zum Download - Soest
zum Download - Soest
zum Download - Soest
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Ergänzende Stellungnahme zur Stadt- und Regionalverträglichkeit eines Einkaufszentrums am Bahnhof <strong>Soest</strong><br />
5. WECHSELWIRKUNGEN MIT DER SOESTER IN-<br />
NENSTADT UND ANFORDERUNGEN AN DIE<br />
UMFELDGESTALTUNG<br />
Aufgrund seiner Lage am nördlichen Rand des heutigen Geschäftsbereichs der<br />
<strong>Soest</strong>er Innenstadt kann dem Plangebiet eine Schlüsselfunktion für die gesamte<br />
Innenstadtentwicklung zukommen.<br />
Bereits die früheren Pläne der Harpen AG für ein Einkaufszentrum am Bahnhof<br />
<strong>Soest</strong> griffen die exponierte Lage gegenüber dem nördlichen Ende der <strong>Soest</strong>er<br />
Fußgängerzone auf; städtebaulich und funktional wurde das Zentrum - ebenso<br />
wie in dem aktuell vorliegende Entwurf - auf eine möglichst enge Anbindung an<br />
die Brüderstraße hin ausgerichtet.<br />
Der bereits dargestellte Grundkonsens in <strong>Soest</strong> über eine Einzelhandelsnutzung<br />
in Bereich des <strong>Soest</strong>er Bahnhofs beruht auf der Erwartung möglicher<br />
Synergieeffekte zwischen den vorhandenen Einzelhandelsgeschäften und den<br />
neuen Anbietern. Das Einzelhandelskonzept der Stadt <strong>Soest</strong> enthält entsprechende<br />
Aussagen über die gewünschten Kopplungseffekte.<br />
Nachfolgend werden anhand verschiedener Leitfragen die zu erwartenden<br />
Auswirkungen des City Centers <strong>Soest</strong> auf den vorhandenen Einzelhandelsbesatz<br />
aufgezeigt.<br />
Wird es zu einer einseitigen Schwerpunktbildung des Einzelhandels innerhalb<br />
der <strong>Soest</strong>er Innenstadt kommen?<br />
Das City Center <strong>Soest</strong> wird nach den vorliegenden Planungen eine Gesamtverkaufsfläche<br />
von 10.000 m² haben. Innerhalb der <strong>Soest</strong>er Innenstadt finden sich<br />
derzeit 224 Betriebe mit insgesamt ca. 36.000 m² VKF, davon etwa Hälfte in der<br />
Brüderstraße (15.850 m²).<br />
CIMA GmbH Gothaer Allee 2 50969 Köln Telefon: 0221 – 937 296 20 cima.koeln@cima.de www.cima.de<br />
Die bandartige Struktur der Innenstadt wird in allen vorliegenden Untersuchungen<br />
als prägendes Merkmal der Fußgängerzone herausgestellt und dabei insbesondere<br />
die Lage der Magnetbetriebe ausschließlich im mittleren Bereich der<br />
Brüderstraße als strukturelles Problem herausgestellt. Während das Fehlen<br />
eines größeren Einzelhandelsbetriebes am südlichen Ende durch verschiedene<br />
andere Nutzungen (z.B. städtische Verwaltung, private Dienstleister, wie z.B.<br />
die Sparkasse, kirchliche Einrichtungen, Museen, Gastronomie) weitgehend<br />
kompensiert wird, finden sich am nördlichen Ende mit Ausnahme des Bahnhofs<br />
und des Busbahnhofs keine publikumsintensiven Nutzungen. Folglich zeichnet<br />
den Abschnitt der Brüderstraße nördlich des Saturnhauses auch eine deutlich<br />
geringere Passantenfrequenz aus.<br />
Eine Stärkung der Einzelhandelsfunktion am nördlichen Ende der Fußgängerzone<br />
ist daher – dem „Knochenprinzip“ kommerzieller Einkaufszentren folgend<br />
– uneingeschränkt zu befürworten.<br />
Mit der Eröffnung des Centers wird die Innenstadt über eine Verkaufsflächenausstattung<br />
von ca. 46.000 m² verfügen, auf das Center entfallen hiervon ca.<br />
22 %. Das Ministerium für Arbeit, Soziales und Stadtentwicklung, Kultur und<br />
Sport des Landes Nordrhein-Westfalen sieht – ohne eine nähere methodische<br />
Begründung des Ansatzes - bei einem Anteil der Center-Verkaufsfläche von<br />
ungefähr 20 % der Innenstadtfläche die Notwendigkeit einer intensiven Auseinandersetzung<br />
mit dem Vorhaben erreicht. Vorhaben ab einer Größe von<br />
15.000 m² sollten unabhängig von dem vorhandenen Innenstadtbesatz vertiefend<br />
geprüft werden. 14<br />
Bei einer qualitativen Beurteilung sind u.a. die vorhandenen Anbieter und insbesondere<br />
die Lage der derzeitigen Magnetbetriebe zu beachten. Mit den Unternehmen<br />
SATURN, C & A, HENNES & MAURITZ und DROGERIE MÜLLER<br />
verfügt die Brüderstraße über mindestens vier Betriebe, die eindeutig als Mag-<br />
14 Ministerium für Arbeit, Soziales und Stadtentwicklung, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
(1999): Innerstädtische Einkaufszentren – Anforderungen und Integration.<br />
32