Download - Alpenregion Tegernsee Schliersee

Der einzige Skipostbote Deutschlands schnallt
wieder seine gelben Postskier unter die Füße:
Hans Fink fährt im Winter per Skier die Post
am Sudelfeld aus, denn die Hütten und Gasthäuser
im Skigebiet sind mit dem Auto nicht
erreichbar. An der Talstation in Bayrischzell
steigt er aus seinem Postauto – ab hier ist er
nicht mehr Postbote, sondern „Skipostbote“
und schnallt seinen Post-Rucksack auf den
Rücken, vollgepackt mit Briefen für die Gasthöfe
und Almen. Dann steigt er in das einzige
Paar Postskier Deutschlands, setzt sich in die
Sesselbahn und ab geht’s auf den Berg. Die
anderen Skifahrer staunen nicht schlecht und
zücken sofort Kameras und Handys – einen
Postboten auf knallgelben Brettern haben sie
noch nie gesehen. Hans Fink genießt es, dass
er eine Attraktion ist und überhaupt: er liebt
seinen Beruf als Skipostbote: „Jetzt samma
auf 1600 Meter – schau dir des Panorama
o“, sagt er und deutet mit seinem gelben
Skistock über die Skipisten hinüber zum Zahmen
Kaiser. In der Tat, traumhaft. Und dann
Willkommen in 1061 m Höhe.
Hans Fink am sudelfeld:
Der einzige
Skipostbote
Deutschlands
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geht’s an die Arbeit: Vom höchsten Punkt am
Sudelfeld fährt der Postbote die Gasthäuser
und Almen an. Gleich in der ersten Almhütte
wohnt Hedwig Waller, die Seniorin lebt das
ganze Jahr auf 1.500 Meter und ist auf den
Postboten angewiesen, er bringt nicht nur die
Post, sondern auch Medikamente – dafür ist
er zum Mittagessen willkommen. Dann fährt
der Hans weiter mit seinen gelben Skiern
von Hütte zu Hütte. Er kennt jeden am Sudelfeld
persönlich, ratscht und macht Gaudi.
Skipostbote ist ein Traumberuf, allerdings vor
allem bei Sonnenschein: denn das Wetter
kann auch ganz anders und dann ist die Fahrt
durch Nebel und Schneetreiben kein Vergnügen:
„Oamoi is‘s ma scho passiert, dass i mi
total verfahrn hob …an dem Dog hod‘s dann
koa Post gebn.“ Und da lacht er verschmitzt
unter seinem Postskihelm hervor. Eineinhalb
Jahre hat Hans Fink noch bis zur Rente – eigentlich
sollte man ihm ein Denkmal setzen.
Für seine Stelle gibt es übrigens schon eine
lange Liste mit Bewerbern.
Text: Andreas Estner
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