Familien stark machen! - loesungsorientierung.de

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Hallo,
ich heiße Sonja, ich bin 24 Jahre alt und habe vor über zehn Jahren im Kinderhaus „flientje“ als eines
der ersten Kinder dort gelebt.
Ich war gerade zwölf Jahre alt, als meine Eltern sich dafür entschieden haben, sich Hilfe zu nehmen,
da ich viel erlebt hatte und ein sehr schwieriges Kind war und keiner genau wusste, wie er mit mir
umgehen sollte. Irgendwann bin ich dann ins Kinderhaus „flientje“ gekommen.
Anfangs habe ich nicht so recht verstanden, warum meine Eltern dies getan haben. Ich fühlte mich auf
einmal im Stich gelassen. „Warum war gerade ich es, die aus der Familie dort hin musste?“, habe ich
gedacht.
Das „flientje“ hat mir sehr viel gebracht. Wir haben Gespräche geführt, wie wir besser miteinander zurecht
kommen können. Jeder hat gesagt, was einen stört in der Familie, was man besser machen könnte.
Es gab auch Einzelgespräche, die mir selber sehr gut getan haben. Ich habe gelernt, mich selber so zu
respektieren wie ich bin, was mir anfangs sehr schwer gefallen ist. Ich habe dort gelernt, dass jeder
Mensch etwas Besonderes ist. Wie man miteinander zurecht kommt, ohne immer gleich in Konflikte zu
geraten.
Es war für mich aus heutiger Sicht, wie eine zeitlich befristete zweite „Familie“. Ich erinnere mich an die
Zeit mit den Menschen, mit denen ich dort zusammen gelebt habe, immer wieder gerne zurück. Heute
bin ich verheiratet, lebe mit meinem Mann und unseren vier Kindern in Karlsruhe und bin sehr froh,
dass ich die Zeit für mich im „flientje“ nutzen durfte.
Vieles kann man gar nicht so in Worte fassen. Ich bin froh, dass ich dies alles auf meinem Weg ins
eigene Leben mitnehmen durfte.
Sonja Reiner
Sonja und Silvia vor elf Jahren
Lebensziel
Wenn du einmal traurig bist,
dann glaub mir,
es gibt einen, der grad’ dich vermisst.
Du denkst, alle sind so gemein,
doch sieh es endlich ein,
keiner will alleine sein.
Die Liebe ist das Lebensziel,
drum jag ihr nach,
dann hast du viel.
Sonja