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Bewegung im SEV Bewegung in der Gewerkschaftswelt

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Rationalisierung Bankgesellschaft und dem Grossverteiler Migros<br />

e<strong>in</strong>e Firma mit dem Namen «Newtelco».<br />

Diese Entwicklungsgesellschaft nahm die Suche<br />

nach e<strong>in</strong>em starken ausländischen Partner<br />

auf, welcher über die notwendigen Erfahrungen<br />

<strong>im</strong> Telekommunikationbereich verfügen<br />

sollte. Ausgewählt wurde das Konsortium Teledanmark/British<br />

Telecom. E<strong>in</strong>e mögliche Beteiligung<br />

<strong>der</strong> SBB an Newtelco würde dazu beitragen,<br />

die Kosten zu senken und die Investitionen<br />

zu m<strong>in</strong><strong>im</strong>ieren, da diese unter den Teilhabern<br />

aufgeteilt würden.<br />

Contrat social gilt. Es ist <strong>der</strong> Wunsch<br />

<strong>der</strong> SBB, dass e<strong>in</strong>e möglichst grosse Zahl <strong>der</strong> betroffenen<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />

ihr Interesse für die Zusammenarbeit mit dem<br />

neuen Betreiber zeigt, vor allem h<strong>in</strong>sichtlich<br />

e<strong>in</strong>es Übertritts <strong>in</strong> die neue Firma. Es ist jedoch<br />

festzuhalten, dass das betroffene Personal dazu<br />

nicht gezwungen werden soll. Diesbezüglich<br />

gelten <strong>der</strong> Contrat social und die Grundsätze<br />

gemäss AZ 2/93.<br />

Für den <strong>SEV</strong> haben die künftigen Anstellungsbed<strong>in</strong>gungen<br />

des Personals oberste Priorität.<br />

Der Contrat social, die Grundsätze, aber<br />

auch <strong>der</strong> Begleitausschuss Telecom bieten Gewähr,<br />

dass die möglichen Schwierigkeiten bei<br />

<strong>der</strong> Realisierung überwunden werden können.<br />

Seel<strong>in</strong>ie<br />

Die Bahnl<strong>in</strong>ie entlang dem Bodensee von Romanshorn<br />

bis Schaffhausen, die sogenannte<br />

Seel<strong>in</strong>ie, war <strong>im</strong> SBB-Netz lange Zeit e<strong>in</strong> Stiefk<strong>in</strong>d:<br />

schlechter Fahrplan, altes Rollmaterial,<br />

ke<strong>in</strong>e Mittel für Erneuerungs<strong>in</strong>vestitionen. Bereits<br />

erwogen die SBB die Umstellung auf Busbetrieb.<br />

Da trat die Mittelthurgaubahn (MThB)<br />

auf’s Feld, erklärte, die Strecke von den SBB<br />

übernehmen und selbst betreiben zu wollen.<br />

Ihr Versprechen, mit weniger Aufwand mehr<br />

Angebot zu ermöglichen, verlieh <strong>der</strong> Diskussion<br />

um die Seel<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong>e entscheidende Wende.<br />

David gegen Goliath? Das Bundesamt<br />

für Verkehr (BAV) nahm den Vorstoss <strong>der</strong><br />

MthB dankbar auf und eröffnete e<strong>in</strong> Wettbewerbsverfahren<br />

zwischen MthB und SBB – denn<br />

die SBB schienen sich plötzlich wie<strong>der</strong> für ihre<br />

Regionall<strong>in</strong>ie zu <strong>in</strong>teressieren. 1994 reichten<br />

die beiden Bahngesellschaften ihre Offerten<br />

26<br />

e<strong>in</strong>. Nach langem Seilziehen zwischen SBB,<br />

MThB und BAV entschied <strong>der</strong> Bundesrat <strong>im</strong> Februar<br />

1996, die Verantwortung für die Seel<strong>in</strong>ie<br />

für 10 Jahre <strong>der</strong> MThB zu übertragen.<br />

Was <strong>der</strong> <strong>SEV</strong> erreicht hat. Der <strong>SEV</strong><br />

hat sofort nach dem Bundesratsentscheid die<br />

Behandlung <strong>der</strong> Personalfragen verlangt. In<br />

mehreren Gesprächsrunden mit <strong>der</strong> MThB und<br />

den SBB wurden die e<strong>in</strong>zelnen das Personal betreffenden<br />

Punkte konkretisiert:<br />

— Die zur MThB übertretenden Mitarbeiter<br />

/<strong>in</strong>nen können wählen zwischen MThBund<br />

SBB-Anstellungsbed<strong>in</strong>gungen.<br />

— Der Wechsel zu SBB-Anstellungsbed<strong>in</strong>gungen<br />

bedeutet e<strong>in</strong>e Weiterführung <strong>der</strong><br />

SBB-Bezüge mit allen Konsequenzen.<br />

— Die Anstellungsbed<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong> MThB<br />

entsprechen weitgehend denjenigen <strong>der</strong><br />

SBB: Arbeitszeit, E<strong>in</strong>reihungen, Pensionskasse<br />

ASCOOP (Leistungspr<strong>im</strong>at). Die<br />

etwas tieferen Löhne und Zulagen sollen<br />

mit e<strong>in</strong>er Erfolgsbeteiligung aufgewertet<br />

werden.<br />

— Die MThB sieht sich nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage,<br />

e<strong>in</strong>en Contrat social über e<strong>in</strong>e weitgehende<br />

Anstellungs-Garantie mit dem <strong>SEV</strong><br />

schriftlich abzuschliessen. H<strong>in</strong>gegen verfolgt<br />

sie – und verfolgte schon bisher –<br />

analoge Ziele.<br />

— Die SBB waren nicht bereit, e<strong>in</strong>e Rückkehrgarantie<br />

für die zur MThB wechselnden<br />

Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen abzuschliessen. Sie<br />

sicherten h<strong>in</strong>gegen zu, das Personal <strong>im</strong><br />

Falle e<strong>in</strong>es Abbruches des Pilotversuches<br />

zurückzunehmen.<br />

— Allfällig Versetzungen von SBB-Personal<br />

erfolgen unter Anwendung <strong>der</strong> «Grundsätze»<br />

(AZ 2/93).<br />

Am 9. Dezember 1996 hat <strong>der</strong> Bundesrat entschieden,<br />

den 10 jährigen Versuchsbetrieb auf<br />

den Fahrplanwechsel vom 1. Juni 1997 zu<br />

starten.<br />

Cargo Domizil<br />

Im Frühl<strong>in</strong>g 1993 hatte <strong>der</strong> SBB-Verwaltungsrat<br />

beschlossen, das Cargo-Domizil-Geschäft per 1.<br />

Januar 1995 zu privatisieren. Die Privatisierung<br />

– mit gleichzeitiger Restrukturierung – erwies<br />

sich allerd<strong>in</strong>gs nicht, wie von den Verantwortungsträgern<br />

versprochen, als Rettung dieses

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