SKIP - Das Kinomagazin Februar 2012
SKIP - Das Kinomagazin Februar 2012 - SKIP 2.0: Hier findest du SKIP - Das Kinomagazin zum online Durchblättern. Deine Lieblingskinozeitschrift als Print-Magazin gibts natürlich auch - ab sofort gratis in deinem Kino, bei Thalia und in den Bank Austria-Fi
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▶l Film EXKLUSIV-INTERVIEW<br />
ANDREAS DRESEN<br />
Dresen mit seinen Halt<br />
auf freier Strecke-<br />
Hauptdarstellern Steffi<br />
Kühnert, Mika Nilson<br />
Seidel, Talisa Lilli Lemke<br />
und Milan Peschel bei<br />
den Filmfestspielen<br />
von Cannes – ein paar<br />
Tage später bekam er<br />
den Prix Un certain<br />
regard überreicht.<br />
THE END,<br />
MY FRIEND<br />
Bescheidene Mittel, umwerfende Wirkung: ANDREAS<br />
DRESEN (Halbe Treppe, Wolke neun) ist keiner, der<br />
auf laute Effekte zielt. Vielleicht ist er deshalb nicht<br />
nur einer der besten, sondern auch einer der unterschätztesten<br />
Filmemacher Deutschlands.<br />
082 <strong>SKIP</strong> FEBRUAR<br />
<strong>SKIP</strong>: Ihr Film behandelt das Sterben – die einzige<br />
Sicherheit im Leben, und doch eins der Dinge, mit denen<br />
wir nie umgehen lernen.<br />
ANDREAS DRESEN: <strong>Das</strong> hat aber auch damit zu tun, wie wir es<br />
in der Gesellschaft behandeln. Vor nicht mal 100 Jahren etwa<br />
war das noch selbstverständlich, dass mehrere Generationen<br />
unter einem Dach gelebt haben, und wenn der Großvater<br />
gestorben ist, waren alle da, man konnte sich das anschauen<br />
und Abschied nehmen. Heute sterben die Leute meist im<br />
Krankenhaus, und das macht es zwar den Familien leichter, aber<br />
macht auch die Angst vor dem Sterben größer, denn man stirbt<br />
heute isoliert von allem, was man bisher geliebt hat. Die Familie<br />
in unserem Film dagegen stellt sich der Herausforderung, mit<br />
Würde dem Schicksal die Stirn zu bieten. Natürlich schaffen<br />
sies nicht ganz, aber am Schluss ist das Sterben ein friedlicher<br />
Moment, der nichts Düsteres oder Beängstigendes mehr hat.<br />
Und es gehört ja zum Leben dazu – wir müssen das aushalten<br />
und auch selber irgendwann gehen.<br />
Was glauben Sie, dass nach dem Tod passiert?<br />
Dann kommt der Wurm.<br />
Also Schwarzblende? Keine Seele, die irgendwie weiterlebt?<br />
Ich bin Atheist, ich glaube das nicht. Ich glaube nicht, dass man<br />
dann in einem Paradiesgarten herumläuft oder von 17