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Ausgabe 2 / Dezember 2005 - Fidfinvest Treuhand, Zug

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Mit Hansjörg Truttmann, Rektor des KBZ<br />

sprach Francesco R. Fusco<br />

Mit der Einführung der<br />

NKG wurde teilweise der<br />

Frontalunterricht in gewissen<br />

Fächern abgeschafft.<br />

Hansjörg Truttmann<br />

Hat sich dies bewährt?<br />

Mit der NKG wollte man<br />

den Lernenden eine zunehmende<br />

Selbstverantwortung<br />

übertragen. Diese dient auch<br />

als Weg in eine grössere Selbständigkeit<br />

des Einzelnen.<br />

Dies kann jedoch nur gelingen,<br />

wenn auch die Kompetenzen<br />

der Lernenden ausgebaut werden. Dazu wurde der<br />

Anteil des Frontalunterrichtes reduziert. Diese Reduktion<br />

hat sich bewährt.<br />

Je nach Situation und je nach Vertrauen seitens der Lehrperson<br />

zur Klasse können die Lernenden auch in Arbeitsnischen,<br />

welche sich in den Gangzonen befinden, oder auch<br />

in Gruppenzimmer zurückziehen und ihre Aufgaben dort<br />

lösen. Das so genannte «time on task» beträgt hohe 95%<br />

Stimmt die Aussage, dass die Lernenden ihre Aufgaben<br />

auch draussen in der freien Natur lösen können?<br />

Ab und zu kann es vorkommen, dass eine Klasse draussen<br />

ihre Aufgaben löst. Dies kommt jedoch selten vor und ist<br />

eigentlich auch nicht das Ziel der NKG und auch nicht des<br />

KBZ! Es ist aber auch zu erwähnen, dass die meisten<br />

Lernenden erwachsen genug sind.<br />

Mit dieser Selbstverantwortung werden die Lernenden<br />

überfordert! Diese Kritik an der NKG hört man immer<br />

wieder. Sind Sie mit dieser Aussage einverstanden?<br />

In einer ersten gesamtschweizerischen Umfrage gaben 65%<br />

der Lernenden zu, dass sie mit dem neuen Konzept überfordert<br />

sind. Diese Umfrage aus dem Jahre 2004 hat ziemlich<br />

viele überrascht. Die Unsicherheit – auch im KBZ – hat in den<br />

letzten beiden Schuljahren jedoch deutlich abgenommen.<br />

Natürlich muss man mit der NKG beim Lernenden auch<br />

mehr Disziplin erwarten. Beim Selbststudium muss man<br />

sich auf die nächsten Stunden allein vorbereiten. Anlässlich<br />

des Unterrichtes erfolgt dann eine sachliche Betreuung seitens<br />

der Lehrerschaft. Grundsätzlich ist der Unterricht eine<br />

«Inputveranstaltung», bei welcher die Lernenden die Informationen<br />

erhalten, welche sie für ihr Studium benötigen.<br />

Die Lehrerschaft sollte jedoch stets mit Rat und Tat zur Seite<br />

stehen.<br />

F i n a n z p l a t z Z u g<br />

Bei verschiedenen Fächern weiss der Lernende bereits vier<br />

Wochen vorher, dass man eine grosse Prüfung schreiben<br />

muss. Durch diese lange Vorabzeit kann der Lernende seine<br />

persönliche Sozial- und Methodenkompetenz testen.<br />

Wie wird mit der NKG die Lehrerschaft kontrolliert<br />

bzw. überwacht, dass die Leistungs- und Lernziele der<br />

Lernenden erreicht werden?<br />

Vorab ist zu erwähnen, dass die Lehrerschaft am KBZ sich<br />

mit einer grossen Eigeninitiative für die reibungslose Einführung<br />

der NKG eingesetzt hat. Teilweise hat unsere<br />

Lehrerschaft sogar einen Teil ihrer Freizeit dafür geopfert.<br />

Dennoch müssen auch unsere LehrerInnen die vorgegebenen<br />

Leistungs- und Lernziele mit ihren Lernenden erreichen.<br />

Diese Kontrolle wird durch die Schulleitung ausgeübt.<br />

Es kommt auch vor, dass ich in Einzelgesprächen Kritik üben<br />

muss.<br />

Auch werden Umfragen bei den Lernenden gemacht, aufgrund<br />

deren die Schulleitung die Bewertung der Lehrerschaft<br />

seitens der Schüler ermitteln kann.<br />

Nebst der kaufmännischen Grundausbildung bietet das<br />

KBZ ihren Lernenden auch weitere Kurse bzw. Workshops<br />

an. Unter anderem wurden in den letzten Jahren<br />

Workshops zu Themen wie: «Freundschaft, Liebe,<br />

Sexualität, HIV und Aids», «Männer», «Frauenworkshop»,<br />

«Selbstverteidigung», «Puder oder Luder...», «Zwischen<br />

Romantik und Cybersex» usw. angeboten. Ist dies eine<br />

Aufgabe der NKG?<br />

In der gesamten Ausbildungszeit fehlt der Lebenskunde-<br />

bereich für die Lernenden. Wir wollten den Lernenden aber<br />

in Tages- oder Halbtagesworkshops die Möglichkeit bieten,<br />

sich über diese wichtigen Themen zu informieren. Dafür<br />

haben wir ein Gefäss geschaffen, wo die verschiedenen angesprochenen<br />

Themen durch Fachpersonen, welche nicht<br />

im KBZ angestellt sind, vermittelt und erklärt werden.<br />

Wir haben dieses Gefäss «Gesundheitswoche» genannt. In<br />

dieser Woche bieten wir je nachdem zwischen 12 und 15<br />

Workshops an. Die externen Fachpersonen rekrutieren wir<br />

alle aus fachlich bestens ausgewiesenen Stellen, wie z.B. die<br />

Frauenzentrale <strong>Zug</strong> oder die AIDS-Präventionsstelle.<br />

Und obwohl die Workshops zum Teil provokative Titel tragen,<br />

sind diese absolut seriös und sehr fachlich gehalten.<br />

Wie steht es mit der Zufriedenheit der Lehrbetriebe?<br />

Also hier muss ich erwähnen, dass 75% der Lehrbetriebe die<br />

NKG gewünscht haben. Die Lehrbetriebe wurden durch Einbindung<br />

des Gewerbeverbandes im Vernehmlassungsverfahren<br />

stark miteinbezogen.

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