Wirksame Verschmutzungs- kontrolle in Hydraulik- systemen
Wirksame Verschmutzungs- kontrolle in Hydraulik- systemen
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Abb. 32: E<strong>in</strong>heitswerte für die Durchflußmenge bei Nebenstromfiltration<br />
Umgebungsbed<strong>in</strong>gungen Durchflußmenge (l/m<strong>in</strong>.) als Prozentsatz des Tankvolumens (Liter)<br />
GUT 5%<br />
MITTEL 10%<br />
SCHLECHT 20%<br />
Bei Nebenstromfiltration wird die<br />
Aufgabe des Konstrukteurs<br />
vere<strong>in</strong>facht, da er ke<strong>in</strong>e Rücksicht<br />
auf die Strom-und<br />
Druckeigenschaften des<br />
Hauptsystems nehmen muß. Er kann<br />
den besten Filter wählen und die am<br />
besten geeignete Durchflußmenge<br />
festlegen und dann die Filtergröße<br />
so e<strong>in</strong>setzen, daß sich die<br />
gewünschte Wartungsfrequenzergibt.<br />
Falls der gewünschte<br />
<strong>Verschmutzungs</strong>grad nicht erreicht<br />
wird, lassen sich Korrekturen<br />
h<strong>in</strong>sichtlich der Durchflußmenge oder<br />
des Filtertyps leicht durchführen,<br />
ohne daß dadurch die Konstruktion<br />
des Hauptsystems bee<strong>in</strong>flußt wird.<br />
Weiterh<strong>in</strong> kann das<br />
Nebenstromsystem vor dem<br />
Hauptsystem <strong>in</strong> Betrieb genommen<br />
werden, um die <strong>Hydraulik</strong>flüssigkeit<br />
im Tank zu re<strong>in</strong>igen und den<br />
vorhandenen <strong>Verschmutzungs</strong>grad<br />
nach Inbetriebnahme des<br />
Hauptsystems an der Pumpe<br />
herabzusetzen. Durch die E<strong>in</strong>fügung<br />
e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>fachen Ventilanordnung läßt<br />
sich erreichen, daß zunächst die<br />
Erstfüllung und dann die Nachfüllung<br />
filtriert werden. Im Idealfall läuft das<br />
Nebenstromsystem kont<strong>in</strong>uierlich, so<br />
daß sich im Tank bei jeder<br />
Inbetriebnahme des Hauptsystems<br />
nur saubere Flüssigkeit bef<strong>in</strong>det.<br />
Im Unterschied zu den<br />
Hauptstromfiltern filtriert das<br />
Nebenstromsystem die Flüssigkeit<br />
auch dann, wenn Pumpen mit<br />
varia-blem Fördervolumen im<br />
untersten Fördermengenbereich<br />
arbeiten.<br />
Da die Nebenstromfilter vom<br />
Hauptsystem unabhängig s<strong>in</strong>d,<br />
können sie an der für die Wartung<br />
am besten geeigneten Stellen<br />
angeordnet werden. E<strong>in</strong> Elementwechsel<br />
hat ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluß<br />
auf das Hauptsystem. Diese Arbeit<br />
kann jederzeit ausgeführt werden,<br />
ohne daß das Hauptsystem<br />
abgeschaltet werden muß, und ohne<br />
daß Luft <strong>in</strong> das Hauptsystem gelangen<br />
kann. An die Fähigkeiten des<br />
Wartungspersonals werden somit fast<br />
ke<strong>in</strong>e Ansprüche gestellt.<br />
Ob die Nebenstromfiltration als<br />
e<strong>in</strong>zige Filtrationsmaßnahme<br />
angewandt werden kann, hängt von<br />
vielen Faktoren <strong>in</strong> bezug auf die<br />
Eigenschaften, den Umfang und den<br />
Urspr<strong>in</strong>g der Verunre<strong>in</strong>igungen ab.<br />
Da es sich um e<strong>in</strong>e partielle<br />
Filtration handelt, muß entschieden<br />
werden, ob e<strong>in</strong> spezieller Schutz<br />
e<strong>in</strong>zelner Komponenten oder<br />
Komponentengrup-pen vor<br />
vagabundierenden Partikeln<br />
erforderlich ist, um plötzliche Ausfälle<br />
zu verh<strong>in</strong>dern.<br />
Rückblick<br />
In den bisherigen Ausführungen<br />
wurde versucht zu zeigen, daß je<br />
nach Umständen, Möglichkei-ten,<br />
sowohl zur Ansaugleitung als auch<br />
zur Druckleitungs-, zur<br />
Rücklaufleitungs- oder zur<br />
Nebenstromfiltration bestehen. Dies<br />
vor dem H<strong>in</strong>tergrund, daß die<br />
Filterhersteller bis vor e<strong>in</strong>iger Zeit<br />
behaupteten, daß Druckleitungsfilter<br />
sämtliche Probleme lösen könnten<br />
und die nun e<strong>in</strong> Rücklauffilter-Programm<br />
anbieten.<br />
Umgekehrt gibt es Hersteller von<br />
Rücklauffiltern, <strong>in</strong> deren Angebot sich<br />
nun Druckleitungsfilter bef<strong>in</strong>den.<br />
Der wichtigste Punkt besteht<br />
dar<strong>in</strong>, zu erkennen, daß auch beim<br />
Entwurf e<strong>in</strong>es Filtrationssystems<br />
Risiken e<strong>in</strong>gegangen werden<br />
müssen, genauso wie auf allen<br />
anderen Gebieten der Technik. E<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>ziges Partikel <strong>in</strong> der<br />
Größenordnung von 5 bis 10 µm kann<br />
e<strong>in</strong>e Systemstörung verursachen, wenn<br />
es zu e<strong>in</strong>em kritischen Zeitpunkt an der<br />
falschen Stelle ersche<strong>in</strong>t.<br />
Der Werkzeugmasch<strong>in</strong>enkonstrukteur<br />
hat vielleicht den Vorteil,<br />
die Leistung e<strong>in</strong>es Filtrationssystems<br />
an e<strong>in</strong>em Prototyp ausprobieren und<br />
Änderungen vor der<br />
Fertigungsaufnahme durchführen zu<br />
können. Der Konstrukteur von<br />
Großanlagen, wie z. B. Walzwerken,<br />
hat diese Gelegenheit h<strong>in</strong>gegen<br />
nicht. Se<strong>in</strong> Entwurf muß von<br />
vornhere<strong>in</strong> alle Fehlerquellen<br />
berücksichtigen. Er muß<br />
gegebe-nenfalls sämtliche ihm zur<br />
Verfügung stehende Verfahren zur<br />
Auswahl von Filtern anwenden, um<br />
das Risiko teurer Ausfälle so kle<strong>in</strong><br />
wie möglich zu halten. Das Risiko<br />
besteht so lange, bis a)<br />
realistischere Daten über die<br />
Filterleistung vorliegen und b)<br />
die Wartungspraxis wesentlich<br />
verbessert worden ist.<br />
Der Inhalt der vorstehenden<br />
Absätze läßt sich am besten anhand<br />
e<strong>in</strong>er Abbildung (Abb. 33) darstellen.<br />
Aus dieser Darstellung ist ersichtlich,<br />
daß nur die Kon-trolle der den<br />
E<strong>in</strong>zelheiten anhaftenden<br />
Verunre<strong>in</strong>igungen durch sorgfältige<br />
Installation und Aus-nützung aller<br />
vorhandenen Möglichkeiten zur<br />
Verh<strong>in</strong>derung von Verunre<strong>in</strong>igung<br />
durch e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>genden Schmutz zu<br />
dem Ziel führen, die im System<br />
erzeugte Verunre<strong>in</strong>igung auf e<strong>in</strong>em<br />
zulässigen Niveau zu halten.<br />
Die Menge der <strong>in</strong> die Pumpe<br />
e<strong>in</strong>tretenden Verunre<strong>in</strong>igungen stellt<br />
e<strong>in</strong>en kritischen Faktor dar. Diese<br />
Verunre<strong>in</strong>igungen s<strong>in</strong>d derart zu<br />
kontrollieren, daß die <strong>in</strong> der<br />
Abbildung durch e<strong>in</strong>en Ausfall<br />
dargestellte Wirkung verh<strong>in</strong>dert wird.<br />
Die Schwierigkeit, derartige<br />
Verunre<strong>in</strong>igungen durch Ansaug-filter<br />
zu kontrollieren, wurde deutlich<br />
dargelegt. Solche Filter sollten<br />
hauptsächlich dem Zweck dienen,<br />
den E<strong>in</strong>tritt großer Partikel <strong>in</strong> die<br />
Pumpe zu verh<strong>in</strong>dern, damit ke<strong>in</strong>e<br />
plötzlichen Ausfälle auftreten.<br />
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