Alte Garde Winterthur und ihr Präsident Otto Fehr - Schweizer ...
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die hohe Disziplin seiner Kameraden <strong>und</strong><br />
Kameradinnen. Die durchschnittliche Probenfrequenz<br />
liegt bei 86% – so mancher<br />
Verein würde sich mit einem nur annähernd<br />
so guten Probenbesuch «von» schreiben!<br />
«Ich akzeptiere nur Krankheit <strong>und</strong> Ferien als<br />
Absenzgründe», meint <strong>Otto</strong> <strong>Fehr</strong> mit Bestimmtheit.<br />
Die Frage, ob er ein strenger<br />
<strong>Präsident</strong> sei, relativiert er aber mit einem<br />
Schmunzeln: «Nenei, wissen Sie, meine Generation<br />
wurde halt noch zu Pünktlichkeit<br />
<strong>und</strong> Gehorsam erzogen.»<br />
Die <strong>Alte</strong> <strong>Garde</strong> pflegt gute Unterhaltungsmusik<br />
nebst volkstümlichen Melodien. Da sie<br />
oft in <strong>Alte</strong>rs- <strong>und</strong> Pflegeheimen auftritt, werden<br />
gern Stücke gespielt, die alle kennen<br />
<strong>und</strong> das Publikum zum Mitmachen animieren,<br />
wie z.B. das «Weisse Rössl». An den alljährlich<br />
stattfindenden Herbstkonzerten in<br />
der Mensa des Technikums <strong>Winterthur</strong> gelangen<br />
auch anspruchsvollere Werke zur<br />
Aufführung. Mit dem musikalischen Niveau<br />
seiner Schützlinge ist <strong>Otto</strong> <strong>Fehr</strong> sehr zufrieden:<br />
«Die meisten sind langjährige, gute<br />
Bläser. In jedem Register haben wir mindestens<br />
zwei Solisten <strong>und</strong> es sind mehrere<br />
Dirigenten in unseren Reihen. Auch mit dem<br />
<strong>Präsident</strong>en René Brunner hatten wir Glück.»<br />
Kurz nachdem <strong>Otto</strong> <strong>Fehr</strong> <strong>Präsident</strong> der <strong>Alte</strong>n<br />
<strong>Garde</strong> geworden war, fragte René Brunner<br />
einen Musikkameraden <strong>Fehr</strong>s, ob die <strong>Alte</strong><br />
<strong>Garde</strong> keinen Dirigenten brauche, <strong>und</strong> wurde<br />
kurz darauf prompt gewählt. Unterdessen<br />
ist er auch schon zehn Jahre dabei.<br />
In der <strong>Alte</strong>n <strong>Garde</strong> heisst es ab <strong>und</strong> zu<br />
Abschied nehmen von verstorbenen Kameraden.<br />
Im letzten Jahr fünf Mal. Da ist es<br />
Ehrensache, den ehemaligen Kameraden<br />
das letzte musikalische Geleit zu geben.<br />
Einmalige Kameradschaft<br />
Vom Vereinsleben kann <strong>Otto</strong> <strong>Fehr</strong> eigentlich<br />
nur Schönes berichten. «Unsere Kameradschaft<br />
<strong>und</strong> unser Zusammenhalt sind einmalig.<br />
Bei uns gibts keine Querulanten.»<br />
6<br />
<strong>Schweizer</strong> Blasmusikzeitschrift UNISONO 19 •2005<br />
2003: Musikcorps <strong>Alte</strong> <strong>Garde</strong> <strong>Winterthur</strong><br />
1958: Musikreise der <strong>Alte</strong>n <strong>Garde</strong> <strong>Winterthur</strong> nach Huttwil<br />
Musiker-Pass von <strong>Otto</strong> <strong>Fehr</strong><br />
Mit einem Mitglied der <strong>Alte</strong>n <strong>Garde</strong> spielt<br />
<strong>Otto</strong> <strong>Fehr</strong> schon seit der Knabenmusik<br />
<strong>Winterthur</strong> zusammen.<br />
Eine besonders schöne Begebenheit weiss<br />
<strong>Otto</strong> <strong>Fehr</strong> von einer Musikantenreise zu erzählen,<br />
welche die <strong>Alte</strong> <strong>Garde</strong> immer mit einem<br />
Konzertauftritt verbindet. Wobei es nicht imm<br />
er einfach sei, für das 50-köpfige Orchester<br />
Platz zu finden! So musste er im Seniorenzentrum<br />
Radolfzell DE seine Musik auf 38 Mann<br />
reduzieren, was aber der Stimmung keinen<br />
Abbruch tat. Am Schluss bedankte sich eine<br />
ältere Dame bei ihm persönlich mit den<br />
Worten: «Heute habe ich eine St<strong>und</strong>e lang<br />
keine Schmerzen gehabt.» Dabei seien ihm<br />
fast die Tränen gekommen. «Es ist doch etwas<br />
vom Allerschönsten, wenn man jemandem<br />
eine Freude machen <strong>und</strong> sogar die Schmerzen<br />
nehmen kann.»