PDF 40.160kB - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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1.6. Motivation für diese Arbeit<br />
1. Einleitung<br />
In den letzten Jahren ist ein wachsendes wissenschaftliches Interesse an der<br />
Erforschung des visuellen Zyklus zu verzeichnen (Cideciyan et al., 1997;<br />
Golczak et al., 2005; Cideciyan et al., 2004; Cideciyan et al., 2000; Cideciyan et<br />
al., 1998; Grimm et al., 2000; Grimm et al., 2001; Grimm et al., 2004; Grimm et<br />
al., 2002; Grimm et al., 2005; Jin et al., 2005; Lamb & Pugh, Jr., 2004; Lamb &<br />
Pugh, Jr., 2006; Nilsson et al., 2003; Maeda et al., 2006a; Suter et al., 2000;<br />
Saari et al., 1994). Ein wichtiger Grund hierfür ist die Erkenntnis, dass<br />
Zwischenprodukte dieses Zyklus, allen voran das Lipofuszin (Delori et al., 2000;<br />
Dorey et al., 1989; Sparrow et al., 2003; Seeliger et al., 2001; Suter et al.,<br />
2000), eine Rolle bei der Entstehung retinaler Degenerationserkrankungen zu<br />
spielen scheinen.<br />
Hervorzuheben sind die Krankheiten, bei denen Mutationen des ABCA4 Gens<br />
beteiligt sind. ABCA4 wird spezifisch in den Außensegmenten der<br />
Photorezeptoren exprimiert (Molday et al., 2000) und kodiert ein<br />
transmembranes Transporterprotein, welches all-trans-Retinal von der<br />
luminalen Seite der Disci zu deren zytosolischen Seite befördert (Sun et al.,<br />
1999). Es ist bekannt, dass sich all-trans-Retinal spontan mit<br />
Phosphatidylethanolamin (PE) zu N-retinyliden-PE (NrPE) via einer<br />
Schiffschen-Base verbindet (Anderson & Maude, 1970). Daraufhin kann sich<br />
ein zweites all-trans-Retinal an das PE anlagern und führt zur Bildung von A2-<br />
PE (Ben-Shabat et al., 2002). Durch weitere chemische Veränderungen von<br />
A2-PE kommt es zur Produktion von N-retinyliden-N-retinylethanolamin (A2-E),<br />
welches den Hauptbestandteil von Lipofuszin bildet.<br />
Es sind keine Enzyme bekannt, die in der Lage sind A2-PE oder A2-E<br />
abzubauen, und somit kommt es zur Akkumulation dieser Stoffe im RPE und<br />
Photorezeptoren mit einer konsekutiven Schädigung dieser Strukturen. ABCA4<br />
Mutationen wurden bei Patienten mit autosomal rezessiver Stargardterkrankung<br />
(Allikmets et al., 1997b), Zapfen-Stäbchen Dystrophie (Papaioannou et al.,<br />
2000) und Retinitis pigmentosa (Cremers et al., 1998) gefunden. Weiterhin wird<br />
vermutet, dass auch eine heterozygote ABCA4 Mutation eine Prädisposition für<br />
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