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Das Betreuungsrecht - Justizakademie Nordrhein-Westfalen

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<strong>Das</strong> <strong>Betreuungsrecht</strong><br />

(Rechtliche Betreuung)<br />

(in der Fassung vom 01. September 2009)<br />

<strong>Justizakademie</strong><br />

des Landes <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

- Gustav-Heinemann-Haus -<br />

Am 01.01.1992 war nach langen Geburtswehen das Betreuungsgesetz und<br />

das Betreuungsbehördengesetz in Kraft getreten, um nunmehr durch die<br />

Regelungen vom 25.06.1998 und 21.06.2005 reformiert zu werden.<br />

Wer ist vom Betreuungsgesetz betroffen:<br />

<strong>Das</strong> Betreuungsgesetz gilt nur für die volljährigen Betroffenen, für die bis<br />

zum 31.12.1991 das Entmündigungsverfahren oder die<br />

Gebrechlichkeitspflegschaft als rechtliche Institute vom Gesetzgeber<br />

angeboten worden waren.<br />

Grundzüge des <strong>Betreuungsrecht</strong>s:<br />

Betreuung statt Vormundschaft und Pflegschaft bei Vollljährigen<br />

Betreuung berührt die Geschäftsfähigkeit nicht<br />

Beschränkung im Rechtsverkehr nur durch Einwilligungsvorbehalt<br />

Keine Beschränkung der Testier und Ehefähigkeit durch die<br />

Anordnung der Betreuung auch nicht durch Einwilligungsvor-<br />

behalt.<br />

Betreuung nur, wenn diese erforderlich ist, § 1896 II BGB<br />

Nachrang der Betreuung, § 1896 II 2 BGB dass heißt:<br />

Sind andere Hilfen ausreichend, so ist die Betreuung entbehrlich.<br />

Den Wünschen des Betreuten ist zu folgen, sofern dies dem Wohl<br />

des Betreuten nicht zuwiderläuft und dem Betreuer zuzumuten ist.<br />

Der Betreuer soll nach dem Wunsch des Betreuten ausgesucht<br />

werden.<br />

Persönliche Betreuung in rechtlicher Hinsicht wird festgeschrieben<br />

Stärkung der Personensorge<br />

Regelmäßige Überprüfung der Notwendigkeit<br />

Herausgegeben von der <strong>Justizakademie</strong> NRW in Recklinghausen<br />

August-Schmidt-Ring 20, 45665 Recklinghausen<br />

Telefon: 02361 481-0 ▪ Telefax: 02361 481-141 ▪ Internet: www.jak.nrw.de<br />

Autor/Referent: Dipl.-Rechtspfleger, Volker Bertram, Höxter. Stand: 01.09.2009


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FGG-Reform Seite 2 von 25<br />

Einheitliches Verfahren auch bei Unterbringungen<br />

Persönliche und unmittelbare Anhörung durch das Gericht, das über<br />

die Betreuung entscheidet<br />

Grundsätzlich kein Ausschluss des Wahlrechts<br />

-Ausnahme: Wirkungskreis -ALLE Angelegenheiten-<br />

Strukturierung der Betreuung:<br />

Voraussetzungen der Anordnung: § 1896 Abs. 1, 2 BGB<br />

Kann ein Volljähriger seine Angelegenheiten ganz oder teilweise auf Grund<br />

einer psychischen Krankheit, körperlichen, geistigen oder seelischen<br />

Behinderung nicht regeln, ist Betreuung von Amts wegen oder auf Antrag<br />

anzuordnen.<br />

Der Antrag kann auch von einem Geschäftsunfähigen gestellt werden.<br />

Subsidiarität: (Nachrang der Betreuung)<br />

Hierbei hat das Betreuungsgericht zu prüfen, ob nicht durch<br />

Bevollmächtigte oder andere Hilfen, z.B. Verwandte, eine Hilfestellung für<br />

den Betroffenen möglich ist, die eine Betreuung entbehrlich macht.<br />

Regelungen sind z.B. möglich durch eine Betreuungsverfügung oder<br />

Vorsorgevollmacht.<br />

Ist dies der Fall, so ist die Anordnung der Betreuung abzulehnen.<br />

Erforderlichkeit:<br />

Die Betreuung ist aber nur im erforderlichen Umfang anzuordnen. Der<br />

Umfang ist genau festzulegen.<br />

<strong>Das</strong> heißt, das Gericht hat genau aus zu ermitteln, für welche Bereiche<br />

überhaupt eine Hilfestellung sinnvoll und notwendig ist.<br />

Antragserfordernis bei Körperbehinderten:<br />

Ist jemand "lediglich" körperlich behindert und kann seinen Willen kundtun,<br />

so ist Betreuung nur auf dessen Antrag anzuordnen.


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FGG-Reform Seite 3 von 25<br />

Beispiele für Wirkungskreise:<br />

* Vermögenssorge<br />

* Aufenthaltsbestimmung<br />

* Sorge um das persönliche, gesundheitliche Wohl<br />

* Sicherstellung von Heilbehandlung<br />

* Vertretung gegenüber Behörden, Versicherungen<br />

* Kontrolle des Bevollmächtigten des Betreuten<br />

* Alle Angelegenheiten<br />

Auswahl des Betreuers: §§ 1897 Abs. 1, 2, 4 -7, 1900 BGB<br />

Vorrangig sind natürliche Personen als Betreuer zu bestellen.<br />

1. Ebene: -gleichberechtigt, gleichwertig, gleichrangig-<br />

* geeignete Verwandte, Bekannte, sonst. Mitbürger als ehrenamtliche<br />

Betreuer<br />

* Berufsbetreuer als natürliche Person<br />

* natürliche Personen, die hauptamtlich als Vereinsbetreuer tätig sind<br />

(Nicht der Verein ist Betreuer)<br />

* natürliche Personen, die hauptamtlich als Behördenbetreuer tätig sind<br />

(Nicht Behörde ist Betreuer)<br />

BEI DER AUSWAHL IST AUF DIE WÜNSCHE DES BETREUTEN<br />

WEITESTGEHEND RÜCKSICHT ZU NEHMEN, § 1897 Abs. 4 BGB,<br />

Grenze ist das Wohl des Betreuten.<br />

Schlägt der Betreute niemanden vor, so ist bei der Auswahl des Betreuers<br />

auf die<br />

verwandtschaftlichen und sonstigen persönlichen Bindungen<br />

insbesondere mit Blick auf Eltern, Kinder und Ehegatten Rücksicht zu<br />

nehmen<br />

aber auch<br />

die Gefahr von Interessenkollisionen zu berücksichtigen.<br />

§ 1897 Abs. 5 BGB


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FGG-Reform Seite 4 von 25<br />

2. Ebene: Nachrangig: § 1900 Abs. 1 BGB<br />

Kann die Betreuung durch eine oder mehrere natürliche Personen nicht<br />

hinreichend erfolgen, so bestellt das Betreuungsgericht einen anerkannten<br />

Betreuungsverein zum Betreuer.<br />

BESTELLUNG NUR MIT ZUSTIMMUNG DES VEREINS !<br />

§ 1900 Abs.1 Satz 2 BGB<br />

Innerhalb des Vereins wird die Wahrnehmung der Betreuung einzelnen<br />

Personen (Vereinsmitgliedern) übertragen und dem Gericht mitgeteilt, wem<br />

die Aufgaben übertragen sind. § 1900 Abs. 2 BGB<br />

3. Ebene: Nachrangig: § 1900 Abs. 4 BGB<br />

Kann eine Betreuung weder durch natürliche Personen noch durch einen<br />

Betreuungsverein erfolgen, so bestellt das Betreuungsgericht die<br />

Betreuungsbehörde zum Betreuer.<br />

ZUSTIMMUNG DER BETREUUNGSBEHÖRDE IST NICHT<br />

ERFORDERLICH !<br />

Auch die Betreuungsbehörde überträgt einem Mitarbeiter der Behörde die<br />

Betreuung und teilt dies dem Betreuungsgericht mit. § 1900 Abs. 2, 4 BGB<br />

Sowohl im Fall der Berufsbetreuung, der Vereinsbetreuung als auch der<br />

Behördenbetreuung ist dem Betreuungsgericht unverzüglich Mitteilung zu<br />

machen, wenn die Betreuung durch natürliche ehrenamtliche Personen<br />

möglich wird. § 1900 Abs. 3, 4 BGB<br />

Von der Auswahl zum Betreuer sind ausgeschlossen:<br />

§ 1897 Abs. 3 BGB<br />

Mitarbeiter einer Einrichtung, in der der Betreute untergebracht ist oder<br />

wohnt und<br />

diejenigen, die mit dieser Einrichtung in einem anderen engen<br />

Verhältnis stehen.<br />

Mindestens ist dort anzusiedeln der Vorstand eines Trägervereins,<br />

möglicherweise auch die Mitglieder des Trägervereins.<br />

( Verein Träger der GmbH )<br />

Sinn: Vermeidung von Interessenkollisionen


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FGG-Reform Seite 5 von 25<br />

Auswahl des Betreuers bei natürlichen Personen:<br />

Zum Betreuer sollen nur solche natürliche Personen ausgewählt werden, die<br />

* dazu geeignet sind, die Angelegenheiten des Betreuten im Rahmen<br />

der Aufgabenkreise rechtlich zu besorgen und diesen insofern<br />

persönlich zu betreuen ( §§ 1898 Abs. 1, 1897 BGB => pers. Betreuung<br />

in rechtlichen Angelegenheiten )<br />

* der Übernahme der Betreuung zugestimmt haben<br />

denen<br />

* nach ihren familiären, beruflichen und sonstigen Verhältnissen, die<br />

Übernahme der Betreuung zuzumuten ist.<br />

Dabei ist zu berücksichtigen, dass eine Übernahmeverpflichtung zwar<br />

gesetzlich normiert ist, aber nicht mehr mittels Zwangsgeld<br />

durchgesetzt werden kann.<br />

Beteiligte: §§ 7, 274 FamFG<br />

Muss-Beteiligte:<br />

Betroffene(r)<br />

Betreuer, sofern sein Aufgabenkreis betroffen ist<br />

Bevollmächtigter gem. § 1896 Abs. 2 S. 2 BGB<br />

Verfahrenspfleger -mit Bestellung-<br />

Betreuungsbehörde nur auf Antrag nach Maßgabe des § 274 Abs.<br />

3 FamFG<br />

Kann-Beteiligte: ERMESSEN DES GERICHTS<br />

Ehegatte oder Lebenspartner, wenn nicht dauernd getrennt lebend<br />

Eltern<br />

Pflegeeltern<br />

Großeltern<br />

Abkömmlinge<br />

Geschwister<br />

Person des Vertrauens<br />

Vertreter der Staatskasse, in Kostensachen als Betroffene


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FGG-Reform Seite 6 von 25<br />

Verfahrensgestaltung bis zur Auswahl des Betreuers :<br />

¨ <strong>Das</strong> Verfahren wird durch einen Antrag des Betroffenen oder eine<br />

Anregung eines Dritten in Gang gesetzt, § 1896 Abs. 1 S. 1 BGB<br />

¨ Anforderung eines Sozialberichts der Betreuungsbehörde<br />

§ 8 Betreuungsbehördengesetz -BtBG-<br />

¨ Anhörung des Betroffenen in dessen üblicher Umgebung unmittelbar<br />

durch das erkennende Gericht, § 278 Abs. 1 FamFG<br />

wenn vom Betroffenen verlangt oder dies der Sachaufklärung dienlich<br />

ist und der Betroffene nicht widerspricht.<br />

Nur ausnahmsweise kann die Anhörung vom ersuchten Richter erfolgen,<br />

da man sicherstellen wollte, dass das Gericht, das über die Betreuung<br />

entscheidet, sich unmittelbar einen persönlichen Eindruck verschafft, §<br />

278 Abs. 3 FamFG<br />

Unterbleiben kann die Anhörung nur, wenn<br />

a) nach einem ärztlichen Gutachten dadurch Nachteile für die Gesundheit<br />

des Betroffenen zu erwarten sind<br />

b) oder nach dem unmittelbaren Eindruck des Gerichts der Betroffene<br />

seinen Willen nicht kundtun kann. - § 278 Abs. 4, 34 Abs. 2 FamFG<br />

Bei Weigerung des Betroffenen kann dessen Vorführung durch die<br />

Betreuungsbehörde angeordnet werden, § 278 Abs. 5 FamFG<br />

¨ Der Betroffene wird durch das Gericht über den möglichen Verlauf des<br />

Verfahrens und ggfls. über die Möglichkeit und den Inhalt einer<br />

Vorsorgevollmacht informiert, § 278 Abs. 2 FamFG<br />

¨ <strong>Das</strong> Gericht. hat dem Betroffenen einen Verfahrenspfleger zu bestellen,<br />

wenn dies erforderlich ist, insb. wenn:<br />

a) von der Anhörung des Betroffenen abgesehen werden soll,<br />

§ 276 Abs. 1 Nr.1 FamFG<br />

b) der Aufgabenkreis alle Angelegenheiten erfassen soll,<br />

§ 276 Abs. 1 Nr. 2 FamFG


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FGG-Reform Seite 7 von 25<br />

¨ Grundsätzlich ist ein Gutachten einzuholen durch einen Facharzt der<br />

¨<br />

Psychiatrie oder psychiatrischen Kenntnissen zu folgenden Fragen:<br />

a) Krankheitsbild und dessen Entwicklung<br />

Sachverständiger hat den Betroffenen persönlich zu untersuchen oder<br />

zu befragen, -Unmittelbarkeit-<br />

b) die durchgeführten Untersuchungen und Ergebnisse<br />

c) körperlicher und psychiatrischer Zustand des Betroffenen<br />

d) Umfang des Aufgabenkreises<br />

e) Voraussichtliche Dauer der Betreuung<br />

§ 280 FamFG<br />

Notfalls Vorführung oder Unterbringung des Betroffenen zur<br />

Beobachtung beim Sachverständigen, §§ 283, 284 FamFG<br />

KEIN GUTACHTEN - ärztliches Attest, wenn § 281 FamFG<br />

- Anordnung auf Antrag des Betroffenen und Verzicht<br />

- Betreuung zur Kontrolle des Bevollmächtigen<br />

¨ Äußerungsmöglichkeit für: - § 279 FamFG -<br />

- Betreuungsbehörde<br />

- gesetzliche Vertreter, => § 1908a BGB (17 j. mdj.)<br />

- sonstige Beteiligte z.B.: Ehegatten, Eltern, Pflegeeltern und Kindern<br />

- ggfls. dem Betreuten nahestehende Person -auf Antrag-<br />

¨ Bestimmung der Aufgabenkreise, - § 1896 Abs. 2, 3 BGB<br />

¨ Auswahl des oder der Betreuer, -.§§ 1897 -1900 BGB<br />

¨ Begründete Einheitsentscheidung des Richters über die Betreuung,<br />

Bestellung des Betreuers, Bezeichnung wenn Berufsbetreuer,<br />

Einwilligungsvorbehalt, Frist der Überprüfung und Rechtsmittelbelehrung<br />

§§ 286, 38, 39 FamFG, 23 c GVG<br />

¨ Mündliche Verpflichtung und ggfls. Einführungsgespräch des<br />

ehrenamtlichen Betreuers, der nicht mehr als eine Betreuung durch den<br />

Rechtspfleger, §§ 289 FamFG, 3 Nr. 2b, 15 RPflG


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FGG-Reform Seite 8 von 25<br />

¨ Bekanntmachung der Entscheidung: §§ 41, 274, 288 FamFG<br />

a) d. Betroffenen, §§ 41 Abs. 1, 288 Abs. 1 FamFG, es sei denn es sind<br />

Nachteile zu erwarten<br />

b) Betreuer, §§ 41 Abs. 1, 274 FamFG<br />

c) Betreuungsbehörde, § 288 Abs. 2 FamFG<br />

d) dem bestellten Verfahrenspfleger, §§ 41 Abs. 1, 274 FamFG<br />

e) den Kann-Beteiligten, §§ 274 Abs. 4, 41 Abs. 1 FamFG<br />

Form der Bekanntmachung: §§ 15, 16 FamFG<br />

Sobald der Lauf einer Frist in Gang gesetzt wird, ist förmlich zuzustellen<br />

oder für das Inland durch Aufgabe zur Post bekannt zu machen.<br />

¨ RECHTSMITTEL GEGEN DIE ENTSCHEIDUNGEN:<br />

Es ist die befristete Beschwerde gegeben, §§ 58, 63, 303 - 306 FamFG<br />

Beschwerdefrist:<br />

a) innerhalb eines Monats nach schriftlicher Bekanntmachung an die<br />

Beteiligten, längstens mit Ablauf von 5 Monaten nach Erlass des<br />

Beschlusses<br />

§§ 58, 63 Abs. 1, 3 FamFG:<br />

b) innerhalb von 2 Wochen, nach schriftlicher Bekanntmachung an<br />

die Beteiligten, längstens mit Ablauf von 5 Monaten nach Erlass des<br />

Beschlusses,<br />

bei<br />

- einstweiligen Anordnungen<br />

- Genehmigungen von Rechtsgeschäften<br />

§§ 58, 63 Abs. 2, 3 FamFG:<br />

Beschwerdeberechtigte:<br />

a) Betroffene, § 59 Abs. 1 FamFG,<br />

b) Betreuer, §§ 59 Abs. 1, 303 Abs. 4 S. 1 FamFG<br />

c) Betreuungsbehörde, § 303 Abs. 1 FamFG<br />

d) dem bestellten Verfahrenspfleger, §§ 303 Abs. 3 FamFG<br />

e) den Kann-Beteiligten, §§ 274 Abs. 4, 303 Abs. 2 FamFG,<br />

wenn diese in der 1. Instanz beteiligt waren<br />

f) Vorsorgebevollmächtigte, § 303 Abs. 4 FamFG<br />

g) Staatskasse, § 304 Abs. 1 FamFG


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FGG-Reform Seite 9 von 25<br />

Einlegung der Beschwerde: § 21 FamFG<br />

Schriftlich oder zu Protokoll der Geschäftsstelle beim<br />

a) Gericht dessen Entscheidung angefochten wird<br />

b) dem Beschwerdegericht -- Landgericht, §§ 72 Abs. 1, 119 Abs. 1 Nr.<br />

1 b GVG<br />

<strong>Das</strong> Gericht, dessen Entscheidung angefochten wird, ist abhilfebefugt,<br />

§ 68 Abs. 1 FamFG<br />

Beschwerdewert:<br />

In vermögensrechtlichen Angelegenheiten, z.B. Vergütung von Ver-<br />

fahrenspfleger und Berufsbetreuer beträgt dieser 600,00 €.<br />

Wirksamwerden der Entscheidung:<br />

Beschlüsse über die Anordnung und den Einwilligungsvorbehalt werden<br />

grundsätzlich mit Bekanntmachung an den Betreuer wirksam,<br />

§ 287 Abs. 1 FamFG<br />

Ausnahme:<br />

Anordnung der sofortigen Wirksamkeit, § 324 Abs. 2 FamFG<br />

Dann mit:<br />

a) Übergabe an den Betroffenen, Verfahrenspfleger,<br />

§ 287 Abs. 2 Nr. 1 FamFG<br />

b) Übergabe an die Geschäftsstelle, § 287 Abs. 2 Nr. 2 FamFG<br />

Der Zeitpunkt der sofortigen Wirksamkeit ist auf dem Beschluss zu<br />

vermerken.<br />

Anschlussbeschwerde: siehe §§ 66 ff FamFG<br />

Rechtsbeschwerde zum BGH: siehe §§ 70 ff FamFG<br />

Die Verfahren zur<br />

- Anordnung eines Einwilligungsvorbehaltes und<br />

- Unterbringung<br />

orientieren sich im wesentlichen an dem vorbeschriebenen Verfahren<br />

zur Anordnung der Betreuung. §§ 293, 294 FamFG, §§ 312 ff. FamFG


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FGG-Reform Seite 10 von 25<br />

Rechte des Betreuten:<br />

Die Geschäftsfähigkeit des Betreuten wird durch die Anordnung der<br />

Betreuung nicht berührt.<br />

Lediglich derjenige, der sich in einem die freie Willensbildung<br />

ausschließenden Zustand krankhafter Geistesstörung befindet, ist<br />

geschäftsunfähig, sofern der Zustand nicht ein vorübergehender ist,<br />

§ 104 Nr. 2 BGB<br />

Der zu Betreuende ist im Betreuungsverfahren verfahrensfähig, auch<br />

wenn eine tatsächliche Geschäftsunfähigkeit gem. § 104 Nr. 2 BGB<br />

vorliegen sollte. Er kann also auf jeden Fall Anträge stellen und<br />

Rechtsmittel einlegen. § 275 FamFG<br />

Der zu Betreuende kann einen Betreuer vorschlagen oder auch<br />

Personen von der Auswahl des Betreuers ausschließen, § 1897 IV BGB<br />

Grenze ist immer das Wohl des Betroffenen.<br />

Den Wünschen des Betreuten hat der Betreuer zu entsprechen, sofern<br />

dies dem Wohl des Betreuten nicht widerspricht und dem Betreuer<br />

zuzumuten ist. § 1901 II BGB<br />

Wichtige Angelegenheiten und Entscheidungen bespricht der<br />

Betreuer mit dem Betreuten vorher. Grenze: Wohl des Betreuten.<br />

§ 1901 II BGB<br />

Einschränkung der rechtsgeschäftlichen Handlungsfähigkeit des<br />

Betreuten nur durch die Anordnung eines Einwilligungsvorbehaltes,<br />

§ 1903 BGB; §§ 108 - 113, 131 II, 206 BGB gelten entsprechend,<br />

das heißt, der Betreute wird einem beschränkt geschäftsfähigen<br />

Minderjährigen (7-18 J.) gleichgestellt.<br />

KEINE EINSCHRÄNKUNG DURCH EINWILLIGUNGSVORBEHALT<br />

BEI:<br />

* Geschäfte, die lediglich rechtlich vorteilhaft sind, §§ 1903 III BGB<br />

* geringfügige Geschäfte des tägl. Leb. und die Rechte, die ein<br />

beschränkt geschäftsfähiger Minderjähriger hat, §§ 1903 I, III, 108-<br />

113 BGB<br />

* Eheschließung, § 1903 II BGB


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FGG-Reform Seite 11 von 25<br />

* Verfügungen von Todes wegen (Testamente) § 1903 II BGB<br />

* alle Erklärungen im Familien- und Erbrecht, zu denen ein Minder-<br />

jähriger nicht die Zustimmung des gesetzlichen Vertreters benötigt<br />

§ 1903 II BGB<br />

Aufhebung der Betreuung und Änderung des Aufgabenkreises des<br />

Betreuers auf Antrag des Betreuten, wenn die Betreuung oder der<br />

Wirkungskreis auf Antrag des Betreuten angeordnet war. Es sei denn,<br />

es ist nunmehr eine Betreuung von Amts wegen angezeigt.<br />

Widerspruch des Betreuten kann die Sterilisation verhindern<br />

Argument aus § 1905 I BGB<br />

Widerspruchsmöglichkeit gegen die Entlassung des Betreuers,<br />

§ 296 Abs. 1 FamFG Folge:<br />

Betreuer und Betreuter sind anzuhören vor der Entlassung.<br />

Gegen die Auswahl der Person des Vereins oder der Be-<br />

treuungsbehörde, der im Rahmen der Vereins- bzw. Behörden-<br />

betreuung die Betreuung übertragen worden ist, kann der Betreute<br />

die gerichtliche Entscheidung beantragen, § 291 FamFG<br />

WANN SOLL DER BETREUTE ANGEHÖRT WERDEN ?<br />

* Vor der Anordnung der Betreuung bzw. Bestellung eines Betreuers,<br />

§ 278 Abs. 1 FamFG<br />

* Vor der Anordnung eines Einwilligungsvorbehaltes,<br />

§ 278 Abs. 1 FamFG<br />

* Vor Erteilung einer betreuungsgerichtlichen Genehmigung bei<br />

a) Genehmigung gem. §§ 1908 i, 1821, 1822 Nr. 1-4, 1822 Nr. 6-13,<br />

1823, 1825 BGB, § 299 Abs 1 FamFG<br />

b) Festsetzung der Vergütung des Betreuers, §§ 1835, 1836 BGB,<br />

168 Abs. 4 FamFG<br />

c) Vor der Genehmigung des Betreuungsgerichts der Einwilligung<br />

des Betreuers in ärztliche Eingriffe, §§ 298 Abs. 1 FamFG,<br />

1904 BGB<br />

d) Vor der Genehmigung des Betreuungsgerichts zur Aufhebung<br />

oder Kündigung eines Mietverhältnisses durch den Betreuer<br />

§§ 299 Abs. 2 FamFG, 1907 Abs. 1, 3 BGB


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FGG-Reform Seite 12 von 25<br />

e) Vor der Genehmigung zur Unterbringung und unterbringungs-<br />

ähnlichen Maßnahmen, §§ 312, 319 FamFG, 1906 Abs. 1-4 BGB<br />

f) Vor Genehmigung zur Sterilisation, § 297 Abs. 1 FamFG<br />

Der Einwilligungsvorbehalt:<br />

Im <strong>Betreuungsrecht</strong> hat das Gericht gem. § 1903 BGB nur noch die<br />

Möglichkeit der Anordnung eines Einwilligungsvorbehaltes um die<br />

Teilnahme des Betroffenen am Rechtsverkehr einzuschränken.<br />

Der Einwilligungsvorbehalt ist nur anzuordnen , um<br />

eine erhebliche Gefahr für die Person oder das Vermögen des<br />

Betroffenen abzuwenden, § 1903 Abs. 1 BGB<br />

Wirkungen des Einwilligungsvorbehaltes:<br />

Beschränkung der Geschäftsfähigkeit im Rahmen des<br />

Einwilligungsvorbehaltes mit der Folge:<br />

a) Ohne Einwilligung des Betreuers geschlossene Verträge sind<br />

schwebend unwirksam. Zur Wirksamkeit ist die Einwilligung des<br />

Betreuers notwendig, §§ 1903 Abs. 1, 108 BGB<br />

b) Einseitige Rechtsgeschäfte ohne die vorherige Zustimmung des<br />

Betreuers sind unwirksam, §§ 1903 Abs. 1, 111 BGB<br />

c) Willenserklärungen, die dem Betreuten gegenüber abgegeben wer-<br />

den, werden erst wirksam mit Zugang beim Betreuer,<br />

§ 131 Abs. 3 BGB.<br />

VERFAHREN BEI NACHTRÄGLICHER ANORDNUNG DES<br />

EINWILLIGUNGSVORBEHALTES :<br />

-- ähnlich dem Verfahren zur Anordnung der Betreuung --


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FGG-Reform Seite 13 von 25<br />

Stellung des Betreuers:<br />

Der Betreuer ist im Rahmen der Aufgabenkreise gesetzlicher Vertreter des<br />

Betreuten § 1902 BGB<br />

Der Betreuer hat die Angelegenheiten so zu führen, wie es dem Wohl des<br />

Betroffenen entspricht. Dazu gehört auch, diesem die Möglichkeit<br />

einzuräumen, entsprechend seiner Fähigkeiten sein Leben nach<br />

eigenen Wünschen und Vorstellungen zu gestalten. § 1901 Abs. 1 BGB<br />

Der Betreuer hat die Verpflichtung der persönlichen in rechtlichen<br />

Angelegenheiten Betreuung und weiterhin die Verpflichtung, alle<br />

Möglichkeiten der Rehabilitation für den Betroffenen zu nutzen.<br />

§§ 1897, 1901 Abs. 3 BGB<br />

Genehmigungspflicht bei unterbringungsähnlichen,<br />

freiheitsentziehenden Maßnahmen, §§ 1906 I, IV BGB, 312 FamFG<br />

Genehmigungspflicht bei ärztlichen Maßnahmen im Rahmen der<br />

§§ 1904 BGB, 298 FamFG<br />

AUCH DURCH BEVOLLMÄCHTIGTEN MÖGLICH<br />

Genehmigungspflicht bei Kündigung oder Auflösung eines<br />

Mietverhältnisses §§ 1907 BGB, 299 Abs. 2 FamFG<br />

AUCH DURCH BEVOLLMÄCHTIGTEN MÖGLICH<br />

Ehegatten, Eltern und Kinder sind von der Rechnungslage befreit sowie<br />

von der Versperrten Anlegung; die Anlegung in gesicherten Anlagen<br />

bedarf keiner betreuungsgerichtlichen Genehmigung,<br />

§§ 1908, 1857a BGB<br />

Verfügungen bis 3.000.- € sind ohne betreuungsgerichtliche<br />

Genehmigung möglich, sofern das Geld nicht versperrt angelegt war.<br />

§ 1813 BGB<br />

Beratung der Betreuer durch<br />

a) Betreuungsbehörde<br />

b) Betreuungsvereine<br />

c) Betreuungsgericht


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FGG-Reform Seite 14 von 25<br />

Praktische Hilfe z.B. bei Unterbringungen durch nur die<br />

Betreuungsbehörde (Diese notfalls mit polizeilicher Hilfe)<br />

§§ 1 BtBG, 312, 326 Abs. 2 FamFG<br />

Regelungen für Aufwendungsersatz und Vergütung<br />

Haftpflichtversicherung ist in den Aufwendungsersatz aufgenommen,<br />

§§ 1835 bis 1836c BGB<br />

Der Betreuungsverein:<br />

Der Verein muss anerkannt sein, § 1908 f BGB<br />

Voraussetzungen der Anerkennung: § 1908 f BGB und ergänzende<br />

Landesbestimmungen:<br />

a) Der Verein muss eine ausreichende Zahl geeigneter Mitarbeiter<br />

besitzen,diese beaufsichtigen und weiterbilden, sowie gegen<br />

Schäden ausreichend versichern<br />

b) Der Verein muss sich planmäßig um die Gewinnung ehrenamtlicher<br />

Betreuer bemühen, diese einführen, weiterbilden und beraten<br />

c) Planmäßig über Vorsorgevollmachten und Betreuungsverfügung<br />

informieren<br />

d) Der Verein muss den Erfahrungsaustausch zwischen den Mitgliedern<br />

ermöglichen.<br />

Ein Vereinsbetreuer (natürliche Person) darf nur mit Zustimmung des<br />

Vereins bestellt werden, § 1897 Abs. 2 BGB<br />

Ein Vereinsbetreuer (natürliche Person) ist auf Antrag des Vereins zu<br />

entlassen, kann jedoch dann die Betreuung als Privatperson fortführen,<br />

§ 1908 Abs. 4 BGB


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FGG-Reform Seite 15 von 25<br />

Ein Betreuungsverein erhält für den Betreuer Aufwendungsersatz und<br />

Vergütung, §§ 1908 e, 1835 Abs. 1, 4, 1836 Abs. 2, 1836 a, 1836 b BGB<br />

Allgemeine Verwaltungskosten werden nicht ersetzt,<br />

§ 1908 e Abs. 1 S. 2 BGB<br />

Der Vereinsbetreuer selbst nicht, § 1908 e Abs. 2 BGB<br />

IST DER VEREIN GEM. § 1900 Abs. 1 BGB BETREUER, SO ERHÄLT<br />

DIESER KEINE VERGÜTUNG, AUFWENDUNGSERSATZ NUR,<br />

WENN<br />

VERMÖGEN VORHANDEN IST. §§ 1908 i, 1836 IV, 1835 V BGB.<br />

Gegenüber einem Verein kann eine Anordnung des Betreuungsgerichts<br />

nicht durch Zwangsgeld durchgesetzt werden,<br />

§§ 1908 i, 1837 Abs. 3 BGB<br />

Vereinsbetreuer und Vereine sind von der Rechnungslage befreit<br />

sowie von der Versperrten Anlegung; die Anlegung in gesicherten<br />

Anlagen bedarf keiner betreuungsgerichtlichen Genehmigung,<br />

§§ 1908, 1857a BGB<br />

Behördenbetreuung:<br />

Für die Behördenbetreuung und den Behördenbetreuer gelten die für die<br />

Vereinsbetreuung und den Vereinsbetreuer beschriebenen Regelungen<br />

entsprechend.<br />

§§ 1897 Abs. 2, 1900, 1908 b Abs. 4, 1908 g - i BGB, 292 FamFG<br />

Ausnahme:<br />

Die Behörde erhält nur Aufwendungsersatz, wenn das Vermögen des<br />

Betreuten ausreicht,<br />

§§ 1908 h, 1835 Abs. 5, 1836 BGB


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Einzelfragen:<br />

Regelmäßige Überprüfung:<br />

<strong>Das</strong> Gericht hat die Anordnung der Betreuung und der Einwilligungs-<br />

vorbehalte spätestens nach 7 Jahren zu überprüfen,<br />

§ 294 Abs. 3 FamFG<br />

Verfahren bei Überprüfung:<br />

Für das Verfahren zur Überprüfung gelten die Vorschriften für die<br />

erstmalige Anordnung entsprechend.<br />

Auf die Einholung eines neuen Gutachtens kann nur verzichtet<br />

werden, wenn sich aus der persönlichen Anhörung und einem<br />

ärztlichen Zeugnis ergibt, dass sich der Umfang der Betreuungs-<br />

bedürftigkeit nicht verringert hat. § 294 Abs. 1 FamFG<br />

Frist zur Verlängerung auch hier 7 Jahre, § 294 Abs. 2 FamFG<br />

Betreuungsverfügung, Vorsorgevollmacht,<br />

Patientenverfügung:<br />

Es besteht nunmehr die gesetzlich normierte Möglichkeit, Anordnungen<br />

für den Fall der Betreuungsbedürftigkeit zu treffen.<br />

Möglich ist die Bestimmung des Betreuers und Wünsche zur<br />

Wahrnehmung der Betreuung. § 1901 a BGB --<br />

Betreuungsverfügung--<br />

Vorsorgliche Bevollmächtigung einer Person des Vertrauens mit<br />

genau gestaltetem Rahmen der Vollmacht. --Vorsorgevollmacht--<br />

Der Bevollmächtigte ist nun auch befugt, über die Unterbringung oder<br />

unterbringungsähnliche Maßnahmen sowie Heilmaßnahmen zu<br />

entscheiden (nachträgliche Genehmigung d. Betreuungsgerichts),<br />

§§ 1904 Abs. 2, 1906 Abs. 5 BGB<br />

Möglich ist auch die Errichtung einer Patientenverfügung, mit<br />

Regelungen für den Fall einer schweren Erkrankung, wenn eine<br />

Verständigung mit dem Patienten nicht mehr möglich ist.<br />

Wichtig ist die Form der Vollmachten/Verfügungen: mindestens<br />

schriftlich, wenn möglich notariell beurkundet, Inhalt möglichst<br />

konkret,<br />

möglichst jährliche Aktualisierung, Aufbewahrung Bundesnotar-


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kammer, -zentrales Vorsorgeregister- Postfach 080151, 10001<br />

Berlin, auch Deutsche Hospiz Stiftung, Hohle Eiche 29, 44229<br />

Dortmund<br />

<strong>Das</strong> Betreuungsgericht und der Betreuungsverein haben in diesem<br />

Zusammenhang gesetzlich normierte Informationspflichten.<br />

Maßnahmen für Minderjährige:<br />

Die Anordnung der Betreuung und des Einwilligungsvorbehaltes, die nur für<br />

Erwachsene gelten, können schon im Vorfeld für 17-jährige angeordnet<br />

werden, wenn anzunehmen ist, dass diese mit Volljährigkeit notwendig<br />

werden.<br />

Wirksam werden die Maßnahmen erst mit der Vollendung des 18.<br />

Lebensjahres § 1908 a BGB<br />

Vergütung und Aufwendungsersatz:<br />

§§ 1908 i I, 1835, 1835a BGB, Vormünder- und<br />

Betreuervergütungsgesetz (VBVG)<br />

Aufwendungsersatz:<br />

Der Betreuer, der nicht Berufsbetreuer ist, kann<br />

eine pauschale Entschädigung für seinen Aufwand ohne<br />

Einzelnachweis erhalten. Derzeitige Höhe: 323,- € jährlich; erstmals<br />

1 Jahr nach Bestellung. Der Anspruch erlischt 3 Monate nach<br />

Ablauf des Jahres der Entstehung. §§ 1908 i Abs 1, 1835 a BGB<br />

höhere Aufwandsentschädigung nur gegen Einzelnachweis<br />

einschließlich Regresshaftpflicht, §§ 1908 i I, 1835 BGB


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Vergütung:<br />

Grundsätzlich ist die Betreuung ehrenamtlich und unentgeltlich zu führen.<br />

Eine Vergütung kann zuerkannt werden:<br />

dem Nicht - Berufsbetreuer, wenn dies das Vermögen, der Umfang<br />

der Betreuung und deren Bedeutung rechtfertigen. Höhe: Ermessen<br />

des Gerichts §§ 1908 i Abs. 1, 1836 I BGB<br />

dem Berufsbetreuer immer:<br />

· mit 27.- €, 33,50 € und 44.- € je Stunde, je nach den nutzbaren<br />

Vorkenntnissen des Betreuers. Demnach erhält der Betreuer ohne<br />

Vorbildung 27.- €, mit abgeschlossener Lehre 33,50 € und mit<br />

abgeschlossenem Studium 44.- € je Stunde. Die Vergütung ist bei<br />

Mittellosigkeit aus der Landeskasse zu zahlen.<br />

§§ 1 BVermVG, 1908 i Abs. 1, 1835 a BGB<br />

· In den Stundensätzen sind die Auslagen und die Mehrwertsteuer<br />

enthalten.<br />

· Der zu vergütende Zeitaufwand ist budgetiert und nach den<br />

·<br />

Lebensumständen und der Vermögenssituation differenziert.<br />

Die Vergütung ist bei Mittellosigkeit des Betreuten, aus der<br />

Landeskasse zu zahlen. §§ 1908 i Abs. 1, 1835 a Abs. 3 BGB<br />

Die Kosten einer Haftpflichtversicherung hat der Berufsbetreuer, aus<br />

der Vergütung zu bestreiten.<br />

Darüber hinaus ggfls. Aufwendungsersatz. §§ 1908 i Abs. 1, 1835 BGB<br />

Kosten des Verfahrens:<br />

Kosten (Gebühren und Auslagen) werden nur erhoben, wenn das reine<br />

Vermögen des zu Betreuenden 25.000.- € übersteigt.<br />

<strong>Das</strong> angemessene Einfamilienhaus gem. § 88 II Nr. 7 BSHG wird bei der<br />

Ermittlung des reinen Vermögens nicht mitgerechnet.<br />

<strong>Das</strong> heißt, der Betroffene muss bei einem Vermögen bis 25.000.- €<br />

weder Auslagen noch Gebühren zahlen. §§ 91, 92 I 1, KostO<br />

Übersteigt das reine Vermögen den Betrag von 25.000.- €, so werden für<br />

jedes angefangene Kalenderjahr 5.- € pro 5.000.- € des Vermögens<br />

erhoben, welches die 25.000.- € übersteigt. §§ 91, 92 Abs. 1 KostO


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FGG-Reform Seite 19 von 25<br />

<strong>Das</strong> Jahr der Anordnung und das folgende Kalenderjahr gelten als 1<br />

Jahr,<br />

§ 92 I 3 KostO<br />

Neben den Gebühren werden auch die Auslagen z.B.<br />

Sachverständigenauslagen, Zustellungsauslagen erhoben, §§ 136, 137<br />

KostO<br />

Kosten werden nur erhoben, wenn eine betreuungsgerichtliche<br />

Maßnahme auch durchgeführt wird.<br />

Wird dagegen eine Maßnahme abgelehnt, aufgehoben oder<br />

eingeschränkt, so werden die ggfls. als vorbereitende Kosten ,<br />

entstandenen Aufwendungen z.B. Sachverständigenauslagen auf<br />

keinen Fall vom Betroffenen erhoben. § 96 I KostO<br />

Bei Einzelbetreuungen werden die Gebühren nach dem Wert der<br />

Einzelsache unter Anrechnung der Freigrenze von 25.000.- € erhoben.<br />

§§ 91, 93, 32 KostO<br />

Zuständigkeiten:<br />

¨ Sachliche Zuständigkeit: §§ 1896 BGB, 23 c Abs. 1 GVG<br />

Amtsgericht als Betreuungsgericht<br />

¨ Örtliche Zuständigkeit: § 272 FamFG<br />

¨ - Gericht, das die Betreuung führt<br />

¨ - Gericht des Aufenthaltsortes<br />

¨ - Gericht, in dessen Bezirk das Fürsorgebedürfnis auftritt<br />

¨ - Amtsgericht Berlin-Schöneberg<br />

¨<br />

¨ Funktionelle Zuständigkeit:<br />

- als Sachbearbeiter<br />

entweder der Richter oder der Rechtspfleger §§ 3 Nr. 2b,<br />

15 Nr. 5 RPflG<br />

- für die Antragsaufnahme der B.d.m.D. §§ 25 FamFG, III/1 GStO<br />

- als Kostenbeamter<br />

der B.d.geh.D. §§ 92, 93 KostO, 1 KostVfg, IV/1, V GStO


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Unterbringungsverfahren:<br />

Im Verfahren nach dem FamFG §§ 312 ff. FamFG sind einheitliche<br />

Vorschriften für alle Unterbringungsverfahren und für die<br />

freiheitsentziehenden Maßnahmen zusammengefasst worden.<br />

Verfahrensfähigkeit des Betroffenen:<br />

Im Unterbringungsverfahren ist der Betroffene, ohne Rücksicht auf dessen<br />

Geschäftsfähigkeit, verfahrensfähig, § 316 FamFG<br />

Verfahrenspflegschaft:<br />

Soweit notwendig erhält der Betroffene einen Verfahrenspfleger.<br />

Kein Verfahrenspfleger wird bestellt, wenn der Betroffene durch einen<br />

Rechtsanwalt vertreten wird oder ein geeigneter Bevollmächtigter vorhanden<br />

ist. § 317 FamFG<br />

Verfahrensgang:<br />

¨ <strong>Das</strong> Verfahren wird durch eine Anregung des Betreuers in Gang<br />

gesetzt, § 1906 BGB<br />

¨ Anforderung eines Sozialberichts der Betreuungsbehörde<br />

§ 8 Betreuungsbehördengesetz -BtBG-<br />

¨ Anhörung des Betroffenen in dessen üblicher Umgebung unmittelbar<br />

durch das erkennende Gericht, § 319 FamFG<br />

Unterbleiben kann die Anhörung nur, wenn<br />

a) nach einem ärztlichen Gutachten dadurch Nachteile für die Gesundheit<br />

des Betroffenen zu erwarten sind<br />

b) oder der Betroffene seinen Willen offensichtlich nicht kundtun kann.<br />

- §§ 319 Abs. 3, 34 Abs. 2 FamFG<br />

Bei Weigerung des Betroffenen kann dessen Vorführung durch die<br />

Betreuungsbehörde angeordnet werden, §§ 322, 283, 284 FamFG


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FGG-Reform Seite 21 von 25<br />

¨ Der Betroffene wird durch das Gericht über den möglichen Verlauf des<br />

Verfahrens informiert, § 319 Abs. 2 FamFG<br />

Der Betreuer, die Betreuungsbehörde und die sonstigen Beteiligten<br />

sind anzuhören, §§ 320, 315 FamFG Dies können sein:<br />

* Leiter der Einrichtung<br />

* ggfls. Eltern und Pflegeeltern bei mdj. Kindern<br />

* Ehegatte des Betroffenen, sofern kein Getrenntleben<br />

* Eltern und Kindern, bei denen der Betroffene zur Zeit der Einleitung der<br />

Maßnahme gelebt hat oder lebt<br />

* ggfls. dem Betreuten nahestehende Person<br />

Dem Betroffenen ist ein Verfahrenspfleger zu bestellen, § 317 FamFG<br />

Es ist über die Notwendigkeit der Unterbringung durch ein<br />

Sachverständigengutachten Beweis zu erheben in folgenden<br />

Unterbringungsverfahren:<br />

a) Unterbringung des Betreuten<br />

gem. §§ 1906 Abs. 1 - 3 BGB, 312 Nr. 1, 321 Abs. 1 FamFG<br />

b) Unterbringung des Betreuten nach Landesgesetzen<br />

§§ 312 Nr. 3, 321 Abs. 1 FamFG<br />

KEIN GUTACHTEN - ärztliches Zeugnis, wenn gem.<br />

§§ 1906 Abs. 4 BGB, 312 Nr. 2, 321 Abs. 2 FamFG<br />

eine freiheitsentziehende Maßnahme, z.B. Fixierung, genehmigt<br />

werden soll.<br />

Bei Weigerung des Betroffenen kann dessen Vorführung durch die<br />

Betreuungsbehörde angeordnet werden, §§ 322, 283, 284 FamFG<br />

¨ Begründete Entscheidung des Richters mit Frist der Überprüfung und<br />

Rechtsmittelbelehrung §§ 323, 329, 38, 39 FamFG, 23 c GVG<br />

¨ Bekanntmachung der Entscheidung: §§ 41, 315, 325 FamFG<br />

c) d. Betroffenen, §§ 41 Abs. 1, 325 Abs. 1 FamFG, es sei denn es sind<br />

Nachteile zu erwarten<br />

b) Betreuer, §§ 41 Abs. 1, 315 FamFG


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c) Betreuungsbehörde, § 325 Abs. 2 FamFG<br />

d) dem bestellten Verfahrenspfleger, §§ 41 Abs. 1, 315 FamFG<br />

e) dem Leiter der Einrichtung, § 325 Abs. 2 FamFG<br />

e) den Kann-Beteiligten, §§ 315, 41 Abs. 1 FamFG<br />

Form der Bekanntmachung: §§ 15, 16 FamFG<br />

Sobald der Lauf einer Frist in Gang gesetzt wird, ist förmlich zuzustellen<br />

oder für das Inland durch Aufgabe zur Post bekannt zu machen.<br />

¨ RECHTSMITTEL GEGEN DIE ENTSCHEIDUNGEN:<br />

Es ist die befristete Beschwerde gegeben, §§ 58, 63, 335, 336 FamFG<br />

Beschwerdefrist:<br />

a) innerhalb eines Monats nach schriftlicher Bekanntmachung an die<br />

Beteiligten, längstens mit Ablauf von 5 Monaten nach Erlass des<br />

Beschlusses<br />

§§ 58, 63 Abs. 1, 3 FamFG:<br />

d) innerhalb von 2 Wochen, nach schriftlicher Bekanntmachung an<br />

die Beteiligten, längstens mit Ablauf von 5 Monaten nach Erlass des<br />

Beschlusses,<br />

bei<br />

- einstweiligen Anordnungen<br />

- Genehmigungen von Rechtsgeschäften<br />

§§ 58, 63 Abs. 2, 3 FamFG:<br />

Beschwerdeberechtigte:<br />

a) Betroffene, § 59 Abs. 1 FamFG,<br />

b) Betreuer, §§ 59 Abs. 1, 335 Abs. 3 FamFG<br />

c) Betreuungsbehörde, § 335 Abs. 4 FamFG<br />

d) dem bestellten Verfahrenspfleger, §§ 335 Abs. 2 FamFG<br />

e) den Kann-Beteiligten, §§ 315, 335 Abs. 1 Nr. 1 FamFG,<br />

f) Vorsorgebevollmächtigte, § 335 Abs. 1 Nr. 2 FamFG<br />

g) Leiter der Einrichtung, § 335 Abs. 1 Nr. 3 FamFG<br />

Einlegung der Beschwerde: § 21 FamFG<br />

Schriftlich oder zu Protokoll der Geschäftsstelle beim


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c) Gericht dessen Entscheidung angefochten wird<br />

d) dem Beschwerdegericht -- Landgericht, §§ 72 Abs. 1, 119 Abs. 1 Nr.<br />

1 b GVG<br />

<strong>Das</strong> Gericht, dessen Entscheidung angefochten wird, ist abhilfebefugt,<br />

§ 68 Abs. 1 FamFG<br />

Beschwerdewert:<br />

In vermögensrechtlichen Angelegenheiten, z.B. Vergütung von Ver-<br />

fahrenspfleger und Berufsbetreuer beträgt dieser 600,00 €.<br />

Wirksamwerden der Entscheidung:<br />

Genehmigungen und Unterbringungsbeschlüsse werden grundsätzlich<br />

mit Rechtskraft wirksam, § 324 Abs. 1 FamFG<br />

Ausnahme:<br />

Anordnung der sofortigen Wirksamkeit, § 324 Abs. 2 FamFG<br />

Dann mit:<br />

a) Übergabe an den Betroffenen, Verfahrenspfleger, Betreuer oder Bevoll-<br />

mächtigen, § 324 Abs. 2 Nr. 1 FamFG<br />

b) Übergabe an einen Dritten zum Vollzug, § 324 Abs. 2 Nr. 1 FamFG<br />

c) Übergabe an die Geschäftsstelle, § 324 Abs. 2 Nr. 3 FamFG<br />

Der Übergabezeitpunkt ist auf dem Beschluss zu vermerken.<br />

Anschlussbeschwerde: siehe §§ 66 ff FamFG<br />

Rechtsbeschwerde zum BGH: siehe §§ 70 ff FamFG<br />

Mitteilungspflicht des Gerichts, Rechtspfleger: §§ 338, 308, 311 FamFG<br />

Zuständigkeiten:<br />

¨ Sachliche Zuständigkeit: §§ 312 FamFG, 23 c Abs. 1 GVG<br />

Amtsgericht als Betreuungsgericht<br />

¨ Örtliche Zuständigkeit: § 313 FamFG<br />

¨ - Gericht, das die Betreuung führt<br />

¨ - Gericht des Aufenthaltsortes<br />

¨ - Gericht, in dessen Bezirk das Bedürfnis für die Maßnahme auftritt<br />

¨ - Amtsgericht Berlin-Schöneberg<br />

¨


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¨ Funktionelle Zuständigkeit:<br />

- als Sachbearbeiter<br />

der Richter auch für Festsetzungen der Vergütung des<br />

Verfahrenspflegers // kein Richtervorbehalt im Rechtspflegergesetz<br />

BT-Drucks. 17/6308 S. 322<br />

- für die Antragsaufnahme der B.d.m.D. §§ 25 FamFG, III/1 GStO<br />

- als Kostenbeamter<br />

der B.d.geh.D. §§ 92, 93 KostO, 1 KostVfg, IV/1, V GStO<br />

<strong>Betreuungsrecht</strong>liche Zuweisungssachen, § 340 ff FamFG:<br />

Dies ist ein Sammelbegriff für alle weiteren Zuständigkeiten des Be-<br />

treuungsgerichts, die nicht Betreuungen oder Unterbringungen<br />

betreffen.<br />

<strong>Das</strong> sind, § 340 Nr. 1, 2, 3 FamFG:<br />

- Pflegschaften, z. B. §§ 1911, 1914 BGB, 1913 oder § 17 SachenRBerG,<br />

sofern nicht positiv feststeht, dass der Beteiligte<br />

minderjährig der noch nicht geboren ist<br />

- Vertreter, gerichtliche Bestellung eines Vertreters für einen Voll-<br />

jährigen, z.B. §§ 16 VwVFG, 207 BauGB, 119 FlurbG,<br />

15 SGB X<br />

- § 340 Nr. 3 FamFG: Auffangnorm für weitere Zuweisungen<br />

Zuständigkeiten: §§ 341, 272 FamFG, 23a Nr. 2 GVG, 3 Nr. 2 b, 15 RpflG


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<strong>Betreuungsrecht</strong>liche Genehmigungen, §§ 40, 297 ff FamFG:<br />

Neu und zu beachten ist, dass Genehmigungen erst mit Rechtskraft<br />

wirksam werden, § 40 Abs. 2 FamFG. Ausnahmen sind ausdrücklich<br />

geregelt. Damit entfällt das bisherige Vorbescheidsverfahren.<br />

Bekanntmachung, § 41 FamFG, insbesondere auch an denjenigen, für den<br />

das Rechtsgeschäft genehmigt wird, § 41 Abs. 3 FamFG<br />

Verfahrenskostenhilfe, §§ 76–79, 307, 337 FamFG, 114 ff ZPO<br />

Diese gilt mit den ergänzenden Regelungen der §§ 307 und 337 FamFG<br />

auch für die Verfahren beim Betreuungsgericht. Die Kostennormen befinden<br />

sich unverändert in der Kostenordnung (KostO).<br />

Quelle:<br />

Beschlussempfehlung und Bericht der Kommission der Bundesregierung zur<br />

Einführung des <strong>Betreuungsrecht</strong>s 1992 und dessen Änderung 1998, 2005<br />

und 2009.<br />

Stand: 01. September 2009

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