Alte Garde Winterthur und ihr Präsident Otto Fehr - Schweizer ...

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Martin Sebastian Otto Fehr ist jetzt 79, also im 80. Lebensjahr, aber mit Musizieren aufhören – das will er noch lange nicht. Gut, auf die nächste GV im Februar plant er nach 10jähriger Amtszeit seinen Rücktritt als Präsident der Alten Garde, als Klarinettist will er aber seinem Korps noch lange treu bleiben. Schon seiner Frau habe er damals vor der Heirat klar gemacht: «Bevor ich die Musik aufgebe, geb ich dich auf!», meint Otto Fehr mit einem Augenzwinkern. Seine Frau habe aber glücklicherweise immer Verständnis gehabt für sein Hobby; schliesslich hatten sich die beiden durch die Musik kennen gelernt. Seines Wissens ist die Alte Garde Winterthur die einzige Formation in der ganzen Schweiz, in der nur Pensionierte spielen. Zwar steht es nicht ausdrücklich in den Vereinsstatuten, dass die Mitglieder pensioniert sein müssen, es ergibt sich aber aus dem Vereinsprogramm. Geprobt wird nämlich immer am Dienstagnachmittag von 14.00 bis 16.00 Uhr im Restaurant Löwengarten in Winterthur. Und Auftritte finden in der Regel nur untertags von Montag bis Freitag statt. «Die Auftritte abends und am Wochenende überlassen wir den Jungen. Wir wollen sie ja nicht konkurrenzieren.» Die Alte Garde tritt vor allem in Alters- und Pflegeheimen und bei Seniorenversammlungen und militärischen Anlässen auf. Werfen wir doch kurz einen Blick in Otto Fehrs Musikpass. Er spiegelt seine ganze 4 Schweizer Blasmusikzeitschrift UNISONO 19 •2005 Alte Garde Winterthur und ihr Präsident Otto Fehr Keine alten Knacker, aber knackige Alte So das Motto der Alten Garde Winterthur – des wohl einzigen Pensionierten-Korps der Schweiz. Es zeigt, dass nach dem altersbedingten Austritt aus dem angestammten Musikverein musikalisch nicht Ende Feuer sein muss. Nachahmenswert, finden wir. In der UNISONO-Ausgabe Nr.16 habe ich das Thema «Ende der aktiven Blasmusikzeit» aufgegriffen und Reaktionen gefordert. Das hat viele Leserreaktionen ausgelöst. So meldete sich u.a. Otto Fehr, der Präsident der Alten Garde Winterthur, bei der Redaktion. Ich freue mich, über sein einmaliges Musikkorps berichten zu dürfen, das bestimmt vielen Senioren Mut zum Weitermusizieren macht. Das Thema «Aufhören» will ich weiter aktiv behalten und von verschiedenen Gesichtswinkeln betrachten. Gerne erwarte ich eure Aspekte: UNISONO, Martin Sebastian, Bettlistrasse 28, 8600 Dübendorf, E-Mail: unisono@windband.ch 1948: Gründungsformation der Alten Garde Winterthur Musikerlaufbahn. Der erste Eintrag ist auf den 1. Januar 1938 datiert mit dem Eintritt als 10jähriger in die Knabenmusik Winterthur, dies nach 2-jähriger Lehrzeit. Dann war der begeisterte Klarinettist von 1944 bis 1985 im Musikverein Harmonie Oberwinterthur und von 1948 bis 1988 im Musikverein Elgg aktiv. Das sei schon manchmal «echli» streng gewesen, da er nebenbei auch insgesamt 20 Jahre Klarinettenunterricht in der Stadtjugendmusik Winterthur, der Harmonie Oberwinterthur und im MV Elgg erteilt habe. «Meine Motivation war immer, den Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu bieten», fügt Otto Fehr an. Drei von seinen vier Söhnen spielten in der Knabenmusik und traten später zu ihm in die Harmonie Oberwinterthur über. «Einmal waren wir fünf Fehrs dort: mein Bruder und ich mit meinen drei Söhnen.» Umso mehr bedauert es Otto Fehr, dass heute der Nachwuchs in den Musikvereinen fehlt, auch in Oberwinterthur. «Vor allem der Übertritt von Konzert vom 6. November 2003 in der Mensa der Zürcher Hochschule in Winterthur.
UNISONO 19 •2005 Schweizer Blasmusikzeitschrift der Jugendmusik zu den Erwachsenen ist heikel. Schon vor oder spätestens nach der Lehre verschwinden die Jugendlichen.» Um nochmals kurz auf den Musikpass zurückzukommen: Otto Fehr würde es gern sehen, wenn die Fotos ungefähr alle 20 Jahre aktualisiert würden. Gute Musik kennt keine (Alters-)Grenzen Seine Jugendlichkeit schreibt der rüstige Rentner zu einem grossen Teil der Musik zu, denn «Musizieren ist gut für Herz und Lungen». Sein Engagement bei den «alten Kameraden» bedeutet Otto Fehr und seinen Kameraden viel. «Wir wollen zeigen, dass man mit dem Alter etwas Sinnvolles anfangen kann, und die Jungen motivieren zum Weitermachen.» In diesem Sinne ist wohl das lustige und etwas aufmüpfige Motto des Vereins zu verstehen: 1966: Ständchen zum 80. Geburtstag von Gottlieb Frei (Dirigent 1948–66) «Wir gehören nicht zu den alten Knackern, sondern zu den knackigen Alten.» Der Verein wurde bereits 1948 von Robert Speerli gegründet; 1989 feierte er sein 50-Jahr-Jubiläum. Was mit neun Gründungsmitgliedern begann, wuchs über die Jahre zu einem stattlichen Seniorenorchester heran. In einem Artikel zum 50-Jahr-Jubliläum ist zu lesen, dass der Verein seinen eigentlichen Aufschwung ab 1996 mit der Übernahme des Dirigentenstabs durch den Frauenfelder René Brunner und des Präsidiums durch Otto Fehr erlebte. Heute umfasst das Musikcorps fünfzig Mitglieder, davon auch drei Frauen. Die Mitglieder rekrutieren sich aus dem Zürcher Ober- und Weinland, Winterthur und Umgebung und dem Thurgau. Das Alter der Mitglieder liegt zwischen 62 und 88 Jahren, das Durchschnittsalter bei 72 Jahren. Otto Fehr lobt 1966: Konzert der Alten Garde Winterthur 1968: Alte Garde Winterthur auf der Terrasse des Probelokals Feldschlösschen Erfolgsgeschichte der Alten Garde Winterthur 1948 Gründung durch Rudolf Speerli, Initiant und 1. Präsident. Weitere Gründungsmitglieder: Gottlieb Frei (Dirigent), Robert Frei, Arnold Hirt, Otto Keller, Karl Kleiber, Albert Kurer, Alfred Meier, Heinrich Meier, Fritz Perrot. Kontinuierlicher Anstieg der Mitgliederzahlen: 12 (1952), 22 (1965), 30 (1968) mit dem Einzug von Holzbläsern und der ersten Frau, 38 (1980), 50 (2005). Falls es noch weitere Pensionierten-Korps gibt in der Schweiz, sollen sie sich doch bei Otto Fehr melden, um vielleicht einen Gedankenaustausch oder ein Treffen zu vereinbaren: Telefon 052 364 11 77. Wer weiss, vielleicht können wir ein neues regelmässiges Fest auslösen: «ein Schweizer Pensionierten- oder Senioren-Musikfest». 5
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Seite 17 und 18: Partner des SJMV Schweizer Jugendmu
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Seite 21 und 22: UNISONO 19 •2005 Revue des musiqu
Seite 27 und 28: UNISONO 19 •2005 Rivista bandisti
Seite 29 und 30: UNISONO 19 •2005 Rivista bandisti
Seite 31 und 32: UNISONO 19 •2005 Veranstaltungska

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