Geschäftsbericht - Adveniat

Neue Projektkriterien
2009 haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von
Adveniat neue Grundsätze und Richtlinien für die Projektförderung
formuliert. Die Richtlinien, die von der
Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz
2010 beschlossen wurden, tragen kirchlichen
und gesellschaftlichen Veränderungen in Deutschland
und Lateinamerika Rechnung und ersetzen eine Regelung
aus dem Jahr 1998.
In Lateinamerika ist die Kluft zwischen Armen und
Reichen tiefer geworden. Adveniat unterstützt die katholische
Kirche in ihrer „Option für die Armen“ und
bringt das auch in den Projektkriterien zum Ausdruck.
Zudem betonen die Richtlinien die Wichtigkeit, dass
Projekte, die von Adveniat unterstützt werden sollen,
von der Basis der Kirche, vom Volk Gottes selbst, mitgetragen
werden.
In den neuen Kriterien verpflichtet sich Adveniat auch
zu Transparenz in der Mittelvergabe und zu Professionalität
in der Zusammenarbeit mit den Partnern in
Lateinamerika. Neben der erforderlichen Fachkenntnis
wird zum Beispiel die Evaluation der Projektarbeit
vorgeschrieben. Wir wollen mit den neuen Projektkriterien
auch die „Zeichen der Zeit“ aufgreifen, die die
Bischöfe Lateinamerikas auf ihrer V. Generalversammlung
in Aparecida 2007 beschrieben hatten. Dazu zählt
zum einen eine zunehmende Verstädterung Lateinamerikas;
zum anderen gilt es auch, die Aufspaltung
der Bevölkerung vieler Länder in Parallelgesellschaften
zu beachten, die benachteiligte Bevölkerungsgruppen
wie zum Beispiel indigene Gruppen vom gesellschaftlichen
Leben ausschließt.
Ethik-Kodex
Neben den neuen Grundsätzen für die Projektförderung
wurden auch die ethischen Richtlinien für die
Bildungs­ und Öffentlichkeitsarbeit von Adveniat
beschlossen. Diese beziehen sich sowohl auf unsere
Medienarbeit als auch auf das Marketing, zum Beispiel
bei Kooperationen von Adveniat mit Unternehmen.
Adveniat verpflichtet sich in den Richtlinien zu Wahrheit,
Professionalität, Objektivität und Transparenz.
Spendeneingänge
Im Geschäftsjahr 2009/2010 verzeichnete Adveniat
ein Spendenplus von insgesamt 3,2 Millionen Euro,
das sind 6,6 Prozent. Die Weihnachtskollekte ging im
Vergleich zum Vorjahr zurück, gestiegen sind dagegen
die Einzelspenden. Viele Menschen haben Anteil genommen
am Schicksal der Haitianer und der Chilenen.
Für diese Solidarität bin ich sehr dankbar. Und
so blicke ich hoffnungsvoll auf das kommende Jahr,
in dem Adveniat seinen 50. Geburtstag feiern wird.
Wir wollen das Jubiläum zusammen begehen, uns in
Deutschland und in Lateinamerika gegenseitig ermutigen,
voneinander lernen und gemeinsam Zeugnis
geben von der Liebe Gottes, die uns eint.
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