zum Download - Soest
zum Download - Soest
zum Download - Soest
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ergänzende Stellungnahme zur Stadt- und Regionalverträglichkeit eines Einkaufszentrums am Bahnhof <strong>Soest</strong><br />
bestehenden Einkaufsbereich und dem neuen Center als vielmehr die subjektiv<br />
empfundene Entfernung bestimmen jedoch den Umfang der Wechselbeziehungen.<br />
Positive Beispiele zeichnen sich dadurch aus, dass sich<br />
das Center durch eine geeignete städtebauliche Gestaltung des Umfeldes<br />
und die Architektur des Objektes möglichst nahtlos in den Stadtkörper einfügt<br />
und nicht als „Fremdkörper“ empfunden wird.<br />
• Vorhandensein und Störungsgrad von Barrieren: In vielen Fällen ist das<br />
Einkaufszentrum durch einen Straßenzug oder topographische Besonderheiten<br />
von dem gewachsenen Einkaufsbereich getrennt. Fußgängerbrücken<br />
oder Unterführungen haben sich in der Regel als wenig wirkungsvolle<br />
Lösungen erwiesen.<br />
Überträgt man diese Anforderungen auf die Situation in <strong>Soest</strong>, so ist festzuhalten,<br />
dass die absolute Entfernung zwischen dem Center und dem Beginn der<br />
Fußgängerzone nicht oberhalb der als „kritische Marke“ genannten Entfernungen<br />
liegt.<br />
Es kommt hinzu, dass es sich bei dem Plangebiet zwar nicht um einen historisch<br />
begründeten Einkaufsbereich der <strong>Soest</strong>er Innenstadt handelt, der Standort<br />
jedoch bereits heute durch den Bahnhof und den Busbahnhof als frequentierter<br />
öffentlicher Raum etabliert ist.<br />
Die vorgeschlagenen verkehrlichen und städtebaulichen Maßnahmen zur Anbindung<br />
des Centers an die Fußgängerzone bieten die Möglichkeit, den Fußgängerbereich<br />
Brüderstraße näher als bislang an das Objekt heranzuführen.<br />
Insbesondere durch die vorgeschlagenen verkehrlichen Neuregelungen werden<br />
die ebenerdigen Querungsmöglichkeiten der Brüder-Walburger-Wallstraße<br />
verbessert.<br />
Zur weiteren Vernetzung der beiden Standorte wären publikumsintensive Nutzungen<br />
in den Gebäuden am nördlichen Ende der Brüderstraße sicher wünschenswert.<br />
CIMA GmbH Gothaer Allee 2 50969 Köln Telefon: 0221 – 937 296 20 cima.koeln@cima.de www.cima.de<br />
Eine detaillierte Abschätzung des Umfangs der Kopplungseinkäufe ist derzeit<br />
nicht möglich, da insbesondere die Mieterbelegung des City Centers <strong>Soest</strong><br />
noch nicht abschließend feststeht. Gelingt es dem Investor attraktive Ankermieter<br />
für das Objekt zu gewinnen, so sind nach Einschätzung der CIMA die grundlegenden<br />
Voraussetzungen für die erwünschten Kopplungseinkäufe erfüllt.<br />
Nach den empirischen Erhebungen von POPP (2002) und anderen Autoren<br />
liegt der Anteil der Kunden eines innerstädtischen Einkaufszentrums, die auch<br />
die übrigen Geschäfte der Innenstadt aufsuchen, bei ca. 45 – 60 %. Umgekehrt<br />
besuchen ca. 50 – 60 % der Passanten aus dem gewachsenen Einkaufsbereich<br />
auch das Center. Lediglich in den Städten mit einer Entfernung zwischen<br />
Center und Innenstadt von mehr als 1.000 m (Regensburg, Bamberg und Abendsberg)<br />
sank die Quote auf 18 – 43 % der Kunden des Einkaufszentrums<br />
bzw. 9 – 38 % der Innenstadtbesucher. 17<br />
Reichen die vorgesehenen verkehrlichen und städtebaulichen Maßnahmen<br />
aus, um eine enge funktionale Anbindung des Centers an die Fußgängerzone<br />
sicherzustellen?<br />
Eine ebenerdige, kreuzungsfreie, attraktiv gestaltete und möglichst kurze Verbindung<br />
zwischen dem Center und dem vorhandenen Einkaufsbereich stellt das<br />
Idealbild dar. Da eine räumliche Verlagerung des Altstadtringes aus finanziellen<br />
und städtebaulichen Gründen ausscheidet, kann es nur das Ziel sein, eine Lösung<br />
zu finden, die diesem Idealprofil möglichst nahe kommt. Die CIMA befürwortete<br />
es ausdrücklich, dass im vorliegenden Fall nicht der Versuch unternommen<br />
wurde, den Passantenstrom ausschließlich durch die vorhandene<br />
(und gegebenenfalls auszubauende) Fußgängerunterquerung lenken zu wollen.<br />
17 Einen Überblick über die verschiedenen empirischen Erhebungen findet sich bei POPP<br />
(2002).<br />
34