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Hilfen für suchtkranke Menschen in besonderen sozialen ...

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<strong>Hilfen</strong> <strong>für</strong> <strong>suchtkranke</strong> <strong>Menschen</strong> <strong>in</strong> <strong>besonderen</strong> <strong>sozialen</strong> Schwierigkeiten nach § 67 SGB XII<br />

Suchtberatungsstellen nur selten spezifisch qualifizierte Fachkenntnisse, personelle<br />

Ressourcen, konkrete eigene Hilfeansätze und stabile Vernetzungsstrukturen vorhanden.<br />

o Suchthilfe ist stark abst<strong>in</strong>enzorientiert und verfügt über ke<strong>in</strong>e betreuten Wohnformen<br />

<strong>für</strong> nicht oder noch nicht abst<strong>in</strong>enzwillige oder -fähige <strong>Menschen</strong> <strong>in</strong> Wohnungsnot mit<br />

Suchtproblemen.<br />

o PSBs s<strong>in</strong>d wie erwähnt stark behandlungs- und rehaorientiert und verfügen <strong>in</strong> der Regel<br />

über ke<strong>in</strong>e <strong>für</strong> die Zielgruppe geeigneten spezifischen Interventionskonzepte, die die<br />

Lebenswirklichkeit dieser <strong>Menschen</strong> ernst nehmen. Die Konzepte des „Kontrollierten<br />

Tr<strong>in</strong>kens“ werden meist nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>für</strong> die durchschnittliche Klientel geeigneten Form<br />

vermittelt und nicht auf Bed<strong>in</strong>gungen der Zielgruppe adaptiert.<br />

o Die Behandlungsangebote (Suchtreha) s<strong>in</strong>d unter dem Ziel e<strong>in</strong>er erfolgreichen beruf-<br />

lichen Re<strong>in</strong>tegration im Wesentlichen auf e<strong>in</strong>e verpflichtende abst<strong>in</strong>ente Lebensführung<br />

ausgerichtet. E<strong>in</strong>e unmittelbare berufliche Re<strong>in</strong>tegration geht aber gerade bei <strong>Menschen</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>besonderen</strong> <strong>sozialen</strong> Schwierigkeiten an der erfahrbaren Lebensrealität meist genauso<br />

vorbei wie die Vorstellung e<strong>in</strong>er auch außerhalb der Arbeit vollständig abst<strong>in</strong>enten<br />

Lebensweise.<br />

o PSBs haben unter dem vielfältigen Arbeitsdruck <strong>in</strong> der Regel ke<strong>in</strong>e ausreichenden perso-<br />

nellen Ressourcen <strong>für</strong> die notwendige <strong>in</strong>tensive, flexible und vor allem langfristige Be-<br />

treuung dieser Klienten<br />

o Die ambulante Suchthilfe ist <strong>in</strong> ihrem Leistungsspektrum <strong>in</strong> der Regel unmittelbar auf<br />

e<strong>in</strong>e Veränderung der Suchtproblematik konzentriert und scheitert mit ihren Hilfekon-<br />

zepten oft gerade auch bei den Fällen, <strong>in</strong> denen es ke<strong>in</strong>en subjektiv relevanten äußeren<br />

„Veränderungsimpuls /-druck“ <strong>für</strong> den Klienten gibt und <strong>in</strong> denen Verbesserungen <strong>in</strong><br />

anderen Lebensbereichen (z.B. e<strong>in</strong>e Beschäftigung mit sozialer Wertschätzung) notwen-<br />

dig wären <strong>für</strong> die Rechtfertigung e<strong>in</strong>es zu verändernden Suchtmittelkonsums. Es fehlt an<br />

konkreten zielgruppenspezifischen Anreizen, die e<strong>in</strong>e Konsumveränderung lohnenswert<br />

ersche<strong>in</strong>en lassen.<br />

o Selbst dort, wo es der Suchthilfe gel<strong>in</strong>gt, <strong>Menschen</strong> <strong>in</strong> Wohnungsnot <strong>in</strong> Maßnahmen der<br />

Suchtreha zu vermitteln / <strong>in</strong> ambulante Suchtreha zu <strong>in</strong>tegrieren, ist das Suchthilfesystem<br />

bislang meist nicht <strong>in</strong> der Lage, die unvermeidlichen Krisen <strong>in</strong> solchen therapeutischen<br />

Prozessen konstruktiv und stabilisierend zu begleiten: bei Behandlungsabbrüchen oder<br />

diszipl<strong>in</strong>arischen Entlassungen landen solche Patienten <strong>in</strong> aller Regel eben wieder <strong>in</strong><br />

ihren früheren E<strong>in</strong>richtungen der Wohnungslosenhilfe oder auf der Straße, ohne dass die<br />

begonnenen Entwicklungsmaßnahmen auch außerhalb der eng def<strong>in</strong>ierten mediz<strong>in</strong>i-<br />

schen Suchtreha <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er geeigneten Form weitergeführt werden könnten (z.B. als E<strong>in</strong>-<br />

gliederungshilfen!).<br />

― Aus den bisherigen Kooperationserfahrungen der beiden Hilfesysteme ergibt sich als wichtige<br />

Feststellung, dass e<strong>in</strong>e Verweisung von <strong>Menschen</strong> <strong>in</strong> Wohnungsnot an das bestehende<br />

System der ambulanten Suchthilfe <strong>in</strong> der Regel <strong>für</strong> diese <strong>Menschen</strong> e<strong>in</strong>e nicht—konstruktive<br />

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