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Einsatz von Beton für Schutzbauwerke gegen Wildbachgefahren

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Publiziert in: Zement und <strong>Beton</strong> 3/2008<br />

Kombinationsbauwerke (z.B. Sperre – Straßenbrücke) relevant sein. Zur Sicherstellung eines<br />

ausreichenden Widerstandes des <strong>Beton</strong>s und einer ausreichenden Dauerhaftigkeit der Bewehrung<br />

sind die Anforderungen an die Mindestbetondeckung in ÖNORM B 1992-1-1 und die<br />

<strong>Beton</strong>zusammensetzungen und -eigenschaften nach ÖNORM B 4710-1 einzuhalten.<br />

4.2 Chemischer Angriff<br />

Die Anforderungen an einen chemischen Angriff (Expositionsklassen XA) durch Hang- und<br />

Bachwasser können nicht generalisiert werden. Im Einzelfall sind lösende (L) oder treibende (T)<br />

Angriffsarten oder beides möglich. Die Zusammensetzung des Bachwassers ist <strong>von</strong> den<br />

geologischen und biologischen Charakteristika des Einzugsgebietes abhängig. Gebirgs- und<br />

Quellwasser ist oft chemisch rein, kann jedoch kalkaggressive Kohlensäure enthalten. Moorwasser<br />

enthält oft kalkaggressive Kohlensäure, Schwefelwasserstoff und Sulfate sowie organische Säuren<br />

(z.B. Huminsäuren). Sulfathältige Oberflächenabflüsse treten in Gebieten mit gipsführenden<br />

geologischen Schichten auf. Huminsäuren sind in Gewässern aus bewaldeten Gebieten mit einem<br />

hohen Grundumsatz an Biomasse (Verrottung) enthalten. Weites gilt es zu beachten, dass<br />

chemische Angriffe auf Sperrenbauwerke den Hydroabrasivverschleiß verstärken<br />

(Komplexbeanspruchung).<br />

4.3 Hydroabrasivverschleiß<br />

Wildbachsperren sind ab einem fluviatilen Feststofftransport durch die im Wasser mitgeführten<br />

Feststoffe einem erhöhten Hydroabrasivverschleiß ausgesetzt. Dieser Verschleiß tritt an allen vom<br />

Bachwasser direkt angeströmten Sperrenteilen auf. Die Abtragsrate eines <strong>Beton</strong>s in einem solchen<br />

Bereich ist abhängig <strong>von</strong> der <strong>Beton</strong>druckfestigkeit, der Geschiebefracht, der Intensität der<br />

Geschiebeführung, der Kornzusammensetzung der Feststoffe und der Form des Bauwerkes. In<br />

der Regel ist <strong>für</strong> betroffene Oberflächen die Expositionsklasse XM3 maßgeblich. Da allerdings<br />

diese Beanspruchung auf wenige Flächen der Sperre beschränkt ist (z.B. Abflusssektion) wird die<br />

erforderliche <strong>Beton</strong>zusammensetzung nach 4.1 gewählt und die beanspruchten Flächen speziell<br />

konstruktiv geschützt. Die gebräuchlichsten Konstruktiven Maßnahmen sind Kronsteine und<br />

Panzerbleche. Dabei wird die überströmte Bauwerkskrone durch hochabriebfeste Kronensteine<br />

(Granit, Porphyr, Basalt, harte Kalksteine) oder durch Stahlblech mit Dicken zwischen 8 und<br />

20 mm geschützt (Abb. 4, A,B,C). Die Stahlbleche werden mit aufgeschweißten Kopfbolzen im<br />

<strong>Beton</strong>körper verankert.<br />

4.4 <strong>Beton</strong>deckung<br />

Die <strong>Beton</strong>deckung ist in Abhängigkeit der Expositionsklassen nach ÖNORM B 4710-1, festzulegen<br />

sollte aber in keinem Querschnitt weniger als 3,5 cm betragen. In der Praxis werden <strong>für</strong><br />

Sperrenbauwerke generell <strong>Beton</strong>deckungen über 5,5 cm verwendet. Dies ist nicht zuletzt durch die<br />

Vorgabe bei <strong>Beton</strong>einbau unter Wasser oder <strong>gegen</strong> nur grob maßhaltige Flächen wie z.B. Erdreich<br />

oder Fels <strong>von</strong> 7 cm ± 3 cm bedingt. Da im Fundamentbereich und im unteren aufgehenden<br />

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