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Alte Garde Winterthur und ihr Präsident Otto Fehr - Schweizer ...

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UNISONO 19 •2005 <strong>Schweizer</strong> Blasmusikzeitschrift<br />

Die Solisten der Sousa Band (5) – Walter B. Rogers, Kornettist<br />

Der Mann der «Alexander’s Ragtime Band»<br />

Walter B. Rogers, der Jugendfre<strong>und</strong> von Herbert L. Clarke, dirigierte 1891 die Plattenaufnahme des berühmten<br />

ersten Standardwerkes des Jazz.<br />

Jean-Raphaël Fontannaz, Bearbeitung Martin Sebastian<br />

Walter Bowman Rogers kam am 14. Oktober<br />

1865 in Delphi, Indiana, zur Welt <strong>und</strong> zeigt – wie<br />

auch Arthur Pryor –, mit welcher Leichtigkeit die<br />

Musiker des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts verschiedene Instrumente<br />

spielten. Walter B. Rogers war bereits<br />

ein bekannter Geiger, als er unter der Anleitung<br />

seiner Vaters Kornett zu spielen begann.<br />

In seinem Buch «How I became a cornetist»<br />

erzählt Herbert L. Clarke, dass Walter Rogers<br />

ebenfalls als ein W<strong>und</strong>erkind auf dem Kornett<br />

galt. Die beiden Musiker verbrachten einen<br />

grossen Teil <strong>ihr</strong>er Jugend miteinander <strong>und</strong><br />

das Schicksal brachte sie immer wieder zusammen.<br />

So durchquerten Rogers <strong>und</strong> der König<br />

des Kornetts die ganze USA als Mitglieder eines<br />

Streicherquintetts, das auch von einem<br />

Bläserquintett begleitet wurde.<br />

Beide Musiker hielten beneidenswerte Positionen<br />

inne. Zur gleichen Zeit, als Herbert<br />

L. Clarke Solo-Kornettist der berühmten 22. Regiment<br />

Band von Gilmore war, hielt Walter B.<br />

Rogers die gleiche Position bei der 7. Regiment<br />

Band von Cappa inne. Zehn Jahre später würden<br />

die beiden wieder unter dem Taktstock von<br />

John Philip Sousa aufeinander treffen.<br />

Varia<br />

Seminar <strong>und</strong> Workshops<br />

Der St. Galler Blasmusikverband organisiert<br />

ein Seminar <strong>und</strong> zwei Workshops, zu denen<br />

alle Dirigenten, Experten, Aktive <strong>und</strong> weitere<br />

interessierte Personen herzlich eingeladen<br />

sind.<br />

1. Klarinetten<br />

Samstag, 19. November 2005<br />

9.00–16.00 Uhr, Hotel Löwen, 8887 Mels<br />

Kursleiter: Josias Just, Soloklarinettist Zürcher<br />

Kammerorchester<br />

Programm: Tonbildung, Tongestaltung, Phrasierung,<br />

Artikulation, Rhythmik, Atmung, Haltung,<br />

Intonation, effizientes Üben<br />

Kosten: Fr. 60.– pro Person, inkl. Workshop-<br />

Unterlagen<br />

Anmeldeschluss: 4. November<br />

Walter B. Rogers blieb von 1899 bis 1904<br />

Mitglied der Sousa Band <strong>und</strong> absolvierte<br />

als Assistent <strong>und</strong> Solistenkollege von Herbert L.<br />

Clarke die Europatournee mit Auftritten an der<br />

Weltausstellung <strong>und</strong> in ganz Europa. Die Virtuosität<br />

der Musiker der Sousa Band – insbesondere<br />

der Kornette – liess die europäischen Musiker<br />

aufhorchen. Ihr Ruf drang bis in die hinterste<br />

Provinz <strong>und</strong> alle Liebhaber der Blasmusik wollten<br />

die amerikanischen Solisten mit eigenen<br />

Ohren hören.<br />

Während seiner Zeit in der Sousa Band begann<br />

Walter B. Rogers auch zu komponieren. Wie die<br />

meisten seiner Kollegen schrieb er Kompositionen<br />

für sein eigenes Instrument. Sein berühmtestes<br />

Stück ist unbestritten «The harp of Tara»,<br />

eine Fantasie zu einer bekannten Volksmelodie,<br />

die seinerzeit sehr erfolgreich war <strong>und</strong> heute<br />

bedauerlicherweise etwas in Vergessenheit<br />

geraten ist.<br />

Dank Sousa entdeckte Walter B. Rogers den<br />

Cakewalk <strong>und</strong> den Ragtime, deren Wegbereiter<br />

Arthur Pryor gewesen war. Er spürte das<br />

Potenzial des Ragtime, kehrte von der Folklore<br />

ab <strong>und</strong> machte fortan Jazz. Die Plattenfirma<br />

Victor stellte aus den besten Musikern der<br />

Sousa Band eine Studioformation zusammen,<br />

welche das Stück «Alexander’s Ragtime<br />

Band» einspielte, eine Komposition von<br />

Irving Berlin aus dem Jahr 1911. Der Leader<br />

dieser neuen Formation mit dem Namen<br />

«The Victor Military Band», die den Beginn<br />

des Jazz markiert, ist kein anderer als Walter<br />

B. Rogers.<br />

Legendäre Einspielung<br />

Rogers’ Komplizen in «The Victor Military Band»<br />

sind Emile Keneke <strong>und</strong> Bert Brown, Kornett;<br />

Frank Schrader, Posaune; J. Fuchs, Kornett <strong>und</strong><br />

Es-Saxofon; <strong>Otto</strong> Winkler <strong>und</strong> H. Reitzel, Es- <strong>und</strong><br />

Tenor-Saxofon; Louis Christie <strong>und</strong> A. Levy, Klarinette;<br />

Clement Barone, Flöte <strong>und</strong> Piccolo, wie<br />

auch Herman Conrad, Sousaphon, <strong>und</strong> William<br />

Reitz, Schlagzeug. Die legendäre Aufnahme erfolgte<br />

am 27. September 1891 in New York <strong>und</strong><br />

kam unter dem Label 11027 Alexander’s Ragtime<br />

Band (Victor 17006) heraus.<br />

Über das weitere Leben von Walter B. Rogers<br />

ist nichts mehr bekannt, nicht einmal sein<br />

Todesdatum.<br />

Glarner Blasmusikverband<br />

83. ord. Delegiertenversammlung<br />

Samstag, 19. November 2005,<br />

15.00 Uhr, Hotel Sardona, 8767 Elm<br />

Traktanden:<br />

1. Protokoll der letzten ordentlichen Delegiertenversammlung, Genehmigung<br />

2. Jahresberichte, a) des <strong>Präsident</strong>en, b) der Musikkommission<br />

3. Jahresrechnung, Bericht der Revisoren, Genehmigung<br />

4. Statutenänderung<br />

5. Festsetzung des Jahresbeitrages an den Kantonalverband<br />

6. Festsetzung des Ortes der nächsten Delegiertenversammlung<br />

7. Ort des nächsten Musiktages oder Musikfestes<br />

8. Anträge, a) des Kantonalverbandes <strong>und</strong> der Musikkommission, b) der Sektionen<br />

9. Wahlen, a) des Kantonalvorstandes, b) der Musikkommission,<br />

c) weitere Funktionäre<br />

10. Auszeichnungen <strong>und</strong> Ehrungen<br />

11. Mitteilungen, allgemeine Umfrage<br />

Gemäss Artikel 9 unserer Verbandsstatuten ordnet jede Sektion zwei stimmberechtigte Delegierte<br />

ab. In erster Linie gehört der Vereinspräsident an die Delegiertenversammlung. Unsere<br />

geschätzten Ehrenmitglieder, Veteranen <strong>und</strong> Aktivmitglieder sind zum Besuche fre<strong>und</strong>lich<br />

eingeladen. Veteranenchef: Paul Disch<br />

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