Ausgabe 2 / Dezember 2005 - Fidfinvest Treuhand, Zug
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Schweizermeisterschaften. Nachdem diese Unterfangen<br />
sehr erfolgreich waren, habe ich mich dann entschlossen,<br />
Europa-Cup zu fahren. Nun fing ich an, herumzureisen und<br />
internationale Luft zu schnuppern. Bis zu sieben Tourstops<br />
waren zu bewältigen, was mit sehr viel Reisen verbunden<br />
war. Nach grossen Erfolgen in der Tour war dann 1998 meine<br />
erste Europameisterschaft angesagt. Mit dem Sieg dort<br />
konnte ich eine eigentliche Sieges-Serie starten: 6 x Europameister<br />
und 5 x Weltmeister ohne Unterbruch. Den letzten<br />
Erfolg konnte ich dieses Jahr in Moskau feiern, wo ich zum<br />
fünften Mal in Serie Weltmeister wurde.<br />
Die Symbiose aus Sport und Business bringt Andy Meyenberg den<br />
Erfolg.<br />
Wie schafft man das, eine solche Kontinuität zu halten?<br />
Die Konkurrenz wurde ja stetig grösser und stärker?<br />
Vielleicht ist es ein Vorteil, dass ich immer ein paar Jahre<br />
älter war als meine Mitbewerber. Es entscheidet vielfach<br />
die mentale Verfassung und die Konzentration auf die<br />
Läufe. So war ich vielleicht in vielen Fällen etwas abge-<br />
klärter als meine Konkurrenz. Ich habe mich vor den Wett-<br />
kämpfen immer seriös vorbereitet, habe mich voll auf den<br />
Wettkampf konzentriert. Ich konnte manchen Lauf sauberer<br />
und besser hinlegen als meine Verfolger.<br />
Was treibt dich an, immer wieder solche Spitzenresultate<br />
zu erzielen?<br />
Wakeboarden ist meine Passion. Ich habe auch heute noch<br />
eine enorme Freude daran. Und solange das so ist, werde<br />
0 F i n a n z p l a t z Z u g<br />
ich diesen Sport ausüben. Zudem hat sich die Wakeboard-<br />
Szene in den letzten Jahren nicht sehr stark verändert. Jeder<br />
kennt jeden, es ist wie eine grosse Familie. Nicht wie in der<br />
Snowboard-Szene, wo mittlerweile alles sehr stark professionalisiert<br />
wurde. Wir sind eine kleine Gruppe geblieben, und<br />
das ist gut so.<br />
Zahlen sich denn deine Weltmeistertitel aus? Konntest<br />
Du dank deinem Erfolg gute Sponsoringverträge abschliessen?<br />
Es ist leider so, dass das Wakeboarden als Randsportart sehr<br />
schlecht unterstützt wird. Auch als Weltmeister investiert<br />
man selber sehr viel Geld in den Sport. Wenn man diesen<br />
Sport professionell betreiben wollte, müsste man nach Amerika<br />
gehen und an der Pro-Tour teilnehmen. Dort herrschen<br />
andere Verhältnisse und man kann davon Leben. Hier in<br />
Europa ist das meiste noch auf dem Amateurlevel. Die WM-<br />
und EM-Titel, die ich gewonnen habe, sind alles reine Amateurtitel.<br />
Anfangs habe ich es als Profi versucht, aber die Sponsoring-<br />
erträge haben nicht ausgereicht. Klar hatte ich vor allem am<br />
Anfang gute Sponsoren. Doch diese haben sich immer mehr<br />
zurückgezogen, weil sie gemerkt haben, dass die Medienpräsenz<br />
klein bleibt.<br />
Du kommst langsam in ein Alter, wo sich andere Spitzensportler<br />
mit dem Rücktritt auseinandersetzen. Wie sieht<br />
das bei Andy Meyenberg aus?<br />
(Lacht) Diese Frage wird mir in den letzten Jahren von verschiedener<br />
Seite immer wieder gestellt. Ich werde sicher<br />
noch fahren, wenn es meine Gesundheit erlaubt. Solange die<br />
Freude am Sport da ist, wird für mich Rücktritt kein Thema.<br />
Ich muss nicht unbedingt nach einem grossen Titel abtreten.<br />
Ich habe genügend geleistet, dass ich niemandem mehr etwas<br />
beweisen muss. Damit werde ich der Szene vermutlich<br />
noch eine Weile erhalten bleiben. Sicher ist, dass ich keine<br />
Weltmeisterschaft mehr fahren werde. Die Europameisterschaft<br />
werde ich vielleicht noch einmal in Angriff nehmen.<br />
Doch das werde ich spontan entscheiden. Wenn die Fitness<br />
stimmt und die Motivation da ist, werde ich da sicher nochmals<br />
einen Auftritt haben.<br />
Du hast dich in <strong>Zug</strong> nicht nur sportlich sondern auch<br />
wirtschaftlich etabliert. Wie schaffst Du den Spagat<br />
zwischen Sport und Businesswelt?<br />
Für mich ist der Sport sicher nur dank einem sehr toleranten<br />
Arbeitgeber möglich. Im Sommer kann ich jeweils eine dreimonatige<br />
Auszeit nehmen, die mir erlaubt, die Wakeboard-<br />
Schule «Wake‘n Wild» zu führen. Obwohl die Schule immer<br />
gut ausgebucht ist, gibt es immer wieder die Gelegenheit selber<br />
aufs Wasser zu gehen. So habe ich die Möglichkeit gut zu<br />
trainieren. Die Abwechslung von Arbeit und Sport ist sicher<br />
auch der Hauptgrund, weshalb ich immer noch so aktiv