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Am Puls - Sankt Katharinen-Krankenhaus

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QUALITÄTSMANAGEMENT<br />

3/2012<br />

■ Patienteninformationen im <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />

Mehr Transparenz, weniger<br />

Unbehagen vor Eingriffen<br />

Wie würde man sich als Patient und Angehöriger<br />

fühlen, wenn man das, was im Rahmen<br />

eines bevorstehenden Eingriffs auf einen<br />

zukommt, schon im Vorfeld nachlesen<br />

könnte – verständlich formuliert und ohne<br />

komplizierte Fachbegriffe? „Auf jeden Fall<br />

besser“, sagen die Meisten, denn oft ist es<br />

das Unbekannte, das Unbehagen macht –<br />

oder sogar Angst. Da im Rahmen der Qualitätssicherung<br />

jedem Eingriff standardisierte<br />

Abläufe zugrunde liegen, hat das Qualitätsmanagement<br />

des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong>es jetzt gemeinsam mit den<br />

Abteilungen für häufige Eingriffe „Patientenbriefe“<br />

erstellt, in denen in Tagesplänen<br />

alle Schritte beschrieben sind. „Das soll<br />

keinesfalls das persönliche Gespräch ersetzen,<br />

es ist eine Ergänzung, die Patienten und<br />

auch Angehörige schon vor der <strong>Krankenhaus</strong>aufnahme<br />

zuhause in Ruhe nachlesen<br />

können. Das hilft zudem, Missverständnisse<br />

zu vermeiden, die in der Aufregung<br />

verständlicherweise entstehen können“,<br />

betont QM-Beauftragte Dr. Ilse Franz-<br />

■ Was ist eigentlich…<br />

…ein Facettensyndrom?<br />

Das Facettensyndrom ist eine verschleißbedingte<br />

Erkrankung der Wirbelsäule.<br />

„Syndrom“ beschreibt, dass es sich um<br />

einen Komplex verschiedener Krankheitszeichen<br />

mit fortschreitender Abnutzung<br />

der kleinen Wirbelgelenke (Facettengelenke)<br />

handelt. Durch eine nicht mehr<br />

stimmige Lage der Wirbelkörpergelenke<br />

zueinander, kommt es zu einem vorzeitigen<br />

Knorpelabrieb, was beim Facettensyndrom<br />

zu Gelenkentzündung, Kapselschwellung,<br />

Kapselverdickung und sogar zu deformierten<br />

Gelenken führen kann. Das Gesamtbild<br />

dieser Wirbelgelenkarthrose wird in der<br />

Fachsprache Spondylarthrose genannt.<br />

Das kann ein eigenständiges Krankheitsbild<br />

sein, aber auch Verursacher anderer<br />

Krankheitsbilder wie z.B. der Spinalkanalstenose.<br />

Das Facettensyndrom tritt in der Regel nur<br />

Mancuso. Was geschieht am Aufnahmetag,<br />

welche Untersuchungen finden statt,<br />

wie ist der Ablauf, bis wann gibt es etwas<br />

zu essen, was ist sonst noch zu beachten?<br />

Was geschieht am Tag der Operation vorher<br />

und nachher, was muss man wissen?<br />

Und wie geht es am ersten, zweiten und<br />

dritten Tag nach der Operation bis zum Tag<br />

der Entlassung weiter? Wer sind die Ansprechpartner,<br />

wann darf man aufstehen,<br />

wann wieder normal essen, wie steht es<br />

mit Medikamenten? „Wir haben hier die<br />

klinischen Pfade so übersetzt, dass der Patient<br />

immer schon vorher weiß, was auf ihn<br />

zukommt“ erläutert die QM-Beauftragte<br />

die Motivation zu diesen Patienteninformationen,<br />

die in Zusammenarbeit mit Ärzten<br />

und Pflegekräften erarbeitet wurden. Derzeit<br />

liegen sie für Eingriffe wie Hüft-Operationen,<br />

die radikale Prostataentfernung, die<br />

Bandscheiben-OP und für (Herz-)Kathetereingriffe<br />

vor. Das Feedback der Patienten<br />

ist durchweg positiv, darum sollen diese<br />

Patientenbriefe Zug um Zug jetzt auch für<br />

bei Menschen über<br />

50 auf und überwiegend<br />

im unteren Bereich<br />

der Lendenwirbelsäule,<br />

aber auch<br />

in den Facettengelenken<br />

(Wirbelgelenke)<br />

der Halswirbelsäule.<br />

Die Patienten klagen<br />

meist über belastungsabhängige Rückenschmerzen<br />

z.B. beim Bücken oder bei<br />

Drehbewegungen, die auch in Gesäß und<br />

Oberschenkel ausstrahlen können. Die Diagnose<br />

kann aufgrund der geschilderten<br />

Beschwerden und einer ärztlichen Untersuchung<br />

gestellt werden, auch bildgebende<br />

Verfahren wie Röntgen, CT und MRT<br />

helfen, das Facettensyndrom zu diagnostizieren<br />

bzw. andere Verdachtsdiagnosen<br />

auszuschließen. Gesichert ist die Diagno-<br />

Welche<br />

Untersuchungen<br />

finden statt?<br />

Informationen zum<br />

Tagesablauf /<br />

Tagesleitfaden<br />

Essen und Trinken<br />

Medikamentengabe<br />

Aufnahmetag<br />

• Blutentnahme<br />

• Blutdruckmessung<br />

• EKG<br />

• Rö-Lunge ab dem 40. Lebensjahr oder<br />

nach ärztlicher Anordnung<br />

Nach Ihrer Anmeldung im Aufnahmebüro begeben<br />

Sie sich bitte auf Ihre Station. Dort werden Sie von<br />

unseren Pflegekräften empfangen und zu Ihrem<br />

Zimmer begleitet.<br />

Es folgen Gespräche mit einer Pflegekraft und<br />

einem Arzt des Bereichs Neurochirurgie zu Ihrer<br />

Krankheitsgeschichte. Außerdem wird der<br />

Narkosearzt ein Gespräch mit Ihnen führen. Bei<br />

beiden Ärzten müssen Sie eine<br />

Einwilligungserklärung unterschreiben.<br />

Die geplante Operation ist für den nächsten Tag<br />

vorgesehen. Weitere Informationen finden Sie im<br />

Patientenzimmer im Infokanal des Fernsehens.<br />

Bei der Operation in Vollnarkose dürfen Sie bis<br />

24:00 Uhr essen und trinken. Danach bitte nichts<br />

mehr zu sich nehmen.<br />

Auch auf Rauchen und Kaugummikauen muss<br />

verzichtet werden.<br />

Sie erhalten alle benötigten Medikamente von uns.<br />

Bitte nehmen Sie ohne Absprache mit uns keine<br />

weiteren Medikamente ein.<br />

Beispiel Bandscheiben-OP<br />

andere Standardoperationen erstellt werden.<br />

Außerdem gibt es Merkblätter für die<br />

Zeit nach der Entlassung. Da steht auch,<br />

wie man als Patient selbst zur bestmöglichen<br />

Genesung beitragen kann.<br />

Weitere Informationen: QM-Beauftragte Dr. Ilse<br />

Franz-Mancuso, Tel. 069-4603-1401, ilse.franzmancuso@sankt-katharinen-ffm.de<br />

se des Facettensyndroms jedoch<br />

erst durch eine erfolgreiche<br />

Probebetäubung der Facettengelenke.<br />

„Wir behandeln die<br />

Patienten nach einem Stufenschema.<br />

Das Ziel der Behandlung<br />

ist, den Schmerz, der vom<br />

Gelenk bzw. der Gelenkkapsel<br />

gemeldet wird, zu blockieren“,<br />

erläutert Neurochirurg Dr. Olaf<br />

Leheta. Dies geschieht mit einem<br />

lokalen Betäubungsmittel,<br />

das direkt an das Wirbelgelenk<br />

gespritzt wird. Unter Durchleuchtungskontrolle<br />

wird im Operationssaal eine Nadel<br />

genau an die Stelle des Gelenkes geführt,<br />

an der sich der Nerv um die Gelenkkapsel<br />

zieht. Es wird dann eine Mischung aus<br />

einem kurz- und einem langwirksamen<br />

Lokalanästhetikum in kleiner Menge appliziert,<br />

dies ggf. an mehreren Gelenken.<br />

Kommt es nach diesem Eingriff zu einer<br />

deutlichen Besserung der Beschwerden,<br />

ist die Diagnose des lumbalen Facetten-

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