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Hilfen für suchtkranke Menschen in besonderen sozialen ...

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<strong>Hilfen</strong> <strong>für</strong> <strong>suchtkranke</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>in</strong> <strong>besonderen</strong> <strong>sozialen</strong> Schwierigkeiten nach § 67 SGB XII<br />

E<strong>in</strong>gliederungshilfe darstellt, die mit den im Rahmen der Dase<strong>in</strong>svorsorge <strong>in</strong> der Sucht-<br />

beratung verfügbaren Leistungsressourcen nicht <strong>in</strong> gleicher Qualität und Breite realisiert<br />

werden kann (vgl. dazu Dauer und Intensität durchschnittlicher Betreuungsepisoden <strong>in</strong> der<br />

Suchthilfestatistik).<br />

3. Grenzen der Suchthilfe bei <strong>Menschen</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>besonderen</strong> <strong>sozialen</strong> Schwierigkeiten<br />

― „Besondere soziale Schwierigkeiten“ s<strong>in</strong>d Ersche<strong>in</strong>ungsform und traumatischer Endpunkt <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er meist sehr komplexen Gemengelage aus biografischen Faktoren (Trennungen,<br />

Gewalterfahrung, Traumatisierung, Vernachlässigung u.ä.), unverschuldeten<br />

Schicksalsschlägen sowie schädigenden Verhaltensmustern (Krankheiten) und<br />

Persönlichkeitsstrukturen. Diese Faktoren s<strong>in</strong>d stark von Ausgrenzungserfahrungen und /<br />

oder eigenem Ausgrenzung provozierendem Verhalten geprägt und führen wiederum zu<br />

Ausgrenzung und sozialer Isolation. Nur <strong>in</strong> seltenen Fällen kann e<strong>in</strong> unmittelbarer<br />

Kausalzusammenhang (Sucht als ursächlich <strong>für</strong> Wohnungslosigkeit) s<strong>in</strong>nvoll unterstellt und<br />

im Umkehrschluss <strong>für</strong> e<strong>in</strong> Interventionskonzept wirksam genutzt werden. Das<br />

Wohnungsproblem ist wie der problematische Suchtmittelkonsum immer nur e<strong>in</strong> Aspekt<br />

e<strong>in</strong>er vernetzten Gesamtproblematik: mit der Gew<strong>in</strong>nung und Sicherung e<strong>in</strong>es eigenen<br />

Wohnraums s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Regel ähnlich wie mit e<strong>in</strong>er abgeschlossenen Suchtbehandlung solche<br />

komplexen <strong>in</strong>dividuellen Problemzusammenhänge noch nicht h<strong>in</strong>reichend gelöst und neue<br />

Lebensperspektiven überhaupt nicht stabilisiert.<br />

― Die Schnittstelle zwischen Suchthilfe und Wohnungslosenhilfe ist bislang wenig effektiv und<br />

unbefriedigend geregelt. Kennzeichnend da<strong>für</strong> s<strong>in</strong>d:<br />

o Traditionelle Suchtberatungsstellen s<strong>in</strong>d mit ihrer <strong>für</strong> die Allgeme<strong>in</strong>heit konzipierten<br />

Arbeitsstruktur <strong>für</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>in</strong> Wohnungsnot meist wenig nutzerfreundlich: oft nur<br />

telefonische Term<strong>in</strong>vere<strong>in</strong>barung, selten kurzfristige / sofortige Gesprächsmöglichkeiten,<br />

Scham gegenüber anderen PSB-Klienten u.ä.<br />

o Suchtberatungsstellen arbeiten – um ihren Hauptzielgruppen effizient und wirkungsvoll<br />

die dort notwendigen <strong>Hilfen</strong> anbieten zu können - fast vollständig <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er faktisch hoch-<br />

schwelligen Kommstruktur. Sie bieten <strong>Menschen</strong> <strong>in</strong> Wohnungsnot nur selten aufsuchen-<br />

de und nachgehende Hilfekonzepte, die deren Alltags- und Persönlichkeitsstruktur<br />

gerecht werden würden.<br />

o Für die komplexen und sich bed<strong>in</strong>genden Problembündelungen von Arbeitslosigkeit,<br />

Überschuldung und Armut, psychiatrischen Krankheitsbildern und allgeme<strong>in</strong>en gesund-<br />

heitlichen E<strong>in</strong>schränkungen, Isolation und E<strong>in</strong>samkeit, Sucht u.a.m. s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den örtlichen<br />

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