Supraleitendes Gravimeter - Institut für Geophysik - Universität ...
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Schwerevariationen durch Erd-Eigenschwingungen 10<br />
Stand der Forschung: Das interessanteste Ergebnis der<br />
Untersuchungen zum NDFW ist eine Erhöhung der Frequenz<br />
um 6% gegenüber Vorhersagen <strong>für</strong> realistische Erdmodelle,<br />
die z. Zt. auf eine Erhöhung der Abplattung der<br />
Kern-Mantel-Grenze um etwa 400 m zurückgeführt wird.<br />
Diese Auflösung im globalen Sinn kann mit erdbebenseismologischen<br />
Methoden nicht erreicht werden. Die verschiedenen<br />
Messungen und Messverfahren liefern noch kontroverse<br />
Ergebnisse <strong>für</strong> die Dämpfungsfaktoren des NDFW.<br />
Um hier weiterzukommen muss die Qualität der Messungen,<br />
vor allem der Schweregezeiten, weiter erhöht werden.<br />
Schwierigkeiten bei der Ermittlung der NDFW-Parameter<br />
entstehen durch die notwendigen Korrekturen <strong>für</strong> ozeanische<br />
und atmosphärische Beiträge zu den Schweregezeiten.<br />
Schon seit Anfang der 80er Jahre hatten die Mitarbeiter des<br />
BFO in Zusammenarbeit mit Dr. Bernd Richter (BKG) einige<br />
Erfahrungen mit Daten der SGs gewonnen und diese analysiert.<br />
Zürn et al. (1986) sowie Neuberg et al. (1987) waren<br />
die ersten, die mit Hilfe solcher Schweredaten mit Erfolg<br />
versucht haben, die Parameter des NDFW aus Gezeitenergebnissen<br />
zu ermitteln und sie auch zu interpretieren (Neuberg<br />
et al., 1990). Eine kombinierte Analyse von Strain- und<br />
Schweregezeiten mit Daten des BFO wurde von Polzer et<br />
al. (1996) durchgeführt.<br />
Ziel: Verbesserung der am BFO bestimmten NDFW-<br />
Parameter über möglichst lange Zeitreihen ungestörter<br />
Gezeitenschwere-Messungen und deren Analyse.<br />
V Rauschuntersuchungen: Eigenrauschen des SG und<br />
Störsignale aus der unmittelbaren Umgebung des SG.<br />
Va Studium des Eigenrauschens des SG<br />
Fragestellung: Was sind die Ursachen des Eigenrauschens<br />
des SG?<br />
Stand der Forschung: Die SGs erreichen im Band oberhalb<br />
von 1 mHz nicht die Qualität der besten Breitbandseismometer,<br />
d. h. es gibt dort unerklärtes instrumentelles<br />
Rauschen. Da diese Geräte unterhalb von 1 mHz das<br />
non-plus-ultra der vertikalen Seismometrie darstellen, ist es<br />
sinnvoll, der physikalischen Ursache dieses Rauschens auf<br />
die Spur zu kommen, um dagegen angehen zu können.<br />
Möglichkeiten sind: Brownsche Molekularbewegung (Richter<br />
et al., 1995), Konvektion im siedenden Heliumbad, Einkopplung<br />
von Horizontalbeschleunigungen/ Neigungen und<br />
elektronisches Rauschen (Richard Warburton, GWR, pers.<br />
Mitteilung, 2007).<br />
Dieser Frage soll an Hand von Experimenten zusammen<br />
mit dem Hersteller an dem zu beschaffenden 2-Kugelgerät<br />
nachgegangen werden. Um die verschiedenen Rauschprozesse<br />
trennen zu können soll das Gerät erstmalig mit zwei<br />
unterschiedlich schweren Kugeln bestückt werden.<br />
Von einem Fortschritt in diesem Bereich würden die Supraleitenden<br />
<strong>Gravimeter</strong> generell profitieren, weil die Geräte in<br />
Zusammenarbeit mit dem Hersteller GWR noch verbessert<br />
werden sollen.