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Am Puls - Sankt Katharinen-Krankenhaus

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EINBLICK<br />

3/2012<br />

ten der Gefäße z.B. am Hals oder unterhalb<br />

des Schlüsselbeins. Es ist in der Anästhesie<br />

inzwischen ein unverzichtbarer Standard<br />

geworden, sich bei vielen, und besonders<br />

bei den komplizierten, Punktionen<br />

dieses Ultraschallgerätes zu bedienen.<br />

Wann werden Schmerzkatheter gelegt,<br />

wie sehen sie aus?<br />

Sie werden vor Beginn der Operation gelegt,<br />

noch vor der normalen Narkose. Der<br />

Katheter ist extrem dünn, er hat weniger<br />

als 1 mm Durchmesser. Er wird mit einer<br />

■ Pflege auf der Intensivstation<br />

Ein menschliches Schicksal auf der Intensivstation:<br />

Ein Mann (75) lebte allein und<br />

sehr zurückgezogen, mit extremen Bauchschmerzen<br />

wurde er in die Notfallaufnahme<br />

des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />

eingeliefert. Seine Darmschlingen hatten<br />

sich so extrem ineinander verschlungen,<br />

dass es zu einem Darmverschluss kam. In<br />

einer Notoperation musste der 130 kg<br />

schwere Patient über Stunden hinweg<br />

operiert werden. Er wurde beatmet und in<br />

ein künstliches Koma versetzt. Doch der<br />

große Bauchschnitt wollte nicht heilen, es<br />

kam zu Komplikationen, er musste nachoperiert<br />

werden. Zudem bahnte sich eine<br />

Lungenentzündung an. Es stand nicht gut<br />

um ihn.<br />

Die Intensivstation des <strong>Sankt</strong> <strong>Katharinen</strong>-<br />

<strong>Krankenhaus</strong>es ist auf 10 Betten ausgelegt,<br />

ein Intensivbett ist für Notfälle immer<br />

frei. Hier liegen Patienten, die nach z.B.<br />

schweren Operationen, Blutvergiftungen<br />

oder Hirnblutungen um ihr Leben ringen.<br />

Viele von ihnen müssen künstlich beatmet<br />

werden. So sehr hochtechnisierte Apparatemedizin<br />

mitunter im Kreuzfeuer der Kritik<br />

steht, hier verhilft sie schwerstkranken<br />

Menschen zurück ins Leben. Sie werden<br />

pflegerisch sehr intensiv betreut, „diese<br />

kritisch kranken Patienten benötigen uns<br />

für alles“ betont Stationsleitung Ursula<br />

Odenweller. Von den 30 Pflegekräften, die<br />

hier im 3-Schicht-Dienst rund um die Uhr<br />

wirken, haben sechs eine spezifische<br />

Fachausbildung für Anästhesie- und Inten-<br />

Hohlnadel eingebracht und verbleibt noch<br />

bis zu 5 Tagen nach der Operation im Körper.<br />

Dieser Schmerzkatheter ermöglicht<br />

ein bedarfs-gerechtes Zuspritzen, d.h. eine<br />

kontinuierliche Zufuhr von Lokalanästhetika,<br />

die das ersetzt, was durch den Stoffwechsel<br />

abgebaut wird.<br />

Ist das Verfahren bei allen Operationen<br />

möglich?<br />

Nein, Regionalanästhesien kommen bei<br />

vielen operativen Eingriffen nicht infrage,<br />

derzeit liegt der Anteil bei 5 bis 10 %. Ob<br />

Verantwortung für Schwerstkranke<br />

sivpflege, eine absolviert sie derzeit. Je<br />

nach personeller Voraussetzung ermöglicht<br />

die Pflegedienstleitung einem Pflegemitarbeiter<br />

pro Jahr diese 2-jährige Weiterbildung<br />

beim Kooperationspartner Städtische<br />

Kliniken Offenbach. Doch alle haben<br />

eine hohe Fachkompetenz, viel Erfahrung<br />

und bilden sich ständig weiter. Sie pflegen<br />

untereinander einen regen Austausch im<br />

Team, jeden Monat hält ein anderer Kollege<br />

eine stationsinterne Weiterbildung zu aktuellen<br />

Themen wie Thorax-Drainage, Pflege<br />

muslimischer Patienten und vieles mehr.<br />

Extrem hoher Pflege- und<br />

Überwachungsbedarf<br />

Jede Pflegekraft versorgt in ihrer Schicht<br />

2 bis 3 Patienten, der Pflegebedarf ist<br />

hochanspruchsvoll. Allein die „Kopfpflege“<br />

ist ein gutes Beispiel. Die Augen des Patienten<br />

werden gereinigt, befeuchtet, der<br />

Tränenfluss durch massieren der Drüsen<br />

reguliert. Das Sekret in der Nase wird abgesaugt,<br />

die Schleimhäute gepflegt. Zur<br />

Pflege der Mundhöhle gehört nicht nur das<br />

Zähneputzen, die Zunge wird von Belägen<br />

befreit, der Speichel abgesaugt. Die Haare<br />

werden gewaschen – im Bett liegend –<br />

überhaupt wird der ganze Körper vom Kopf<br />

bis zu den Fußzehen gereinigt und gepflegt.<br />

Hinzu kommt die Kontrolle und Pflege<br />

der invasiven Zugänge für Infusionen<br />

und die Pflege der ableitenden Systeme<br />

nach den geltenden Hygienestandards sowie<br />

die aufmerksame Überwachung der<br />

Vitalparameter. Alle Pflegekräfte sind in<br />

und bei welchen Operationen sie eingesetzt<br />

werden, muss der Fachmann entscheiden<br />

- mit dem Patienten durch entsprechende<br />

Aufklärung und Empfehlung<br />

jedoch vorher abgestimmt.<br />

Herr Dr. Neumann, vielen Dank für Ihre<br />

ausführlichen Erläuterungen.<br />

Weitere Informationen: Sekretariat Chefarzt<br />

Dr. Michael Neumann, Tel. 069-4603-1854,<br />

anästhesie@sankt-katharinen-ffm.de<br />

Ursula Odenweller (50) hat am 1.9.2012 die<br />

Stationsleitung der Intensivstation übernommen.<br />

Sie verfügt über 30 Jahre Erfahrung in<br />

der Intensivpflege. Ihre Ausbildung zur examinierten<br />

Krankenschwester erhielt sie von 1979<br />

bis 1982 in der Krankenpflegeschule des <strong>Sankt</strong><br />

<strong>Katharinen</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es, danach wirkte sie<br />

bis 1989 in Vollzeit auf der Intensivstation und<br />

absolvierte über den Caritasverband die Fachweiterbildung<br />

zur Stationsleitung in Limburg<br />

und Rüdesheim. 1989 und 1991 kamen ihre beiden<br />

Kinder zur Welt, ab diesem Zeitpunkt in<br />

Teilzeit, passte sie ihre Arbeit auf der Intensivstation<br />

den jeweiligen Erfordernissen an. Inzwischen<br />

wieder in Vollzeit, begann sie 2012<br />

ihre berufsbegleitende Ausbildung zur Praxisanleiterin.<br />

der Medizintechnik geschult, sie können<br />

z.B. die Beatmungs- und Dialysegeräte bedienen<br />

und überwachen. Die Pflegekräfte<br />

bereiten die verordneten Medikamente vor,<br />

verabreichen sie und beobachten sorgfältig<br />

ihre Wirkung beim Patienten, bei Abweichungen<br />

rufen sie sofort den Arzt. Oft<br />

zieht eine Erkrankung die andere nach<br />

sich. Einem Dialyse-Patienten z.B. fehlt die<br />

Bewegung, er atmet oberflächlich, die Gefahr<br />

der Lungenentzündung steigt. Ein Patient,<br />

der lange liegt, läuft Gefahr, sich<br />

wund zu liegen. „Wir führen sehr viele gesundheitsfördernde<br />

Maßnahmen durch,

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