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Da der namibische Bereich an der SdF, mit einigen Einschränkungen und<br />

Präzisierungen, auf die besonders eingegangen wird, den Anspruch erhob,<br />

integrativer Bestandteil des Curriculums der POS der DDR zu sein, unterlag<br />

er folgerichtig den ‚Grundsätzen und Zielen des einheitlichen sozialistischen<br />

Bildungssystems‘ der DDR, mit der Hauptzielstellung, ‚allseitig und harmonisch<br />

entwickelte sozialistische Persönlichkeiten‘ zu bilden und zu erziehen<br />

(vgl. Gesetz über das …; 1965, S. 86), deren zukünftige Aufgabe es war, den<br />

Aufbau des Sozialismus in der DDR ‚inhaltlich auszugestalten‘ und schließlich<br />

zu vollenden.<br />

Die trotz alledem vom MfV der DDR in Grenzen gestatteten Einschränkungen,<br />

Präzisierungen, Akzentuierungen auch Modifikationen von Inhalten verschiedener<br />

Unterrichtsdisziplinen werden in diesem Kapitel vorrangig unter<br />

zwei Aspekten untersucht.<br />

Zum einen mussten die am Unterrichtsprozess beteiligten Pädagogen auf partielle<br />

Veränderungen der Stundentafel der POS und damit verbunden, präzisierter<br />

Unterrichtsinhalte eingestimmt werden, die die einzelnen Fächer und<br />

Stoffeinheiten unterschiedlich betrafen. Einmal fehlte es bei den meisten von<br />

ihnen an spezifischem Afrika bzw. Namibia bezogenem Fachwissen, zum<br />

anderen zeigten sich zumindest anfänglich, trotz allem Engagements, Defizite<br />

im pädagogisch-psychologischen Umgang mit ausländischen Kindern und<br />

Jugendlichen. Nur einige unter ihnen besaßen Erfahrungen aus ihrer pädagogischen<br />

Tätigkeit auf dem afrikanischen Kontinent zum Beispiel in Angola,<br />

Tanzania oder Mosambik. Zur Beseitigung dieser Defizite machten sich spezielle<br />

Strategien immanenter Lehrerfortbildung notwendig.<br />

Zum anderen eröffneten sich für die an der APW der DDR integrierten Fachwissenschaften<br />

spezifische Möglichkeiten zu wissenschaftlicher Begleitung<br />

des Schulprojektes, d. h. der Begründung und Konzipierung neuer bzw. modifizierter<br />

auf Namibia bezogener Unterrichtsinhalte und ihrer möglichen methodischen<br />

Umsetzung. Wenn gleich es auch hier in unterschiedlicher Ausprägung<br />

und Engagement galt, spezifisch fachliche Defizite zu überwinden.<br />

Antworten werden gesucht, ob durch Modifikation von Einzelinhalten oder<br />

der Erarbeitung neuer Stoffeinheiten, bei verordneter Unverrückbarkeit grundsätzlicher<br />

Erziehungsziele des Curriculums der POS der DDR, eines für die<br />

namibischen Schüler fremden Kulturproduktes (vgl. Mahfuz 1989, S. 4; Kodjo<br />

1973, S. 190), überhaupt die Möglichkeit bestand, Afrikanität (vgl. Lölke 2001,<br />

S. 128f.), sprich afrikanische bzw. namibische Identität wieder zu gewinnen<br />

(‚Reafrikanisierung‘ von durch christlicher Missionierung oder gouvernalem<br />

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