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Mit dem 5. Kapitel erfolgt die ausschließliche Hinwendung auf den namibischen<br />

Bereich an der SdF und zwar beginnend mit der Vorgeschichte der Beschulung<br />

im afrikanischen Exil.<br />

Die ersten namibischen Kinder, die im Dezember 1979 im Alter von drei bis<br />

sechs Jahren nach Bellin bei Güstrow in die DDR kamen, waren mehrheitlich<br />

Waisen des südafrikanischen Massakers vom 4. Mai 1978 im südangolanischen<br />

Flüchtlingslager Cassinga. In den kommenden Jahren folgten weitere<br />

Gruppen nun vor allem aus den ‚Namibian Health and Education Centres‘<br />

(NHEC), jenen SWAPO-Flüchtlingslagern von Cuanza Sul im mittleren<br />

Angola und dem westzambischen Nyango. Ein Großteil dieser Exil-Kinder<br />

hatte bereits in einem der Lager am Schulunterricht teilgenommen (vgl.<br />

Engombe 2004, S. 30ff).<br />

Unter dem Aspekt der Ergründung schulischer Vorleistungen, an die an der<br />

SdF hätte angeknüpft werden können (müssen!), konzentriert sich das Kapitel<br />

auf Unterrichtsfach bezogene curriculare Spezifika, (z. B. Stoffpläne, Schullehrbücher,<br />

Handzettel für die Pädagogen), die den Schulalltag in den NHEC’s<br />

bestimmten. Die Bildungs- und Erziehungsziele der pädagogischen Einrichtungen<br />

(Kindergärten, Schulen, Erwachsenenbildungs- und Lehrerbildungseinrichtungen)<br />

in den Camps mit tausenden Exilanten entsprachen weitgehend<br />

dem politischen und Bildungsprogramm der SWAPO. (vgl. 1976, S. 14f.) An<br />

ihrer Umsetzung waren sowohl noch heute führende SWAPO-Funktionäre,<br />

hohe Staatsbeamte und Pädagogen18 beteiligt, als auch sog. Solidarity-Wokers<br />

verschiedener europäischer Staaten, so auch aus der DDR. Mit dieser Studie<br />

werden jene Schuldokumente erstmals einer Analyse unterzogen.<br />

Um die im politischen Programm der SWAPO enthaltenen Forderungen zu<br />

‚Bildung und Kultur‘ in einem unabhängigen und dekolonialisierten Namibia<br />

(vgl. Melber 1977) in ihrer Zukunftsbezogenheit dem schulischen Erziehungsprozess<br />

an der SdF zugänglich zu machen, wäre es erforderlich gewesen,<br />

sich mit Aspekten des formalen Erziehungswesens Namibias in seiner<br />

kolonialen Abhängigkeit vom Apartheidstaat Südafrika, vertraut zu machen<br />

(vgl. Melber 1979). Dazu bestand allerdings keine Möglichkeit.<br />

18 Z. B. Angula, damaliger SWAPO-Sekretär für Erziehung und Kultur und Direktor des NHEC<br />

von Cuanza Sul; heutiger Premierminister Namibias. Mbumba, Nangolo, damaliger stellvertretender<br />

SWAPO-Sekretär für Erziehung und Kultur und Schuldirektor am NHEC in<br />

Cuanza Sul; heutiger Minister für Erziehung Namibias.<br />

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