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Bewegung im SEV Bewegung in der Gewerkschaftswelt

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KTU<br />

Leben mit dem Wettbewerb<br />

Prägend für die Zukunft <strong>der</strong> Konzessionierten<br />

Transportunternehmungen (KTU) ist das am 1. Januar<br />

1996 <strong>in</strong> Kraft getretene revidierte Eisenbahngesetz<br />

und die andauernde F<strong>in</strong>anzknappheit <strong>der</strong><br />

öffentlichen Hände gepaart mit dem äusserst harten<br />

Wettbewerb zwischen den Verkehrsträgern.<br />

Neues Eisenbahngesetz<br />

Das neue Eisenbahngesetz (EBG) ist getragen<br />

vom neoliberalen Wettbewerbsgeist: Wenn<br />

mehr Wettbewerb zwischen den Unternehmungen<br />

des öffentlichen Verkehrs herrscht,<br />

werden diese sich schnell anpassen und letztlich<br />

auch billiger produzieren und damit konkurrenzfähiger<br />

werden. So heisst das <strong>im</strong> Jargon<br />

<strong>der</strong> Wettbewerbsanbeter. Was das bedeutet, wissen<br />

Gewerkschafter<strong>in</strong>nen und Gewerkschafter<br />

längst: Wenn Unternehmungen mit Personalkostenanteilen<br />

von 50 Prozent Kostensenkungsprogramme<br />

verordnet erhalten, wird be<strong>im</strong> Personal<br />

gespart, und zwar massiv. Wohl kann <strong>der</strong><br />

<strong>SEV</strong> positiv verbuchen, dass die meisten KTU<br />

m<strong>in</strong>destens bis Ende 1996 von Lohnkürzungen<br />

Abstand genommen haben. Aber punkto<br />

Durchrationalisierung verbunden mit erheblichem<br />

Stellenabbau stehen sie den SBB <strong>in</strong> nichts<br />

nach.<br />

Regionalverkehr bedroht. Zu betonen<br />

ist, dass die öffentlichen Hände (Bund und<br />

Kantone) unter dem Spardruck massgeblicher<br />

bürgerlicher Kreise ihre Beiträge an den öffentlichen<br />

Verkehr nicht wesentlich zu erhöhen bereit<br />

s<strong>in</strong>d – <strong>im</strong> Gegenteil. Wie das Beispiel Bundesbeiträge<br />

an den regionalen Personenverkehr<br />

zeigt, wollen sie auch auf diesem Gebiet sparen,<br />

was nur mit e<strong>in</strong>em Grosse<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> Freund<strong>in</strong>nen<br />

und Freunde des öffentlichen Verkehrs <strong>in</strong><br />

sämtlichen Behörden von Bund, Kantonen<br />

und Geme<strong>in</strong>den verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t o<strong>der</strong> m<strong>in</strong>destens<br />

gebremst werden kann.<br />

Stunde <strong>der</strong> Wahrheit. Die wichtigsten<br />

Auswirkungen des Eisenbahngesetzes werden<br />

erst mittelfristig bis längerfristig zu beobachten<br />

se<strong>in</strong>. Der <strong>SEV</strong> verfolgt die Fahrplanvorbereitungen,<br />

die auf den Bestellungen von<br />

Bund und Kantonen beruhen, <strong>im</strong> H<strong>in</strong>blick auf<br />

42<br />

die beiden wichtigen Term<strong>in</strong>e Fahrplanwechsel<br />

1999 und 2001 mit grösster Aufmerksamkeit.<br />

Es zeichnet sich dabei e<strong>in</strong>e Kaskade von<br />

Wettbewerbsverhältnissen ab, die <strong>der</strong> <strong>SEV</strong> gewerkschaftlich<br />

und politisch bee<strong>in</strong>flussen will:<br />

Die KTU-Bahn sieht sich <strong>in</strong> manchen Bereichen<br />

konkurrenziert durch den KTU-Bus, dem<br />

nicht nur grössere Kundenfreundlichkeit nachgesagt<br />

wird (er kann mitten durch die Dörfer<br />

fahren und dort auch anhalten), son<strong>der</strong>n er sei<br />

auch billiger, weil er für die Benützung <strong>der</strong><br />

Strasse nicht bezahlen muss, <strong>im</strong> Gegensatz zur<br />

Bahn mit ihren teuren Trassen.<br />

Der KTU-Bus se<strong>in</strong>erseits sieht sich konkurrenziert<br />

durch den Car e<strong>in</strong>er privaten Transportfirma.<br />

Es gibt private Transportfirmen, die

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