04.05.2013 Aufrufe

Download (2356Kb) - oops/ - Oldenburger Online-Publikations ...

Download (2356Kb) - oops/ - Oldenburger Online-Publikations ...

Download (2356Kb) - oops/ - Oldenburger Online-Publikations ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ges Recht dieser Länder sei und der Export der Revolution eine prinzipielle<br />

Unzulässigkeit bedeute‘. (vgl. ebenda, S. 87)<br />

Dieser neuen liberalisierten Sicht konnte sich die SED auf ihrem Parteitag<br />

schlecht entziehen. So war dem Parteitagsbeschluß zu entnehmen, dass antiimperialistische<br />

Solidarität keine Einmischung in die inneren Angelegenheiten<br />

anderer Staaten bedeute und jegliche Androhung und Anwendung von<br />

Gewalt, sowie alle Formen von Expansionismus abzulehnen seien (vgl.<br />

Honecker, E. 1986, S. 16f.). Dies galt als ein Ausdruck ‚neuen Denkens‘ in<br />

der DDR-Afrikapolitik. (vgl. Bley/Schleicher, H.-G. 2004, S. 287)<br />

Das Mitglied des ZK der SED und DDR-Außenminister Fischer unterstrich<br />

die Bedeutung der Solidarleistungen des Staates DDR, als einem untrennbaren<br />

Bestandteil der Außenpolitik der Regierung, indem er auf dem Parteitag<br />

betonte:<br />

„Unser Staat gewann an Ansehen in den Beziehungen zu den Staaten<br />

Asiens, Afrikas und Lateinamerikas. Seine stete Hilfe, seine zuverlässige<br />

Solidarität machen ihn zum Gefährten dieser Staaten in ihrem<br />

Ringen um nationale und soziale Unabhängigkeit. Ob unsere Piloten<br />

im Einsatz gegen die Dürre in Äthiopien, unsere Mediziner in dem<br />

von der DDR errichteten Krankenhaus in Managua oder ob die FDJ-<br />

Brigaden und zahlreichen Experten in Asien, Afrika und Lateinamerika<br />

oder die Genossen in unseren Botschaften – sie alle vertreten treu<br />

unseren Staat, sie alle bewähren sich auch unter schweren, mancherorts<br />

gar unter Kriegsbedingungen. (Starker Beifall)<br />

All das ist internationale Solidarität, die Partei, Staat und Volk selbstverständlich<br />

üben, so wie wir sie vielfach dankbar erhalten haben.“<br />

(Fischer 1986, S. 6)<br />

Markenzeichen der Entwicklungspolitik von Partei und Staat war vor allem<br />

die Unterstützung von Dekolonialisierungsprozessen und das ‚Engagement in<br />

der Süddimension des Ost-West-Konflikts‘ (vgl. Schleicher, H.-G. 1995,<br />

S. 202) und zwar auf der Grundlage internationaler Wirtschaftsbeziehungen,<br />

z. B. zwischen den europäischen RGW-Staaten4 und ausgewählten Entwicklungsländern<br />

(EL). Deklaratorisch war jene Entwicklungspolitik ausgerichtet<br />

nach den Prinzipien von ‚Gleichberechtigung, Achtung der Souveränität,<br />

4 Europäische RGW-Staaten (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe): Albanien (Mitglied<br />

ohne Mitarbeit), Bulgarien, ĈSSR, DDR, Polen, Rumänien, UdSSR, Ungarn, mit Sitz in<br />

Moskau. Im kapitalistischen Ausland, bekannt unter COMECON-Staaten (Council of<br />

Mutual Economic Aid).<br />

52

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!