Stadtentwässerung wächst: - Stadtentwässerung Dresden
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10<br />
Neugier<br />
erwünscht!<br />
Derzeit erlernen über 40 Auszubildende<br />
einen Beruf bei der <strong>Stadtentwässerung</strong>.<br />
Im gewerblichen Bereich sind das der<br />
Industriemechaniker, Elektroniker, Fachinformatiker<br />
und die Fachkraft für Abwassertechnik.<br />
In den kaufmännischen Bereichen<br />
können die jungen Leute zwischen Bürokauffrau/mann<br />
oder Kauffrau/mann für<br />
Bürokommunikation wählen. Alle Azubis<br />
mit guten Leistungen bekommen derzeit<br />
einen befristeten Arbeitsvertrag für ein<br />
Jahr angeboten. So können die Jungfacharbeiter<br />
ihre Kenntnisse im Berufsleben<br />
verbessern und damit ihre Chancen auf<br />
dem Arbeitsmarkt erhöhen. In diesem Beitrag<br />
berichtet die Redaktion von ihrem<br />
Besuch in der Ausbildungsstätte auf der<br />
Roquettestraße.<br />
Schon oft fuhr ich von der Hamburger<br />
Straße kommend, die Meißner Landstraße<br />
entlang zur Autobahnauffahrt Altstadt. Vorbei<br />
am Theater der Jungen Generation tauchen<br />
auf der rechten Straßenseite Reste<br />
einer ehemaligen Burganlage auf. Doch<br />
erst der Besuch der SE DD-Lehrwerkstatt<br />
war für mich Anlass, sich etwas näher mit<br />
Briesnitz zu beschäftigen. Es gibt einige<br />
interessante Zeitzeugen der über 900-jährigen<br />
Geschichte dieses westlichen Stadtteiles<br />
<strong>Dresden</strong>s zu entdecken. Ein Hinweis<br />
auf die jüngere Geschichte ist die nach<br />
Otto Roquette (Dichter und Literaturhistori-<br />
Azubis Torsten Friebel, Frank Botzek, Lehrmeister Burckhard Elsner und Paul Cristian (v.l.n.r.) in der Lehrwerkstatt<br />
Roquettestraße. Im Vordergrund Carsten Plitzko und mit der Lötpistole Christian Hübner.<br />
ker, geb. 1824, gest. 1896) benannte<br />
Straße. Roquette arbeitete von 1853 – 56<br />
im Vitzthumschen Gymnasium als Lehrer.<br />
Dass allerdings die Lehrwerkstatt der<br />
<strong>Stadtentwässerung</strong> im Gebäudekomplex<br />
der Hausnummer 44 untergebracht wurde,<br />
ist wohl eher dem Zufall zuzuschreiben.<br />
Reinhard Reißmann, Chef der Lehrwerkstatt,<br />
empfängt mich freundlich und<br />
erzählt mir bei einem Rundgang durch die<br />
Gebäude dessen Geschichte. Bereits in<br />
den 50er Jahren fand hier die Lehrausbildung<br />
statt. „Meine ersten Erfahrungen als<br />
Lehrausbilder habe ich 1979 im ehemaligen<br />
Schreibmaschinenwerk <strong>Dresden</strong><br />
gesammelt. Doch die Arbeit gefiel mir bald<br />
nicht mehr, weil es den Chefs dort wichtiger<br />
war, dass die jungen Leute produzier-<br />
oben: „Fips“ Patrick Fleischer und Chef der Ausbildung<br />
Reinhard Reißmann (re.) an einem Übungsstück für<br />
Rohrinstallation.<br />
links: Neben Sägen, Feilen, Bohren gehören auch Lötarbeiten<br />
zum Ausbildungsprogramm in der Lehrwerkstatt.<br />
ten, statt ihr künftiges Handwerk ordentlich<br />
zu erlernen.“ So nutzte er 1983 die<br />
Chance, bei der Dresdner Wasserversorgung<br />
und Abwasserbehandlung (WAB)<br />
Jugendliche bei den ersten Schritten in<br />
das Berufsleben zu begleiten. Wir sind<br />
inzwischen in der Werkstatt im ersten<br />
Stockwerk angekommen, wo sich die Azubis<br />
die Grundlagen der Metallbearbeitung<br />
aneignen. „Bohren, Feilen, Biegen, Sägen<br />
steht auf dem Lehrplan. Als Finalprodukt<br />
halten die 10 – 12 Azubis des ersten Lehrjahres<br />
dann einen kleinen Lastkraftwagen<br />
in der Hand“, so Reinhard Reißmann.<br />
„Hier bilden wir derzeit vorwiegend Fachkräfte<br />
für Abwassertechnik aus. Um die<br />
Arbeit im Labor zu erlernen, gehen sie in<br />
die Sächsische Bildungsgesellschaft auf<br />
der Gutenbergstraße. Die Berufsschule<br />
befindet sich in Pirna“. Ebenfalls im<br />
ersten Stock des Lehrgebäudes befindet<br />
sich der mit Computer ausgerüstete Schulungsraum.<br />
So können die künftigen Fachleute,<br />
wenn sie bei der praktischen Arbeit<br />
ein theoretisches Problem haben, aus der<br />
Werkstatt an den Computer gehen oder in<br />
Büchern nachschlagen, um die Wissenslücke<br />
selbstständig zu schließen. Da Reinhard<br />
Reißmann zur Erfüllung seiner Büroarbeiten<br />
als Ausbildungschef noch einen<br />
Arbeitsraum im KRESS-Bürohaus hat,<br />
steht ihm mit Burckhard Elsner ein erfahrener<br />
Ausbilder zur Seite. „Ich kann mir<br />
das gar nicht mehr vorstellen, wie wir es<br />
in Spitzenzeiten geschafft haben, hier<br />
über 100 Lehrlinge auszubilden“, erinnert<br />
er sich, während wir in den Maschinenraum<br />
im Erdgeschoss gehen. Auch in die-