Jahresbericht des Präsidenten 2 Villa Erica ... - Stiftung Villa Erica
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an Weihnachten 1995 erinnerte sich Rainer Kern an diese Zeit zurück; ich zitiere: «...<br />
in der pädagogischen Arbeit lag der Erfolg, in der Wirtschaftlichkeit der Konkurs!»<br />
Ich griff damals wie versprochen ein und liess meine privaten Beziehungen spielen.<br />
Zugute kamen mir meine Erfahrungen mit den Behörden, meine Arbeit am Erwachsenen-<br />
und Jugendgericht und die Kenntnisse der Spielregeln in Politik und Wirtschaft.<br />
Dabei halfen mir mein Umfeld, mein inneres Feuer sowie eine gute Portion<br />
Hartnäckigkeit und Durchhaltewillen, die Zielpersonen von meinen Anliegen zu<br />
überzeugen und zu gewinnen. Schliesslich konnte mit fachkundiger Hilfe die Trägerschaft<br />
für eine <strong>Stiftung</strong> aufgebaut werden. Eine zentrale Rolle spielte dabei Ernst<br />
Plüss, der eine juristisch verbindliche Basis aufbaute und zusammen mit dem Buchhalter<br />
Walter Huber die Administration auf die Beine stellte. Und so wurde im Juni<br />
1983 mit mir als erste Präsidentin die <strong>Stiftung</strong> für sozialtherapeutische Arbeit <strong>Villa</strong><br />
<strong>Erica</strong> Nebikon gegründet und ein <strong>Stiftung</strong>srat mit Mitgliedern, die ich in meinem<br />
privaten Umfeld fand, bestellt.<br />
Jetzt erst begann der eigentliche Kampf um die dringend benötigten finanziellen<br />
Mittel. Die Banken verweigerten mir das Geld. Nach langer Suche wurde ich bei der<br />
von anthroposophischen Menschen gestützten Unternehmung «Freie Gemeinschaftsbank»<br />
in Dornach fündig. Dank Rainer Kern, der seinerzeit in Ins in einem<br />
nach anthroposophischen Grundsätzen geführten Heim, dem «Schlössli», gearbeitet<br />
hatte. Mit der Heimanerkennung flossen auch Gelder durch die zuständigen Sozialämter<br />
von Bund und Kanton Luzern. Dadurch konnte die sanierungsbedürftige<br />
<strong>Villa</strong> <strong>Erica</strong> den Anforderungen eines Heimbetriebes entsprechend umgebaut werden.<br />
Es mussten die Anliegen <strong>des</strong> Denkmalschutzes <strong>des</strong> Kantons Luzern berücksichtigt<br />
werden, was zusätzliche Kosten verursachte. Während <strong>des</strong> Umbaus wurden bis<br />
zur Fertigstellung im Oktober 1989 bis zu zehn zu betreuende Jugendliche vorübergehend<br />
ausgelagert, was von der Familie Kern und ihren Angestellten grossen Einsatz<br />
erforderte. Ebenfalls in diese Zeit fiel der Erwerb einer weiteren Liegenschaft,<br />
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