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Baureglement - Seeberg

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EINWOHNERGEMEINDE<br />

SEEBERG<br />

ORTSPLANUNG<br />

TEILREVISION 2003<br />

BAUREGLEMENT<br />

GENEHMIGUNGSEXEMPLAR<br />

15. Januar 2004


INHALTSVERZEICHNIS<br />

A ALLGEMEINE BESTIMMUNGEN<br />

2<br />

A ALLGEMEINE BESTIMMUNGEN<br />

Art. 1 1. Geltungsbereich; Bedeutung 1<br />

Art. 2 2. Vorbehalt anderer Vorschriften<br />

a) eidg./kant. Erlasse<br />

Art. 3 b) Ausnahmen 3<br />

Art. 4 3. Baubewilligung<br />

a) Erfordernis<br />

b) Vorzeitige Baubewilligung / Befreiung<br />

c) Zuständigkeit<br />

d) Voranfrage<br />

Art. 5 e) Voraussetzungen; Befugnisse der Baukommission 4<br />

Art. 6 f) Umgebungsgestaltungspläne, Emmissionspläne 5<br />

B BAUVORSCHRIFTEN<br />

I Erschliessung 6<br />

Art. 7 1. Erschliessung<br />

2. Abstellplätze<br />

II Bauweise 7<br />

Art. 8 1. Allgemeine Gestaltungsvorschriften<br />

Art. 9 2. Umgebungsgestaltung<br />

Art. 10 3. Baugestaltung 8<br />

a) Offene Bauweise<br />

b) Gebäudestellung; Firstrichtung 9<br />

III Bauabstände 10<br />

Art. 11 1. Bauabstand von öffentlichen Strassen<br />

2. Einfriedungen, Stützmauern, Böschungen<br />

Art. 12 3. Bauabstand zu Gewässern, Waldabstand,<br />

Heckenabstand 11<br />

Art. 13 4. Abstandsvorschriften in und gegenüber Zonen für<br />

öffentliche Nutzungen 12<br />

Art. 14 5. Grenzabstand gegenüber nachbarlichem Grund<br />

a) im Allgemeinen<br />

Seite


3<br />

Art. 15 b) An- und Nebenbauten 14<br />

Art. 16 c) Anlagen und Bauteile im Grenzabstand 15<br />

Art. 17 d) Näherbau, Grenzbau 16<br />

Art. 18 6. Gebäudeabstände 17<br />

IV Geschosse, Gebäudehöhe 19<br />

Art. 19 1. Geschosszahl<br />

Art. 20 2. Gebäudehöhe 20<br />

a) im Allgemeinen<br />

Art. 21 b) Bauten am Hang<br />

Art. 22 c) gestaffelte Gebäude 21<br />

V Dachausbau, Dachgestaltung 23<br />

Art. 23 1. Gebäude mit Dachraum<br />

a) Dachausbau<br />

Art. 24 b) Dachgestaltung<br />

Art. 25 2. Dachaufbauten 24<br />

Art. 26 3. Sonnenkollektoren 25<br />

4. Antennen<br />

VI Ausnützung 26<br />

Art. 27 Mass der Nutzung<br />

C ZONENVORSCHRIFTEN<br />

I Allgemeines 27<br />

Art. 28 1. Nutzung der Bauzonen<br />

Art. 29 2. Landwirtschaftszone<br />

Art. 30 3. Grünzone<br />

II Bauzonen 28<br />

Art. 31 1. Wohnzone W2<br />

Art.32 2. Wohn-/Gewerbezone WG2<br />

Art. 33 3. Dorfzone D2<br />

Art. 34 4. Detailerschliessung, Ueberbauungsordnungspflicht 29<br />

Art. 35 5. Zonen mit Planungspflicht<br />

a) allgemein 30<br />

b) Zone mit Planungspflicht ZPP1 "Cuno Amiet"


4<br />

III Zonen für öffentliche Nutzungen 31<br />

Art. 36 1. Zonen für öffentliche Nutzungen<br />

IV Erhaltungs- und Gestaltungsmassnahmen 32<br />

Art. 37 1. Schützenswerte Objekte der Siedlung und Landschaft,<br />

Baugruppen<br />

Art. 38 2 Landschaftsschutzgebiete<br />

Art. 39 3 Ablagerungs- und Materialentnahmestellen,<br />

Autoabbruchbetriebe 33<br />

Art. 40 4. Archäologische Bodenfunde<br />

V Baumasse 34<br />

Art. 41 1. Masse<br />

D ZUSTÄNDIGKEIT DER BEHÖRDEN<br />

Art. 42 1. Gemeinderat 35<br />

Art. 43 2. Baukommission<br />

E WIDERHANDLUNGEN, SCHLUSSBESTIMMUNGEN<br />

Art. 44 1. Widerhandlungen 37<br />

Art. 45 2. Inkrafttreten<br />

GENEHMIGUNGSVERMERKE 38<br />

ANHANG I Stichwortverzeichnis<br />

II Eidgenössische und kantonale Erlasse<br />

III Nachbarrechtliche Bestimmungen


Art. 1<br />

1<br />

1. Geltungsbereich, Das <strong>Baureglement</strong> (BR) gilt für das ganze Gemeinde-<br />

Bedeutung gebiet. Es bildet zusammen mit dem Zonenplan und<br />

dem Schutzplan die grundeigentümerverbindliche<br />

baurechtliche Grundordnung der Gemeinde.<br />

5<br />

2 Es ist als ergänzendes Recht für Gebiete mit<br />

genehmigter Ueberbauungsordnung anwendbar.<br />

3 Beim Erlass von Ueberbauungsordnungen in Zonen mit<br />

Planungspflicht (Art. 73/88ff BauG) oder für besondere<br />

Bauten und Anlagen (Art. l9 ff BauG) sind die in der<br />

baurechtlichen Grundordnung enthaltenen Grundsätze<br />

der Gestaltung zu wahren.<br />

4 Die grundeigentümerverbindliche baurechtliche<br />

Grundordnung der Gemeinde wird begleitet vom<br />

behördenanweisenden Bericht zur Ortsplanung.<br />

Art. 2<br />

2. Vorbehalt anderer 1 Bei der Erstellung, der Aenderung und beim Abbruch<br />

Vorschriften von Bauten und Anlagen müssen ausser den im Bau-<br />

a) eidg./kant. reglement genannten Vorschriften auch die einschlägi-<br />

Erlasse gen Bestimmungen des eidgenössischen und kantonalen<br />

Rechts, namentlich des Raumplanungsgesetzes, des<br />

Umweltschutzgesetzes, des Baugesetzes und seiner<br />

Ausführungserlasse eingehalten werden.<br />

(Die wichtigsten eidgenössischen und kantonalen<br />

Erlasse sind im Anhang II zusammengestellt.)<br />

2 Im Verhältnis unter Nachbarn sind überdies die<br />

Eigentumsbeschränkungen und die Bau- und<br />

Pflanzvorschriften, insbesondere Artikel 667 bis 712<br />

Zivilgesetzbuch (ZGB) und Artikel 79 bis 79 i<br />

Einführungsgesetz zum ZGB zu beachten.<br />

3 Mit der Bepflanzung dürfen die Sichtbereiche bei Ausfahrten<br />

nicht eingeschränkt werden.<br />

Längs öffentlichen Strassen sind die Bestimmungen von<br />

Art. 73 Strassenbaugesetz (SBG) zu beachten.


) Ausnahmen<br />

Art. 3<br />

7<br />

1 Für die Erteilung von begründeten Ausnahmen von<br />

kommunalen, kantonalen und eidgenössischen Bauvorschriften<br />

sind die Bestimmungen des Baugesetzes<br />

(Art. 26 ff und 81 ff BauG), der Bauverordnung (Art. 55<br />

und 100 ff BauV), des Strassenbaugesetzes (Art. 66<br />

SBG) und des Raumplanungsgesetzes (Art. 23, 24 RPG)<br />

massgebend.<br />

Art. 4<br />

1<br />

3. Baubewilligung Bauten und Anlagen dürfen erst erstellt, abgeändert<br />

a) Erfordernis oder abgebrochen werden, wenn hiefür die rechtskräftige<br />

Baubewilligung und die erforderlichen, besonderen<br />

Bewilligungen nach den Bestimmungen des Baugesetzes<br />

(Art. 1, Abs. 2 BauG) und des Baubewilligungsdekretes<br />

(BewD) vorliegen.<br />

2<br />

b) Vorzeitige Vorbehalten bleiben die Bestimmungen des Baubewil-<br />

Baubewilligung/ ligungsdekretes über den vorzeitigen Baubeginn (Art.<br />

Befreiung 39BewD) und die Befreiung vom Bewilligungserfordernis<br />

(Art. 1, Abs. 3 BauG, Art 2 sowie insbesondere Art. 5<br />

BewD).<br />

c) Zuständigkeit<br />

d) Voranfrage<br />

3 Die gemeindeinterne Zuständigkeit der Behörden<br />

bestimmt sich nach dem Organisations- und<br />

Verwaltungsreglement der Gemeinde und ergänzend<br />

nach Abschnitt D dieses Reglementes. Vorbehalten<br />

bleiben die zwingenden Vorschriften des Baugesetzes<br />

(Art. 66 BauG).<br />

4 Im Falle von Auslegungsschwierigkeiten bei Baurechtsfragen<br />

sowie generell bei grösseren Bauvorhaben<br />

können mittels Voranfragen (anhand Plänen) an die<br />

Baukommission in der Vorprojekt- und Bauprojektphase<br />

Einzelfragen zu Bauprojekten gestellt werden. Dabei<br />

erteilt die Baukommission unverbindliche Auskünfte<br />

(Hinweis ohne Rechtscharakter). Definitive Beurteilungen<br />

von baurechtlichen Sachverhalten erfolgen<br />

ausschliesslich im Rahmen der Gesamtprüfung von<br />

Bauvorhaben im Baubewilligungsverfahren.


Art. 5<br />

8<br />

e) Voraussetzun-<br />

1<br />

Bauvorhaben dürfen den massgebenden Bauvorschrifgen,<br />

Befug- ten (Art. 1 und 2 hievor; Art. 36 und 37 BauG) sowie den<br />

nisse der Bau- weiteren Bestimmungen des öffentlichen Rechts nicht<br />

kommission widersprechen und die öffentliche Ordnung nicht gefährden<br />

(Art. 2, Abs. 1 BauG).<br />

2 Insbesondere können nur Bauvorhaben bewilligt<br />

werden, welche<br />

a) die Bauvorschriften (B) und die Zonenvorschriften (C)<br />

dieses Reglementes einhalten,<br />

b) über eine hinreichende Erschliessung (Art. 7 ff BauG,<br />

Art. 3 ff BauV), die erforderlichen Abstellflächen für<br />

Motorfahrzeuge, Fahrräder und Motorräder (Art. 16 ff<br />

BauG, 49 ff BauV) und, wo vorgeschrieben, über<br />

einen Kinderspielplatz, Aufenthaltsbereiche und<br />

grössere Spielflächen (Art. 15 BauG; 42 ff BauV)<br />

verfügen,<br />

c) den Anforderungen des Ortsbild- und<br />

Landschaftsschutzes (Art. 9 ff BauG, Art. 12 ff BauV)<br />

und des Umweltschutzes (Art. 24 BauG) entsprechen,<br />

d) die Vorschriften über die baulichen Vorkehren<br />

zugunsten Behinderter (Art. 22 BauG und Art. 85 ff<br />

BauV) einhalten,<br />

e) energiesparende Massnahmen gemäss<br />

Energiegesetzgebung (insbesondere Art. 13 EnG und<br />

EnV) ausschöpfen,<br />

f) die massgebenden Werte der Lärmschutz- und der<br />

Luftreinhalteverordnung einhalten.<br />

3 Die Baukommission ist befugt<br />

a) vom Bauherrn alle erforderlichen Aufschlüsse über<br />

das Bauvorhaben und den Bauvorgang zu verlangen<br />

(Art. 15 BewD); insbesondere kann die<br />

Baukommission Fotomontagen, Modelle, Verputz- und<br />

andere Materialmuster anfordern,<br />

b) die Ausführung des Bauvorhabens zu beaufsichtigen<br />

und alle für einen vorschriftsgemässen und sicheren<br />

Bauvorgang notwendigen Anordnungen zu treffen<br />

(Art. 47 BewD),


9<br />

c) zur Beurteilung von Baugesuchen, insbesondere auch<br />

zur ästhetischen Prüfung von Bauvorhaben im gesamten<br />

Gemeindegebiet auf Kosten des<br />

Baugesuchstellers eine neutrale Fachinstanz<br />

beizuziehen,<br />

d) angemessene Sicherheitsmassnahmen bei der<br />

Ausführung von Bauvorhaben zu verlangen.<br />

Art. 6<br />

f) Umgebungsge- 1 Sofern die Umgebung neu- oder wesentlich umgestaltet<br />

staltungspläne, wird, ist zum Baugesuch ein Umgebungsgestaltungsplan<br />

Emmissions- einzureichen (Art. 14 BauG, Art. 4 und 5 sowie Art. 14 lit<br />

pläne d BewD). Der Umgebungsgestaltungsplan muss<br />

Lageangaben zu den in Art. 9 BR erwähnten<br />

Umgebungselementen enthalten.<br />

2 Für Gewerbebauten kann die Baukommission<br />

zusätzlich mit der Baueingabe Emmissionspläne<br />

verlangen. Diese Pläne sollen sämtliche<br />

Emmissionsquellen mit Angabe über die Stärke der<br />

störenden Auswirkungen und die vorgesehenen<br />

Schutzmassnahmen enthalten. Die Baukommission prüft<br />

die Emmission der einzelnen Betriebe bezüglich Staub,<br />

Rauch, Russ, lästigen Dünsten, Lärm, Erschütterungen<br />

und beschliesst entsprechende Auflagen im<br />

Baubewilligungsverfahren, soweit anerkannte Normen<br />

bestehen.


1. Erschliessung<br />

2. Abstellplätze<br />

10<br />

B BAUVORSCHRIFTEN<br />

I Erschliessung<br />

Art. 7<br />

1 Die Erschliessung des Baugrundes (hinreichende<br />

Zufahrt, Wasser- und Energieversorgung,<br />

Abwasserleitung und -reinigung, Entwässerung) muss<br />

auf den Zeitpunkt der Fertigstellung des Gebäudes oder<br />

der Anlage und wenn nötig bereits für den Baubeginn<br />

erstellt sein (Art. 7 BauG).<br />

2 Die Anforderungen an eine genügende Zufahrt richten<br />

sich nach den Bestimmungen von Artikel 7 BauG, den<br />

Artikeln 3 ff BauV und nach den rechtskräftigen Ueberbauungsordnungen.<br />

In einem Ueberbauungsgebiet kann bis zur vollständigen<br />

Ueberbauung vorläufig auf die Strassenabschlüsse, nicht<br />

aber auf die Kofferung verzichtet werden.<br />

3 Was die Anzahl der zu erstellenden Abstellplätze für<br />

Motorfahrzeuge betrifft, sind die Artikel 49-56 BauV<br />

sowie Artikel 16-18 BauG massgebend.<br />

4 Die Baukommission kann im Baubewilligungsverfahren<br />

zum Schutz, zur Pflege oder zur Gestaltung des Orts-<br />

und Strassenbildes sowie aus verkehrstechnischen<br />

Gründen weitere Auflagen zur Lage, Gestaltung,<br />

Begrünung und Organisation der Parkierungsanlagen<br />

machen.<br />

5 Im übrigen gelten die Bestimmungen des Strassenbau-<br />

gesetzes.


II Bauweise<br />

Art. 8<br />

11<br />

1. Allgemeine<br />

1<br />

Die haushälterische Nutzung des Bodens, eine ökolo-<br />

Gestaltungs- gische Bauweise unter Verwendung erneuerbarer Enervorschriften<br />

gien und gemeinsamer Anlagen der Energieerzeugung<br />

ist wünschenswert.<br />

2 Bauten und Anlagen, die Umgebungsgestaltung, sowie<br />

Reklamen, Anschriften und Anlagen für die<br />

Energiegewinnung sowie den Fernseh- und<br />

Rundfunkempfang sind so zu gestalten, dass diese<br />

hinsichtlich ihrer Gesamterscheinung (Volumen, Lage,<br />

Proportion, Dach-, Kamin- und Fassadengestaltung,<br />

Material- und Farbwahl) sowie in der Detailgestaltung<br />

(betrachtet vom öffentlichen Raum resp. Aussichtslagen<br />

aus) zusammen mit der bestehenden Umgebung eine<br />

gute Gesamtwirkung ergeben und die Schönheit oder<br />

erhaltenswerte Eigenart des Strassen-, Orts- und<br />

Landschaftsbildes (bestehende Gliederungen von<br />

Häusern, Plätzen etc.) gewahrt bleibt.<br />

(Art. 9 und 1O BauG, Art. 3l BauV)<br />

Insbesondere ist auf die benachbarten schützenswerten<br />

Objekte der Siedlung Rücksicht zu nehmen.<br />

3 Die Baukommission kann im Baubewilligungsverfahren<br />

zum Schutz, zur Pflege oder zur Gestaltung des<br />

Landschafts, Orts- und Strassenbildes sowie aus<br />

verkehrstechnischen Gründen weitere Auflagen zur Lage<br />

und Gestaltung von Bauten, Anlagen ... etc machen und<br />

für übermässig störende Baugestaltung (grelle Farb-<br />

oder Materialwahl, ortsfremde Bau- oder Dachform,<br />

strukturfremde Bauvolumen und Proportionen sowie<br />

nachteilige Terrainveränderungen etc.) die<br />

Baubewilligung verweigern. (Art. 9 und 10 BauG sowie<br />

Art. 4 BewD)<br />

Art. 9<br />

1<br />

2. Umgebungs- Bei der Erstellung von Wohn- und Gewerbebauten ist<br />

gestaltung die Baukommission befugt, eine angemessene<br />

Bepflanzung der zu überbauenden Parzellen zu<br />

verlangen.<br />

Aussenräume sind als Grünräume zu gestalten. Verkehrsflächen<br />

auf privaten Grundstücken sind möglichst<br />

wasserdurchlässig zu gestalten und klein zu halten.


12<br />

2 Sofern Abgrabungen/Aufschüttungen notwendig sind,<br />

sind diese so zu gestalten, dass sie sich harmonisch in<br />

die herkömmliche Bebauungsstruktur und in das bestehende<br />

Gelände einfügen und ein guter Uebergang zu<br />

den Nachbargrundstücken entsteht. Ganz besonders ist<br />

darauf zu achten, dass der Bezug der Gebäude zum<br />

Strassenraum nicht durch übermässige Aufschüttungen<br />

gestört wird.<br />

3 Für Einfriedungen, Stützmauern, Böschungen etc.<br />

gelten die Bestimmungen des Einführungsgesetzes zum<br />

Zivilgesetzbuch sowie Art. 73 und 75 SBG. (Anhang III)<br />

4 Stützmauern, auf die aus Gründen der schwierigen<br />

Topographie nicht verzichtet werden kann, sind in<br />

Grund- und Aufriss zu gliedern (Staffeln, Versätze).<br />

Stützmauern mit einer Länge von mehr als 20 m oder<br />

einer Höhe von mehr als 1,20 m werden nur in<br />

begründeten Ausnahmefällen bewilligt.<br />

Gegenüber landwirtschaftlich genutzten Grundstücken<br />

müssen Mauern und Einfriedungen einen<br />

Minimalabstand von 0,50 m von der Grenze einhalten.<br />

5 Bei der Bepflanzung sind möglichst einheimische<br />

Baumarten zu wählen. Bepflanzungen, welche Träger<br />

von Krankheiten sein können (z.B. Gitterrost,<br />

Feuerbrand ...) sollen gemieden werden.<br />

Art. 10<br />

1<br />

3. Baugestaltung Sofern in Ueberbauungsordnungen nicht anders gerea)<br />

Offene gelt, gilt die offene Bauweise. Die Bauten haben gegen-<br />

Bauweise über nachbarlichem Grund allseitig die vorgeschriebenen<br />

Grenz- und Gebäudeabstände (Art. 11 bis 18 BR, Art. 41<br />

BR), gegenüber dem öffentlichen Verkehrsraum die<br />

Strassenabstände (Art. 11 BR) einzuhalten. Vorbehalten<br />

bleibt die Gestaltungsfreiheit nach Artikel 75, Abs. 1 und<br />

2 des Baugesetzes sowie Artikel 15 des<br />

<strong>Baureglement</strong>es.


13<br />

2 Der Zusammenbau von Gebäuden ist innerhalb der<br />

zulässigen Gesamtlänge gestattet, wenn die ganze<br />

Häusergruppe gleichzeitig oder in unmittelbar sich<br />

folgenden Bauetappen erstellt wird. Brandmauern dürfen<br />

nur vorübergehend (bei Etappierung einer Ueberbauung)<br />

freigehalten werden. Liegen die Etappen mehr als ein<br />

Jahr auseinander, sind die Brandmauern farblich<br />

befriedigend zu gestalten oder zu begrünen.<br />

3<br />

b) Gebäude- Neubauten sind bei offener Bauweise rechtwinklig<br />

stellung, oder parallel zur Strasse zu stellen.<br />

Firstrichtung<br />

4<br />

An Hängen sind die Gebäude in der Regel parallel oder<br />

rechtwinklig zur Falllinie des Hanges zu stellen.<br />

5 Innerhalb bereits überbauter Gebiete haben sich<br />

Neubauten in der Stellung und Firstrichtung zu den<br />

bestehenden Gebäuden einzupassen.<br />

6 Wo es architektonisch oder planerisch begründet ist,<br />

kann die Baukommission eine andere Stellung der<br />

Bauten gestatten oder anordnen.


14<br />

III Bauabstände<br />

Art. 11<br />

1. Bauabstand von<br />

1<br />

Vom öffentlichen Verkehrsraum sind, soweit nicht<br />

öffentlichen Baulinien bestehen, die folgenden Bauabstände einzu -<br />

Strassen halten:<br />

a) gegenüber Kantonsstrassen min. 5,00 m<br />

b) längs den übrigen öffentlichen<br />

Strassen und Wegen min. 3,60 m<br />

c) längs Fusswegen und Radwegen min. 2,00 m<br />

2 Der Strassenabstand wird vom Fahrbahnrand aus<br />

gemessen.<br />

3 Die reglementarischen Grenzabstände (Art. 14 - 17,<br />

Art. 41 BR) gehen bei Bauten mit Wohnanteil den<br />

Abstandsvorschriften von Absatz 1 gegenüber<br />

Kantonsstrassen vor, wenn sie einen grösseren<br />

Bauabstand verlangen.<br />

4 Garagevorplätze und Abstellplätze haben bei<br />

rechtwinkliger Ausfahrt zur Strasse mindestens 6 m Tiefe<br />

aufzuweisen, gemessen vom Fahrbahnrand, bei Trottoir<br />

vom Trottoirrand.<br />

5<br />

2. Einfriedungen, Für Einfriedungen, Stützmauern, Böschungen etc. gel-<br />

Stützmauern, ten die Bestimmungen des Einführungsgesetzes zum<br />

Böschungen Zivilgesetzbuch sowie Art. 73 und 75 SBG sowie Art. 9,<br />

Abs. 4 BR. Die Messweise richtet sich nach den<br />

folgenden Skizzen.


Art. 12<br />

15<br />

1<br />

3. Bauabstand zu Vom Sohlenrand von Gewässern aus gemessen ist<br />

Gewässern, zum Schutz der Natur, der Landschaft und der Gewässer<br />

Waldabstand, ein Abstand von 10 m zu wahren.<br />

Heckenabstand (Sohlerand: mittlerer Wasserstand)<br />

Fliessgewässer dürfen weder eingedolt noch<br />

trockengelegt werden. Bestehende standortgerechte<br />

Bepflanzungen sind zu erhalten und zu pflegen. Für<br />

Neuanpflanzungen sind standortgerechte Pflanzen zu<br />

verwenden. Notwendige Uferverbauungen sind naturnah<br />

auszuführen. Die Vorschriften der Stoffverordnung sind<br />

einzuhalten.<br />

Im übrigen gilt für Bauten an Gewässern Art. 48 WBG.


4. Abstandsvor-<br />

16<br />

2 Hochbauten in Waldesnähe haben den Waldabstand<br />

gemäss Waldgesetz einzuhalten.<br />

3 Der Bauabstand von Hecken richtet sich nach dem<br />

Kant. Naturschutzgesetz und beträgt ausserhalb der<br />

Bauzone 10 m.<br />

Art. 13<br />

1 Gegenüber Zonen für öffentliche Nutzungen sind die<br />

schriften in und für die Zone des angrenzenden Baugrundstückes gel-<br />

gegenüber Zonen tenden reglementarischen Grenzabstände einzuhalten.<br />

für öffentliche<br />

Nutzungen<br />

2 Bei der Ueberbauung von Zonen für öffentliche<br />

Nutzungen ist gegenüber den angrenzenden<br />

Grundstücken ein Grenzabstand von halber<br />

Gebäudehöhe, mindestens aber 4,00 m einzuhalten.<br />

3 Die Gebäudeabstände innerhalb der Zonen für<br />

öffentliche Nutzungen richten sich nach den<br />

Bedürfnissen einer zweckmässigen Ueberbauung.<br />

Art. 14<br />

1<br />

5. Grenzabstand Bei der Erstellung von Bauten, welche den gewachgegenüber<br />

nach- senen Boden um mehr als 1,20 m überragen, sind<br />

barlichem Grund gegenüber dem nachbarlichen Grund die in Artikel<br />

a) im Allgemeinen 41 BR festgesetzten kleinen und grossen<br />

Grenzabstände einschliesslich allfälliger Mehrlängenund<br />

Mehrbreitenzuschläge zu wahren.<br />

2 Der kleine Grenzabstand gilt für die Schmalseiten und<br />

die beschattete Längsseite des Gebäudes. Er<br />

bezeichnet die zulässige kürzeste waagrechte<br />

Entfernung der Fassade (Umfassungswand) von der<br />

Grundstücksgrenze.<br />

3 Der grosse Grenzabstand gilt für die besonnte<br />

Längsseite des Gebäudes; er wird rechtwinklig zu ihr<br />

gemessen.<br />

Kann die besonnte Längsseite nicht eindeutig ermittelt<br />

werden, wie bei annähernd quadratischen oder<br />

unregelmässigen Gebäuden und bei Ost-West-<br />

Orientierung der Wohn- und Arbeitsräume, so bestimmt<br />

die Baukommission die Anordnung der Grenzabstände.


17<br />

Die schraffierten Flächen dürfen an keiner Stelle über die<br />

Parzellengrenze hinausgehen (Grenzabstand) oder die<br />

analogen Flächen eines Nachbargebäudes überdecken<br />

(Gebäudeabstand).


18<br />

Mehrlängenzuschlag für Gebäudeteile I + IV<br />

Fläche A = Fläche B (nördlicher Abstand)<br />

Fläche C1 + C2 = Fläche D (südlicher Abstand)<br />

- Die Abstandslinie verläuft parallel zu der massgebenden<br />

Parzellengrenze.<br />

- Die Fläche B darf max. so gross wie die Fläche A sein.<br />

- Die Flächen C1 + C2 dürfen zusammen maximal gleich<br />

gross sein wie die Fläche D.<br />

- Der grosse Grenzabstand wird von der mittleren<br />

Abstandslinie aus gemessen (rechtwinklig zur Fassade)<br />

und aus der Gesamtlänge des Gebäudes (30 m)<br />

errechnet.<br />

- Der Gebäudeteil A könnte an sich noch näher an die<br />

südliche Grundstückgrenze herangerückt werden,<br />

nämlich bis zum kleinen Grenzabstand, (inkl. allfälliger<br />

Mehrlängen- oder Mehrbreitenzuschläge), doch müsste<br />

in diesem Falle zur Kompensation die Südfassade des<br />

östlichen Gebäudeteils weiter von der Grenze<br />

zurückgenommen werden.<br />

Art. 15<br />

1<br />

b) An- und Für An- und Nebenbauten, die nicht für den dauernden<br />

Nebenbauten Aufenthalt von Menschen oder Tieren bestimmt sind,<br />

genügt allseitig ein Grenzabstand von 2 m, sofern die<br />

Gebäudehöhe dieser Bauten im Baugebiet 3 m, in der<br />

Landwirtschaftszone 4 m und ihre Grundfläche im<br />

Baugebiet 40 m2, in der Landwirtschaftszone 60 m2,<br />

nicht übersteigen.


19<br />

2 Für bewohnte An- und Nebenbauten wie Gartenhallen,<br />

Wintergärten, gedeckte oder ungedeckte<br />

Schwimmbäder, Kaninchenställe, Bienenhäuser und<br />

dgl., sowie kleinere landwirtschaftliche<br />

Oekonomiegebäude, genügt allseitig ein Grenzabstand<br />

von 2 m, sofern die Gebäudehöhe dieser Bauten im<br />

Baugebiet 3 m, in der Landwirtschaftszone 4 m und ihre<br />

Grundfläche im Baugebiet<br />

15 m2, in der Landwirtschaftszone 20 m2 nicht<br />

übersteigen.<br />

Art. 16<br />

1<br />

c) Anlagen und Vorspringende offene Bauteile wie Vordächer, Vortrep-<br />

Bauteile im pen, Balkone (auch mit Seitenwänden) dürfen höchstens<br />

Grenzabstand auf 1/2 der jeweiligen Seitenlänge max. 1,50 m in den<br />

Grenzabstand hineinragen.<br />

Erker dürfen höchstens auf 1/3 der Gebäudelänge bis<br />

1,00 m in den Grenzabstand hineinragen.<br />

2 Stockwerkaufbauten in der Flucht bestehender<br />

Gebäudemauern dürfen in den Grenzabstand<br />

hineinragen, sofern der Gebäudeabstand eingehalten<br />

werden kann.


21<br />

3 Keine Bauteile dürfen in das Strassenlichtraumprofil<br />

hineinragen.<br />

4 Unter dem gewachsenen Boden dürfen Bauten und<br />

Bauteile bis 1,00 m an die Grundstücksgrenze, mit<br />

schriftlicher Zustimmung des Nachbarn bis zur<br />

Grundstücksgrenze heranreichen.<br />

Unterirdische Bauten sind solche, welche das<br />

gewachsene Terrain an keiner Stelle um mehr als 1,2 m<br />

überragen und höchstens eine Fassade frei gelegt oder<br />

mit einem Zugang oder einer Zufahrt versehen ist.<br />

Weder freigelegte Fassade noch Zugang und Zufahrt<br />

dürfen innerhalb des kleinen Grenzabstandes liegen.<br />

Art. 17<br />

1<br />

d) Näherbau, Mit schriftlicher Zustimmung des Nachbarn dürfen Bau-<br />

Grenzbau ten näher an die Grenze gestellt oder an die Grenze<br />

gebaut werden, sofern der vorgeschriebene<br />

Gebäudeabstand gewahrt bleibt. Vorbehalten bleibt die<br />

Befugnis zum Zusammenbau an der Grenze gemäss<br />

Artikel 10 BR sowie die Regelung für unterirdische<br />

Bauten gemäss Artikel 16 BR.<br />

2 Bei fehlender nachbarlicher Zustimmung zum<br />

Grenzanbau oder Anbaubefugnis an nachbarliche<br />

Grenzbauten ist ein Näherbau nur mit<br />

Ausnahmebewilligung gemäss Artikel 26 ff des<br />

Baugesetzes gestattet. Der privatrechtliche<br />

Minimalabstand (Art. 79 ff EG zum ZGB) darf dabei nicht<br />

unterschritten werden.


Art. 18<br />

22<br />

6. Gebäudeabstände 1 Der Abstand zweier Gebäude muss wenigstens der<br />

Summe der dazwischenliegenden, für sie<br />

vorgeschriebenen Grenzabstände entsprechen. Bei<br />

Gebäuden auf demselben Grundstück wird er berechnet,<br />

wie wenn eine Grenze zwischen ihnen läge.<br />

2 Für An- und Nebenbauten im Sinne von Artikel 15 BR<br />

kann die Baupolizeibehörde den Gebäudeabstand<br />

gegenüber Bauten auf demselben Grundstück, und mit<br />

Zustimmung des Nachbarn gegenüber Nachbarbauten,<br />

bis auf 2,00 m herabsetzen, wenn nicht öffentliche<br />

Interessen entgegenstehen.<br />

3 Gegenüber Bauten, die aufgrund früherer baurechtlicher<br />

Bestimmungen den nach diesem Reglement vorgeschriebenen<br />

Grenzabstand nicht einhalten, reduziert<br />

sich der Gebäudeabstand um das Mass des fehlenden<br />

Grenzabstandes. Die Baupolizeibehörde kann jedoch<br />

den Gebäudeabstand angemessen vergrössern, wenn<br />

sonst für das altrechtliche oder für das neue Gebäude<br />

die Beschattungstoleranz gemäss Artikel 22 der Bauverordnung<br />

überschritten würde.


23<br />

4 Bei gemeinsamer Projektierung eines Areals mit<br />

mehreren Bauten können die Abstände, die Anordnung<br />

der Bauten sowie die Gebäudelängen gemäss Artikel 75<br />

des Baugesetzes frei bestimmt werden<br />

(Gestaltungsfreiheit).


1. Geschosszahl<br />

24<br />

IV Geschosse, Gebäudehöhe<br />

Art. 19<br />

1 Als Geschosse zählen das Erdgeschoss und die<br />

Obergeschosse.<br />

2 Das Kellergeschoss zählt als Geschoss, wenn<br />

a) die Grundfläche der hier untergebrachten Wohn- und<br />

Arbeitsräume (die Wandquerschnitte nicht<br />

eingerechnet) mehr als 75 % der Bruttofläche eines<br />

Normalgeschosses ausmacht,<br />

b) es bei offener Bauweise im Durchschnitt aller<br />

Fassadenseiten bis oberkant Erdgeschossboden<br />

gemessen, das fertige Terrain um mehr als 1,20 m<br />

überragt. Abgrabungen für Hauseingänge und<br />

Garageeinfahrten werden nicht angerechnet. Die<br />

Abgrabungen dürfen jedoch nicht mehr als 1/2 der<br />

betreffenden Fassadenlänge und max. 7,5 m<br />

betragen.<br />

3 Für Wohn- und Arbeitsräume im Kellergeschoss<br />

bleiben die besonderen gesundheitspolizeilichen<br />

Vorschriften (Art. 62 ff BauV) vorbehalten.<br />

4 Eine Kniewand im Dachgeschoss bis max. 1,10 m<br />

Höhe innen gemessen, vom Dachgeschossboden bis UK<br />

Dachsparren, ist in allen Zonen zugelassen.<br />

Wird die vorgeschriebene Kniewandhöhe überschritten,<br />

zählt der Dachraum als Normalgeschoss.


Art. 20<br />

25<br />

1<br />

2. Gebäudehöhe Die Gebäudehöhe wird in den Fassadenmitten gemesa)<br />

im Allgemeinen sen und zwar vom gewachsenen Boden (Art. 97 BauV)<br />

bis zur Schnittlinie der Fassadenflucht mit Oberkante des<br />

Dachsparrens, bei Flachdächern bis oberkant offene<br />

oder geschlossene Brüstung. Abgrabungen für<br />

Hauseingänge, Garageeinfahrten, Verladerampen ...<br />

werden nicht angerechnet, sofern deren Gesamtlänge<br />

1/2 der betreffenden Fassadenlänge und max. 7,5 m<br />

nicht überschreitet.<br />

Art. 21<br />

2<br />

b) Bauten am Bei Bauten am Hang ist talseits eine Mehrhöhe von<br />

Hang 1,0 m, bei Fassaden mit dahinterliegenden Wohn- und/<br />

oder Gewerberäumen eine Mehrhöhe von 1,5 m<br />

gestattet. Als Hang gilt eine Neigung des gewachsenen<br />

Bodens, die in der Fallinie gemessen innerhalb des<br />

Gebäudegrundrisses wenigstens 10 % beträgt.<br />

3 Die zulässige Gebäudehöhe darf nicht durch<br />

nachträgliche Abgrabungen überschritten werden.


Art. 22<br />

26<br />

1<br />

b) gestaffelte Bei Gebäuden, deren Schnittlinie zwischen Fassaden-<br />

Gebäude flucht und Oberkante des Dachsparrens (bei<br />

Flachbauten Oberkante der Brüstung) in der Höhe<br />

gestaffelt ist, ist die Gebäudehöhe für jeden dieser<br />

Gebäudeteile gesondert zu messen.<br />

2 Bei Bauten am Hang, die im Grundriss gestaffelt sind,<br />

ist die Gebäudehöhe für jeden dieser Gebäudeteile<br />

gesondert zu messen.


27<br />

V Dachausbau, Dachgestaltung<br />

Art. 23<br />

1. Gebäude mit<br />

1<br />

Der Einbau von Wohn- und Arbeitsräumen im Dach-<br />

Dachraum raum ist in allen Zonen über der ganzen Grundrissfläche<br />

a) Dachausbau höchstens zweigeschossig zulässig<br />

2 Die feuerpolizeilichen und gesundheitspolizeilichen<br />

Vorschriften (Art. 62 ff der BauV) sind einzuhalten.<br />

Art. 24<br />

b) Dachgestaltung 1 Als Dachformen für Hauptbauten sind Satteldächer<br />

(eventuell mit Gehrschild und/oder Kreuzfirst) sowie<br />

Mansard-, Walm- und Zeltdächer erlaubt.


28<br />

2 Bei An- und Nebenbauten (Art. 15 BR) sind auch<br />

Pultdächer und Flachdächer erlaubt.<br />

3 Die Dachneigung der Hauptdachflächen darf in der<br />

Regel 27 ° (alte Teilung) resp. 60 % nicht unterschreiten<br />

und 45 ° (alte Teilung) resp. 100 % nicht überschreiten<br />

und soll allseitig gleich sein.<br />

Bei An- und Nebenbauten sowie bei landwirtschaftlich<br />

und gewerblich genutzten Hauptbauten (mindestens ¾<br />

der Fläche landwirtschaftlich oder gewerblich genutzt)<br />

ausserhalb der Dorfzone ist eine minimale Dachneigung<br />

von 15° (alte Teilung) resp. 30 % zugelassen.<br />

4 Asymetrische Schrägdächer sind nur am Hang<br />

(grössere Dachfläche hangparallel) und ausserhalb der<br />

Bauzonen gestattet).<br />

5 Die Dachvorsprünge sollen den Haustypen<br />

entsprechen und den umgebenden Gebäuden<br />

angepasst sein, mindestens aber 60 cm betragen für<br />

Hauptbauten bis zu einer Höhe von 6 m, mindestens<br />

aber 90 cm für Hauptbauten ab einer Höhe von 6 m.<br />

Auch hat der traufseitige Dachvorsprung mindestens der<br />

Kniewandhöhe zu entsprechen.<br />

Bei An- und Nebenbauten hat der Dachvorsprung<br />

mindestens 30 cm zu betragen.<br />

6 Zur Dacheindeckung sind bei Hauptbauten rote/rotbraune<br />

bis dunkelbraune oder anthrazitfarbene<br />

Tonziegel oder flacher brauner bis dunkelbrauner oder<br />

anthrazitfarbener Faserzementschiefer zu verwenden.<br />

Bei An- und Nebenbauten sowie bei landwirtschaftlich<br />

und gewerblich genutzten Hauptbauten ohne<br />

Wohnnutzung ist die Verwendung von gewellten<br />

Faserzementplatten möglich. Zugelassen sind überdies<br />

alle Dacheindeckungsmaterialien, welche in Form und<br />

Farbe den erwähnten Materialien entsprechen.


2. Dachaufbauten<br />

29<br />

Die Dacheindeckung hat zusammen mit der<br />

bestehenden Umgebung eine gute Gesamtwirkung<br />

(nach Art. 8 BR) zu ergeben und darf nicht blenden.<br />

Art. 25<br />

1 Dachaufbauten (Lukarnen, Schleppgauben,<br />

Dachflächenfenster, Firstreiter und Glasziegeleinsätze)<br />

sowie überdeckte Dacheinschnitte haben eine ruhige<br />

Gesamtwirkung der Dachflächen zu gewährleisten (Art. 8<br />

BR).<br />

2 Pro Dachseite ist nur eine Dachaufbauart zugelassen.<br />

(Dachflächenfenster, Glasziegeleinsätze sowie<br />

Firstreiter, Quergiebel, Kreuzfirst sind von dieser<br />

Regelung ausgenommen).<br />

Im zweiten Dachgeschoss sind nur Dachflächenfenster<br />

und Glasziegeleinsätze sowie Firstreiter zugelassen.<br />

3 Dachaufbauten (Firstreiter sind von dieser Regelung<br />

ausgenommen) dürfen zusammen nicht mehr als 1/2 der<br />

Fassadenlänge des obersten Geschosses aufweisen<br />

und haben mindestens einen Abstand von 90 cm zu<br />

First, Ort und Traufe aufzuweisen.<br />

Die bewilligungsfreien Dachflächenfenster nach Art. 5,<br />

Abs. 1c BewD werden bei der Ermittlung der zulässigen<br />

Gesamtlänge von Dachaufbauten nicht angerechnet.<br />

Bei Glasflächen von Wintergärten sowie bei Glasziegeleinsätzen<br />

entfällt der Minimalabstand zu Ort und Traufe.<br />

Dachaufbauten müssen in der Regel dasselbe<br />

Bedachungsmaterial und dieselbe Neigung aufweisen<br />

wie das Hauptdach.


30<br />

4 Für Dachflächenfenster, Glasziegeleinsätze und dgl.<br />

gilt eine Maximalgrösse von 1.00 m2 (im Licht) pro<br />

Fläche.<br />

Im ersten Dachgeschoss muss mindestens ein Drittel der<br />

minimalen Fensterfläche (nach Art. 64 BauV) senkrecht<br />

stehen und jederzeit geöffnet werden können.<br />

Die Bewilligung von Dachflächenfenstern richtet sich<br />

nach Art. 5 des Bewilligungsdekretes.<br />

Art. 26<br />

3. Sonnenkollektoren 1 Sonnenkollektoren dürfen auf der gesamten<br />

Dachfläche eingebaut werden, sofern die Bestimmungen<br />

von Artikel 8 BR eingehalten werden können.<br />

Die Bewilligung von Sonnenkollektoren richtet sich nach<br />

Art. 6 des Bewilligungsdekretes.<br />

4. Antennen<br />

2 Für Antennenanlagen gelten die Bestimmungen von<br />

Art. 9 BauG, Art. 17 BauV und Art. 4 BewD.


Mass der Nutzung<br />

31<br />

VI Ausnützung<br />

Art. 27<br />

1 Für den Begriff der Ausnutzungsziffer gilt Art. 93 der<br />

BauV.<br />

2 Das zulässige Mass der Ausnützung richtet sich nach<br />

Art. 41 BR.<br />

3 Zum Zeitpunkt der öffentlichen Auflage des<br />

vorliegenden <strong>Baureglement</strong>es bestehende Bauvolumen<br />

in den Bauzonen dürfen über das zulässige Mass nach<br />

Art. 41 BR hinaus voll ausgebaut werden, sofern die<br />

Vorschriften über Gesundheit, Ortsbildschutz,<br />

Abstellplätze, Spielplätze etc. eingehalten werden<br />

können.


32<br />

C ZONENVORSCHRIFTEN<br />

I Allgemeines<br />

Art. 28<br />

1. Nutzung der<br />

1<br />

Die Zonenvorschriften bestimmen Art, Mass und<br />

Bauzonen Bedingungen der zulässigen baulichen Nutzung in den<br />

Bauzonen und in der Landwirtschaftzone.<br />

2 Die zonenkonforme Nutzung der Bauzone innerhalb<br />

des Planungshorizontes von 15 Jahren liegt im<br />

öffentlichen Interesse. Grundeigentümer haben nach<br />

Ablauf dieser Frist keinen Anspruch, dass ihre<br />

unüberbauten Baugrundstücke weiterhin in der Bauzone<br />

verbleiben.<br />

3 Der Gemeinderat kann von Grundeigentümern die in<br />

den Genuss von Planungsvorteilen kommen<br />

Infrastrukturbeiträge erheben.<br />

Art. 29<br />

1<br />

2. Landwirtschafts- Das Bauen in der Landwirtschaftszone richtet sich<br />

zone nach den Vorschriften des Bundesgesetzes über die<br />

Raumplanung (Art. 16, 22 und 24 RPG) und den<br />

Bestimmungen des Baugesetzes (Art. 80 ff BauG).<br />

2 In der Landwirtschaftszone gelten für neue<br />

Wohnbauten dieselben Baumasse wie in der Dorfzone<br />

D2, für neue landwirtschaftliche Bauten dieselben Masse<br />

wie in der Wohn- Gewerbezone WG2.<br />

3 Neue freistehende Zwinger, Treibhäuser, Zucht-,<br />

Mastbetriebe mit Silobauten und dergleichen sind nur<br />

dort erlaubt, wo das Landschaftsbild nicht beeinträchtigt<br />

wird.<br />

Art. 30<br />

3. Grünzone Die Grünzone sichert eine minimale Grünfläche im<br />

Siedlungsgebiet und ist von jeglicher Bebauung<br />

freizuhalten.


1. Wohnzone W2<br />

II Bauzonen<br />

Art. 31<br />

33<br />

1 Die Wohnzone W2 ist für das ruhige Wohnen<br />

bestimmt. Ausser Wohnbauten und den erforderlichen<br />

öffentlichen Einrichtungen sind hier nur die für den<br />

täglichen Lebensbedarf der Quartierbewohner<br />

notwendigen Ladengeschäfte sowie baulich und<br />

betrieblich nicht störende Kleingewerbe (Coiffeur, Atelier,<br />

Praxis etc.) gestattet. (Bauten, deren<br />

Bruttogeschossfläche zu mehr als ½ dem Gewerbe<br />

dienen, gelten als Gewerbebauten.)<br />

Art. 32<br />

1<br />

2. Wohn-/<br />

Die Wohn-/Gewerbezone WG2 ist eine gemischte Zo-<br />

Gewerbezone ne für Wohn-, Gewerbe- und Bürobauten.<br />

WG2 Gewerbe, die das gesunde Wohnen wesentlich<br />

beeinträchtigen, insbesondere zu höheren als den nach<br />

Lärmschutzverordnung und Luftreinhalteverordnung<br />

zulässigen Immissionen führen würden, sind nicht<br />

zugelassen.<br />

3. Dorfzone D2<br />

Art. 33<br />

1 Die Dorfzone D2 umfasst Dorfkerne in denen<br />

vielfältigste Nutzungen erlaubt sind.<br />

Zugelassen sind Laden-, Büro-, Gewerbe- und<br />

Wohnbauten.<br />

Bauten, die gestalterisch oder nutzungsmässig den<br />

Charakter der Dorfzone D2 beeinträchtigen, sind<br />

untersagt.<br />

2 Neu-, An-, Neben und Umbauten haben die Ordnungsprinzipien<br />

der wertvollen traditionellen Bauweise zu<br />

berücksichtigen. Hiezu gehören insbesondere:<br />

a) Stellung der Bauten (Standort, Firstrichtung,<br />

Orientierung der Hauptfassaden, Bezug zum<br />

Strassenraum). Die Bauten sind derart ins natürliche<br />

Terrain einzufügen, dass keine unnatürlichen<br />

Terrainanpassungen notwendig werden.<br />

b) Dimensionen der Baukörper (Bauvolumen, Bauhöhe,<br />

Proportionen)


34<br />

c) Dachgestaltung (Dachneigung, genügende<br />

Dachkörper, Vordächer, Dachabschlüsse, Material)


35<br />

d) Fassadengestaltung (Material, Format, Farbe, Anzahl<br />

und Anordnung von Fenstern und Türen. An- und<br />

Nebenbauten in Glas, Metall oder Beton sind<br />

zugelassen)<br />

e) Umgebungsgestaltung (Anordnung der Gärten und<br />

Vorplätze, Gestaltung der Hauszugänge, Materialien)<br />

f) Charakteristische Merkmale wie handwerklicher<br />

Schmuck, Verzierungen, Sprossenteilungen bei<br />

Fenstern, Haustüren sind zu erhalten.<br />

3 Auf die bestehende landwirtschaftliche Nutzung in den<br />

Dorfzonen D2 ist Rücksicht zu nehmen. Bewohner der<br />

Dorfzone haben unvermeidliche Immissionen und<br />

Störungen, die sich aus der bestehenden<br />

landwirtschaftlichen Nutzung in dieser Zone ergeben, zu<br />

dulden.<br />

Die Sanierung bestehender landwirtschaftlicher Anlagen<br />

in den Dorfzonen D2 bleibt möglich.<br />

Art. 34<br />

1<br />

4. Detailerschlies- Die Detailerschliessung in grösseren Bauzonen wird<br />

sung, mittels Ueberbauungsordnungen geregelt (Art. 88 ff<br />

Ueberbauungs- BauG).<br />

ordnungspflicht<br />

2<br />

Eine Ueberbauungsordnung ist nicht erforderlich, wenn<br />

die Detailerschliessung altrechtlich oder tatsächlich<br />

gesichert ist und im Wesentlichen nicht mehr als noch<br />

die Hausanschlüsse erstellt werden müssen.<br />

Art. 35<br />

1<br />

4. Zonen mit<br />

Zonen mit Planungspflicht erfordern eine detaillierte<br />

Planungspflicht Planung in grösseren Gebieten, welche für die<br />

Ortsentwicklung besonders bedeutsam sind. (Vgl. dazu<br />

Art. 92 - 94 BauG).<br />

2 Das Bauen in einer Zone mit Planungspflicht setzt eine<br />

rechtskräftige Ueberbauungsordnung voraus.<br />

Die Kosten der Erschliessung innerhalb der Zonen mit<br />

Planungspflicht trägt der Grundeigentümer.


a) allgemein<br />

36<br />

3 Die Zonen mit Planungspflicht bezwecken<br />

a) die haushälterische Nutzung des Bodens (verdichtete<br />

Bauweise),<br />

b) die Integration von Bauten und Aussenräumen in das<br />

Orts- und Landschaftsbild,<br />

c) die Errichtung von umweltverträglichen Siedlungen<br />

(Baumaterialien, Energie),<br />

d) die Schaffung von kommunikationsfreundlichen<br />

Siedlungsschwerpunkten (Gemeinschaftsbauten und -<br />

Anlagen),<br />

e) das Zusammenfassen von Bauten und Anlagen der<br />

Erschliessung (Parkierung), der Ver- und Entsorgung<br />

sowie des Zivilschutzes.<br />

4 Der Gemeinderat zieht bei der Ausarbeitung der<br />

Ueberbauungsordnungen die jeweiligen<br />

Grundeigentümer bei.<br />

5<br />

b) Zone mit Pla- Die Zone mit Planungspflicht ZPP1 "Cuno Amiet" dient<br />

nungspflicht ausschliesslich der Errichtung einer Kulturstätte mit<br />

ZPP1 Ausstellungs- Seminar- und Konzerträumen ... sowie<br />

"Cuno Amiet“ Wohn- und Verpflegungsmöglichkeiten dazu.<br />

Bei der Ueberbauungsplanung soll insbesondere<br />

Rücksicht auf die bestehenden schützenswerten und<br />

erhaltenswerten Bauten genommen werden.<br />

Die Ueberbauung richtet sich nach den Vorschriften der<br />

Dorfzone D2.


37<br />

III Zonen für öffentliche Nutzungen<br />

Art. 36<br />

1. Zonen für öffentli- 1 In den Zonen für öffentliche Nutzungen (Art. 77 BauG)<br />

che Nutzungen können die bestehenden öffentlichen Anlagen ergänzt<br />

und erweitert werden.<br />

Der Zweck der Zonen ist im Zonenplan bezeichnet.<br />

2 Das Mass der baulichen Nutzung wird anhand konkreter<br />

Bauvorhaben festgelegt.<br />

Die Gebäudehöhe beträgt max. 10 m.<br />

Die Abstände richten sich nach Art. 13 BR.<br />

Es gilt die Empfindlichkeitsstufe II der Lärmschutzverordnung.


38<br />

IV Erhaltungs- und Gestaltungs-<br />

massnahmen<br />

Art. 37<br />

1<br />

1. Schützenswerte Die im Schutzplan sowie im Bericht zur Ortsplanung<br />

Objekte der aufgeführten schützenswerten Objekte der Siedlung<br />

Siedlung und sind zusammen mit deren unmittelbarer Umgebung zu<br />

Landschaft, erhalten und bedürfen besonderer Pflege.<br />

Baugruppen Die im Schutzplan eingetragenen Baugruppen zeichnen<br />

sich durch wertvolle räumliche Zusammenhänge aus.<br />

Renovationen, Veränderungen und Ergänzungen an<br />

schützenswerten Objekten und an erhaltenswerten<br />

Objekten innerhalb von Baugruppen (K-Objekte) sind nur<br />

unter Einbezug fachlicher Beratung durch die<br />

Denkmalpflege durchzuführen. (Art. 9 und 10 BauG)<br />

2 Der Weiterbestand der im Schutzplan aufgeführten<br />

erhaltenswerten Objekte der Siedlung ist anzustreben.<br />

3 Die im Schutzplan sowie im Bauinventar aufgeführten<br />

schützenswerten Objekte der Landschaft sind<br />

zusammen mit ihrer Umgebung zu erhalten. Pflegerische<br />

Eingriffe (bei aussergewöhnlichen Eingriffen unter<br />

Einbezug fachlicher Beratung) sind gestattet.<br />

4 An die Kosten für aussergewöhnliche Pflege-,<br />

Unterhalts- und Schutzmassnahmen, die sich aus den<br />

Einschränkungen von Art. 37, Abs 1 und 3 ergeben,<br />

kann die Gemeinde im Rahmen ihrer Mittel Beiträge<br />

leisten.<br />

Art. 38<br />

1<br />

2. Landschafts- Die im Zonenplan eingetragenen Landschaftsschutzschutzgebiete<br />

gebiete dienen der Erhaltung exponierter<br />

Landschaftsteile von besonderem Wert im Sinne von Art.<br />

86 BauG.<br />

2 Die Landschaftsschutzgebiete dürfen nur<br />

landwirtschaftlich genutzt werden.<br />

Grundsätzlich gilt in den Landschaftsschutzgebieten<br />

Bauverbot.


Art. 39<br />

39<br />

3. Ablagerungs- und 1 Ablagerungs- und Materialabbaustellen (Art. 30 BauV)<br />

Materialentnahme- dürfen nur ausserhalb des Baugebietes und der Land-<br />

stellen, schaftsschutzgebiete angelegt oder erweitert werden.<br />

Autoabbruch- Im übrigen gelten die Bestimmungen des Raumpla-<br />

betriebe nungsgesetzes (Art. 16, 22, 24 RPG), des Baugesetzes<br />

(Art. 19 ff und 80 ff BauG) und der Bauverordnung (Art.<br />

19 ff, insbesondere Art. 29 und Art. 30 ff BauV).<br />

2 Die Anlage und Erweiterung von Autoabbruchbetrieben<br />

richtet sich nach den Vorschriften der Bauverordnung<br />

(Art. 36 ff BauV).<br />

Art. 40<br />

1<br />

4. Archäologische Treten archäologische Bodenfunde zutage, so sind die<br />

Bodenfunde Arbeiten unverzüglich einzustellen und die<br />

Baukommission sowie der Archäologische Dienst des<br />

Kantons Bern zur Sicherstellung der wissenschaftlichen<br />

Dokumentation zu benachrichtigen.<br />

2 Im Perimeter der im Schutzplan bezeichneten<br />

archäologischen Objekte dürfen Bauvorhaben und<br />

Terrainveränderungen erst nach erfolgter Rücksprache<br />

mit dem Archäologischen Dienst des Kantons Bern<br />

ausgeführt werden.<br />

3 Bei geplanten Eingriffen an bekannten oder vermuteten<br />

historischen Verkehrswegen zieht die Gemeinde die<br />

Fachstelle IVS zum Mitbericht bei.


1. Masse<br />

V Baumasse<br />

Art. 41<br />

40<br />

1<br />

Für die Bauzone gelten -unter Vorbehalt von Absatz 2-<br />

folgende<br />

- minimalen kleinen Grenzabstände (kGA),<br />

- minimalen grossen Grenzabstände (gGA),<br />

- maximalen Gebäudehöhen (GH),<br />

- fixen Geschosszahlen (GZ),<br />

- maximalen Gebäudelängen (GL),<br />

- maximalen Ausnutzungsziffern (AZ),<br />

- Empfindlichkeitsstufen (ES):<br />

Zone kGA gGA GH GZ GL 1) AZ ES<br />

_____________________________________________<br />

W2 4 m 8 m 7.5 m 2 30 m 0,45 II<br />

WG2 4 m 10 m 8 m 2 35 m 0,55 III<br />

D2 4 m 10 m 8 m 2) 2 35 m 0,55 III<br />

1) An- und Nebenbauten, die nicht für den dauernden<br />

Aufenthalt von Menschen und Tieren bestimmt sind<br />

(Art. 15 1 BR), werden nicht zur Gebäudelänge<br />

angerechnet.<br />

2) Silobauten max. 13 m<br />

2 In den Wohnzonen W2 und den Dorfzonen D2 erhöhen<br />

sich die Grenzabstände für Gebäude, die über 20,00 m<br />

lang oder über 15,00 m breit sind, auf den betreffenden<br />

Längsseiten um 1/10 der Mehrlänge, auf den<br />

betreffenden Schmalseiten um 1/2 der Mehrbreite.


1. Gemeinderat<br />

2. Baukommission<br />

41<br />

D ZUSTÄNDIGKEIT DER<br />

GEMEINDEBEHÖRDEN<br />

Art. 42<br />

1 Soweit diese nicht der Baukommission übertragen sind,<br />

beschliesst der Gemeinderat über alle in der<br />

Zuständigkeit der Gemeinde liegenden bau- und<br />

planungsrechtlichen Angelegenheiten, insbesondere<br />

über:<br />

a) den Erlass von Planungszonen (Art. 62 BauG),<br />

b) geringfügige Abänderungen von Plänen oder<br />

Vorschriften im Sinne von Art. 122 BauV,<br />

c) die Ueberbauungsordnungen für die Regelung von<br />

Detailerschliessungsanlagen und<br />

Ueberbauungsordnungen in Zonen mit<br />

Planungspflicht.<br />

2 Der Gemeinderat beschliesst jährlich über<br />

Massnahmen und dazu notwendige Kredite zum Schutz<br />

und zur Gestaltung von Ortsbild und Landschaft<br />

(Art.86/140 BauG) und weitere ortsplanerische<br />

Massnahmen im Sinne des Berichtes zur Ortsplanung<br />

und auf der Grundlage der Gemeindeordnung (GO).<br />

Art. 43<br />

1 Die Organisation, Zusammensetzung und finanzielle<br />

Kompetenzen der Baukommission richten sich nach der<br />

Gemeindeordnung. Die Aufgaben der Baukommission<br />

sind:<br />

a) die selbständige Erledigung des<br />

Baubewilligungsverfahrens (mit Bewilligung) nach<br />

Artikel 33 Baugesetz und Artikel 9<br />

Baubewilligungsdekret inkl. Einholen von<br />

Stellungnahmen der kant. Fachstellen<br />

(Denkmalpflege, Kommission zur Pflege der Orts- und<br />

Landschaftsbilder (OLK), Naturschutzinspektorat,<br />

Energiefachstelle ...),<br />

b) die Erteilung von Ausnahmen (Art. 26-29 BauG)<br />

sofern die Gemeinde Baubewilligungsbehörde ist,


42<br />

c) die Erhebung von Einsprachen (Art. 35 BauG),


43<br />

d) den Erlass von Amtsberichten an den<br />

Regierungsstatthalter zu Ausnahmen von<br />

Gemeindebauvorschriften, wenn dieser zuständige<br />

Baubewilligungsbehörde ist,<br />

e) den Erlass von Amtsberichten an den<br />

Regierungsstatthalter zu Einsprachen und<br />

Baugesuchen, wenn dieser zuständige<br />

Baubewilligungsbehörde ist,<br />

f) die Einholung von Amtsberichten beim<br />

Regierungsstatthalter zu kantonalen Ausnahmen,<br />

sofern die Gemeinde Baubewilligungsbehörde ist.<br />

g) die Durchführung von Einigungsverhandlungen,<br />

h) die Aufsicht über die Einhaltung der Bauvorschriften<br />

und der Bedingungen und Auflagen der<br />

Baubewilligung,<br />

i) den Erlass von baupolizeilichen Verfügungen (Art. 45<br />

BauG),<br />

k) die Organisation und Durchführung der Baukontrollen,<br />

l) die Behandlung von Voranfragen und Antragstellung<br />

an den Regierungsstatthalter,<br />

m) die Information des Gemeinderates über erteilte<br />

Baubewilligungen.


1. Widerhandlungen<br />

2. Inkrafttreten<br />

44<br />

E WIDERHANDLUNGEN,<br />

SCHLUSSBESTIMMUNGEN<br />

Art. 44<br />

1 Widerhandlungen gegen die Vorschriften dieses<br />

<strong>Baureglement</strong>es, gegen die übrigen<br />

Gemeindebauvorschriften und die gestützt darauf<br />

erlassenen Einzelverfügungen werden nach den<br />

Strafbestimmungen des Baugesetzes (Art. 50 ff) vom<br />

Richter geahndet.<br />

Art. 45<br />

1 Dieses Reglement und der Zonenplan treten am Tage<br />

nach deren Genehmigung durch das Amt für Gemeinden<br />

und Raumordnung in Kraft.<br />

Diese ersetzen das <strong>Baureglement</strong> und den Zonenplan<br />

der Gemeinde <strong>Seeberg</strong> aus dem Jahre 1996.<br />

2 Bauvorhaben sind nach dem zur Zeit der Einreichung<br />

des Baugesuches geltenden <strong>Baureglement</strong> und<br />

Zonenplan zu beurteilen, entsprechend den<br />

Bestimmungen von Artikel 36 BauG.<br />

3 Der Schutzplan (sowie der behördenanweisende<br />

Bericht zur Ortsplanung) aus dem Jahre 1996 bleiben<br />

unverändert in Kraft.


45<br />

GENEHMIGUNGSVERMERKE<br />

Vorprüfung vom 1. Juli 2003<br />

Publikation im Amtsblatt vom 24. September 2003<br />

im Amtsanzeiger vom 18. + 25. September 2003<br />

Öffentliche Auflage / Mitwirkung vom 18. Sept. bis 20. Okt. 2003<br />

Einspracheverhandlung am 5. November 2003<br />

Erledigte Einsprachen 2<br />

Unerledigte Einsprachen ⎯<br />

Rechtsverwahrungen 2<br />

BESCHLOSSEN DURCH DEN<br />

GEMEINDERAT SEEBERG am 24. November 2003<br />

BESCHLOSSEN DURCH DIE<br />

EINWOHNERGEMEINDE SEEBERG am 13. Dezember 2003<br />

Namens der Einwohnergemeinde<br />

Die Präsidentin Der Sekretär<br />

________________________ ________________________<br />

DIE RICHTIGKEIT DIESER ANGABEN<br />

BESCHEINIGT: SEEBERG den ________________________<br />

GENEHMIGT DURCH DAS AMT FÜR<br />

GEMEINDEN UND RAUMORDNUNG<br />

der Gemeindeschreiber<br />

________________________<br />

mit Beschluss vom ________________________

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