149 hier grundsätzlich die Frage nach der ... - Ruhrverband
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Arzneimittel<br />
Das Antiepileptikum Carbamazepin, das Schmerzmittel Diclofenac<br />
sowie <strong>die</strong> Betablocker Metoprolol und Sotalol werden sehr häufig<br />
mit Konzentrationen oberhalb <strong>der</strong> BG gefunden. Lediglich in Meschede<br />
und Arnsberg werden für <strong>die</strong>se Stoffe Gehalte unterhalb<br />
<strong>der</strong> BG festgestellt. Der Betablocker Atenolol sowie das Schmerzmittel<br />
Ibuprofen treten hingegen nur vereinzelt auf (Tabelle 25.2).<br />
Die Konzentrationen nehmen längs des Ruhrverlaufs zunächst<br />
zu (Bild 25.3). Nach einer Konzentrationsabnahme durch den<br />
Lenne zufluss steigen <strong>die</strong> Konzentrationen bis Mülheim weiter an.<br />
Lediglich für Metoprolol wird ein Mediangehalt über 0,2 µg/l festgestellt.<br />
Die gesundheitlichen Orientierungswerte für Carbamazepin<br />
und Diclofenac von jeweils 0,3 µg/l werden jedoch bereits im<br />
nicht aufbereiteten Oberflächenwasser an allen Probenahmestellen<br />
eingehalten.<br />
Unter den Antibiotika wird das Sulfonamid Sulfamethoxazol<br />
in fast je<strong>der</strong> Probe bis zu einer maximalen Konzentration von<br />
0,14 µg/l gefunden. Ein weiteres Sulfonamid, Sulfapyridin, tritt vor<br />
allem unterhalb von Fröndenberg in <strong>der</strong> Ruhr auf (Tabelle 25.4).<br />
c [µg/L] Median<br />
0,30<br />
0,20<br />
0,10<br />
0,00<br />
Meschede<br />
Arnsberg<br />
Wickede<br />
Röntgenkontrastmittel<br />
Fröndenberg<br />
Bezafibrat<br />
Diclofenac<br />
Sotalol<br />
Carbamazepin<br />
Metoprolol<br />
Schwerte<br />
In den oberstromigen Messstellen Meschede und Arnsberg werden<br />
RKM vereinzelt gefunden. Die Konzentrationen von Iohexol<br />
und Iopromid fallen auch weiter flussabwärts noch unter <strong>die</strong> Bestimmungsgrenze.<br />
Unterhalb <strong>der</strong> Lennemündung werden jedoch<br />
auch <strong>die</strong>se beiden RKM mit Median-Gehalten über 0,1 µg/l<br />
ermittelt (Tabelle 25.4, Bild 25.4). Ioxithalaminsäure wird lediglich<br />
in einer Probe in Essen über <strong>der</strong> Bestimmungsgrenze festgestellt.<br />
Hagen<br />
Bochum<br />
Essen<br />
Mülheim<br />
Metoprolol<br />
Carbamazepin<br />
Sotalol<br />
Diclofenac<br />
Bezafibrat<br />
Bild 25.3: Median-Konzentrationen von Humanpharmaka in <strong>der</strong> Ruhr<br />
(k = 6)<br />
Fig. 25.3: Median concentrations of human pharmaceuticals in the Ruhr<br />
(k = 6)<br />
c [µg/L] Median Iopromid<br />
1,00<br />
Iohexol<br />
0,80<br />
0,60<br />
0,40<br />
0,20<br />
0,00<br />
Meschede<br />
Arnsberg<br />
Wickede<br />
Fröndenberg<br />
Schwerte<br />
Außer für Iopamidol, dessen Mediankonzentration zunächst sinkt,<br />
steigen <strong>die</strong> Mediankonzentrationen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en RKM <strong>nach</strong> <strong>der</strong><br />
Lennemündung deutlich (Bild 25.4).<br />
Im Juli 2009 werden an <strong>der</strong> mittleren und unteren Ruhr RKM-<br />
Summenkonzentrationen über 3 µg/l beobachtet (Bochum, Essen,<br />
Mülheim). Im Übrigen liegen mittlere Summenkonzentrationen<br />
an RKM bei ca. 1 µg/l. Im Mittel trägt <strong>die</strong> Iopamidolkonzentration<br />
ca. ein Drittel zur Gesamtkonzentration an RKM bei. Dies tritt vor<br />
Hagen<br />
Bochum<br />
Essen<br />
Iomeprol<br />
Amidotrizoesäure<br />
Iopamidol<br />
Mülheim<br />
Iopamidol<br />
Amidotrizoesäure<br />
Iomeprol<br />
Iohexol<br />
Iopromid<br />
Bild 25.4: Median-Konzentrationen von Röntgenkontrastmitteln in <strong>der</strong> Ruhr<br />
(k = 6)<br />
Fig. 25.4: Median concentrations of radiocontrast agents in the Ruhr<br />
(k = 6)<br />
[25.13] Umweltbundesamt: Bewertung <strong>der</strong> Anwesenheit nicht o<strong>der</strong> nur<br />
teilbewertbarer Stoffe im Trinkwasser aus gesundheitlicher Sicht. –<br />
Bundesgesundheitsblatt, 46 (3), 249-251 (2003)<br />
[25.14] Umweltbundesamt: Öffentliche Trinkwasserversorgung – Bewertung<br />
organischer Mikroverunreinigungen.- Schreiben vom 14.03.2008 an<br />
das Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und<br />
Verbraucherschutz NRW (2008)<br />
[25.15] Trinkwasserkommission des Bundesministeriums für Gesundheit: Vorläufige<br />
Bewertung von perfluorierten Verbindungen im Trinkwasser<br />
am Beispiel von Perfluoroctansäure (PFOA) und Perfluorsulfonsäure<br />
(PFOS). Stellungnahme <strong>der</strong> Trinkwasserkommission des Bundesministeriums<br />
für Gesundheit beim Umweltbundesamt vom 13.07.2006.-<br />
8 S. (2006)<br />
[25.16] Trinkwasserkommission des Bundesministeriums für Gesundheit:<br />
Aktuelle gesundheitliche und gewässerhygienische Bewertung perfluorierter<br />
Verbindungen (PFC). Stellungnahme <strong>der</strong> Trinkwasserkommission<br />
des Bundesministeriums für Gesundheit vom 07.08.2007.- 2<br />
S. siehe auch: http://www.umweltdaten.de/wasser/themen/trinkwasserkommission/fazit-hbm-stu<strong>die</strong>-pft.pdf<br />
(2007)<br />
[25.17] Dieter, H.H.: Grenzwerte, Leitwerte, Orientierungswerte, Maßnahmenwerte<br />
- Definitionen und Festlegungen mit Beispielen aus dem<br />
UBA.- Umweltbundesamt, Dessau-Roßlau, Stand: Oktober 2009;<br />
http://www.umweltdaten.de/wasser/themen/trinkwassertoxikologie/<br />
grenzwerte_leitwerte.pdf<br />
[25.18] NRW: Antwort <strong>der</strong> Landesregierung auf <strong>die</strong> Kleine Anfrage 3728<br />
vom 11. Januar 2010 des Abgeordneten Johannes Remmel Bündnis<br />
90 / Die Grünen.- Düsseldorf, Landtags-Drucksache 14/10662 (2010)<br />
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