Illwerke VKW Magazin
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Projekt<br />
Projekt<br />
NEUES GliEd iN dEr KEttE.<br />
Anstoß für das Obervermuntwerk II gab ein bevorstehendes<br />
Instandhaltungsprojekt. Seit beinah 70 Jahren führt<br />
eine Druckrohrleitung vom Silvrettaspeicher zum Obervermuntwerk,<br />
durch die seit damals an die 4,5 Milliarden<br />
Kubikmeter Wasser hindurch geschossen sind. Das ist fast<br />
ein Zehntel des Bodensees. In die Jahre gekommen, muss<br />
diese so genannte Triebwasserführung in absehbarer Zeit<br />
ersetzt werden. Geht es nach den <strong>Illwerke</strong>n, kommt dafür<br />
nur eine unterirdische Lösung in Frage. „Die freiliegende<br />
Leitung, die wir jetzt haben, muss im Winter mit großem<br />
Aufwand vor Lawinen geschützt werden“, begründet Dr.<br />
Ludwig Summer, Vorstandsvorsitzender von illwerke vkw,<br />
diese Entscheidung.<br />
Die Idee eines zweiten Obervermuntwerks gründet indes<br />
in der Unternehmensphilosophie der <strong>Illwerke</strong>. „Wir prüfen<br />
immer, ob sich Instandhaltungen mit Effizienzsteigerungen<br />
verbinden lassen“, sagt Summer. Von daher sei es naheliegend<br />
gewesen, mit dem Neubau der Triebwasserführung<br />
auch eine Leistungserhöhung anzustreben. Der Kraftwerkskette<br />
wird zu diesem Zweck ein neues Glied hinzugefügt.<br />
Und zwar ganz ohne Eingriff in die Wasserwirtschaft, also<br />
ohne einen neuen Speicher bauen zu müssen: Der Silvrettasee<br />
versorgt zukünftig einfach ein zusätzliches Pumpspeicherkraftwerk,<br />
das es mit etwa 300 Megawatt auf zwei Drittel<br />
der Leistung des Kopswerks II bringt.<br />
GrüNES KrAFtWErK.<br />
Wie das 2009 fertiggestellte Pionierprojekt in Partenen soll<br />
auch das Obervermuntwerk II fast zur Gänze im Berginneren<br />
entstehen und dabei höchste ökologische Ansprüche<br />
Obervermuntwerk II<br />
geplante Fertigstellung: 2017<br />
Rellswerk<br />
geplante Fertigstellung: 2014<br />
2.897<br />
1.819<br />
1.078<br />
erfüllen. „Im Sinne der Nachhaltigkeit ist<br />
beispielsweise geplant, den Beton für das Kraftwerk aus<br />
dem Ausbruchmaterial der Kaverne und des Stollens zu<br />
gewinnen“, berichtet Ludwig Summer, „das bedeutet, dass<br />
Massentransporte durch das Montafon wegfallen.“ Außerdem<br />
bestehen noch vom Bau der Speicher Vermunt und<br />
Silvretta verschiedene Deponieflächen und Platz für Baustelleneinrichtungen,<br />
die reaktiviert werden können. Bei<br />
ersten Gesprächen mit den Vorarlberger Zuständigen für<br />
Natur- und Landschaftsschutz sei das Projekt auf Zuspruch<br />
gestoßen, so der Vorstandsvorsitzende, „und wir werden es<br />
nun engagiert weiter verfolgen.“ Läuft alles nach Plan, beginnt<br />
noch Ende dieses Jahres die Vorprüfung zur Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
(UVP), ein Baubeschluss wäre 2012<br />
möglich. „Bei fünfjähriger Bauzeit könnte das Obervermuntwerk<br />
II dann Ende 2017 ans Netz gehen.“<br />
Einen weiteren Baustein zur Energieautonomie Vorarlbergs<br />
stellt darüber hinaus das Rellswerk dar, für welches die<br />
Umweltverträglichkeitsprüfung erfolgreich abgeschlossen<br />
werden konnte. Geplant ist, im Bereich der oberhalb von<br />
Vandans in 1.470 Meter Höhe gelegenen Rellskapelle den<br />
Vilifau- und den Zaluandabach in einem Becken zu fassen<br />
und im Beckendamm ein Krafthaus zu bauen. Das Wasser<br />
wird vom Rellswerk dann in den Lünersee gepumpt. Dem<br />
Lünerseewerk stehen dadurch pro Jahr etwa 17 Millionen<br />
Kubikmeter Wasser mehr zur Verfügung, um hochwertige<br />
Spitzen- und Regelenergie zu erzeugen. Nicht zuletzt kann<br />
durch die Nutzung des Wassers ab der Rellskapelle auch<br />
Energie für Vorarlberg gewonnen werden: und zwar jährlich<br />
rund 20 GWh. Damit ließen sich mehr als 4.000 Haushalte<br />
mit sauberem Strom aus Wasserkraft versorgen.<br />
GWh Strom wurden im Jahr 2009<br />
von illwerke vkw produziert.<br />
GWh betrug die Stromerzeugung<br />
aus Wasserkraft im Jahr 2009.<br />
GWh wurden im Jahr 2009 aus<br />
Pumpspeicherung erzeugt.<br />
Durchdachte<br />
Kraftwerksgruppe<br />
Wasser aus nur vier Speicherseen<br />
und drei Ausgleichsbecken<br />
treibt die Turbinen der<br />
zehn bestehenden <strong>Illwerke</strong>-<br />
Kraftwerke an.<br />
Die zwei neuen Projekte<br />
werden die Anlagengruppe<br />
optimal ergänzen.<br />
maGazin<br />
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