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Vorwort<br />

Als mit dem Aus der „Schule der Freundschaft“ in Staßfurt bei Magdeburg<br />

Ende August 1990 die letzten namibischen Kinder, Jugendlichen, Erzieher<br />

und Schulfunktionäre die DDR verlassen hatten und die deutschen Lehrer,<br />

Erzieher, Schulfunktionäre, die an dieser Einrichtung gewirkt und unterrichtet<br />

hatten, wieder anderen Tätigkeiten nachgehen mussten, soweit sie eine<br />

neue Anstellung fanden, als ab Januar 1991 die ‚Akademie der Pädagogischen<br />

Wissenschaften‘ der DDR infolge der Wendegegebenheiten geschlossen wurde<br />

und sich das gesamte wissenschaftliche Personal buchstäblich auf der Straße<br />

wieder fand, dachte wohl niemand daran, dass dieser elfjährige namibischdeutsche<br />

Schulabschnitt je zu wissenschaftlicher Aufarbeitung von Interesse<br />

sein könnte.<br />

Doch weit gefehlt!<br />

Das aus damals unbegreiflichen Gründen in der DDR bewusst wenig publik<br />

gemachte Schulprojekt fand plötzlich ein überdimensionales Interesse, vor<br />

allem in jenen Kreisen, die bis dato nichts davon gehört hatten und eine<br />

schulpolitische Sensation witterten. Zeitungen, Zeitschriften, wissenschaftliche<br />

Abhandlungen, Fernseh-, Film- und Radiobeiträge widmeten sich mit<br />

sehr unterschiedlicher, überwiegend fragwürdiger Kritik dieser Thematik.<br />

Und bis heute ist das Interesse an jenem Projekt nur wenig abgeebbt. Allerdings<br />

haben die Darstellungen mehr und mehr an Sachlichkeit gewonnen.<br />

Nur jene Pädagogen der DDR, Lehrer wie Erzieher und Erziehungswissenschaftler,<br />

die in unterschiedlichster Art und Weise in dieses Schulprojekt<br />

direkt involviert waren, haben sich bis heute nicht an einer umfassenden<br />

wissenschaftlichen Aufarbeitung beteiligt. Was nun wohl auch nicht mehr zu<br />

erwarten ist.<br />

Das mag mehrere Gründe haben.<br />

Meines Erachtens liegt es vor allem daran, dass sie von einer übereilig kritisierenden<br />

Klientel in Unsicherheit versetzt wurden und sich einer überwiegend<br />

negativen Stigmatisierung ausgesetzt fühlten, was ihrem beruflichen<br />

Weiterkommen in jener Wendeperiode nur hinderlich schien. Einiges hat sich<br />

letztendlich bewahrheitet. Stigmatisierung wohl auch deshalb, weil nun für<br />

jedermann sichtbar wurde, dass es sich um ein von Parteien, wie der „Sozia-<br />

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