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Mathematische Modellierung mit Differentialgleichungen

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Für Anfangsgeschwindigkeiten größer als √ 2ω überschlägt sich das Pendel. Diese Situation<br />

wollen wir hier ausschließen. Setzen wir den Ausdruck für θmax in (1.16) ein, so erhalten<br />

wir eine Formel für die Schwingungsdauer:<br />

θmax<br />

dθ<br />

T = 4 <br />

2ω2 (cos θ − 1) + v2 <strong>mit</strong> θmax<br />

<br />

= arccos 1 − v2<br />

2ω2 <br />

.<br />

0<br />

Übungsaufgabe: Berechnen Sie das Integral<br />

T = 4<br />

θmax<br />

dθ<br />

√ <br />

2ω2 cos θ − 1 + v2 /2ω2 0<br />

numerisch für verschiedene Werte von v 2 /2ω 2 . Wie lautet die Schwingungsdauer, wenn<br />

v 2 /2ω 2 → 0 bzw. v 2 /2ω 2 → 1?<br />

Es gibt übrigens eine einfache physikalische Interpretation der Formel (1.14), geschrie-<br />

ben als<br />

m<br />

2 Lθ′ (t) 2 + mg(1 − cos θ(t)) = m<br />

2 Lv2 + mg(1 − cos θ0). (1.17)<br />

Der Term (m/2)Lθ ′ (t) 2 kann als eine kinetische Energie und mg(1−cos θ0) als eine poten-<br />

tielle Energie interpretiert werden. Dann bedeutet (1.17) gerade, daß die Gesamtenergie<br />

des Systems<br />

E(t) = Ekin(t) + Epot(t) = m<br />

2 Lθ′ (t) 2 + mg(1 − cos θ(t))<br />

für alle Zeiten t ≥ 0 konstant ist.<br />

Wir kehren wieder zu dem Problem der vibrierenden Waschmaschine zurück. Der Ein-<br />

fachheit halber nehmen wir an, daß sich die Waschmaschinentrommel um ihre horizontale<br />

Achse dreht und nur in vertikaler Richtung vibrieren kann. Wir modellieren die Waschma-<br />

schine als ein System, das aus einer gefüllten Waschmaschinentrommel, einer Feder und<br />

einer Dämpfung besteht (siehe Abbildung 1.4). Der Schwerpunkt der Wäsche befinde sich<br />

um die Länge R vom Trommel<strong>mit</strong>telpunkt entfernt. Wir bezeichnen <strong>mit</strong> M das Gewicht<br />

der Trommel, <strong>mit</strong> m das effektive Gewicht der Wäsche und <strong>mit</strong> ω0 die Umdrehungsfre-<br />

quenz der Trommel. Sei x(t) die Auslenkung der Trommel von ihrer Ruhelage. Nach dem<br />

Newtonschen Gesetz gilt:<br />

Mx ′′ = Rückstellkraft + Reibungskraft + Anregungskraft.<br />

Die Rückstellkraft lautet für kleine Auslenkungen x ≪ 1 gerade −kx, wobei k eine Pro-<br />

portionalitätskonstante sei. Wir nehmen an, daß die Reibungskraft proportional zur Ge-<br />

schwindigkeit der vertikalen Auslenkung ist, −rx ′ , <strong>mit</strong> einer Proportionalitätskonstanten<br />

r > 0. Die Wäsche in der Trommel werde angeregt durch die der Auslenkung R sin ω0t<br />

entsprechenden Kraft,<br />

m d2<br />

dt 2 (R sin ω0t) = −mRω 2 0 sin ω0t.<br />

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