PDF-Dokument - Ruhrfestspiele Recklinghausen
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KLEINES THEATER<br />
FRAGMENTE II<br />
Texte von Samuel beckett<br />
Regie Peter brook<br />
Koproduktion <strong>Ruhrfestspiele</strong> <strong>Recklinghausen</strong>,<br />
Napoli Teatro Festival Italia<br />
mit Unterstützung des Centre International<br />
de Recherche Théâtrale<br />
deutschlandpremiere<br />
In französischer Sprache wäre die ganze welt nun wirklich eine bühne, so könnte peter<br />
mit deutschen Übertiteln brook darin den prospero spielen. weltberühmte inszenierungen,<br />
ein legendäres buch (»der leere raum«) – er hielt das zepter fest<br />
in der hand. dann zog er sich zurück in das betonnackte, winzige<br />
»bouffes du nord«. manchmal tauchen sie wieder auf, peter<br />
brook und seine truppe, und ziehen vorbei – wie eine magische<br />
karawane.<br />
es spielt Bei den Texten, die Peter Brook mit Fragmente II betitelt, sticht<br />
Miriam Goldschmidt besonders ein Werk hervor: Becketts Verwaiser, diese die<br />
premiere<br />
13. Juni 2013 Sinnhaftigkeit des Daseins negierende Parabel.<br />
weitere vorstellungen Zugegeben, Samuel Beckett, der Endzeitphilosoph und große<br />
14.\15.\16. Juni 2013 Demaskierer, hat selbst immer wieder das Endspiel der Menschheit,<br />
preistabelle 3 die Absurdität des Daseins und die profane Lust, doch irgendwie weiter,<br />
und vor allem Theater zu spielen, in einen direkten Zusammenhang<br />
gebracht.<br />
Der Blick, den Beckett in Le Dépeupleur auf die Menschheit wirft,<br />
gleicht dem eines Ameisenforschers, ohne jedes Interesse für die<br />
Illusionen und Sinngebäude der Wesen, die da herumkrabbeln, ganz<br />
auf die Wahrnehmung ihrer Bewegungsmuster und Begegnungsrituale<br />
konzentriert. Die Menschen leben ihre Existenz in einem unentrinnbar<br />
geschlossenen Raum, kerzenlichtdunkel und restlos übervölkert.<br />
Und da ist sie wieder, die wunderbare Miriam Goldschmidt, die 2005<br />
die Ruhrfestspielbesucher in Glückliche Tage verzaubert hat.<br />
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