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Jahresbericht des Präsidenten 2 Villa Erica ... - Stiftung Villa Erica

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Misserfolge und verlor schlussendlich die Freude am Lernen und den Spass an der<br />

Schule. Der Schulstoff interessierte mich nicht mehr, mit den Lehrpersonen hatte<br />

ich immer wieder Konflikte und ich hatte oft das Gefühl, die Aufgaben, die an mich<br />

gestellt wurden, gar nicht lösen zu können. Aufgrund dieser schwierigen schulischen<br />

Laufbahn hatte ich auch oft Probleme, die «richtigen» Kollegen zu finden und<br />

ich zog mich immer mehr zurück. Dann kam ich in die <strong>Villa</strong>! Zuerst schien alles<br />

gleich weiter zu gehen. Ich hatte immer noch Probleme mit dem Schulstoff. Allerdings<br />

verstand ich mich besser mit den Lehrpersonen und im Wohnbereich veränderte<br />

sich meine Freizeitgestaltung. Nach und nach lernte ich neue Kollegen<br />

kennen, ging viel nach draussen und machte neue Bekanntschaften. Als ich mein<br />

8. Schuljahr beendete, stellte ich fest, dass ich Einiges dazu gelernt hatte, dass ich<br />

nie aus dem Schulzimmer verwiesen wurde, weil ich störte und ich merkte, dass<br />

mir das Lernen manchmal sogar wieder etwas Spass machte. Vor allem dann, wenn<br />

ich eine Aufgabe verstand und sie lösen konnte. Im 9. Schuljahr konnte ich meine<br />

Leistungen trotz eines persönlich eher schwierigen Schuljahresanfanges weiter<br />

verbessern. Am Donnerstag besuchte ich wie alle meine SchulkollegInnen einen<br />

Praktikumsplatz, wo ich mitarbeitete und viel Neues lernte. Ich durfte in einem Baugeschäft<br />

Maurerarbeiten erledigen. Das machte mir total Spass! Ich spürte auch,<br />

dass ich Fähigkeiten für diese Aufgaben hatte, wurde von meinem Chef oft gelobt<br />

und war gut im Team integriert. Die Baufirma machte mir das Angebot, dass ich<br />

nach meinem Schulabschluss bei ihnen meine Berufstätigkeit aufnehmen kann.<br />

Plötzlich merkte ich, dass sich Vieles verändert hatte. Ich spürte, dass ich ein Ziel<br />

vor mir hatte, dass ich motiviert war, die Anforderungen zu meistern und dass ich<br />

jetzt nicht aufgeben durfte. Ich setzte mich mit meiner ADS-Symptomatik auseinander<br />

und holte mir bei meinen Bezugspersonen Rat und Unterstützung. Die Lehrpersonen,<br />

meine Ansprechpersonen im Wohnen, der Arzt Dr. Thürig und meine<br />

Familie glaubten an mich und sie unterstützten mich alle. Es gab immer wieder<br />

schwierige Momente, in denen ich mit mir selber kämpfen musste: oft hätte ich mir<br />

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