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PALLIATIVMEDIZIN - Wikipallia

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Symptomatische Behandlung mit Antiemetika<br />

• Prokinetika: bei Gastritis, funktioneller Magenentleerungsstörungen, Opioidtherapie - Beispiel: Metoclopramid - Kontraindikation: Komplette<br />

Obstruktion<br />

• Medikamente mit Wirkung auf das Brechzentrum: bei Ileus, Hirndruck, Vestibularisreizung - Beispiel: Dimenhydrinat, Levomepromazin<br />

• Medikamente mit Wirkung auf periphere und zentrale Dopaminrezeptoren bei Ileus, chemisch-toxische Effekten - Beispiel: Haloperidol, Levomepromazin<br />

(Nozinan®)<br />

• Kortikosteroide: bei maligner Obstruktion, potenzieren die Wirkung anderer Antiemetika - Beispiel: Dexamethason<br />

• Medikamente mit Wirkung auf die Chemorezeptortriggerzone: bei chemisch-toxischen Effekten durch Medikamente, Nierenversagen - Beispiel:<br />

Tropisetron (Navoban®)<br />

Praktische Hinweise<br />

• Bei vorliegendem oder akut aufgetretenem Erbrechen Antiemetika parenteral oder als Suppositorien anwenden - Übelkeit führt zu Gastrostase und<br />

daher zu eingeschränkter intestinaler Absorption<br />

• Orale Verabreichung zur Vorbeugung der Übelkeit<br />

• Kombination von Antiemetika in 25% der Situationen erforderlich (z.B. Kombination von Metoclopramid mit Haloperidol)<br />

• Bei chronischer Pseudoobstruktion (Meteorismus, hohe klingende Darmgeräusche,Gastroparese) Erythromycin und Metoclopramid<br />

• Subkutane Infusion bei schwerer persistierender Übelkeit (z.B. Metoclopramid 60 mg/24h und Haloperidol bis 5 mg/24h oder Levomepromazin bis<br />

7,5mg/24h)<br />

• 5HT3-Rezeptoren-Antagonisten: lindern Erbrechen, das über die Rezeptoren in der Chemorezeptor-Triggerzone mediiert ist (z.B. urämisches Erbrechen)<br />

• Octreotid (Sandostatin®): Reduziert GI-Sekretion und Motilität und kann das Volumen des Erbrochenen und Frequenz des Erbrechens sehr reduzieren;<br />

Dosierung: 200 - 600 μg/24h s.c.<br />

• Nasogastrale Sonde: Wenn große Volumina erbrochen werden und mit Octreotid nicht das Auslangen gefunden werden kann.<br />

• Intravenöse Flüssigkeit bei Durst und Elektrolytverlusten<br />

•Angst kann die Übelkeit verstärken<br />

• Die intravenöse oder subkutane Gabe kann umgestellt werden auf die orale Verabreichung, wenn die Übelkeit gut behandelt ist.<br />

• Die häufigsten Fehler: Orale Verabreichung bei vorliegender Übelkeit, reversible Faktoren (z.B. Obstipation, Hyperkalzämie) werden nichtberücksichtigt,<br />

Monotherapie statt Kombination<br />

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