musik 21 Fetsival Programm 2008 LY14 - Musik 21 Niedersachsen ...

Musik 21 Festival 2008 Programm 6. September, Lüchow
2
15:00 Uhr
Konzert zum Mitsingen mit Einführungen
für 8–100-Jährige
Gymnasium Lüchow
Eintritt 8,- Euro, ermäßigt für unter 18-Jährige 4,- Euro
Das Neue Ensemble
Brigitte Sauer, Flöte · Udo Grimm, Klarinetten und Altsaxophon
Snezana Nesic · Akkordeon · Christian Schulte, Klavier
Adam Weisman, Schlagzeug · Dörte Siefert, Schlagzeug
Chatschatur Kanajan, Violine · Karsten Dehning, Violoncello
Stephan Meier, Konzept und Leitung
Novanta Due - Chor der Musikschule Lüchow, Leitung Ute Depping
John Cage
»Living Room Music« (1 4 ) auf einen Text von Gertrude Stein
Gunter Lege
Kanon »Lasset uns beginnen« (ca. 1 80)
Karlheinz Stockhausen
»Zwillinge«, »Jungfrau« und »Krebs« aus
»TIERKREIS – 12 Melodien der Sternzeichen« (1 75/2008)
Elliott Carter
»Canon for Three« (1 82)
Gunter Lege
»Kreis-Kanon« (ca. 1 80) auf Worte Erich Kästners und Noten
J. S. Bachs
Gunter Lege
»Mosaico« (Uraufführung, 2006) Paraphrase über ein Soggetto
des 17. Jahrhunderts »Die ersten acht Fundamentalnoten« bei
J. S. Bach (BWV1087) für Vibraphon solo
Gunter Lege
»Radfahrerkanon« (1 8)
Theo Loevendie
»Doppleriana für drei Kuhglocken« (1 7 )
Elliott Carter
»Canon for Four« (1 84)
Gunter Lege, »Mosaico« (UA, 2006)
Mosaico basiert auf den acht »Fundamentalnoten« Johann Sebastian
Bachs, die im barocken Musikstil einen »Ground« oder ostinato bildeten, auf deren
steter Wiederholung sich ein Werk entwickeln konnte . Sie werden von Lege in
einer modalen Überlagerung zwölftonartig kompositorisch behandelt, sodass sich
ein Mosaik aus variierend neu zusammengesetzten Bausteinen mit ursprünglich
tonalen Elementen ergibt . Das Mosaik ist Stephan Meier gewidmet .
Theo Loevendie, »Doppleriana« (1 7 )
Das kurze Werk des niederländischen Jazz-Saxophonisten und Komponis-
ten spiegelt auf nahezu perfekte Weise seine unterschiedlichen Herangehenswei-
sen an das Musikmachen wieder . An traditioneller afrikanischer Musik inspirierte
»minimal«-patterns geben den Spielern auf der einen Seite improvisatorische Frei-
räume und auf der anderen sehr handfeste Rhythmen vor, die zu einem durchaus
geistvollen Ganzen verschmelzen .
Elliott Carter, »Canon for Four« (1 84)
Canon for Four ist dem langjährigen Leiter des Bath Festival und der Musikabteilung
der BBC, Sir William Glock, gewidmet . Das Stück stellt sich bewusst in
die sehr alte Tradition notierter westlicher Musik, in der die besondere Kunstfertigkeit
seiner Ausführung die Symbolik des Kanons als Perpetuum überhöht und
so dem Lesenden wie dem Schreibenden zur gegenseitigen Ehrerbietung dient . Es
handelt sich in diesem Falle um einen Spiegelkanon, der nicht wiederholt wird .
Seine die Hälfte des Stückes umfassende Melodie wird in der ersten Stimme, dem
Cello, im Original gespielt, von der zweiten Stimme, der Flöte, in Umkehrung,
von der dritten, der Bassklarinette, rückwärts und von der vierten, der Violine,
rückwärts in Umkehrung . »In using this very restricted technique, I have tried
to write music that would be interesting and communicative to a listener not
preoccupied with its formal devices«, schreibt Carter im Vorwort . Das kann ohne
weiteres verallgemeinernd auf alle seine Werke bezogen werden .