Abschlussbericht - Deutsches MOBILFUNK Forschungsprogramm
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Klinikum der Uni München • Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin<br />
2.3.3. Möglicher Einfluss elektromagnetischer Felder des Mobilfunks auf<br />
Schlafstörungen sowie Müdigkeit<br />
Bei Schlafstörungen und Müdigkeit handelt es sich um zwei Befindlichkeitsstörungen,<br />
welche sich oft gegenseitig bedingen. Sie wurden daher hier zu einer<br />
Symptomgruppe zusammengefasst. Die berichteten Prävalenzen für Schlafstörungen<br />
variieren in Studien aus den USA, Europa und Australien zwischen 7 und 46 Prozent<br />
(Danker-Hopfe und Dorn 2005). Die hohe Variation der Prävalenz ist darauf<br />
zurückzuführen, dass verschiedene Definitionen für den Begriff der Schlafstörungen<br />
verwendet wurden. Die Häufigkeit von chronischer oder schwerer Schlafstörung liegt<br />
bei etwa 10-20 Prozent (Danker-Hopfe und Dorn 2005).<br />
Elektromagnetische Felder des Mobilfunks werden häufig mit möglichen negativen<br />
Effekten auf die Schlafqualität in Zusammenhang gebracht. So wurden in der<br />
Befragung von Röösli et al. (2004) von sich selbst als elektrosensibel<br />
einschätzenden Teilnehmern Schlafstörungen mit 58% am häufigsten und Müdigkeit<br />
an vierter Stelle (18%) genannt (Röösli, Moser et al. 2004). Auch im Rahmen des<br />
Projekts „Mainzer EMF-Wachhund“ 3 wurden von den Betroffenen Schlafstörungen<br />
mit 51% am häufigsten und Müdigkeit am dritthäufigsten (44.3%) genannt (Schüz,<br />
Petters et al. 2004).<br />
Im Folgenden werden die Studien bezüglich eines möglichen Zusammenhangs<br />
zwischen elektromagnetischen Feldern des Mobilfunks und Schlafstörungen sowie<br />
Müdigkeit wiederum in Human-Laborstudien und epidemiologische Studien unterteilt.<br />
Es wurden (wie bereits bei den Kopfschmerzen) sowohl potentielle Effekte von<br />
Exposition durch Mobiltelefone als auch von Mobilfunkbasisstationen untersucht. Es<br />
ist anzumerken, dass in den Laborstudien bezüglich eines möglichen Einflusses<br />
elektromagnetischer Felder von Mobilfunkbasisstationen auf Schlafstörungen und<br />
Müdigkeit teilweise recht hohe Feldstärken verwendet wurden. Im Alltag treten Felder<br />
von Mobilfunkbasisstationen in der Regel nicht in solcher Höhe auf.<br />
Laborstudien<br />
3 Der Mainzer EMF-Wachhund ist eine gemeinsame Initiative des Ministeriums für Umwelt und<br />
Forsten in Rheinland-Pfalz und der Mainzer Universität. Das Projekt hatte es sich zur Aufgabe<br />
gemacht ein wachsames Auge auf gesundheitliche Beschwerden zu haben, welche mit<br />
elektromagnetischen Feldern in Zusammenhang gebracht werden. Ein entsprechender Fragebogen<br />
wurde im Internet angeboten und konnte online ausgefüllt oder ausgedruckt und per Post gesendet<br />
werden. Zwischen Oktober 2003 und März 2005 berichteten 192 Personen von entsprechenden<br />
Beschwerden. 56% davon bezeichneten sich selbst als elektrosensitiv.<br />
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