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anschickte, in einem zukünftig von Apartheid befreiten und unabhängigen<br />

Namibia, als Partei staatstragende Verantwortung zu übernehmen.<br />

Den einzelnen Kapiteln sind folgende Inhalte und Problemstellungen zugeordnet:<br />

Einführend geht es um die Klärung der Frage, weshalb solch ein Schulprojekt<br />

nicht auf afrikanischem Boden realisiert werden sollte, obwohl sich namibische<br />

Flüchtlingslager sowohl in Angola als auch in Zambia, quasi an der<br />

Grenze zum zukünftig unabhängigen Namibia in jener Zeit befanden. Durch<br />

umfangreiche europäische Hilfe und Unterstützung existierten in ihnen schulische<br />

und vorschulische Einrichtungen, in denen – zumindest im angolanischen<br />

‚refugee camp‘ Cuanza-Sul – seit Jahren sog. ‚Solidarity-Worker’s‘,<br />

auch aus der DDR, tätig waren. Es lag doch nahe, dass es einmal weniger<br />

kostenaufwendig gewesen wäre aber, was wohl bedeutender erscheint, die<br />

Kinder wären nicht über Jahre ihrem afrikanischen Umfeld und ihren namibischen<br />

Wurzeln entwöhnt worden.<br />

Da es sich jedoch mit der SdF um ein DDR-Solidaritätsprojekt auf heimischem,<br />

sprich DDR- Boden handelte, sind grundsätzliche Fragen zur Solidarität<br />

in der DDR und solidarischer Hilfe, Unterstützung und Zusammenarbeit<br />

mit Ländern und Organisationen der sog. Dritten Welt unter bildungspolitisch-pädagogischen<br />

Aspekten angebracht.<br />

Daraus resultieren Fragen nach dem Charakter dieses spezifischen Solidaritätsprojektes.<br />

Sollte es sich primär um ein durch die DDR-Erziehungswissenschaft<br />

konzipiertes komparatives Schulexperiment handeln, beispielgebend<br />

für das eigene Bildungssystem oder anknüpfend an ähnliche pädagogische<br />

Projekte im Ausland? Bekannt war, dass nicht nur in Angola und in Zambia,<br />

sondern auch in der Volkrepublik Congo, vor allem aber in den sozialistischen<br />

Staaten Kuba und der ĈSSR, ähnlich spezifische Einrichtungen zur<br />

internatsmäßigen Unterbringung und schulischen Ausbildung junger namibischer<br />

Kriegsopfer unterhalten wurden. Oder handelte es sich vorrangig um<br />

ein Schulprojekt von partei-politischer Bedeutung, zur Erziehung junger militanter<br />

Revolutionäre für ein unabhängiges von Apartheid befreites zukünftig<br />

sozialistisches Namibia? Dafür sprächen zumindest die engen politischen<br />

Kontakte zwischen der SED mit ihrem Generalsekretär Erich Honecker und<br />

der politisch-militärischen Führung der SWAPO unter seinem Präsidenten<br />

Sam Shafiisshuma Nujoma.<br />

Zum ehemaligen Schulprojekt liegt bereits eine gewisse Anzahl von Arbeiten<br />

unterschiedlichsten Charakters vor, ohne sich allerdings auf das direkte Unter-<br />

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