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Schulentwicklungsplan Trier-Saarburg - Landkreis Trier-Saarburg

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Hildesheimer Planungsgruppe <strong>Schulentwicklungsplan</strong> <strong>Trier</strong>-<strong>Saarburg</strong> / 2.3.2009 28<br />

einer Realschule plus erfahren die Eltern erst mehrere Jahre später, ob ihr Kind eine<br />

Realschul- oder eine Hauptschulklasse besucht.<br />

Auf der Grundlage der Erfolge der bisherigen Realschulen kann es möglicherweise allen<br />

oder einigen Realschulen plus gelingen, durch ihre Leistungen eine ausreichende Zahl<br />

von Eltern zu überzeugen, ihr Kind zu einer Realschule plus anzumelden. Allein die an<br />

die bisherige Realschule erinnernde Bezeichnung reicht dazu offensichtlich nicht aus. In<br />

einer Verbandsgemeinde im <strong>Landkreis</strong> <strong>Trier</strong>-<strong>Saarburg</strong> wurde bereits eine Elternbefragung<br />

im Hinblick auf das künftige Schulangebot durchgeführt. Während bisher 40,6%<br />

der dort wohnenden Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I eine Realschule besuchen,<br />

wünschten nur 27,9% der Eltern von Kindern in den Schulklassen 4 oder 3 eine<br />

Realschule plus für ihr Kind.<br />

4.6.4 Ganztagsschule<br />

Bei den Grundschulen sollte eine Ganztagsbetreuung in der Schule oder im Hort einer<br />

benachbarten Kindertagesstätte angeboten werden, soweit Eltern dies wünschen. Bei<br />

mehreren benachbarten Grundschulen in einer für die Kinder erreichbaren Entfernung<br />

kann die Ganztagsbetreuung auf nur eine Schule oder einen Hort begrenzt werden, falls<br />

die Nachfrage dadurch abgedeckt wird. Je nach örtlichen Verhältnissen kann auch eine<br />

gemeinsame oder arbeitsteilige Organisation der Ganztagsbetreuung durch Grundschule<br />

und Hort zweckmäßig sein.<br />

Schulen der Sekundarstufe I und allgemeinbildende Schulen der Sekundarstufe II sollten<br />

grundsätzlich als Ganztagsschulen geführt werden. Ganz besonders dringlich ist eine<br />

Ganztagsbetreuung an Integrierten Gesamtschulen und an Gymnasien, die sich für<br />

bisher nicht erreichte Zielgruppen öffnen.<br />

Bei den Kindern, für die im Alter von 10 Jahren der Besuch eines Gymnasiums nicht<br />

vorgesehen ist, ist der Anteil ohne schulförderliches Zuhause besonders groß. Gesamtschulen<br />

sollten daher stets als voll ausgestattete Ganztagsschulen organisiert werden,<br />

deren Schüler die Schule zwar erst am späten Nachmittag verlassen, dann aber wirklich<br />

frei haben und bis zum kommenden Morgen nicht mehr an die Schule denken müssen.<br />

Nur dann haben auch die Kinder eine tatsächliche und nicht nur schulrechtliche Chance<br />

auf einen zukunftsträchtigen Bildungs- und Berufsverlauf, deren Familien keine schulergänzende<br />

Förderung bereitstellen können.<br />

Aus denselben Gründen müssen auch Gymnasien, die sich im Zuge der demographischen<br />

Entwicklung für neue Zielgruppen öffnen, als Ganztagsschulen geführt werden.<br />

4.6.5 Lernen für das Leben nach der Schule<br />

Die Absolventinnen und Absolventen aller Schulen müssen sich in berufsvorbereitenden<br />

weiteren Bildungsgängen und anschließend im Berufsleben und in unserer Gesellschaft<br />

bewähren. Sie können ihre Neigungen und Fähigkeiten nur dann umfassend kennen<br />

lernen und bei der Entwicklung ihrer Lebensplanung und dem stufenweisen Aufbau ihrer<br />

Berufsqualifizierung angemessen berücksichtigen, wenn sie schon in den allgemeinbildenden<br />

Schulen Einblicke und persönliche Erfahrungen in unterschiedlichen beruflichen<br />

Bereichen erwerben.<br />

Diese unmittelbaren Erfahrungen aus Kontakten mit der Berufswelt müssen im schulischen<br />

Unterricht vorbereitet und inhaltlich aufbereitet werden. Die Schülerinnen und<br />

Schüler müssen ihre Erfahrungen und Beobachtungen in der Berufswelt mit Kenntnissen<br />

der technischen, wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen der jeweiligen<br />

Tätigkeiten verknüpfen und die Entwicklungen des Berufsfeldes mit den Veränderungen<br />

unserer Gesellschaft und der Welt verbinden können. Erst dann sind sie in der Lage,<br />

angemessene Kriterien für eine realistische Beurteilung unterschiedlicher beruflicher<br />

Perspektiven und für eine eigene fundierte Lebensplanung zu entwickeln.

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