Das Betreuungsrecht - Justizakademie Nordrhein-Westfalen

Justizakademie
des Landes Nordrhein-Westfalen
- Gustav-Heinemann-Haus -
FGG-Reform Seite 4 von 25
2. Ebene: Nachrangig: § 1900 Abs. 1 BGB
Kann die Betreuung durch eine oder mehrere natürliche Personen nicht
hinreichend erfolgen, so bestellt das Betreuungsgericht einen anerkannten
Betreuungsverein zum Betreuer.
BESTELLUNG NUR MIT ZUSTIMMUNG DES VEREINS !
§ 1900 Abs.1 Satz 2 BGB
Innerhalb des Vereins wird die Wahrnehmung der Betreuung einzelnen
Personen (Vereinsmitgliedern) übertragen und dem Gericht mitgeteilt, wem
die Aufgaben übertragen sind. § 1900 Abs. 2 BGB
3. Ebene: Nachrangig: § 1900 Abs. 4 BGB
Kann eine Betreuung weder durch natürliche Personen noch durch einen
Betreuungsverein erfolgen, so bestellt das Betreuungsgericht die
Betreuungsbehörde zum Betreuer.
ZUSTIMMUNG DER BETREUUNGSBEHÖRDE IST NICHT
ERFORDERLICH !
Auch die Betreuungsbehörde überträgt einem Mitarbeiter der Behörde die
Betreuung und teilt dies dem Betreuungsgericht mit. § 1900 Abs. 2, 4 BGB
Sowohl im Fall der Berufsbetreuung, der Vereinsbetreuung als auch der
Behördenbetreuung ist dem Betreuungsgericht unverzüglich Mitteilung zu
machen, wenn die Betreuung durch natürliche ehrenamtliche Personen
möglich wird. § 1900 Abs. 3, 4 BGB
Von der Auswahl zum Betreuer sind ausgeschlossen:
§ 1897 Abs. 3 BGB
Mitarbeiter einer Einrichtung, in der der Betreute untergebracht ist oder
wohnt und
diejenigen, die mit dieser Einrichtung in einem anderen engen
Verhältnis stehen.
Mindestens ist dort anzusiedeln der Vorstand eines Trägervereins,
möglicherweise auch die Mitglieder des Trägervereins.
( Verein Träger der GmbH )
Sinn: Vermeidung von Interessenkollisionen