Mathematische Modellierung mit Differentialgleichungen
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Reales<br />
Problem<br />
Spezifikation<br />
des<br />
Problems<br />
<strong>Mathematische</strong><br />
Formulierung<br />
<strong>Mathematische</strong>s<br />
Modell<br />
<strong>Mathematische</strong><br />
Analyse<br />
Lösung des<br />
Modells<br />
<strong>Mathematische</strong>s<br />
Ergebnis<br />
Interpretation<br />
der<br />
Lösung<br />
Abbildung 1.1: Der <strong>Modellierung</strong>skreislauf.<br />
ggf.<br />
Verfeinerung<br />
des Modells<br />
numerische Verfahren zur Lösung der Gleichung notwendig. Welche Verfahren sind in<br />
diesem Fall angebracht?<br />
4. Lösung des Modells: Nachdem die mathematische Struktur des Problems identifi-<br />
ziert ist, kann das Modell <strong>mit</strong> Hilfe analytischer und numerischer Methoden gelöst werden.<br />
Dafür sind für die Anwendungen geeignete Werte der Parameter zu wählen. Werden nu-<br />
merische Techniken verwendet, ist sicherzustellen, daß die numerische Lösung tatsächlich<br />
die Lösung des mathematischen Problems <strong>mit</strong> hinreichender Genauigkeit approximiert.<br />
5. Interpretation der Lösung: In diesem Schritt wird untersucht, inwiefern die mathe-<br />
matische Lösung das reale Problem approximiert. Stimmt die Größenordnung der Lösung<br />
<strong>mit</strong> der erwarteten Lösung überein? Wie groß ist der Gültigkeitsbereich der Approxima-<br />
tion? Können die Resultate durch Experimente validiert werden?<br />
6. Verfeinerung des Modells: Die mathematischen Resultate können Hinweise geben,<br />
ob eine in der <strong>Modellierung</strong> vorgenommene Vereinfachung zu einem unrealistischen Ergeb-<br />
nis führt. In diesem Fall müssen das Modell oder die mathematischen Techniken verbessert<br />
werden. Welche <strong>Modellierung</strong>sannahmen sollen abgeschwächt werden? Müssen verfeinerte<br />
numerische Methoden zur Lösung verwendet werden? Dies führt zu einer neuen Spezifi-<br />
kation des realen Problems bzw. zu einer neuen mathematischen Formulierung, und der<br />
<strong>Modellierung</strong>skreislauf beginnt von neuem, bis ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt<br />
wird.<br />
In den folgenden Kapiteln stellen wir einige konkrete Fragestellungen vor, die wir<br />
exemplarisch <strong>mit</strong>tels der obigen <strong>Modellierung</strong>sschritte lösen. Die Probleme repräsentie-<br />
ren einerseits typische Phänomene wie Dynamik, Wellen, Strömungen und Diffusion und<br />
andererseits Beispiele aus verschiedenen Anwendungsgebieten wie Biologie, Chemie, Geo-<br />
wissenschaften, Physik und Wirtschaftswissenschaften. Insbesondere modellieren wir<br />
den Krankheitsverlauf HIV-positiver Personen (Biologie),<br />
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