selben Arbeitgeber. 

Das Ende des Berufsausbildungsverhältnisses wird aus Vereinfachungsgründen zum 31.07.2007 

abgemeldet, der Beginn des Beschäftigungsverhältnisses zum 01.08.2007 angemeldet. 

Abmeldung 





Anmeldung 





Hinweis: Bei gleichzeitiger Änderung des Beitragsgruppenschlüssels wären als Grund der Abgabe 

die Schlüsselzahlen ”32” und ”12” anzugeben. 


183

Beginn einer Berufsausbildung 

Eine Änderungsmeldung im Zusammenhang mit dem Beginn einer Berufsausbildung ist nur abzugeben, 

wenn beim selben Arbeitgeber bereits unmittelbar vor dem Beginn der Berufsausbildung 

eine Beschäftigung bestand. In diesen Fällen ist die bisherige Beschäftigung ab- und die Berufsausbildung 

(Personengruppenschlüssel 102) anzumelden. 

Beschäftigung im "anderen Sozialversicherungsrechtskreis Deutschlands" 

Herr Caro, geb. am 08.05.1960, ist seit dem 01.04.1985 als Angestellter bei der Firma Wolf in Köln 

beschäftigt. Er gehört als freiwilliges Mitglied der Krankenkasse X an. In der Renten- und Arbeitslosenversicherung 

besteht Versicherungspflicht. Vom 01.04.2007 an übernimmt er eine Filiale seines 

Arbeitgebers in Dresden. Da keine Entsendung im Rahmen der Ausstrahlungstheorie (§ 4 SGB IV) 

vorliegt, ist Herr Caro in der Renten- und Arbeitslosenversicherung vom 01.04.2007 an nach dem 

Recht der neuen Bundesländer zu versichern. Herr Caro bleibt jedoch Mitglied der Krankenkasse X. 

Abmeldung bei der Krankenkasse X unter Angabe der Betriebsnummer-West: 




Beitragsgruppenschlüssel: 0111 (oder 9111 bei Firmenzahler) 

Anmeldung bei der Krankenkasse X unter Angabe der Betriebsnummer-Ost: 




Beitragsgruppenschlüssel: 0111 (oder 9111 bei Firmenzahler) 

Hinweis: Dieselben Meldungen, allerdings mit Beitragsgruppe 1111, wären abzugeben, wenn Herr 

Caro versicherungspflichtig in der Krankenversicherung wäre. 

Altersteilzeitarbeit 


Herr Anton ist als Angestellter sozialversicherungspflichtig beschäftigt und übt vom 01.08.2007 an 

eine Beschäftigung nach dem Altersteilzeitgesetz aus. In diesem Zusammenhang hat sein Arbeitgeber 

folgende Meldungen abzugeben: 

Abmeldung 





Anmeldung 





Wechsel aus einer versicherungsfreien geringfügig entlohnten Beschäftigung in eine versicherungspflichtige 

Beschäftigung 

Frau Meier übt beim Arbeitgeber A bis zum 15.03.2007 eine geringfügig entlohnte Beschäftigung aus. 

Ab 16.03.2007 wird sie ganztägig (38 Stunden in der Woche) beschäftigt und daher von diesem Zeitpunkt 

an versicherungspflichtig zu allen Zweigen der Sozialversicherung. 


184

Abmeldung gegenüber der Bundesknappschaft 





Anmeldung gegenüber der gewählten Krankenkasse (siehe unter VI.) 





Hinweis: Die selben Meldungen sind auch abzugeben, wenn die versicherungspflichtige Beschäftigung 

in eine geringfügig entlohnte Beschäftigung umgewandelt wird. Siehe hierzu auch unter 

3.4.2.3 (Ausübung einer Beschäftigung während des Erziehungsurlaubs) und unter 3.7. 

Wechsel hinsichtlich der Abführung der freiwilligen Beiträge zur Krankenversicherung 

Herr Schneider ist freiwilliges Mitglied der Krankenkasse X. Sein Arbeitgeber führt bis zum 31.07.2007 

die freiwilligen Krankenkassenbeiträge und auch die Beiträge zur Pflegeversicherung zusammen mit 

den Beiträgen zur Renten- und Arbeitslosenversicherung an die Krankenkasse X ab. Vom 01.08.2007 

soll Herr Schneider die freiwilligen Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung selbst bezahlen. 

Abmeldung 





Anmeldung 





Änderung des Namens, der Staatsangehörigkeit oder der Anschrift 

Die Änderung des Namens oder der Staatsangehörigkeit oder auch der Anschrift des Beschäftigten ist 

mit der ersten folgenden Lohn-/Gehaltsabrechnung ,spätestens innerhalb von sechs Wochen nach der 

Änderung, zu melden. Die entsprechenden Datenbausteine sind zu verwenden. 

Fusionen von Krankenkassen 

In den Entgeltabrechnungsprogrammen muss bei einer Krankenkassenfusion der Wechsel der Krankenkassen-Betriebsnummer 

maschinell erkannt werden, Meldungen sind wegen dieses Sachverhaltes 

jedoch nicht zu erstatten. 

3.4.2 Unterbrechungsmeldungen 



Wird eine versicherungspflichtige Beschäftigung durch Wegfall des Anspruchs auf Arbeitsentgelt für 

mindestens einen Kalendermonat unterbrochen und eine der in § 7 Abs. 3 Satz 2 SGB IV genannten 

Leistungen bezogen, Erziehungsurlaub in Anspruch genommen oder Wehrdienst oder Zivildienst geleistet, 

ist für den Zeitraum bis zum Wegfall des Entgeltanspruchs innerhalb von zwei Wochen nach 


185


Ablauf des ersten Kalendermonats eine Unterbrechungsmeldung zu erstatten. Endet die Beschäftigung 

während der Unterbrechung, ist eine Abmeldung nach § 8 DEÜV zu erstatten (§ 9 DEÜV). 

Für die Abgabe der Unterbrechungsmeldung sind also grundsätzlich folgende Voraussetzungen zu 

erfüllen. 

a) Eine rentenversicherungspflichtige Beschäftigung muss ohne Fortzahlung des Arbeitsentgelts 

unterbrochen sein. Das bedeutet, dass die Beschäftigung (das Arbeitsverhältnis) während der 

Dauer der Unterbrechung fortbestehen muss, Arbeitsentgelt aber nicht gezahlt wird. Dies ist 

z.B. der Fall beim Bezug von Krankengeld, Mutterschaftsgeld, Erziehungsgeld/Elterngeld bzw. 

Elternzeit, Verletztengeld, Versorgungskrankengeld oder Übergangsgeld aber auch bei Absolvierung 

des Wehr-/Zivildienstes (siehe auch Aussagen unter II., 2.2.7). 

b) Die Unterbrechung muss mindestens einen Kalendermonat andauern. 

Diese Voraussetzung ist erfüllt, wenn mindestens für einen vollen Kalendermonat (vom ersten 

bis zum letzten Tag eines Monats) Arbeitsentgelt in den unter a) genannten Fällen nicht gezahlt 

wird. Ist auch nur ein Tag des Kalendermonats mit Arbeitsentgelt belegt, liegen die Voraussetzungen 

für die Abgabe einer Unterbrechungsmeldung nicht vor. 

Sind alle Voraussetzungen erfüllt, ist eine Unterbrechungsmeldung abzugeben. Mit ihr ist die Zeit der 

bisherigen Beschäftigung in dem Kalenderjahr, in dem die Meldung anfällt, bis zum Beginn der Unterbrechung 

zu melden. Sofern im laufenden Kalenderjahr bereits eine Entgeltmeldung (Änderungs- oder 

Unterbrechungsmeldung) zu erstatten war, ist nur noch der nach dieser Entgeltmeldung angefallene 

Zeitraum zu melden. 

Die Meldung ist innerhalb von zwei Wochen nach Ablauf des ersten Kalendermonats der Unterbrechung 

bei der zuständigen Krankenkasse einzureichen. Die Meldungen sind im Übrigen unter den 

selben Schlüsselzahlen auch für privat Krankenversicherte zu erstatten (siehe aber unter I., 1.1.3). 

Wird die Arbeit unmittelbar nach dem Ende der Unterbrechung bei demselben Arbeitgeber wieder 

aufgenommen, so ist im Zusammenhang mit der Wiederaufnahme der Beschäftigung keine Anmeldung 

vorzunehmen. Die Dauer der Unterbrechung erfährt die Sozialversicherung entweder aus einer 

späteren Abmeldung, einer späteren Änderungsmeldung, einer evtl. erneuten Unterbrechungsmeldung 

oder aus der Jahresmeldung (siehe unter 3.6). In diesen Meldungen ist stets nur der Zeitraum 

von der Wiederaufnahme der Beschäftigung bis zu dem für die Abgabe der Meldung maßgebenden 

Ereignis zu bescheinigen. 

Ändert sich während des Bezuges einer Entgeltersatzleistung die Beitragsgruppe (z.B. wegen Vollendung 

des 65. Lebensjahres), ist dies gesondert durch eine Ab- und eine Anmeldung anzuzeigen. Dabei 

ist als beitragspflichtiges Arbeitsentgelt 0 EUR anzugeben. 

Kommt es nicht zur Wiederaufnahme der Beschäftigung, weil das Arbeitsverhältnis während der fortbestehenden 

Mitgliedschaft in der Krankenversicherung endet, hat der Arbeitgeber das Ende der Beschäftigung 

innerhalb von sechs Wochen zu melden (Abmeldung), wobei ggf. auch hier als beitragspflichtiges 

Arbeitsentgelt 0 EUR anzugeben sind. Diese Abmeldung ist auch in den Fällen zusätzlich 

zur Unterbrechungsmeldung, mit der das Ende der Arbeitsentgeltzahlung gemeldet wurde, abzugeben, 

in denen das Beschäftigungsverhältnis kurz nach Eintritt des Unterbrechungstatbestandes 

endet. 

Mit den Unterbrechungsmeldungen soll vermieden werden, dass Zeiten einer Beschäftigung (volle 

Kalendermonate), in denen kein versicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis vorlag und somit 

aus einem Beschäftigungsverhältnis heraus auch keine Rentenversicherungsbeiträge entrichtet wurden, 

als Beschäftigungszeiten in das Rentenkonto des Versicherten einfließen. Bei der Rentenberechnung 

werden diese Zeiten als Anrechnungszeiten gewertet. Die Anrechnungszeiten erfährt der 

Rentenversicherungsträger durch Meldungen der Sozialleistungsträger (z.B. der Krankenkasse). 


186

3.4.2.2 Bezug von Kranken-, Verletzten-, Versorgungskranken- oder Übergangsgeld 

Beispiel: 

Herr Bertram ist seit Jahren als Arbeiter beschäftigt und versicherungspflichtig in allen Zweigen der 

Sozialversicherung. Er ist arbeitsunfähig und hat Anspruch auf Krankengeld vom 05.08.2007 an. Sein 

Arbeitgeber zahlt das Arbeitsentgelt bis zum 15.09.2007 fort. Anschließend erhält Herr Bertram bis 

zum 10.11.2007 Krankengeld. Am 11.11.2007 nimmt er die Arbeit wieder auf. 

Folgende Unterbrechungsmeldung ist abzugeben, weil das Beschäftigungsverhältnis wegen Bezug 

einer Entgeltersatzleistung für mindestens einen vollen Kalendermonat (hier der Oktober) unterbrochen 

wird: 

Abmeldung 





Hinweis: Die Wiederaufnahme der Beschäftigung am 11.11.2007 ist nicht zu melden. Die Zeit der 

Beschäftigung vom 11.11. bis zum 31.12.2007 ist mit der Jahresmeldung (siehe unter 3.6) 

zu erstatten. Für PKV-Versicherte wird auf die unter I., 1.1.3 getroffenen Aussagen verwiesen. 

Wird im Anschluss z.B. an eine längere Krankengeldbezugszeit ein unbezahlter Urlaub gewährt, verlängert 

sich die Versicherungspflicht maximal um einen Monat. In diesen Fällen ist eine Abmeldung 

der versicherungspflichtigen Beschäftigung zum Ablauf der Monatsfrist abzugeben (siehe unter I.,1.1.3 

und unter 3.3.3). 

3.4.2.3 Altersteilzeitarbeit und Entgeltersatzleistung 

Kommt es während einer Altersteilzeitbeschäftigung zu einer Krankengeldzahlung, sind die zusätzlichen 

Beiträge zur Rentenversicherung (siehe unter II., 10.2) grundsätzlich von der Bundesagentur für 

Arbeit (BA) weiterzugewähren, wenn es sich um eine durch die BA zu fördernde Altersteilzeitbeschäftigung 

handelt (§ 168 Abs. 1 Nr. 7 SGB VI). Da dies zum Zeitpunkt der Krankengeldzahlung noch nicht 

feststeht, wird die BA diese Beiträge erst später, nach dem die Förderfähigkeit festgestellt wurde, entrichten 

und auch erst zu diesem Zeitpunkt die für diesen Fall erforderlichen Meldungen abgeben. 

In vielen Fällen will aber der Arbeitgeber – teilweise ist er hierzu aufgrund tariflicher Absprachen sogar 

verpflichtet – die Beiträge aus dem Unterschiedsbetrag selbst im zeitlichen Zusammenhang mit dem 

Krankheitsfall an den Rentenversicherungsträger bzw. die zuständige Einzugsstelle abführen und 

auch die in diesem Fall erforderlichen Meldungen erstatten. 

Werden vom Arbeitgeber zu einer Entgeltersatzleistung (z.B. Krankengeld), die während einer Altersteilzeitbeschäftigung 

gewährt wird, die zusätzlichen Beiträge zur Rentenversicherung weiterhin gezahlt, 

sind diese mit einer Sondermeldung unter Angabe 

- des Personengruppenschlüssels “103”, 

- des Abgabegrundes “56” und 


- der Zeit, für die der Unterschiedsbetrag gezahlt wird, 

zu melden, wenn die Beschäftigung im Zusammenhang mit der Entgeltersatzleistung für mindestens 

einen Kalendermonat unterbrochen wird. Dabei sind aber – wie sonst auch - kalenderjahrüberschreitende 

Meldungen nicht zulässig. 


187

Bei einer Unterbrechung der Beschäftigung von weniger als einem Kalendermonat kann der Arbeitgeber 

eine Sondermeldung mit Abgabegrund "56" ebenfalls erstatten. Er kann den Unterschiedsbetrag 

aber auch mit der nächst folgenden Meldung abgeben. 

Beispiel: 

Herr Franz übt seit dem 01.04.2006 eine Altersteilzeitbeschäftigung aus und ist in dieser versicherungspflichtig 

in allen Zweigen der Sozialversicherung. 

Er ist arbeitsunfähig und hat Anspruch auf Krankengeld. Sein Arbeitgeber zahlt das Arbeitsentgelt bis 

zum 15.09.2007 fort. Anschließend erhält Herr Franz bis zum 10.11.2007 Krankengeld. Sein Arbeitgeber 

zahlt während der Krankengeldzahlung die Beiträge zur Rentenversicherung aus dem Unterschiedsbetrag 

weiter. Am 11.11. 2007 nimmt Herr Franz die Arbeit wieder auf. Folgende Meldungen 

sind abzugeben: 

Abmeldung 





Hinweis: Die Wiederaufnahme der Beschäftigung am 11.11.2007 ist nicht zu melden. Die Zeit der 

Beschäftigung vom 11.11. bis zum 31.12.2007 ist mit der Jahresmeldung zu erstatten . 

Sondermeldung 





Eine entsprechende Meldung mit Grund der Abgabe “56” ist auch zu erstatten, wenn der Arbeitgeber 

höhere zusätzliche Beiträge zur Rentenversicherung gewährt als gesetzlich vorgesehen (§ 163 Abs. 5 

SGB VI). In diesen Fällen werden von der BA im Förderfall die Beiträge zur Rentenversicherung in der 

gesetzlich vorgegebenenen Höhe gezahlt und gemeldet; die darüber hinausgehenden zusätzlichen 

Rentenversicherungsbeiträge sind vom Arbeitgeber zu zahlen und zu melden. 

Zu beachten ist, dass zusätzliche Beiträge zur Rentenversicherung aus dem Unterschiedsbetrag nach 

§ 163 Abs. 5 Satz 3 SGB VI nur dann rechtmäßig gezahlt werden können, wenn während einer Arbeitsunfähigkeit/Rehabilitation 

entweder 

für die Zeit des Bezugs einer Entgeltersatzleistung kraft Gesetzes (wie z. B. beim Krankengeld der 

gesetzlichen Krankenversicherung - siehe § 3 Satz 1 Nr. 3 SGB VI) 

oder 

für die Zeit des Krankentagegeldbezugs aus einer privaten Krankenversicherung auf Antrag (§ 4 

Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 SGB VI) 

Rentenversicherungspflicht besteht. 


Die Antragspflichtversicherung (für PKV-Versicherte) beginnt mit Eintritt der Arbeitsunfähigkeit/Rehabilitation, 

wenn der Antrag innerhalb von drei Monaten danach gestellt wird, andernfalls mit 

dem Tag, der dem Eingang des Antrags folgt, frühestens mit Ende der Versicherungspflicht auf Grund 

der vorherigen Beschäftigung (§ 4 Abs. 4 Satz 1 Nr. 2 SGB VI). Für die Zeit der Antragspflichtversicherung 

sind Rentenversicherungsbeiträge zu zahlen. Als beitragspflichtige Einnahme sind 80 v.H. 

des zuletzt für einen vollen Kalendermonat versicherten tatsächlichen Arbeitsentgelts aus der Altersteilzeitarbeit 

zu Grunde zu legen (§ 166 Abs. 1 Nr. 5 SGB VI). Die Beiträge sind vom Versicherten 

selbst zu tragen (§ 170 Abs. 1 Nr. 5 SGB VI). 


188

3.4.2.4 Bezug von Mutterschaftsgeld und Erziehungsgeld/Elterngeld bzw. Elternzeit 

Bei einem Bezug von Mutterschaftsgeld sind Unterbrechungsmeldungen wie bei einem längeren 

Krankengeldbezug abzugeben. Besonderheiten treten auf, wenn die Mutter oder der Vater des Neugeborenen 

Elternzeit erhalten. 

Da bei der Mutter bereits durch den Bezug des Mutterschaftsgeldes die rentenversicherungspflichtige 

Beschäftigung für mindestens einen Kalendermonat unterbrochen wird, ist mit dem Tage vor Beginn 

des Mutterschaftsgeldbezugs eine Unterbrechungsmeldung (Grund der Abgabe ”51”) abzugeben. Mit 

ihr ist die Zeit der bisherigen Beschäftigung in diesem Kalenderjahr bis zum Beginn der Unterbrechung 

zu melden. Sofern sich die Elternzeit nahtlos an die Mutterschutzfristen (Bezug von Mutterschaftsgeld) 

anschließt und keine Änderung in den Beitragsgruppen eintritt, ist bis zum Beginn des 

Erziehungsurlaubs keine weitere Meldung erforderlich. 

Elternzeit der Mutter und des Vaters 


Frau B. ist als Angestellte beschäftigt und versicherungspflichtiges Mitglied der Krankenkasse X. Sie 

hat Anspruch auf Mutterschaftsgeld vom 20.05. bis zum 26.08.2004. Anschließend erhält sie bis zum 

31.10.2005 Elternzeit. Am 01.11.2005 nimmt sie ihre Beschäftigung wieder auf. 

Ihr versicherungspflichtiger Ehemann erhält Elternzeit vom 01.11.2005 bis zum 30.09.2006. Er nimmt 

seine Beschäftigung am 01.10.2006 wieder auf. Im Anschluss daran erhält Frau B. nochmals vom 

01.10.2006 bis zum 25.06.2007 Elternzeit. 

Zum 19.05.2004 ist für Frau B. folgende Unterbrechungsmeldung abzugeben: 

Abmeldung 





Hinweis: Bei Wiederaufnahme der Beschäftigung am 01.11.2005 ist keine Anmeldung zu erstatten. 

Zum 31.12.2005 ist aber eine Jahresmeldung für die Zeit vom 01.11. bis zum 31.12.2005 

abzugeben. 

Zum 31.10.2005 ist für Herrn B. (Arbeiter) folgende Unterbrechungsmeldung abzugeben. 

Abmeldung 



Beschäftigungszeit: 01.01.2005 bis 31.10.2005 


Hinweis: Bei Wiederaufnahme der Beschäftigung zum 01.10. 2006 ist keine Anmeldung zu erstatten. 

Sofern nach Wiederaufnahme der Beschäftigung keine besonderen Entgeltmeldungen (Änderungs- 

oder Unterbrechungsmeldungen) anfallen, ist als nächste Meldung die für das Jahr 

2006 abzugebende Jahresmeldung (siehe unter 3.6) und zwar für die Zeit vom 01.10. bis zum 

31.12.2006 zu erstatten. 

Zum 30.09.2006 ist für Frau B. folgende Unterbrechungsmeldung abzugeben: 

Abmeldung 



Beschäftigungszeit: 01.01.2006 bis 30.09.2006 



189

Hinweis: Bei Wiederaufnahme der Beschäftigung zum 26.06.2007 ist keine Anmeldung zu erstatten. 

Sofern nach Wiederaufnahme der Beschäftigung keine besonderen Entgeltmeldungen (Änderungs- 

oder Unterbrechungsmeldungen) anfallen, ist als nächste Meldung die für das Jahr 

2007 abzugebende Jahresmeldung (siehe unter 3.6) und zwar für die Zeit vom 26.06. bis 

zum 31.12.2007 zu erstatten. 

Ausübung einer Beschäftigung während der Elternzeit 

Frau C. ist als Angestellte beschäftigt und versicherungspflichtiges Mitglied der Ersatzkasse X. Sie hat 

Anspruch auf Mutterschaftsgeld vom 13.06. bis zum 19.09. 2005. Anschließend erhält sie bis zum 

25.07.2007 Elternzeit. 

Für Frau C. ist im Zusammenhang mit dem Beginn der Mutterschutzfrist zum 12.06.2005 eine Unterbrechungsmeldung 

abzugeben. 

Am 01.12.2005 nimmt Frau C. während ihrer Elternzeit eine bis zum 09.01.2006 befristete versicherungspflichtige 

Beschäftigung auf (siehe unter I., 2.2). Ihre wöchentliche Arbeitszeit beträgt 16 Stunden. 

Im Zusammenhang mit der am 01.12.2005 aufgenommenen Beschäftigung ist keine Meldung erforderlich. 

Zum 31.12.2005 ist eine Jahresmeldung (siehe unter 3.6.) für die Zeit vom 01.12. bis zum 31.12.2005 

zu erstatten. 

Zum 09.01.2006 ist mit folgender Unterbrechungsmeldung das Ende der Beschäftigung anzuzeigen, 

weil das versicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnis wegen der weiterbestehenden Elternzeit 

lediglich unterbrochen wurde und die weitere Unterbrechung der Beschäftigung einen vollen Kalendermonat 

andauert. 

Abmeldung 





Hinweis: Wird die versicherungspflichtige Beschäftigung am 26.07.2007 wieder aufgenommen, ist 

keine Meldung abzugeben. Das in der Zeit vom 26.07. bis 31.12.2007 erzielte beitragspflichtige 

Arbeitsentgelt wird mit der für das Jahr 2007 abzugebenden Jahresmeldung bekanntgegeben. 

Wäre die am 01.12.2005 während der Elternzeit aufgenommene Beschäftigung versicherungsfrei, weil 

sie geringfügig entlohnt wird, wäre eine Abmeldung der versicherungspflichtigen Beschäftigung zum 

30.11.2005 (Personengruppenschlüssel ”101”, Beitragsgruppenschlüssel ”1211” und Arbeitsentgelt 

”000000”) und eine Anmeldung der geringfügigen Beschäftigung zum 01.12.2005 (Personengruppenschlüssel 

”109” und Beitragsgruppenschlüssel ”6600”) abzugeben und bei Aufnahme der versicherungspflichtigen 

Beschäftigung (auch nach Beendigung der Elternzeit) wäre die geringfügig entlohnte 

Beschäftigung wieder ab- und die versicherungspflichtige Beschäftigung wieder anzumelden. Würde 

die geringfügige Beschäftigung noch während der Elternzeit enden, wäre eine erneute Unterbrechungsmeldung 

auf der Grundlage der Daten der geringfügigen Beschäftigung (Personengruppenschlüssel 

”109” und Beitragsgruppenschlüssel ”6600” bzw. ab 1.1.2006 „6500“) abzugeben. 

3.5. Meldungen bei Einmalzahlungen 


Einmalzahlungen (siehe unter II., 2.3) sind der jeweils nächsten Entgeltmeldung zuzuordnen. Sofern 

keine Änderungs- oder Unterbrechungsmeldungen im Laufe des Kalenderjahres abzugeben sind, 

werden sie mit der Jahresmeldung (siehe unter 3.6) bekanntgemacht. Wäre z.B. im Juni eine Unterbrechungs- 

oder Änderungsmeldung erforderlich, so müsste mit ihr die im Mai zur Auszahlung ge- 


190

langte Einmalzahlung gemeldet werden. Eine November-Einmalzahlung wäre dann gegebenenfalls 

mit der Jahresmeldung zu übermitteln. 

Beispiel: 

B. ist als Angestellte beschäftigt und versicherungspflichtig in allen Zweigen der Sozialversicherung. 

Vom 14.03.2007 bis zum 31.08.2007 bezieht sie Krankengeld. Die in diesem Zusammenhang abzugebende 

Unterbrechungsmeldung (zum 13.03.2007) wird von ihrem Arbeitgeber am 05.04.2007 erstattet. 

Im Juli 2007 erhält B. ein Urlaubsgeld von 1.000 EUR. Das Beschäftigungsverhältnis endet mit dem 

Ende des Krankengeldbezuges am 31.08.2007. 

Im Zusammenhang mit der Auflösung des Beschäftigungsverhältnisses zum 31.08.2007 hat der Arbeitgeber 

folgende Abmeldung abzugeben: 





Beitragspflichtiges Arbeitsentgelt 000000 

- Die Einmalzahlung (Urlaubsgeld) darf nicht in diese Abmeldung aufgenommen werden, weil dies bei 

den Rentenversicherungsträgern zu Fehlern bei der Anrechnung der Versicherungszeiten führen 

würde. 

- Die Einmalzahlung kann aber in die bereits abgegebene Unterbrechungsmeldung aufgenommen 

werden. Da diese bereits gemeldet wurde, ist sie zu stornieren und mit dem erhöhten Arbeitsentgelt 

neu zu melden (siehe unter 3.10). 

Die Einmalzahlung kann aber auch mit folgender Sondermeldung angezeigt werden: 





Beitragspflichtiges Arbeitsentgelt 1000 EUR 

Entsprechendes gilt, wenn eine Einmalzahlung im Rahmen der "März-Klausel" dem Vorjahr zuzuordnen 

ist (Berichtigung einer bereits abgegebenen Jahresmeldung) oder sie aus sonstigem Anlass dem 

Vorjahr zugeordnet werden muss. 

Als Meldezeitraum sind bei Abgabe dieser Sondermeldungen stets der Kalendermonat (erster und 

letzter Tag) und das Jahr der Einmalzahlung anzugeben. Dies gilt selbst dann, wenn die Einmalzahlung 

mit dem Ableben des Versicherten im Laufe eines Monats gezahlt wird. Die Sondermeldung ist 

im Übrigen mit der ersten folgenden Lohn-/Gehaltsabrechnung, spätestens innerhalb von sechs Wochen 

nach der Einmalzahlung abzugeben. 

3.6 Jahresmeldungen 

Für alle Arbeitnehmer, deren Beschäftigungsverhältnis am 31. Dezember besteht, ist mit der ersten 

folgenden Lohn-/Gehaltsabrechnung, spätestens zum 15. April des folgenden Jahres, eine Jahresmeldung 

abzugeben. Mit dieser sind der Beschäftigungszeitraum und das Arbeitsentgelt des abgelaufenen 

Kalenderjahres zu melden. Jahresmeldungen mit Arbeitsentgelt ”000000” sind nicht zulässig. 

Beispiel: 


Angestellter, Beginn der Beschäftigung 01.11.2007 

monatliches Arbeitsentgelt 3.000 EUR 


191

Für das Jahr 2003 ist folgende Jahresmeldung abzugeben: 



Beschäftigungszeit: vom 01.11.2007 bis 31.12.2007 



Hinweis: Da jede Zeit und jedes Arbeitsentgelt nur einmal gemeldet werden darf, ist eine Jahresmeldung 

nur für solche Zeiten zu erstatten, die noch nicht durch eine andere Meldung erfaßt 

wurden. Außerdem ist darauf zu achten, dass das zu meldende Arbeitsentgelt die (Teil-) Beitragsbemessungsgrenze 

der Rentenversicherung nicht übersteigt. 

3.7 Meldungen für geringfügig Beschäftigte 

3.7.1 Geringfügig entlohnte Beschäftigungen 

Eine Steuerung der geringfügig entlohnten Beschäftigungen (siehe unter I., 2.2.2), für die allein der 

Arbeitgeber die Pauschalbeiträge zur Kranken- und Rentenversicherung zu zahlen hat, erfolgt über 

den Personengruppenschlüssel ”109” und die Beitragsgruppen 

KV = ”6”, RV = ”5” (bis 31.12.2004 bei Angestellten ”6”), AlV = ”0” und PV = ”0”. 

Für die Arbeitnehmer, die die Befreiung von der Versicherungsfreiheit in der Rentenversicherung beantragen 

und demzufolge eigene Beiträge zu zahlen haben, gilt ebenfalls der Personengruppenschlüssel 

”109”. Für sie sind jedoch folgende Beitragsgruppenschlüssel zu verwenden: 

KV = ”6”, RV = ”1” (bis 31.12.2004 bei Angestellten ”2”), AlV = ”0” und PV = ”0”. 

Obgleich der Personengruppenschlüssel ”109” für geringfügig entlohnte Beschäftigte vorrangig zu 

melden ist, gilt eine Ausnahme für Arbeitnehmer, die neben einer krankenversicherungsfreien Beschäftigung 

eine geringfügig entlohnte Beschäftigung ausüben. In diesen Fällen ist bei einem in der 

gesetzlichen Krankenversicherung bestehenden Versicherungsschutz, bezogen auf die geringfügig 

entlohnte Beschäftigung, eine Meldung mit Personengruppenschlüssel ”101” und dem Beitragsgruppenschlüssel 

KV = ”6”, RV = ”1” (bis 31.12.2004 bei Angestellten ”2”), AlV = ”1” und PV =”0” 

abzugeben. 


Wie bei den versicherungspflichtig Beschäftigten sind für geringfügig entlohnte Beschäftigungsverhältnisse 

Entgelt– und damit auch Jahresmeldungen zu erstatten. Aber auch alle anderen meldepflichtigen 

Tatbestände sind unter Angabe der festgelegten Schlüsselzahlen – sofern sie vorkommen – zu 

melden. Somit sind ggf. auch Unterbrechungsmeldungen, aber auch Änderungsmeldungen im Zusammenhang 

mit einem Krankenkassenwechsel oder einer Beitragsgruppenänderung, wenn sich der 

Arbeitnehmer z.B. erst später für eine eigene Beitragszahlung zur Rentenversicherung entscheidet, 

unter den festgelegten Schlüsselzahlen abzugeben. 

In Anlehnung an § 7 Abs. 3 SGB IV ist davon auszugehen, dass die Beschäftigung ohne Arbeitsentgelt 

grundsätzlich für die Zeitdauer bis zu einem Monat fortbesteht und demzufolge Abmeldungen im 

Zusammenhang mit entgeltlosen Beschäftigungszeiten erst nach Ablauf dieser Monatsfrist zu erstatten 

sind. Wird die Arbeit nach Ablauf der Monatsfrist wieder aufgenommen, sind Anmeldungen abzugeben. 

Mit dieser Regelung soll den Arbeitgebern z.B. im Zusammenhang von Zeiten eines unbezahlten 

Urlaubs aber auch bei Arbeitsunfähigkeitszeiten eine Vielzahl von Ab- und Anmeldungen erspart 

werden. 

Unterbrechungsmeldungen sind nur in den Ausnahmefällen zu erstatten, in denen der Beschäftigte 

z.B. Verletztengeld oder auch Übergangsgeld erhält. In diesen Fällen ist wie bei den versicherungs- 


192

pflichtigen Arbeitnehmern eine Unterbrechungsmeldung zu erstatten, wenn aus der Beschäftigung für 

mindestens einen Kalendermonat keine Beiträge zur Rentenversicherung anfallen. 

Die Meldungen gehen an die Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See (vormals Bundesknappschaft) 

in 45115 Essen. 

Beispiel 1: 

Eine familienversicherte Raumpflegerin arbeitet ab 01.06.2007 gegen ein monatliches Arbeitsentgelt 

von 300 EUR. 

Die Raumpflegerin ist versicherungsfrei, weil das Arbeitsentgelt 400 EUR nicht übersteigt. Der Arbeitgeber 

hat den Pauschalbeitrag zur Kranken- und Rentenversicherung zu zahlen. Die Versicherte ist 

zum 01.06.2007 anzumelden. 



Beispiel 2 : 

Eine privat krankenversicherte Raumpflegerin arbeitet ab 01.06.2007 

beim Arbeitgeber A gegen ein monatliches Arbeitsentgelt von 160 EUR und 

beim Arbeitgeber B gegen ein monatliches Arbeitsentgelt von 140 EUR 

Die Raumpflegerin ist in beiden Beschäftigungen versicherungsfrei, weil das Arbeitsentgelt aus diesen 

Beschäftigungen 400 EUR nicht übersteigt. Beide Arbeitgeber haben Pauschalbeiträge zur Rentenversicherung 

zu zahlen und die Versicherte zum 01.06.2007 anzumelden. 



Beispiel 3: 

Eine privat krankenversicherte Raumpflegerin nimmt am 01.06.2007 eine Beschäftigung auf; sie arbeitet 

wöchentlich 10 Stunden gegen ein monatliches Arbeitsentgelt von 190 EUR. Am 07.06.2007 gibt 

sie gegenüber ihrem Arbeitgeber eine schriftliche Erklärung ab, dass sie vom Beginn der Beschäftigung 


Die Raumpflegerin ist in der Kranken-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung versicherungsfrei, weil 

die wöchentliche Arbeitszeit weniger als 15 Stunden beträgt und das monatliche Arbeitsentgelt 400 

EUR nicht übersteigt. Ein Pauschalbeitrag zur Krankenversicherung fällt nicht an, weil die Raumpflegerin 

privat krankenversichert ist. In der Rentenversicherung besteht durch den Verzicht auf die Versicherungsfreiheit 

vom Beginn der Beschäftigung an Versicherungspflicht. 

Die Versicherte ist zum 01.06.2007 anzumelden. 




In Einzelfällen hat der Arbeitgeber im Zusammenhang mit geringfügig entlohnten Beschäftigungen für 

ein und denselben Arbeitnehmer (Vorgang) Meldungen mit den für die Rentenversicherung geltenden 

Personengruppenschlüsseln aber mit unterschiedlichen Beitragsgruppenschlüsseln an die Bundesknappschaft 

einerseits und die zuständige Krankenkasse andererseits abzugeben. Dabei erhält die 

Bundesknappschaft die Meldung hinsichtlich der Pauschbeiträge sowie ggf. Individualbeiträge bei 

Verzicht auf die Rentenversicherungsfreiheit (siehe unter II., 3.3) mit dem entsprechenden Personen- 

und Beitragsgruppenschlüssel und die zuständige Krankenkasse die individuellen Sozialversicherungsbeiträge 

mit dem entsprechenden Personen- und Beitragsgruppenschlüssel. 

Im Übrigen wird auf die Geringfügigkeitsrichtlinien der Spitzenorganisationen der Sozialversicherung 

vom 24. August 2006 verwiesen. 


193

3.7.2 Kurzfristige Beschäftigungen 

Bei den kurzfristigen Beschäftigungen (siehe unter I., 2.2.3) fallen nur An- und Abmeldungen an (keine 

Entgeltmeldungen). Für die abzugebenden Meldungen gilt das Meldeverfahren der versicherungspflichtig 

Beschäftigten mit der Maßgabe, dass die nicht zu belegenden Felder (wie Beitragsgruppenschlüssel 

und beitragspflichtiges Arbeitsentgelt) mit Nullen zu füllen sind. Unter Personengruppenschlüssel 

ist stets die Schlüsselzahl „1 10“ einzutragen. Sämtliche Beitragsgruppen sind mit 

„0“ zu verschlüsseln und als „Beitragspflichtiges Arbeitsentgelt“ sind sechs Nullen anzugeben. 

Beispiel: 

A. nimmt am 15.05.2007 eine Urlaubsvertretung (Sechs-Tage-Woche) gegen ein monatliches Arbeitsentgelt 

von 1.750 EUR auf. Da die Urlaubsvertretung am 15.06.2007 beendet sein soll, ist die Beschäftigung 

kurzfristig im Sinne von § 8 Abs. 1 Nr. 2 SGB IV und damit versicherungsfrei. 

Folgende Anmeldung ist abzugeben: 







Hinweis: Da das Ende der Beschäftigung schon bei ihrem Beginn bekannt ist, können unter Grund 

der Abgabe ”40” Beginn und Ende der Beschäftigung in einem Arbeitsvorgang gemeldet 

werden. Geschieht dies nicht, ist die Beschäftigung zu ihrem Ende unter Grund der Abgabe 

”30” abzumelden. 

In Anlehnung an § 7 Abs. 3 SGB IV (siehe unter I., 1.1.3) ist davon auszugehen, dass die Beschäftigung 

ohne Arbeitsentgelt grundsätzlich für die Zeitdauer bis zu einem Monat fortbesteht und demzufolge 

Abmeldungen im Zusammenhang mit entgeltlosen Beschäftigungszeiten erst nach Ablauf dieser 

Monatsfrist zu erstatten sind. Wird die Arbeit nach Ablauf der Monatsfrist wieder aufgenommen, sind 

Anmeldungen abzugeben. Mit dieser Regelung soll den Arbeitgebern eine Vielzahl von Ab- und Anmeldungen 

erspart werden. 

Sofern ein Rahmenarbeitsvertrag abgeschlossen wurde, kann der Arbeitgeber den Beschäftigten zum 

Beginn des Beschäftigungsverhältnisses an- und zum Ende des Beschäftigungsverhältnisses abmelden. 

Dabei sind die zeitlichen Voraussetzungen des § 8 Abs. 1 Nr. 2 SGB IV zu beachten. Auch ist zu 

beachten, dass bei Beschäftigungen, die über einen Jahreswechsel andauern, bei der Abmeldung als 

Ab-Datum stets der 01.01. des Jahres anzugeben ist, in dem die Beschäftigung endet. Darüber hinaus 

kann die kurzfristige Beschäftigung – auch innerhalb eines Rahmenarbeitsvertrages – nach ihrem 

tatsächlichen Verlauf (tageweise) gemeldet werden. Im Übrigen wird auf die Geringfügigkeitsrichtlinien 

der Spitzenorganisationen der Sozialversicherung vom 24. August 2006 verwiesen. 

3.8 Meldungen im Zusammenhang mit flexiblen Arbeitszeitgestaltungen, 

Altersteilzeitbeschäftigungen und Störfällen 

3.8.1 Meldungen beim Abbau von Wertguthaben 

Wertguthaben, die zum Teil aus Arbeitsleistungen im Rechtskreis West als auch aus Arbeitsleistungen 

im Rechtskreis Ost erzielt wurden, sind nach § 7 Abs. 1a Satz 6 SGB IV getrennt darzustellen; die 

Wertzuwächse sind jeweils dem Rechtskreis zuzuordnen, in dem das Wertguthaben erzielt wurde. 

Dies deshalb, weil in der Rentenversicherung die in beiden Rechtskreisen erzielten Arbeitsentgelte 

unterschiedlich bewertet werden; die Arbeitsentgelte im Rechtskreis Ost werden aufgewertet. 

Beim Abbau eines Wertguthabens sollte zunächst das Wertguthaben des Rechtskreises abgebaut 

werden, aus dem der Versicherte zuletzt Beiträge zur Rentenversicherung entrichtet hat. Wurde die- 


194

ses Wertguthaben vollständig abgebaut und befindet sich der Arbeitnehmer noch weiterhin in einer 

Freistellungsphase, ist das Wertguthaben des anderen Rechtskreises abzubauen. Der “Rechtskreis- 

Wechsel” des Wertguthabens ist nach § 28a Abs. 1 Nr. 20 SGB IV zu melden, wobei die Meldung 

taggenau unter Angabe der Abgabegründe “33” und “13” zu erstatten ist. 

Beispiel 1: 

A ist bei Arbeitgeber X im Rechtskreis West beschäftigt. Er hat im Rahmen einer Vereinbarung zur 

flexiblen Arbeitszeitgestaltung ein Wertguthaben aufgebaut, das er vom 1.4. bis 30.9.2007 für eine 

Arbeitsfreistellung verwendet. Während dieser Zeit erhält er vereinbarungsgemäß aus dem von ihm 

aufgebauten Wertguthaben ein monatliches Arbeitsentgelt von 2.000,-- EUR. 

Meldungen fallen im Zusammenhang mit der Arbeitsfreistellung und dem Abbau von Wertguthaben 

nicht an, weil kein Wertguthaben abgebaut wird, das im anderen Rechtskreis angespart wurde. 

Beispiel 2: 

B war bis zum 31.3.2007 bei Arbeitgeber X im Rechtskreis Ost beschäftigt. Ab 1.4.2007 nimmt er 

beim selben Arbeitgeber eine Beschäftigung im Rechtskreis West auf. Während seiner Beschäftigung 

im Rechtskreis Ost hat B im Rahmen einer Vereinbarung zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung ein Wertguthaben 

aufgebaut, das er ab 1.5.2007 für eine Arbeitsfreistellung für einen Monat (Mai 2007) verwendet. 

Folgende Meldungen sind abzugeben: 


Abmeldung zum 31.03.2007 wegen Rechtskreiswechsel unter Angabe 

- Betriebsnummer Ost, 

- Kennzeichen für Betriebsstätte Ost und 

- Meldegrund "33" 

Anmeldung zum 01.04.2007 wegen Rechtskreiswechsel unter Angabe 

- Betriebsnummer West, 

- Kennzeichen für Betriebsstätte West und 

- dem Meldegrund "13" 

Abmeldung zum 30.04.2007 wegen Wechsel des Rechtskreises bei Abbau von Wertguthaben 

unter Angabe 




Anmeldung zum 01.05.2007 wegen Wechsel des Rechtskreises bei Abbau von Wertguthaben 

unter Angabe 





unter Angabe 





unter Angabe 





195

Beispiel 3: 

C war bis zum 31.3.2007 bei Arbeitgeber X im Rechtskreis Ost beschäftigt. Ab 1.4.2007 nimmt er 


im Rechtskreis Ost hat C im Rahmen einer Vereinbarung zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung ein Wertguthaben 

aufgebaut, das er direkt ab 1.4.2007 für eine Arbeitsfreistellung für einen Monat (April 2007) 

verwendet. 










Beispiel 4: 

D war bis zum 31.3.2007 bei Arbeitgeber X im Rechtskreis Ost beschäftigt. Ab 1.4.2007 nimmt er 


im Rechtskreis Ost hat D im Rahmen einer Vereinbarung zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung ein Wertguthaben 

aufgebaut, das er ab 1.5.2007 für eine Arbeitsfreistellung von drei Monaten (1.5. bis 31.7.) 

für verwendet. 












unter Angabe 


- Kennzeichen für Betriebsstätte West 



unter Angabe 





unter Angabe 


- Kennzeichen für Betriebsstätte Ost 



196


unter Angabe 




Würde die Arbeitsfreistellung zeitgleich mit dem Rechtskreiswechsel ab 1.4.2007 erfolgen, wären wie 

im Beispiel 3 nur eine Abmeldung mit Meldegrund “33” zum 31.7.2007 und eine Anmeldung mit Meldegrund 

“13” zum 1.8.2007 erforderlich. 

Beispiel 5: 

E war bis zum 31.3.2007 bei Arbeitgeber X im Rechtskreis Ost beschäftigt. Ab 1.4.2007 nimmt er 


im Rechtskreis Ost hat E im Rahmen einer Vereinbarung zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung ein Wertguthaben 

aufgebaut, das er ab 1.5.2007 für die Absenkung seiner wöchentlichen Arbeitszeit verwendet. 











unter Angabe 


- Kennzeichen für Betriebsstätte Ost, 

- Meldegrund "10" und 

- Mehrfachbeschäftigung 

Sollte z.B. im Zusammenhang mit der Wiederaufnahme der Vollbeschäftigung der Abbau des Wertguthabens 

Ost eingestellt werden, ist eine taggenaue Abmeldung wegen Abbau von Wertguthaben 

aus dem anderen Rechtskreis mit Meldegrund "30" abzugeben. Diese Meldung wäre auch zu dem 

Tag zu erstatten, an dem das Wertguthaben aus dem Rechtskreis Ost aufgebraucht ist. 

Beispiel 6: 


F war bis zum 31.3.2007 bei Arbeitgeber X im Rechtskreis Ost beschäftigt. Ab 1.4.2007 nimmt er beim 

selben Arbeitgeber eine Beschäftigung im Rechtskreis West auf. Während seiner Beschäftigung im 

Rechtskreis Ost hat F im Rahmen einer Vereinbarung zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung ein Wertguthaben 

aufgebaut, das er ab 1.4.2007 für die Absenkung seiner wöchentlichen Arbeitszeit verwendet. 

Folgende Meldung ist abzugeben: 



- Kennzeichen für Betriebsstätte West, 

- Meldegrund "10" und 

- Mehrfachbeschäftigung 

Sollte z.B. im Zusammenhang mit der Wiederaufnahme der Vollbeschäftigung der Abbau des Wertguthabens 

Ost eingestellt werden, ist eine taggenaue Abmeldung wegen Abbau von Wertguthaben 

aus dem anderen Rechtskreis mit Meldegrund "30" abzugeben. Diese Meldung wäre auch zu dem 

Tag zu erstatten, an dem das Wertguthaben aus dem Rechtskreis Ost aufgebraucht ist. 


197

Beispiel 7: 

G ist bis zum 31.3.2007 bei Arbeitgeber X im Rechtskreis Ost beschäftigt und hat dort im Rahmen 

einer Vereinbarung zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung ein Wertguthaben aufgebaut. 

Ab 1.4.2007 nimmt er beim selben Arbeitgeber eine Beschäftigung im Rechtskreis West auf. Auch 

dort baut er ein Wertguthaben im Rahmen einer Vereinbarung zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung auf, 

das von seinem Arbeitgeber in den Lohnunterlagen getrennt von dem im Rechtskreis West aufgebauten 

Wertguthaben zu dokumentieren ist. 

Für die Monate Oktober bis Dezember 2007 vereinbart G mit seinem Arbeitgeber eine Arbeitsfreistellung. 

In dieser Zeit erhält er vereinbarungsgemäß aus dem von ihm aufgebauten Wertguthaben ein 

monatliches Arbeitsentgelt in Höhe von 3.875,-- EUR. Dieses Arbeitsentgelt wird bis zum 28.10.2007 

aus dem im Rechtskreis West aufgebauten Wertguthaben und danach aus dem im Rechtskreis Ost 

aufgebauten Wertguthaben finanziert. 






- Meldegrund "33 

" 




- Meldegrund "13 

Abmeldung zum 28.10.2007 wegen Rechtskreiswechsel bei Abbau von Wertguthaben unter Angabe 




Anmeldung zum 29.10.2007 wegen Rechtskreiswechsel bei Abbau von Wertguthaben unter Angabe 




Abmeldung zum 31.12.2007 wegen Rechtskreiswechsel bei Abbau von Wertguthaben unter Angabe 




Anmeldung zum 01.01.2008 wegen Rechtskreiswechsel bei Abbau von Wertguthaben unter Angabe 


- Kennzeichen für die Betriebsstätte West und 


Würde zuerst das Wertguthaben aus dem Rechtskreis Ost und danach das Wertguthaben aus dem 

Rechtskreis West abgebaut, so wären weitere Änderungsmeldungen zum Beginn und zum Ende des 

Abbaus des Wertguthabens Ost (Abmeldung der West-Beschäftigung und Anmeldung des Abbaus 

des Wertguthabens Ost sowie Abmeldung des Abbaus des Wertguthabens Ost und Anmeldung des 

Abbaus des Wertguthabens West) abzugeben. 


198

3.8.2 Meldungen in Störfällen 

Sind im Zusammenhang mit flexiblen Arbeitszeitgestaltungen/Altersteilzeitbeschäftigungen Beiträge 

anlässlich des Eintritts eines ”Störfalles” zu entrichten (siehe unter I., 1.2 sowie unter II., 9. und 10.), 

gelten nach § 28a Abs. 1 Nr. 19 in Verbindung mit § 28a Abs. 3 Nr. 2 SGB IV verschiedene Regelungen. 

In diesen Fällen ist dass beitragspflichtige Arbeitsentgelt mit einer besonderen Meldung zu bescheinigen. 

Für die besondere Meldung gilt als Grund der Abgabe die Schlüsselzahl ”55”; Meldezeitraum sind 

der Monat und das Jahr des ”Störfalls”. Des weiteren sind jeweils die Beitragsgruppenschlüssel anzugeben, 

die beim Versicherten zum Zeitpunkt des ”Störfalls” zutreffen. Sind Beiträge zu einem Versicherungszweig 

zu entrichten, zu dem zum Zeitpunkt des ”Störfalls” keine Versicherungspflicht mehr 

besteht, ist der für den Versicherten zu diesem Versicherungszweig zuletzt maßgebende Beitragsgruppenschlüssel 

anzugeben. Die Meldung hat das zur Rentenversicherung beitragspflichtige Arbeitsentgelt 

zu enthalten und ist mit der ersten folgenden Lohn-/Gehaltsabrechnung abzugeben. 

Werden in einem Störfall Wertguthaben aus beiden Rechtskreisen ausgezahlt, sind zwei Sondermeldungen 

abzugeben, eine für das Wertguthaben des Rechtskreises West und eine für das Wertguthaben 

des Rechtskreises Ost (§ 28 a SGB IV). 

Beispiel: 


H war bei Arbeitgeber X bis zum 31.3.2007 im Rechtskreis Ost und ab 1.4.2007 im Rechtskreis West 

beschäftigt. Er stirbt am 20.9.2007. Im Rahmen einer Vereinbarung zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung 

hat er im Rechtskreis Ost ein Wertguthaben von 200 Stunden und im Rechtskreis West ein Wertguthaben 

von 80 Stunden erwirtschaftet. 

Im Zusammenhang mit dem am 20.9.2007 eingetretenen Störfall sind die im Wertguthaben stehenden 

Stunden mit dem zum Zeitpunkt des Störfalles geltenden Stundenlohn zu bewerten und zu verbeitragen. 

Zum Zeitpunkt des Störfalles betrug der Stundenlohn 15,00 EUR. Daraus ergibt sich entsprechend 

den im Unternehmen im Summenfelder-Modell getroffenen Aufzeichnungen ein zu allen Sozialversicherungszweigen 

beitragspflichtiges Arbeitsentgelt aus dem Wertguthaben des Rechtskreises Ost von 

(200 Stunden à 15,00 EUR) 3.000,00 EUR und aus dem Wertguthaben des Rechtskreises West von 

(80 Stunden à 15,00 EUR) 1.200,00 EUR. 

Die zu verbeitragenden Wertguthaben sind für den Rechtskreis Ost und den Rechtskreis West in getrennten 

Beitragsnachweisen zu dokumentieren. Außerdem sind folgende Meldungen zu erstatten: 

Sondermeldung wegen Störfall unter Angabe 

- Betriebsnummer des Rechtskreises Ost, 

- Kennzeichen für Betriebsstätte Ost, 

- Meldegrund “55”, 

- von 01.09.2007 bis 30.09.2007, 

- beitragspflichtiges Arbeitsentgelt von 3.000,00 EUR 

Sondermeldung wegen Störfall unter Angabe 

- Betriebsnummer des Rechtskreises West, 


- Meldegrund “55”, 

- von 01.09.2007 bis 30.09.2007, 

- beitragspflichtiges Arbeitsentgelt von 1.200,00 EUR 

Abmeldung wegen Tod unter Angabe 




- von 01.01.2007 bis 20.09.2007, 

- beitragspflichtiges Arbeitsentgelt aus der Beschäftigung ohne Wertguthaben 


199

3.8.3 Erwerbsminderung in Verbindung mit Beendigung der Beschäftigung 

Endet das Beschäftigungsverhältnis wegen der Zuerkennung einer Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit 

gilt Folgendes: 

Wertguthaben, die bis zum Tag vor dem Eintritt der Erwerbsminderung erzielt wurden, sind 

nach § 28a Abs. 1 Nr. 19 SGB IV i.V.m. § 11a Abs. 1 DEÜV mit einer Sondermeldung (ebenfalls 

Abgabegrund ”55”) und zwar mit der ersten folgenden Lohn-/Gehaltsabrechnung zu melden. Als 

Meldezeitraum sind der Monat und das Jahr des ”Störfalls” anzugeben. 

Das Wertguthaben, das ggf. seit Eintritt der Erwerbsminderung erzielt wurde, ist zusammen mit 

dem Arbeitsentgelt der erforderlichen Abmeldung wegen Ende der Beschäftigung zu melden. 

Hierdurch kann es vorkommen, dass die anteilige Beitragsbemessungsgrenze des Meldezeitraumes 

überschritten wird. Es wird deshalb empfohlen, auch diesen Teil des Wertguthabens mit 

einer Sondermeldung mit Abgabegrund „55“ zu melden. Ist seit dem Eintritt der Erwerbsminderung 

kein Wertguthaben erzielt worden, ist für diesen Zeitraum keine besondere Meldung abzugeben. 

Anzugeben ist die Beitragsgruppe, die vor Eintritt der Erwerbsminderung galt. Somit 

sind mit beiden Sondermeldungen grundsätzlich die selben Beitragsgruppen zu melden. Sind 

Beiträge zu einem Versicherungszweig zu entrichten, zu dem zum Zeitpunkt des Störfalls keine 

Versicherungspflicht mehr besteht, ist der für den Versicherten zu diesem Versicherungszweig 

zuletzt maßgebende Beitragsschlüssel anzugeben. 

Diese Sondermeldungen dürften überwiegend nur in Fällen von Altersteilzeitbeschäftigungen 

vorkommen, weil hier der Arbeitnehmer im Zusammenhang mit der eingetretenen Arbeitsunfähigkeit, 

die zur Erwerbsminderung führte, Anspruch auf Entgeltfortzahlung hat, von der in der 

Regel die Hälfte des “bisherigen Arbeitsentgelts” (Vollzeitarbeitsentgelt) in das Wertguthaben 

einzustellen ist. 

Anzugeben ist die Beitragsgruppe, die vor Eintritt der Erwerbsminderung galt. Somit sind mit 

beiden Sondermeldungen grundsätzlich die selben Beitragsgruppen zu melden. Sind Beiträge 

zu einem Versicherungszweig zu entrichten, zu dem zum Zeitpunkt des Störfalls keine Versicherungspflicht 

mehr besteht, ist der für den Versicherten zuletzt maßgebende Beitragsschlüssel 

anzugeben. 

In beiden Sondermeldungen ist als beitragspflichtiges Arbeitsentgelt nur die Differenz zwischen 

dem bisherigen Arbeitsentgelt (Vollzeitarbeitsentgelt) und dem auf mindestens 90 v.H. des bisherigen 

Arbeitsentgelts aufgestockten Altersteilzeitarbeitsentgelt (Altersteilzeitarbeitsentgelt 

plus Unterschiedsbetrag zur Rentenversicherung) zu melden. Beitragspflichtig zur Kranken-, 

Pflege- und Arbeitslosenversicherung ist jedoch das nach § 23b Abs. 2 SGB IV im Summenfeldermodell 

zu diesen Versicherungszweigen ermittelte beitragspflichtige Wertguthaben. 

Ist seit dem Eintritt der Erwerbsminderung kein Wertguthaben erzielt worden, ist keine besondere 

Meldung abzugeben. 

Beispiel 1 (Regelfall): 

Altersteilzeitarbeit über fünf Jahre im Blockmodell 


- Vollzeitarbeitsentgelt 3.000,00 EUR 

- Altersteilzeitarbeitsentgelt 1.500,00 EUR 

- Unterschiedsbetrag zur Rentenversicherung 1.200,00 EUR 

Beginn der Altersteilzeitbeschäftigung am 01.01.2002 

- Abmeldung der bisherigen Personengruppe 

- Personengruppe 101 

- Grund der Abgabe 33 

- Beitragsgruppe 1211 

- Meldezeitraum 01.01.2001 bis 31.12.2001 

- beitragspflichtiges Arbeitsentgelt 36.000 EUR 


200


- Anmeldung der neuen Personengruppe 




- Meldezeitraum von 01.01.2002 

Eintritt der Arbeitsunfähigkeit am 20.03.2002 

Ende der Entgeltfortzahlung (42 Tage) am 30.04.2002 

- Unterbrechungsmeldung zum 30.04.2002 






(2.700 x 120:30) 

Eingang des Rentenbescheids am 10.12.2002 

- Eintritt der Erwerbsminderung am 20.03.2002 

- Rente auf Dauer wegen voller Erwerbsminderung ab 01.08.2002 

- Störfallmeldung zum 20.03.2002 




- Meldezeitraum 01.03. 2002 bis 31.03.2002 

- beitragspflichtiges Arbeitsentgelt 790 EUR 

01.01. - 19.03.2002: 

3.000 – 2.700 x 79 : 30) 

- Abmeldung der bisherigen Beitragsgruppe 





- beitragspflichtiges Arbeitsentgelt 000000 

- Anmeldung der neuen Beitragsgruppe zum 01.08.2002 




Ende der Beschäftigung am 31.12.2002 

- Abmeldung zum 31.12.2002 












(20.03. - 30.04.2002: 

300 x 41 : 30) 


201


Beispiel 2 (Regelfall, der Zeitraum der Alterteilzeitarbeit erstreckt sich auf zwei Kalenderjahre): 

















- Jahresmeldung 







Ende der Entgeltfortzahlung am 17.09.2002 (182 Tage) 







(2.700 x 257 : 30) 



- Rente auf Dauer wegen voller 

Erwerbsminderung rückwirkend ab 01.08.2002 







(01.07.2001 - 19.03.2002: 

3.000 – 2.700 x 259 : 30) 

- Stornierung der Unterbrechungsmeldung zum 17.09.2002 





- beitragspflichtiges Arbeitsentgelt 23.130 EUR (2.700 x 257 : 30) 


202






























(20.03. - 17.09.2001: 

3.000 – 2.700 x 178 : 30) 

Beispiel 3 (zum Zeitpunkt des Eintritts der Erwerbsminderung): 



















203

- Jahresmeldung 







Ende der Entgeltfortzahlung für 42 Tage am 30.04.2002 







(2.700 DM x 120 : 30) 










(01.07.2001-30.04.2002: 

3.000 – 2.700 x 300 : 30) 








Da seit Abgabe der letzten Störfallmeldung kein Wertguthaben gebildet wurde, ist für eine weitere 

Störfallmeldung kein Raum. 

Beispiel 4 (das Arbeitsentgelt lag vor Beginn der Alterteilzeitarbeit über der BBG-RV): 






(90 v.H. der BBG-RV = 4.050 EUR ./. 3.000 EUR) 







- beitragspflichtiges Arbeitsentgelt 104.400 DM 


204


















- Störfallmeldung zum 20.03.2002: 





- beitragspflichtiges Arbeitsentgelt 1.185 EUR (01.01.- 19.03.2002: 

4.500 – 4.050 x 79 : 30) 


















- Störfallmeldung zum 31.12.2002: 





- beitragspflichtiges Arbeitsentgelt 615 EUR (20.03. - 30.04.2002: 

4.500 – 4.050 x 41 : 30) 


205

Beispiel 5 (das Arbeitsentgelt liegt auch während der Altersteilzeitarbeit noch über der BBG-RV): 





- Unterschiedsbetrag zur Rentenversicherung 0,00 EUR 






- Meldezeitraum 01.01. bis 31.12.2001 

- beitragspflichtiges Arbeitsentgelt 104.400 DM 














(4.500 x 120 : 30) 




Störfallmeldung zum 20.03.2002 entfällt, da bereits Beiträge aus der BBG-RV gezahlt wurden. 


















- Störfallmeldung zum 31.12.2002 entfällt, da bereits Beiträge aus der BBG-RV gezahlt wurden. 


206

Beispiel 6 (in die Altersteilzeitarbeit: wird ein Wertguthaben übernommen): 






Zu Beginn der Altersteilzeitarbeit hat der Arbeitnehmer bereits ein Wertguthaben in Höhe 

von 15.000 EUR aufgebaut, das er zum Ende der Arbeitsphase zur Verkürzung derselben 

in Anspruch nehmen will. Dieses Wertguthaben ist im Störfall zu allen Versicherungszweigen 

in voller Höhe beitragspflichtig. 

Betrag des “übernommen” Wertguthabens 15.000 EUR 

SV-Luft: 

Krankenversicherung 20.000 EUR 

Rentenversicherung 30.000 EUR 

Arbeitslosenversicherung 30.000 EUR 

Pflegeversicherung 20.000 EUR 














Ende der Entgeltfortzahlung am 30.04.2002 







(2.700 x 120 . 30) 










1.4 - 19.03.2002: 

3.000 – 2.700 x 79 : 30 = 790 + “übernommenes” 

Wertguthaben = 15.000) 


207

























(20.03. - 30.04.2002: 

300 x 41 : 30) 

Wie aus den Beispielen ersichtlich, können die meisten Meldungen erst im Nachhinein abgegeben 

werden. 

3.9 Beschäftigte Angehörige und geschäftsführende Gesellschafter einer GmbH 

Seit dem 1. Januar 2005 ist grundsätzlich die Deutsche Rentenversicherung Bund (vormals BfA) zuständig 

für die Feststellung, ob bestimmte Personen in einem Beschäftigungsverhältnis stehen. Hierzu 

gehören derzeit nur Ehegatten/Lebenspartner und geschäftsführende Gesellschafter einer GmbH. 

Damit die Rentenversicherung ihre Zuständigkeit erkennt, werden in das Meldeverfahren der Sozialversicherung 

folgende Kennzeichnungen (Schlüsselzahlen) aufgenommen: 

Ehegatte/Lebenspartner = 1 

geschäftsführender Gesellschafter einer GmbH = 2 

Werden keine Ehegatten/Lebenspartner oder geschäftsführende Gesellschafter einer GmbH beschäftigt, 

sind die Meldungen mit einer „0“ zu verschlüsseln; Meldungen mit „blank“ werden aber auch nicht 

abgewiesen. Die Schlüsselzahlen sind im Datensatz DSME unter Feld 185 anzugeben. Auf die Aussagen 

unter I., 1.1.1 wird verwiesen. 

3.10 Berichtigung fehlerhaft abgegebener Meldungen 

Meldungen die nicht zu erstatten waren, gegenüber einer unzuständigen Krankenkasse erstattet wurden 

oder unzutreffende Angaben enthielten, sind zu stornieren und ggf. anschließend in richtiger Form 

erneut zu melden. 


208

IV. Beiträge aus Versorgungsbezügen 

1. Meldeverfahren 

Bei der erstmaligen Zubilligung der Versorgungsbezüge sowie bei einem Kassenwechsel hat die Zahlstelle 

der Versorgungsbezüge die Krankenkasse des Versorgungsempfängers zu ermitteln und dieser 

Beginn, Höhe, Veränderungen und Ende der Versorgungsbezüge mitzuteilen (§ 202 SGB V). 

Die Zahlstellen haben den Krankenkassen nicht nur den arbeitgeberfinanzierten Teil eines Versorgungsbezuges, 

sondern auch dessen privatfinanzierten Teil, der ggf. nach Beendigung eines Beschäftigungsverhältnisses 

durch den Versicherten privat aufgebaut wurde, zu melden. Die Feststellung 

welcher Teil des Versorgungsbezuges beitragspflichtig ist, obliegt allein der Krankenkasse und nicht 

der Zahlstelle der Versorgungsbezüge. 

Ausserdem besteht die Meldepflicht nach § 202 Satz 1 SGB V sowohl für Versorgungsbezüge, die als 

Kapitalleistungen gewährt werden als auch für Versorgungsbezüge in Form von Kapitalabfindungen. 

Gemäß den Bemerkungen zu Nummer 13 der geltenden Verfahrensbeschreibung (siehe unter 3.) hat 

jedenfalls die Zahlstelle der zuständigen Krankenkasse bei einer Kapitalabfindung für Versorgungsbezüge 

deren Höhe, Zeitpunkt und ggf. Zeitraum anzugeben. 

2. Beitragsverfahren 

Für die aus Versorgungsbezügen (mit Ausnahme der Versorgungsbezüge im Sinne des § 229 Abs. 1 

Satz 1 Nr. 4 SGB V) zu bemessenden Beiträge gilt nach § 248 Satz 1 SGB V seit dem 1. Juli 2005 der 

nach § 247 Abs. 1 SGB V geltende volle allgemeine Beitragssatz der Krankenkasse (vgl. Urteil des 

BSG vom 10. Mai 2006 – B 12 KR 13/05 R und B 12 KR 21 und 23/05 R), der der Versorgungsbezugsempfänger 

angehört, sowie der zusätzliche Beitragssatz zur Krankenversicherung (siehe unter II., 

3.1). 

Beitragssatzveränderungen wirken sich nach einer zum 1. April 2005 beschlossenen gesetzlichen 

Neuregelung mit einem Zeitverzug von drei Kalendermonaten auf die Beitragsbemessung aus. Dies 

hat zur Folge, dass die Beiträge aus Versorgungsbezügen seit dem 1. Juli 2005 nach dem allgemeinen 

Beitragssatz zu bemessen sind, der am 1. April 2005 maßgebend war. Zwar ist auch dieser Beitragssatz 

nach § 241a Abs. 1 Satz 1 Halbsatz 2 SGB V ab 1. Juli 2005 um 0,9 Beitragssatzpunkte zu 

mindern; bei gleichzeitiger Berücksichtigung des zusätzlichen Beitragssatzes in Höhe von 0,9 v. H. 

(siehe unter II., 3.1.2) blieb die Beitragshöhe jedoch unverändert. 

Beispiel: 


allgemeiner Beitragssatz am 1.7.2004 14,8 % 

Absenkung zum 1.1.2005 auf 14,5 % 

gesetzliche Absenkung um 0,9 % zum 1.7.2005 auf 13,6 % 

Absenkung zum 1.10.2005 auf 13,3 % 

maßgeblicher Beitragssatz aus Versorgungsbezügen: 

bis 30.06.2005: 14,8 % 

ab 01.07.2005: 14,5 % 

(14,5 % - 0,9 % Absenkung + 0,9 % Zuschlag) 

ab 01.01.2006: 14,2 % 

(13,3 % + 0,9 % Zuschlag) 

Die Neufassung des § 229 Abs. 1 Satz 3 SGB V unterwirft vom 1. Januar 2004 an auch alle Versorgungsbezüge, 

die als Kapitalleistungen gewährt werden und der Alters- und Hinterbliebenenversorgung 

oder der Versorgung bei verminderter Erwerbsfähigkeit dienen, der Beitragspflicht; Voraussetzung 

ist ein Bezug zum früheren Erwerbsleben. Dabei macht es keinen Unterschied, ob die Versorgungsleistung 

als originäre Kapitalzahlung ohne Wahlrecht zu Gunsten einer Rentenzahlung oder als 

Kapitalleistung mit Option zu Gunsten einer Rentenzahlung zugesagt wird (vgl. Urteil des BSG vom 


209


14. September 2006 – B 12 KR 1/06; 5/06 und 17/06 R). Die Beitragspflicht von Versorgungsbezügen, 

die als Kapitalleistung gewährt werden, gilt für alle Versorgungszusagen - auch in laufenden Verträgen 

- bei denen der Versicherungsfall (Versorgungsfall) nach dem 31. Dezember 2003 eintritt. 

Für Versorgungsbezüge, die als Kapitalleistung gewährt werden, gilt 1/120 der Kapitalleistung als 

monatlicher beitragspflichtiger Zahlbetrag, d.h. der Betrag der Kapitalleistung wird auf 10 Jahre umgelegt. 

Die Frist von 10 Jahren beginnt mit dem ersten des auf die Auszahlung der Kapitalleistung folgenden 

Kalendermonats. Wird die Kapitalleistung für einen Zeitraum von weniger als 10 Jahren gewährt 

und anschließend laufend gezahlt, kann die Kapitalleistung nur auf den entsprechend kürzeren 

Zeitraum verteilt werden. 

Beiträge aus Kapitalleistungen sind nicht zu entrichten, wenn der auf den Kalendermonat umgelegte 

Anteil 1/20 der monatlichen Bezugsgröße nach § 18 Abs. 1 SGB IV nicht übersteigt (§ 226 Abs. 2 

SGB V). Die Beitragsuntergrenze beträgt im Jahr 2006 und 2007 122,50 EUR. Versorgungsbezüge, 

die aus Anlass der Wiederverheiratung einer Witwe oder eines Witwers kapitalisiert werden, sind nicht 

beitragspflichtig (BSG-Urteil vom 22. Mai 2003 - B 12 KR 12/02 R). 

Abfindungen von verfallbaren Anwartschaften auf betriebliche Altersversorgung einschließlich der 

Zahlungen von Rückkaufwerten bei vorzeitiger Kündigung einer Direktversicherung sind grundsätzlich 

nicht als Versorgungsbezug, sondern als Arbeitsentgelt im Sinne von § 14 Absatz 1 Satz 1 SGB V 

anzusehen. Der Grund für die Zahlung, ist für diese Beurteilung unerheblich. Die Beitragspflicht entsteht 

somit auch dann, wenn die Zahlung der Abfindung oder des Rückkaufswerts nicht ausdrücklich 

vom Beschäftigten verlangt wird, z. B. wenn das Beschäftigungsverhältnis durch Betriebsschließung 

endet. Voraussetzung für die beitragsrechtliche Behandlung der Abfindung oder des Rückkaufswertes 

als Arbeitsentgelt ist, dass die Zahlung von dem Arbeitgeber geleistet wird, bei dem die Anwartschaft 

auf betriebliche Altersversorgung begründet wurde und bei diesem Arbeitgeber das Beschäftigungsverhältnis 

aktuell besteht oder aktuell beendet wird. Die Zahlungen gelten als einmalig gezahltes Arbeitsentgelt 

(siehe unter II., 2.3). 

Wird die Abfindung einer verfallbaren Anwartschaft auf betriebliche Altersversorgung einschließlich 

der Zahlungen von Rückkaufwerten bei vorzeitiger Kündigung einer Direktversicherung von einem 

Arbeitgeber geleistet, zu dem aktuell kein Beschäftigungsverhältnis besteht, gelten diese Leistungen 

nicht als Arbeitsentgelt, sondern in der Kranken- und Pflegeversicherung als beitragspflichtige Versorgungsbezüge. 

Voraussetzung hierfür ist aber, dass die Zahlung im zeitlichen Zusammenhang mit dem 

Ausscheiden aus dem Erwerbsleben steht. Ein solcher Zusammenhang ist anzunehmen, wenn der 

Versicherte das 59. Lebensjahr vollendet hat. 

Die Abfindung einer unverfallbaren Anwartschaft auf eine betriebliche Altersversorgung nach § 3 

BetrAVG gilt weiterhin nicht als Arbeitsentgelt. 

Aus dem gemeinsamen Rundschreiben der Spitzenorganisationen der Sozialversicherung zur Krankenversicherung 

und Pflegeversicherung der Rentner zum 1. April 2002 vom 21. März 2002 ergibt 

sich, dass in Fällen, in denen der Beitragsabzug nicht der Zahlstelle obliegt, die Krankenkasse die 

Beiträge unmittelbar vom Versicherten einzuziehen hat. Dies ist der Fall, wenn 

es sich um eine Zahlstelle mit weniger als 30 beitragspflichtigen Versorgungsempfängern handelt, 

die entsprechend § 256 Abs. 4 SGB V beantragt hat, von der Beitragsabführung ausgenommen 

zu werden, 

der Beitragseinzug durch die Zahlstelle unterblieben ist und Versorgungsbezüge nicht mehr gezahlt 

werden, 

Beiträge von Versicherungspflichtigen zu erheben sind, die keine Rente beziehen; dies gilt nicht, 

soweit der Versicherte Versorgungsbezüge im Sinne von § 229 Abs. 1 Nr. 4 SGB V bezieht, 

Beiträge aus Nachzahlungen zu erheben sind (§ 256 Abs. 2 Satz 2 SGB V); dies gilt nicht für 

Beiträge aus Nachzahlungen aufgrund von Anpassungen der Versorgungsbezüge an die wirtschaftliche 

Entwicklung, 

Beiträge aus Abfindungen (§ 229 Abs. 1 Satz 3 SGB V) zu erheben sind. 


210

Der letzte Spiegelpunkt hat insbesondere Bedeutung in Fällen einer Kapitalisierung von Versorgungsbezügen. 

Nach den Aussagen der Spitzenorganisationen der Sozialversicherung ist davon auszugehen, 

dass in diesen Fällen die Krankenkassen die Beiträge aus den Kapitalisierungen unmittelbar vom 

Versicherten selbst einziehen. 

Der Beitragssatz zur sozialen Pflegeversicherung beträgt 1,7 v. H. Nur bei Personen, die nach beamtenrechtlichen 

Vorschriften oder Grundsätzen bei Krankheit und Pflege einen eigenen Anspruch auf 

Beihilfe oder Heilfürsorge haben, ermäßigt sich der Beitrag auf 0,8 v. H. (gilt z. B. nicht für Ehegatten 

von Beamten). 

Seit dem 1. Januar 2005 haben Kinderlose zur Pflegeversicherung einen zusätzlichen Beitragsanteil 

in Höhe von 0,25 v.H. (Näheres siehe unter II., 3.2) und seit dem 1. Juli 2005 haben alle Mitglieder der 

gesetzlichen Krankenversicherung zusätzliche Beiträge in Höhe von 0,9 v.H. (Näheres siehe unter II., 

3.1) der Beitragsbemessungsgrundlage zu zahlen. 

Die aus den Versorgungsbezügen zu zahlenden Beiträge hat der Versicherte allein zu tragen (§ 250 

Abs. 1 Nr. 1 bis 3 SGB V). Für Krankenversicherungspflichtige, die eine Rente der gesetzlichen Rentenversicherung 

beziehen, haben jedoch die Zahlstellen der Versorgungsbezüge die zur Kranken- und 

Pflegeversicherung anfallenden Beiträge zu errechnen, einzubehalten und an die zuständige Krankenkasse 

abzuführen; Versorgungsempfänger, die keine Rente der gesetzlichen Rentenversicherung 

erhalten, haben die Beiträge selbst zu zahlen. 

Bezieht das Mitglied Versorgungsbezüge von mehreren Zahlstellen und übersteigen die Versorgungsbezüge 

zusammen mit dem Zahlbetrag der Rente die Beitragsbemessungsgrenze, verteilt die Krankenkasse 

auf Antrag des Mitglieds oder einer der Zahlstellen die Beiträge. 

Die zu zahlenden Beiträge werden mit der Auszahlung der Versorgungsbezüge fällig. 

3. Zahlstellenverfahren 


Die §§ 202 SGB V (Meldepflichten bei Versorgungsbezügen) und 256 (Beitragszahlung aus Versorgungsbezügen) 

geben den Krankenkassen und den Zahlstellen die Möglichkeit, abweichende Vereinbarungen 

zu treffen. Die Spitzenverbände der Krankenkassen haben sich mit großen Zahlstellen und 

mit den Verbänden kleinerer Zahlstellen auf ein Zahlstellenverfahren geeinigt, das bei Bedarf bei den 

Krankenkassen nachgefragt werden sollte. 


211

V. Krankenkassenwahlrecht 

1. Wählbare Krankenkassen 

Alle Beschäftigten können ihre Krankenkasse frei wählen (§ 173 Abs. 1 SGB V). Gewählt werden kann 

jede Ersatzkasse deren Zuständigkeit sich auf den Beschäftigungs- oder Wohnort des Versicherten 

erstreckt (§ 173 Abs. 2 Nr. 2 SGB V). 

eine Ortskrankenkasse, wenn der Beschäftigte im Geschäftsgebiet dieser Ortskrankenkasse arbeitet 

oder wohnt (§ 173 Abs. 2 Nr. 1 SGB V). 

eine Betriebs- oder Innungskrankenkasse, wenn der Beschäftigte in dem Betrieb beschäftigt ist, 

für den die Betriebs- oder Innungskrankenkasse besteht (§ 173 Abs. 2 Nr. 3 SGB V). 

Darüber hinaus kann jeder Beschäftigte die Krankenkasse wählen, bei der sein Ehegatte versichert ist 

und kann Mitglied der Krankenkasse bleiben, bei der für ihn zuletzt eine Versicherung bestanden hat 

(§ 173 Abs. 2 Nr. 5 und 6 SGB V). 

Sieht die Satzung einer Betriebs- oder Innungskrankenkasse eine Öffnung auch für Arbeitnehmer vor, 

die nicht zu dem Betrieb/zu der Innung gehören, für die die Krankenkasse errichtet wurde,können alle 

Arbeitnehmer dieser Betriebs- oder Innungskrankenkasse beitreten, wenn sie in ihrem Geschäftsgebiet 

arbeiten oder wohnen (§ 173 Abs. 2 Nr. 4 SGB V). 

Die Bundesknappschaft, die See-Krankenkasse und die landwirtschaftlichen Krankenkassen gelten 

jedoch als gesetzliche Zuweisungskassen (siehe aber unten). Das heisst, dass die im Zuständigkeitsbereich 

dieser Krankenkassen Beschäftigten (§§ 176 und 177 SGB V sowie KVLG 1989) Kraft Gesetzes 

bei diesen Krankenkassen versichert werden. Sie besitzen kein Wahlrecht zu einer anderen Krankenkasse. 

Andererseits haben aber auch Beschäftigte, die nicht in den Zuständigkeitsbereichen dieser 

Krankenkassen tätig sind, kein Wahlrecht zu diesen Versicherungsträgern, auch nicht im Rahmen 

des Ehegattenwahlrechts oder des Bleiberechts (§ 173 Abs. 2 Nr. 5 und 6 SGB V). 

Eine Ausnahme gilt für Mitglieder und ehemalige Mitglieder der Bundesknappschaft und der See- 

Krankenkasse. Sie können Mitglied dieser Krankenkassen bleiben bzw. zu ihnen zurückkehren. Voraussetzung 

ist aber, dass die knappschaftliche Rentenversicherung bzw. die Seekasse für die Leistungsgewährung 

zuständig ist. Die Regelung gilt nur für die Mitglieder und bisherigen Mitglieder der 

genannten Krankenkassen und nicht zusätzlich auch noch für Familienangehörige. 

Mit dem Gesundheitsreformgesetz 2007 (Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der GKV - 

GKVWSG) soll bereits ab 1. April 2007 die knappschaftliche Krankenversicherung für Beschäftigte 

ausserhalb knappschaftlicher Betriebe geöffnet werden und im Gegenzug sollen auch die bisher allein 

in der knappschaftlichen Krankenversicherung Versicherten ein Wahlrecht zu anderen Krankenkassen 

erhalten. Entsprechendes soll, allerdings erst ab 1. Januar 2009, bezogen auf die See-Krankenkasse 

für Versicherte außerhalb der Seeschifffahrt gelten. Die gemeinsamen Aussagen der Spitzenorganisationen 

der Sozialversicherung hierzu sind abzuwarten. 

2. Ausübung des Krankenkassenwahlrechts 



Das Krankenkassenwahlrecht steht grundsätzlich nur den Arbeitnehmern zu. Nach Auffassung des 

OLG Frankfurt/ M. stellt es sogar eine missbräuchliche Ausnutzung der Autorität dar, wenn ein Arbeitgeber 

seine Mitarbeiter unter Vorlage individueller Beitragsvergleiche dazu auffordert, ihre gesetzliche 

Krankenkasse zugunsten einer bestimmten Krankenkasse zu wechseln, wobei ein Beitragsvergleich 

zwischen gesetzlichen Krankenkassen als kritisierende vergleichende Werbung unzulässig ist, jedenfalls 

solange ein sachlich gerechtfertigter Anlass hierzu fehlt (Urteil vom 22. Januar 1998 – 6 U 216/97 

– rechtskräftig). 


212

Die rechtswirksame Ausübung des Kassenwahlrechts kann bereits mit Vollendung des 15. Lebensjahres 

ausgeübt werden, wobei die Mitgliedschaft bei allen Krankenkassen grundsätzlich nur durch eine 

entsprechende Willenserklärung (Wahl) erlangt werden kann. D. h., dass der Versicherte die Wahl 

gegenüber der Krankenkasse, deren Mitglied er werden möchte, stets erklären muss (§ 175 Abs. 1 

SGB V). Dabei ist das Wahlrecht spätestens zwei Wochen nach Eintritt der Versicherungspflicht auszuüben. 

Die gewählte Krankenkasse darf die Mitgliedschaft nicht ablehnen und hat dem Versicherten 

eine Mitgliedsbescheinigung auszuhändigen, die für die Lohnunterlagen beim Arbeitgeber bestimmt 

ist, es sei denn, sie darf die Aufnahme nicht tätigen (siehe unter 3.). 

In den Ausnahmefällen, in denen das Wahlrecht vom Versicherten nicht selbst wahrgenommen wird, 

hat der Arbeitgeber ihn bei der Krankenkasse anzumelden, bei der er zuletzt versichert war. Als letzte 

Krankenkasse gilt dabei auch eine solche, bei der lediglich eine Familienversicherung bestand. War 

der Beschäftigte noch bei keiner Krankenkasse versichert oder familienversichert, hat ihn sein Arbeitgeber 

bei einer nach § 173 SGB V wählbaren Krankenkasse anzumelden (Ersatzkasse, Ortskrankenkasse 

ggf. auch Betriebs- oder Innungskrankenkasse). 

Im Übrigen ist der Arbeitgeber stets verpflichtet, seinen Beschäftigten über die letztlich gewählte Krankenkasse 

zu unterrichten (Durchschlag der Anmeldung). Mit dieser Regelung soll eine Zwangszuweisung 

zu einer bestimmten Krankenkasse verhindert werden. 

Ein Krankenkassenwechsel ist unter folgenden Voraussetzungen möglich: 

a) Der Versicherte wählt die Krankenkasse unter Beachtung der Wahlmöglichkeiten sowie der besonderen 

Zuständigkeiten der landwirtschaftlichen Krankenkassen, der Knappschaft und der See- 

Krankenkasse, 

b) die Bindungsfrist ist erfüllt (Ausnahmen: Sonderkündigungsrecht bei einer Beitragssatzerhö-hung 

und bei einem Wechsel zu einer Krankenkasse der gleichen Kassenart, sofern die Satzung dies 

vorsieht), 

c) die Mitgliedschaft wurde bei der bisherigen Krankenkasse fristgerecht gekündigt, 

d) die bisherige Krankenkasse stellt unverzüglich, spätestens jedoch innerhalb von zwei Wochen 

nach Eingang der Kündigung, eine Kündigungsbestätigung aus, 

e) die gewählte Krankenkasse stellt unverzüglich nach Vorlage der Kündigungsbestätigung eine 

Mitgliedsbescheinigung aus und 

f) die Mitgliedsbescheinigung der gewählten Krankenkasse wird der zur Meldung verpflichteten Stelle 

bzw. der abgewählten Krankenkasse (wenn keine Meldestelle vorhanden ist) innerhalb der 

Kündigungsfrist vorgelegt. 

Die in § 175 SGB V beschriebenen Grundsätze zur Ausübung des Krankenkassenwahlrechts gelten 

grundsätzlich für alle Versicherungspflichtigen (§ 5 SGB V) und alle Versicherungsberechtigten (§ 9 

SGB V), so dass für beide Personengruppen die gleichen Voraussetzungen für einen Krankenkassenwechsel 

maßgebend sind. 

2.2 Ausstellung von Mitgliedsbescheinigungen und Kündigungsbestätigungen 



Die Krankenkassen haben im Zusammenhang mit den Wahl- und Kündigungsmöglichkeiten den Versicherten 

Mitgliedsbescheinigungen oder Kündigungsbestätigungen auszustellen. Hierzu zählen: 

Mitgliedsbescheinigung nach Ausübung des Wahlrechts oder nach Eintritt einer Versicherungspflicht 

(§ 175 Abs. 2 Satz 1 oder Satz 3 SGB V), 

Kündigungsbestätigung nach § 175 Abs. 4 Satz 3 SGB V. 


213

Alle Mitgliedsbescheinigungen und Kündigungsbestätigungen sind unverzüglich auszustellen, um zu 

gewährleisten, dass der Krankenkassenwechsel nicht unnötig erschwert wird und die zur Meldung 

verpflichtete Stelle rechtzeitig Klarheit über die zuständige Krankenkasse erhält. Für die Kündigungsbestätigung 

bestimmt § 175 Abs. 4 Satz 3 SGB V ausdrücklich, dass sie spätestens innerhalb von 

zwei Wochen nach Eingang der Kündigung ausgestellt werden muss. 

2.2.2 Vorlage der Mitgliedsbescheinigung bei der zur Meldung verpflichteten Stelle 

2.2.2.1 Bei Eintritt von Versicherungspflicht 

Die Krankenkasse hat bei Eintritt von Versicherungspflicht dem Mitglied unverzüglich eine Mitgliedsbescheinigung 

auszustellen. Diese ist der zur Meldung verpflichteten Stelle (z.B. Arbeitgeber, Agentur 

für Arbeit) vom Mitglied unverzüglich vorzulegen. Wird die Mitgliedsbescheinigung der zur Meldung 

verpflichteten Stelle nicht spätestens zwei Wochen nach Eintritt der Versicherungspflicht vorgelegt, 

kommt es zu der unter 2.1 beschriebenen Verfahrensweise. Die Mitgliedsbescheinigung kann der zur 

Meldung verpflichteten Stelle auch direkt von der gewählten Krankenkasse zugeleitet werden. 

2.2.2.2 Bei einem Krankenkassenwechsel 

Der Krankenkassenwechsel eines versicherungspflichtigen oder eines versicherungsberechtigten 

Mitglieds wird nur dann wirksam, wenn das Mitglied innerhalb der Kündigungsfrist die Mitgliedsbescheinigung 

seiner neu gewählten Krankenkasse der zur Meldung verpflichteten Stelle vorlegt. Die 

Krankenkasse hat deshalb nach Ausübung des Wahlrechts dem neuen Mitglied unverzüglich eine 

Mitgliedsbescheinigung auszustellen. Diese ist der zur Meldung verpflichteten Stelle vom Mitglied 

unverzüglich - bis spätestens zum Ablauf der Kündigungsfrist - vorzulegen. Die Mitgliedsbescheinigung 

kann der zur Meldung verpflichteten Stelle auch direkt von der gewählten Krankenkasse zugeleitet 

werden. 

2.2.3 Vorlage der Mitgliedsbescheinigung bei der bisherigen Krankenkasse 

Soweit für Mitglieder keine zur Meldung verpflichtete Stelle vorhanden ist, wird ein Krankenkassenwechsel 

nur dann wirksam, wenn das Mitglied seiner bisherigen Krankenkasse innerhalb der Kündigungsfrist 

eine Mitgliedsbescheinigung der neu gewählten Krankenkasse vorlegt. Maßgebend für die 

Vorlage der Mitgliedsbescheinigung bei der bisherigen Krankenkasse ist das Versicherungsverhältnis 

bei der gewählten Krankenkasse. Diese Regelung kommt insbesondere bei freiwillig versicherten 

Selbständigen, Beamten, Hausfrauen, Schülern und ähnlichen Personen in Betracht. Die Mitgliedsbescheinigung 

kann der bisherigen Krankenkasse auch direkt von der gewählten Krankenkasse zugeleitet 

werden. 

Beispiel 1: 

Ein Selbständiger ist freiwilliges Mitglied der Krankenkasse A (Bindungsfrist erfüllt). 

Fristgerechte Kündigung der Mitgliedschaft zum 31.03.2007. 

Wahl der Krankenkasse B zum 01.04.2007. 

Ab 01.04.2007 freiwilliges Mitglied der Krankenkasse B. 

Der Krankenkasse A ist eine Mitgliedsbescheinigung der Krankenkasse B bis zum 31.03.2007 vorzulegen. 

Beispiel 2: 


Ein Arbeitnehmer ist versicherungspflichtiges Mitglied der Krankenkasse A (Bindungsfrist erfüllt). 

Beendigung der Beschäftigung und fristgerechte Kündigung der Mitgliedschaft zum 31.03.2007. 

Beginn der Selbständigkeit und Wahl der Krankenkasse B zum 01.04.2007. 


214

Ab 01.04.2007 freiwilliges Mitglied der Krankenkasse B. 

Der Krankenkasse A ist eine Mitgliedsbescheinigung der Krankenkasse B bis zum 31.03.2007 vorzulegen. 

Beispiel 3: 

Ein Selbständiger ist freiwilliges Mitglied der Krankenkasse A (Bindungsfrist erfüllt). 

Fristgerechte Kündigung der Mitgliedschaft und Beendigung der Selbständigkeit zum 31.03.2007. 

Aufnahme einer versicherungspflichtigen Beschäftigung und Wahl der Krankenkasse B zum 

01.04.2007. 

Ab 01.04.2007 als Arbeitnehmer Mitglied der Krankenkasse B. 

Dem Arbeitgeber ist eine Mitgliedsbescheinigung nach Anlage 1 innerhalb von zwei Wochen nach 

Eintritt der Versicherungspflicht vorzulegen. Die Krankenkasse A erhält von Krankenkasse B keine 

Mitgliedsbescheinigung. 

3. Kündigung der Mitgliedschaft 

3.1 Einheitliche Bindungsfrist für alle Versicherten 

Versicherungspflichtige und Versicherungsberechtigte sind grundsätzlich an die Wahl der Krankenkasse 

für mindestens 18 Monate gebunden (Bindungsfrist). 

Die Bindungsfrist ist ein Zeitraum von 18 zusammenhängenden Zeitmonaten. Sie berechnet sich von 

dem Zeitpunkt, an dem die Mitgliedschaft bei der gewählten Krankenkasse beginnt. Unterbrechungen 

der Mitgliedschaft führen nicht dazu, dass die 18-Monats-Frist nach der Unterbrechung bei der Krankenkasse 

erneut beginnt. Die Bindungsfrist von 18 Monaten beginnt darüber hinaus auch nicht mit 

jedem Wechsel des Versicherungsgrundes oder mit jedem Arbeitgeberwechsel erneut. Vielmehr wird 

die Gesamtdauer der Mitgliedschaft einschließlich der Unterbrechungszeiträume berücksichtigt. 

Beispiel: 


Versicherungspflichtiges Mitglied der Krankenkasse A seit dem 01.04.2006. 

Die Bindungsfrist von 18 Monaten endet am 30.09.2007. 

3.2 Kündigung zum Ablauf des übernächsten Monats 

Mitglieder können bei Erfüllung der Bindungsfrist während eines bestehenden Versicherungstatbestandes 

die Mitgliedschaft bei ihrer Krankenkasse grundsätzlich mit Ablauf des übernächsten Kalendermonats, 

gerechnet ab dem Monat, in dem das Mitglied seine Kündigung erklärt, kündigen. 

3.3 Krankenkassenwechsel grundsätzlich nur mit Kündigungsbestätigung 

Durch § 175 Abs. 2 Satz 2 SGB V darf eine gewählte Krankenkasse eine Mitgliedsbescheinigung nur 

ausstellen, wenn das Mitglied eine Kündigungsbestätigung (der von ihm gekündigten Krankenkasse) 

vorlegt. Selbst in den Fällen, in denen der Arbeitnehmer zum Zeitpunkt der Beschäftigungsaufnahme 

bzw. Eintritt der Versicherungspflicht bereits 18 Monate bei seiner bisherigen Krankenkasse versichert 

war, die Bindungsfrist also erfüllt hat, ist eine Kündigung Voraussetzung für einen gleichzeitigen 

Wechsel der Krankenkasse. Daran ändert auch nichts, dass nach § 190 SGB V die Mitgliedschaft 

Versicherungspflichtiger in der gesetzlichen Krankenversicherung mit dem Ende der Versicherungspflicht 

(z.B. der versicherungspflichtigen Beschäftigung) endet. 


215

Lediglich dann, wenn innerhalb der letzten 18 Monate vor Eintritt der Versicherungspflicht keine Mitgliedschaft 

(z.B. wegen eines Anspruchs auf Familienversicherung) bestanden hat, kann die neu gewählte 

Krankenkasse auch ohne die Vorlage einer Kündigungsbestätigung eine Mitgliedsbescheinigung 

ausstellen. Liegt zwischen zwei Mitgliedschaften aber kein Zeitraum von 18 (Zeit-) Monaten und 

hat der Arbeitnehmer seine letzte Mitgliedschaft nicht wirksam gekündigt, hat dies zur Folge, dass bei 

Eintritt einer Versicherungspflicht wieder die letzte Krankenkasse zuständig wird. 

Wird noch im ersten Kalendermonat der erneuten Mitgliedschaft die Kündigung ausgesprochen – vorausgesetzt, 

die Bindungsfrist ist erfüllt –, kann die Krankenkasse mit Ablauf des übernächsten Monats 

gewechselt werden. 

Beispiel 1: 

Ein Arbeitnehmer ist versicherungspflichtiges Mitglied der Krankenkasse A seit dem 01.02.2006. Seine 

Beschäftigung endet zum 31.05.2006. Anschließend besteht ein Anspruch auf Familienversicherung 

bei der Krankenkasse B. Vom 01.10.2007 an wird eine neue versicherungspflichtige Beschäftigung 

aufgenommen. 

Die Bindungsfrist an die Krankenkasse A endet am 31.07.2007. Sind die übrigen Voraussetzungen für 

einen Krankenkassenwechsel (z.B. Kündigung der Mitgliedschaft bereits im Mai 2007) erfüllt, kann mit 

Aufnahme der neuen Beschäftigung am 01.10.2007 die Krankenkasse gewechselt werden. 

Wird die Mitgliedschaft nicht im Mai gekündigt, ist der Beschäftigte ab 01.10.2007 bei seiner bisherigen 

Krankenkasse anzumelden. Will er die Krankenkasse wechseln, kann er z.B. im Oktober kündigen 

und in diesem Zusammenhang zum 31.12.2007 seine bisherige Krankenkasse verlassen und ab 

01.01.2008 zu einer anderen Krankenkasse wechseln. 

Beispiel 2: 

Aufnahme einer versicherungspflichtigen Beschäftigung zum 01.03.2002 und versicherungspflichtiges 

Mitglied der Krankenkasse A seit diesem Zeitpunkt. Das Beschäftigungsverhältnis und die Mitgliedschaft 

bei der Krankenkasse A enden zum 30.09.2006. 

Vom 01.10.2006 bis zum 31.10.2007 besteht eine Familienversicherung bei der Krankenkasse B. 

Am 01.11.2007 wird eine neue versicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen. Der Arbeitnehmer 

wählt in diesem Zusammenhang die Mitgliedschaft bei der Krankenkasse B zum 01.11.2007. 

Zum 01.11.2007 besteht jedoch kein Krankenkassenwahlrecht zur Krankenkasse B, weil seit Beginn 

der Mitgliedschaft bei der Krankenkasse A am 01.03.2002 zwar 18 Monate vergangen sind (die Bindungsfrist 

ist somit erfüllt), die Mitgliedschaft jedoch zum 30.09.2006 nicht wirksam gekündigt wurde. 

Bei Eintritt der Versicherungspflicht zum 01.11.2007 ist daher die Krankenkasse A wieder zuständig. 

Wird die Mitgliedschaft bei der Krankenkasse A bis zum 30.11.2007 gekündigt, kann nach Ablauf der 

Kündigungsfrist die Mitgliedschaft bei einer anderen Krankenkasse zum 01.02.2008 gewählt werden. 

In solchen Fällen müssen die Versicherten selbst dann wieder zu ihrer bisherigen Krankenkasse zurückkehren, 

wenn diese in der Zeit der Mitgliedschaftsunterbrechung die Beitragssätze erhöht hat. 

3.4 Sonderkündigungsrecht 


Ein „Sonderkündigungsrecht“ besteht, wenn die Krankenkasse den Beitragssatz erhöht. In diesem Fall 

entfällt die 18-monatige Bindungsfrist. Dies gilt auch, wenn eine Beitragssatzerhöhung im Zusammenhang 

mit der Fusion mehrerer Krankenkassen auftritt (BSG vom 18. Dezember 2001 – B 12 RA 2/01 

R-). 

Will der Versicherte von diesem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen, sollte er seine Mitgliedschaft 

möglichst bis zum Ende des auf die Beitragserhöhung folgenden Monats kündigen. Tut er dies, 

endet seine Mitgliedschaft mit Ablauf des übernächsten Kalendermonats. 


216

Beispiel: 

Beitragssatz-Anhebung zum 01.01.2007 (auch möglich im Zusammenhang mit Fusionen mehrerer 

Krankenkassen) 

a) Kündigung der Mitgliedschaft am 10.01.2007 

Ende der Mitgliedschaft zum 31.03.2007 

b) Kündigung der Mitgliedschaft am 10.02.2007 

Ende der Mitgliedschaft zum 30.04.2007 



217

VI. Arbeitgeberaufwendungsausgleichsverfahren (U1/U2) 

1. Allgemeines 

Das Bundesverfassungsgericht hat mit seinem Beschluss vom 18. November 2003 - 1 BvR 302/96 - 

festgestellt, dass der Arbeitgeberzuschuss zum Mutterschaftsgeld nach dem Mutterschutzgesetz in 

seiner bisherigen Ausgestaltung verfassungswidrig ist. Durch das Gesetz über die Fortzahlung des 

Arbeitsentgelts im Krankheitsfall (Lohnfortzahlungsgesetz) werden zwar die Aufwendungen der Arbeitgeber 

bei Mutterschaft ausgeglichen. Da dieses Verfahren aber nicht für mittlere oder große Unternehmen 

mit mehr als 20 bzw. 30 Beschäftigten gilt, besteht aufgrund der Verpflichtung zur Zahlung 

des Arbeitgeberzuschusses zum Mutterschaftsgeld nach § 14 Mutterschutzgesetz die Möglichkeit, 

dass die an diesem Verfahren nicht beteiligten Betriebe Frauen bei der Einstellung benachteiligen. 

Hierin liegt ein Verstoß gegen das Gleichberechtigungsgebot aus Art. 3 Abs. 2 des Grundgesetzes. 

Mit dem Aufwendungsausgleichsgesetz (AAG) vom 21. Dezember 2005 wird die festgestellte Verfassungswidrigkeit 

des derzeitigen Ausgleichsverfahrens der Arbeitgeberaufwendungen beseitigt und 

eine Angleichung und Weiterentwicklung des Ausgleichsverfahrens der Arbeitgeberaufwendungen an 

die aktuellen Strukturen der Sozialversicherung vorgenommen. 

Zu den wesentlichsten Neuerungen des Aufwendungsausgleichsgesetzes gehören 

- die Teilnahme aller Arbeitgeber am Ausgleichsverfahren der Arbeitgeberaufwendungen für 

Mutterschaftsleistungen (U2-Verfahren), 

- die Einbeziehung der Aufwendungen für die Entgeltfortzahlung der Angestellten im Arbeitsunfähigkeitsfall 

sowie bei Maßnahmen der medizinischen Vorsorge und Rehabilitation (U1- 

Verfahren), 

- die Festschreibung einer einheitlichen Arbeitnehmergrenze für die Teilnahme am Ausgleichsverfahren 

der Arbeitgeberaufwendungen bei Arbeitsunfähigkeit, 

- die Erweiterung der an den Ausgleichsverfahren teilnehmenden Krankenkassen auf die Ersatzkassen 

und die Betriebskrankenkassen. 

- die Möglichkeit der Übertragung der Durchführung des Ausgleichsverfahrens auf eine andere 

Krankenkasse oder einen Landes- oder Bundesverband. 

Die Spitzenverbände der Krankenkassen haben die sich aus dem Aufwendungsausgleichsgesetz 

ergebenden Auswirkungen beraten und in einem gemeinsamen Rundschreiben vom 21. Dezember 

2005 die Umsetzungsregularien bekannt gemacht und unter dem 13. Februar 2006 dazu ergänzende 

Ausführungen getroffen (siehe www.vdak.de). Die für das Versicherungs- und Beitragsrecht wesentlichen 

Aussagen werden hier wiedergegeben. 

2. Ausgleichsverfahren bei Arbeitsunfähigkeit (U1-Verfahren) 

2.1 Grundsatz 


Das Aufwendungsausgleichsgesetz bestimmt in seinem § 1 Abs. 1, dass Arbeitgebern, die in der Regel 

ohne die zu ihrer Berufsausbildung Beschäftigten nicht mehr als 30 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen 

beschäftigen, 

1. das für den in § 3 Abs. 1 und 2 und den in § 9 Abs. 1 EFZG bezeichneten Zeitraum an Arbeitnehmer 

und Arbeitnehmerinnen fortgezahlte Arbeitsentgelt, 

2. die auf die Arbeitsentgelte und Vergütungen nach der Nummer 1 entfallenden von den Arbeitgebern 

zu tragenden Beiträge zur Bundesagentur für Arbeit und die Arbeitgeberanteile an Beiträgen 

zur gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung und zur sozialen Pflegeversicherung, 

die Arbeitgeberanteile nach § 172 Abs. 2 SGB VI sowie die Beitragszuschüsse nach 

§ 257 SGB V und nach § 61 SGB XI 


218

von den Krankenkassen erstattet werden, wobei die landwirtschaftlichen Krankenkassen hiervon ausgenommen 

sind. 

Zur Erstattung ist jeweils die Krankenkasse verpflichtet, 

a) bei der der Arbeitnehmer/die Arbeitnehmerin versichert ist, 

b) sofern eine Mitgliedschaft bei einer Krankenkasse nicht besteht, die zuständige Einzugsstelle, 

die die Beiträge zur Rentenversicherung und zur Bundesagentur für Arbeit entgegen nimmt, 

c) sofern sich eine Zuständigkeit nach den Buchstaben a) oder b) nicht ergibt, die Krankenkasse, 

die der Arbeitgeber gewählt hat, wenn der Arbeitnehmer/die Arbeitnehmerin noch nie bei einer 

deutschen Krankenkasse versichert war. 

Eine Ausnahme hiervon gilt für alle geringfügig Beschäftigten (siehe unter I., 2.2). Für diesen Personenkreis 

ist die zur Erstattung verpflichtete Krankenkasse immer die Deutsche Rentenversicherung 

Knappschaft-Bahn-See (vormals Bundesknappschaft) als Träger der knappschaftlichen Krankenversicherung. 

Bei freiwilligen Mitgliedern einer landwirtschaftlichen Krankenkasse und bei saisonal beschäftigten 

Nebenerwerbslandwirten, die Mitglied einer landwirtschaftlichen Krankenkasse sind, wählt der umlagepflichtige 

Arbeitgeber die Ausgleichskasse. 

Die nach § 2 Abs. 1 Nr. 3 KVLG 1989 pflichtversicherten mitarbeitenden Familienangehörigen eines 

landwirtschaftlichen Unternehmers haben grundsätzlich einen Anspruch auf Entgeltfortzahlung nach 

dem Entgeltfortzahlungsgesetz. Die Aufwendungen werden dem landwirtschaftlichen Unternehmer 

nach § 11 Abs. 2 Nr. 1 AAG jedoch nicht erstattet. 

2.2 Beteiligte Arbeitgeber 

2.2.1 Begriff „Arbeitgeber“ 

Arbeitgeber im Sinne des § 1 Abs. 1 AAG ist derjenige, der über seine Arbeitskräfte, ihre Einstellung, 

Verwendung und Entlassung verfügen kann, der Art und Weise der Arbeit bestimmt, für dessen Rechnung 

Arbeitsentgelt gezahlt wird und dem der Erfolg der Arbeit zugute kommt. Bei Leiharbeitnehmern 

im Sinne des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes ist der Verleiher Arbeitgeber. 

Bei juristischen Personen ist unabhängig davon, ob sie gegebenenfalls einem Konzern angehören, 

eine eigenständige Beurteilung nach § 1 Abs. 1 in Verbindung mit § 3 Abs. 1 Satz 2 AAG erforderlich. 

Wären alle juristischen Personen (Unternehmen) eines Konzerns zusammenzurechnen, hätte es eines 

Verweises auf § 18 Aktien gesetz bedurft. Daran fehlt es jedoch im Aufwendungsausgleichsgesetz. 

2.2.2 Privathaushalt 

Arbeitgeber im Sinne des § 1 Abs. 1 AAG und damit gegebenenfalls ausgleichsberechtigt ist auch, 

wer im Haushalt Arbeitnehmer (Haushaltshilfen) beschäftigt. 

2.2.3 Mehrere Betriebe 


Hat ein Arbeitgeber mehrere Betriebe, dann ist die Frage, ob er am Ausgleich der Arbeitgeberaufwendungen 

teilnimmt, einheitlich für alle Betriebe zu beurteilen. Das geschieht in der Weise, dass die Zahl 

der in den verschiedenen Betrieben beschäftigten Arbeitnehmer zusammengerechnet wird. Seinem 

Wortlaut nach stellt § 1 Abs. 1 AAG bei der Frage nach der Anzahl der beschäftigten Arbeitnehmer 

und Arbeitnehmerinnen allein auf die Person des Arbeitgebers ab. Auf wie viele Betriebe sich die Arbeitnehmer 

und Arbeitnehmerinnen verteilen, ist unerheblich (vgl. BSG vom 16. Dezember 1980 – 


219

3 RK 18/78 und 3 RK 63/78 –, USK 80279 und 80280). Dabei sind auch die im Haushalt des Arbeitgebers 

tätigen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen zu berücksichtigen. 

Bei juristischen Personen ist dagegen unabhängig davon, ob sie gegebenenfalls einem Konzern angehören, 

eine eigenständige Beurteilung nach § 1 Abs. 1 in Verbindung mit § 3 Abs. 1 Satz 2 AAG 

erforderlich. Wären alle juristischen Personen (Unternehmen) eines Konzerns zusammen-zurechnen, 

hätte es eines Verweises auf § 18 Aktien gesetz bedurft. Daran fehlt es jedoch im Aufwendungsausgleichsgesetz. 

2.2.4 Betriebssitz im Ausland 

Bei der Prüfung, ob die Teilnahme am U1-Verfahren eintritt, sind die Arbeitnehmer entsprechend den 

Vorgaben des § 3 Abs. 1 AAG aus allen Betrieben oder Betriebsteilen einzubeziehen. Dies gilt selbst 

dann, wenn der Betrieb seinen Sitz im Ausland hat. Insoweit kommt es auch nicht darauf an, ob sich 

dieser ausländische Sitz in einem Land befindet, mit dem ein „Sozialversicherungsabkommen“ besteht 

oder nicht. Diese gebietsneutrale Betrachtungsweise wird dem Anliegen des Gesetzes gerecht, nur 

wirkliche Kleinbetriebe in die Umlageversicherung nach dem Aufwendungsausgleichsgesetz einzubeziehen. 

2.2.5 Insolvenzverwalter 

Wird ein Insolvenzverwalter eingesetzt, hat dies zur Folge, dass der Insolvenzverwalter als neuer Arbeitgeber 

gilt und mit dem Zeitpunkt seiner Einsetzung eine Prüfung der Teilnahme am Ausgleichsverfahren 

der Arbeitgeberaufwendungen bei Arbeitsunfähigkeit zu erfolgen hat. 

2.2.6 Werkstätten für behinderte Menschen 

Anerkannte Werkstätten für behinderte Menschen, anerkannte Blindenwerkstätten, Einrichtungen der 

Jugendhilfe, Berufsbildungswerke und ähnliche Einrichtungen (vgl. § 5 Abs. 1 Nr. 5 bis 8 SGB V) sind 

hinsichtlich der Personen, die dort im Rahmen ihrer Unterbringung bestimmte Arbeiten verrichten, 

nicht als Arbeitgeber anzusehen. Hier mangelt es in der Regel bereits an einem Arbeitsvertrag, auf 

dessen Grundlage ein Arbeitgeber die Arbeitsleistung des Arbeitnehmers fordern kann und gleichzeitig 

das Arbeitsentgelt schuldet. Vielmehr wird überwiegend ein so genannter Werkstattvertrag vorliegen, 

der lediglich ein „arbeitnehmerähnliches“ Rechtsverhältnis begründet. Daher sind diese Personen 

grundsätzlich nicht als Arbeitnehmer im Sinne des Aufwendungsausgleichsgesetzes anzusehen. Sie 

sind folglich bei der Ermittlung der Arbeitnehmer-zahl nicht zu berücksichtigen, Umlagebeträge sind 

nicht zu zahlen, und es erfolgt keine Erstattung. Nur in den Ausnahmefällen, in denen diese Personen 

in einem Arbeitsverhältnis stehen und in persönlicher Abhängigkeit Arbeit gegen Entgelt verrichten, 

sind sie bei der Feststellung der Arbeitnehmerzahl zu berücksichtigen; dies gilt in jedem Fall für das in 

den genannten Institutionen beschäftigte Personal. 

2.2.7 Ausnahmevorschriften 


Die in § 11 AAG genannten Arbeitgeber, Institutionen und Personen nehmen an dem Ausgleichsverfahren 

für Arbeitgeberaufwendungen bei Arbeitsunfähigkeit auch dann nicht teil, wenn sie nicht mehr als 

30 Arbeitnehmer bzw. Arbeitnehmerinnen beschäftigen. 

Der Anspruch der von diesen Arbeitgebern beschäftigten Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen auf 

Entgeltfortzahlung nach dem Entgeltfortzahlungsgesetz wird durch diese Ausnahmevorschriften nicht 

berührt. Die Mittel für die Weiterzahlung des Arbeitsentgelts sind von den einzelnen Arbeitgebern, 

Institutionen und Personen selbst bereitzustellen. 

Die erste Fallkonstellation erfasst den Bereich des öffentlichen Dienstes, namentlich den Bund, die 

Länder, die Gemeinden und Gemeindeverbände sowie sonstige Körperschaften, Anstalten und Stiftungen 

des öffentlichen Rechts. 


220


a) Die zweite Fallkonstellation betrifft die von den vorstehend genannten juristischen Personen des 

öffentlichen Rechts geschaffenen privatrechtlichen Vereinigungen, Einrichtungen und Unternehmungen. 

Zwingende Voraussetzung für das Greifen der Ausnahmeregelung ist hier jedoch, dass 

diese Institutionen hinsichtlich der für die Beschäftigten des Bundes, der Länder oder der Gemeinden 

geltenden Tarifverträge tarifgebunden sind. Eine mögliche einzelvertragliche Inbezugnahme 

auf solche Tarifverträge ist nicht ausreichend. 

b) Auch bei den in der dritten Fallkonstellation genannten Verbänden von Gemeinden, Gemeindeverbänden 

und kommunalen Unternehmen einschließlich deren Spitzenverbände ist, wie bei der 

ersten Fallkonstellation, die Tarifgebundenheit keine zwingende Voraussetzung für die Ausnahme 

vom Ausgleichsverfahren der Arbeitgeberaufwendungen bei Arbeitsunfähigkeit. Soweit hier 

von kommunalen Unternehmen gesprochen wird, werden nur die Verbände von kommunalen Unternehmen 

erfasst. Einzelne kommunale Unternehmen werden von Fallkonstellation b) erfasst. 

Die bloße Eigenschaft eines eingetragenen gemeinnützigen Vereins befreit allein nicht von der Teilnahme 

am U1-Verfahren. Hierzu müssten weitere Kriterien, wie vorstehende, erfüllt sein. 

Politische Parteien sind nach der Definition des Gesetzes über die politischen Parteien (Parteiengesetz) 

Vereinigungen von Bürgern, die dauernd oder für längere Zeit für den Bereich des Bundes oder 

eines Landes auf die politische Willensbildung Einfluss nehmen und an der Vertretung des Volkes im 

Deutschen Bundestag oder einem Landtag mitwirken wollen. Sie sind keine öffentlichen Arbeitgeber 

im Sinne des § 11 Abs. 1 Nr. 1 AA G; die Ausnahmevorschrift gilt nicht. 

Die im Deutschen Bundestag oder in den Landtagen vertretenen Fraktionen der politischen Parteien 

sind im Regelfall auf der Grundlage der Statuten der jeweiligen Parlamente den öffentlich-rechtlichen 

Körperschaften gleichgestellt; für sie gilt in diesem Fall die Ausnahmeregelung des § 11 Abs. 1 Nr. 1 

AAG. 

Beschäftigt dagegen der einzelne Abgeordnete Arbeitnehmer, tritt er als privater Arbeitgeber mit der 

Folge auf, dass die Ausnahmevorschrift nicht greift. Dies gilt für die Abgeordneten des Deutschen 

Bundestages, der Landtage sowie für Europaab geordnete hinsichtlich ihrer in Deutschland beschäftigten 

Arbeitnehmer. 

Waren fast alle der in § 11 AAG genannten Arbeitgeber, Institutionen und Personen bereits unter der 

Geltung des Lohnfortzahlungsgesetzes vom Ausgleichsverfahren der Arbeitgeberaufwendungen ausgenommen 

und ergibt sich für diese keine Änderung des bisherigen Rechts, so gilt die Ausnahmevorschrift 

nunmehr auch für die zivilen Arbeitskräfte, die bei Dienststellen und diesen gleichgestellten 

Einrichtungen der in der Bundesrepublik Deutschland stationierten ausländischen Truppen und der 

dort aufgrund des Nordatlantikpaktes errichteten internationalen militärischen Hauptquartiere beschäftigt 

sind (vgl. Art. 56 Abs. 3 ZA-NTS, Art. 5 des Ergänzungsabkommens vom 13. März 1967 zum 

Hauptquartier-Protokoll vom 28. August 1952 in Verbindung mit Art. 13 Abs. 1 ZA-NTS sowie Art. 7 

und Art. 8 Abs. 2 des Ergänzungsabkommens zum Hauptquartier-Protokoll). 

Eine weitere inhaltliche Änderung im Vergleich zum bisherigen Recht nach dem Lohnfortzahlungsgesetz 

betrifft die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege. In der Vergangenheit haben sich Anwendungsschwierigkeiten 

aus einer unterschiedlichen Auslegung der Begriffe „ihrer Untergliederun 

gen, Einrichtungen und Anstalten“ ergeben. Umstritten war, ob es sich jeweils um selbständige oder 

unselbständige Untergliederun gen handeln muss mit jeweils entgegen gesetzten Konsequenzen. 

Folge dieser unterschiedlichen Rechtsanwendung war es, dass zum Teil regionale Organisationen der 

Freien Wohlfahrtspflege am Ausgleichsverfahren teilnahmen, zum Teil aber auch nicht teilnahmen. Da 

aufgrund dessen bereits in der Vergangenheit einige dieser selbständigen Einrichtungen faktisch am 

Ausgleichsverfahren teilgenommen haben, wird den Organisationen der Freien Wohlfahrtspflege 

nunmehr ein Wahlrecht zur Teilnahme am Ausgleichsverfahren für die Arbeitgeberaufwendungen bei 

Arbeitsun fähigkeit eingeräumt. Zur dauerhaften Teilnahme am Ausgleichsverfahren bedarf es einer 

schriftlichen Erklärung, die unwiderruflich ist. Abgegeben werden kann diese Erklärung gegenüber 

jeder Krankenkasse, die zum Zeitpunkt der Abgabe der Erklärung eine für die Feststellung der Teilnahme 

am Ausgleichsverfahren zuständige Krankenkasse (siehe Ziffer 2.4.2) ist. Diese Erklärung gilt 

ausnahmslos gegenüber allen das Ausgleichsverfahren durchführenden Krankenkassen und Verbänden. 

Eine Frist für die Abgabe dieser Erklärung gibt es nicht; sie kann auch in der Zukunft abgegeben 

werden. Außer bei Neuerrichtungen von Untergliederun gen, Einrichtungen und Anstalten der Freien 


221

Wohlfahrtspflege kann die Wirkung einer solchen Erklärung jedoch nur mit Beginn des auf die Abgabe 

der Erklärung folgenden Kalenderjahres eintreten (vgl. § 3 Abs. 1 Satz 1 AAG). 

2.2.8 Freiwilliges Ausgleichsverfahren 

Arbeitgeber, die demselben Wirtschaftszweig angehören, können eine eigene Einrichtung zum Ausgleich 

der Arbeitgeberaufwendungen errichten. Tritt ein Arbeitgeber einem freiwilligen Ausgleichsverfahren 

bei, so finden für ihn vom Tage des Beitritts an die Vorschriften des Aufwendungsausgleichsgesetzes 

keine Anwendung mehr. 

Beim Ausscheiden aus dem freiwilligen Ausgleichsverfahren gelten die Vorschriften des Aufwendungsausgleichsgesetzes 

von dem Tage an, der auf den Tag des Ausscheidens folgt. Im Übrigen 

bedürfen sowohl die Errichtung sowie die Regelung des freiwilligen Ausgleichsverfahrens der Genehmigung 

des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung. 

2.3 Begriff „Arbeitnehmer/Arbeitnehmerin“ 


Bei der Prüfung, ob der Arbeitgeber nicht mehr als 30 Arbeitnehmer beschäftigt, ist von der Gesamtzahl 

der im Betrieb tatsächlich beschäftigten Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen auszugehen. Dies 

bedeutet, dass bei der Feststellung der Arbeitnehmerzahl grundsätzlich alle Beschäftigten des Betriebes 

zu berücksichtigen sind. 

Dabei ist auf den arbeitsrechtlichen Begriff des Arbeitnehmers abzustellen. 

Mitgezählt werden auch Arbeitnehmer deren Arbeitsverhältnis im Inland während einer Entsendung 

aufrecht erhalten bleibt und die im Fall der Arbeitsunfähigkeit einen Anspruch nach dem Entgeltfortzahlungsgesetz 

haben. Umlagebeträge sind nicht zu zahlen und es erfolgt keine Erstattung. 

Wird hingegen das Arbeitsverhältnis zum Stammarbeitgeber aufgelöst und ein neuer Arbeitsvertrag 

mit dem ausländischen Arbeitgeber begründet, findet ausländisches Recht Anwendung; eine Mitzählung 

beim Stammarbeitgeber erfolgt nicht. 

Gleiches gilt in den Fällen, in denen der Arbeitsvertrag zum Stammarbeitgeber im Inland ruht und 

daneben ein zusätzlicher Arbeitsvertrag mit dem ausländischen Arbeitgeber abgeschlossen wird, da 

mit dem Ruhen des Arbeitsverhältnisses auch dessen Hauptpflichten ruhen, zu denen die Entgeltzahlung 

bzw. die Entgeltfortzahlung gehört. 

Nicht mitgezählt werden Wehr- und Zivildienstleistende. Das gleiche gilt für Bezieher von Vorruhestandsgeld 

sowie für Beschäftigte in der Freistellungsphase der Altersteilzeit. Personen in einer Elternzeit 

werden ebenfalls nicht mitgezählt. Außer Betracht bleiben ferner die nach § 2 Abs. 1 Nr. 3 

KVLG 1989 versicherten mitarbeitenden Familienangehörigen eines landwirtschaftlichen Unternehmers, 

und zwar auch dann, wenn sie zu dem Unternehmer in einem Arbeitsverhältnis stehen. 

2.3.2 Auszubildende 


Ausdrücklich ausgenommen werden in § 1 Abs. 1 AAG die zu ihrer Berufsausbildung Beschäftigten. 

Zu den Auszubildenden gehören auch Praktikanten und Volontäre (siehe aber unter 2.4.1). 

Die finanzielle Förderung eines Ausbildungs- oder Arbeitsverhältnisses durch Dritte, beispielsweise 

durch das Sonderprogramm ´Einstiegsqualifizierung für Jugendliche ´ (EQJ), hat keinen Einfluss auf 

die grundsätzliche Verpflichtung zur Zahlung von Umlagebeträgen bzw. den Anspruch auf Erstattung. 

Jugendliche, die an solchen Programmen teilnehmen, werden vorbehaltlich einer Einzelfallprüfung in 

der Regel im Sinne des Aufwendungsausgleichsgesetzes zu den Auszubildenden gehören und entsprechend 

bei der Ermittlung der Arbeitnehmerzahl nicht zu berücksichtigen sein. 


222

2.3.3 Schwerbehinderte Menschen 

Bei der Ermittlung der Gesamtzahl der beschäftigten Arbeitnehmer bleiben nach § 3 Abs. 1 Satz 5 

AAG ferner schwerbehinderte Menschen im Sinne des Neunten Buches Sozialgesetzbuch außer Ansatz. 

Hierunter fallen nicht nur die in § 2 Abs. 2 SGB IX genannten schwerbehinderten Menschen, 

sondern auch die ihnen nach § 2 Abs. 3 SGB IX gleichgestellten Personen (siehe aber unter 2.4.1). 

2.3.4 Teilzeitbeschäftigte 

Eine besondere Regelung gilt für Teilzeitbeschäftigte. Sie werden bei der Feststellung der Gesamtzahl 

der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen entsprechend ihrer Arbeitszeit berücksichtigt. Nach § 3 

Abs. 1 Satz 6 AAG werden Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, 

- die wöchentlich regelmäßig nicht mehr als 10 Stunden zu leisten haben, mit dem Faktor 0,25, 

- die wöchentlich regelmäßig nicht mehr als 20 Stunden zu leisten haben, mit dem Faktor 0,50 

und 

- die wöchentlich regelmäßig nicht mehr als 30 Stunden zu leisten haben, mit dem Faktor 0,75 

angesetzt. Dabei ist stets von der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit auszugehen. Schwankt die 

Arbeitszeit von Woche zu Woche, ist die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit in den einzelnen Kalendermonaten 

im Wege einer Durchschnittsberechnung zu ermitteln. 

Beispiel: 

Arbeitnehmer/Arbeitnehmerin Beschäftigte wöchentliche anrechenbare 

Arbeitszeit 

2 Meister 40 Stunden 2,0 

4 Büroangestellte 40 Stunden 4,0 

12 Gesellen 40 Stunden 12,0 

5 Auszubildende 40 Stunden - 

2 schwerbehinderte Arbeitnehmer 40 Stunden - 

1 Teilzeitbeschäftigter 32 Stunden 1,0 


3 Teilzeitbeschäftigte 18 Stunden 1,50 


31 Beschäftigte gesamt 21,50 

2.3.5 Heimarbeiter, Hausgewerbetreibende 


Heimarbeiter sowie Hausgewerbetreibende nach § 1 Abs. 1 Buchstabe b Heimarbeitsgesetz sowie die 

in § 1 Abs. 2 Satz 1 Buchstaben b und c Heimarbeitsgesetz bezeichneten Personen, wenn sie hinsichtlich 

der Entgeltregelung gleichgestellt sind, werden bei der Berechnung der Gesamtzahl der beschäftigten 

Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen nicht berücksichtigt. 

2.3.6 Vorstandsvorsitzende, Vorstandsmitglieder, GmbH-Geschäftsführer 

Vorstandsvorsitzende, Vorstandsmitglieder sowie GmbH-Geschäftsführer (auch Gesellschafter- 

Geschäftsführer) gelten in der Regel arbeitsrechtlich nicht als Arbeitnehmer. Sie sind bei der Feststellung 

der Zahl der beschäftigten Arbeitnehmer bzw. Arbeitnehmerinnen nicht zu berücksichtigen. Die 

Rechtsform des jeweiligen Arbeitgebers spielt dabei keine Rolle. Ferner sind die in § 6 Abs. 1 Nr. 2 

SGB V genannten Personen in dieser Funktion ausgenommen. Wie unter 2.3.1 ausgeführt, kommt es 

auch bei diesem Personenkreis auf die arbeitsrechtliche Betrachtungsweise an. So zählen im Arbeitsrecht 

Organmitglieder juristischer Personen nicht zu den Arbeitnehmern. Bei ihnen fehlt es nicht nur 


223

an der persönlichen Abhängigkeit; sie repräsentieren vielmehr die juristische Person unmittelbar als 

Arbeitgeber. 

Dies gilt nicht nur für den Vorstand einer Aktiengesellschaft, sondern auch für den GmbH- 

Geschäftsführer, der als Fremdgeschäftsführer oder Minderheitsgesellschafter-Geschäftsführer tätig 

ist (siehe unter I., 1.1.1). Die Arbeitnehmereigenschaft von GmbH-Geschäftsführern ist im Regelfall 

zu verneinen (vgl. Urteil des BAG vom 26. Mai 1999 – 5 AZR 664/98, AP Nr. 10 zu § 35 GmbHG). 

Ausnahmsweise kann das Anstellungsverhältnis eines Geschäftsführers ein Arbeitsverhältnis sein, 

wenn über die gesellschaftsrechtlichen Weisungsverhältnisse hinaus die Gesellschaft typische arbeitsrechtliche, 

d. h. arbeitsbegleitende und die konkrete Leistungserbringung steuernde Weisungen 

erteilen kann. Indiz gegen ein Arbeitsverhältnis ist, wenn sich der Anspruch auf Entgeltfortzahlung 

nach § 622 BGB richtet. Ebenso bietet § 5 Abs. 1 Satz 3 Arbeitsgerichtsgesetz eine Hilfestellung bei 

dieser Beurteilung; danach gelten Personen nicht als Arbeitnehmer, die kraft Gesetzes, Satzung oder 

Gesellschaftsvertrags allein oder als Mitglieder des Vertretungsorgans zur Vertretung der juristischen 

Person berufen sind. Die Frage, welche Gerichtsbarkeit bei Streitigkeiten zwischen dem GmbH- 

Geschäftsführer und der GmbH zuständig ist, kann als weiteres Abgrenzungskriterium dienen. Ist die 

Arbeitsgerichtsbarkeit nicht zuständig, handelt es sich arbeitsrechtlich nicht um einen Arbeitnehmer. 

Folglich sind diese Personen bei der Feststellung der Teilnahme am U1-Verfahren nicht zu berücksichtigen. 

Ebenso sind Umlagebeträge zur U1 sowie zur U2 nicht zu entrichten; eine Erstattung ist 

ebenfalls ausgeschlossen. 

2.3.7 Personen im freiwilligen sozialen oder ökologischen Jahr 

Personen, die ein freiwilliges soziales Jahr im Sinne des Gesetzes zur Förderung eines freiwilligen 

sozialen Jahres (FSJG) oder ein freiwilliges ökologisches Jahr im Sinne des Gesetzes zur Förderung 

eines freiwilligen ökologischen Jahres (FÖJG) leisten, sind keine Arbeitnehmer und daher bei der 

Ermittlung der Gesamtzahl der Beschäftigten nicht zu berücksichtigen. Umlagebeträge sind nicht zu 

zahlen; eine Erstattung erfolgt nicht. 

2.3.8 Ausländische Saisonarbeitskräfte 

Ausländische Saisonarbeitskräfte gehen mit dem Arbeitgeber im Inland ein Arbeitsverhältnis ein. Für 

sie besteht im Fall der Arbeitsunfähigkeit ein arbeitsrechtlicher Anspruch auf Entgeltfortzahlung nach 

dem Entgeltfortzahlungsgesetz. Sie sind daher grundsätzlich bei der Feststellung der Arbeitnehmerzahl 

zu berücksichtigen. Für diesen Personenkreis sind Umlagebeträge zu entrichten; die erstattungsfähigen 

Aufwendungen des Arbeitgebers werden erstattet. Eine Ausnahme besteht lediglich hinsichtlich 

der Personen, deren Arbeitsverhältnis auf nicht mehr als vier Wochen angelegt ist und bei denen 

daher aufgrund der Vorschrift des § 3 Abs. 3 EFZG kein Anspruch auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall 

entstehen kann. 

2.3.9 Unständig Beschäftigte 


Unständig Beschäftigte sind Arbeitnehmer, die bei der Ermittlung der Gesamtzahl der Arbeitnehmer 

mitzuzählen sind. Umlage ist zu zahlen; eine Erstattung erfolgt. 

2.3.10 Ordensangehörige/Ordensgemeinschaften 

Personen, deren Beschäftigung nicht in erster Linie ihrem Erwerb dient, sondern vorwiegend durch 

Beweggründe religiöser oder karitativer Art bestimmt ist, sind grundsätzlich keine Arbeitnehmer. Dazu 

gehören insbesondere Mitglieder von Orden, Kongregationen der katholischen Kirche, evangelische 

Diakonissen sowie Novizen und Postulanten.Dagegen sind jedoch solche Personen den Arbeitnehmern 

zuzurechnen, die am Markt wie ein Arbeitnehmer auftreten und auf der Grundlage eines Arbeitsvertrages 

ihre Arbeitskraft zum Zwecke des wirtschaftlichen Erwerbs zur Verfügung stellen. 

Mitglieder geistlicher Genossenschaften, die im Rahmen eines Gestellungsvertrages tätig werden, 

zählen hinsichtlich des die Dienste in Anspruch nehmenden Arbeitgebers als Arbeitnehmer, nicht je- 


224

doch in Bezug auf die geistliche Genossenschaft. Soweit Ordensgemeinschaften Personen beschäftigen, 

die nicht zu den Ordensan gehörigen zählen besteht Umlagepflicht, sofern die Ordensgemeinschaft 

nicht zu den Körperschaften des öffentlichen Rechts zählt. 

2.3.11 ABM-Kräfte 

ABM-Kräfte sind Arbeitnehmer, deren Entgeltfortzahlungsanspruch sich im Krankheitsfall nach dem 

Entgeltfortzahlungsgesetz richtet. Sie werden bei der Ermittlung der Arbeitnehmerzahl berücksichtigt, 

Umlagebeträge sind zu entrichten und ein Erstattungsanspruch besteht. 

2.4 Feststellung der erstattungsberechtigten Arbeitgeber 


Nach § 1 Abs. 1 AAG haben nur solche Arbeitgeber einen Erstattungsanspruch, die in der Regel nicht 

mehr als 30 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen beschäftigen. Zu den erstattungsberechtigten Arbeitgebern 

gehören auch solche, die nur Auszubildende und/oder schwerbehinderte Menschen im 

Sinne des Neunten Buches Sozialgesetzbuch beschäftigen. 

Die Krankenkassen haben gemäß § 3 Abs. 1 AAG die Teilnahme des Arbeitgebers am Ausgleich der 

Arbeitgeberaufwendungen jeweils zum Beginn eines Kalenderjahres für die Dauer dieses Kalenderjahres 

festzustellen. Wobei der Arbeitgeber der zuständigen Krankenkasse die für die Durchführung 

des Ausgleichs erforderlichen Angaben zu machen hat. Ausführungen dazu, welche Krankenkasse 

zuständig ist, enthält 2.4.2. 

2.4.2 Zuständige Krankenkasse 

Zuständige Krankenkasse für die Feststellung der Teilnahme am Ausgleich der Arbeitgeberaufwendungen 

nach § 1 Abs. 1 AAG ist die Krankenkasse, die auch gegenüber dem Arbeitgeber zur Erstattung 

der zu gewährenden Beträge verpflichtet ist (siehe unter 2.1). 

2.4.3 Feststellungsverfahren 



Nach der unter Punkt 2.4.2 beschriebenen Zuständigkeitsregelung kann davon ausgegangen werden, 

dass in der Regel für einen Arbeitgeber mehrere Krankenkassen zuständig sind. Daher hat der Gesetzgeber 

insbesondere aus Gründen der Verwaltungsvereinfachung den Spitzenverbänden der 

Krankenkassen die Aufgabe zugewiesen, gemeinsam und einheitlich Näheres zum Feststellungsverfahren 

zu vereinbaren (§ 3 Abs. 3 AAG). 

Die Teilnahme des Arbeitgebers am Ausgleich der Arbeitgeberaufwendungen nach § 1 Abs. 1 AAG 

ergibt sich unmittelbar aus dem Aufwendungsausgleichsgesetz (vgl. § 3 Abs. 1 Sätze 2 bis 4 AAG) 

und ist nicht von einem rechtsbegründenden Verwaltungsakt der Krankenkasse abhängig. 

Die Feststellung nach § 3 Abs. 1 Satz 1 AAG hat somit lediglich deklaratorischen Charakter (vgl. BSG 

vom 16. Dezember 1980 – 3 RK 18/79 und 3 RK 16/80 sowie Gesetzesbegründung zu § 3 AAG); 

ebenso BSG vom 12. März 1996 – 1 RK 11/94 –, wonach die Umlagepflicht kraft Gesetzes entsteht, 

sobald die Betriebsgröße den Arbeitnehmergrenzwert (30) unterschreitet. 

Auf der Grundlage des § 3 Abs. 3 AAG vereinbarten die Spitzenverbände der Krankenkassen daher 

gemeinsam und einheitlich, dass es einer förmlichen Feststellung über die Teilnahme eines Arbeitgebers 

am Ausgleichsverfahren der Arbeitgeberaufwendungen nach § 1 Abs. 1 AAG grundsätzlich nicht 

bedarf. Dieser Verfahrensregelung steht jedoch nicht entgegen, dass eine grundsätzlich für die Feststellung 

zuständige Krankenkasse (siehe unter 2.4.2) auf Wunsch des Arbeitgebers, beispielsweise 


225

ei Betriebserrichtung, diesem einen entsprechenden Feststellungsbescheid erteilt. Der hiernach von 

einer Krankenkasse erteilte Feststellungsbescheid gilt gegenüber allen Krankenkassen. 

Die Feststellung über die Teilnahme am Ausgleichsverfahren hat der Arbeitgeber jeweils zu Beginn 

eines jeden Kalenderjahres mit Wirkung für das gesamte Kalenderjahr zu treffen. 

2.4.3.2 Der Betrieb hat während des ganzen, der Feststellung voraufgegangenen Kalenderjahres 

bestanden 

Der Arbeitgeber nimmt am Ausgleich der Arbeitgeberaufwendungen teil, wenn er in dem der Feststellung 

voraufgegangenen Kalenderjahr für einen Zeitraum von mindestens acht Kalendermonaten, der 

nicht zusammenhängend zu verlaufen braucht, nicht mehr als 30 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen 

beschäftigt hat. Aus Gründen der Praktikabilität wird empfohlen, bei dieser Feststellung jeweils 

von der Zahl der am Ersten des Kalendermonats beschäftigten Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen 

auszugehen. 

Beispiel: 

Betriebserrichtung am 01.06. des der Feststellung voraufgegangenen Kalenderjahres 

Anzahl der anrechenbaren Beschäftigten Jeweils am 

20,50 01.06. 

29,00 01.07. 

33,00 01.08. 

31,25 01.09. 

28,00 01.10. 

31,00 01.11. 

29,50 01.12. 

Der Betrieb hat in dem der Feststellung voraufgegangenen Kalenderjahr an sieben Monaten bestanden. 

In vier Kalendermonaten lag die Zahl der anrechenbaren Beschäftigten unter 30, in drei Kalendermonaten 

lag sie über 30. Da in der überwiegenden Zahl der Kalendermonate die Grenze für die 

Teilnahme am Ausgleichsverfahren für die Arbeitgeberaufwendungen bei Arbeitsunfähigkeit nicht 

überschritten wurde, nimmt der Arbeitgeber am Ausgleichsverfahren teil. 

2.4.3.3 Errichtung von Betrieben 

Bei Errichtung eines Betriebes in dem für die Feststellung geltenden Kalenderjahr nimmt der Arbeitgeber 

in diesem Kalenderjahr am Ausgleichsverfahren teil, wenn nach der Art des Betriebes anzunehmen 

ist, dass während der überwiegenden Zahl der noch verbleibenden Monate dieses Kalenderjahres 

nicht mehr als 30 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen beschäftigt werden. Einer Errichtung 

steht die Übernahme eines Betriebes durch einen anderen Arbeitgeber gleich. Dies gilt auch, wenn im 

Falle der Insolvenz ein Insolvenzverwalter eingesetzt wird und die Anzahl der weiterbeschäftigten 

Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen nunmehr den Grenzwert von 30 Beschäftigten nicht überschreitet 

(siehe unter 2.2.5). Die voraussichtliche Zahl der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen ist sorgfältig 

zu schätzen. Die danach getroffene Entscheidung bleibt auch dann maßgebend, wenn später die 

tatsächlichen Verhältnisse von der Schätzung abweichen. 

2.4.3.4 Zeitliche Bindung an die Feststellung 


Die Feststellung über die Teilnahme am Ausgleich der Arbeitgeberaufwendungen bleibt auch dann 

maßgebend, wenn sich im laufenden Kalenderjahr die Beschäftigtenzahl erheblich ändert. 

Wird ein Arbeitgeber mit Beginn eines neuen Kalenderjahres in das Ausgleichsverfahren einbezogen 

und zählte er im voraufgegangenen Kalenderjahr nicht zum Kreis der erstattungsberechtigten Arbeitgeber, 

dann besteht der Erstattungsanspruch für die Zeit vom 1. Januar des Kalenderjahres an; dies 

gilt auch für die vor dem 1. Januar eingetretenen Fälle der Entgeltfortzahlung. 


226

Endet die Teilnahme am Ausgleichsverfahren mit Ablauf des Kalenderjahres, so endet auch der Erstattungsanspruch 

mit dem 31. Dezember dieses Kalenderjahres; dies gilt auch, wenn die tatsächliche 

Entgeltfortzahlung nach § 3 Abs. 1 und 2 oder § 9 Abs. 1 EFZG an den Arbeitnehmer/die Arbeitnehmerin 

über den 31. Dezember hinaus erfolgt. 

2.5 Aufbringung der Mittel 

2.5.1 Grundsatz 

Die Mittel zur Durchführung des Ausgleichs der Arbeitgeberaufwendungen werden nach § 7 Abs. 1 

AAG durch gesonderte Umlagen (für U1 und U2) von den am Ausgleich beteiligten Arbeitgebern aufgebracht. 

Die jeweiligen Umlagen haben die erforderlichen Verwaltungskosten angemessen zu berücksichtigen. 

Die Erhebung gesonderter Umlagen wird alleine schon deswegen erforderlich, weil an dem Ausgleichsverfahren 

der Arbeitgeberaufwendungen bei Arbeitsunfähigkeit nur die Arbeitgeber teilnehmen, 

die in der Regel ausschließlich der zu ihrer Berufsausbildung Beschäftigten nicht mehr als 30 Arbeitnehmer 

beschäftigen (siehe unter 2.3). Am Ausgleichsverfahren der Arbeitgeberaufwendungen für 

Mutterschaftsleistungen nehmen dagegen alle Arbeitgeber teil (siehe unter 3.2). Entsprechend weichen 

auch die Umlagesätze voneinander ab. 

Umlagebeträge können im Rahmen der Insolvenzgeldversicherung nach § 208 SGB III nicht geltend 

gemacht werden. 

2.5.2 Bemessungsgrundlagen 

2.5.2.1 Umlagesätze 

Nach § 7 Abs. 2 AAG sind die Umlagen jeweils in einem Prozentsatz des Arbeitsentgelts (Umlagesätze) 

festzusetzen. Die Höhe der Umlagesätze wird nach § 9 Abs. 1 Nr. 1 AAG in der Satzung der Ausgleichskasse 

festgelegt. Für die Festsetzung der Umlagesätze gilt § 21 SGB IV entsprechend. 

Bei den Ersatzkassen haben die Selbstverwaltungsorgane in Angelegenheiten des Aufwendungsausgleichsgesetzes 

Einvernehmen mit den für die Vertretung der Interessen der Arbeitgeber maßgeblichen 

Spitzenorganisationen herzustellen. 

2.5.2.2 Umlagepflichtige Arbeitsentgelte 


Für die Umlage des Ausgleichsverfahrens der Arbeitgeberaufwendungen bei Arbeitsunfähigkeit ist 

nach § 7 Abs. 2 AAG Bemessungsgrundlage das Arbeitsentgelt, nach dem die Beiträge zur gesetzlichen 

Rentenversicherung der im Betrieb beschäftigten Arbeitnehmer, Arbeitnehmerinnen und Auszubildenden 

bemessen werden oder bei Versicherungspflicht zu bemessen wären. 

Nicht umlagepflichtig ist das Arbeitsentgelt von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen, deren Beschäftigungsverhältnis 

auf nicht mehr als vier Wochen angelegt ist und bei denen daher wegen der Art 

des Beschäftigungsverhältnisses aufgrund des § 3 Abs. 3 EFZG kein Anspruch auf Entgeltfortzahlung 

im Krankheitsfall entstehen kann. Dagegen ist jedoch Umlage zu berechnen vom Arbeitsentgelt der 

Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, deren Beschäftigungsverhältnis von vornherein auf länger als 

vier Wochen befristet oder unbefristet angelegt ist, deren Beschäftigungsverhältnis – aus welchen 

Gründen ist dabei unerheblich – aber vor Ablauf von vier Wochen nach Beschäftigungsaufnahme 

endet. 

Zudem ist Umlage aus dem Arbeitsentgelt der kurzfristig beschäftigten Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen 

zu erheben, wenn sie mehr als vier Wochen beschäftigt sind, unabhängig davon, ob Versicherungspflicht 

oder Versicherungsfreiheit vorliegt. Ferner ist das Arbeitsentgelt schwerbehinderter 

Menschen umlagepflichtig. Dem steht nicht entgegen, dass schwerbehinderte Menschen bei der Feststellung 

der Gesamtzahl der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen nicht mitgezählt werden. 


227

Von der Umlagepflicht sind darüber hinaus erfasst das ausgezahlte Wertguthaben von Personen in 

der Altersteilzeit während der Freistellungsphase sowie das Arbeitsentgelt von Erwerbsunfähigkeitsrentnern, 

von Erwerbsminderungsrentnern, von Altersrentnern und von Personen in der Elternzeit. 

Das Arbeitsentgelt der versicherungspflichtigen mitarbeitenden Familienangehörigen von landwirtschaftlichen 

Unternehmern, das Vorruhestandsgeld sowie die Vergütung von Hausgewerbetreibenden 

und Heimarbeitern werden hingegen für die Berechnung der Umlage nicht herangezogen. Das Gleiche 

gilt für das im Störfall beitragspflichtige Wertguthaben. 

2.5.3 Maßgebendes Arbeitsentgelt 

Die Umlage für das Ausgleichsverfahren der Arbeitgeberaufwendungen bei Arbeitsunfähigkeit ist von 

dem Arbeitsentgelt zu berechnen, nach dem die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung bemessen 

werden. Bei rentenversicherungsfreien oder von der Rentenversicherungspflicht befreiten 

Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen ist das Arbeitsentgelt maßgebend, nach dem die Rentenversicherungsbeiträge 

im Falle des Bestehens von Rentenversicherungspflicht zu berechnen wären. Im 

Übrigen unterliegt auch das an arbeitsunfähige Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen fortgezahlte 

Entgelt der Umlagepflicht. 

Die Kopplung an die Bemessungsgrundlage für die Rentenversicherungsbeiträge bedeutet, dass für 

die Berechnung der Umlage nur solche Bezüge herangezogen werden können, die Arbeitsentgelt im 

Sinne der Sozialversicherung darstellen. Vergütungen, die nicht zum Arbeitsentgelt im Sinne der Sozialversicherung 

gehören, bleiben mithin bei der Berechnung der Umlage außer Ansatz. 

Umlagebeträge sind nur vom laufenden Arbeitsentgelt zu berechnen. Einmalig gezahltes Arbeitsentgelt 

nach § 23a SGB IV (siehe unter II., 2.3) ist bei der Berechnung der Umlage nicht zu berücksichtigen, 

es ist ebenfalls von der Erstattung ausgeschlossen. 

Bei Mehrfachbeschäftigten ist § 22 Abs. 2 SGB IV entsprechend anzuwenden, sofern die beteiligten 

Betriebe am Ausgleichsverfahren der Arbeitgeberaufwendungen bei Arbeitsunfähigkeit teilnehmen 

(siehe unter II., 8.). 

Zuschüsse des Arbeitgebers zum Krankengeld, Verletztengeld, Übergangsgeld oder Krankentagegeld 

und sonstige Einnahmen aus einer Beschäftigung, die für die Zeit des Bezuges von Krankengeld, 

Krankentagegeld, Versorgungskrankengeld, Verletztengeld, Übergangsgeld oder Mutterschaftsgeld 

oder während einer Elternzeit weiter erzielt werden, gelten nach § 23c SGB IV nicht als beitragspflichtiges 

Arbeitsentgelt, soweit die Einnahmen zusammen mit den genannten Sozialleistungen das Nettoarbeitsentgelt 

(§ 47 SGB V) nicht übersteigen (siehe unter II., 2.2.7). Soweit hiernach beitragspflichtige 

Einnahmen vorliegen, sind diese ebenfalls umlagepflichtig. 

2.5.4 Bezieher von Kurzarbeitergeld und Winterausfallgeld 

Eine von der Bemessungsgrundlage der Rentenversicherung abweichende Regelung gilt für Bezieher 

von Kurzarbeitergeld und Winterausfallgeld. Während die Rentenversicherungsbeiträge für diese Personen 

aus dem tatsächlich erzielten Arbeitsentgelt zuzüglich 80 Prozent des Unterschiedsbetrages 

zwischen dem Sollentgelt und dem Istentgelt nach § 179 SGB III berechnet werden (siehe unter II., 

11.), ist der Berechnung der Umlage nach § 7 Abs. 2 Satz 3 AAG nur das tatsächlich erzielte Arbeitsentgelt 

bis zur Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung zugrunde zu legen. 

Das fiktive Arbeitsentgelt wird also für die Umlageberechnung nicht herangezogen. 

2.5.5 Weitere fiktive Arbeitsentgelte 


Bei den in § 163 Abs. 3 und 4 SGB VI genannten Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen, die ehrenamtlich 

tätig sind, ist die Umlage für das Ausgleichsverfahren der Arbeitgeberaufwendungen bei Arbeitsunfähigkeit 

nur aus dem tatsächlich erzielten Arbeitsentgelt und nicht aus dem fiktiven Arbeitsentgelt 

zu berechnen. 


228

Auch das bei Personen in Altersteilzeit nach § 163 Abs. 5 SGB VI zugrunde zu legende fiktive Arbeitsentgelt 

(siehe unter II., 10.) wird für die Berechnung der Umlage nicht berücksichtigt. Wird während 

der Altersteilzeit Mehrarbeit geleistet, kann es vorkommen, dass die Vergütungen hierfür durch 

die vorrangige Anrechnung des fiktiven Arbeitsentgelts (vgl. Ausführungen unter 3.3.3.2 des gemeinsamen 

Rundschreibens der Spitzenorganisationen der Sozialversicherung vom 09.03.2004 zu den 

versicherungs-, beitrags-, melde- und leistungsrechtlichen Auswirkungen des Altersteilzeitgesetzes) 

für die Berechnung der Rentenversicherungsbeiträge wegen Überschreitens der Beitragsbemessungsgrenze 

nicht bzw. nicht in voller Höhe herangezogen werden. Da das fiktive Arbeitsentgelt für 

die Berechnung der Umlage aber unberücksichtigt bleibt, werden die Vergütungen für Mehrarbeit dadurch 

in stärkerem Maße in die Berechnung der Umlage einbezogen. 

Bei den behinderten Menschen, die in anerkannten Werkstätten für behinderte Menschen, in anerkannten 

Blindenwerkstätten oder den in § 5 Abs. 1 Nr. 7 und 8 SGB V genannten Anstalten, Heimen 

oder gleichartigen Einrichtungen tätig sind (siehe unter II., 12.), unterliegt ebenfalls nur das tatsächlich 

erzielte Arbeitsentgelt der Umlagepflicht. Das für die Beitragsberechnung (§ 162 Nr. 2 SGB VI) maßgebende 

fiktive Arbeitsentgelt wird auch hier nicht für die Umlageberechnung herangezogen. 

2.5.6 Beitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung 

Die Umlage wird von einem Arbeitsentgelt bis zu der in der Rentenversicherung geltenden Beitragsbemessungsgrenze 

(vgl. §§ 159, 160 SGB VI) berechnet, obgleich die Erstattung nach § 1 Abs. 1 

AAG grundsätzlich nicht begrenzt ist, es sei denn, die Krankenkasse hat eine entsprechende Satzungsregelung 

auf der Grundlage des § 9 Abs. 2 AAG getroffen. Bei der Begrenzung auf die in der 

Rentenversicherung geltenden Beitragsbemessungsgrenze ist deren unterschiedliche Höhe in den 

Rechtskreisen Ost und West zu berücksichtigen. 

2.6 Berechnung der Umlage 

Die Umlage ist vom tatsächlich erzielten laufenden Arbeitsentgelt einschließlich der geleisteten Entgeltfortzahlung 

zu berechnen. Bei Arbeitnehmern in der Gleitzone (siehe unter II., 2.2.6) gilt als umlagepflichtiges 

Arbeitsentgelt die nach § 163 Abs. 10 SGB VI ermittelte beitragspflichtige Einnahme. 

Sofern in diesen Fällen einmalig gezahltes Arbeitsentgelt anfällt, ist in den Monaten, in denen das 

einmalig gezahlte Arbeitsentgelt ausgezahlt wird, für die Umlageberechnung die reduzierte beitragspflichtige 

Einnahme nach § 163 Abs. 10 SGB VI ohne Berücksichtigung des einmalig gezahlten Arbeitsentgelts 

zu ermitteln. 

Für beitragsfreie Zeiten in der Sozialversicherung (z. B. bei Bezug von Krankengeld, Mutterschaftsgeld 

oder Übergangsgeld – siehe unter II., 1.) wird grundsätzlich keine Umlage erhoben, weil es mangels 

eines Arbeitsentgelts an einer Bemessungsgrundlage fehlt (vgl. aber Ausführungen zu § 23c 

SGB IV unter II., 2.2.7). Dies gilt auch in den Fällen, in denen Übergangsgeld während einer Rehabilitationsmaßnahme 

gezahlt wird. 

2.7 Nachweis der Umlage 

Die Umlagebeträge für das Ausgleichsverfahren der Arbeitgeberaufwendungen bei Arbeitsunfähigkeit 

sind im Beitragsnachweis unter der Gruppe U1 anzugeben. Entsprechendes gilt auch für die Umlagebeträge 

für das Ausgleichsverfahren der Arbeitgeberaufwendungen für Mutterschaftsleistungen (siehe 

unter 3.), wobei hier die Angabe unter der Gruppe U2 erfolgt. 

2.8 Zuständige Einzugsstelle 


Die Umlage ist durch diejenige Krankenkasse zu erheben, die nach § 2 Abs. 1 AAG die Erstattung 

vorzunehmen hat (siehe unter 2.1). Dies gilt auch für den Fall, dass die Krankenkasse die Erstattung 

auf eine andere Stelle übertragen hat. 


229

3. Ausgleichsverfahren in Mutterschaftsfällen (U2-Verfahren) 

3.1 Grundsatz 

Das Aufwendungsausgleichsgesetz bestimmt in seinem § 1 Abs. 2, dass den Arbeitgebern 

1. der nach § 14 Abs. 1 MuSchG gezahlte Zuschuss zum Mutterschaftsgeld, 

2. das nach § 11 MuSchG bei Beschäftigungsverboten gezahlte Arbeitsentgelt, 

3. die auf die Arbeitsentgelte nach der Nummer 2 entfallenden von den Arbeitgebern zu tragenden 

Beiträge zur Bundesagentur für Arbeit und die Arbeitgeberanteile an Beiträgen zur gesetzlichen 

Kranken- und Rentenversicherung und zur sozialen Pflegeversicherung, die Arbeitgeberanteile 

nach § 172 Abs. 2 SGB VI sowie die Beitragszuschüsse nach § 257 SGB V und 

nach § 61 SGB XI 

von den Krankenkassen erstattet werden, wobei die landwirtschaftlichen Krankenkassen hiervon ausgenommen 

sind. 

Zur Erstattung ist jeweils die Krankenkasse verpflichtet, 

a) bei der der Arbeitnehmer/die Arbeitnehmerin versichert ist, 

b) sofern eine Mitgliedschaft bei einer Krankenkasse nicht besteht, die zuständige Einzugsstelle 

für die Beiträge zur Rentenversicherung und zur Bundesagentur für Arbeit, 

c) sofern sich eine Zuständigkeit nach den Buchstaben a) oder b) nicht ergibt, die Krankenkasse, 

die der Arbeitgeber gewählt hat, wenn der Arbeitnehmer/die Arbeitnehmerin noch nie bei einer 

deutschen Krankenkasse versichert war. 

Eine Ausnahme hiervon gilt für alle geringfügig Beschäftigten nach dem Vierten Buch Sozialgesetzbuch. 

Für diesen Personenkreis ist die zur Erstattung verpflichtete Krankenkasse immer die Deutsche 

Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See als Träger der knappschaftlichen Krankenversicherung. 

Bei freiwilligen Mitgliedern einer landwirtschaftlichen Krankenkasse und bei saisonal beschäftigten 

Nebenerwerbslandwirten, die Mitglied einer landwirtschaftlichen Krankenkasse sind, wählt der umlagepflichtige 

Arbeitgeber die Ausgleichskasse. 

Die nach § 2 Abs. 1 Nr. 3 KVLG 1989 pflichtversicherten mitarbeitenden Familienangehörigen eines 

landwirtschaftlichen Unternehmers haben grundsätzlich einen Anspruch auf Entgeltfortzahlung nach 

dem Mutterschutzgesetz. Die Aufwendungen werden dem landwirtschaftlichen Unternehmer nach 

§ 11 Abs. 2 Nr. 1 AAG jedoch nicht erstattet. 

3.2 Beteiligte Arbeitgeber 



Für das Ausgleichsverfahren der Arbeitgeberaufwendungen für Mutterschaftsleistungen gilt der selbe 

Arbeitgeberbegriff wie unter 2. ausgeführt. Da jedoch das Aufwendungsausgleichsgesetz gegenüber 

dem bislang für das Ausgleichsverfahren geltenden Lohnfortzahlungsgesetz das Erstattungsverfahren 

für Mutterschaftsleistungen auf alle Arbeitgeber ausweitet, kommt dem Arbeitgeberbegriff hier eine 

weniger bedeutende Relevanz zu. 

Die unter Ziffer 2.2.6 genannten Institutionen (vgl. § 5 Abs. 1 Nr. 5 bis 8 SGB V) gelten auch für das 

U2-Verfahren hinsichtlich der unter dieser Ziffer genannten Personen nicht als Arbeitgeber. 

Botschaften und Konsulate ausländischer Staaten in der Bundesrepublik Deutschland nehmen ebenfalls 

nicht am U2-Verfahren teil; die nach § 28m Abs. 1 SGB IV bestehende Verpflichtung für den Beschäftigten 

zur Zahlung des Gesamtsozialversicherungsbeitrages bei Nichterfüllung der Zahlungs- 


230

pflicht des Arbeitgebers kann bei einer reinen Arbeitgeberversicherung nicht auf den Arbeitnehmer 

übertragen werden. 

3.2.2 Ausnahmevorschriften 

Ausnahmevorschriften für die Teilnahme am Ausgleichsverfahren der Arbeitgeberaufwendungen für 

Mutterschaftsleistungen sind nach dem Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes vom 18. November 

2003 -1 BvR 302/96 -) grundsätzlich nicht mehr zulässig. Daher werden von der Teilnahme an 

diesem Ausgleichsverfahren lediglich zwei Ausnahmen gemacht. Dies betrifft einerseits die in der 

Landwirtschaft mitarbeitenden versicherungspflichtigen Familienangehörigen eines landwirtschaftlichen 

Unternehmers. 

Andererseits werden von diesem Ausgleichsverfahren bestimmte Personenkreise ausgenommen, für 

die aufgrund des Zusatzabkommens zum NATO-Truppenstatut (ZA-NTS) vom 13. August 1959 eine 

Sonderregelung gelten muss. Art. 13 Abs. 1 ZA-NTS nimmt die Mitglieder einer Truppe (= Stationierungsstreitkräfte 

in Deutschland), das zivile Gefolge (= das die Truppe begleitende Zivilpersonal, das 

bei den Streitkräften des die Truppe entsendenden Staates beschäftigt ist und weder staatenlos ist 

noch die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt) und deren Angehörige von der Anwendung der im 

Bundesgebiet geltenden Bestimmungen über die soziale Sicherheit und Fürsorge aus. Zu diesen Bestimmungen 

gehören auch jene des Aufwendungsausgleichsgesetzes. Etwas anderes gilt jedoch für 

die bei den Stationierungsstreitkräften beschäftigten zivilen Arbeitskräfte (vgl. Art. 56 Abs. 3 ZA-NTS), 

auf welche die Vorschriften des deutschen Rechts über die Sozialversicherung Anwendung finden. 

Entsprechendes gilt gemäß Art. 5 des Ergänzungsabkommens vom 13. März 1967 zum Hauptquartier-Protokoll 

vom 28. August 1952 in Verbindung mit Art. 13 Abs. 1 ZA-NTS, gemäß Art. 7 und Art. 8 

Abs. 2 des Ergänzungsabkommens zum Hauptquartier-Protokoll für das Personal und die zivilen Arbeitskräfte 

der internationalen militärischen Hauptquartiere in Deutschland. 

Aufgrund der Formulierung des § 11 Abs. 1 Nr. 2 AAG werden daher künftig nur die zivilen Arbeitskräfte 

in das Ausgleichsverfahren der Arbeitgeberaufwendungen für Mutterschaftsleistungen einbezogen. 

Bei dem übrigen Personal der Stationierungskräfte und der internationalen militärischen Hauptquartiere 

in Deutschland wird durch § 11 Abs. 2 Nr. 2 AAG notwendigerweise die Anwendung beider 

Ausgleichsverfahren ausgeschlossen. 

3.2.3 Freiwilliges Ausgleichsverfahren 

Die Ausführungen unter 2.2.8 zum freiwilligen Ausgleichsverfahren gelten auch für das Verfahren der 

Arbeitgeberaufwendungen für Mutterschaftsleistungen. 

3.3 Begriff „Arbeitnehmer/Arbeitnehmerin“ 



Da das Ausgleichsverfahren der Arbeitgeberaufwendungen für Mutterschaftsleistungen alle Arbeitgeber 

– unabhängig von ihrer Beschäftigtenzahl – erfasst, nehmen auch solche Arbeitgeber teil, die beispielsweise 

ausnahmslos Teilzeitbeschäftigte, Auszubildende oder schwerbehinderte Menschen beschäftigen. 

Eine etwaige Differenzierung der Zählweise verschiedener Personengruppen wie bei der 

Feststellung der Teilnahme am Ausgleichsverfahren der Arbeitgeberaufwendungen bei Arbeitsunfähigkeit 

(U1) erfolgt hier nicht. 

Vorstandsvorsitzende, Vorstandsmitglieder sowie GmbH-Geschäftsführer (auch Gesellschafter- 

Geschäftsführer), die arbeitsrechtlich als Arbeitnehmer behandelt werden, werden ebenfalls vom U2- 

Verfahren erfasst (siehe unter 2.3.6). 

Personen, die ein freiwilliges soziales Jahr im Sinne des Gesetzes zur Förderung eines freiwilligen 

sozialen Jahres (FSJG) oder ein freiwilliges ökologisches Jahr im Sinne des Gesetzes zur Förderung 

eines freiwilligen ökologischen Jahres (FÖJG) leisten, sind keine Arbeitnehmer, weshalb Umlagebeträge 

für sie nicht zu zahlen sind; eine Erstattung erfolgt nicht. 


231

3.3.2 Beurlaubte Beamte, „insichbeurlaubte“ Beamte 

Für Personen, denen während der Beurlaubung als Beamter oder Beamtin nach beamtenrechtlichen 

Vorschriften weiterhin Versorgung gewährleistet wird und die in einem Beschäftigungsverhältnis stehen 

(in der Regel zur Deutschen Post AG oder deren Tochterunternehmen), sind Umlagebeträge zum 

Ausgleichsverfahren der Arbeitgeberaufwendun gen für Mutterschaftsleistun gen nicht zu entrichten. 

Eine Erstattung der Aufwendun gen für diesen Personenkreis scheidet aus. 

3.4 Feststellung der erstattungsberechtigten Arbeitgeber 

Einer speziellen Feststellung der erstattungsberechtigten Arbeitgeber bedarf es nicht, da unabhängig 

von der Beschäftigtenzahl alle Arbeitgeber am Ausgleichsverfahren für Mutterschaftsleistungen teilnehmen. 

Die Umlagepflicht bzw. der Erstattungsanspruch wird demnach für den Arbeitgeber mit dem 

Zeitpunkt begründet, mit dem erstmals ein Beschäftigungsverhältnis bei ihm beginnt. 

3.5 Aufbringung der Mittel 

3.5.1 Grundsatz 

Die Mittel zur Durchführung des Ausgleichs der Arbeitgeberaufwendungen werden nach § 7 Abs. 1 

AAG durch gesonderte Umlagen von den am Ausgleich beteiligten Arbeitgebern aufgebracht. Die 

jeweiligen Umlagen haben die erforderlichen Verwaltungskosten angemessen zu berücksichtigen. 

Die Erhebung gesonderter Umlagen wird alleine schon deswegen erforderlich, weil an dem Ausgleichsverfahren 

der Arbeitgeberaufwendungen bei Arbeitsunfähigkeit nur die Arbeitgeber teilnehmen, 

die in der Regel ausschließlich der zu ihrer Berufsausbildung Beschäftigten nicht mehr als 30 Arbeitnehmer 

beschäftigen (siehe unter 2.2). Am Ausgleichsverfahren der Arbeitgeberaufwendungen für 

Mutterschaftsleistungen nehmen dagegen alle Arbeitgeber teil (siehe unter 3.2). Entsprechend weichen 

auch die Umlagesätze voneinander ab. 

§ 28e Abs. 1 Satz 2 SGB IV gilt auch für die Umlagebeträge U2, die die Krankenkassen vom In-Kraft- 

Treten des Aufwendungsausgleichsgesetzes an für ihre eigenen Beschäftigten zu zahlen haben. Nach 

§ 10 finden die für die gesetzliche Krankenversicherung geltenden Vorschriften entsprechende Anwendung; 

über § 253 SGB V gilt demnach auch § 28e Abs. 1 Satz 2 SGB IV. 

3.5.2 Bemessungsgrundlagen 

3.5.2.1 Umlagesätze 

Nach § 7 Abs. 2 AAG sind die Umlagen jeweils in einem Prozentsatz des Arbeitsentgelts (Umlagesätze) 

festzusetzen. Die Höhe der Umlagesätze wird nach § 9 Abs. 1 Nr. 1 AAG in der Satzung der 

Krankenkasse festgelegt. Für die Festsetzung der Umlagesätze gilt § 21 SGB IV entsprechend. 

Bei den Ersatzkassen haben die Selbstverwaltungsorgane in Angelegenheiten des Aufwendungsausgleichsgesetzes 

Einvernehmen mit den für die Vertretung der Interessen der Arbeitgeber maßgeblichen 

Spitzenorganisationen herzustellen. 

3.5.2.2 Umlagepflichtige Arbeitsentgelte 


Für die Umlage des Ausgleichsverfahrens der Arbeitgeberaufwendungen für Mutterschaftsleistungen 

ist nach § 7 Abs. 2 AAG Bemessungsgrundlage das Arbeitsentgelt, nach dem die Beiträge zur gesetzlichen 

Rentenversicherung der im Betrieb beschäftigten Arbeitnehmer, Arbeitnehmerinnen und Auszubildenden 

bemessen werden oder bei Versicherungspflicht zu bemessen wären. 

Umlage ist auch aus dem Arbeitsentgelt der kurzfristig Beschäftigten zu erheben, bei denen wegen 

der Art des Beschäftigungsverhältnisses aufgrund des § 3 Abs. 3 EFZG kein Anspruch auf Entgeltfort- 


232

zahlung im Krankheitsfall entstehen kann. Anders als im U1-Verfahren sind diese Arbeitsentgelte uneingeschränkt 

umlagepflichtig. 

Umlagebeträge sind ferner aus dem Arbeitsentgelt der in Heimarbeit Beschäftigten zu entrichten, da für 

sie das Mutterschutzgesetz gilt und auch bezüglich der entsprechenden Arbeitgeberaufwendungen 

ein Erstattungsanspruch besteht. Das Arbeitsentgelt der versicherungspflichtigen mitarbeitenden Familienangehörigen 

von landwirtschaftlichen Unternehmern, das Vorruhestandsgeld sowie die Vergütung 

von Hausgewerbetreibenden werden hingegen für die Berechnung der Umlage nicht herangezogen. 

Das Gleiche gilt für das im Störfall beitragspflichtige Wertguthaben. 

3.5.3 Maßgebendes Arbeitsentgelt 


Die Umlage für das Ausgleichsverfahren der Arbeitgeberaufwendungen für Mutterschaftsleistungen ist 

von dem Arbeitsentgelt zu berechnen, nach dem die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung 

bemessen werden. Bei rentenversicherungsfreien oder von der Rentenversicherungspflicht befreiten 

Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen ist das Arbeitsentgelt maßgebend, nach dem die Rentenversicherungsbeiträge 

im Falle des Bestehens von Rentenversicherungspflicht zu berechnen wären. Die 

Entgelte der in § 6 Abs. 1 Nr. 2 SGB V genannten Personen werden bei der Berechnung der Umlage 

für das Ausgleichsverfahren der Arbeitgeberaufwendungen für Mutterschaftsleistungen nicht berücksichtigt, 

sofern sie aus der zur Krankenversicherungsfreiheit führenden Beschäftigung erzielt werden. 

Dementsprechend wäre beispielsweise das Arbeitsentgelt, dass ein Beamter in einer Nebentätigkeit in 

der Privatwirtschaft verdient, umlagepflichtig. 

Die Kopplung an die Bemessungsgrundlage für die Rentenversicherungsbeiträge bedeutet, dass für 

die Berechnung der Umlage nur solche Bezüge herangezogen werden können, die Arbeitsentgelt im 

Sinne der Sozialversicherung darstellen. Vergütungen, die nicht zum Arbeitsentgelt im Sinne der Sozialversicherung 

gehören, bleiben mithin bei der Berechnung der Umlage außer Ansatz. 

Umlagebeträge sind vom laufenden Arbeitsentgelt zu berechnen. Einmalig gezahltes Arbeitsentgelt 

nach § 23a SGB IV (siehe unter II., 2.3) ist bei der Berechnung der Umlage nicht zu berücksichtigen, 

es ist auch im Erstattungsfall ausgeschlossen. Im Übrigen unterliegt ferner das an arbeitsunfähige 

Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen fortgezahlte Arbeitsentgelt sowie das bei Beschäftigungsverboten 

nach § 11 MuSchG fortgezahlte Arbeitsentgelt der Umlagepflicht. 

Zuschüsse des Arbeitgebers zum Krankengeld, Verletztengeld, Übergangsgeld oder Krankentagegeld 

und sonstige Einnahmen aus einer Beschäftigung, die für die Zeit des Bezuges von Krankengeld, 

Krankentagegeld, Versorgungskrankengeld, Verletztengeld, Übergangsgeld oder Mutterschaftsgeld 

oder während einer Elternzeit weiter erzielt werden, gelten nach § 23c SGB IV nicht als beitragspflichtiges 

Arbeitsentgelt, soweit die Einnahmen zusammen mit den genannten Sozialleistungen das Nettoarbeitsentgelt 

(§ 47 SGB V) nicht übersteigen (siehe unter II., 2.2.7). Zur Berechnung des Nettoarbeitsentgelts 

ist bei freiwilligen Mitgliedern der gesetzlichen Krankenversicherung oder einem privaten 

Krankenversicherungsunternehmen Versicherten auch der um den Beitragszuschuss für Beschäftigte 

verminderte Beitrag des Versicherten zur Kranken- und Pflegeversicherung abzuziehen. Soweit hiernach 

beitragspflichtige Einnahmen vorliegen, sind diese ebenfalls umlagepflichtig. 

3.5.4 Bezieher von Kurzarbeitergeld und Winterausfallgeld 

Eine von der Rentenversicherungsbemessungsgrundlage abweichende Regelung gilt für Bezieher von 

Kurzarbeitergeld und Winterausfallgeld. Während die Rentenversicherungsbeiträge für diese Personen 

aus dem tatsächlich erzielten Arbeitsentgelt zuzüglich 80 Prozent des Unterschiedsbetrages zwischen 

dem Sollentgelt und dem Istentgelt nach § 179 SGB III berechnet werden (siehe unter II., 11.), 

ist der Berechnung der Umlage nach § 7 Abs. 2 Satz 3 AAG nur das tatsächlich erzielte Arbeitsentgelt 

bis zur Beitragsbemessungsgrenze in der gesetzlichen Rentenversicherung zugrunde zu legen. Das 

fiktive Arbeitsentgelt wird also für die Umlageberechnung nicht herangezogen. 


233

3.5.5 Weitere fiktive Arbeitsentgelte 

Bei den in § 163 SGB VI genannten Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen, die ehrenamtlich tätig 

sind sowie bei den dort genannten Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen, die nach dem Altersteilzeitgesetz 

Aufstockungsbeträge zum Arbeitsentgelt erhalten (siehe unter II., 10.), ist die Umlage für 

das Ausgleichsverfahren der Arbeitgeberaufwendungen für Mutterschaftsleistungen aus dem tatsächlich 

erzielten Arbeitsentgelt und nicht aus dem fiktiven Arbeitsentgelt zu berechnen. 

Auch das bei Personen in Altersteilzeit nach § 163 Abs. 5 SGB VI zugrunde zu legende fiktive Arbeitsentgelt 

wird für die Berechnung der Umlage nicht berücksichtigt. Wird während der Altersteilzeit 

Mehrarbeit geleistet, kann es vorkommen, dass die Vergütungen hierfür durch die vorrangige Anrechnung 

des fiktiven Arbeitsentgelts (vgl. Ausführungen unter 3.3.3.2 des gemeinsamen Rundschreibens 

der Spitzenorganisationen der Sozialversicherung vom 9. März 2004 zu den versicherungs-, beitrags-, 

melde- und leistungsrechtlichen Auswirkungen des Altersteilzeitgesetzes) für die Berechnung der 

Rentenversicherungsbeiträge wegen Überschreitens der Beitragsbemessungsgrenze nicht bzw. nicht 

in voller Höhe herangezogen werden. Da das fiktive Arbeitsentgelt für die Berechnung der Umlage 

aber unberücksichtigt bleibt, werden die Vergütungen für Mehrarbeit dadurch in stärkerem Maße in die 

Berechnung der Umlage einbezogen. 

Bei den behinderten Menschen, die in anerkannten Werkstätten für behinderte Menschen, in anerkannten 

Blindenwerkstätten oder den weiteren in § 5 Abs. 1 Nr. 7 und 8 SGB V genannten Anstalten, 

Heimen oder gleichartigen Einrichtungen tätig sind, unterliegt ebenfalls nur das tatsächlich erzielte 

Arbeitsentgelt der Umlagepflicht. Das fiktive Arbeitsentgelt (siehe unter II., 12.) wird auch hier nicht für 

die Umlageberechnung herangezogen. 

3.5.6 Beitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung 

Die Umlage wird von einem Arbeitsentgelt bis zu der in der Rentenversicherung geltenden Beitragsbemessungsgrenze 

(vgl. §§ 159, 160, 228a Abs. 1 Nr. 2 SGB VI) berechnet, obgleich die Erstattung 

nach § 1 Abs. 2 AAG nicht begrenzt ist. Bei der Begrenzung auf die in der Rentenversicherung geltenden 

Beitragsbemessungsgrenze ist deren unterschiedliche Höhe in den Rechtskreisen Ost und 

West zu berücksichtigen. 

3.6 Berechnung und Nachweis der Umlage 

Auf die Aussagen unter 2.6 bis 2.8 wird verwiesen. 

4. Übergangsregelungen 


Arbeitgeber, die wegen des In-Kraft-Tretens des Aufwendungsausgleichsgesetzes erstmals in das 

Ausgleichsverfahren der Arbeitgeberaufwendungen bei Arbeitsunfähigkeit und/oder in das Ausgleichsverfahren 

für Mutterschaftsleistungen einbezogen werden, haben vom 1. Januar 2006 an einen 

Anspruch auf Erstattung der Aufwendungen, und zwar auch für solche Arbeitsunfähigkeits- und Mutterschaftsfälle, 

die vor dem 1. Januar 2006 eingetreten sind. In diesen Fällen können den Arbeitgebern, 

die bisher nicht am Ausgleichsverfahren teilgenommen haben, allerdings nur die für die Zeit 

nach dem 31. Dezember 2005 entstandenen erstattungsfähigen Aufwendungen erstattet werden. Die 

Pflicht zur Zahlung der Umlage für die Ausgleichsverfahren entsteht ebenfalls mit dem 1. Januar 2006. 

Bei Arbeitgebern, die bisher schon am Umlageverfahren teilgenommen haben, kann es durch die 

Ausdehnung des Umlageverfahrens auf alle Krankenkassenarten zu einem Zuständigkeitswechsel 

kommen. Erhält beispielsweise ein Ersatzkassenmitglied über den Jahreswechsel 2005/2006 hinaus 

Fortzahlung des Arbeitsentgelts auf der Grundlage des § 3 Abs. 1 EFZG und hat beispielsweise bislang 

eine AOK die Erstattung der Arbeitgeberaufwendungen bei Arbeitsunfähigkeit (auf der Grundlage 

des Lohnfortzahlungsgesetzes) vorgenommen, wird hierfür mit dem 1. Januar 2006 die Ersatzkasse 

zuständig, bei der der Arbeitnehmer/die Arbeitnehmerin Mitglied ist. Die Erstattung wird nach den 

Bedingungen der Satzung der Ersatzkasse durchgeführt. Der Zeitpunkt der erstmaligen Erstattung der 

Aufwendungen im Jahr 2006 bleibt hiervon unberührt. 


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