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immer ergreifen, ohne die konkret historischen Zusammenhänge gebührend<br />

zu beachten, bzw. überhaupt zu kennen.<br />

Das Phänomen des Erinnerns und damit verbunden, der subjektiven Auswahl<br />

des vermeintlich Erinnerungswürdigen bei der Sicht auf Vergangenes, öffnet<br />

möglichem Bagatellisieren, Verdrängen, und Verschweigen, doch ebenso der<br />

Glorifizierung objektiver Tatbestände Tür und Tor. Nicht zu vergessen, dass<br />

auch der die Untersuchung Durchführende zutiefst in die sich zu jener Zeit<br />

vollziehenden gesamtgesellschaftlichen Umbruchprozesse involviert war. Und<br />

es bestand permanent die Gefahr, die eigenen Leistungen ins vermeintlich<br />

rechte Licht zu rücken und der objektiven historiographischen Kontrolle zu<br />

entziehen, also den eigenen Beitrag zu verklären. Unabhängig eines objektiv<br />

eingeschränkten Erinnerungsvermögens, scheint erwiesen zu sein, dass es in<br />

der Natur der Speicherprozesse unseres Gehirns liegt, dass das unter nicht<br />

pathologischen Bedingungen einmal Gespeicherte nicht spurlos verschwinden<br />

kann. (vgl. Singer 2000, S. 26)<br />

Die Gefahr eines überzogenen Subjektivismus bestand allerdings nur dann,<br />

wenn nicht parallel zur mündlichen Befragung weitere empirisch-analytische<br />

Untersuchungsmethoden zur Anwendung gelangten, um den wissenschaftlichen<br />

Anforderungen pädagogischer Forschung umfassender zu entsprechen.<br />

Stärker als jede andere Erfassungsmethode hatte die Dokumentenanalyse für<br />

die inhaltlichen Schwerpunkte und die methodische Gestaltung der empirisch-analytischen<br />

Untersuchung zum unterrichtlichen Geschehen des namibischen<br />

Bereichs an der SdF orientierende Funktion, so auch unbedingt zum<br />

Erfassen von Zielen, Inhalten, Methoden ausgewählter Unterrichtsfächer an<br />

den NHEC’s und bildungspolitischer Strategien und Vorgehensweisen im<br />

Vorfeld von Bildung und Erziehung in der DDR.<br />

Die Dokumentenanalyse hatte drei wesentliche Aufgaben zu erfüllen:<br />

− Zum einen hatte sie die Untersuchung inhaltlich und forschungsstrategisch<br />

vorzubereiten, d. h. sie ging der mündlichen Befragung zeitlich voraus, um<br />

das Frage- bzw. Gesprächsprogramm zu objektivieren.<br />

− Zum anderen war die Kenntnis der Dokumente unerlässlich für die Verifizierung<br />

des größten Teils der mündlich erbrachten Ergebnisse.<br />

− Schließlich war es unumgänglich, spezielle Frage- oder Problemstellungen<br />

anhand unterschiedlichster Dokumente präzise zu beantworten und andere<br />

Erfassungsergebnisse zu ergänzen.<br />

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